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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

13. März 2020
Canon bringt R5 Animal AF + R6 – & Gedanken

Canon bringt Häppchenweise neue Appetizer für seine kommende R5 Kamera:

– Zwei Speicherkarten

– 12 B/Sec mechanisch, 20 B/Sec elektronisch, lautlos

– neuer IBIS, der mit IS zusammen arbeitet

– 8K Video bei 30P

– voll beweglicher Monitor mit Touch-Funktion

– neues Blitz-System

– Weitergabe von Bilddateien an eine Canon-Klaut

-Animal AF – der sich nicht nur an den Augen der Tiere orientiert und nicht nur bei Hunde, Katzen, Vögeln bessere Schärfeverfolgung bringen soll.

das ist eine Verteidigung gegen Sony und auch Nikon, die hier vorheizt sind. Fast schon eine ängstliche Fieberreaktion, das nicht noch mehr Kunden, wie ich, Canon den Rücken kehren.
Das liest sich immer toll, aber de facto hat ja Canon bisher kein einziges brauchbares Objektiv dafür in Aussicht und ich bereits 4 Sony Tele und der Sony AF kann weit mehr als nur Augen suchen. Deshalb erst einmal ist das Maketing-Getöse.

UND welches Preisschild soll dieser Kamera anhaften?
Ich vermute weiterhin das der echte Schwerpunkt bei Video liegt. Und das Canon eine R6 so weit abspeckt, das sie uninteressant wird. Ich zahle aber nicht für Videofunktionen und schon gar nicht für 8K. Und auch eine R6 könnte bei mindestens 2500€ landen…
Bei Speicher und beim Speichermanagement wird Canon zweifellos Sony überholen und auch mit voll beweglichen Monitor wird Canon Sony zeigen wie man eine Kamera-Hardware besser baut.

Canon vergessen
Was die Schreiber und dummschwäzer heute gerne vergessen – Canon ist keineswegs Marktführer geworden, weil sie so ausnahmslos super Produkte haben und alle Profis wie Amateure zufrieden stellen.
Sondern weil die Marketingabteilung meist hervorragend arbeitet.
Weil sie ganz neu mit EOS angefangen haben.
Weil Nikon 1985 zu arrogant und überheblich war, weil Minolta technisch und im Service einfach keine Profis zufrieden stellen konnte, weil Pentax sich weiter verzettelt hat und keine spannenden AF-Objektive gebracht hat, weil Olympus praktisch nicht mehr präsent war bei SLR, weil Contax und Leica sowieso chancenlos waren, weil Praktika und Co niemanden mehr interessierte.
Weil Canon früh neue Technologie brachte, mit dem Bajonett, USM, IS viel richtig gemacht hat.
Heute ist eine ganz andere Situation.
Sony, Leica, Panasonic haben neben Nikon ganz neu begonnen. Canon nicht. Sony hat heute neben Olympus die wichtigste, Innovative Technologie. Canon wird mit Marketing, Demut gegenüber seinen Fotografen und besonderen Objektiven sicher wieder gut verkaufen, auf viel kleinerem Level. Canon muß vor allem seinen letzten Händlern mal wieder etwas zu verdienen geben.

Kameras müssen wenigstens in Stückzahlen ab 100.000 Exemplaren gefertigt werden, um sich zu rentieren. Die großen Stückzahlen werden nie wieder erreicht, also mit 5-8% Jahresbonus ist da keiner mehr zu locken. Wenn an einem 1000€ Objektiv keine 150€ mehr verdient werden können,  warum dann noch verkaufen?
Bisher haben die nur 30-50€ verdient und über große Stückzahlen dann Gewinn machen können – das ist vorbei. Canon und Nikon waren da zuletzt besonders regide – nur große Händler haben etwas verdienen können und dazu Knebelverträge – aus die Maus!

Welche Canon-Objektive sind denn noch besonders?

