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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

20. August 2018
Photokina 2018

Die Photokina ab jetzt immer jährlich. Das hatte ich schon vor langer Zeit gefordert und bewerte ich daher positiv. Technische Entwicklungen laufen immer schneller und es kommen immer schneller neue Objektive, Zubehör und verbesserte Kameras auf den Markt.
Nur im Foto-Handel, der ja immer weniger in Geschäften existiert, sind diese neuen Dinge oft nicht mehr zu bewundern oder gar anzufassen.
Kein noch so engagierter Fotohändler kann heute alle Neuheiten noch bestellen oder gar „Muster“ für interessierte Kunden bereit halten.

Deshalb wird eine jährliche Photokina eher wichtiger als unwichtiger, wenn man sich für die Foto- & Video-Branche und für Drohnen, virtuelle Realität und neue Technik interessiert.
Sogar große Festivals wie Glanzlichter in Fürstenfeldbruck müssen jetzt ausweichen, denn im Mai fast zeitgleich mit der Photokina um Besucher zu wetteifern macht wenig Sinn, Glanzlichter wird auf Ende August verlegt.

Der Mai-Termin für die Kina ist aus meiner persönlichen Sicht sehr ungünstig gewählt. Für das immer noch wichtige Weihnachtsgeschäft ist er viel zu früh und für meine Fotosaison viel zu spät. Zumal ich im Mai lieber auf Reisen als in Messehallen bin.
Da ist es dann eben spannender mir Neuheiten, die mich nur zweitrangig oder zum Vergleich interessieren, bei den Glanzlichtern oder dem GDT-Festival in Lünen anzusehen.
Nikon und wohl auch Canon haben sich darauf eingeschossen um die Photokina herum ihre wichtigen Neuheiten 2018 zu platzieren – wichtig vor allem für das Weihnachtsgeschäft. Wobei ich bis heute nicht wirklich verstanden habe, warum sich Menschen zu Weihnachten Kameras und Objektive kaufen oder schenken – man kann nicht alles verstehen.
Ich liebe neue Kameras Anfang des Jahres, bevor meine intensivste Fotozeit beginnt. Am liebsten gleich im Januar/Februar, dann ist noch einige Wochen Zeit sich intensiv mit den neuen Geräten auseinander zu setzen.

Ein kleiner Vergleich: (danke an Camerasize!)

Die “Sensorjünger” werden gleich für den großen Sensor der Sony Alpha 9 stimmen. Doch wer genau hinschaut, entdeckt leicht, das die Proportionen hier nicht stimmen!
Die Panasonic G9 halte ich für die griffigste, am logischsten und besten bedienbare Kamera aller spiegelfreien Gehäuse!
Sie sollte das Vorbild für Canon und Nikon sein – den großen Griff, das Display, den voll beweglichen Monitor und ausreichend Platz zwischen Fingern und Objektiv realisieren.
Doch die “Sensorjünger” werden weiter brav mehr das doppelte – 4300€ oder abgespeckt zumindest 2300€ (7III) ausgeben müssen für vergleichbare Technik.
Also wenn Vollformatkameragehäuse kleiner sind als mFT-Viertelformatgehäuse – dann stimmt etwas nicht.

Nikon versteht das:

Was bringt also die Kina 2018?
NIKON lässt die Hosen runter und zeigt ein neues Bajonett und wohl zwei neue Kameras mit 3 neuen Objektiven. Eine dritte Kamera soll Anfang 2019 vorgestellt werden, um sich gleich richtig zu platzieren. Preiswert scheint das alles nicht zu werden, die beiden Kameras werden beide über 2500€ kosten.

Das neue Bajonett kommt und das alte F-Bajonett bleibt nur noch in der Spiegelreflexwelt erhalten. Ein Adapter kommt auch – aber letztlich nur als Trostpflaster, denn neue spiegelfreie Kameras mit hochauflösenden Sensoren machen nur Sinn, wenn man dafür auch neueste, speziell gerechnete Objektive verwendet. Das haben schon Panasonic, Olympus, Leica und Sony bewiesen. Und auch der beste Adapter wird daran nichts ändern können, weder bei Nikon noch bei Canon.

