Tresor  
Filo Rings

Kategorie ‘News-Blitzlicht’

9. November 2019
Interessanter Leserbrief November 2019

Hallo Harry,
Vielen Dank übrigens für deinen erfrischenden Artikel über die GDT 2019. Auch wenn es ein bisschen traurig ist, wie festgefahren (z.B. mit Canon) so viele Fotografen immer noch sind – spätestens bei deinem Satz ” Zum Motive verscheuchen eignet sich die EOS 1DXII jedoch prächtig.” musste ich laut loslachen. So treffend ! Super geschrieben.
Wir waren letzte Woche ein paar Tage in Berchtesgaden, und am Königssee waren etliche “Fotografen” mit schwerstem Gepäck (Rucksäcke, Trolleys, Anhänger) und riesigen Boliden unterwegs (alles Canon), möglichst natürlich noch mit Akkugriff, damit man einem den ach so professionellen Boliden sofort bewundernd ansieht. Die meisten schienen freudlos und abgekämpft und standen missmutig und menschenscheu neben einem riesigen Stativ mit Canon-Bolide obendrauf, nicht zuletzt weil ich mich erdreistete, mich zeitweise in ihrem anvisierten Motivbereich aufzuhalten und mit meiner geradezu lächerlichen Kombi (Olympus E-M1 mit 12-100/4) in ihren augenscheinlich reservierten Bereich hineinfotografiert habe. Und das ganze – bitte festhalten – auch noch OHNE jegliches Stativ!! Eigentlich hätte ich des Seeufers verwiesen werden müssen, da bin ich wohl nochmal davongekommen.
Habs nicht lassen können, ab und zu seeehr langsam an so jemand vorbeizuschlendern und auf den Monitor zu linsen, was denn um alles in der Welt am Königssee-Gehweg im Weitwinkel so wahnsinnig spannend sein soll, dass man bereit ist, das alles rumzuschleppen und dann stundenlang wartet, bis keiner mehr durchs Bild latscht, was eigentlich auch angesichts der asiatischen Invasion auf Bartholomä aussichtlos ist. Und ich hab nicht eine Komposition gesehen, die in meinem Augen wert gewesen wäre, fotografiert zu werden. Todeslangweilig. Immer so viel wie möglich drauf, chaotische Linien kreuz und quer, keine Ordnung, keine Konzentration auf irgendeine Art Motiv. Ich hab mich sehr zusammenreißen müssen, um nichts nett-ironisches zu sagen. Und ich trau mir fast zu sagen, dass ich mit meiner windigen Kombination wahrscheinlich die schöneren Bilder mit heimgebracht habe, obwohl ich weiß Gott kein begnadeter Fotograf bin, sondern nur ein solider Handwerker, dem vielleicht mal das eine oder andere nette Bild gelingt.
Und auch noch Danke für deinen RAW vs JPG Artikel!
Ist schon etwas länger her, und ich wollte dir damals eigentlich spontan schreiben, weil ich fand, dass du da schon ein wenig übertrieben hast, und das RAW-Format ein wenig verteidigen 😉
Nach einiger Zeit komme ich zu dem Schluss, dass du im Grunde recht hast. Und man muss manchmal etwas übertrieben polariseren, wenn man etwas bewegen und bewirken will, ein Umdenken schaffen.
Ich habs prompt ausprobiert in Berchtesgaden – nur JPGs gemacht. Farben auf Natural (da Vivid zu verblauten Bildern im Gebirge bei Nebel führen kann), sehr sorgfältig auf eine drittel Blendenstufe genau mithilfe von Live-Histogramm und Schatten/Spitzlichter-Warnung belichtet, manchmal auch mit mehreren Aufnahmen zur perfekten Belichtung gelangt. Und meine Frau hat sich amüsiert, wie ich mich über ein ideales Histogramm am Ende so einer gelungenen Aktion freuen konnte 😉
Vorort braucht man etwas mehr Zeit, aber viel weniger als man hinterher für die RAW Entwicklung bräuchte.  Und es macht Spaß, an Ort und Stelle mehr oder weniger das fertige Bild zu gestalten.
Hab einige Abende damit verbracht, perfekt belichtete JPGs (oft auch mit Lightroom mit minimalen Aufwand verbessert) mit aus den RAWs derselben Bider mit Lightroom und DxO mühsam entwickelte Bilder zu vergleichen – unterm Strich kommt keiner der Bilder von Lightroom/Dxo an die Olympus eigenen Farben ran. Die JPGs kann man mit wenig Aufwand noch ein wenig in Lightroom aufhübschen (hab ich im Urlaub auf meinem ganz normalen Samsung 10 Zoll Tablet gemacht – die Lightroom App für JPG ist ja kostenlos, es funktionierte prächtig. Vor allem die dunkleren Bereiche muss man manchmal schon noch aufhellen. Durch Klick auf “Auto” bei der Belichtung war meist alles perfekt im Gegensatz zur PC-Applikation, wo das Bild fast immer viel zu hell wird dadurch).
Bei Landschaft auf Natural, bei sehr viel Kontrast stelle ich die Gradation auf Auto, ansonsten auf Normal. Bei Porträts eben die Farben auf “Portrait” – Olympus weiß hier schon, was sie tun, das passt einfach – bis auf den Rotüberhang bei Porträts.
Es ist total befreiend. Und auch wenns für mich anfangs übertrieben geklungen hat, deine Rede über die Ressourcen, die die RAW-wahnsinnigen Fotografen verbrauchen, unterm Strich stimmt es. Speicherkarten, Festplatten, etc. Von der Lebenszeit ganz zu schweigen.
Lieber an Ort und Stelle mit Sorgfalt JPGs schießen, und daheim nicht so viel Arbeit haben, das gefällt mir total gut momentan.
Sicher, wenn man mal nicht die Zeit hat – wie bei Hochzeitspotraits – jedes Bild exakt zu belichten, ist RAW sicher angebracht und hat seine Berechtigung. Oder bei sehr wichtigen Landschaftsaufnahmen.
Aber meistens werde ich denke ich künftig mit JPG auskommen.
Und bei deiner Tierfotografie ist das ja sowieso ein Unding, in RAW zu fotografieren.
Dein Hinweis mit wärmeren Sensoren, dadurch mehr Rauschen etc., war auch sehr interessant – an sowas denk ich gar nicht…
In diesem Sinn freu ich mich schon auf die nächsten ebenso nützlichen wie unterhaltsamen Artikel von dir 😉
Nachtrag zum Punkt Farbgebung in JPEG:
Mir ist aufgefallen, dass es ziemlich oft einen doch recht unschönen Effekt gibt, den Vivid mit sich bringt – so angenehm (und mit normaler Sättigungserhöhung nicht erreichbar) dadurch die Farben oft zum Leuchten gebracht werden:
Vivid verstärkt den Blauanteil auf eine Weise, dass Dunst deutlich als Blauschleier sichtbar wird. Gerade bei Aufnahmen im Gebirge (mein Hauptbetätigungsfeld) hab ich meist mit Natural keinen, mit Vivid dagegen einen deutlichen und störenden Blauschleier in meinen Bildern, den ich durch Erhöhen der Farbtemperatur nicht beheben kann.

Herzliche Grüße  E.

 

Ich habe es mir nicht nehmen lassen darauf ausführlich zu antworten

Hallo E.
Ganz lieben dank für deine Geduld und noch mehr für das spannende und aufbauende Feedback!!!
Denn dafür schreibe ich.
Wenn die Leute es lesen und mir keine Gedanken dazu schreiben – dann wanke ich im Nebel, mit etwas Furcht, das mein Tun allzu sinnlos ist oder ich nur in meiner eigenen Meinung brüte.
Weil am Ende sind es alles nur Erfahrungen und dann Meinungen – aber nie etwas endgültiges, feststehendes, unerschütterliches – so wie wir aber tatsächlich immer von Politik, Herstellern, Wissenschaftlern in die Irre geführt werden…..
es kann ja niemals ultimatives Wissen geben, es ist alles immer in Veränderung.
Ich habe das ja jetzt vor Jahren ganz brutal mit der Keule bekommen – es kamen immer schneller, immer mehr neue Objektive, von Kameras und Zubehör ganz zu schweigen – wo ich bis vor Jahren den „fast“ kompletten Überblick hatte, jedes Objektiv in meinen Händen gedreht, aufgeschraubt, ausgeführt und damit fotografiert habe – ist das jetzt seit einer Weile für jede Einzelperson genau genommen unmöglich. Dann dürfte ich nichts anderes mehr tun, auch nicht mehr schlafen und schon gar nichts mehr dazu aufschreiben…
Daher mußte ich schweren Herzens stoppen, jedes Objektiv mit Akribie, wie ich es davor betrieben habe, zu testen und zu beschreiben. Ich habe dann doch noch erkannt, das ich zum Glück keinen App-Wahnsinn begonnen habe, für meine Tests – es hätte mir Geld und vielleicht sogar mehr Anerkennung bringen können – aber es hätte mich verzehrt und erst einmal sehr viel Geld gekostet und das alle Jahre wieder für neue Betriebssysteme. Profitieren tun dann nur die Amis mit ihrer Software-Macht.
Alleine und selbst zu Zehnt ist dieser Kampf wohl nicht mehr zu führen.
Also beschränke ich mich auf die aus meiner schmalen Sicht wichtigsten Neuheiten und vergleiche sie und suche heraus, was für mich dem Zustand dies „Idealen“ am nächsten kommt.
Hinzu kommt, auch ich kann nicht mehr alle paar Jahre Objektive, oder gar Systeme wechseln. Nicht bezahlbar und auch nicht mehr so sinnvoll.
Das bringt mich in den Schraubstock – dass ich mich vermutlich jetzt noch stärker so „anlese“ – dass ich Canon „haße“ und Sony „liebe“ – was für mich undenkbar ist.
Es trifft eben jetzt die Firma – mit der ich seit 2 Jahrzehnten intensiv gearbeitet habe und die andere Marke – die ich immer zu Recht stark kritisiert habe – profitiert davon. Ich komme mir da selbst vor wie ein Wendehals.
Deswegen die vielen Wiederholungen, denn ich freue mich, das mir Menschen vertrauen und mich weiter schätzen – auch wenn ich jetzt gegen „ihre Marke“ rede. Es ist verdammt schwer (wenn überhaupt je möglich?) objektiv zu sein.
Vieles was wir so täglich wahrnehmen – also für wahr halten – ist ja in Realität nur Gaukelei – wir machen uns feste etwas vor oder lassen uns etwas vor machen.
Also Wahrheit, ist genau genommen nicht existent, bzw. unterliegt extrem dem Faktor Zeit!
Was jetzt richtig und wahr zu sein scheint – ist im nächsten Augenblick wohlmöglich kompletter Unsinn.
RAW ist eine Mode – und erst jetzt, nachdem ich seit gut 10 Jahfren „dagegen“ schreibe, stelle ich verstärkt fest – das immer mehr Fotografen allenfalls nur noch RAWs zur Sicherheit dazu machen, aber vom JPEG arbeiten – nur zugeben mag das natürlich keiner und den „Profi-Insider-Nimbus“ aufgeben.
RAW macht einfach für die allermeisten Motive und Lichtsituationen keinen Sinn, man kann nicht einmal sagen, das es nicht schadet – denn es kostet ja Zeit, Ressourcen und Nerven.
Aber so ist das mit sehr vielem im Leben, wir laufen los, machen Erfahrungen kennen uns aus und stehen plötzlich in Meer = Wüste – den Weg, das Ziel und jedes Maß verloren.
Es ist wichtig immer wieder mal zurück zu den Wurzeln zu gehen, sich zu stoppen und zu hinterfragen. Moden nicht einfach weiter zu folgen.
Vielen Dank für deine Erfahrungen/Tipps hierzu!!!
Das muß ich jetzt natürlich allen anderen Lesern zugänglich machen…
Ich habe oft den Gedanken, einfach nichts mehr zu schreiben….. aber ich habe ja nichts anderes „gelernt“ als journalistisch zu beobachten und das „polarisierend“ nieder zu schreiben oder zu belichten – also käme das einer kompletten Aufgabe gleich. Das macht also auch keinen Sinn.
Man muss immer weiter denken und sich immer wieder neu einlassen, so schwer es fällt, denn Alternativen gibt es nicht.
Ich bin eben der bunte Praradiesvogel, Crazy Harry – der nirgendwo ganz drin und auch nie ganz draußen sein will, immer in der Tiefe auf der Suche und doch auch gemütlich am Abgrund und ich mache es mir nie einfach.