(4.0/11-24 mm L aber wer will den 1,2 Kilo-Klopper denn mit schleppen, sehr scharf aber von Neukonstruktionen ab 12 mm schon überholt)

8-15 mm, 16-35 mm, 24-70 mm,  24-105 mm, 28-135 mm, 28-300 mm etc. Sind alles optisch und technisch überholte Konstruktionen.

2.8/70-200 mm L IS III – Bewährt gut, aber von RF und Nikon in den Schatten gestellt.

4.0/70-200 mm L IS II – Abbildungsmaßstab 1:3.7 und unübertroffene Schärfe bei 780g Gewicht.

4.0-5.6/70-300 mm IS II STM – Schnellste Fokussierung, 710g, sehr preiswert, elektronische Anzeige

4.5-5.6/100-400 mm L IS II  – Besser als Nikon, Sigma – aber etwas schwächer als Sony. Konvertertauglich, noch preiswert, 1:3.2

17 mm, 24 mm, 50 mm, 90 mm TS-E sind alle noch sehr gut, wenn man sie denn braucht!

2.8/65 mm Lupe – Spannend, gibt es aber inzwischen preiswerter von Chinesischen Herstellern

Alles von 14 mm bis 100 mm ist optisch und mechanisch von anderen überholt!

Einzig das 1.4/35 mm L II BR hat noch eine Daseinsberechtigung.

2.8/100 mm L IS Macro, 2.0/200 mm LIS, 2.8/300 mm L IS, 2.8/400 mm L IS III, 4.0/400 mm DO IS II, 4.0/500 mm LIS II, 4.0/600 mm L IS III – Sind alle noch sehr gut weiter nutzbar.

17 maximal 20 Objektive bleiben von den 70 EOS EF Objektiven übrig. Alles andere kann an neueren Sensoren, Kameras und gegen die Konkurrenz nicht mehr bestehen.
Es war einmal – das größte AF-Objektivsystem der Welt.

Ob Canon jetzt das Rolex-Spiel (Verknappung und Extreme Preise) spielt oder sich doch an Swatch (gute Basisfunktionen zum scheinbar günstigen Preis in Massen) orientiert?
Die R5 & R6 in sehr kleinen Stückzahlen im Juni & Juli einführen und so letztlich den Preis bis nach Weihnachten zu halten oder sogar Preise über den UVPs. zulassen oder bis Oktober/November die Erwartungen anheizen und dann erst zum Weihnachtsgeschäft voll auszuliefern. Abwarten. Bisher lese ich nur Hinhalte-Taktik!

Canon R5 – alles hängt am Preis.
Wenn wir hier ernsthaft über einen Startpreis von 5000+€uro reden – plus früher oder später neue RF-Objektive – dann wird das eine kleine Stückzahl. Ich fand ja schon die Vorgabe von Sony vor 2 ½ Jahren mit 5400€ für eine Alpha 9 extrem frech und habe gewartet bis ich sie neu um 3000€ bekomme – alles andere ist ja verrückt. Letztlich könnte es ja nur eine etwas schnellere Z7 oder S1L mit EOS-Bajonett werden. Für mich müßte da zu dem Preis mindestens ein 4.0/24-105 mm L dabei sein. Bei Kameras ist ein rascher Wertverlust von 50% heute nicht mehr selten. Canon sollte die 5DIV für 2000€ und die 5DIII für 1000€ anrechnen. Selbst dann ist der Verlust  der Frühkäufer noch bei 50%. Anders als bei der A9 oder A7III, A7IV sehe ich noch längst nicht, daß mit eine R5 Motive besser eingefangen werden. Für mich sind Preise für solche Systemkameras jenseits 3500€ nicht hinnehmbar.

Canon fällt durch
Für mich ist faszinierend wie sich Fotografen mit der Technik oft gerne selbst reinlegen.

