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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

31. Januar 2018
Fujifilm frühlingsfrische Neuheiten: X-A5


Jetzt hauen wieder alle Hersteller kleine, scheinbar günstige Kameras auf den Markt, oft ohne Sucher, klein und wenig griffig – für junge Menschen die nur Smartphones kennen und Objektive einfach wechseln wollen. Letztlich werden sie aber dazu verführt – oder ausgebremst – nur ein Zoom Objektiv anzuschaffen und allenfalls noch mit gebrauchten, alten Objektiven – die nie für DSLM-Kameras gedacht waren – und Adapter zu jonglieren.
Trotzdem, wenn Sie eine tolle, kleine Kamera suchen – dann ist das hier derzeit sicher von allen günstigen Kameras unter 800€ sicher die beste Wahl: Fujifilm X-A5!
Für mich bleibt aber ohne Sucher alles Mist.

Fujifilm X-A5
Ich hatte damals die X-A1 und bis heute gilt – tolle Technik – sehr kompakt und sehr logisch verpackt – inzwischen sogar mit Klappmonitor, viel besserem Akku und einem kompakten Zoom für nur 600€

Fujifilm XC 3.5-5.6/15-45 mm OIS PZ
Neues Standard-Zoom mit einiger neuer Technik

Fujifilm macht sich jetzt ein Konzept von Sony, Olympus und Nikon zu nutze – das versenkte Objektiv. Um Zoom-Objektive 2 cm kürzer wirken zu lassen werden sie so konstruiert, dass sie zum Transport versenkt werden können. Grundsätzlich eine gute alte Leica-Idee, die schon mal in den 20iger Jahren des letzten Jahrtausends populär war und sie scheint langsam wieder Trend zu werden um das Kamera-Objektiv-Paket noch kompakter scheinen zu lassen.
Dass jetzt auch Fujifilm auf den rollenden Zug aufspringt – gerade die Traditionalisten im Objektivbau – ist schon bemerkenswert. Insbesondere wenn wir uns die Technik dahinter näher betrachten. Die bisherigen „zusammenfahrbaren“ Objektive waren nicht sonderlich robust und im Gegenteil eher sehr empfindlich. Besonders Sony 16-50 mm und Olympus 14-42 mm leiden schnell an Defekten. Sie dürfen im ausgezogenen Zustand auch nie irgendwo gegen kommen, sonst ist die Mechanik ganz schnell zerstört. Immerhin wird das Objektiv elektronisch, gleich nach dem Einschalten der Kamera in seine Ausgangs-Mechanik gebracht und man braucht nicht erst wie bei allen anderen Anbietern einen Schalter und zeitgleich den Brennweitenring zu drehen.

FUJINON XC 3.5-5.6/15-45 mm OIS PZ
Was verbirgt sich dahinter?

XC steht für die jetzt 3 kompakteren und preiswerteren Zoom-Objektive von Fujifilm (XC 16-50 mm – XC 50-230 mm). Im Unterschied zu allen anderen XF-Objektiven.

Die Lichtstärke ist blöderweise fließend, also im WW-Bereich noch akzeptabel mit f:3.5, aber schon sehr bald danach nur noch lichtschwach mit f:5.6. Das Gleiche gilt leider auch für die Naheinstellgrenze und damit für den Abbildungsmaßstab, denn maximal 1:4.6 werden nur aus 15 cm Distanz bei 15 mm Brennweite erreicht – bei 45 mm wird die Motiv-Abbildung aus der Nähe kleiner und man muss 0,35 m Abstand zum Sensor einhalten.
Auch die 15 cm Distanz sind nicht die Entfernung zwischen scharf fokussiertem Motiv und Objektiv-Frontlinse – sondern bis zum Sensor. Das ist oft ernüchternd weil ich mir mein Motiv selbst abschatte oder gar verschrecke, wenn ich bis auf 5 cm heran gehen muss.
Das es damit für Blumen, Essen und Accessoires  (Mädchenkram) ideal wäre – bestreite ich vehement – dicht heran macht keine Nahaufnahme besser, aber jede schlechter.
Das wird aber von den Herstellern immer schön verschleiert.

OIS ist die Bezeichnung für Fujis Bildstabilisator.
Leider schafft er nur 3 Stufen, es wird höchste Zeit, dass die Fujifilm-Kameras mit gehäuseinternem Bildstabi ausgestattet werden.

PZ – Powerzoom:
Power-Zoom – also ein elektrischer Zoom-Antrieb, den Pentax einst vor 30 Jahren erfunden hat und der bisher so nur von Panasonic und Sony angeboten wird. Sehr praktisch für Filmer und mit der automatischen Nachführung der AF-Einstellung auch hilfreich für Fotografen. Außerdem sind 2 verschiedene Zoom-Geschwindigkeiten verfügbar. Videofilmer werden das begrüßen.

