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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

6. August 2018
Das BESTE Tele-Objektiv

So wurde das neue Sony 4.5-5.6/100-400 mm GM dieser Tage gerne betitelt – DXO meinte mal wieder theoretische Messergebnisse verbreiten zu müssen.
SORRY, der Kern mag richtig sein,
aber schon die Überschrift impliziert etwas falsches – ein ZOOM wird nie das schärfste Tele-Objektiv am Markt sein.

Wie man bei erfahrenen Testern und Fotografen nachlesen kann, haben Tele-Zoom-Objektive IMMER bei der Anfangsbrennweite oder im besten Falle bei einer mittleren Brennweite die höchste Auflösung.
Im Vergleich mit einer festen Brennweite verliert jedes Zoom, erst recht bei Endbrennweite und offener Blende.

Ich habe jetzt seit 30 Jahren mit allen Tele-Zooms und Tele-Festbrennweiten aller Marken intensiv gearbeitet.
Habe meine Kameras immer noch den bestmöglichen Objektiven gekauft und nicht umgekehrt, wie es sonst gemacht wird – für mich ist völlig irrelevant welcher Markenname an der Seite steht.
Das Schärfenergebnis und die Fehlerfreiheit hängen auch in hohem Maße vom Autofokus, vom Sensor, von der Bildstabilisierung, (bzw verwendetem Stativ, Kopf, Befestigung, Untergrund), der Atmung und nicht zuletzt der Erfahrung mit Tele-Objektiven, ab.
Wer mit einem Tele arbeiten und höchste Schärfe/Auflösung will und die Kosten nicht scheut, wird sich heute die beste und schnellste Kamera am Markt kaufen (Sony Alpha 9 – mit Abstand folgen: Nikon D500, D5) und wird eher als zweite Kamera wohl ein Vollformat-Gehäuse nutzen (Nikon D850 – EOS 5DIV) und dann zeigen 2.8/400 – 4.0/500 – 4.0/600 mm – 5.6/800 mm ihre Stärken.
Wer leichter und freihand arbeiten will, oder muß, wird sich gerne ein Tele-Zoom zulegen, auch da ist es nicht so schwer das beste am Markt durch echte Vergleiche heraus zu finden:
1. Sony 4.6/100-400 mm GM
2. Canon 5.6/100-400 mm L IS II
3. Nikon 5.6/200-500 mm VR
4. Fujifilm 5.6/100-400 mm
5. Sigma 6.3/150-600 mm Con.
6. Tamron 6.3/150-600 mm G2

Sony hat gewaltig Schritte beim AF getan, der AF ist jetzt in Schnelligkeit, in Motiv- & Augen-Erkennung und auch oft in der Präzision, überlegen. Eine Alpha 9, Alpha 6400 – die inzwischen preiswert zu haben sind ändern alles!

Also wer Sony kauft, kauft teuer – der Preis ist mit 2600€ fast schon absurd (weil geringe Stückzahlen).
Der Nachfolger des 5.6/70-400 mm sieht bei 400 mm etwas besser aus. Es ist mechanisch solide, hat eine aufwendige Blende und einen guten Abbildungsmaßstab (aber Canon kann es noch besser).
Der AF ist an allen Alpha 7 Kameras der ersten und zweiten Generation war nicht sonderlich schnell, die Generation 3 und noch deutlicher die Alpha 9 haben das grundlegend geändert.
Jeder kann glauben was ihm plausibel erscheint.
Aber ein bestes Tele-Zoom hängt von vielen Kriterien ab – die man kennen sollte.
Und DXO ist ein theoretisches Testmuster, das sich in der Praxis als wenig tauglich erweist.

Oft, wenn Motive ihre Entfernung zur Kamera ändern sind Zooms ein wichtiger Foto-Partner. Im Tierpark und auch in der Wildnis ist ein Zoom eine sehr wichtige Zusatzausstattung zum 2.8/300 mm oder 4.0/500 mm.

Mehrere schwere Festbrennweiten kann man oft nicht mehr mitnehmen und es wird auch zu teuer, da man für jede letztlich ein Kameragehäuse braucht, da der Objektivwechsel sich häufig schwer bis unmöglich gestaltet.
Sinnvoll ist es aber 1.8/135 mm – 2.8/300 mm und ein 4.0/500 mm mit Konvertern zu besitzen, wenn man sich intensiv mit Tier-Fotografie beschäftigt.
Die neuesten Zoom-Objektive, insbesondere von Sony und Canon, haben aber noch einen ganz anderen Vorteil, sie fokussieren erheblich schneller als die Super-Tele-Festbrennweiten – da in denen viel mehr Glas bewegt werden muß und auch durch die Lichtstärke und reduzierte Schärfentiefe Fokusfehler schneller auffallen und präziser korrigiert werden muß. (Sigma, Tamron, Sony sind bisher leider eher langsam mit der Fokussierung in den Zooms)

Lichtstärke f:4.0 finde ich meist erstrebenswert, aber das haben viele Entwickler noch nicht erkannt, es fehlt unbedingt ein 4.0/50-300 mm
und aus dem 4.0/200-400 mm sollte besser ein 4.0/100-400 mm oder sogar ein 4.0/100-500 mm werden.
MFT ist sicherlich tagsüber auch sehr gut einsetzbar, vor allem an der G9 mit dem 20 MP Sensor ohne Filter – hier ist auch die vergrößerte Schärfentiefe meist ein Gewinn, aber auch hier fehlen noch mutige Objektive: 2.0/150 mm – 4.0/400 mm – 5.6/500 mm – neuester Bauart.
Auch für Fujifilm Halbformat ist eine noch viel schnellere Kamera mit größerem Akku und Tele-Festbrennweiten sehr wichtig, denn das 5.6/100-400 mm ist nur ein sehr guter Anfang – 2.4/200 mm – 2.8/300 mm – 4.0/400 mm sollten folgen.
Ein Problem wird aber bei MFT und erst recht bei 1″ Sensoren immer bleiben – der kleine Sensor reagiert mit zu hohem Bildrauschen in der Dämmerung – bei spätestens 1600 ISO ist schluß – daher verwenden die meisten lieber Halbformat-Sensoren – denn eine kurze Belichtungszeit ist oft zwingend erforderlich.

Eine Sony Alpha 9 mit 5.6/100-400 mm etabliert sich langsam als verlässlicher Partner für die professionelle Tier-Fotografie und auch das vorhandene 2.8/400 mm schneidet mindestens so gut ab, wie die Brennweiten von Nikon und Canon. Im Sportbereich hätte ich derzeit noch große Bauschmerzen wenn ich mit Canon und Nikon DSLM-Technik losziehen müßte.

Ein lautloses System ist sehr wichtig, ein Sensor mit geringstem Bildrauschen und großen Reserven sowieso und eine hohe Serienbildgeschwindigkeit über einen längeren Zeitraum ist auch nützlich, aber ohne die besten und schnellsten Objektive – fehlt das wichtigste.
Ich halte in der Praxis im Tele-Bereich auch gar nichts von Adapterlösungen, schon Konverter sind problematisch genug.
Deshalb auch immer wieder mein Gedanke, Canon und Nikon können sich nur retten, wenn moderne, lautlose Kameras ohne Spiegel mit identischem Auflagemaß erscheinen.
Und an den neuesten Tele-Objektiventwicklungen von Canon, Nikon, Sigma, Tamron ist auch genau das ablesbar – eine schlankere Kamera – für die man komplett neue Objektive braucht oder einen Adapter ist nicht wirklich akzeptabel.
Auch der Ansatz von Canon M ist für anspruchsvolle Fotografie falsch, so wie der von Nikon 1 falsch war. Wenn der Fehler wegen der 2-3 cm Gewinn an geringerer Bautiefe beim Vollformat und beim Nikon Halbformat wiederholt wird – dann gewinnen Fujifilm und Sony das Rennen.

und – das Canon und Nikon unbedeutender werden – dass kann letztlich niemand ernsthaft wollen.


 
 

4. August 2018
Zukunft und Vergangenheit – Nikon – Canon – Sony

NIKON ist kein billiger Economy Anbieter

Solange ich zurück denken kann, ist der professionelle Glas und Kamera-Anbieter immer „gescheitert“ wenn er billig anbieten wollte.
Das war mit den E-Objektiven so und als Nikon in den 70iger/80iger/90iger Jahren gezwungen war preiswert für ein größeres Publikum anzubieten. Kameras wie Nikkormat, FG, EM, F401, F501, F601, F60, F70, Pronea, bis hin zur D600 und Nikon 1 Serie.

Nikon kann kein „Economy“ ist nicht gut bei Massenprodukten – beherrscht aber im Gegenzug dazu die Klasse “Profikamera”.
Nikon F2, F3, FA, F4 und später dann auch D2h, D2x, D3, D4, D700, D800, D810, D5, D500, D850 waren zu ihrer Zeit genau genommen konkurrenzlos und zuverlässig und sind es bis heute.
Schon die EM Kameras, vor allem nicht die APS-Pronea-Kameras und auch die Nikon Serie 1 hätten nie produziert werden dürfen. Das alles war eine Anbiederung an billige Märkte, die nicht funktionierte, weil Nikon nicht so preiswert produzieren kann wie andere Hersteller oder eben nicht so harte Kompromisse umsetzen kann.

CANON ist aus meiner Sicht das genaue Gegenteil.
Canon stand jahrzehntelang im Schatten von Nikon, selbst spannende Kameras wie F1, F1n, T90 wurden oft nicht ernst genommen – doch die T90 läutete bereits die Wende ein, wovon das erfolgreichste EOS-System bis heute profitiert.
Doch genau betrachtet, ist Canon immer dann am besten, wenn sie Kameras und Objektive billig produzieren müssen, Kameras wie die EOS 300D, 20D, 500D, 700D, 80D und Objektive wie 3.5-5.6/10-18 mm, 3.5-5,6/18-55 mm, 4,5-5,6/50-250 mm und viele mehr bekommt kein anderer Hersteller so preiswert in so guter Massenqualität gefertigt.

Dagegen enttäuscht Canon nicht selten bei den ambitionierten Profikameras, eine EOS 3, Eos 5, D30, D60, 1D, 1Ds, 10D, 5D, 1DIII, 5DII waren für mich eher grausame Flopps, alle kastriert und keine konnte so kompromisslos liefern, wie es Nikon konnte.
Da werden jetzt vielleicht viele Canon-Jünger wiedersprechen – aber ich hatte diese Kameras und habe immer zu Nikon geschielt, die Belichtungsmessung, AF und die Ausstattung immer besser beherrschten – die gar nicht erst den Vollformat-Wahnsinn mitmachen wollten und am Ende doch immer die besseren Sensoren hatten und die Schwierigkeiten mit den Objektiven immer wieder irgendwann in den Griff bekamen. Die besten Canon-Profi Kameras waren EOS 1V, EOS 5DIII und mit Abstrichen wieder EOS 1DXII und 5DIV.

Klar, der Vorteil von Canon lag immer bei der Objektiv-Technik: Fluorit, USM, IS, STM, Leichtbauweise, da waren sie immer einen Schritt voraus. Und genau deswegen und wegen der geringen Reparaturanfälligkeit (das war bei Nikons Bajonett zeitweise ganz anders!) mußte man immer eine Canon haben – aber kaum weil die Kameras und ihr AF so gut waren – wenn Sie mal ehrlich analysieren, werden Sie mir vielleicht zustimmen.

Minolta richtete sich mehr an technikaffine Amateure und wird heute von Sony ganz anders positioniert – von Minolta ist kaum noch ein Vermächtnis übrig.

Pentax kämpft auf einem ganz kleinen Posten und kann sich auch nur noch mit professionellen Kameras retten. K1 und 645Z sind gelungen.

Olympus hat es geschafft, trotz Schlafmützigkeit und Finanzskandalen die Kurve zu bekommen und sich eine eigene Käuferschaft zu erkämpfen, wer kapiert hat, dass Sensorgröße keine besseren Fotodateien bringt, wird bei mFT landen.

Jetzt stehen beide großen Fotohersteller am Scheideweg und müssen sich eine neue Zukunft auswählen.
Den Massenmarkt gibt es genau genommen nicht mehr. Erst brachte Pentax die kompakten Zoom-Kameras und heute nehmen Smartphones und GoPros die Massen für sich ein, Kameras mit Wechselobjektivsystem ziehen sich wieder auf weit weniger als 5% der Foto-Freunde zurück – so wie es auch in den 80iger Jahren zuletzt war.
Es ist heute eigentlich nicht mehr so wichtig Millionen Kameras für 500-800€ zu fertigen.
Ausgereifte, leistungsfähige Kameras kosten heute stolze 2000€ – mindestens, denn die professionelle Klasse stößt heute schon an die 4000€ Grenze.

Und auch die Objektivpreise sind deutlich gestiegen – der Käufermarkt schrumpft rapide, wieder auf das Niveau der 80iger und tolle Kameras werden wieder ein Luxusbegleiter.
So schlecht ist das nicht, sollen doch alle anderen mit dem Smartphone knipsen.
Die Preishürde liegt heute schnell bei 10.000€ – 20.000€ für ein neues Kamerasystem und da will der Einstieg gut überlegt sein.
Ich sage immer wieder, betrachten Sie dazu nicht die Kameras, sondern die teuersten Objektive, die Sie sich wünschen und vielleicht mal leisten können.
Wer sich ein Ultra-Weitwinkel leisten will, landet bei Canon, Sony oder wenn er etwas kompromissbereit ist, bei mFT –
wer sich ein 100-400 mm oder 2.8/300 mm wünscht landet bei Canon,
wer lichtstarke, moderne Festbrennweiten sucht, landet bei Fuji oder mFT,
wer alles aus dem Sensor herauskitzeln will, landet bei Nikon,
wer das leichteste 2.8/400 mm will oder höchste Auflösung mit modernster Objektivtechnik im Weitwinkelbereich verknüpfen will, landet bei Sony.

Da sich Dinge nie wirklich ändern, vermute ich, dass NIKON jetzt ein teures, professionelles Feuerwerk mit 2 neuen Kameras und einem neuen Systembajonett abfeuern wird.
Canon wird dagegen seine EOS M5II positionieren und auch im Vollformat versuchen den Anschluß (doppeldeutig!) zu finden.
Ich denke es wird sehr schwer für Canon an die alten Profi-Erfolge anzuknüpfen.
Und Sony kann außer der Alpha 7RIII, Alpha 9, dem 12-24 mm – dem 100-400 mm und dem 400 mm jetzt auch Yasuo Baba (ehemaliger Nikon NPS-Verantwortlicher) in die Waagschale werfen. Herrn Baba kenne ich als sehr ruhigen, verlässlichen Menschen, der bei Nikon beste Arbeit geleistet hat und immer sympathisch blieb – so jemand hat bei Sony  dringend gefehlt und fehlt heute noch dringender bei Canon und Nikon.
Das zeigt Insidern ganz deutlich – Sony ist gekommen um zu bleiben und meint es sehr ernst. Der Preis für die Alpha 9 wird nach der jüngsten Eintauschaktion mit CashBack jetzt deutlich weiter  gesenkt – 4200€ (anstatt 5400€ und zuletzt 4800€) wird sie jetzt kosten.
Das ist eine Ansage und daneben sehen die EOS 1DXII oder EOS 5DIV wahrlich sehr alt und langsam aus.

Es müßte schon ein kleines Wunder her, den kompletten Austausch der alten Führungsriege, damit Canon sich weiter mit den besten und beliebtesten Kameras behaupten kann. Ich bin da bei Canon weit skeptischer als bei Nikon.
Denn Nikon hat mit der D5, D500, D750, D850 sehr deutlich gezeigt was sie können und das sie mit jeder Kamera technisch deutlich vor Canon liegen.

Aber gegen Sony punkten, bedeutet jetzt, deutlich preiswerter anbieten, schnell viele spannende Objektive vorstellen, beste Adapterlösungen mit geringsten Kompromissen finden.

Ich brauche nur eben nicht wirklich Vollformat, wenn ich entsprechend lichtstärkere Objektive bekomme (wie Fuji 2.0/200 mm, Leica 2.8/200 mm mFT oder Olympus 2.8/40-150 mm) und deshalb warte ich, welche Objektivankündigungen die Photokina bereit hält.

Objektive jenseits 8.000€ sind auch für mich eine fette Kröte, schwere und große Objektive sowieso, wenn aber Olympus ein 4.0/400 mm oder 2.8/300 mm und 2.0/150 mm wahr macht und das Fuji 2.0/200 mm auch mit beiden Konvertern noch liefert oder Canon und Nikon die Büchse öffnen und Tele-Konstruktionen der Zukunft zeigen – dann brauche ich kein Sony.
Es sei denn die Überraschen mit einer ambitionierten Halbformatkamera – das würde alles ändern – denn 24 MP im Halbformat sind mehr wert als 42-50 MP im Vollformat!
Nikon wird im zweiten Schritt eine neue ZX wagen im Halbformat und dieser spiegelfreie Nachfolger der D500 wird die eigentliche Kamerasensation. Ich fürchte, die kommt aber frühestens im Laufe 2019.

Auf Tamron und Sigma sehe ich da nicht wirklich, denn die müssen erst einmal die neuen Bajonette von Nikon und Canon abwarten und können dann erst versuchen Anschluß zu bekommen.

Mit den neuesten Kameras gehen wir komplett weg von der Mechanik – auch der Verschluss wird bald nur noch elektronisch existieren.
Was Canon und Nikon jetzt ändern müssen:
JPEG durch besseres Dateiformat ersetzen
besonders effektive Bildstabilisierung in der Kamera realisieren
elektronischer Verschluss ohne bisherige Nachteile
Sucher mit höchstem Dynamikumfang und Auflösung
Energieverorgung

es gibt viel zu tun!

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

2. August 2018
Not-Groschen – Auf der hohen Kante

Die Berichte mit Warnungen der Kollegen nehmen zu – wir drohen ein weiteres Stück Freiheit und Unabhängigkeit bald zu verlieren – ein gewaltiges Stück.

Ich selbst erwische mich dabei, dass ich zuerst an der Tankstelle alles mit Kreditkarte bezahlte, es ist auch so verlockend, dank Guthabenkarten von Automobilvereinen oder speziellen Karten der Benzinanbieter. Gefolgt sind bei mir die Lebensmittel, die ich seit einer Weile am liebsten mit Karte zahle, nur um die lästigen Münzsammlungen zu vermeiden. Wenn ich dann immer die Frauen sehe, die ja in den meisten Fällen eine riesige Geldbörse wie einen Backstein aus einer noch größeren Umhängetasche ziehen. Darin haben sie ihr ganzes Leben, Karten ohne Ende, Geldscheine, Münzgeld und doch wird mit einer Karte kurz über das Erfassungsgerät gewischt.

Die armen Schweden, die das cool finden und unsere jungen Leute ja auch, in Zukunft – alles wusch mit dem Smartphone bezahlen und beim beliebtesten Händler geht alles nur bargeldlos.

Und trotzdem stimmt es, man könnte zwar seinen Geldfluss heute schnell und so bequem wie nie überprüfen – jeder Zeit auf dem mobilen Gerät sehen und die Kontrolle darüber behalten – aber – man tut es nicht!
Letztlich gibt jeder Geld immer leichter aus, wenn er mit Karte oder Smartphone bezahlen kann. Denn wenn Sie Scheine und Münzgeld haben, überlegen Sie, ob Sie es tatsächlich eintauschen, ob Sie etwas aus der Hand geben um etwas ganz anderes dafür zu bekommen. Oft genug haben Sie auch nicht den passenden Betrag dabei, das bremst Sie, zwingt Sie zur Bank und bringt Sie neu zum Überlegen – das ist in den allermeisten Fällen sehr gut so.

Womit hat alles angefangen?
Ich finde – die allermeisten von uns verstehen Geld völlig falsch, Geld ist keine Sammelware, kein Wert. Es ist eine Tauschware.
Sicher hat man uns allen beigebracht Geld auf der hohen Kante zu haben, den Not-Groschen (als es noch Mark, Groschen und Pfennige gab) – eine Geldreserve. Nicht nur für schlimme Zeiten, sondern auch wenn etwas Unvorhergesehenes passiert – so wie es jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jeden Augenblick passieren kann. Ich habe kürzlich meinen Vater noch einmal dazu befragt, er meint man solle auch heute zumindest 8.000-10.000 Euro auf der hohen Kante haben. Früher wohl auf dem Eichenschrank oder unter der Matratze, heute eher auf dem Girokonto – die stille Reserve.
Es können zu schnell Dinge geschehen, die schnell hohe Kosten verursachen und die könnten damit bezahlt werden, defekte Elektrogeräte, Schäden am Auto oder Haus, den Kindern aus einer Notlage helfen und anderes, was unmittelbar ersetzt werden muss.

Geld wurde erfunden um das Tauschen der benötigten Lebensmittel und Waren zu erleichtern. Und das funktioniert auch gut, jeder kennt und schätzt den Wert von Bargeld hoch ein, viele sogar höher als den Wert der meisten Waren.
Erst jetzt gerät alles in Schieflache. Reine Zahlen auf Monitoren sollen das Bargeld ersetzen.
Das ist von allen Banken, von allen Arbeitgebern, von allen Regierungen, von der Steuer letztlich genauso gewollt.
Denn wenn wir das mitmachen und auf Bargeld immer weiter verzichten, dann ist jeder Kauf/Tauschvorgang transparent und jederzeit abrufbar, alles perfekt besteuerbar, genau zu sehen wer wie viel hat und wofür er es wann ausgibt.
Dann werden nicht nur Drogenkonsum, Schuhticks, Bordellbesuche, Schwarzarbeit, Gefälligkeiten, Schenkungen an Kinder und Engel, Almosen für Kirchen und Bettler, Trinkgelder für Personal – sondern alles was wir tun offensichtlich und vieles sogar unmöglich.
Dann ist es auch für Krankenkassen, Versicherungen, Garantieleister, Polizei leicht möglich zu erfahren, was ihr Kunde tut und ihm Leistung zu kürzen oder zu verweigern.
Dann können nicht nur Computer-Hacker, sondern auch Privatpersonen, mächtige Firmen, Arbeitgeber, Polizei und vor allem Regierungen den Geldfluss stoppen, umleiten, vernichten und damit die Existenz jedes Einzelnen steuern.

Was ist in dem Zusammenhang wirklich von großem Übel und gehört abgeschafft?
Die letztlich betrügerische Auspreisung der Waren –
ein Produkt das 199€ kostet, suggeriert immer, dass es 100 und noch etwas mehr kostet und nur wenige Menschen würden sagen, dass sie 200€ für den Kauf aufwenden müssen – den der eine geschenkte Euro ist nur die satanische Verführung. Noch schlimmer an der Tankstelle, die Cent-Beträge werden gar nicht mehr mitgelesen, kaum noch registriert, der Liter kostet 1.45€ – dass er in Wahrheit ja immer praktisch 1.46€ kostet, weil da 1.4599 steht – wird selten klar.
Alle Beträge der Welt sollten endlich gerundet werden und damit auch das kleine Münzgeld abgeschafft werden. Dann zahlen wir alle gefühlt zwar etwas mehr, denn kaum ein Anbieter von Waren oder Leistungen wird diese Abrunden – aber das ist es wert.

Ich bin sofort dafür, 1 Cent, 2 Cent, 5 Cent und sogar 10 Cent und 50 Cent Münzen ab zu schaffen. Auch wenn Pfennigfuchser und Geizhälse mir das Gegenteil beweisen werden, mir bringen diese kleinen Beträge auch in großer Summe keine Vorteile. Sie belasten nur meine Taschen und mein Leben – sie sind absolut überflüssig. Die Produktion ist überflüssig.
Und damit schaffen wir auf einen Schlag viel mehr Transparenz und vereinfachen den Umgang als mit Geldabwicklungen über Smartphones – alle Beträge gehören gerundet.

Ich weiß schon jetzt, was die Niederländer schon vor langem umgesetzt haben, wird hier in Deutschland wohl nie eine Zustimmung bekommen. Der Deutsche gilt als „geldgeil“ und wird die kleinen Centbeträge um keinen Preis aufgeben. Sicher, der gute Deutsche kann die kleinen Beträge gleich an der Kasse an „Bedürftige“ oder die Belegschaft spenden – nur bin ich da nicht gut genug, weil ich in den meisten Fällen nicht sehen kann wo diese Münzen landen und was damit gemacht wird. Und ob sie nicht letztlich gegen mich und meine Interessen verwendet werden und ich somit mit meinen Mitteln gegen mich selbst kämpfe.

Und die Menschen die nichts „Böses“ tun – sich immer nur korrekt verhalten – sind – verzeihen Sie die deutliche Wortwahl: DEPPEN!
Sie sind eigentlich gar nicht existent, allenfalls in ihrer eigenen Fantasywelt. Denn das ist kaum real.

Ich habe eine eigene Lösung, ich habe praktisch nichts auf der hohen Kante, keine Bank arbeitet mit meinem Geld. Ich halte Konten im schwarzen Bereich und mehr nicht. Mein Notgroschen sind meine Objektive – Kameras taugen dazu nur wenig. Und Objektive auch nur dann, wenn man begehrte Stücke hat, die sich schnell ohne große Verluste verkaufen lassen. Dazu gehört auch, selbst ausgezeichnete Objektive im richtigen Moment zu verkaufen, Neuankündigungen schmälern meist beträchtlich den Wert.
Für mich sind letztlich auch Objektive nur eine Tauschware, alle sind ersetzbar und neuere Kameras erfordern häufig auch neue Objektive.
Reiche Menschen sammeln heute Oldtimer, mechanische Uhren und Immobilien, Gold, Platin und Diamanten vielleicht noch.
Ich sammle am liebsten Erfahrungen, aber auch Zeitschriften, Bücher, Filme, Comics finden bei mir platz in Regalen und überdauernd dort die Zeit, wenn sie mir viel Freude machen.

Kämpfen wir dagegen an – Bezahlung ist auf einem Smartphone denkbar schlecht aufgeboben, die Beschneidung oder gar Abschaffung von Bargeld ist nicht diskutabel.
Schon die beschlossene Abschaffung und Vernichtung der 500€ Scheine ist kritisch. Es gibt kaum 200€ Banknoten. Das alles führt dazu, das wir teure Dinge mit einem Stapel Bargeld bezahlen müßten.

Als zusätzliche Alternative, wenn man gerade kein Kleingeld mitführt oder es für einen größeren Betrag mal nicht ausreicht – ist für junge Menschen die Zahlung per Smartphone oder mit Karten sicherlich bestechend und werde auch ich vielleicht einmal nutzen. Doch das darf für mich nicht zur Überwachung und zum Kontroll- oder gar Freiheits-Verlust führen!
Das kann nur eine Alternative sein, aber die Geldscheine und jede Form von Bargeld möchte ich davon nicht abgelöst wissen!

 

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