Bildrauschen
Wer erhöhtes Bildrauschen bei höchstauflösende Sensor befürchtet, vergisst dabei gerne zwei wichtige Fakten.
Bei ISO 100-800 und sogar bis 1600 tritt kein sichtbar erhöhtes Rauschen auf. Wer Teleleistung braucht, erhält mit dem 61 MP Sensor ja kein schlechteres Bildergebnisse als mit 42-47 MP Sensor. Denn er gewinnt ja Faktor 1.5x Telewirkung und wenn er das 43-48 MP Bild entsprechend beschneidet, wird es sogar bei letztlich weniger Auflösung stärkeres Bildrauschen zeigen.
Also bitte nicht zu kurz denken – der größte Sensor-Hersteller – Sony Semiconductor weiß was er tut und beherrscht die Physik und Mathematik.
Beim Kamerakauf haben wir jetzt drei Auflösungen zur Verfügung:

20-24 MP (26-32 MP Halbformat)
42-48 MP
51-61 MP

Als Natur- und Tele-Fotograf und auch für alle anderen Motive, gebe ich immer dem Sensor mit der höchsten Auflösung den Vorzug. Da gibt es außer finanziellen Gründen (länger sparen) keinen echten Grund der dagegen bestehen kann. Da kaufen sich Fotografen im Alter leichtes Olympus „Tele-Spielzeug“ – das abgesehen vom Preis im langen Tele-Bereich meist nur Nachteile bringt. Denn eine 61 MP Kamera leistet kaum weniger als die 20 MP einer mFT-Kamera auf 2:3 beschnitten. Zugegeben die Ausrüstung wird teurer.
Aber – das wird oft falsch gedacht – die Objektive werden bei VF nicht schwerer, denn sogar ein 630g leichtes 4.5-6.3/70-350 mm ist verfügbar an VF. Und es liefert 6.3/105-525 mm bei 26 MP. Das Leica mFT 6.3/100-400 mm ist optisch bei 400 mm eher schwächer und wiegt ein Kilo, und das ebenfalls schwächere 5.6/100-300 mm wiegt auch 520g bei weniger Brennweite, vom lichtschwachen Plaste-Zoom Olympus 6.7/75-300 mm ganz zu schweigen.

Die andere Seite:
Ich bin versaut von der Tele- und Offenblend-Fotografie.
Das habe ich sehr deutlich in Venedig gesehen. Alle waren mit einem Dutzend Objektiven und am liebsten mit 70-200 mm unterwegs.
Mir zu langweilig, ich nutzte sehr viel das Olympus 12-200 mm – das mir immer die Bandbreite von 24-400 mm bei noch guter Schärfentiefe f:8 gibt – Blende fast immer ½ Blende abgeblendet und fertig. Ich war dadurch viel flexibler und überall am Motiv. Dazu die Sony mit 1.4/85 mm, das ich per Knopfdruck in ein 1.4/135 mm verwandle – das ist dann richtig extrem um nur die Augen und Farben zu betonen – da wird nicht viel sonst scharf.
Mit einem 2.8/70-200 mm muß ich schon dicht heran, kann f:2.8 sowieso oft nicht nutzen, weil die Schärfentiefe zu gering ist.

SOFTWARE
Von einigen wird ernsthaft die Meinung vertreten, dass Software wichtiger ist, als Kameras und Objektive und weiter, das auch ältere und sogar schwächere Spiegelreflexobjektive problemlos optimiert und mit bester Performance an spiegelfreien Kameras eingesetzt werden können.

Allein fehlt mit der Glaube und noch mehr der sichtbare Beweis.

Für mich und viele andere Erfahrene Fotografen ist diese These schon physikalisch Unsinn, wer eines der neuen DSLM-Objektive gegen ein adaptiertes DSLR-Objektiv ausprobieren konnte – sieht, das die neuen optischen Rechnungen viel mehr leisten, je größer der Bildwinkek, desto stärker der Unterschied. Es sind immer alles nur Meinungen, die auf mehr oder weniger ausgeprägten Erfahrungen beruhen – Eine Canon EOS 5DIII, 5DIV, 6D II, Nikon D750, Df, D810 und alle älteren Digitalkameras könnte man jetzt günstiger kaufen – sollte man aber aus meiner Sicht besser nicht.

