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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

8. Januar 2020
Neue Nikon Tele-Zoom-Objektive


F-Bajonett: 2.8/120-300 mm VR im Vergleich zum 2.8/300mm Nikkor

Z-Bajonett: 2.8/70-200 mm VR

ich schreibe hier etwas mit Handicap aus dem Krankenhaus (Gleichgewichtssinn gestört)

Sorry Nikon-
Die sind beide jetzt schon veraltet, falsches Bajonett und zu schwer und zu teuer.
Das 2.8/120-300 wäre spannender als leichtes 4/50-300 mm und wird auch für Z gebraucht / ohne Adapter!!!

3.6 Kilo mit Sonnenblende für jenseits 10.000€ ist ein Unding, egal wie gut es optisch sein mag.

Das Z 2.8/70-200 mm muß gleich vor Canon und Tamron zu Kreuze kriechen – peinlich, jetzt noch wie Sony in Langbauweise anzubieten – bei dem 1440g Gewicht 23 cm Baulänge und absurdem Preis.
Damit hat sich Nikon bei einem der begehrtesten Objektive für 5-8 Jahre für mich aufs Wartegleis gestellt.
Auch SR-Glas mit Blue-Tech und weitere Sperrung für apochromatische Korrektur und die 9 heilige Blende und eine fließende Naheinstellgrenze von 50cm (bei 70 mm) – 100cm (bei 200 mm) reißen das nicht raus. Verwirren mehr als das es dann für die größere Abbildung im Nahbereich nutzt.

Ich werde keins von beiden kaufen.
Mit 120-300 mm Sigma habe ich reichlich Erfahrungen – zu schwer, zu kopflastig – im Vergleich zu 70-200 mm heute zu wenig Brennweitengewinn.
Bei Filmpatronen war das noch spannend, aber digital kann ich mit Sensorenauflösung die 100 mm leicht wett machen.
Ich bin es gewohnt das nur Brennweitenverdopplung echte Vorteile bringt.
Ein 120-300 mm ist sehr kopflastig, entfaltet starke Hebelwirkung – wie auch ein 4.0/180-400 mm und daher kaum eine Freude im Einsatz ohne Stativ.
Und Preise jenseits 10.000€ – also dann ist 2.8/400 mm und 5.6/100-400 mm für viele Motivsituationen der bessere Weg.
Und ein leichtes 2.8/300 mm um 2 Kilo bleibt weiter ein großer Wunsch.

Nikon, für mich sind das beide sehr ungünstige Entscheidungen, ganz gleich wie gut die optischen Auflösungen auch sein mögen – in der Praxis ist beides für mich aus Erfahrung ungünstig!
2.8/70-200 mm – 6.3/200-600 mm und dazu ein 2.8/400 plus Konverter sind für mich ideal.
Und auf Reisen auch 5.6/100-400 mm oder mFT.

 

 

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7. Januar 2020
Canon EOS 1DXIII – Die Kamera für richtige Foto-Kerle

Canon EOS 1DXIII
2020 mit 20 Megapixel-Sensor – alles andere wäre einfach unmoralisch gewesen – Danke Canon!

ERGÄNZT:

jetzt ist sind sie voll ausgebrochen, die Canon-Werbe-Schakale – Riesen Trommelwirbel und Gehirnwäsche um eine 7300€ Kamera, die schon bei Erscheinen veraltet und unlogisch ist. Es gibt mehr für viel weniger Geld.

und alle fantasieren über Robustheit und Bedienung –

gefühlte Robustheit ist trügerisch – die Frage ist, was passiert wenn die Kamera im Pressealltag gegen andere stößt oder mal auf harten Boden fällt – vom Umfallen mit Stativ ganz zu schweigen.
Ich habe da schon viel gesehen und erlebt und es ist nicht unbedingt richtig, das eine 1DX da mehr wegstecken kann, als eine 80D oder 800D – es ist ja auch viel mehr auf die Spitze getriebene Technik drinnen.
Das ist immer wunderbar für’s Gefühl – aber alle diese Präzisionswerkzeuge sollten nirgendwo gegen schlagen oder gar fallen – deshalb finde ich diese Eindrücke völlig überbewertet.
Schlimm finde ich immer, wenn man einer Kamera nach einem Jahr die Benutzung ansieht – und auch bei Canon/Nikon war da längst nicht alles Gold was glänzt.
Robustheit ist letztlich Marketing – bis etwas passiert.