Ein 4.0/24-70 mm wird erscheinen und von 35 mm und 50 mm Festbrennweiten ist die Rede. Für mich sind die alle langweilig und kein Kaufgrund. 50 mm verwende ich viel zu selten und selbst lichtstarke 35iger brauche ich nicht wirklich häufig und ein mäßig lichtschwaches Zoom das dann wieder im spannendsten Bereich bei 70 mm endet, schon gar nicht. Im Gegenteil, diese Zooms waren mir schon immer verhasst. Nur mit dem Canon 2.8/24-70 mm L II habe ich mich zwangsweise angefreundet, weil es noch leicht und optisch einwandfrei und sichtbar besser als alle anderen Canon- Zooms in diesem Bereich ist. Auch Nikon, Sony, Pentax, Leica, und schon gar nicht Sigma oder Tamron haben dem auch nur annähernd Paroli bieten können.
Das neue Nikkor wird vermutlich etwas leichter und hoffentlich optisch überragend – aber es bleibt ein blöder Bereich und bei nur noch f:4.0 werde ich immer lieber das Olympus 4.0/12-100 mm PRO IS verwenden!

Hoffentlich schafft Nikon eine richtig gute, kamerainterne Bildstabilisierung in 5 Achsen, sonst sehe ich schwarz für das ganze Projekt. Daran sind schon Leica und Canon unsinnigerweise mit ihren Konzepten gescheitert (Leica SL, TL, Canon EOS M) und Fuji kämpft mit der X-H1 da auch auf verlorenem Posten. Bildstabilisierung muss heute zwingend in die Kamera und zusätzlich in Teleobjektive – alles andere ist für mich nicht akzeptabel und schon gar nicht zukunftsweisend.
Sony hat es gerade noch erkannt und mittlerweile auch im Vollformat ganz brauchbar umgesetzt (Generation III).

Also bei Nikon wird das Konzept spannend und wenn sie Ausblicke auf das künftige System geben – ich befürchte aber, dass sie sich wie bisher traditionell von ihrer Kundschaft nicht in die Karten schauen lassen.
Das ist dumm und nicht mehr zeitgerecht. Fujifilm und Pentax machen das richtig – transparent zeigen was in Planung ist und abfragen wie potentielle Kunden darauf reagieren.

Panasonic, Olympus, Sony und Canon müssen da auch noch viel lernen!

 

CANON folgt Nikon mit neuem Bajonett und Adapter. Und dazu dann 4 Objektive ankündigen.
Gleichzeitig wird Canon vermutlich seine veralteten DSLR-Gehäuse renoviert neu anpreisen, also EOS 7DII und EOS 80D und auch eine EOS 5DSR- Nachfolge sollte in Realisierung sein.
Die Profikameras von Canon 5D und 1DX und Nikon D5 werden sicher erst im Laufe 2019 überarbeitet und vielleicht erst 2020 zur Olympiade fertig.

SONY wird dann sicher eine Alpha 9II vorstellen. Apropos, Sony wird die CashBack-Aktionen für die Alpha 9 einstweilen auslaufen lassen um dafür den Gehäusepreis erneut zu senken und vor Weihnachten wird es dann sicher zusätzlich wieder CashBack geben. Denn die Kamera muss Verbreitung finden und ins System locken, sonst sterben Sony’s Träume jung. Zur Kina könnte Sony dann die erwartete 7sIII enthüllen und die Videofilmer locken. Offensichtlich wird auch eine Road-Map mit weiteren Objektiven enthüllt (24 mm – 35 mm – 135 mm – 500 mm – 600 mm – 250-600 mm) – die weitere Überraschungen bieten und Canon und Nikon das Leben sehr schwer machen könnten. Durch die veränderte Bauweise und erheblich reduziertes Gewicht könnte Sony schnell zur Nummer EINS im Tele-Bereich aufsteigen und auch das angekündigte 250-600 mm wird den beiden DSLR-Anbietern gefährlich werden.
Es muss auch endlich eine neue Alpha 6000 erscheinen und darüber ist auch noch viel Luft für eine veränderte Bauweise – so wie es Fuji geschickt realisiert hat. Aber dazu gibt es noch keine schlüssigen Informationen.