Mehr Gedanken:

Erkenntnisse
Nicht wenige Foto-Menschen sind häufig schockiert, wie „einfach“ ich mir die Fotografie mache. Es beginnt bei, „mal eben das System komplett wechseln“ – aber, wenn ich doch damit schneller und weitgehend besser zurecht komme?
Kein RAW verwenden.
Kein Stativ.
ISO-Automatik.
Offenblende.
Alles schön bunt.
Keine neuen “Ideen”.

Einfach nur dem Motiv so schnell wie möglich folgen. Das meiste einfach mit langem Super-Tele aufnehmen und verdichten oder ganz offenen Blenden. Bei mir bestimmt der Augenblick und nicht die Planung. Man kann Tierfotografie nicht planen. Was soll ich mit der ganzen HDR – 4K – 8K – Sternenhimmel – Fotografie, wenn sie mir nicht gefällt und keinen Spaß macht?
Nur weil es alle machen?

KEEP IT SIMPLE
War aus meiner Sicht schon immer das Beste was Menschen tun konnten.

Mein Projekt schreitet voran, nahezu alles vom Hersteller Canon bei mir ausmerzen. Gerade die 5DSR, das 4/200-400 mm LIS und vieles mehr verkauft. Es hat mich alles gelangweilt, oder sogar geärgert und genervt. Ganz ehrlich, es gibt im Moment nicht ein einziges Produkt der Firma Canon, was ich gerne hätte. Selbst auf Drucker und IS-Fernglas könnte ich verzichten.
Aber auch Nikon sehe ich auf Schlingerkurs, ist mir biel zu wenig konsequent und die verlangten Preise stimmen einfach nicht.
Fujikameras habe ich abgegeben und auch Olympus-Kameras nerven mich seit dem letzten Trip immer mehr. Dennoch weiß ich auch, das für mich der eine Hersteller, der fast alles richtig macht, nie existieren wird.

WIR SOLLTEN alle für uns selbst und die Welt ausloten, wo noch Freude ist, wo man helfen kann.
Das immer mehr, immer weiter, immer höher geht nicht mehr – keinen Tag mehr. Kaufen ist keine Lösung – Besitz macht nicht froh – Liebe ist schwer zu haben und noch schwerer zu halten.
Schnelligkeit – mehr sehen als meine Augen – ist für mich der größte Nutzen bei den heutigen Kameraausrüstungen – wer den schnellsten Prozessor, die schnellsten Kameras-Objektive hat – gewinnt – bekommt mein Geld. Canon ist das schon lange nicht mehr. 

Mal sehen was die EOS R5 und R6 wirklich leisten und welche Objektive dann kommen. Ich denke auch 2020 ist das Canon RF-System noch für die allermeisten Fotofans uninteressant.  Das muss sich alles erst setzen, die Preise vor allem. Und dann, wenn es vielleicht 2021 Teleobjektive gibt und sie die R etwas bewährt hat, sind längst die weiter verbesserten Sony und Nikon-Kameras verfügbar- ich sehe noch nicht wie Canon das einholen sollte.

 

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12. März 2020
Nikon Neuigkeiten

Ich werde häufiger gefragt, was ich von der Nikon D780 halte.
Dann muß ich zuerst zugeben das es mich wütend macht, wenn ich den Preis lese und das Nikon immer noch an dem Klapp-Monitor festhält. Und wer Nikon kennt und professionelle Kameras schätzt, weiß schon am eckigen Sucherokular, das hier ist nur ein teures Amateurprodukt. Und das muß man dann leider auch von Z6 & Z7 sagen – eckiger Sucher – Nikon kann es noch weit besser.