In der Tat – 1000 und mehr RAW Bilder in Serie sind sehr beeindruckend –
wenn die Kamera die Hitze gut ableitet.
Allerdings eben auch 20 MP auf neuester Speicher-Technik – wenn Sony mal endlich die CFexpress Technik einführt und die Nikon D6 damit kommt – werden voraussichtlich die gleichen Zahlen erreicht.
Deshalb ist es so doof über XQD zu meckern und billigste SD-Kartenschächte zu fordern – SD kann maximal 300 MB/s und CFexpress schafft knapp 1500 MB/s – das 5fache.
Nikon hat es richtig gemacht bei den Kameras gleich auf XQD zu setzen und wem das zu teuer ist, der kauft eben was anderes.
Außerdem sind XQD Karten bisher erheblich robuster, lassen sich leichter wieder finden und sind nur minimal teurer als vergleichbar schnelle und robuste (Tough) SD-Karten wären.
also, das Canon RAW-Wunder ist gar keines, sondern nur dem Speichermedium geschuldet. Ich finde das ist ein weiterer lästiger Versuch, davon abzulenken, das Canon keine richtig guten JPEGs – Heifs – ausgeben kann.

RAW ist für meine Fotografie keine Lösung – sondern ein großes Problem. Olympus und Pentax beherrschen die besten JPEGs und auch alle anderen können das besser als Canon.

Da ist die neue Profikamera von Canon, die jetzt die Foto-Welt aus den Angeln hebt und alle Sport-Fotografen beruhigt, das noch alles ist wie gestern und vorgestern.
Alles ist neu und doch stellt sich das familiäre Gefühl was alle Canon-Fotografen vereint sofort ein. (MM und andere werden heute völlig aus dem Häuschen sein)

Das Gehäuse ist stolze 90g leichter, sie hat trotz neuerer Technik 90g abgespeckt und ist jetzt fast auf dem Gewichtsniveau, das die Nikon D5 (1415g) 2016 hatte – 1440g (incl. Akku).
Natürlich ist ein komplett neuer 20 Megapixel Sensor und brandneuer Prozessor eingebaut, sie erlaubt jetzt himmlische 14 Bilder pro Sekunde mechanisch mit Autofokus, 16 Bilder schafft der mechanische Verschluss ohne AF-Nachführung und sogar 20 Bilder pro Sekunde über den elektronischen, lautlosen Verschluss auf dem Monitor und in Live-View (aber nur da!).

Der stolze Spiegelreflexsucher zeigt glasklar und immer so hell, wie die angesetzte Lichtstärke des Objektives es zulässt, unglaubliche 100% des Motives
Sie ist weiter gebaut wie ein Panzer, der nie zerstört werden kann und praktisch servicefrei durch ihr 4 jähriges Kameraleben und hunderttausende Auslösungen rattert.
Sie kann arbeiten von 0 bis 45° Celsius – nur für den Winter ist sie demnach nicht mehr geeignet, dafür hält sie problemlos 85% Luftfeuchtigkeit aus – ohne Objektivwechsel!

EF-S und EF-M oder EOS-R Objektive – also offensichtlich mindere Qualität – können natürlich nicht am EOS 1DX-Bajonett verwendet werden, was allerdings etwas schade ist, angesichts der modernen, lichtstarken Profi-Objektive, die sich das Canon-EF-Objektiv-Team ausgedacht hat, wie 2.0/28-70 mm, dem kurzen, schnellen 2.8/70-200 mm R, den erheblich leistungsgesteigerten 1.2/50 mm R und 1.2/85 mm R, dem 6.3/24-240 mm oder auch nur dem 1.8/35 mm Macro.
Alle Objektive arbeiten selbstverständlich jetzt ohne Justierung und die Schärfe wird immer 100% sichergestellt, was natürlich auch für alle älteren EOS-Objektive, alle Sigma-, Tamron-, Tokina-, Voigtländer- und sonstige Objektive zutrifft – einfache Perfektion.