OLYMPUS hat wohl keine neue Kamera fertig und wird erst Anfang 2019 – zum 100Jährigen Firmenjubiläum präsentieren. Ein E-M1II Nachfolger ist fällig, aber ich vermute, das man Fuji und Panasonic nacheifern könnte und eine neue Kamera-Serie auflegt, noch teurer, größer und besser ausgestattet. Auch ein neues Super-Tele soll kurz vor Fertigstellung sein. Ein 1.2/12 mm ist wahrscheinlich und alles andere bleiben vorerst wohl Wunschträume. Also zur Kina präsentiert Olympus in Halle 1 seinen großzügigen Foto-Playground und einen Kameraverleih aber wohl kaum anfassbare Neuheiten.

PANASONIC hat in den letzten 12 Monaten alles renoviert und verbessert, die wichtigsten System-Kameras sind alle auf aktuellen Stand. Doch als Sensation wird der Einstieg ins Vollformat gehandelt – im Frühjahr 2019 erscheint eine erste Vollformat-Kamera von Panasonic.
Nur bei den kompakten Kameras ist viel Luft für Verbesserungen und in dem Bereich wird es wohl auch Neuheiten geben. Weitere Objektivneuheiten sind mir bisher nicht bekannt.

 

FUJIFILM bringt die X-T3, ich hoffe der neue Sensor bringt echte Verbesserungen und die Bedienung und Akku konnten weiter optimiert werden.
Ansonsten hat Fuji ja die Katze schon aus dem Sack gelassen und kann nur mit Mittelformat noch etwas überraschen.

 

Sensorenfertigung
Machen sie sich frei von dem falschen Gedanken, dass Nikon, Fujifilm, Pentax ihre Sensoren von Sony bekommen.
Das stimmt so nicht und hat nie gestimmt.

 

Tele-Fotografie:

Ich sehe, das Canon und Nikon die schnelle Telefotografie verlieren.
Panasonic, Olympus, Sony und sogar Fujifilm haben DSLR ausgebremst und deren neueste Objektiv-Konstruktionen werden Sigma, Tamron, Canon und Nikon zwingen alles zu überarbeiten und das wird lange dauern.
Bei allen, außer Canon werden die nächsten 4-6 Jahre vergehen, bis diese Hersteller mit leichteren, schnelleren Objektiven zu den jetzigen Neuheiten aufschließen können.
Das ist für Berufsfotografen und Fans eine heute viel zu lange Zeitspanne.
Klar ist Sony zu teuer für sein Vollformat, das werden sich trotzdem nur die wenigsten leisten und auch die anderen drei sind keineswegs preiswert und der Verzicht auf gewohntes Vollformat wird viele schmerzen. Doch ich denke nicht, das sich die Fan-Träume realisieren lassen, nicht Vollformat wird die Fotogrfaie dominieren, sondern deutlich kleinere Sensoren. Das deutet sich mit Smartphones bereits erschreckend an, aber auch 1“ Zoll Kameras liefern fast unglaubliche BQ bis 800 ISO und mFT-Kameras sowieso.

Größere Sensoren als Halbformat werden kaum noch notwendig sein. Auch Sony weiß das und betreibt Vollformat mehr als Prestige-Projekt.
Wenn Nikon und Canon jetzt mutig gewesen wären, hätten sie neue, superschnelle, spiegelfreie Halbformatkameras auf den Markt gebracht. Nur da können Sie Sony schlagen und nur da können Sie ein solides Gegengewicht zu mFT setzen.
Vollformat könnte von Mittelformat gefressen werden, wenn MF preiswerter wird.
Ich vermute ja, die Kina 2018 wird eine Mittelformat-Show mit neuen Kameras von jedem Mittelformat-Hersteller.

Der Anspruch an hochlichtstarke Festbrennweiten wird heute dominiert von den Video-Filmern – leider – denn manuell fokussierende Festbrennweiten sind sicher die Kategorie Objektive die ich am wenigsten brauche und nur sehr ungerne einsetze.