Sicher ist die D780 trotzdem eine sehr gut verarbeitete Kamera, ein logisches Update zur D750 – nur wäre mir eine neue D550 mit ganz neuem 30 MP Sensor erheblich lieber gewesen. (nur gebt es eben keine neuen Sensoren, Fuji hat den neuesten und Sony selbst –  (Olympus, Panasonic, Pentax, Nikon darben).
Ich bin auf D850 Niveau und würde nie wieder auf 24 MP zurück gehen – ich weiß nicht was diese Kamera soll, sie hätte zumindest mit 42 MP kommen müssen (der in der 7RIII weniger rauscht als jeder 24 MP Sensor!).
Wir nähern uns jetzt schnell 100 und mehr MP – zum Glück für uns Tierfotografen.
Die Frage, ob man das braucht stellt sich da erst gar nicht, was man nicht braucht sind 24 MP oder weniger – außer der Sensor ist klein.
Wenn man die Ergebnisse von 1“ Sensoren mit 20 MP sieht – dann wird klar, das ist nicht optimal jenseits 1000 ISO und für Abends braucht man lichtstarke Objektive und VF ist 8x größer –
also verträgt VF bei gleicher BQ locker 160 MP und sieht bei 100 MP noch richtig gut aus – so wie ja auch bei 61 MP.
Die Leute denken da alle falsch und die Objektive in Verbindung mit der Software können das.
Und wenn man dann sieht, das der 20 MP Sensor 5-6 Jahre alt ist…
Was Nikon gut gemacht hat, die Z6 und Z7 stark aufgewertet (oder eben nur auf Niveau der DSLR-Kameras plus Augenerkennung gebracht) – der AF war angesichts der Konkurrenz von Sony schwach – jetzt ist er immerhin auf D850, D500 Niveau. Leider sind es aber die Bildfrequenzen und der interne Speicher noch längst nicht – da hat Nikon unsinnigerweise bei der Z7 gespart. Deshalb bleibt Nikon-Fans die etwas Geschwindigkeit brauchen nur abwarten auf die Z8 oder eben Fuji X-T4 kaufen oder Sony 7RIV.
Für bessere Fototechnik sitzen jetzt alle die Nikon, Canon, Fujifilm, Panasonic wollen im Wartebahnhof und keiner weiß genau wann was in diesem verflixten 2020 kommt.
 

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10. März 2020
Panasonic S-System – aktuell im Test


Es könnte sich weisen, dass 2019 in der Foto-Scene als Jahr der “Monster-Kameras” eingeht.
Sicher es gibt schon lange fette D5, D6 und 1DX und Mittelformat-Kameras die deutlich höher, volumiger sind und gut über 1,5 Kilo wiegen.

Nachdem wir nur gut 10 Jahre an zu kleinen, zu wenig griffigen Kameras leiden mußten – hauptsächlich spiegelfreie Kameras – hat die Industrie 2017 langsam umgesteuert (GH5, G9, A9, X-H1) und haut seit diesem Jahr besonders große Kameras heraus.
Der ganze Pen, NEX, T, A7, X Spielzeug-Kameramarkt war irre, aber die wollten uns zeigen, wie klein man System-Kameras mit Bajonett und oft auch mit Sucher bauen kann.
Doch wenn es von MicroFourThirds eine Maxi-Kamera mit kleinem Sensor gibt,
von Panasonic große über 1 Kilo schwere Boliden mit nur Vollformat
und von Fujifilm eine gewaltige GFX100

– dann scheint mir das eine Fehlentwicklung zu sein.

Fluggepäck wird immer stärker beschränkt und auch die SUV-Welle wird bald gekillt, Wohnmobile werden immer öfter vom Zoll gewogen und wir sollen immer mehr Objektive kaufen.
Wie passt das mit Kameras jenseits 1 Kilo Gewicht und mit inflexiblen Abmessungen zusammen? Gar nicht.
Egal was da eingebaut wird – ich will keine M1X, keine S1, keine GFX100! Und diese Kameras schon zwei mal nicht auf Reisen.

