Vergütung
Ist extrem wichtig für die erreichbare Bildqualität.
Heute sind alle Glasfläschen aller Linsen in einem optischen System besonders vergütet. Dazu kommt seit wenigen Jahren auch eine zusätzliche Hardvergütung der Frontlinse.
Vor gut 50 Jahren waren Pentax-SMC-Vergütungen die Krone der Linsenschöpfung. Ich konnte sehen und zeigen warum meine Pentax-Objektive vor 30 Jahren nicht selten denen von Nikon, Minolta, Canon, Zeiss und Co überlegen waren.
Inzwischen verwenden alle Hersteller aufwendige Vergütungen, es hat sich in den letzten 5 Jahren viel zum Positiven verändert.
Das ist ein weiterer Grund warum ich kein echter Freund von alten Objektiven bin, erst recht nicht von Kunstoff-Fassungen der 90iger und 00er Jahre.
Vergütungen nutzen sich ab, jedes Reiben, säubern, selbst starke Sonneneinstrahlung kann und wird die Vergütung verändern und angreifen.
Man kann sich etwas schützen, indem man immer seine Sonnenblende richtig verwendet und selten reinigt oder auch durch den Einsatz von Schutzfiltern – die aber andere optische Nachteile mit sich bringen.
Heute am Digital-Sensor können wir das alles sehen!
Also wer berichtet, das ihm sein 20 Jahre altes Canon/Nikon/Minolta Objektiv bis heute am liebsten ist, hat es entweder perfekt behandelt und so gut wie nie gereinigt oder er träumt sich seinen Besitz schön.
Aber auf jeden Fall werden heutige Objektive optisch deutlich überlegen sein, was Schärfe, Kontast, Bildfehler (wenn auch zusätzlich elektronische Korrektur und weniger optisch auskorrigiertes wird) anbelangt.
Das trifft allerdings nicht auf den Bild-Charakter zu!
Schärfe- und Hochleistungsfans brauchen immer die neuesten Objektive – Punkt!
Alles andere ist Schönfärberei.
Wenn ein Objektiv stärker genutzt und häufiger gereinigt, abgewischt wird, sollte es alle 3-4 Jahre eine neue Frontlinse bekommen oder ausgetauscht werden.
Kategorie ‘News-Blitzlicht’
9. Juli 2019
Foto-Basis-Wissen: Vergütung
9. Juli 2019
Sensoren & Emotionen 2019
Wenn ein Leser, ein Interessent für neue Systemkameras, in Foren, auf Testseiten und bei Herstellern liest, weiß er bald, die Meinungen um SENSOREN werden viel zu emotionsgeladen geführt.
Wir könnten das Ganze auch einmal viel nüchterner betrachten:
SONY Semiconductor stellt die Sensoren für fast alle her – in allen Größen – nicht zu verwechseln mit SONY (dem Kamera-Anbieter)!!!
Nur CANON (selbst auch ein Hersteller für ausschließlich Vollformat und APS-C-Halbformat Sensoren) und Leica – Panasonic (Tower Jazz) versorgen sich derzeit selbst oder anders!
Früher haben auch Nikon und Panasonic Sensoren selbst gefertigt, wie auch Samsung – dafür gibt es derzeit keine Anzeichen, dass das wieder geplant ist. Sigma hat eine Foveon-Sensor-Sparte, für sehr kleine Auflagen.
Das ist das erste was man wissen muss, sehr wichtig ist auch, dass jeder Kamera-Anbieter, also: Nikon, Fujifilm, Panasonic, Olympus, Pentax und Sony selbst auch, sich seinen Sensor in den Grenzen der angebotenen Größen und Auflösungen auf den Leib zuschneiden lassen.
Das betrifft dann vor allem Autofokus, Mikrolinsen, die gesamte Farbkorrektur, die Dicke der Schichten uvm.
Die Unterschiede sind da, aber beim fairen Vergleich längst nicht so groß wie uns Anbieter einreden wollen.
Vor allem die Sensor-Größen und Sensor-Auflösungen werden viel zu emotional gesehen!
Letztlich kann man das ganz einfach sehen – jede Kamera ist abhängig vom Objektiv – das bestimmt in erster Linie wie ein Bild später aussieht (noch). Und anhand der Preise und Abmessungen und dem Gewicht der Objektive lässt sich für jeden leichter erkennen: Ob er das 1) bezahlen möchte 2) tragen möchte 3) ob die passenden Objektive für die Motive und Lichtsituationen überhaupt angeboten werden.
Die Sensor-Auflösung bringt nur Vorteile, wenn sie nicht durch höheres Bildrauschen und den Verlust von Tonwert-Dynamik erkauft wird (trifft auf viele Canon Kameras und mFT-Kameras bisher verstärkt zu).
Ob eine Kamera 20 MP oder 24 MP oder 26 MP oder demnächst 30 MP auflöst, bringt im Bild keinen nennenswert sichtbaren Vorteil.
Das gilt auch für 42 MP, 48 MP und 51 MP in den Vollformat-Sensoren – allerdings sind 24 MP Sensoren weniger für Ausschnitte geeignet und haben weniger Reserven.
Eine Kamera mit Vollformat-Sensor und höchster Auflösung (42-51 MP) kann die scheinbaren Vorteile der kleinen mFT- und mittleren Halbformat-Sensoren kassieren – kann, nicht muß, bei entsprechend gutem und neuem Objektiv.
Denn mit diesen Sensoren sind Ausschnitte möglich, die zur gleichen Auflösung wie bei 20 MP Halbformat oder 12-16 MP mFT-Format führen – bei geringerem Bildrauschen und höherer Dynamik!
Wer das beste Sensor-Verhältnis anstrebt, kauft derzeit mit Nikon D850, Z7, Sony Alpha 7RIII den besten Kompromiss.
Wer zusätzlich eine kleinere, schnellere Kamera mit kompakteren Objektiven will, wählt mFT – aber da dann eben lichtstärkere und bessere Objektive.
Mittelformat ist wieder im Spiel mit 50 MP und 100 MP Sensoren – keineswegs bieten 100 MP Sensoren 100% mehr Auflösung als 50 MP Sensoren, sondern nur 50% mehr – aber bezogen auf 24 MP Sensoren bedeuten 100 MP Sensoren tatsächlich die doppelte Auflösung!
9. Juli 2019
Foto-Wege
Ich finde, trotz der vielen Neuheiten sind die allermeisten Neuvorstellungen der Kameras und Objektive eher langweilig.
Vor 10 Jahren hat Panasonic zwei Systemkameras ohne Spiegel vorgestellt. Das hat damals niemanden wirklich interessiert. Sony kam 2 Jahre später mit 2 winzigen NEX-Kameras im Halbformat und dann folgten Fujifilm und Leica. Das fanden auch nur wenige spannend. Erst vor sechs Jahren (2013), als Sony zwei vergleichbar kleine Systemkameras ohne Spiegel im vollen Kleinbild-Format vorstellte, wuchs das Interesse langsam.
Aber das war nur Sony, die Kameras waren sehr langsam, die Haptik und der Sucher schlecht. In der Zwischenzeit wurden die MFT-Kameras richtig gut und das System wuchs schnell auf über 60 Objektive.
Doch jede Firma machte ihre Fehler.
Seit 2018 bringen auch Nikon, Canon und Panasonic Vollformat Bewegung ins schwankende Foto-Boot.
Mehr, denn je, stehen heute alle Foto-Freunde vor der
FORMATFRAGE:
Wieviel Format braucht man und welches Format ist für welche Motive ideal?
MENSCHEN-BILDER
Wenn ich mit geringer Schärfentiefe, Bokeh und Menschen-Fotografie kreativ sein will, kaufe ich heute trotz toller Objektive mit Lichtstärken 0,95 – 1.2 kein mFT-System. Denn selbst diese Objektive liefern allenfalls die Schärfentiefe (im Vergleich zu KB-Objektiven) der Lichtstärken f: 1,9 bis 2.4! Um aus gleicher Entfernung vergleichbare Abbildungsleistungen bei geringer Empfindlichkeit (!) zu bekommen, muß ich also Objektive einsetzen die praktisch genauso schwer, groß und deutlich teurer sind als für Vollformat.
Leica mFT 1.2/42,5 mm = 430g, 7,7 cm lang, 67mm Filter, Abb: 1:10; 1.500€ – entspricht: 2.4/85 mm
Fujifilm XF 1.2/56 mm = 400g, 7,0 cm lang, 62mm Filter, Abb: 1:11; 1.000€ – entspricht: 1.8/84 mm
Sony E 1.8/85 mm = 370g, 8,2 cm lang, 67mm Filter, Abb: 1:7,7; 600€- entspricht: 1.8/85 mm
Fujifilm GFX 2.0/110 mm = 1010g, 13 cm lang, 77mm Filter, Abb: 1:6,2; 3.000€ – entspricht: 1.6/87 mm
Alle drei liefern hervorragende Abbildungsleistungen auf vergleichbarem Niveau. Das Sony fokussiert mit Abstand am präzisesten und schnellsten dank Eye-AF, dem besseren Abbildungsmaßstab, ist leichter und kaum länger und ist erheblich preiswerter. Eine Sony Alpha ist praktisch nicht wirklich größer und schwerer.
Gehen wir ins Mittelformat um 0,7x mehr Sensorfläche zu bekommen, erhalten wir ein mehr als doppelt so schweres Objektiv, fast doppelt so lang für 3.000€. Vor 20 Jahren war das absolut notwendig, um sich von den anderen Fotografen zu unterscheiden und um dem Kunden seine Preise zu rechtfertigen. Heute, pures Hobby.
Für Menschenfotos mit schöner Trennung von Raum ist das Vollformat unschlagbar. Daran rütteln weder Mittelformat, noch Halb- oder Viertel-Format. Allerdings finde ich das 4:3 Bild-Verhältnis in den allermeisten Fällen harmonischer als 2:3!
Die beste Kamera für Menschen-Bilder: Nikon Z6 – denn sie hat den “schönsten” Sucher – leider fehlt da noch ein entsprechend neues Z-Objektiv – ich nutze am Adapter das 1.4/105 mm.
Die zweitbeste Wahl wäre eine Sony Alpha 9 oder 7RIII mit sehr gutem Sucher und besonders aktuellen Objektiven wie 1.4/85 mm, 1.8/85 mm, 2.8/100 mm STF, 1.8/135 mm und 2.8/70-200 mm
LANDSCHAFTEN
Wenn ich mit größerer Schärfentiefe, und präziser Schärfe bei geringsten Bildfehlern Landschaften und Gebäude kreativ ablichten will, nutze ich heute kleine Formate überwiegend auf Reisen und Wanderungen, sonst spielen größere Formate auch hier wieder besser mit.
Leica mFT 1.7/15 mm = 120g, 3.6 cm lang, 46mm Filter, Abb: 1:10; 600€ – entspricht: 3.4/30 mm
Olympus mFT 1.2/17 mm = 390g, 8.7 cm lang, 62mm Filter, Abb: 1:6,6; 600€ – entspricht: 2.4/34 mm
Fujifilm XF 1.4/23 mm = 300g, 6,3 cm lang, 62mm Filter, Abb: 1:11; 900€ – entspricht: 2.1/35 mm
Sony FE 2.8/35 mm = 120g, 3,7 cm lang, 49mm Filter, Abb: 1:8,3; 800€- entspricht: 1.8/85 mm
Nikon FX 1.8/35 mm = 370g, 8,6 cm lang, 62mm Filter, Abb: 1:5,3; 950€- entspricht: 1.8/85 mm
Fujifilm GFX 2.8/45 mm = 490g, 9,0 cm lang, 62mm Filter, Abb: 1:7,1; 1.800€ – entspricht: 2.2/36 mm
Alle sechs liefern hervorragende Abbildungsleistungen auf vergleichbarem Niveau. Das Nikon, den besseren Abbildungsmaßstab, ist leichter und kaum länger und ist erheblich preiswerter. Eine Sony Alpha ist praktisch nicht wirklich größer und schwerer.
Gehen wir ins Mittelformat um 0,7x mehr Sensorfläche zu bekommen, erhalten wir ein schwereres Objektiv, ein wenig länger für 1.800€. Vor 20 Jahren war das absolut notwendig um dem Kunden seine Preise zu rechtfertigen. Heute, pure Liebhaberei für die Landschaftsfotografie.
MFT ist etwas ins Abseits geraten und eine große Profi-Kamera zu bringen stellt das gesamte Format noch mehr in Frage und ist aus meiner Sicht komplett falsch.
Auch ein Leica 1.7/10-25 mm kann durch große Abmessungen und hohes Gewicht kein Ausgang aus der Sackgasse sein – im Gegenteil – falsche Entscheidung!
Die für mich wichtigsten und wertvollsten MFT-Objektive und Kameras:
1.8/8 mm – 1.7/15 mm – 1.2/17 mm – 2.8/200 mm – 2.8-4.0/8-18 mm – 2.8/12-40 mm – 4.0/12-100 mm – 2.8/40-150 mm – und vielleicht: 4.5/150-400 mm
Panasonic G9, Panasonic GX9, E-M1II
Fujifilm XF läuft ebenfalls in eine Sackgasse.
Die Gründe sind hier komplett andere. Fuji wird nicht unterstützt von Sigma und Tamron, Fuji mogelt am stärksten mit den Empfindlichkeiten, Fuji hat zu viele schon jetzt veraltete Objektive und zu wenig spannende Exoten, Fuji mach eine Preispolitik und einen CashBack-Harakiri der einfach nur wahnsinnig ist. Fuji kommt nicht gut an, wenn sie wie mit der X-H1 größer bauen, Fuji kastriert die kleineren Kameras zu sehr, Fuji beweist seit 3 Jahren keine so glückliche Hand mehr mit den Objektiven: 2.8/16-55 mm ohne IS befriedigt nicht, 2.8/80 mm Macro & 2.8/8-16 mm sind viel zu groß und zu teuer, 2.0/200 mm verkommt zum Marketing-Zeigeobjektiv.
Die Kameras können bisher weder beim AF noch bei der Reaktionsschnelligkeit mit anderen mithalten.
Bei Canon stehen wir praktisch lebenslang in der Warteschleife, keine Kamera kann mehr zufriedenstellen. Und wer vergleicht, kehrt nicht mehr zu Canon zurück, da helfen auch günstige Preise nicht.
Es ist schön viel Auswahl zu haben, doch am Ende läuft jede sinnvolle Entscheidung 2019 auf Sony, Nikon oder Olympus/Panasonic mFT heraus.
Die ganzen Ambassadors stören mich auch – alle verkaufen sich selbst, weil sich mit Fotos kaum noch Geld verdienen lässt.
Ich mache mich doch nicht zum Marken-Luden… zum Hersteller-Clown.
Da erklärt heute jeder, das er mit Kamera XYZ die geilsten Bilder macht und impliziert, das das nur mit der Kamera gelingt und wir das auch alle so tun sollten.
Was für ein Schwachsinn – aber das merken ja die meisten schnell, wenn sie sehen, das tolle, aufregende Fotos mit jeder Kamera möglich sind, wenn sich nur der Fotograf dahinter mächtig reinkniet oder unerhört viel Glück hat.
Und wenn ich hier Sony technisch hervorheben, soll sich kein Canon, Nikon, Pentax, Olympus, Panasonic, Fujifilm Indianer herab gewürdigt fühlen – ich sage ja nur, das es mir mit Sony leichter fällt, mit mehr Spaß zu besonders guten Ergebnissen zu kommen. Alles andere ist abhängig vom Licht, Motiv und Objektiv!
Wer mit Leidenschaft seine Mittelformat und die passenden Linsen, oder seine D850/EOS 1DX und seine Sigma ART-Linsen schleppt und damit Bestätigung und tolle Bilder bekommt – der soll das ruhig tun. Nur ich werde das nicht mehr tun und das nicht mangels Kraft, sondern weil es mir viel einfacher und leichter gelingt die Fotos zu realisieren, die ich abliefern muss oder erschaffen will.
Und wer nur mit seinem Smartphone rumwackeln will oder die Vollautomatik braucht ohne Gedanken an technische Vorgänge zu verschwenden – der soll auch das tun.