 

SIGMA – sollte uns überraschen, aber vermutlich kommen eben „nur“ 2.8/70-200 mm und 4.0/70-200 mm und 1-2 andere Zooms für DSLR-Kameras.
Ein 2.8/300 mm hat sich durch die Neuheiten gerade selbst überlebt – es wäre jetzt wichtig für spiegelfreie System-Kameras. Für DSLR brauche ich es kaum noch.

 

TAMRON??? Vielleicht wird schon ein 4.0/70-210 für spiegelfreie Kameras angekündigt oder etwas wirklich spannendes, ich weiß es nicht. Fest steht aber bereits ein 2.8-4.0/17-35 mm OSD für Canon- und Nikon-DSLR.
Das brauche zwar nur die wenigsten…
Das 2.8/28-75 mm VC Tamron für Sony FE ist bereits gekloppt und fällt in allen Tests durch. Ich hatte es nur kurz und es macht schon haptisch keinen guten Eindruck. Beklagt werden Vignettierung, Randauflösung und CA.
Schnellschüsse sind selten gelungen…

 

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19. August 2018
kleiner Versuch – Megapixel gegen Brennweite

Heute beim Warten auf das Eichhörnchen mit Nikon D850 und Nikon 2.8/70-200 mm FL plus Fujifilm X-T2 mit 100-400 mm und 1,4x plus Panasonic G9 mit Leica 2.8/200 mm plus 1.4x Extender – bei guten Licht und Kontrast.
Ich habe einfach mal frech mit Nikon bei 70 mm und dann bei 200 mm auf den Bildausschnitt der G9 – also 560 mm vergleichbar – heraus vergrößert und wollte wissen was man bekommt.
Ich brauchte ein unbewegliches Ziel, daher leider nur eine Blechkarre mit Nummernschild:

BITTE Fotos anklicken, damit sie in ganzer Endgröße zu sehen sind!

Nikon D850 zeichnet hart und bläulich und kann trotz 46 MP und offener Blende f:2.8 im Bildzentrum nicht die Auflösung der Panasonic G9 bringen.
Auf den ersten Blick sieht es aber sehr gut aus, vor allem mit fast ⅔ weniger Brennweite. Die Nikon Datei hat 688 KB Dateigröße und ist ebenfalls fast um Faktor 2,2x kleiner als die Datei von Panasonic – Leica mFT. Die D850 – mit der sich Motive sehr gut verfolgen lassen, wiegt 2400g mit Objektiv.

Panasonic G9 zeigt schönere Farben, bessere Dynamik und Schärfenverläufe und natürlich mehr Details. Wenn auch nicht so dramatisch viel mehr, wie sich mancher das vielleicht vorstellt. Aber das Bild hat für den Druck und die Projektion ganz klar mehr Potential. Eine Dateigröße von 1,5 MB spricht für sich! Die Panasonic wiegt mit Objektiv & Konverter nur 2100g – leichter und handlicher und schneller als die Nikon – und lautlos.

Soviel nur dazu, ich kaufe mir eine Vollformatkamera in der 50 MP-Klasse (Canon EOS 5DSR – Nikon D850 – Sony Alpha 7RIII) und kann nach Herzenslust heraus vergrößern und schlage damit Halbformat und MicrofourThirds sowieso = MITNICHTEN!
Denn dann schleppe ich auch mit weniger Brennweite mehr Gewicht, zahle gut 6200€. mFT = 4000€ für das bessere, größere Bildergebnis.
Im Telebereich will die Rechnung – großes, hochauflösendes Format einfach nicht aufgehen!
Von 46 MP bleiben schnell nur 12 MP übrig. Wenn Sie aber nur um Faktor 1.5 den DX-Faktor heraus holen und Halbformat APS-C wie auch mFT liefern dann noch 20 MP!

Etwas fällt mir auch sehr deutlich auf – die völlig unterschiedliche perspektivische Wirkung – so viel dazu, ein 280 mm Objektiv (200mm + 1,4x) entspricht einem 560 mm KB-Vollformat – oder der Ausschnitt sieht von einem 200 mm identisch aus . Das Leica 2.8/200 mm Objektiv staucht viel stärker zusammen (Tele-Wirkung) als das Nikon Zoom bei 200 mm.

Gehen wir noch einen Schritt weiter: Fujifilm X-T2 mit 24 MP und Fujifilm 5.6/100-400 mm plus 1.4x Konverter:

Fujifilm X-T2 bringt es auf eine Dateigröße von 3 MP! Dank echter 560 mm Brennweite muss am wenigsten heraus vergrößert werden.
Allerdings landen wir bei einer effektiven Lichtstärke von f:7,2 und erstes Bildrauschen wird hier sichtbar (ISO 1250).
Die Kombination wiegt mit Zusatzgriff und Konverter auch 2200g und kostet 3500€.

Was folgere ich daraus:
Brennweite bleibt immer Brennweite, Auflösung ist immer mit entscheidend, egal ob 20 MP an mFT, Halbformat oder Vollformat bleiben immer 20 MP und bei sehr gutem Objektiv, gleicher Lichtstärke, bleiben allenfalls kleine Unterschiede jenseits 800 ISO bis 3200 ISO im Bildrauschen.
Es macht fraglos Spaß mit der D850 und 2.8/70-200 mm auf die Pirsch zu gehen, aber wenn am Ende ein Ausschnitt gebraucht wird und ein Publisher meine Bilddatei haben will – dann wird er die Datei in diesem Fall von der D850 kaum brauchen können.
Vollformat ist klasse, wenn Sie noch eine Halbformat oder mFT-Kamera für Tele-Fotografie dabei haben!
Canon, Nikon, Sony, Leica, Pentax führen uns mit ihrem Vollformat aufs Glatteis. Höhere Kosten, mehr Gewicht und am Ende kleinere Bilddateien, wenn wir kein Super-Tele jenseits 400 mm verwenden. Wenn ich die Tage dann mit dem Sony 2.8/400 mm fotografieren darf, dem Fliegengewicht, bin ich sicher total begeistert und das ist spannend in der Dämmerung, aber sonst wird es bei gutem Licht immer im Nachteil sein.

und dann kam zum Glück das Eichhörnchen… schauen was ich für einen Quatsch mache…

 

 

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18. August 2018
Wenn einem scheinbar die Motive ausgehen


Alles schon gesehen und das meiste, spannende schon fotografiert?
Wozu noch neue Kameras kaufen?
Wenn einem in der „Lebensmitte“ mal die Motive auszugehen scheinen, ist das nicht ungewöhnlich. Abgesehen davon das ich beruflich fotografieren und filmen muß und sich natürlich auch da Motive und Situationen immer wiederholen, geschieht das auch privat.

Landschaften und Städte leben noch stärker als andere Motive, vom Licht. Man sieht diese Motive heute noch öfter als je zu vor. Selbst wenn Sie das erste Mal an einem Ort, in einer Stadt sind, so waren doch schon in den allermeisten Fällen Millionen Menschen vor ihnen da, mit Kameras und erst recht mit Smartphones. Eigentlich ist alles abfotografiert. Fotofans haben das beste Licht, den besten Standplatz, den idealen Zeitpunkt längst gefunden und im schlimmsten Falle auch geteilt.
Sie können das also nur noch wiederholen und ihr eigenes Bild davon machen.

Früher die Postkarten-Kulissen abzulichten war schon ohne Ortskenntnisse, Suche, Geduld und Glück kaum zufriedenstellend möglich – doch heute ist es durch die gigantische Menge an „neuen“ Fotos jeden Tag, fast unmöglich geworden eine Gegend neu zu fotografieren.

Mir ist die Sehnsucht nach Landschafts- und Stadtmotiven deshalb immer etwas fremd geblieben und nach Versuchen mit Großformat, Mittelformat und speziellen Objektiven habe ich irgendwann beschlossen immer den Augenblick zu nutzen.
Damit meine ich, dass ich auf Reisen, bei der für mich ersten Entdeckung der Gegend, nach Möglichkeit nicht im harten Mittagslicht mit der Kamera auf Motivsuche gehe – aber trotzdem letztlich bewußt nicht plane. Und alles dann fotografiere und alles so fest halte, wie es gerade für mich ist.
Wenn ich in der Mittagssonne irgendwo neu bin und mir ein schönes Motiv begegnet, lichte ich es ab und komme wenn möglich bei besserem Licht wieder. Dennoch mache ich die Planungs-Masche nicht mit, ich nutze den Augenblick und mache mein Foto – fertig.

Ich habe neugierige und auf Motive trainierte Augen und meist Objektive dabei, die nicht jeder hat.
Dank mFT-System ist das auf Reisen endlich wieder möglich, auch mal ein Fisheye, ein 1.2/17 mm oder 1.2/45 mm oder 2.8/200 mm dabei zu haben anstatt immer nur lichtarme Zooms oder 25 mm. Wegen der extrem guten Bildstabilisierung sind auch mit dem einzigartigen 4.0/12-100 mm PRO IS von Olympus Aufnahmen möglich, die alle anderen allenfalls mit Stativ oder anderer Kameraauflage  hin bekommen können.
Mein Rat – bleiben Sie spontan!

Zum Glück sieht es mit lebendigen Motiven ganz anders aus, es gelingen eigentlich nie zwei gleiche Fotos von ihnen. Bewegungen, Situationen und wechselnde Hintergründe verhindern das und mit verschiedenen Objektiven potenziert sich die Vielfalt der Aufnahmemöglichkeiten noch einmal.
So lange man sich nicht bequem auf Smartphone-Knipserei zurück zieht und die Menschen nicht mit Selfies anöden will, so lange man nicht Abbildungen macht, um in die Welt hinaus zu schreien: „Ich war da und es ist alles wunderbar“, versucht Bewunderung oder gar Neid zu provozieren und sich in das schönste Licht zu stellen – so lange ist noch nicht alles fotografisch verloren und wertlos.

Ich habe mir inzwischen sogar überlegt wie ich mit dem Selfie-Wahnsinn umgehe.
Ich rücke nicht mehr zur Seite und schieße zurück. In Städten wie Miami, Düsseldorf, Lissabon, Barcelona. Dubrovnik, Wien und anderen, wo ich mich gerne aufhalte, mache ich den asiatischen oder europäischen Horden keinen Platz mehr. Und wenn sie sich zu lange an einem Selfie-Spot austoben, mache ich Fotos mit den Selfie-Gangstern im Bild. Nicht selten werfen sich da auch schöne Menschen in Positur. Alle sind sehr irritiert, wenn ich das mache. Und selbst eine Datenschutzverordnung kann mich da nicht stoppen – so lange ich die Dateien nicht veröffentliche, darf ich von öffentlichem Grund jeden fotografieren, „der mir ins Bild läuft“. Da helfen alle Gesetze nicht. Irgendwie müssen diese Leute mal verstehen, dass es so nicht weiter gehen kann, dass sie mit ihrem Selbstdarstellungswahn alles zerstören und immer mehr Menschen an entlegene und einstmals wunderbare Orte locken. Und ja, „Influenza“ ist eine sehr unangenehme Seuche geworden, die schnellstmöglich eingedämmt gehört. Hotspots und vor allem wo und wann ich mich exakt aufhalte oder aufgehalten habe, geht keinen etwas an und werde ich nie teilen.
Der Teufel soll GPS und den Veröffentlichungswahn von Hotspots, holen!
Wie können Menschen nur so bescheuert sein, zu glauben, sie tun damit irgendetwas Gutes, Sinnvolles oder gar Wichtiges?
Wenn Sie etwas Schönes oder gar Wunder-volles gesehen oder erlebt haben – teilen Sie es NICHT! (nicht den Ort und die Zeit)

Neue Kameras und noch mehr neue Objektive beflügeln die eigene Fantasie und geben allen Motiven neuen Glanz. Auch wenn Sie schon mit so unzählbar vielen Objektiven und allen Systemen fotografiert haben, wie ich, gibt es trotzdem auch ohne Künstliche Intelligenz immer neue Reize und Fotomotive.

Die Motive beginnen schon im Haus, im Garten, entdecken Sie ihre vertraute Gegend fotografisch neu. Machen Sie schwarzweiße, oder getonte Fotos, verwenden Sie ungewöhnliche Perspektiven und Objektive – heut ist fast alles möglich. Erzählen Sie aus Ihrem Leben, Ihrem Ort, aus Ihrem Herzen!

 

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