VOLLFORMAT ohne Kompromisse verspricht Panasonic vollmundig –
dabei ist schon beim ersten Handkontakt offenkundig, wo der größte Kompromiss liegt – 1050g + 950g beim 1.4/50 mm = 2.000g
Also das Gewicht ist gemessen an Sony und Nikon geradezu obszön. Denn die beiden schaffen es mindestens gleichwertige BQ zum fast halben Gewicht zu liefern.
Den zweiten Kompromiss habe ich schnell ausfindig gemacht, im Vergleich bei gleichen Werten rund 1 ½ Blenden Überbelichtung – was zunächst nur wie ein besonders helles Sucherbild wirkt, zeigt sich in der Rückschau schnell als erhebliche Fehlbelichtung. Das Sucherbild ist sehr hochauflösend (5,6 MP), dennoch würde ich es keinesfalls als zwingend besser bewerten, als die niedriger auflösenden Sucher von Nikon, Sony und Canon – im Gegenteil – Nikon sehe ich klar im Vorteil.
Für mich betreibt Panasonic hier einen Overkill.
Mehr als 750g hätte die Kamera nicht wiegen dürfen und den Vorteil beim 1.4/50 mm sehe ich allenfalls im Preis für den Hersteller.
Schon beim ersten Kontakt, ist das Einschalten ausschließlich mit der rechten Hand praktisch unmöglich ohne sich eine Zerrung zuzuziehen – genial gelöst, die Stelle für den Hauptschalter.
Das wäre gar nicht tragisch, wenn es sich um eine DSLR handelte, die man immer an lassen kann.
Das Ding ist einfach ein riesiger Koloss und fiel bei mir schon auf der Messe durch.

Lumix S1 gegen Lumix G9

Panasonic präsentierte jüngst seine ausgewachsenen LUMIX Kameras mit Vollformatsensor: S1 & S1R.
24 und 47 MP Sensoren im 2:3 Vollformat sollen jetzt die qualitätsverwöhnten Fotografen anlocken und allen, die bisher das beliebte microFourThirds nutzen einen Aufstieg anbieten. Doch dabei hat Panasonic gewaltige Stolpersteine ignoriert. Eine technisch vergleichbare G9 erschien für 1600€. Die S1 für 2400€ und die S1R gar für 3700€.

Also der Sprung von 20 MP mFT auf 24 MP VF kostet 800€ bei annähernd vergleichbarer Auflösung.
Doch dabei bleibt es ja nicht – denn mFT Objektive, wie auch die älteren FT-Objektive können nicht an dem größeren L-Bajonett verwendet werden. Alle tollen mFT-Objektive sind mit einem Schlag nutzlos. Es sind getrennte Welten.

G9 Body = 655g mit Oly 12-100 mm = 1250g

S1 Body = 1023g mit 4/24-105 mm = 1707g

(jeweils einsatzbereit mit Akku und Speicherkarte)

Das sind 56% mehr Gewicht!
Die Grifftiefe wuchs von 7,5cm (G9) auf 8,3 cm, die S1 ist noch einmal gut 1 cm höher und fast 2 cm breiter.

Auf den ersten Blick sind Ähnlichkeiten unverkennbar, stolz prangt der LUMIX Schriftzug und nicht etwa “Panasonic” auf den Kameras, beide haben einen großen Griff mit vorgezogenem Auslöser und großes Oberdeck-Display links und ein mächtiges Programm-Rad mit rotglänzendem Ring rechts.

Die Sucher-Haube  der G9 hat eine Falze und fällt leicht ab, die der S1 glatt, die G9 hat einen weit vorstehenden Sucher mit sechseckiger Gummimuschel und rundem Einblick, die S1 tritt gleich rund an. Der Sucher der S1 ist noch deutlich hochauflösender (5,6 MP) und lässt sich in 3 verschiedenen Größendarstellungen anpassen. Die G9 liefert immer noch sehr gute 3,6MP Auflösung und das Sucherbild wird 2 stufig angeboten.

Also neben dem Sensorformat, Bajonett, Sucher, Gewicht und Baugröße gibt es drei weitere wesentliche Veränderungen:
Bei der S1 ist alles besonders gesichert, alles lässt sich mit Lock-Schalter belegen, die Kartenschächte sind zusätzlich mit schwergängigem Schieber gesichert, das Programm-Rad hat bei der S1 den Klickschalter verloren (er muss gehalten werden um es zu verstellen), der Monitor wird an der S-Serie nicht mehr nach links ausgeklappt, sondern bleibt immer hinter der Kamera, auch für Hochformat und der Hauptschalter wurde weit weg vom Auslöser nach hinten platziert.
Und genau diese drei Dinge sind es – die mich abgesehen vom höheren Preis, Gewicht, neuen Bajonett schon auf der Photokina sehr wütend gemacht haben – schon da hatte ich das neue System von Panasonic abgehackt.
Mit dem allen versucht das geänderte Design-Team, bei den S1-Kameras unbedingt einen noch professionelleren Eindruck zu machen. Versuch misslungen.
Der Hauptschalter ist an der G9 perfekt platziert und an den S1 ein Krampf in der Hand, bzw. man braucht wieder beide Hände. Den ganzen Zusatz-Lock und Sicherheits-Blödsinn vermisse ich an der G9 gar nicht – sie ist in Bedienung und Haptik nahezu perfekt und die S1 ist erheblich gebremst und verschlimmbessert.
Der voll bewegliche Monitor links zum Ausklappen ist alles andere als ideal und das Prinzip des Doppelklappmechanismus auf der Rückseite ist auf jeden Fall unauffälliger und wird nicht mehr durch einen Kameragurt behindert. Das sehe ich ein, aber die bestmögliche Lösung kann nur die der Sony Alpha 99 sein, anstatt Klapp-Scharnieren, ein Gelenk unten am Boden der Kamera. Panasonic, das ist gewollt und nicht gekonnt!


Die Akkus sind natürlich nicht kompatibel, die S1 Kameras brauchen durch den noch höher Auflösenden Sucher mehr Strom. 3050 mAh anstatt 1860 mAH (G9) liefert er.

Deshalb ganz ehrlich, ganz gleich wie gut die Reserven der S1 Kameras theoretisch sein mögen, Preis und Handling lassen sie wie 2 Monster aus der Kameravergangenheit der 80iger Jahre wirken, die heute niemand mehr zwingend braucht.
Für Filmer sind sie quatsch, da kommt nur die dritte, die S1H in Frage und für Tier- & Sport-Fotografen, alle die Action mögen, sind sie ungeeignet.

Sie bewegen sich beide auf Leica-Niveau – was in diesem Fall kein besonders gutes Lob, sondern ein besonders irritierendes ist. Verglichen mit der schon bei Erscheinen veralteten Leica SL, sind sie knapp 2 g schwerer und haben immerhin eine logische, schnell begreifbare Bedienung – wo die Leica nur grober Bedienhobel ist. Nichts gegen deutsche Technik – aber die Kameras, die Leica bis heute hergestellt hat, können mich allesamt im Vergleich nicht zur längeren Nutzung begeistern und sind niemals wirklich handlich und logisch.

Also eine Lumix S würde ich trotzdem jeder Leica vorziehen.
Canon ist ja auch im spiegelfreien Kamera-Horizont angekommen, die EOS R ist Murks, aber immerhin sind hier Preise und Aussichten auf spannende Objektive gesetzt. Die Nikon Z-Gehäuse sind wirklich modern, aber die Technik darin stimmt noch nicht, trotzdem würde ich hier Nikon klar die Favoritenrolle geben. Wenn da nicht Sony wäre – Sony brachte nach Panasonic alles ins Rollen und rockt immer noch mächtig. Stelle ich meine Alpha 7RIV daneben, wirkt die S1 wie ein Mittelformat-Klotz aus einer irren Parallelwelt. Die Wahrheit liegt dazwischen, die Sony ist sicher kein Bedien-Liebling und kann in ihrer Form noch verbessert werden, aber sie liefert auf kleinstem Raum eine Technik – die kein anderer heute liefern kann.
655g (730g mit Griffstück) bringen eine 42 MP oder 24 MP Vollformatkamera in Killerposition gegen jede mFT-Kamera, jeden Canon und erst recht gegen Leica und Panasonic.
Die Panasonic-Panzer haben keine Chance gegen die leichte, superperformance der Sony’s. Die Sony Alpha 7III Kameras sind der wahre Grund warum weder Olympus (M1X), noch Canon EOS R, noch Nikon Z, noch Panasonic einen Fuß auf den Boden bekommen  (von Leica und Pentax ganz zu schweigen). Nur Fujifilm kann sich preislich, haptisch und durch ein kluges Objektiv-Sortiment gegen Sony behaupten.
Der mFT-Erfinder und der FT-Erfinder machen sich mit ihren neuen Kameras lächerlich gegen Sony, es sieht fast so aus als begehen sie Harakiri – bewußt in den Untergang mit besonders schweren und teuren Kameras und noch teureren Objektiven – sie schlagen aufgeregt im Sumpf und beschleunigen damit ihr absinken.Selbst Sigma hat inzwischen seit Erwartungen an das L-Bajonett stark gesenkt.
Panasonic kann und muss jetzt doch leichte und preiswerte Kameras im Vollformat anbieten. Jedenfalls so wird das nichts.

Ich habe einige tausend Motive damit abgelichtet und entnervt aufgegeben, trotz der tolldreisten Pans-Objektive sind mir keine besonders guten Fotos gelungen – hier stimmt die Chemie zwischen mir, Panasonic und der Technik einfach nicht. Wegen oder besser trotz aller berauschenden Kritiken zu den neuen Lumix-Kameras habe ich nicht gerne damit fotografiert. Und im Vergleich verlieren sie haushoch.

Für mich kämpft das L-Bajonett jetzt schon auf verlorenem Posten, da helfen noch verrücktere Preise von Leica nichts und auch keine ART-Objektive von Sigma.
Lumix-mFT Fotografen werden weder auf die S-Klasse umspringen, noch auf eine Leica – sondern die Nikon-Fotografen werden sich vermehrt Fuji zuwenden und die Canon-Fotografen vielleicht eine Alternative bei Sony finden. Und für alle bleibt das mFT-System bisher die ideale, weil kompakte und leistungsfähige, Ergänzung. Denn Canon hat sich mit EOS M und Nikon mit 1 in getrennte Sackgassen begeben.
Es gibt keine spannenden Objektive und die sieben eingeführten, sind so geisteskrank teuer (ohne so sonderlich besser zu sein) – das es da auch keine echte Aussicht auf Besserung gibt.
Man kann die große Lumix lieben lernen, wie den schweren SUV, keine Frage, nur bin ich lieber mit dem schnelleren, wendigeren, individuelleren Sportflitzer MX-5 unterwegs. Man wird nicht jünger und die 1 Kilo-Kameras habe ich mein Leben lang geschleppt – das ist heute einfach nicht mehr notwendig und hohe Kosten für ein weiteres System sowieso nicht.

Die herausgestellten Unterschiede bei der erreichbaren Bildqualität im Vollformat sind leider nur akademischer Natur. Sony ist da nicht immer perfekt und Canon, Panasonic, Leica noch weniger und Nikon zeigt auch noch nicht sein ganzes Potential.

Die S1 Kameras verursachen Probleme beim AF, der Motiverfassung und Verschmutzungen auf dem Sensor, die erheblich von meinen Erfahrungen mit mFT abweichen.

Kamera S1: WJ9CA002229

Die Objektive:
LUMIX S 4.0/24-105 mm – Gewicht 680g – Real bei mir: 743g
Kein rotes S, nicht Certified by Leica, keine Blende, keine präzise MF-Einrastung, Made in China, Nr: XF9BA102313

LUMIX S PRO 4.0/70-200 mm – Gewicht 985g – Mogelei, mit Sonnenblende und Deckel wiegt es: 1085g, mit Stativschelle sogar 1300g!
Certified by Leica, Rotes S, Blendenring, präzise MF-Einrastung, Arca-Swiss-Fräsung, Made in Japan, Nr: XU9CA101038

LUMIX S PRO 1.4/50 mm – Gewicht: 955g – Real bei mir: 1040g
Certified by Leica, Rotes S, Blendenring, präzise MF-Einrastung, A nicht Lock-bar, Made in China, Nr: XF9CB100224

 

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