Sie ist nicht weniger als die Krone der Canon-Kamera-Schöpfungsgeschichte – auch weil dem Hersteller bisher noch nicht wirklich eingefallen ist, wie er Kameras ohne Spiegel am besten konstruiert und vermarktet.
Ihre Bauweise hat sich nicht verändert, der zusätzliche Hochformatgriff mit doppelter Bedienstruktur für beide Ebenen ist fest eingebaut. Das wurde nach der EOS 1V und Vorgängern geändert, da sich damals immer die angesetzten Griffe mit der Zeit lösen konnten und weil man so einen mächtigeren Akku-Block einsetzen kann und die Kamera einteilig anders fertigen und stabiler realisieren, besser abdichten, kann.

Zwei CFexpress Kartensteckplätze erlauben 5x mehr Serienaufnahmen in RAW, bis zu 1000 Aufnahmen, als alle Canon DSLRs vor ihr.
Der 20 MP Sensor erlaubt eine gepushte Empfindlichkeit in der Bandbreite von 50 bis 820.000 ISO (sorry 25 ISO wurde wieder vergessen), zwischen 100 und 200.000 ISO sollte kein Rauschen zu sehen sein und die höchste Dynamik bleibt erhalten… selbstverständlich wird JPEG für Profis inzwischen nicht mehr eingebaut – die Kamera ist komplett auf RAW und Lightroom ausgelegt.

Die EOS 1DX behält ein modernes Gehäuse ohne bewegliche Teile, bis auf die Speicherkarten-Klappe und den Akku, der Monitor ist sicher und fest montiert – er kann nicht verloren gehen!

Im Sucher stehen 191 AF-Felder und davon 155 Kurzsensoren zur Auswahl bereit – ausgewählt werden kann jetzt genialerweise mit der AF-On-Taste – die ein völlig neues Foto-Gefühl vermittelt.
Die 1DXIII kann Motive erkennen, Gesichter, Augen und der AF kann den Augen folgen. Sie bietet 525 AF-Felder im Live-View ausschließlich auf dem Monitor (!), die ein ungeahntes Potential auf dem brandneuen Dual-CMOS Sensor bereit stellen.

Die 1DXIII braucht keinen Hybrid-Sucher, keine 20 Bilder pro Sekunde im Sucher, keinen voll beweglichen Monitor, keine veränderte Bedienung – die Zeit ist wieder 4 Jahre stehen geblieben und alle Welt gibt Canon, dem Herrscher über die Zeit, recht.
Sie zeigt allen Nikon und Sony-Fotografen anschaulich wie eine Kamera aussehen und ausgestattet sein muß, wenn sie die höchsten Ansprüche erfüllen soll. Trotz des realen, kleinen, leichten Ablegers durch die Olympus E-M1X bleibt sie der einzige Fels in der Brandung, der Rettungsanker für alle besoffenen Fotografen, die sich sonst in Menüs verirren, die Kamera versehentlich fallen lassen, weil der Hochformatgriff fehlt, gibt all denen Sicherheit die sonst ihre Monitore abreißen würden und die 1000 Serienbilder in Folge nur so erreichen können,

Es bleibt die Kamera für richtige Foto-Kerle und alles ist neu und verbessert.
Da weiß jetzt auch Harry , das er sich falsch entschieden hat und die ganze Kohle für ein anderes System gerade im Schornstein verraucht.
Canon alleine macht einfach zufrieden und satt und 7000€ sind ja Peanuts für so ein geniales, ausgereiftes Paukt mit dem jeder endlich perfekte Fotos und Filme machen kann.