Mir fallen sofort die reduzierten Blendenlamellen auf, es sind nur 7 – wo bei besseren Objektiven immer mindestens 10 verwendet werden. Das führt zu weniger schönen Hintergründen, wenn abgeblendet wird. Aber solche Objektive verwendet man idealerweise meistens mit f:5.6 und dann spielt das keine Rolle.
Für wirklich gute Porträtaufnahmen ist es ungeeignet, auch für Aufnahmen bei bewölktem Himmel oder gar am Abend oder frühen Morgen oder in dunklen Räumen ist es eher sehr ungeeignet.
Auch der Hinweis auf interessante Selfies vor beeindruckender Hintergrundkulisse muß dem versierten Fotografen die Tränen in die Augen treiben – die komplette Verzeichnung am langen Arm. Aber so wird eben heute geknipst – Hauptsache die eigene Visage ist im Bild – grausame Welt. Und danach kommen dann die Filter und Algorithmen, die einen zum Traumpüppchen oder zum Muskelprinzchen machen.

Hier wird mit einer Uvp. von 300€ der gleiche Preis des bewährten 3.5-5.6/16-50 mm OIS ausgerufen. Letztlich KB-Vergleichbar 22,5 mm gegen 24 mm größter Bildausschnitt. Also da macht im Superweitwinkelbereich 1 mm schon eine Menge aus. Da wird der Weg zum 13-40 mm Zoom geebnet.
Handlich, leicht und vielseitig will das neue Zoom sein, 135g geeicht und die kurze Bauart von 4.2 cm lösen das Versprechen auch ein.

Zu dem Preis – ist dieses Zoom, wenn es optisch mit dem bisherigen 16-50 mm gleichzieht ein neues Preiswunder. Ich habe es sofort bestellt, denn es ist damit reizvoller als das 2.8-3.5/18-55 mm und ein Ersatz für das 3.5-5.6/16-50 mm und deutlich attraktiver!
Wenn die Leistung stimmt und die Konstruktion haltbar ist – Gut gemacht Fuji!

 

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31. Januar 2018
Leica auf Schleuderkurs – Leica CL

Leica CL
Ich habe hier gar keinen Hehl daraus gemacht, dass mir das abgekupferte Apple-Design bei Leica so wenig wie sonst nichts anders in der Fotobranche gefallen hat.
Was nützen die besten Objektive, wenn man dafür einen aufgeblasenen Smart-Phone-Kamera-Backstein in die Hand nehmen und ständig auf dem Monitor wischen muß?
Absolut grausam, was uns Leica die letzten 5 Jahre zumutete! Und dabei hatten sie mit Panasonic den perfekten Meister, von dem sie auch haptisch sehr profitieren können. Aber mit jeder Kamera, die Leica selbst entwirft wurde es schlimmer.
Jetzt wurde mit der neuen Leica CL offensichtlich zurück gerudert, mehr Bedienelemente, weniger zum „antouchen“, der Sucher eingebaut und dazu das T-Bajonett.

Nur tut Leica immer noch so, als gäbe es ausschließlich Fotografen die das rechte Auge beim Blick in den Sucher verwenden – erbärmlich!
Auch einen Griff will uns Leica nur für noch teureres Geld dazu verkaufen – das Gehäuse soll je puristisch sein – sprich ein Stück Seife mit Sensor in der Mitte.
2500€ will uns Leica mit dieser neuen Kameraschöpfung abknöpfen. 500€ mehr als die TL2, die ja zusätzlich noch den altbackenen Sucher mit der peinlichen Auflösung und Reaktionszeit braucht.
Der Sucher ist besser geworden, kann sich aber weder mit Olympus, Panasonic, Sony oder Fujifilm messen. Das Leica nicht in der Lage ist den Hybridsucher von Fujifilm zu kopieren ist ein weiteres Armutszeugnis.
In meiner Jugend war eine Leica M neben einer Linhof das begehrteste Pferd im Stall, da wußten wir aber noch nicht viel über die mächtigen Nachteile des M-Kamerakonzepts und konnten uns ohnehin nur eine SLR leisten.
Jetzt hält immerhin sogar der lautlose, elektronische Verschluß mit Zeiten bis 1/25.000 Sekunde Einzug, wow! Und mechanisch wird sogar auch schon 1/8000 Sekunde geschafft.
Erstmals sind Motivprogramme, Panorama-, HDR-, Miniatur- und sogar Intervall-Aufnahmen möglich. Natürlich kann sie keine RAW-Dateien in der Kamera entwickeln oder auch nur JPEGs bearbeiten und teilen.
An die unverzichtbare Sensorreinigung hat sich Leica noch nicht heran getraut und auch einen Bildstabilisator sucht man verzweifelt – vergebens!
Eine Fehlanzeige muß ich auch für eingebauten Miniblitz, USB, HDMI, Kopfhörer und Fernauslöser melden.
Die Akku-Kapazität ist mehr als dürftig. Das Bildrauschen fällt ab 1600 ISO ungewöhnlich stark ins Auge. Immerhin ist der AF jetzt mit den normalen Brennweiten auf der Höhe der Zeit.
Trotz rotem Punkt behält hier Leica die Außenseiter-Position, auch bei der Sensorleistung.

Wer Leica Feeling sucht ist mit einer Fujifilm X-Pro2 viel dichter am Puls oder mit der X-T2 eben auch modern ausgestattet. Im Segment aller spiegelfreien Halbformatkameras überflügelt Fujifilm hier alle. Auch eine Sony Alpha 6500 kann hier noch nicht restlos überzeugen und eine Canon EOS M5 schon gar nicht.

Jeder Hersteller hat kleine Defizite oder gar Schwächen, bei Leica überwiegen die leider.
Vor allem im Vergleich zur zeitgleich erschienen Fujifilm X-A5 mit 15-45 mm Objektiv für 600€ muss sich ja ein Leica-Kunde komplett veralbert vorkommen – erheblich schlechtere, technische Leistung zum 4fachen Preis. Auch wenn der Vergleich nicht ganz fair ist und eher die TL2 da hineinpasst, ohne Sucher.
Also wer sich da die Leica um den Hals hängt, dem kann man getrost Dummheit oder Verbohrtheit und Angeberei vorwerfen.

 

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28. Januar 2018
Wechsel-Stimmung


Auch die großen Namen wechseln inzwischen zu Nikon. Zuletzt Art Morris, der weltbekannte Vogel-Spezialist.
Ich will hier gar nicht dafür plädieren öfter mal die Foto-Ausrüstung zu wechseln – obwohl ich das immer getan habe.

Von Pentax zu Canon zu Nikon zu Canon und jetzt mit den teuren Objektiven wieder zu Canon. Und dazwischen zur Ergänzung immer auch Minolta, Olympus, Panasonic, Leica. Linhof, Fujifilm – einer fehlt – ganz bewußt!
Ich bin aber auch ein Mensch, der bei Geräten und Urlaubsorten die Abwechslung schätzt. Ich habe die Fernseher von Schneider, zu Sony, zu Phillips, zu LG, zu Panasonic und jetzt zu Samsung immer gewechselt.
Ich habe bei den Autos von Nissan, Opel, Ford, Mitsubishi Galant – (bis heute das zufriedenstellendste, beste Auto), Audi A4, Audi A6, Audi A6, Toyota Auris Hybrid, Kia Stonic alles probiert.
Ich war bei Technik nie treu und verstehe auch heute noch nicht so richtig, warum das überhaupt jemand ist.

Meine These: Süd-Korea läuft Japan in allen Bereichen den Rang ab.
Bei Fernsehern waren nach den deutschen Grundig, Telefunken und Co, die Japaner Sony, Panasonic und Co unschlagbar. Seit Jahren kommt aber kein Gerät mehr an Samsung und LG heran.
Bei Motorrädern war BMW, Honda, Suzuki immer unschlagbar, aber ich weiß genau warum ich meinen zweiten DAELIM-Roller aus Süd-Korea fahre.
Bei Autos gaben mal Mercedes, BMW, Audi den Ton an und Porsche setzte noch eins drauf, dann zeigten Toyota, Nissan, Mazda zeigten wie Technik und Preis & Leistung zusammen harmonierten – doch Kia und Hyundai können das heute noch viel besser.
Bei den Handys kamen Sony, Panasonic und Co erst gar nicht richtig in die Gänge, alles war erst Nokia und Ericsson und dann bald Apple und Samsung und seit Samsung fleissig an einem eigenen Betriebssystem arbeitet, denke ich auch das Apple’s Börsentage dann weniger glanzvoll ausfallen.
Bei den Kameras traten die Japaner nach den Deutschen den Siegeszug an, Pentax, Nikon, Canon… mal sehen was davon übrig bleibt. Es ist super-bedauerlich das Samsung nicht mit Kameras weiter gemacht hat – unglaublich schade!

Art Morris hat völlig recht, wenn er heute feststellt, das er 25 Jahre mit Canon verschiedene Momente nicht perfekt einfangen konnte und die Kollegen mit Nikon das sehr wohl schafften – das Zauberwort heißt LOCK-ON – das beherrscht Canon einfach nicht und Sony ebenfalls nicht und auch sonst niemand außer Nikon.

Es gibt natürlich Fotografen, die sitzen seit mehr als 30 Jahren auf Nikon – doch die haben USM, IS, DO, Vollformat verpasst oder erst 5-7 Jahre später erlebt – also diese lange Verzögerung scheint mir keine gute Option zu sein.
Bei Sony sehe ich bisher nichts, was ein Nikon-Fotograf wirklich verpassen würde – 100-300g weniger Gewicht und dafür unhandliche Kameras – geschenkt.

Für ihre Entwicklung sind Systemwechsel immer eine gute Sache, neues Equipment fordert neues Entdecken der Möglichkeiten und fördert die Kreativität wie sonst nichts.
Nach Anfangsschwierigkeiten mit falsch drehenden Bajonetten und Bedienungen gewöhnen wir uns selbst im fortgeschrittenen Alter noch recht schnell und passen uns rasch an.

 

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