Ich erarbeite mir alles, habe es gern schwer und genieße kleine Erfolge.
Klar sehen die Leute ständig stirnrunzelnd meine Eichhörnchen und selbst mein Vater fragt, ob ich nicht mal wieder was anderes fotografieren will – doch dann kommen jetzt beinahe monatlich komplett neue Situationen, es entstehen Fotos, die ich drei Jahre lang gedacht und probiert habe und die einfach nicht möglich waren – was sowohl technische (Danke Sony!) als auch persönliche und situationsbedingte Gründe hat.
So ein Bild mit Hörnchen im Flug sieht einfach aus, wird registriert und weiter zum nächsten – aber selbst wenn ich jemandem mein Motive präsentiere und ihm meine Ausrüstung gebe – wird er allenfalls mal einen Glückstreffer haben oder lange Zeit nichts, was sich vergleichen lässt.
Bei Malern wird automatisch hinterfragt, hineingedacht und sich der Aufwand und die Aussage klar gemacht – nur bei uns Fotografen leider noch viel zu wenig!
Genau genommen ist sehr, sehr viel nicht wiederholbar, nicht von anderen erreichbar, nicht einmal unter gleichen Umständen und Techniken.
Wir sollten immer wieder neu denken und jedes neue Objektiv und manche neue Kamera hilft mir, mich wieder weiter, anders, intensiver mit Licht und Motiv auseinander zu setzen.
Diese CRASH-Backs machen mich noch rasend – sie zerstören alles und letztlich auch die Anbieter selbst (hoffentlich bald) – denn das führt dazu, das nur noch die Menschen kaufen, die ohnehin alles behalten wollen und eben massiv „Werte“ vernichtet werden. Ich hasse es, wenn die Firmen nicht gleich realistische Preise machen und uns alle am niedersten Instinkt des super Preisangebots, des “Schnäppchens“ packen.
Was anderes ist das in der Tat nicht.
Eigentlich müßte den Kaufinteressenten ein von mir getestetes, gebrauchtes Objektiv mehr wert sein als ein Neues zum Listenpreis. Aber das Verständnis dafür wird kaum erwidert 🙁
Aber egal, sehen wir zu, wie sich die Firmen alle immer kleiner machen, bis sie verschwinden – aufgeben müssen.
Also immer weiter – frohen Mutes 
Beste Wünsche und Grüße Harry
Hallo Harry,
nachdem meine letzte Mail eh schon so lang war, wollt ich das nicht auch noch unterbringen, aber es muss schon noch raus 😉
Deine Eichhörnchenbilder sind genial. So was in der Art hab ich noch nicht mal ansatzweise gesehen, das muss man trotz guter Sony-Technik erstmal hinkriegen.
Ich finde, Eichhörnchen sind zum Anschauen eine der entzückendsten Wesen überhaupt – unglaublich süß.
Natürlich nicht so spannend-spektakulär für die meisten wie Wildkatzen oder Bären, aber deswegen nicht weniger schön oder interessant.
Und durch ihre absolute Nicht-Stillhalte-Fähigkeit find ich sie total schwer zu fotografieren, die sind so sprunghaft, fast hyperaktiv. Da tut man sich mit gemütlich schlendernden Tigern und Löwen wesentlich leichter… Umso erstaunlicher die Bilder.
Also – ich finde man sollte den deutschen Eichhörnchen-Fotopreis einführen, und den kriegst eindeutig du ! 😉
Viele Grüße E
Ja danke den Preis in Walnussform teile ich dann gerne mit den Nagern, die mit meiner Methode sie zu beobachten und möglichst wenig zu stören, gut zu Recht kommen 🙂
Noch ein Eichhörnchen-P.S.
Die zwei neuen zwischen die Leserbriefe geschobenen Eichhörnchenbilder sind super – mich begeistert es immer ganz besonders, wenn mehrere Tiere auf einem Bild sind, das finde ich nochmal interessanter und authentischer. Und eben noch deutlich schwerer zu realisieren – schon eines dieser Wesen perfekt einzufangen ist eine Leistung, aber zwei, die in einer harmonischen Pose mit-/zueinander auf dem Bild sind, das ist hohe Kunst und erfordert viel Geduld und Planung. Nochmal Hut ab !
 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

7. November 2019
Sigma lernt – neues 2.8/24-70 mm ART für Spiegelfrei

Na das passt doch wie “Arsch auf Eimer” – sorry, das mußte jetzt einfach sein, nachdem ich Fotos mit dem großen neuen Zoom an der Sigma fp gesehen habe…
Aber in der Tat scheint Sigma meine Kritik zu beherzigen – ART wird endlich leichter!

An der älteren Sony 7 passt das dann schon besser:

Es wird vollmundig beworben:

  1. Beste optische Leistung seiner Klasse – (ich bezweifle sehr stark, das Sigma schon über die ebenfalls neu vorgestellten Konstruktionen von Canon und Panasonic verfügt – um das sagen zu können!)
  2. Kompatibel mit den neuesten spiegellosen Vollformat-Kameras
  3. Universell in Bezug auf Verwendungszwecke und fotografische Einsatzbereiche (Universell wäre ein 2.8/24-105 mm und auch ein 2.8/35-105 mm wäre angenehmer!)

