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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

11. Juli 2019
Schnelldurchlauf erstes Foto-Halbjahr 2019


Zuletzt haben einige Hersteller späte Sommer-Neuheiten vorgestellt. Letztlich alle zu spät für unsere Feriensaison und es war auch kaum ein Online-Kauf-Klicker dabei.

Sigma zeigt drei lichtstarken Festbrennweiten 1.4/16 mm – 1.4/30 mm – 1.4/56 mm künftig für Canon EOS M – damit diesem System nicht ganz die Luft aus geht.
Die drei Objektivneuheiten 1.2/35 mm ART – 2.8/45 mm C und 2.8/14-24 mm Art erscheinen bald für Sony FE und das L-Bajonett – Canon R und Nikon Z sollen im neuen Jahr auch bedient werden. Mutig sind vor allem die mächtigen Preisforderungen 1500€ – 600€ und 1400€. Die brauche ich gar nicht zu testen um an den Daten zu sehen, das sie kaum jemanden ernsthaftn Nutzen bringen werden.
Bei welchem Licht soll man ein 1.2/35 mm bei Offenblende einsetzen können, wenn Kameras bisher allenfalls 50 ISO schaffen – doch stop – die neue Sigma fp will sogar gepusht 6 ISO schaffen – na das könnte spannend werden. Also das ist ein netter Lichtstärke-Rekord der dann in einem fetten (82 mm Filter) und sehr langen (14cm) Objektiv mündet.
Das 2.8/14-24 mm wird zwar 170g leichter als das alte Nikkor, aber Nikon hat mit dem 4.0/14-30 mm genau das geliefert, was wir immer wollten und Sigma versucht uns weiter Trümmer mit stark gewölbten Frontlinsen zu verkaufen.

Sigma hat ja zuerst Staub aufgewirbelt mit 11 ART-Objektiven, die einfach für Sony FE Kameras verlängert wurden und jetzt folgen die ersten 4 Objektive langsam für alle neuen Vollformat-Bajonette. Den Anfang machen Sony und das L-Bajonett für PLeica-Panasonic und dann sollen Nikon Z und Canon RF langsam folgen. Leider ändert Sigma die Kursrichtung nicht wirklich, das Marketing wird weiter behaupten Sigma baut die besten Objektive und der Kunde sollte besser erst gar keine Objektive der spiegelfreien Kamera-System-Erfinder kaufen. Ob die Rechnung aufgeht? Kunden sind launisch und schauen auf Preise und die sind allerdings keineswegs besonders attraktiv.
600€ für ein lausiges 2.8/45 mm mit Blendenring im Neo-Klassischen-Look – also wer das zahlt, dem ist nicht mehr zu helfen. Mir wäre das keine 200€ wert und was soll ich damit?
Das ist nicht Fisch, noch Fleisch und auch nicht gerade superkompakt für eine so lichtschwache Festbrennweite.
Prima wenn es genug Käufer gibt und viele den Service besonders loben – für mich verliert hier Sigma nur weiter an Attraktivität – keins der 4 vorgestellten Objektive passt gut in meine Sony-Foto-Tasche und ich riskiere auch keine schlechteren Abbildungsleistungen im JPEG durch teure Fremdobjektive.

Sony bringt ein zu teures 1.8/35 mm. Aber davor wurden immerhin ein fettes 4.0/600 mm für Sport- und Vogel-Fotografen und ein etwas gebremstes, langes 6.3/200-600 mm angekündigt – kann man kaufen, muss man aber nicht, denn die 400er Objektive sind für die meisten Motive wichtiger (100-400 mm & 2.8/400 mm) und deutlich kompakter. Außerdem hat Sony seine RX0 Actionkam verbessert – die Minikamera wird bisher unterschätzt. Die 6400 ist inzwischen gut angenommen worden, für mich ist die kleine Bauart mit ungünstig platziertem Sucher trotzdem kein echtes Werkzeug.

Canon zeigt zwei ängstliche, teure Kompakt-Kameras mit Sony Sensor und Sony kopiertem Erscheinungsbild und dann dazu für die künftigen R-Kameras ein 6.3/24-240 mm Reisezoom für 1000€ (immerhin nach 15 Jahren mal ein neues Reisezoom, Juchuu!), auch stark von Sony inspiriert – was ist nur aus Canon geworden? Ich bin sehr gelangweilt von Copycat Canon.

Pentax frischt sein 3.5-4.5/10-17 mm Halbformat-Fisheye-Zoom auf und lässt weiter auf eine richtig neue Halbformat Semi-Pro-Kamera warten. Bisher ist das 100jährige Jubeljahr verpufft. Auch beim Mittelformat muß etwas Richtungsweisendes kommen und weitere Vollformat-Objektive werden sowieso gebraucht.

Leica hat eine M-E mit 24 MP Sensor und eine Q2 mit 47 MP bei 28 mm gebracht, in China ist der Reis längst umgefallen.

Panasonic hat sein fertiges 1.7/10-25 mm gezeigt – es ist groß und untergräbt somit etwas die mFT-Philosophie und muss sich erst einmal bewähren. Das 3.5-5.6/14-140 mm wurde durch neue Dichtungen etwas aufgewertet – hier wäre ein 12-140 mm sicher spannender gewesen. Dafür ist die preiswertere G91 in klassischer Bauweise (Sucher in der Mitte, guter Griff) eine echte Bereicherung und für unter 1000€ zu haben, trotzdem würde ich immer die G9 vorziehen. Die FZ1000 wurde etwas überarbeitet (Sucher, Monitor und Bedienung optimiert), aber ein wirklicher Sprung wurde nicht erreicht. Zusätzlich gibt es die Aussicht auf eine S1H Vollformat-Video-Filmer-Kamera – wer die denn wirklich zwanghaft braucht… Video ist ja die neue Fotografen flucht um irgendwie an ein paar Honorare zu kommen – ich finde der Aufwand ist zu groß um damit wirklich Gewinne zu machen.

Fujifilm hat sein Pixel-Monster GFX100 fertig – Schärfefanatiker werden es lieben lernen. Ebenfalls neu im Mittelformat sind das 5.6/100-200 mm und der 1.4x Konverter – beide auf höchsten Niveau. Außerdem wurde das Portfolio fürs Halbformat mit dem 2.8/16 mm und der X-T30 aufgefüllt – darauf hat auch niemand gewartet.
Zeissmeldet sich mit einem weiteren OTUS 1.4/100 mm für 4500€ in Unwissenheit wie gut und einzigartig das Nikkor 1.4/105 mm bereits für 2000€ ist. Mit neuem 86 mm Filterdurchmessern hilft es allen Videographen sich vom Rest der Meute abzusetzen.

Olympus hat mich sehr schnell für das 12-200 mm umgestimmt und dann regelrecht begeistert – denn die Fotos zählen. Bei der E-M1X stimmen für mich die Proportionen nicht und der Anteil an Verbesserungen ist mir zu gering/unwichtig. Entscheidend nachteilig sind für mich der Sucher und der Sensor, der nicht verbessert wurde, auch das Bildrauschen ist unverändert zur E-M1II. Die beliebteTG-6 Allwetter-Kompakte hat wieder kleine Verbesserungen bekommen, die Schwächen: Schnell verkratzter Monitor und nicht optimales Zoom-Objektiv bleiben – aber sie ist letztlich konkurrenzlos und immer ein Kauftipp für Urlaub am Wasser, in den Bergen und strapaziöse Touren.

Tokina arbeitet weiter an den Umfirmierungen seiner alten Objektive, alles heißt bald Firin oder Opera – bleibt aber weiter ohne Feuer. Jüngst wurde das 2.8/100 mm Macro Firin FE für Sony und das 2.8/16-28 mm für DSLR (Canon, Nikon) vorgestellt, immerhin eine schwerere, längere und teurere Neuberechnung.

Samyangaus Korea war nicht faul und bietet jetzt 2.8/14 mm MF, 1.4/85 mm MF für Nikon Z und Canon RF – die neuen Bajonette an. Dazu ein 1.4/85 mm AF für Sony FE Bajonett und das 1.4/85 mm AF für Nikon DSLR. Es ist schwierig da wirklich den Überblick zu behalten, was mit und was ohne Autofokus und für welches Bajonett vorgestellt wird.

Tamron
blieb glücklos mit den DSLR-Objektiven 1.4/35 mm und 2.8-4.0/35-150 mm, die heute niemand mehr braucht oder haben muß. Immerhin kann das teure 2.8/17-28 mm RXD für Sony einige Fans wohl zur Geldausgabe locken.

Nikon ist viel zu ruhig, ja 4.0/14-30mm und 2.8/24-70 mm sind gelungen und teuer und kaum zu bekommen. Aber es wird keine echte, reizvolle Aussicht geboten. Denn eine Z5, die kommen könnte, oder eine D6, D760, D7600 finde ich alle sehr unbedeutend. Die drei Coolpix-Kameras waren auch alles andere als cool.

 

Meine Erwartungen für das zweite Halbjahr:
(mit DSLR-Technik erwarte ich für mich gar nichts mehr, obschon da noch einige Kameras erscheinen werden, schon um die “alten” Bajonette weiter zu bedienen.)

Sony Alpha 7000 (klein, schnell, professionell, neuester Sensor, mittiger Sucher)
Sony Alpha 9II (neuer Sensor? Mehr Sicherheit und problemlosere Funktion?) Preis?

Nikon D6 DSLR (wie bei der F6, noch eine Endkamera)
Nikon Z500 – Wunschvorstellung: Halbformat am Z-Bajonett mit neuen Objektiven
Nikon 1.8/135 mm Z
Nikon 2.8/300 mm Z
Nikon 2.8/300 mm Z
Nikon 4.0/400 mm PF Z
Nikon 5.6/600 mm PF Z

Canon EOS RS (größer, schneller, bessere Bedienung)
Canon EOS RX (Sport-Kamera ohne Spiegel)
Canon EOS 1DXIII ?
Fujifilm X-Pro 3 (mit beweglichem Monitor und 26 MP Sensor und neuem AF)
Panasonic GM9 (eine Neuauflage der GM5 um der kleinsten Vollformat Paroli bieten zu können)
Olympus E-M5III (gleicher Sensor wie bisher und nur einige Modifikationen)

Wenn mich jemand fragt, was von all diesen Kameras und Objektiven aus dem ersten Halbjahr 2019 würde ich kaufen, oder habe ich gekauft?

Ich habe meiner Ausrüstung hinzu gefügt:
Olympus 6.3/12-200 mm
Sony 2.8/100 mm STF
Sony 2.8/90 mm Macro
Adapter Nikon F auf Sony FE

Nikon 1.8/20 mm
Canon EF 1.8/50 mm STM

Alles nur, weil es günstige Gelegenheiten waren.

 

Würde ich kaufen, wenn ich nichts vergleichbar gutes hätte oder die Preise attraktiver wären:
Nikon Z7
Nikon 4.0/14-30 mm
Panasonic FZ1000 II
Panasonic – Leica 1.7/20-25 mm mFT
Sony 6.3/200-600 mm
Sony 4.0/600 mm
Sony 1.8/35 mm

Sigma, Samyang, Tamron, Tokina, Zeiss, Leica, Fujifilm, Canon, Pentax produzieren dieses Jahr bisher nichts was mich zum Kauf locken könnte.

 

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11. Juli 2019
Sigma auf Rekordjagd – neue fp Kamera für L-Bajonett

Sigma ist weiterhin zu Scherzen aufgelegt, heute wurde die Hosentaschen-Vollformat-Kamera Sigma fp vorgestellt:
Insgesamt sind seit Herbst 2008 mit dem Startschuss der Panasonic G1 hiermit 170 spiegelfreie Digitalkameras realisiert worden (202 digitale DSLR!).
Der Modulare Gedanke ist erst einmal sehr positiv. Ob die Kern-Kamera dann so klein und extrem reduziert sein muss, steht auf einem anderen Blatt. Offensichtlich hatte man die Hose zu voll um die Kamera mal mit Griff, Sucher und Sigma ART-Objektiven abzulichten… dass so eine Kamera auch zwingend ein Objektiv und am besten auch einen Sucher braucht, wird erst einmal verschwiegen.

Sigma zeigt eine winzige, 370g leichte fp, ohne Sucher, bekannter Sony BSI-CMOS-Sensor (24 MP), ein kleiner dicker Ziegelstein. Nur ausgestattet mit elektronischem Verschluß mit Rolling Shutter, nur Kontrast AF, immerhin eine Griffschale, oder Handgriff zum austauschen als Extra, anstatt eines Suchers gibt es nur einenVergrößerungsaufsatz für den Monitor… ein Blitz kann auf einem Kameraverbreiternden Sockel links angeschraubt werden – man könnte das aufregend finden – doch technisch ist das eher zum aufregen – wenn das nicht wieder ein totgebornes Kamerakind wird.
Aber viele finden das spannend und Asiaten lieben ja winzige Spielzeuge. Aber schon die Retro-Schiebeschalter oben drauf lassen mich schaudern, mir kommt da die Erinnerung an alte Kamellen aus den 70iger Jahren wieder hoch. Technisch das spannendste ist wirklich die Realisierung von 6 bis 100.000 ISO im Push-Modus – unter 50 ISO hat sich bisher leider noch keiner gewagt – aber das ist dringend notwendig um hochlichtstarke Objektive auch bei viel Licht ausnutzen zu können. 18 Bilder pro Sekunde schafft sie, aber nur 1 mal. Eine Kamera mit 3-Schicht 20 MP Foveon-Sensor wird noch nicht gezeigt, vermutlich erst im kommenden Jahr.
Im Grunde wirkt die fp wie eine EOS M, die wiegt auch nur 300g – allerdings bietet sie nur den kleinen Halbformatsensor.


Der Gedanke ist modular und das ist auf jeden Fall spannend – nur die Umsetzung will mich noch nicht richtig ansprechen. Immerhin gibt es 2 Griffe, Blitzadapter und Sucher als Zubehör.

 

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10. Juli 2019
Nikon Z – on the run

Nikon Z6

Ich habe die Nikon Z6 seit einer Weile im Dauertest. Sie ist zwar nicht wirklich eine gut ausgewogene Kamera für mich, weil sie mir nicht die Geschwindigkeit bietet, die ich für bewegte Tiere brauche.
Aber ich will ja nicht nur meckern.

Nikon Z – verlorene Tradition
Was ist denn jetzt besonders gut gelungen an der Z6 und letztlich auch an der Z7 und was ist misslungen?
Ausgerechnet Canon und ebenso Nikon haben ein großes Einsturzloch mit ihren neuen spiegelfreien Kameras ausgebuddelt – was ihnen so keiner zugetraut hat. Das es bei Olympus und später dann bei Leica und Sony besonders holprig lief mit der Anordnung von Hebeln, Schaltern, Drehrädern, Griff, Akku, Autofokus hat ja keinen ernsthaft verwundert. Aber das nun Canon und Nikon genauso schlimm beginnen und vielleicht 2-3 Kameragenerationen brauchen, das ist schon ein starkes Stück. Entweder will Nikon seiner Zeit schon zu weit voraus sein, in der Hinsicht, das der AF sich künftig selbst entscheidet mit welchem Motiv er es zu tun hat, ob sich das bewegt und darauf selbstständig sein Ziel anlegt… anders kann man sich nicht erklären warum der Traditionshersteller zwar jede Menge Knöpfe und Räder anlegt, aber nur wenige perfekt und die Autofokus-Bedienung ganz verändert.
Ich habe jetzt einige Zeit und viele 1000 Fotos damit belichtet.
Der Sucher ist derzeit der beste elektronische Sucher, den meine Augen kennen. Er ist sogar explizit besser als hochauflösendere Sucher von Leica, Fujifilm, Panasonic und sowieso weit besser als alles was Olympus, Sony und Canon uns da anbieten. Er ist groß, präzise, hell, aber nicht zu kontrastreich.
Der Sensor liefert wie bekannt und einwandfreien Fotos auch mit hoher Dynamik oder hoher Empfindlichkeit steht hier nichts im Wege!
Die Haptik ist zunächst sehr gut. Die Z-Kameras liegen gemesssen an anderen spiegelfreien Kameras zunächst schwer und satt in der Hand. Und sie sind bis zu 1/4 leichter als DSLR-Kameras. Trotzdem, der kleine Finger passt nicht richtig unter den Gehäusegriff, es fehlt fast 1 cm, aber ein Zusatzgriff ist bisher nicht vorgesehen. Wohl um das kleine, leichte Bild nicht zu stören. Dann sind die +/- Taste und die Serienbild-Taste völlig sinnfrei platziert und nicht gut zu erreichen. Nikon war nicht in der Lage den Sicherungsknopf von Panasonic zu nehmen um sein letztlich überflüssiges Mode-Drehrad links oben vernünftig zu arretieren. Drücken und gleichzeitig Drehen ist von Vorgestern! Noch mehr kann der Klapp-Monitor nerven, der nicht für Hochformat geeignet ist – woran ja auch Sony kläglich scheitert. Der Akku ist bewährt gut und 2000-3000 Serienbilder sind in JPEG möglich. ‘
Also nicht, dass die Kamera eigentlich klamm ist (5,5 B/SEK)  und Sucher und Akku für viele überraschend, auch nicht – sondern die Bedienung und der Klapp-Monitor und für die meisten eben auch der alleinige XQD-Speicherkarten-Schacht – sind die Problemzonen.
Panasonic zeigt in der G9 allen wie eine Kamera heute aussehen muss und auch da kann man noch Kleinigkeiten optimieren.
Also eine Z9 sollte Nikon in dieser Form nicht zu bringen! Die braucht eine Mode-Taste, ein schnelles Drehrad links für Bildserien und AF-Wahlthebel rechts am Daumen.
Für mich ist eine Z6 nach dem Firmware-Update mit rund 1500€ halbwegs fair ausgepreist – die Bedienung braucht noch Nachhilfe. Aber die Japaner sind da extrem stur, ich würde mich nicht wundern, wenn kommende Z-Kameras ähnliche Fauxpas-Pas aufweisen.
Gemessen daran war die Lernkurve von Sony fast schon steil und bei Panasonic exemplarisch gut – nur das die jetzt ihre S1 Studiopanzer vergeigt haben.
Die Nikon Z7 ist für mich zu dem Preis gar keine Option, weil sie eben nicht die besten Eigenschaften der D850 in sich vereint und keinesfalls ein Allrounder ist. Selbst für 2300€ würde ich da zurückhaltend bleiben. Der Sensor reißt es da nicht heraus. Und für Panasonic‘s S-Klasse gilt genau das gleiche und die sind zu schwer und zu klobig.
Meine ganze Hoffnung liegt damit automatisch auf Sony.Die müssen einfach den Klappmonitor beseitigen, den Sucher weiter verbessern und die Bedienlogig weiter optimieren. Jetzt muss ich damit leben, denn sie bieten bei weitem die schnellsten und weitestgehend effektivsten Kameras.

Anders betrachtet, ist die Nikon Z6 gemessen an der Panasonic S1 oder Canon EOS R wirklich gelungen und schon ein echter Lichtblick unter den Kameraneuheiten. Und eine Sony Alpha 7III würde ich erst gar nicht dagegen antreten lassen, so schlecht empfinde ich deren Sucher. Die Canon schlägt sie in praktisch allen Punkten außer beweglichem Monitor und Staubschutz-Rollo.

In der erreichbaren BQ ist sie zwar weder der Alpha 7RIII noch der D850 aus eigenem Hause gewachsen – trotzdem, schon beim ersten Kontakt ist sie eine Wohltat, leicht, griffig, lautlos und der Z-Sucher ist noch einmal erheblich besser und schöner als Sonys Sucher und so nah am D850 Sucher, wie sonst keine andere Kamera. Es ist ja nicht die Auflösung alleine (da lösen Panasonic Leica und Fuji GFX100 noch höher auf), es ist der Überblick, die Detail- Schatten und Dynamik-Wiedergabe! Mit Brille sind die Sony Sucher nur schwer komplett zu erfassen und die Fujis nur wenn man die Bildgröße reduziert. Ich habe mal mit allen modernen Elektrosuchern verglichen, nichts kommt auch nur nahe an den Nikon Sucher heran! Canon EOS R ist ebenfalls sehr gelungen, aber Sony, Fuji, Panasonic, Olympus und Leica müssen sich dagegen noch erheblich steigern!

Auch wenn ich die Nikon-Z-Bedienung komisch und bisweilen unüberlegt finde, fühlt man sich doch auch ein bisschen zu Hause und lernt schnell die Kamera zu beherrschen. Der AF wird jetzt vorne rechts unten aktiviert und mit den Drehrädern zwischen AF-S, AF-C, M und auf dem anderen die Größe der Messfelder eingestellt. Die Bedienung in Daumennähe fände ich da noch besser, leider kann das aber nicht sinnvoll umprogrammiert werden.
Die Serienbildfunktion versteckt sich hinten ganz rechts unten, vermutlich soll man sie mit dem Handballen einstellen… was hat sich Nikon dabei gedacht? Die Kamera ist sowieso nicht so schnell, also gleich auf Serienbild einstellen und dabei belassen?

Das Info Display ist auf dem Oberdeck hoch willkommen, die +/- Korrektur ganz rechts außen verleitet den Zeigefinger wieder zum krampfen – dafür gehört der blöde Filmbutton ausgemerzt.
Jetzt wünschte ich nur meine modernen Sony-Objektive passen an das Z-Bajonett – denn beim Wunsch nach schnell zahlreichen Nikkor-S-Objektiven bleibt einem bei den geforderten Preisen bisher der Wunsch im Hals stecken…

Für rund 2000€ mit Adapter und 4/24-70 mm kann man auch nicht klagen, da bekommt man bei Nikon allemal mehr Qualität in die Hand als derzeit bei Canon, Sony oder Panasonic und Leica.

LICHT:
+ der Sucher ist super, der beste langsame Elektro-Sucher bisher!
+ die Haptik ist gut, ergonomischer als Sony
+ sehr attraktiver Preis – rund 1500€ für Gehäuse alleine
+ AF auch mit Nikon F-Objektiven sehr gut, nach Sony und Olympus am Drittbesten
+ 3000 langsame Serienaufnahmen in JPEG kein Problem, alles mit einem Akku
+ wird nicht warm
+ aufladbar über USB und Power-Bank
+ einwandfreie BQ erreichbar, auch in JPEG

+ Augenerkennung funktioniert seit FW 2.0 sehr gut
hochauflösender Monitor (2 MB) mit Touch-Funktion
+ besserer 5-Achsen Bildstabilisator als Sony!


SCHATTEN:
– Dunkelpause und stotternde Darstellung beim Serienbildmodus
– insgesamt eher langsam
– AF-Einstellung zunächst verwirrend
– AF auch mit Firmware 2.0 noch nicht auf schnellstem Sony Niveau
– kein Touch-Screen AF beim Blick durch den Sucher
– linkes Mode-Rad in der Form meistens überflüssig –
– +/- Taste schwer erreichbar
– Tastenverteilung ist dürftig
– nur Klappsucher
– nur ein XQD-Schacht
– keine Griffe, keine Kameraverlängerung lieferbar

Die Rufe nach einem D750 Nachfolger kann ich nicht verstehen. Wenn sie erscheint, werden allenfalls noch 20-30% der bisherigen Nutzer sie kaufen, denn die Z6 kann jetzt schon alles viel besser als die D750 und ist noch preiswerter. Diese DSLR-Geprägten Menschen leben in der Vergangenheit und haben offensichtlich noch nie mit einer Z6 fotografiert.
Über Bildqualität müssen wir hier nicht wirklich reden, wenn Sie beste Objektive verwenden und mit Nikon vertraut sind, werden Sie hier im Handumdrehen beste BQ heraus holen. Da sehen allenfalls die Sony 7RIII und die Panasonic S1R einen Stich durch noch mehr Auflösung.

Auch über die Objektive kann ich bisher nichts Nachteiliges sagen, außer das auch ich die Preise zu deftig finde. Bisher habe ich 4.0/24-70 mm S & 4.0/14-30 mm S in und bewährte F-Objektive in letzter Bauart Nutzung.

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht