Was ich schon lange ahnte – schreibt hier ein ehemaliger Manager von Lexar – wie sollte man mit Speicherkarten umgehen?
Kameras haben oft ähnliche Technik, Sensoren kommen auch nur von 2-3 verschiedenen Herstellern. Das Nadelöhr für schnelle und sicher eAufnahmetechnik ist aber heute meistens die Speicherkarte.
Zur Erklärung: Speicherkarten bestehen aus mehr als dem Flash-Speicher, vor allem der Controller ist empfindlich, er ist meist das, was einen Defekt erleiden kann.
SD-Karten sind nur zwei hauchdünne Kunststoff-Cover die einen winzigen Flash-Speiche rund den Kontroller schützen. Sie sind aus meiner Sicht keineswegs professionelle Speicher. Sie sind sehr klein, sehr instabil, gehen schnell verloren und schnell kaputt. Wann immer es geht, vermeide ich die Nutzung von SD-Speicherkarten. Wenn die Kamera keinen anderen Schacht hat, verwende ich ausschließlich die etwas besseren Karten von SanDisk oder bisher Lexar.
Wichtige Motive fotografiere ich nicht nur mit den besten Objektiven, sondern auch mit den besten Kameras und den besten Speicherkarten.
Dieser Logik folgend sind auch teurer Kameras wie die von Sony, Olympus, Panasonic, Fujifilm, Pentax, Leica und viele von Canon und Nikon kaum als wirklich vertrauenswürdiges und professionelles Arbeitsgerät einzustufen.
Denn sie haben sich alle an den billigen SD-Speichern fest gebissen, genauso wie alle Hersteller noch mit dem uralten, schwachen JPEG-Format-Speichern oder sonst nur RAW anbieten, das nur Speicherplatz kostet und alles verlangsamt.
Kameras für professionelle, schnelle und sichere Speicherung:
Kameras vor Januar 2012 hatten bestenfalls einen oder zwei Schächte für CompactFlash-Karten. 2001 erfindet ausgerechnet SanDisk die SecureDigital-Karte. Danach folgten noch MiniSD und MicroSD.
Die SD-Karte hat ihre weite Verbreitung nur weil man damit Platz, Kosten und Sicherheit einsparen konnte.
XQD-Speicherkarten wurden 2011 von Sony eingeführt und sollen CF-Karten ablösen.
- Nikon D500 (XQD & SD)
- Nikon D850 (XQD & SD)
- Nikon D5 (XQD & CF)
- Nikon D4s (XQD & CF)
- Nikon D4 (XQD & CF) 1. Kamera mit XQD 2012
- Nikon D810 (CF & SD)
- Canon Eos 1DXII
- Canon Eos 5DIV (CF & SD UHS-I)
- Fujifilm GFX50s (SD UHS-II 2x)
- Fujifilm X-T2 (SD UHS-II 2x)
- Panasonic GH5 (SD UHS-II 2x)
- Sony Alpha 9 (CF UHS-II 1x)
- Canon Eos 7DII (CF + SD UHS-I)
- Canon EOS 5DSR (CF + SD UHS-I)
- Olympus E-M1II (SD UHS-II 1x)
- Fujifilm X-Pro 2 (SD UHS-II 1x)
- Leica SL 1 (SD UHS-II 1x)
- Pentax K1 (UHS-I 2x)
- Canon EOS 80D (UHS-1)
- Nikon D800 (CF)
Weder die Nikon D750 (2x SD) noch die D610 oder DF und alle D7000/D5000/D3000 Modelle arbeiten mit professionellen Karten. Alle Nikon 1 Kameras arbeiten sogar nur mit MicroSD-Karten!
Canon will bis heute nicht einsehen, dass XQD-Karten kleiner und wesentlich leistungsfähiger als alle CF-Karten sind.
Fujifilm kapiert auch noch nicht, den Nutzen einer professionellen Speicherkarte: XQD.
Die SD-Karte ist leider zum billigen, überall verfügbaren Allerweltsartikel geworden. Die Qualität des Flash-Speichers, des Controllers und besonders der Außenhülle ist nicht selten erbärmlich. Die mögliche Schreib-Geschwindigkeit wird meist schon in der Karte ausgebremst.
Ein FAT-Verzeichnis – ähnlich einem Inhaltverzeichnis im Buch – ist alles vorauf wir in der Kamera zugriff haben. Beim scheinbaren Löschvorgang, werden lediglich Einträge in diesem Inhaltsverzeichnis verändert – alle Daten können oft einfach mit Rettungssoftware wieder hergestellt werden. Allerdings geraten dabei häufig die entstandenen Dateinamen durcheinander oder werden gar nicht wieder her gestellt. Die wirklichen Bilddateien können erst durch spezielle Software oder durch überschreiben einer vollen Karte tatsächlich gelöscht werden.
Die Karten-Arten:
Microdrives und andere seltsame Formate sind zum Glück verschwunden, auch der Memory-Stick von Sony ist fast ausgestorben.
Heute gibt es SD-Karten, MicroSD-Karten und große CompactFlash-Karten und XQD-Karten für professionelle Anwendungen und Kameras.
Dass Canon, Fujifilm, Panasonic, Leica und Sony bisher nicht die beste und schnellste Karte am Markt einsetzen, bleibt sehr unerfreulich. Bisher findet sie nur Verwendung in professionellen Nikon-Kameras und in einigen Film-Kameras von Sony.
Die Karten-Marken:
Ich hatte bisher zahlreiche Probleme mit Karten von: Kingston, Hama, Toshiba, IBM und ab und zu Probleme mit Transcent, ganz selten auch mit SanDisk.
Keine Probleme hatte ich in vielen Jahren mit Karten von Lexar, Panasonic, Olympus und Sony.
Lexar hat die Produktion der Kartenspeicher eingestellt. Marktführer SanDisk bleibt daher für einige Kartenformate der einzige Anbieter. Die besten Karten, XQD werden jetzt nur noch von Sony angeboten – das kann ein Problem werden.
Teure Karten transportiere ich im CardSafe von GePe.
Hier die wichtigsten Tipps für alle Speicherkarten:
- Wenn Sie wichtige Fotos auf der Karte gespeichert haben, löschen Sie die nicht und bewahren Sie die Karte als Dauerspeicher auf.
Speicherkarten sind ein oft preiswerter und sicherer Speicher – fast immer sicherer als ihre Computer-Festplatte (ganz gleich ob Flash oder Hard-Drive – beides wird nach 5 oder mehr Jahren Probleme bereiten).
- Haben die Aufnahmen nur einen kurzen Wert – Löschen Sie Bilddateien bitte nicht in der Kamera!
Beim Löschen in der Kamera verwendet jeder Hersteller ein anderes Verfahren und das kann zu Problemen mit dem Inhaltsverzeichnis (FAT-Table) auf der Karte führen.
- Formattieren Sie ihre Karten immer in der Kamera und nicht am Computer!
Und formatieren Sie immer, wenn Sie die Karteninhalte auf anderen Speichern gesichert haben und die Karte neu beschreiben wollen.
- Verwenden Sie Speicherkarten nur in einer Kamera – oder formatieren sie!
Es kann zu Problemen kommen, wenn Sie verschiedene Kameras besitzen, auch wenn die von einem Hersteller sind. Deshalb sollten Sie nicht die Karten abwechselnd in verschiedene Kameras nutzen. Sie können das tun, aber dann sollten Sie die Karte jedes Mal vorher in der neuen Kamera formatieren. Das Formatieren geschieht bei jedem Kamerahersteller anders!
- Verwenden Sie bitte einen hochwertigen Karten-Leser!
Ich übertrage Bilddateien nie mit Kabel oder gar Kabellos von der Kamera zum PC – das dauert mir viel zu lange. Ich verwende immer einen Karten-Leser an USB 3.0 von Lexar.
Billige Karten-Leser können die Kontakte allzu leicht beschädigen. Auch in den Karten-Lesern sind Controller und billige Geräte können die Daten zerstören, das passiert noch öfter als beim Löschen der Bilddateien in der Kamera.
- Fotografieren Sie die Speicherkarte nicht komplett voll!
Wechseln Sie die Karte wenn nur noch 50 oder 20 Bilder darauf passen. 90% Füllung sind ein guter Maximalwert – das gilt insbesondere auch für Computer-Festplatten und Flash-Speicher.
- Bitte niemals die Karte während dem Schreib-/ oder Lese-Vorgang bei leuchtender LED aus der Kamera oder dem Karten-Leser entfernen!
Lassen Sie noch einige Sekunden vergehen und schalten Sie die Kamera vorher aus und entnehmen dann erst die Speicherkarte.
- Ich bin kein Freund zu kleiner Karten. Weder kleine Baugrößen wie microSD und SD sind besonders gut, noch Karten mit nur 4-16 GB Speicherplatz.
Karten mit mehr Kapazität werden schneller ausgelesen und haben mehr Sicherheitsreserven, Karten mit weniger als 32 GB verwende ich heute gar nicht mehr, ich habe einige 128 GB Karten im konstanten Einsatz.
- Kontroll-Fans verwenden Kameras mit 2 Kartenschächten und lassen die Daten gleichzeitig auf beide Karten schreiben. Das bringt die Sicherheit, wenn eine Karte defekt oder nicht korrekt beschrieben wird, dass die andere Karte vermutlich funktioniert.
Ich handhabe das nicht. Ich verwende auch nicht die Möglichkeit auf der schnellen Karte RAW Dateien und auf der langsameren JPEG-Dateien zu speichern. Bei wichtigen Auftragsarbeiten unter schwierigem Licht kann das aber notwendig sein.
Ich brauche meistens die schnellste Speicherung und die konstante Speicherperformance und deshalb ist in meinem zweiten Kartenschacht immer eine zusätzliche Karte für weitere JPEG-Bilddateien, falls der Platz auf der ersten Karte doch einmal voll ist.
Was viele nicht auch nicht wissen:
Bilddaten auf Speicherkarten werden nicht durch Wasser zerstört, nicht einmal bei einem versehentlichen Waschgang in der Waschmaschine. In den meisten Fällen sind die Fotos noch sicher auf der Karte und können auf den PC übertragen werden. Nur würde ich solche Karten dann nicht mehr weiter verwenden, besonders nicht wenn sie in Salzwasser gefallen sind oder einen kompletten Waschgang mit gemacht haben.
Plastikhüllen kann man verwenden, muss man aber nicht. Sie können vor mechanischen Schäden schützen, aber mehr auch nicht. Auch wenn Sie Karten in der Hosentasche oder in der Fototasche aufbewahren, macht das den Speichern in aller Regel nichts aus. Ich würde sie nur nicht zusammen mit Metall oder gar Magneten dicht an dicht transportieren auch nicht im Kleingeldfach des Geldbeutels mit Kleingeld zusammen.
Röntgengeräte und Scanner an Flughafen sind bisher ungefährlich für Speicherkarten.
Heute die schnellste und sicherste Karte – XQD
Nikon nutzt sie bereits – alle anderen schlafen noch.