Ich denke damit ist alles gesagt – schnell vorbestellen, bevor die ganzen 100.000.000 Kameras für 2020 ausverkauft sind und gleich das Ticket zur Olympiade mit buchen, wo man dann auf zahllose Gleichgesinnte trifft und abends beim Sake feuchtfröhlich mit den Canon-Service-Teams absacken kann.

 

Na ja, Montag sind Presse-Konferenzen im Amerika, mal sehen ob etwas spannendes für unsere Photokina in Köln bleibt und ob es überhaupt wieder eine große Weltmesse des Bildes geben wird, da Nikon, Fujifilm, Leica, Olympus abgesagt haben, wird das der kommenden Kina im Mai wohl kaum gelingen.

Diese Tage erscheinen die Nikon D780, eine DSLR ohne echte Neuheiten und dazu erstmals ein AF-S 2.8/120-300 mm VR ED und dazu ein S 2.8/70-200 mm VR ED für Z-Bajonett in sehr langer Bauweise eine Nikon D6 wird wahrscheinlich erst im Februar vorgestellt.

 



 

 

 

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2. Januar 2020
Nikon Z50 – Nikon kann’s auch klein und fein

Was kleines zum neuen Jahr?
Nikon hat ein besseres Rezept gerührt als Canon und arbeitet künftig nur noch mit einem Bajonett: Z.
Ich nutze Nikon FX und zuletzt die D500 und mag die teuren Objektive und Kameras der Marke. Ich bin sehr häufig enttäuscht von Kit-Zoom-Objektiven. Ein Vergleich mit lichtstarken Festbrennweiten oder Zooms verbietet sich und ist unfair. Aber zwangsläufig vergleicht man mit anderen lichtschwachen Zooms. Canon, Fuji, Sony Zoom-Objektive sind im Preisbereich unter 500€ diesem Nikkor 16-50 mm deutlich unterlegen. Und das Bajonett aus Polykarbonat zeigt sich bei der leichten Bauweise keineswegs nachteilig. Es hat keinen Motorzoom und sein Tubus wackelt auch nicht so wie ein Kuhschwanz bei den Mitbewerbern.

450 g ohne – 580g mit Objektiv 16-50 mm, Akku und Speicherkarte

En Detail:
Nikon-Neulinge sollten bedenken, Nikkor-Objektive werden im Gegensatz zu vielen anderen Marken gegen den Uhrzeigersinn abgeschraubt. Wer schon einmal mit Sony oder Nikon fotografiert hat, wird hier irritiert sein und sich umstellen müssen.
Die bisher verfügbaren neuen DX-Objektive sind versenkt um sie kompakt zu halten, sie müssen immer erst in die Fotoposition gebracht werden. Die Idee ist gut, aber mancher muß sich umgewöhnen.
Eine normalgroße Hand findet an dem ungewöhnlich tiefen Griff guten Halt, auch der kleine Finger hängt nicht in der Luft. Das ist heute bei kleineren Gehäusen schon beinahe die Ausnahme.
Das Gehäuse ist links nackt, was mir wenig gefällt. Immerhin sitzt der Hauptschalter hier perfekt vorgelagert auf dem Griff um den Auslöser – besser geht es nicht.
Der mechanische Verschluss ist neu, er vibriert nicht mehr, ist erheblich leiser. Er klingt satt und präzise, kein quietschen oder nachklappern. So lange man nicht blitzen möchte oder schnelle Bewegungen einfangen will (Achtung Bildverzerrungen durch Rolling shutter beim elektronischen Verschluss) empfehle ich jedoch meistens den elektronischen Auslöser zu verwenden – er ist lautlos.
Nikon weiss, das kleiner nicht besser ist. Eine Kamera muss satt in der Hand liegen, sonst ist sie für hochlichtstarke Objektive oder gar Tele-Brennweiten nicht wirklich geeignet.
Mancher wird über den Sensor, der nur 21 MP Bilddateien liefert, stolpern und die Kamera angesichts der Konkurrenz von Fujifilm (26 MP) und Canon (32 MP) einen Nachteil unterstellen. In der Praxis liegt aber der Nachteil jetzt eher bei Canon, weil plötzlich kein M-Objektiv mehr gut genug, hochauflösend genug ist.
Ich finde bedauerlich das Nikon strikt seinem Klapp-Monitor-Design folgt und die Möglichkeiten so abgesehen vom Sucher, im Hochformat so beschneidet. Auch den Verzicht auf einen Info-Display  auf der Kamera halte ich für einen Fehler in allen Kameraklassen.