 

 

Es verfügt über:
– Zoom-Lock-Schalter
– Gegenlichtblende mit Verriegelung
– Staub-und spritzwassergeschützter Anschluss
– Kompatibel mit der Objektiv-Aberrationskorrektur
– Anschluss-Wechsel-Service möglich
– Reflexe und Geisterbilder minimierendes Design
– Endkontrolle mit SIGMAseigenem MTF-Messsystem:A1
– 11-lamellige runde Blenderöffnung
– Hochpräzises und robustes Messing-Bajonett
– Handwerkliche Qualität „Made in Japan“
– für Sony Alpha und L-Bajonett
– Preis geschätzt bei 1700€ Startpreis – ab 2020

840g
82mm Filter
12 cm lang
1:4.5 Abbildungsmaßstab im Telebereich, ab 24 mm = 1:2.9 – fließende Naheinstellung: 0,18 m – 0,38 m :-p
Die Zeiss Konstruktion für Sony könnte es in den Schatten stellen, was nicht so schwer ist. Nikon hat bisher die gelungenste Konstruktion, ein Vergleich mit Canon, Nikon, Panasonic ist noch nicht möglich.

Ich bin froh, dass es wieder deutlich von 1 Kilo Gewicht wegrückt – trotzdem werde ich ein solches Zoom nicht mehr kaufen – das Olympus 2.8/12-40 mm und das Sony 4.0/24-105 mm liefern was ich in dem Brennweitenbereich von einem Zoom erwarte.

Sigma

Zeigt uns ein zweites ART-Objektiv für spiegelfreie Vollformat-Kameras.
Das bringt den für mich schon immer schwierigen und eben auch langweiligen Brennweitenbereich 24-70 mm bei solider Lichtstärke f:2.8.
Sicher ist das spannender als die Tamron 2.8/28-75 mm Sparbüchse – selbst wenn die die Hälfte kostet – werden später viele Käufer feststellen, das sie die 24 mm vermissen.

Diese Objektive wurden erstmals von Canon 1995 eingeführt, das war damals eine echte Sensation, anstatt einem 2.8/28-70 mm (1983 – 880g) endlich ein 2.8/24-70 mm (2002 – 950g – 2012 II) und vor allem, wenn man bedenkt das es vorher nur 2.8/35-70 mm gab. 2012 4.0/24-105 mm (2005 – 670g 2016))

Mich irritiert sehr, das Sigma jetzt bei jedem neuen ART-Objektiv behauptet der Anführer bei der Bildqualität zu sein, keine Kompromisse und so einen Blödsinn.
Also auf gut deutsch, sie können alles besser und preiswerter als Canon, Nikon, Leica, Zeiss, Sony, Panasonic, Tamron, Tokina… noch mehr stört mich, das ich diese Behauptung bisher fast nie verifizieren konnte – nicht im direkten Vergleich.

Das optisch beste und robusteste Objektiv dieser Bauart ist bisher kaum bestritten das Canon 2.8/24-70 mm L II von 2012. Nikon hat zwar VR-Bildstabilisierung hinzu gefügt, aber optisch hat es darunter gelitten und es ist eine sehr lange Bauart. Leica hat mit 2.8-4.0/24-90 mm eine andere Bauart gesucht. Zeiss hat für Sony ein 2.8/24-70 mm entworfen, das mich aber schon in seiner Ausführung nicht überzeugt, der AF ist langsam – das ist keine schöne, keine leichte, keine besonders gelungene Konstruktion.

Zurück zu Sigma, es gab 2008 ein EX 2.8/24-70 mm HSM, immerhin 790g leicht.

Mir wäre jede Lösung lieb, die mich von 70 mm weg bringt und trotzdem f:2.8 erhält. Auch ein 2.8/35-105 mm wäre ein klasse Objektiv (gab es schon einmal von Tamron).

 

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

3. November 2019
Winterzeit

Alle Fotos: Nikon Z7 & FTZ & AF-S 5.6/500 mm VR PF

HEIF
Ein weiteres Dateiformat buhlt um seine Nutzung. Es gibt viele Dateiformate, wirklich von fast allen verwendet wird aber fast nur JPEG. Ich fordere seit mehr als 10 Jahren die Verbesserung oder Ablösung von JPEG – weil man Daten längst noch viel besser zusammenpacken und verlustfreier speichern kann – genau da will HEIF = High Efficiency Image File Format unterstützen. Allerdings ist es ein Container-Dateiformat, das 40% Platz einspart.
Es wird seit Windows 10 verwendet und neuerdings ist es im Apple IPhone 11 Pro (IOS 11) und in kommenden Canon-Kameras vorhanden. Das sollte aufhorchen lassen und vielleicht auch Sony, Nikon und Co dazu bringen es zu implementieren. Die Bilder werden jedoch trotzdem noch in JPEG umgewandelt – also eine echte Ablösung für JPEG ist es leider noch nicht, nur ein Container der vor allem Bildserien, Filme, Gift etc zusammenfasst und kleiner macht.

CANON
neueste Vermutung:
Auch Canon wird den Weg von Nikon einschlagen und 2020 eine neue Halbformat-Kamera mit EOS R Bajonett vorstellen. So wie die Nikon Z50 könnte dann eine EOS 800D, 90D oder 77D für spiegelfreie Konstruktionen mit einem Bajonett dienen – die Kritik an der 4 Bajonett-Strategie war in den letzten 12 Monaten doch zu laut geworden. EOS M soll als Blogger- und Knipserformat mit kleinsten Abmessungen fortgeführt werden.
Das wäre dann ein Ende für das EFs Bajonett und die EOS 90 vielleicht sogar die letzte DSLR-Kamera mit dem Bajonett – in einigen Jahren.

FUJIFILM
hat jetzt seine titanisierte X-Pro3 ausgepackt: Mit dem Preis um 2000€ bleibt sie noch moderat, Fuji will 200€ Aufpreis für die Titanlegierung, das klingt nicht schlecht für Fans.
Jetzt schreiben alle plötzlich, zurück zur klassischen Bedienung – was soll das sein? Was soll das bringen? Erstens sind Fuji-Kameras schon seit 7 Jahren – also 2012 dem Erscheinungsjahr der ersten komplett eigenen Fuji-Digital-AF-Wechselsystem-Kamera angelegt an das Leica M-Produkt und haben sich immer als preiswertere Variante dieser alten Kameras vorgestellt. Die X-T und X-H Versionen weichen dann zwar etwas davon ab – trotzdem klassisch, und Fuji war damit erfolgreich und hat zumindest Panasonic, Olympus, Nikon und Canon damit angesteckt und selbst Sony hat sich daran angelehnt. Nur Leica geht mit der SL-Kamera sehr weit weg davon.
Insgesamt also kein Vorteil mehr für Fuji – wenn man vom innovativen Hybrid-Sucher mit Real-Sucherbild und überlagertem Monitor-Bild einmal absieht.
Per se bessere Fotos sind damit nicht möglich. Klassische Bedienung, oder die Farbwiedergabe als etwas besonderes hervorzuheben halte ich für weit übertrieben – beides rechtfertigt für mich keinen Kamerakauf. Leider sind auch viele Objektive, die 5-8 Jahre alte sind schon etwas überfordert und technisch überholt – da sollte Fuji besser mit der Modernisierung beginnen.

OLYMPUS liefert sein 4.5/150-500 mm nicht vor Frühling 2020 – den Preis vermute ich bei 7000€, wir haben also noch etwas Zeit zum Sparen. Und im Sommer sollte spätestens auch eine neue E-M1III mit neuem Sensor, Prozessor, Sucher und AF lieferbar sein.

GDT Lünen 2019 (Gesellschaft Deutscher Naturfotografen)
Ich war Samstag in Lünen.
Mit dem Umweltschutzgedanken drehen alle irgendwie am Rad. Ablassbriefe zu kaufen kann keine Lösung sein. Denn wer will überwachen was mit dem zusätzlichen Flug- oder Umweltobolus wirklich geschieht? Überall hin zu fliegen, tolle Fotos zu machen, um der dummen Bevölkerung zu zeigen, wie schön Natur und Tierwelt sind und was sie zu verlieren haben – kann auch keinerlei Sinn haben – denn Art Wolfe und Co haben das seit Jahrzehnten exemplarisch vor gemacht.  Gerade die Naturfotografen sollten mal ein paar Jahre mit dem Hintern in keinen Flugzeugsitz und keine bedrohte Tierart stören und erst recht keine GPS Verortung machen, damit danach Abertausende auch dahin fahren … Das ist doch das heute allergrößte Problem, das nachäffen Aller – jeder muss dahin, anstatt 2-3 Leute und alle anderen genießen es im Internet, Buch oder TV.
Oder Radikalvorachlag, Internet abschalten! Leben geht auch ohne!

Von Olympus und dem Bürgermeister von Lünen kam die gleiche Anmerkung – die Photokina wird nicht mehr gebraucht.
Fast will man das glauben – so viele Fehler wie sich die Messe-Veranstalter in Deutschland seit Jahren erlauben. Der Mai-Termin in Köln scheint nicht akzeptiert zu werden (Olympus, Nikon und Leica haben für 2020 abgesagt) – man sollte die Kina auf Ende Oktober platzieren – dann kann man die GDT und die Kina per Besuch verbinden.
Der GDT-Fotomarkt ist jedoch keineswegs komplett. Canon ist der Platzhirsch und Panasonic und Sony sind überhaupt nicht vertreten. Leica und Fuji versuchen Kunden zur Zweitkamera zu verführen. Olympus wundert sich vermutlich, dass auch im dritten Jahr intensiver Sponsorenhilfe praktisch kein Bild in den Ausstellungen mit Olympus abgelichtet wurde und seine Verkaufszahlen alles andere als rosig sind. Selbst Nikon ist bei den ausgestellten Fotos nur wenig vertreten. Ohne es gezählt zu haben, würde ich das Verhältnis Canon zu Nikon allenfalls 80/20 einschätzen. Wobei ich denke, dass sicherlich 30-40 % der GDT-Fotografen mit Nikon fotografieren. Sony und Panasonic kommen in den prämierten, ausgestellten Fotos praktisch nicht vor. Es erschreckt mich immer wieder, so extrem erzkonservativ sind die Natur-Fotografen. Allerdings sind hier meistens Fotos im Wettbewerb, die schon mehr als ein Jahr alt sind und auch ich nutze ja Sony erst seit etwas mehr als einem Jahr.
Seit 30 Jahren Canon. Und wenn ich bei AC-Foto anmerke, dass es Zeit wird, auch mal Sony mit ins Verkaufsangebote aufzunehmen, bevor mit Canon’s starker Marktposition  Schluss ist – winkt man nur ruhig ab. Angestachelt sage ich, das ich niemals so viele Top-Aufnahmen mit einem System realisiert habe, wie heute jeden Tag mit Sony – bekomme ich zur Antwort, ich solle mal eine EOS 1DXII kaufen. Ich lache nur, habe ich gehabt, das fette Kravallmonster hat aber nicht geliefert und ist für meine Fotografie heute schlichtweg untauglich – so gehen wir wissend und lächelnd auseinander. Einer von beiden ist ahnungslos.Zum Motive verscheuchen eignet sich die EOS 1DXII jedoch prächtig.
Es gehört zum Leben unbedingt dazu sich immer wieder selbst zu hinterfragen. Wenn man 70% Canon-Nutzer mit teilweise toller Bildausbeute um sich herum hat – können die ja nicht alle “bekloppt” sein und unfähig sowieso nicht. Kaum vorstellbar welche Bildausbeute sie erst mit Sony hätten und wenn alle mit mFT verreisen…
Also ist es wie es ist – die DSLR-Fraktion kann jedenfalls noch eine Menge dazu lernen, ich habe ja meine 35 Jahre Erfahrung mit DSLR. Was mir aber immer wieder deutlich wird in Gesprächen, der Unwille zu verstehen, das es andere, besser geeignete Technik gibt und die mangelnde Auseinandersetzung damit und das schlechtreden mit teilweise haarsträubenden Argumenten. Sie sehen eben nicht, dass sie seit gut 15 Jahren von Canon veralbert werden und jetzt wieder mal Geld hinlegen müssen, um bei Canon endlich modernere Technik zu bekommen. Es ist eben alles so schön gewohnt, mit den Colani-Knöpfchen und den Arbeitsabläufen, die unvergleichlich guten Farben, dem tollen Service und der unglaublichen Zuverlässigkeit. Bald werden sie mit Canon alle Sony und Panasonic überholt haben – bald – nur das die beiden Hersteller dann wieder weiter entwickelt haben – sehen sie nicht – sie vermuten eher, das diese lästigen Elektrokonzerne aus der Fotoscene verschwunden sind. Ja so kommt mir das vor, in der GDT.
Das ist wie der Deutsche mit seinen Autos – es gibt eben nichts besseres als deutsche Autos – wie sehr sie abgezockt, verarscht werden und rückständig sind, spielt da keine Rolle.

Mit Aufkommen des Autofokus war ich immer der Zeit voraus. Ich hatte Canon als sich alle noch mit Nikon, Pentax und Minolta mühten – dann hatte ich digital, als alle noch mit Filmen hantierten, ich nutze Nikon als alle ständig ihre Canon/Sigma/Tamron-Objektive zur Justierung brachten, ich hatte Einbein-Stative als sich alle noch mit drei Beinen plagten, ich hatte spiegelfrei, als das alle noch für eine Spielerei hielten, ich nutzte längst JPEG, wenn viele noch denken sie wären nur mit RAW ein Meister…
Neu denken und frisch anfangen.
Keiner will ja gerne angehängt werden, nur die Sport- & Natur-Fotografen sind es bereits und merken es nicht. Daran wird sich auch durch Neukauf einer D6 oder 1DXIII in 2020 nichts mehr ändern.

Wenn man nur einen glücklich/froh machen kann, hat alles schon einen Sinn.
Es ist ein gigantischer Irrtum zu glauben man braucht Masse – man muss unzählige Menschen beglücken – es bringt einem nichts MEHR – außer vielleicht Moneten – die man eh nie sinnvoll ausgeben wird. Deshalb sind besonders Fotowettbewerbe und Preise/Auszeichnungen für mich ein Irrtum. Sie sind bestenfalls ein Ansporn zu noch MEHR – was wiederum zu nichts Gutem führen muss. Es ist ja nur Meinung und Mode, die da reflektiert wird. Ich bin sehr selten mit den Jurys – den Mehrheitsabstimmungen bei Preisverleihungen einverstanden. Sie taugen allenfalls dazu die jetzige Mode wieder zu spiegeln und etwas die bessere Idee, den höheren Aufwand, die ausgereiftere Technik, den geschärfteren Blick von zu oft Gesehenem, zu differenzieren. (Aber ich bin kaum ein Maßstab, mich haben Wettbewerbe in jeder Form schon immer irritiert und sogar verabscheut, sei es im Sport oder allem anderen – das was Menschen da zu wahnsinnigen Leistungen anspornt ist für mich meistens Unsinn und im gesamten Leben betrachtet eher nachteilig – Ruhm und Gold sind kaum das Streben wert. Was nicht heißt, das ich noch nicht gewonnen und Preise abgestaubt hätte – aber es hat mich nichts gegeben, nicht einmal Stolz – wenn ein Mensch meine Arbeit, meine Fotos richtig gut findet ist mir das mehr Wert als wenn die Masse sich modisch an einem orientiert)

Die am wenigsten inspirierende Kamera 2019 war die Panasonic S1.
Ich schaue an trüben Tagen meine 2 Terabyte Fotos 2019 durch. Jetzt sehe ich manche Neuerung in anderem Licht.
Eigentlich hätte Panasonic-Vollformat mir total vertraut und sympathisch sein müssen, nach 10 Jahren Fotografie mit Panasonic und zusätzlich zu meiner begehrten G9. Doch das Gegenteil war der Fall. Sie war mir zu schwer, die Objektive langweilig, groß und gewaltig, die Farben so blass, der Sucher so WischiWaschi – das war einfach das krasse Kontrastprogramm zur G9. Für mich passte da gar nichts. Wenn ich mir heute die Fotos anschaue, frage ich mich, wer diese seltsamen, blassen Fotos gemacht hat, dann hab ich gesehen, das ich sie mit der S1 aufgenommen hatte. Also bei mir ist das junge L-Vollformatsystem komplett durchgefallen. Es ist auch durch Leica und Sigma keinesfalls eine Alternative, auch wenn es bald 6 verschiedene Kameras und viele Objektive gibt. Mag ich nicht. Inspiriert mich nicht.
Ganz anders die Sony 7R4 – ich hatte die R3 erst ein Jahr und mußte mich darüber ärgern, dass Sony schon wieder ein neues Modell brachte. Die Auflösung von 61 MP versprach hauptsächlich höheres Rauschen. Doch das Gegenteil war der Fall, schon nach dem ersten ausprobieren war das ganz klar meine Kamera! Viel stärker als R3 und 9 – denn sie hatte viele kleine Unzulänglichkeiten der anderen Sonys beseitigt, lag noch besser und sicherer in der Hand und die Zunahme des Rauschens war nicht dramatisch. Von allen Kameras 2019 ist die 7R4 für mich die inspirierendste und beste.
Mit deutlichem Abstand kommt dann für mich die Nikon Z7 – die Ende 18 erschien, aber jetzt nach einem 3 Wochen Dauertest mit Naturmotiven begeistert sie mich immer weniger.
Eine FujiFilm X-H1 hat mir auch gut gefallen, aber es war noch nicht der erhoffte große Sprung, schon gar nicht gemessen an Sony und sie ist haptisch für mich nicht perfekt. Und die X-T3 ist für mich eine Verschlechterung des Rauschens jenseits 1600 ISO – das kann ich trotz besserer Geschwindigkeit nicht brauchen.
Canon hatte auch 2019 wieder keine Kamera für mich (allerdings konnte ich die 90D noch nicht ausprobieren). Zur 90D gehe ich vermutlich nicht zurück und die R überzeugt mich gar nicht. Genauso überzeugt mich das Konzept der 1XIII nicht mehr.
Auch Olympus hat das ganze Jahr 2019 ausgesetzt, denn die E-M1X ist überhaupt nicht meine Kamera. Und das liegt keineswegs am Preis – aber Bauart und Sensor und Sucher sind für mich einfach schlimm. Wenn ein kleiner Sensor in so einer monströsen Kamera steckt – dann ist da einfach etwas komplett im Ungleichgewicht. Schon die G9/GH5 sind grenzwertig, da sie die Abmessungen von Vollformat-Kameras haben. Und auch eine X-H1 wird trotz bester Technik und verbesserter Bedienung und Haptik von den Fuji-Fotografen offensichtlich kaum akzeptiert – sie ist groß.
Meine Panasonic G9 und Olympus E-M1II bleiben bei mir, Sony Alpha 7R4 und Alpha 9 sind neu dazu gekommen.
Trotz zahlreicher Verbesserungen durch Firmware-Updates – die Gesichts- und teilweise Augen-Erkennung und sicheren AF liefern – schaffen es Canon, Nikon, Panasonic, Olympus, FujiFilm im Gesamtergebnis nicht in die Nähe von Sony. Und auch Sony ist weit entfernt von Perfektion – Augenerkennung gelingt zwar bei Menschen ganz gut, bei Tieren eher selten und bei Bildserien geht das Motiv dann öfter ganz verloren. Trotzdem möchte ich die Arbeitsweise gegen keine DSLR mit den heute schon oft unterlegenen Objektiven und den Schärfeproblemen mehr tauschen. Es gibt keinen Weg zurück. Aber auch Sony hat mit der Alpha 6000 Baureihe gepatzt, ich möchte keines dieser Gehäuse verwenden müssen.
Also insgesamt war 2019 eine knallige Zäsur, die Foto-Hersteller spiegeln wieder, dass das Interesse an neuen Kameras massiv rückläufig ist. 26 Kameras wurden 2019 vorgestellt.
Nikon hat das Jahr auch verschlafen und mit Preissenkungen verbracht, gerade wurde noch die Z50 vorgestellt, auf das sie ein paar tausend Weihnachtskäufer findet.
Selbst die Fujifilm GFX100 hat mich in der Praxis ratlos zurück gelassen, ja sie liefert BQ satt, aber Gehäuse, Funktion, Haptik finde ich einfach übel – ich mag sie genauso wenig in die Hand nehmen wie eine Leica SL.
Auf der anderen Seite ist die Technik der Hasselblad X1DII 50 deutlich schwächer, aber sie ist ein Handschmeichler und man fühlt sich Haptisch schnell damit wohl.
Irgendwie war 2019 bei fast allen Kameras ein unreifes Jahr, ich sehe da nicht den Kameratraum, den man unbedingt haben müsste (mal von 7RIV und 9II abgesehen). Alle Hersteller hat jetzt der Mut verlassen, aber genau den brauchen sie um eine dauerhafte Kundschaft anzulocken.
Wenn man mir die Sony Kameras weg nimmt, komme ich auch leidlich mit den anderen Systemen zurecht.

Dann würde für mich folgende System-Priorität entstehen:

2. Nikon Z
3. Nikon F
4. Fujifilm XF
5. Panasonic-Olympus mFT
6. Canon EOS EF

7. Canon EOS R
8. Panasonic – Sigma – Leica L
9. Fujifilm GFX
10. Hasselblad
11. Leica M
12. Canon EOS M
13. Canon EOS EFs

Also wer tatsächlich über eine alte Kamera verfügt und gerne eine Neuere kaufen möchte, sollte weg gehen vom Systemgedanken (allerdings die gewünschten Objektive mit ins Kalkül einbeziehen!) – in so fern, das man alte Objektive weiter verwenden will. Das wäre so, als kauften sie ein neues Auto danach, ob ihre vorhandenen Winterreifen noch passen.
Ich finde es besser, Sie denken neu, womit und wie wollen sie zukünftig Fotos ablichten, welche Motive, bei welchem Licht sind Ihnen am liebsten?
Lassen Sie DSLR hinter sich, behalten Sie es ruhig und ergänzen Sie um eine Spiegelfreie Kamera mit den gewünschten Objektiven!
Und auch bei den Objektiven sollte Sie sich nicht mehr vor ART, L oder gar von “Holy Trinity- (3 Zooms) beeindrucken lassen. Knallen Sie sich nicht die Fototasche mit schweren Objektiven voll, vergessen sie nie, wie beeindruckend heute schon die Fotos aus dem neuesten Smartphone sein können…
Sicher ist der Vergleich mit einer mFT oder gar VF-Kamera bei 100% eher peinlich, aber beinahe 100% aller Menschen reicht diese BQ völlig – und sie wird mit größeren Sensoren und mehr Objektiven noch große Sprünge machen.

Die Kameras die jetzt spannender werden, weil ihr Preis endlich fällt, sind die 1″ Super-Zoom-Kameras. Die Sony RX10IV ist jetzt für 1400€ zu kaufen.
Also konkret zu Weihnachten würde ich auch dem “Kamera-Narren” nur folgende neueren Kameras empfehlen:
1. Sony Alpha 7RIV (genauso auch: 7R3)
2. Sony Alpha 9 (oder auch 9II wenn Geld keine Rolle spielt)
3. Apple IPhone 11 PRO
4. Sony RX10IV
5. Sony RX100VI
6. Canon GX5II
7. Fujifilm X-Pro 3
8. Fujifilm X-H1
9. Panasonic FZ1000II
10. Panasonic G95 / G9
11. Nikon Z7


Die größte technische Schwierigkeit
bei meiner Fotografie und für jeden Action-Filmer, bleibt die exakte Schärfe auf dem Motiv.
Belichtung und Verwacklung sind heute weitgehend keine Schwierigkeiten mehr.
Diese Probleme sind für den Landschafts- und Porträt-Fotografen weitestgehend gelöst.

Auf Reisen kann man mit großer Schärfentiefe und kleineren Sensoren bis hin zum SP Fotos machen, die heute oft meist das gesehene schön wiedergeben.
Aber große Schärfentiefe führt bei allen Tele-Motiven weiterhin dazu, das Bewegungen nicht mehr eingefangen werden können – ganz gleich ob man sie durch Abblenden und daraus resultierenden längeren Belichtungszeiten oder durch kleinere Sensoren und demzufolge deutlicherem Bildrauschen erreicht.
Ich vermute in Zukunft kann nur der von Sony eingeschlagene Weg hier zu verbesserungen führen: Erkennung von Motiv, Hintergrund und Bewegung und Anpassung der Schärfe an das vorher definierte Motiv/Detail.
Das wird ja auch jetzt schon versprochen, steckt aber noch in den Kinderschuhen – zumindest bei kurzen Bildserien kommen auch schnellste Kameras und Objektive zu schnell aus dem Tritt, rein in die Unschärfe.
Deshalb sind heute schnellere Prozessoren und vordefinierte Berechnungen weit wichtiger als gesteigerte Auflösung – deshalb ist eine Alpha 9 heute jeder anderen Kamera des Marktes überlegen – aber noch lange nicht perfekt.

Die Dinosaurierer sterben schnell
DSLR-Spiegelreflexkameras unter 1000€ werden jetzt schnell aussterben, zu recht. Insbesondere, da die meisten Modelle kein Glasprisma haben, sondern nur dunklere Spiegel-Sucher-Konstruktionen sind.
Spiegelreflex brauchen wir weiterhin für:

Blitz-Fotografie
Misch-Licht, Neon, Licht und andere flackernde Kunstlichtquellen
für schnelle Serienfotos oder Alpha 9
gegen Rolling Shutter
wenn geringste Einschalt-Verzögerung gebraucht wird
wenn geringster Akku-Verbrauch wichtig ist

Allerdings würde ich nur die besten DSLR-Kameras heute noch behalten:
1. Nikon D850
2. Nikon D5
3. Nikon D500
4. Nikon D750
5. Pentax K1
6. Sony Alpha 99II
7. Sony Alpha 77II
8. Canon EOS 5DIV
9. Canon EOS 5DSR
10. Canon EOS 90D / 80D

Wenn man eine D850 hat, braucht man die ganzen anderen Kameras nicht, auch keine Kamera von Pentax, Sony oder Canon, da sie alle nihct mit der Leistung mithalten können.

Kameras für 2020
Mit Start der nächsten Foto-Saison werde ich mir trotz allem eine Canon EOS 90D in die Fototasche tun und ausprobieren was sie mir mit 70-300 mm und 100-400 mm bietet.
Ich erwarte bis Sommer eine neue Olympus E-M1III und vermutlich wird auch ein Nachfolger der Panasonic G9 ab Herbst erscheinen. Den sollten sie haptisch kaum verändern, nur AF, Sensor und Prozessor stark verbessern und die Bezeichnung G9II verwenden.
Eine Nikon D500II erwarte ich leider nicht. Eher vermutlich eine D760, die mich aber kaum reizen wird.
Fujifilm wird hoffentlich eine deutlich verbesserte X-H2 bringen und seine Objektive überarbeiten, sonst erwarte ich da gar nichts spannendes.
Eine neue Pentax K3 ist ja bereits avisiert (Halbformat), aber ich steige da nicht mehr ins System ein.
Canon und Nikon werden schnellere, besonders gut auflösende Kameras bringen müssen – Panasonic müßte sich überlegen, ob sie wirklich Vollformat verkaufen wollen und ob dazu nicht handlichere, leichtere, kleinere Kameras der bessere Weg sind.
MFT braucht dringend deutlich verbesserte, rauschärmere Sensoren.
Sony sollte endlich eine Alpha 7000 (Halbformat) wagen, schnell und in der gleichen Bauart wie die 7RIV.
Doch trotz Olympiade sehe ich nicht, das da wirklich beeindruckende Neuheiten kommen. Die Preise werden wie bei Nikon, Canon, Panasonic überdeutlich zu sehen, extrem überhöht angegeben um dann mit Preissenkungen locken zu können – ich finde das pervers. Eine Kamera sollte gleich zu einem realistischen Marktpreis erscheinen.
Ich wünsche allen Herstellern mehr Reife – hört endlich auf uns alle Jahre neues in alten Schläuchen verkaufen zu wollen.


Spannendstes Objektiv 2020
wird für mich fraglos das 4.5/150-400 mm von Olympus.
Nur wird uns das vor ein Dilemma stellen, die beste Kamera dafür ist eine Panasonic G9 und die ist beim Sewrien-AF unterlegen. Die E-M1II ist dann veraltet und die E-M1X werde ich aufgrund Größe und Sucher nicht kaufen.
Auch ein neues 2.8/300 mm von Sony oder gar von Sigma, Tamron, Nikon, Canon wäre sehr spannend.
Ein 4.0/500 mm wird von Sony erscheinen, leichter und viel handlicher  und Canon und Nikon werden mitziehen müssen.

Jeder sieht immer nur das was er sehen will!
Das zeigen sehr anschaulich die Bewertungen der neuen Sony Alpha 7RIV und ihrer höchsten Auflösung.
Die Meinungen differieren zwischen unerreichte Spitzenklasse und „braucht man nicht”, da jede Kamera mit 24 MP genauso gute Fotos liefert!
Beides ist nicht unrichtig.
Die 7RVI mit 61 MP verlangt außer dem Kaufpreis von 4000€ eben auch noch den Preis, das man auch mit 61 MP Dateigröße umgehen lernen muß.
RAW kann da für einzelne Fotos spannend sein, für Serienbilder dafür umso weniger. Hier muss man sich auf JPEG verlassen können und eben diese Dateien fallen besser, farbkräftiger aus als im Vorgänger-Modellen der 7R Baureihe und als in den 7er Modellen und auch etwas besser als die Alpha 9.
Das Bildrauschen kann störender wahrgenommen werden, aber es ist sehr abhängig vom Licht und Beleuchtung, ob das ab 3200 ISO dann stärker auffällt.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht