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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

3. Juli 2018
Sigma 1.4/105 mm ART Kurztest

Sigma 1.4/105 mm ART

Es ist ein hässliches, fettes Teil, wie Nikon ohne Bildstabilisator und zuerst einmal gedacht für Sony E-Bajonett und möglicherweise auch für Canon und Nikon.

Es wird schwer die Leistung des Nikkor 1.4/105 mm zu erreichen und die ganz eigene Bildsprache heraus zu kitzeln. Ich habe nach langer Zeit mit dem Canon 1.2/85 mm L II jetzt seit 18 Monaten das 1.4/105 mm ED Nikkor im Einsatz, seit dem sind 1.4/85 mm ganz schön langweilig. Allenfalls das unterschätzte Sigma 1.8/135 mm ART ist da noch ein guter Kauftipp.
Ja – Sigma kann billiger, er wird viel beworben und für 2-3 Bajonette im Idealfall eine größere Stückzahl realisiert – aber fragen sich die ganzen PREISMARDER, die so unbedingt auf Sigma-Art Objektive schwören, auch mal, welche Kabel sie da abnagen?
Denn wenn wir immer brav dem geilen Geizgedanken folgen, dann lassen wir die Auswahl am Ende ausbluten. (seht euch doch Aldi-Amazon und Co an und wie öde unsere Städte sind)
Warum sollten die beiden besten japanischen Vollformat-Objektiv-Anbieter noch weiterhin eigene Objektiv-Kreationen anbieten, wenn sie schon nach kurzer Zeit von anderen preislich zerrissen werden? Oder warum überhaupt noch die besten Kameras der Welt bauen, wenn eh keiner mehr die eigenen Objektive dafür bezahlen und kaufen will?
Sicher hat Sigma viel Innovation gebracht, mußten sie auch, nachdem das Geschäft mit Kit-Linsen und Wackel-Dackel nicht mehr klappte.
Da wo Sigma Lücken schließt, spricht auch gar nichts dagegen die 3 großen wach zu rütteln:
1.8/14 mm – 1.4/20 mm – 1.8/135 mm – 2.8/150 mm Macro – 1.8/50-100 mm – 2.8/120-300 mm – 5.0-6.3/150-600 mm – 5.6/300-800 mm

Also die Geizigen haben noch nie die Welt gerettet, sie machen es meist nur schlimmer und unerträglicher. Sie können und wollen nicht akzeptieren, das Qualität/Präzision/Service mehr Aufwand und Geld kosten. Aber wenn Sigma und Tamron endlich mal Canon und Nikon zwingen könnten, ihre Garantiezeit zu verlängern (Bei Nikon ja zumindest seit 2017 auf ausgewählte neue Objektive der Fall = 5 Jahre!) – dann könnten wir alle profitieren.

Das Objektiv: Sigma 1.4/105 mm

Sigma will es wissen, nach ersten Erfolgen mit 1.4/35 mm, 1.4/50 mm und 1.4/20 mm macht Sigma hier die Art-Linie komplett und tritt in Konkurrenz zu Nikon. Die 2 Jahre früher mit diesem lichtstärksten Porträt-Tele auf den Markt kamen.

Optische Performance:
Sehr gut, sehr scharf, leider etwas zu kühl für meinen Geschmack, im Vergleich zum Nikkor 1.4/105 mm kann es jedoch nicht gleich ziehen.

Autofokus
Ganz ok, aber nicht auf Nikon-Niveau und besondere Schnelligkeit sollte man von einem solchen Licht-Riesen sowieso nicht erwarten. Nur, bei diesen Objektiven ist bei großer Blendenöffnung für den Fotografen am wichtigsten, dass der AF zügig und doch ultrapräzise arbeitet, vor allem auch mit Sensoren außerhalb der Bildmitte – denn Schärfe speichern und rüber ziehen ist damit kaum der richtige Weg – und da setzen meine Zweifel bei Sigma an… denn Sigma muss mit einem fremden AF perfekt harmonieren.

Bildstabilisierung:
Sie fehlt. Das Sigma ist mit 1,5 Kilo zu schwer um es lange aus der Hand zu verwenden. 1800g incl. Sonnenblende sind kein Vergnügen mehr, schon gar nicht bei einem so kurzen, dicken Objektiv.

Im VERGLEICH:
Wenn es preiswert sein muß, würde ich ein Sigma 1.8/135 mm empfehlen und sonst nur Nikon 1.4/105 mm ED – Canon 1.4/85 mm L IS – Sony 1.4/85 mm GM – Tamron 1.8/85 mm VC  für Vollformat oder eben 1.2/56 mm – 2.0/90 mm Fujifilm und für mFT Olympus 1.2/45 mm – Leica 1.2/42,5 mm – Panasonic 1.7/42,5 mm.
Sigma setzt hier keinen Stich und kann nichts besser, sondern nur dicker, länger und schwerer.
Das Nikkor ist schärfer, zeichnet noch schöner und wirkt dagegen geradezu kompakt.

LICHT:

+ noch halbwegs preiswert
+ wenig Vignettierung
+ gute Nahperformance

 SCHATTEN:

– extrem dick und schwer
– 105mm Frontdurchmesser
– kühle Farbabstimmung
– mächtige Sonnenblende
– arbeitet nicht mit Nikon-Extendern

 

Besonders geeignet für:
Studioarbeit vom Stativ

Eher ungeeignet für:
Lange Photosessions, Fotografie mit Offenblende (weil kein Bildstabi)

 Resümee:
Wie viele Sigma ART-Objektive kann auch dieses mich gar nicht erwärmen oder gar zum Kauf animieren. Es ist in allen Punkten des Guten zu viel, einfach übertrieben, so wie schon 1.4/50 mm und 1,4/85 mm. Geiz soll ja geil sein, aber auch eine Ersparnis von 400-500 € kann mich im Vergleich zum Nikon 1.4/105 mm oder Canon 1.4/85 mm keineswegs zum Sigma verführen. Das Handling ist dafür einfach zu schlecht und mit so einem dicken auffälligen Objektiv möchte ich nicht unterwegs sein. Dagegen machen selbst 2.0/200 mm und 1.8/135 mm erheblich mehr Freude und Sinn. Ein solches Porträt-Tele muss man einfach mögen – und ich mag das Sigma einfach gar nicht.

Maximal = 10

Optische Qualität: 7
Mechanik: 8
Autofokus: 6
Preis-Wert: 6
Handling: 3
Spaß-Faktor: 2

 

 

Sigma hat sich früher an Canon orientiert – doch jetzt scheint Nikon als der weit bessere zum Ideen-Geber zu funktionieren. Erst das Sigma 5.0/500 mm Sport OS & 2.8/24-70 mm OS Art
dann ganz neu Sigma 2.8/14-24 mm ART

 

 
 

27. Juni 2018
aktueller Verkauf – Zwergenaufstand

Sony setzt sich in den Verkaufszahlen durch – Zwergenaufstand!

Erst China und jetzt auch Europa und Deutschland. Bei Vollformat-Kameragehäusen ist Sony seit kurzem im Abverkauf konkurrenzlos.
Die Nachfrage nach der Nikon D850 hat sich beruhigt, läuft jetzt normal und Canon verkauft immer weniger Vollformat-Kameras.

Ausgerechnet die Sony Alpha 7III für 2200€ ist der Renner, die Nachfrage kann gar nicht zufrieden gestellt werden und das auf deutlich höherem Mengenniveau als die Nikon D850.
Dadurch bleibt der Preis unverändert.

Ich frage mich nur ob wirklich alle ambitionierten Hobby-Fotografen so blind sind?
Der Sucher ist absolut grausam und nicht nur jeder DSLR weit unterlegen, sondern auch deutlich der Panasonic G9, GH5, Olympus E-M1II und sogar der Fujifilm X-T2 und erst recht der X-H1. Ich würde jetzt an meinen Augen oder Sinneseindrücken verzweifeln, aber ich habe viele verschiedene Menschen durch diesen Sucher schauen lassen und Ihnen die Vergleichskameras gegeben und alle gaben mir unvoreingenommen recht.
Sony-Sucher sind Mist – die elektronischen.
Alle die die Kamera jetzt kaufen, werden auch in 2 Jahren wieder die Version IV kaufen müssen, die dann wohl für 2500€ auch endlich den besseren Sucher der Alpha 7RIII bekommt – nur dann werden alle anderen Firmen vermutlich längst weiter verbesserte Sucher anbieten. Denn da ist insgesamt noch Luft nach oben.
Hochauflösende Sucher werden ja nur aus drei Gründen nicht eingebaut, sie sind noch zu teuer, sie kosten deutlich mehr Akku-Energie und die Bilddarstellung reagiert dann nicht mehr immer schnell genug, wenn nicht ein entsprechend großer Speicher/Prozessor eingebaut werden.

Deshalb rate ich, Finger weg von den „billigen“ (Doppeldeutig!) Sony-Kameras.
Nicht täuschen lassen vom „schweren“ Vollformat-Hype!

Woher nimmt Sony überhaupt das anmaßende Verhalten, dass sie 2013 die richtige Kameraform geschaffen haben, das dreist jede neue Kamera praktisch gleich aussieht?
Genau betrachtet macht Sony bei seinen Kameras kaum eine Entwicklung durch, fließen da Innovation nur in Sensor und Prozessor – die Kameras bleiben niedrig, kurz, wenig griffig und bieten eine sehr gequetschte Form.
Schon seit 2010 behält Sony bei den Halbformatkameras den Mini-Form-Faktor bei, Sucher links, wenig Griff, flaches Deck, Mini-Akku, nur Klapp-Monitor und praktisch für 3 Finger der rechten Hand gemacht. Das spricht offensichtlich viele Foto-Starter an, denen Gefühl und Erfahrung mit richtigen Kameras fehlen – ich finde diese Form extrem lästig und man neigt automatisch dazu, die Kamera zu verreißen.
Alle anderen versuchen der Kameraform und Verteilung der Bedienelemente immer neue Vorteile abzuringen. Panasonic legte den Grundstein und hat für mich die bis heute überlegene Bedienung. Zwar wurden einige gute Einfälle (Drehrad zum Drücken für +/- Korrektur) wieder verworfen und die GH5 ist offensichtlich zu groß, zu dick geraten und zu sehr zur Film-Kamera geworden, aber die G9 macht das dann für Fotografen wieder wett.
Auch Canon und Nikon sitzen auf dem hohen Ross und ändern ihre Kameraformen nur wenig, haben aber auch in Jahrzehnten das heraus kristallisiert was Berufsfotografen am ehesten liegt. Pentax treibt es besonders bunt und Fujifilm ist besonders experimentierfreudig.

Ich schließe keinesfalls aus, mir eines Tages eine größere Sony-Ausrüstung zu zu legen, 4.0/12-24 mm und 5.6/100-400 mm könnten mich schon reizen – aber Sony soll erst einmal eine einzige gute, ausgereifte Kamera herstellen!

Der anhaltende Vollformat-Hype ist für die allermeisten Motive ziemlicher Unsinn.
Mir stehen ja eine Nikon D850 und viele weitere Vollformatkameras zur Verfügung, auf Reisen erziele ich trotzdem die besten und schönsten Fotografien mit dem mFT-System, fast mühelos.
Es gibt Ausnahmen, wie ein 2.8/14-24 mm Nikkor VR, oder das 1.4/105 mm und ein 1.4/35 mm, 1.4/85 mm von Canon, die am Limit und bei wenig Licht noch mehr aus der Scene zaubern können – aber das sind Ausnahmen – nicht die Regel.

Also viel verkaufen – bedeutet noch lange nicht gute Qualität, noch nicht einmal hohe Zufriedenheit – sondern nur das Menschen in Maßen mit einer Mode gehen und sich sehr stark von Werbung beeinflussen lassen und ihren Empfindungen nicht vertrauen.
Mögen alle Käufer glücklich werden, doch ich weiß, die meisten werden es nicht.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

26. Juni 2018
Panasonic ist nicht geizig



Und mir ist ziemlich unverständlich warum sich bisher überwiegend Filmer für Panasonic begeistern.
Klar beim kompakten und leichten Filmen ist Panasonic konkurrenzlos an der einsamen Spitze, doch beim Fotografieren mit spiegelfreien Kameras – die Panasonic überhaupt erst in der modernen Form erfunden hat (ich weiß Leica hatte auch keinen Spiegel…), werden im anspruchsvollen Westeuropa und Japan gefühlsmäßig Sony und Olympus bevorzugt und auch Fujifilm hat viele Sympathien, die sich Canon und Nikon erst aufbauen müssen.
Und das obwohl Panasonic den stärksten optischen Kooperationspartner hat: Leica Deutschland.
Sony macht mit Zeiss auch keine schlechten Sachen, aber Leica war in den letzten Jahrzehnten trotzdem eine ganz eigene Hausnummer, vor Zeiss-Consumer Produkten.
Ich habe inzwischen die meisten Objektive von Leica-mFT und einige von Panasonic.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern fällt Panasonic noch nicht durch Geiz auf.
Mein neues 1,7/42,5 mm wird komplett ausgeliefert, wie man es sich wünscht:
– Pappschachtel, alles sauber, getrennt und sicher verpackt
– gedruckte Bedienungsanleitung
– Objektiv mit Deckeln
– Sonnenblende
– Schutzring – für die, die ohne Sonnenblende arbeiten wollen
– sinnvoller, leichter Schutzbeutel
und alles “Made in Japan”

Warum ich mir nicht das Leica 1.2/42,5 mm geleistet habe?
Es kostet den dreifachen Betrag, ist schwer, dick, auffällig und will erst verdient werden. Und die ultrahochlichtstarken Objektive finde ich persönlich sinnvoller am Vollformat oder zumindest am Halbformat. Ich mache Porträts nach 20 Jahren Canon heute definitiv am liebsten mit der Nikon D850 oder D750. Nikon beherrscht das Blitzen, die Belichtung und die Farben für mich am besten und bietet die insgesamt rundeste Sensorleistung, Schnelligkeit und Präzision.
Canon ist da abgeschlagen zurück gefallen, trotz neuem 1.4/85 mm L IS USM – das nicht wirklich neben einem Nikkor 1.4/105 mm AF-S bestehen kann.
Bei Sony sind die Sucher meistens grottig, die Kameras klein und gequetscht, die Blitztechnik nicht auf gleichem Niveau und die Objektive bisher auch nicht.
Mit Fujifilm X-T2 & 1.2/56 mm kann ich gut arbeiten, aber die Blitztechnik ist noch nicht schnell und ausgereift genug, die ist eher perfekt im Studio oder für vorhandenes Light.

Die Stärken von mFT sehe ich bei anderen Motiven. Wobei die Blitztechnik sehr gut ist (die weitaus meisten Systemblitze kommen ohnehin von Panasonic). Nur die Farblastigkeit in den roten Bereich und die schwierigeren Grüntöne erlauben es eher nicht Panasonic mit JPEG einzusetzen, was bei Nikon und selbst bei Canon kein echtes Problem ist.
Wozu sollte man bei einer langen Portraitsession die Kamera und sich selbst durch RAW ausbremsen? Die Belichtung ist sowieso immer unproblematisch, besondere Dynamik braucht man meistens nicht und den Weißabgleich führt man einmal manuell durch. Also wer da mit RAW rumspielt macht es sich selbst gerne schwer.

Abbildungsmaßstab 1:5 aus 31cm Entfernung.
Kann Ihr Porträt-Tele das auch?
(bitte kein 50 mm auf Vollformat oder 25 mm auf mFT – das führt in der Nähe zu starken Konturverzeichnungen)
Nein.
Ein 85 mm schafft meistens 85cm Naheinstellung und einen Abbildungsmaßstab von 1:7,7 oder noch schwächer.
Nur die Makro-Objektive mit 100 mm Brennweite schaffen es dichter heran, zeichnen dann aber so extrem scharf – das man das nicht in allen Fällen wollen kann.
Und einige 135 mm Objektive schaffen es aus 0,90 m mit Maßstab 1:5 zu fokussieren.
Aber das ist dann schon wieder eine lange Brennweite und Sie müssen weit weg und Sie wissen ja, die weitaus meisten einzigartigen Fotos entstehen durch NÄHE!
Abbildungsmaßstab 1:5 und bezogen auf Vollformat ja praktisch 1:2.5, schafft sonst keiner auch nur annähernd. Nur Voigtländer kann das mit dem manuellen 0,95/42,5 mm noch auf 1:4 unterbieten.

In der optischen Rangfolge sehen die mFT-Objektive wie folgt aus:
1. Olympus 1.2/45 mm
2. Leica 1.2/42,5 mm
3. Voigtländer 0,95/42,5 mm
4. Panasonic 1.7/42,5 mm
5. Olympus 1.8/75 mm
6. Olympus 2.8/60 mm Macro
7. Olympus 1.8/45 mm

Die ersten 3 sind alle fantastisch scharf und schön zeichnend – welches man da wählt ist absolut Geschmackssache. Im Handling ist das neueste, das Olympus 45 mm das beste, aber Leica hat einen Blendenring (der allerdings nur bei Panasonic-Kameras genutzt werden kann!).
Mit dem Voigtländer manuell zu zu fokussieren ist langwieriger und eine kleine Herausforderung, auch wenn es ja die bekannten Einstellhilfen gibt – spontane Fotos sind damit bei großer Blendenöffnung ausgesprochen schwierig scharf zu bekommen.
Das 1.8/45 mm gefällt mir heute gar nicht mehr, das 2.8/60 mm Macro ist zu scharf, dann nutze ich viel lieber das alte FT 2.0/50 mm Macro, das 1.8/75 mm ist einfach eine seltsame Brennweite, die viel Platz zwischen Motiv und Fotograf erzwingt.