SUCHER
Das Sucherbild ist groß, angenehm und hell und deutlich schöner, als alle Mitbewerber unter 1000€. Das der Sucher kaum in schattigen Ecken rauscht ist sehr angenehm, aber seine Auflösung bleibt mit 2,4 MB relativ gering. Auch der große Monitor löst nur 1 MB auf, das reicht kaum um die Bildschärfe und Qualität rasch zu beurteilen.

AUTOFOKUS:
Die Kamera fokussiert flott, aber eben nicht auf dem Niveau von Sony und auch Fuji hat sich sehr angestrengt um Nikon zu überholen. Trotzdem geht die Scharfeinstellung immer stärker in die Richtung der Vollautomatik, Motive und Augen werden erkannt und gleich richtig fokussiert – hier kann Nikon in Zukunft noch viel Können per Firmware nachliefern.

Wofür Nikon DX?
Es gibt leider zu viele Menschen, die glauben mit einer größeren Angel fängt man automatisch größere Fische, mit einem schnelleren Auto kommt man schneller durch den Verkehr etc. Und so glauben auch erschreckend viele, die gerne fotografieren, man braucht einen Vollformatsensor um beste, beindruckendste Fotos zu realisieren.
Nikon ist aus meiner Sicht ganz richtig digital durchgestartet, 1999 mit der D1 und dem in der Fläche halbiertem DX-Format und mußte leider 2007 mit der D3 dem massiven Druck von Canon weichen und auch sogenanntes Vollforrmat einführen (FX). Der große Konkurrent seit der Geburt von EOS-Autofokus und elektronischer Blendenübertragung verschaffte sich hier ein zweites Mal einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und hämmerte den Kaufinteressenten ein, größer = immer besser. Bewußt wurden ab da die APS-C Objektive schlechter und weit weniger ambitioniert gehalten (kein L, wenige Lichtstarke Objektive, kaum Überarbeitungen von Fassungen und Glas).

Und Nikon hatte ab 2008 mit der D700 und Folgekameras auch gute Erfolge in der Preisklasse ab 2000€, obwohl Nikon’s DX Kameras schon für 800€ beste Fotoqualität mit deutlich kleineren Objektiven lieferten. Nikon hatte die Vernunft-Lösung und mußte doch trotz seiner großen Erfolge mit D200, D300, D500 dem großen Konkurrenten folgen und Vollformat ähnlich pushen. Aber sie hatten immer den Nachteil, dass sie mit dem Sensor zaubern mußten, denn das F-Bajonett war einfach sehr klein im Durchmesser.
Heute ist die Situation etwas verändert. Vollformat Kameras und insbesondere Objektive sind groß und schwer, mehr Last als Lust und seit 10 Jahren erlauben noch kleinere und modernere Kamerasysteme noch kompaktere Fotoausrüstungen (mFT) ohne mechanischen Spiegelreflex-Ballast.
Nikon landete mit seiner kleinen, aber teuren Serie 1 international keinen Erfolg, war einfach zu früh dran und die Kundschaft war nicht bereit so kleine Kameras mit so deutlich schwächeren Sensoren, zu kaufen. Nikon hat sich daher spät entschlossen, endlich mit komplett neuem, großen Bajonett einem spiegelfreien FX-Vollformat und jetzt auch dem DX-Halbformat neues Leben einzuhauchen. Und Fuji, Leica und vor allem Sony ernsthaft zu folgen. Nikon bietet jetzt das volle Format in Z6 & Z7 Kameras und das halbierte, kompaktere Format für kleinere Objektive in der Z50 an.

Denn allenfalls 15% aller Fotofans wollen mehr als 2000€ für ihre Fotoausrüstung ausgeben und die weitaus meisten wollen kompaktere, leichtere Kamerasysteme. Das bietet die Z50 zu Preisen um 1000€ inklusive 16-50 mm Kit-Objektiv.
Canon sieht für mich alt aus, mit seiner M-Serie im kleinen Halbformat, die gar nicht mit dem EOS-Vollformat kompatibel ist und beeilt sich sein neues R-System preiswert attraktiv zu machen (EOS RP 1400€ mit Adapter aber ohne Objektiv). Und Canon wird dem Beispiel Nikons folgen müssen und die halbierte Sensorfläsche mit EOS R Bajonett anbieten müssen, um ernst genommen zu werden.
Das halbierte Format (auch weiterhin fälschlich APS-C genannt) bietet Schärfentiefe, die meistens den Fotos gut tut und ist durch die kompakteren Ausrüstungen auch weit besser für die Reise-Fotografie geeignet. Doch in manchen anderen Bereichen kehrt sich das ins Gegenteil um. Überall wo hohe Lichtstärke gefragt ist, sei es weil wenig Licht vorhanden ist, oder kürzeste Belichtungszeiten notwendig sind, ist Halbformat im Nachteil.

Nikkor-Objektive:
Das 6.3/16-50 mm VR braucht man.
Im Telebereich ist das 4.0/300 mm PF als 4.0/450 mm eine Super Ergänzung (siehe Fotos)
Das 6.3/50-250 mm hat mich nicht komplett überzeugt, hier ist ein 5.6/70-300 mm VR die bessere Wahl.
Ich bleibe ein Fan vom 1.4/105 mm – vor allen anderen Tele-Festbrennweiten.
Ich hoffe die sehr guten Sigma DC Objektive 1.4/16 mm, 1.4/30 mm und 1.4/56 mm erscheinen für Nikon Z.
Und Nikon sollte rasch ein 2.8/16-55 mm VR und 2.8/40-140 mm VR sowie 4.0/10-20 mm folgen lassen.

Im Vergleich:
Gut 85%des verbleibenden Systemkamerakunden war bisher APS-C und diese Kunden wünschen sich Kameras mit Objektiv für maximal 1000€.
Vergleichbar mit dieser Nikon Z50 sind fairerweise nur Sony Alpha 6100, Fujifilm X-T30, Canon EOS M5, die alle bis auf Canon (noch kleiner) das gleiche Sensorformat wie Nikon anbieten und eigene Objektive dafür anpassen.
Alle können sehr gute Bildqualität liefern, Canon etwas schlechter, Fujifilm, dank dem neuesten Sensor mit etwas mehr Auflösung, Sony ist durch den integrierten Reportage-Sucher etwas kompakter und weniger griffig. Und jetzt kommt Nikon mit der Z50 und dem wirklich erstaunlich kleinen und scharfen 16-50 mm dazu. Wenn man alle 4 Kameras vor sich stehen hat, fällt sofort auf:
Nikon ist am griffigsten, das Design am gewagtesten, Fuji X-T30 ist kaum griffig und sehr logisch „altbacken“, Sony 6100 verschwindet in großen Händen ist aber deutlich kompakter, Canon ist auch weniger griffig und hat ein schon veraltetes Konzept aber sehr gewohnte Bedienung und flüssige Monitor-Bedienung.
Beim genauen Vergleich hat die Nikon Z50 beim Sucher und in der Handhabung für mich ganz klar die Nase vorn und dank des Kit-Objektives ein Gewinner.

UNTER DEM STRICH:
Ich bin ganz angetan von diesem ganz neuen Nikon-Kamerakonzept, dass sich an die Z6 anlehnt.
Aber hart betrachtet, hat Nikon seine DX-Kamera gleich kastriert:
Den mechanischen Verschluss, den Sensor, den Akku, den internen Buffer-Speicher, die niedrige Sucherauflösung, kein voll beweglicher Monitor, kein IBIS, kein Sensorschutz etc. alles dem Preis und der kleineren Baugröße geopfert. Da ist also in Zukunft Platz für eine deutlich leistungsgesteigerte Kamera jenseits 1500€.
Canon überzeugt keineswegs mehr. Beide Foto-Dinos haben nicht erkannt, wem die Stunde schlägt und was heute technisch möglich und zur Unterstützung sinnvoll ist.

Die Z50 ist für meine Bedüfnisse nicht schnell genug und auch die Reaktionen sind etwas gebremst, das ist dem Prozessor geschuldet, hierbei ist letztlich auch der Preis unter 1000€ zu berücksichtigen. Erst gegen die deutlich teureren Nikon D500 oder Fuji X-T3 kann sie nicht mehr antreten. Als Objektiv wünscht man sich zumindest ein 4.0/16-55 mm – aber das kleine Zoom ist wegen seiner Lichtschwäche wirklich leicht und sehr kompakt und ist optisch allen früheren Kit-Objektiven wie den 18-55 mm überlegen.
Das Z DX 4.5-6.3/50-250 mm VR ED kommt ebenfalls mit VR-Bildstabi und ist besonders kompakt aufgrund seiner versenkten Bauweise. Es fokussiert flott und bietet auch immerhin einen Abbildungsmaßstab von 1:4. Allerdings geht seine Auflösung vor allem an den Rändern im Telebereich etwas verloren.
Was bei Nikon noch fehlt sind weitere Objektive und Alternativen von Tamron, Sigma und anderen. Ob und wie schnell Festbrennweiten erscheinen, ist zunächst ungewiss. Wenn sie, wie die anderen Z-Vollformat-Objektive nicht mit VR-Bildstabi ausgerüstet sind, wird der fehlende interne Stabi der Z50 zum Problem bei wenig Licht oder langen Brennweiten.

Das Kreuz mit den kleineren, preiswerteren Systemkameras ist der Akku. Sie sind um Gewicht und Größe einzusparen immer mit verkleinerten Akkus unterwegs, weshalb die Kameras nicht optimal sind für Fotofreunde die, wie ich, gerne Bildserien erstellen. Man kann zwar mehrere Akkus kaufen und in die Hosentasche stecken, aber dadurch wird alles wieder größer, schwerer und teurer.

Mögliche optische Qualität: ****** (6/8)
Mechanik: ****** (6/8)
Autofokus: ***** (5/8)
Bildstabilisierung: ***** (5/8)
Preis-Wert: ******  (6/8)
Spaß-Faktor:  ****** (6/8)

Kaufempfehlung:
Für Nikon-Fans, Starter und bisherige Smartphone-Fotofreunde sicher eine gute Wahl.

LICHT:
+ schon sehr gute BQ mit Kit-Objektiv erreichbar
+ relativ guter Elektro-Sucher für die Preisklasse – besser als Sony, Canon, Olympus
+ die Haptik ist noch gut, fast komplette Bedienung rechts
+ noch attraktiver Preis
+ Z-Bajonett kompatibel mit allen Z Objektiven
+ AF auch mit Nikon F-Objektiven sehr gut, nach Sony und Olympus am Drittbesten
+ AF Empfindlichkeit -4 bis +19
+ Augen- + Motiv-Erkennungs-Autofokus
+ 1500 Serienaufnahmen in JPEG kein Problem, alles mit einem Akku
+ wird nicht warm
+ leichtes Magnesium-Gehäuse, angenehm griffig
+ schneller AF – 209 AF-Punkte
+ angenehm vibrationsarm & leise – oder lautlos
+ tolle Farbzeichnung, klasse Weissabgleich
+ eingebauter Mini-Blitz – nur für mechanischen Verschluss
+ wenig Staub-Probleme
+ bis zu 11 Bilder pro Sekunde (JPEG) oder 9 in RAW möglich
+ Zeitlupe mit 120p
+ Preis mit Kit-Objektiv oder 2 Objektiven gut angemessen
+ RAW-Bearbeitung in der Kamera möglich
+ bis zu 100 Serienbilder in JPEG, 30 in RAW+JPEG

SCHATTEN:
– noch wenig Objektivauswahl ohne Verwendung des FTZ-Adapters
– eher für kleine Hände
– keine deutsche, ausführliche Bedienungsanleitung
– Gewichtsersparnis auch durch neuen, kleineren Akku
– höheres Bildrauschen als 24/26 MP Mitbewerber deutlich ab 1600 ISO
– AF-Einstellung verwirrend, keine extra Taste
– AF-Felder/Seriensequenz nicht schnell wählbar
– Akku nur für Z50, Energie-Reichweite für Einzel-Aufnahmen 300-400, Video begrenzt
– kein interner Bildstabilisator, „nur Objektiv-VR“
– Ladegerät ohne Kabel, Akku sehr schwergängig
– Blitz (auch eingebauter) zündet nicht im Lautlos-Modus
– Taste +/-  schwer erreichbar
– Tastenverteilung ist eher dürftig und spezielle Einstellungen nicht schnell & einfach
– verwirrende Bedienung, sehr gewöhnungsbedürftig
– Speicherkarten-Entnahme neben Akku ist fummelig
– nur 1/4000 mechanische Verschlußzeit bei 1/200 Synchronisation
– beweglicher Monitor nicht im Hochformast nutzbar
– keine Helligkeitsautomatik für Monitor
– rund 1,5 Sekunden Einschaltverzögerung
– kein Info-Display oben
– kein 3:4 Modus
– dämliche alte 2 Punkt-Gurtaufhängung
– nur USB 2.0-Micro Anschluß, veraltet, kann nicht über Powerbank aufgeladen werden
– NFC und GPS fehlen manchem
– kein optionaler Zusatz-Griff
– keine Sonnenblenden zu den Objektiven dazu geliefert (wenig bisher lieferbar)
– kein zusätzlicher Eingang für Blitz oder Kopfhörer-Ausgang
– 4K Video mit nur 30p
– keine besondere Abdichtung gegen Staub, Sand oder Regen

 Das ist kritisch betrachtet und eignet sich eher als eine Wunschliste für eine Z500.

Nikon DX Z 3.5-6.3/16-50 mm VR
2019-10
Preis: 350€ uvp. Einzeln
Gewicht: 137g mit Frontdeckel
Filter: 46 mm Gewinde
Das Objektiv verwendet so weit sichtbar keine Metalle und die Gläser sind komplett in Polycarbonat gefasst. Das macht es leicht und kompakt, lässt Anwender vielleicht an Haltbarkeit und Robustheit zweifeln – was aber die Zeit erst zeigen muss.

Von allen preiswerteren Kit-Zooms finde ich dieses im Vergleich fraglos optisch am besten und mechanisch trotz Polycarbonat sehr zufriedenstellend.

LICHT:
+ sehr schmal und kompakt, versenkt, 3cm dick in Transportstellung
+ schon sehr gute BQ mit Kit-Objektiv erreichbar
+ sehr preiswerte Zugabe
+ sehr leicht
+ alles läuft leise und spielfrei
+ 46 mm kleines Filtergewinde
+ guter VR 1,8 Sekunde freihand war bei 50 mm unverwackelt

SCHATTEN:
– keine Sonnenblende mit geliefert
– hoher Einzelkaufpreis
– Abblenden besser nur bis f:11, sonst Beugungsverluste)
– keine Anzeigen am Objektiv
– keine programmierbare Taste
– einfache Blendenkonstruktion aus 7 Lamellen
– leider variable Naheinstellgrenze von 0,20m (WW) bis 0,30m (Tele) und nur 1:5 möglich

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht