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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

29. August 2017
Canon EF 1.4/85 mm L IS USM


Canon 1.4/85 mm L IS
Hurra schreien die einen, endlich ein Porträt-Tele mit Bildstabilisator – ich hingegen bin gelangweilt.
Canon ist wieder der erste, der ein 1.4/85 mm mit Bildstabilisator bringt und ja, IS wird für immer höher auflösende Sensoren auch zwingend notwendig.

Den Bildstabilisator im Porträt-Tele hat Tamron im 1.8/85 mm VC schon seit einem Jahr für unter 700€. Ein schweres, fettes, teures 1.4/85 mm ohne Bildstabilisator gibt es bei Sigma auch schon seit einem Jahr.
Nikon hat seit einiger Zeit ein extrem schön zeichnendes 1.4/105 mm ohne Bildstabi und Sigma ein sehr spannendes 1.8/135 mm.
Ich habe mein Canon 1.2/85 mm L II schon lange nicht mehr verwendet, weil mich die CAs einfach zu sehr nerven und ich nicht gewillt bin da Nachbearbeitung (und dadurch letztlich reduzierte Dateigröße) vor zu nehmen.
Es hatte eine wunderbare Zeichnung, wird aber vom Nikon 1.4/105 mm deklassiert.
So wie alle anderen heute erhältlichen Porträt-Tele im Bereich 85-135 mm vom Nikon deklassiert werden. Das galt früher für das Canon 1.2/85 mm – denn es hatte früher, wie heute Nikon eine ganz eigene, wunderbare Bildzeichnung.

Ich finde es bitter, dass die heutigen Sensoren mit gigantischer Auflösung jetzt unweigerlich fette, lange und schwere Festbrennweiten fordern – Zeiss hat es mit Otus begonnen, Sony und Sigma haben in die gleiche Kerbe gehauen und jetzt auch Canon.

Noch bitterer stößt mir auf, dass diese Neuentwicklung zeigt, dass sich Canon der besseren Technik verweigert – das Weltmarktführer Canon keinen InBodyImageStabiliser (IBIS) bauen will!
Inzwischen sind Olympus und Panasonic, Sony, Pentax meilenweit voraus und Fujifilm arbeitet daran. Dann bleiben am Ende Canon und Nikon und Leica links liegen.
Canon hat den IS erfunden und verbreitet und er war bis vor 3 Jahren auch Stand der Technik – führt aber alle paar Jahre zu neuen Objektivkäufen – wenn man hohe Auflösungen bedienen will und sich die 3 Beine sparen will.
Seit Olympus den Stabi in der Kamera mit dem Stabi in PRO-Objektiven vereint und kombiniert ist das eine nie dagewesene Revolution – die man gar nicht nützlich genug einschätzen kann. Mit 2 Sekunden und mehr Belichtungszeit absolut unverwackelte Fotos herzustellen war bisher praktisch undenkbar und selbst Stative hatten ihre Grenzen und erfordern sehr viel Know-How.
Auch wenn ein IBIS seine Vorzüge im Glas-Sucher nicht komplett entfallen kann, im Bild bringt es eine Menge.
Und an alle die Sigma ART-Fans sage ich – das ist wie das öffnen der Kiste der Pantorra – man weiß nie was einen erwartet, vor allem mit hochlichtstarken Tele-Objektiven.
1600€ soll der 950g schwere Glass-Brocken kosten – ab November, also gerade noch rechtzeitig zur Saison 2018 😛

Außerdem neu am Spätherbst – 3 TS-E Objektive mit Macro-Eigenschaft bis 1:2. Alle kosten 2500€

 

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28. August 2017
Worauf ich mich 2019 in der Foto-Branche freue!

Überarbeitet: 2017-08

Bei meiner persönlichen Foto-Ausrüstung kämpfen letztlich 2 grundverschiedene Systeme um die besten Fotoerfolge. Canon ist für mich trotz der Objektive unattraktiv geworden. Zu laut, zu kastriert in den Möglichkeiten und irgendwie auch langweilig. Das müßte ich jetzt auch von Nikon sagen, aber die D500 und D850 liefern mit den 5 Teleobjektiven die ich habe (1,8/50 mm – 1.4/105 mm – 4.0/300 mm PF – 5.6/28-300 mm – 5.6/200-500 mm) so oft eine Ausnahmebildqualität, das ich damit viel zufriedener bin, als ich mit Canon zuletzt war. Natürlich ärgert mich bei Nikon der lahme, fast unbrauchbare Live-View und die Lautstärke und auch der Akku hat nicht so gute Ausdauer wie bei Canon. Aber auf der Habenseite ist der beste AF der Branche, das beste Speichermedium von allen (XQD), moderne Objektive, die jetzt im Telebereich Canon die Stirn bieten und der sehr gute Sensor.
Trotzdem kämpfen 2 ganz andere Systeme um meine Gunst, denn spiegelfreie Systeme bringen für meine Fotografie weitgehend Vorteile: Fujifilm X-H1 gegen Olympus E-M1II/Panasonic G9.
Bei Fujifilm fehlen noch Objektive, es fehlt ein viel ausdauernder Akku und ein besserer NachführAF und mFT wird immer einen Sensornachteil bei wenig Licht oder bei hohen Kontrasten behalten – leider.
2018 wird es im September wieder eine Photokina geben und dann im Mai 2019 eine verkürzte Photokina von Mittwoch bis Samstag. Ich finde den Mai-Termin sehr unglücklich, aber immerhin findet sie jetzt jährlich statt.
Kameras und Objektive im Fotohandel anschauen und in die Hand nehmen gelingt bald nur noch in den Großstädten – da werden Messen und Fotoveranstaltungen immer wichtiger, das erkennen wohl gerade auch die deutschen Niederlassungen der japanischen Hersteller.
Doch die Herrschaft von Canon und Nikon wackelt, Pentax steht wieder einmal am Abgrund und Sony ist noch lange nicht aus dem Schattendasein heraus.
Die Zahlen der verkauften Kameras sind jetzt wieder auf dem Niveau 2003, als die digitale Fotografie erst so langsam begann. Also genau genommen hatten wir über 10 Jahren einen Boom und jetzt kehren Kameras mit Wechselobjektiven wieder dahin zurück, wo sie immer waren. Smartphones, Actioncams, Drohen und demnächst vielleicht auch Photo-Smartwatches und Brillen haben den bei weitem größten Teil der Menschen erreicht. Kleine kompakte Kameras sind zu Nischenmodellen geworden und heute für viele kaum noch interessant.
Heute muß man immer noch für eine gut ausgestattete Systemkamera mehr als 1000€ mit einem lichtschwachen Einsteiger-Zoom ausgeben. Und der Sprung zu mehr Format oder schnelleren Leistungen liegt dann mindestens weitere 1000€ entfernt. Wer sich professionell mit Kameras ausstatten will, muss heute oft 3500€ und mehr für ein Gehäuse und einige tausend Euro für Objektive ausgeben.
Und deshalb ist Beratung essentiell, alle Seiten im Internet können keine Erfahrungen ersetzen, 

  1. CANON muß mal zeigen, dass sie mehr können als die besten Objektive und hohe Preise, dass sie auch Kameras bauen können, die der Markt will und bezahlen kann. Die letzte Kamera, die von Canon weitgehend überzeugt hat war die EOS 5DIII – alles was danach erschien waren kastrierte, faule Kompromisse. Ich nutze heute fast nur noch die 80D und wenn notwendig die 5DSR.
  2. Fujifilm sollte rasch weitere Teleobjektive bringen, ein 2.0/180 und ein 2.8/300 mm sowie ein 4.5/500 mm sind Pflicht. Und Fujifilm braucht die schnellere, größere Pro-Kamera mit besserem AKKU, IBIS und schnellerem AF.
  3. Das Leica rasch aufhört diese scheußlichen Kameras im Label “Made in Germany” anzubieten oder endlich von seiner Apple-Kopie wegrückt und eine schnelle, scharfe, schöne., gut zu bedienende, mit schönem Sucherbild arbeitende Kamera vorstellt. Die Tri-Elmare waren ein wichtiger Schritt – alles andere ist nicht akzeptabel.
  4. Das NIKON die Gerüchte wahr macht und ein 100. Geburtstagsjahr fulminant feiert und füllt – eine besondere Kamera, die noch erheblich weniger Bildrauschen zeigt und auch bei ISO 25 fotografieren kann und unter 3000€ kostet – einen schnellen, D810-Nachfolger mit über 50 MP Auflösung – eine schnellere D750 mit mehr BackUp-Speicher und für die, die es unbedingt wollen, eine spiegelfreie Kamera im Vollformat.
  5. Pentax macht mir eine Freude, wenn sie den großen Unterschied zwischen dem schnellen Nikon-AF und dem eigenen, dramatisch verkürzen. Und wenn sie es schaffen eine kleine “K1” im Halbformat nach zu schieben. Auch die 645Z verdient eine deutliche Überarbeitung mit neuem Sensor. Und Pentax braucht Objektive, Objektive, Objektive – wie lichtstarke Festbrennweiten.
  6. Ich wünschte mehr Menschen würden erkennen, das fast alle Selfies irre uncool sind und das Smartphones, Tablets und GoPros keine Fotos zu lassen, sondern allenfalls Abbildungen. Und das an der Nutzung von Software-Apps kaum etwas kreativ ist.

So viele Systeme und alle suchen Käufer.
Früher mussten Kameras hauptsächlich lichtdicht sein, man brauchte einen guten Film und vor allem die besten, flexibelsten Objektive.
Zuletzt ging es leider fast nur noch um neue Kameras, neue Sensoren, jetzt rücken endlich wieder ganze Systeme in den Vordergrund. Es gibt neben DSLR-Vollformat und DSLR-Halbformat (APS-C) noch microFourThirds (genau genommen Viertelformat), Nikon 1 Zoll Format und wieder aufgefrischt die Mittelformate. Sony hat sich mit seinem Alpha FE Vollformat eine kleine Nische gesucht, kleine, schlanke Gehäuse ohne Spiegel mit großen Objektiven und hohem Akkuhunger. Manche betrachten das als bahnbrechend, vergessen aber offensichtlich, dass die Revolution bereits 2008 stattfand mit der Panasonic G1 und 2009 mit der GH1. Sony hat nur den großen Sensor in ein kleines Bajonett gequetscht und jetzt seine liebe Not mit Softwaretricks das Beste aus den Objektiven heraus zu holen. Die Randbereiche sind mit den meisten älteren Objektiven und selbst den neuen Zeiss-Zooms noch nicht voll zufriedenstellend – letztlich kann man bisher nur die Fläche eines mFT-Sensors an der Sony Alpha 7rII einwandfrei nutzen – bemerkenswert!

Aber immerhin  hat Sony früh die Notwendigkeit für ein neues Kamera-System erkannt, für neue Möglichkeiten und wichtige Verbesserungen, wenn Canon und Nikon doch noch los legen, hat Sony schon ein komplette System mit Zeiss-Objektiven und seinen Sensor vermutlich im Griff.
Sony ist jetzt technisch noch längst nicht auf dem Stand der mFT-Kameras von heute (GH4 & E-M1II) und verlangt einen höheren Preis.

Ich denke, dass es in Zukunft noch mehr unterschiedliche Aufnahmeformate geben wird, das ist für die Hersteller ein einfaches Mittel um Fremdanbieter von Objektiven und Zubehör fern zu halten. Denn, wie sollten Sigma oder Tamron da für alle Sensoren spezielle Linsen anbieten?
Der Trend ist bereits absehbar, dass sich beide Hersteller auf Vollformat und Halbformat konzentrieren. Und Sigma hat erkannt, dass mit immer neuen Kameras das Nutzen von Fremdobjektiven immer stärker disqualifiziert wird. Es ist also weniger eine revolutionäre Neuerung, dass sich Sigma und neuerdings auch Tamron-Objektive per Software anpassen lassen, sondern absolute Notwendigkeit zum Überleben. Auch die plötzliche Notwendigkeit wieder verstärkt Festbrennweiten anzubieten gehört zur neuen Taktik.

Und dennoch werden die Kamerahersteller den Fremden immer weiter das Wasser abgraben und der Trend ist ganz klar: Die Masse der echten Fotofans kauft heute eine Kamera mit 1-2 Objektiven vom Hersteller – und wenn eine neue Kamera gewünscht wird, werden die Objektive mit verkauft. Und genau das ist auch heute sinnvoll. Denn die Zeit, wo man seine älteren Objektive brav weiter nutzen kann, geht zu ende. Sicher kauft man die Profi-Objektive ab 1500€ aufwärts nur einmal alle 5-10 Jahre und kann sie an zukünftigen Kameras noch gut nutzen. Doch alle günstigeren Objektive verkauft man am besten immer gleich mit der Kamera, denn es wird neue und besser angepasst Objektive geben. Für Sigma, Tamron und Tokina sehe ich da immer weniger Spiel-Raum. Ich persönlich kaufe von diesen Herstellern nur, wenn sie eine Brennweite/Lichtstärke bieten, die ich brauche und es sie nicht von meinem Kamerahersteller gibt.

Wie z.B. Sigma 150-600 mm; 8-16 mm; 8 mm, 15 mm; 150 mm Macro –
Tamron: 1.8/35mm VC Macro, 1.8/85 mm VC , 6.3/16-300 mm VC. Wie die Hersteller davon leben wollen, weiß ich nicht.

Den für viele Nutzer besten Weg haben Panasonic und Olympus mit ihrem offenen mFT-Format eingeschlagen und nur so waren in kürzester Zeit mehr als 40 verschiedene Objektive möglich. Ich finde diese Aufnahmegröße der Bildsensoren wird immer noch verzerrt dargestellt. Man glaubt zu leicht, dass mit größeren Sensoren die besseren Fotos gelingen.
Mit den Mittelformaten stimmt das sogar häufiger, Sensoren von 33×44 mm, bis hin zu 40×54 mm Baugröße lassen viel Platz für Pixel, Farben und Helligkeitsabstufungen. Nur bei hohen Empfindlichkeiten sind besonders Vollformat-Sensoren bis 30 MB dank CMOS-Technik sichtbar überlegen. Mittelformat taugt leider bisher nur bis 800 und maximal 1600 ISO. Mittelformat ist außerdem bisher langsam. Dafür werden 60 bis sogar 100 MP Auflösung angeboten. Doch für die allermeisten Fotografen ist ein Einstiegspreis jenseits 9.000 € wenig attraktiv.

Das Seitenverhältnis ist noch häufig 2:3, was für viele Motive eher ungünstig wirkt. Obwohl das schönere Format: 4:3 in vielen Digicam-Kameras und Handys verbaut ist, ist es doch heute geadelt und wird wieder im Mittelformat (Hasselblad, Fujifilm, Pentax) und im mFT-System verwendet. Es ist dichter am Quadrat und erlaubt leichter Ausschnitte, passt viel besser bei Porträts-, Tier-, Macro- und Alltags-Fotografie.
Es gilt nicht umsonst seit den 70iger Jahren in der Profi-Fotografie als Ideal-Format. Nur Leica, Canon, Pentax, Sony und Nikon haben den Schuss noch nicht gehört.

SYSTEMKAMERAS 2017:

Wenn ich den 100% Kuchen nehme, der alle System-Kameras mit Wechselobjektiven vereinigt, dann muss folgendes klar sein:

2% entfällt auf die großen Mittelformat-Sensoren von Hasselblad, Leica, Pentax und demnächst Fujifilm

1% hält noch die Nikon 1

16% entfallen auf Vollformat-DSLR Sensoren von Canon, Nikon, Sony, Pentax und Leica

23% entfallen bisher erst auf APS-C Systemkameras von Sony, Fujifilm, Canon, Leica

22% haben sich mFT Systemkameras erobert von Olympus und Panasonic

36% werden von APS-C DSLR-Kameras gehalten: Canon, Nikon, Sony, Pentax

Da Vollformat-Kameras noch lange über 1500€ kosten, wenn sie etwas taugen und technisch auf neuestem Stand sind und die notwendigen Objektive leicht noch einmal 5000€ verschlingen, wird der Anteil dieser Kameras kaum auf über 15% wachsen.

Derzeit sind die Canon Eos 6D für 1500€ und die Sony Alpha 7 für 1400€ zu haben – ohne Objektiv.

Die bisherigen APS-C DSLR Kameras werden Zug um Zug durch spiegelfreie Systeme abgelöst. Die Sensorgrößen werden sich noch deutlicher aufweiten, es ist kaum noch wirklich notwendig und zweckmäßig sich am Vollformat zu orientieren, das macht die Ausrüstung zuerst einmal teuer und sehr schwer. Und die Bilder noch längst nicht besser, sondern kostet mehr Aufwand und Sorgfalt beim Fotografieren. Vollformat lohnt sich allenfalls im Extrembereich der Weitwinkel-Fotografie und der lichtstarken, langen Brennweiten. Und das aber auch nur, weil es noch kaum angepasste Objektive für APS-C und mFT-Kameras in diesen Bereichen gibt. Wenn Zeiss und Leica in den Markt springen und Tele-Konstruktionen von Olympus, Panasonic und Sony gerechnet werden – ändert sich das.

Den maximalen Vorteil sehe ich heute in der Eos 5DSR mit 51 MB und einer Nikon D5 mit einem sehr geringen Bildrauschen bis rd. 25.000 ISO. Eine Nikon D810 oder Sony Alpha 7rII könnte man bei 36/42 MB bis 3200 ISO sehr gut nutzen, bei etwas gesteigerter Auslösung und langsamerer Bildverarbeitung.

Vollformatkameras sehe ich mehr als Ergänzung, denn APS-C und mFT-Kameras spielen immer mehr die Führungsrolle. Dank 16 – 24MP auf kleinen Hochleistungs-Sensoren bieten sie ohnehin mehr Auflösung auf geringem Raum als größere Sensoren und sind am absoluten Limit konstruiert. Vollformat kann noch ein bisschen einen Vorteil herauskitzeln oberhalb 6400 ISO und bei der manchmal besseren, differenzierteren Farb- und Helligkeits-Darstellung.

Die Diskussionen um Tonwertstufen halte ich letztlich für Übertrieben, denn die gehen in den allermeisten Fällen in der Bildbearbeitung schnell verloren und beim Endresultat hat weder eine Nikon, noch eine Fuji-Kamera – mit 11-12 Stufen Tonwertumfang echte Vorteile, gegen eine Canon, die mit weniger Kontrastumfang ins Rennen geht. Hier wird ein Unterschied herbei geredet – den es im fertigen Foto dann nicht mehr gibt. Wer mehr Tonwertreichtum will, muss auf Mittelformat setzen und sich eine ganz besondere Bearbeitung aneignen. Der Unterschied Canon – Nikon – Sony ist tatsächlich im RAW nicht gravierend – bzw. nur durch den Anwender und die Objektivauswahl. Im JPEG sehe ich allerdings sofort, ob ich mit Nikon, Sony, Pentax oder nur mit Canon, Leica oder mFT fotografiert habe.

Der Unterschied mFT und APS-C ist geschmolzen, für mFT sind meist die besseren Objektive verfügbar. So lange man nicht mit geringster Schärfentiefe arbeiten möchte, verwischt auch der Unterschied zwischen mFT und Vollformat, genauso wie der von APS-C zu Vollformat, weil die APS-C Sensoren viel öfter neu entwickelt werden, als die Vollformat-Sensoren. Am Ende zählt nur das Licht, das Objektiv und wie gut der Fotograf die Kamera und das Motiv beherrscht – das war schon immer so und wird auch hoffentlich immer so bleiben.

Eine neue, tolle Lieblingskamera kann jedoch inspirieren und die persönliche Auseinandersetzung mit dem Motiven voran bringen und so die Bildergebnisse sichtbar verbessern. So ist es bei mir gerade mit der Nikon D500 und Fujifilm X-T2 – sie stellen mir so viel neues Potential zur Verfügung, das ich alles neu und anders ablichten kann.

Das ist wobei es bei neuen Kameras geht – um mehr nicht.

 

UMDENCKEN

Wir sollten hier umdenken, die Sensorgröße ist genauso wie das Rauschverhalten nicht mehr Maßgabe für eine bessere Kamera,  heute geht es wieder um Bedienung, um Sucher um die AnfassQualität, um Akkus und die Geschwindigkeit des Scharfstellens und Abspeicherns.

Und in Zukunft geht es hoffentlich endlich auch mal um neue Dateiformate, neue Sensor-Architektur. Wer damit liebäugelt eine Vollformat zu kaufen, braucht überwiegend neue Objektive und dann ist er frei vom bisherigen Systemzwang, er kann Sony Alpha, Canon, Eos; Nikon FX; Olympus mFT; Panasonic mFT; FujiFilm XR oder sogar Pentax kaufen. Weg mit dem System-Zwang – dem Kompatibilitäts-Zwang – neue Kameras brauchen neue Objektive und nur die besten der älteren können bleiben.

Digicams spielen kaum noch eine Rolle, nur einige Modelle mit lichtstarken Zoom-Objektiven und besonderen Super-Zoom-Linsen werden noch Käufer finden.

1. Olympus versucht mit dem M Zuiko 1.2/25 mm Pro eine neue Nische zu besetzen. Wichtig wird für Olympus auch ein besseres 14-150 mm Reisezoom und ein Tele-Macro, das seit langem versprochen ist, ein 2,0/150 mm. Olympus hat für FT das Kamerapotential zu langsam ausgeschöpft und mit mFT, mit den Pen-Kameras keine Arbeitstiere geschaffen. Und die ganzen Olympus MSC-Zoom-Objektive haben mich am Anfang sehr geschockt, die waren so weit weg von Zuiko wie man sich nur vorstellen kann. Die PRO-Baureihe mildert das ab.

2. Pentax hat eine neue K1 mit frischem Sensor. Jetzt fehlt eine 645 mit mindestens 100MB, am liebsten wäre mir ein Gehäuse mit Bildstabilisierung, damit ich auch einmal auf das lästige Stativ verzichten kann. Spannend ist die Möglichkeit, die große Mittelformat-Systemkamera zu schrumpfen und den Spiegelklapperatismus weg zu lassen und den besten Sucher der Fotowelt durch einen elektronischen zu ersetzen – aber ich mag den Pentax-Sucher sehr und ich denke Ricoh wird diesen Schritt noch nicht gehen. Spannend wäre auch einen 4,5×4,5 cm Sensor zu verwenden und endlich auf das heute besonders sinnvolle Quadrat zu setzen. Doch auch hier vermute ich, das ist ein Schritt zu früh und es beim Verhältnis 4:3 bleiben wird.

3. Wohin Canon sich entwickelt ist noch sehr ungewiss. Spannend wäre für mich endlich eine schnelle, professionellere EOS M mit Sucher – natürlich in bester Qualität – die etwas größer und griffiger ist und neueste Technik einfließen lässt, nur sie könnte meiner X-T2 irgendwann gefährlich werden, denn die Canon EOS M-Objektive sind bisher allesamt gelungen, aber 6 sind bei weitem noch zu wenige. Es werden also noch Jahre vergehen, bis Canon bei spiegelfreien Systemen richtig mitmischt. Aber der APS-C-Sensor mit 1,6x Faktor hat weiterhin ein großes Potential, solange die Objektive so gut sind. Canon wird sein DSLR-System umbauen müssen, die Sony Alpha 7RII finde ich zwar keineswegs gereift noch wirklich gut brauchbar, aber es wird in diese Richtung gehen und das bedeutet auch beim Vollformat komplett neue Objektive. Oder eine Idee wie man den Adapter spart. Klar sind heute keine 70 verschiedenen Objektive mehr notwendig, aber es wird Canon Mühe kosten 30-40 eigene neue Objektive auf den Weg zu bringen. Eine 5D4 ist langweilig, aber ein neueres Modell mit beweglichem Monitor, leichter und noch leistungsfähiger, wäre wünschenswert. Canon braucht einige neu-gerechnete Objektive, vor allem Weitwinkel-Zooms für APS-C, ein 4.0/50-300 mm muss endlich kommen.

4. Es wird spannend wie sich Panasonic entwickelt. Da eine spezielle, professionelle Video-Foto 4K-Kamera für mehr als 2500€ kommen soll, müsste da Panasonic einiges an neuer Technik bieten und die Auslesezeit des elektronischen Verschlusses verzögerungsfrei im Griff haben. Die Leica’s: 1,2/42,5 mm und 1,7/15 mm sind die reine Freude. Panasonic braucht aber bessere Tele-Zooms und auch mal eine mutige 2,4/200 mm oder 4,0/400 mm Festbrennweite und Konverter dazu.

5. Auf Nikon-Neuheiten freue ich mich inzwischen auch wieder. Nikon Fans profitieren von einem neuen AF-S 2.8/300 mm VR was hoffentlich bald erscheint. Nikon braucht auch wieder realistische Preise.

6. Ich freue mich, Fujifilm feiert mit der X-T2 mit dem neuen Sensor und mit zentralem Sucher neue Erfolge. Im Tele-Bereich muss Fujifilm noch beweisen, dass sie es ernst meinen und der AF muss noch  schneller werden. Ein Vollformat-Kamera-System ist nicht geplant, aber Mittelformat zum fairen Preis wird sicher auf viel Interesse stoßen. Bei den Objektiven hat Fuji ein glücklicheres Händchen, 2.0er Festbrennweiten werden bald erscheinen.

7. Sony hat viel Neues gezeigt, trotzdem freue ich mich über die Fortentwicklung der vierstelligen 1000er-Kameraserie, eine 6300 kommt und eine 8000 werden bald erscheinen und sicherlich auch neue, bessere Halb-Format-Objektive dazu. Sony hätte jetzt eigentlich konsequent sein müssen und sein erfolgloses Alpha-SLT-System APS-C und SLT-Vollformat stilllegen müssen. Doch sie machen trotzig weiter, obwohl auch Zeiss sie da nicht retten kann, Berufsfotografen kaufen so etwas nicht. Sony braucht zuerst einmal einen professionellen und sehr guten Service, der fehlt völlig. Sony würde besser schnell die spiegelfreien Systeme ausbauen, denn 2 teure Kameras mit nur 2 Objektiven vor zu stellen war schon frech und wirft sie wieder um ein Jahr zurück, denn wer soll das kaufen? Von Sony würde ich mir eine spiegelfreie Alpha 9000 mit sattem Griff und modernster Technik wünschen, für maximal 2000€.

8.

9.Leica hat sich in eine winzige Nische geflüchtet, dort verdienen sie gut, aber Erwartungen und Wünsche habe ich zu diesen Produkten keine mehr – das sind keine Kameras mehr, mit denen ich gerne fotografiere.

10.Von Sigma wünsche ich mir für Vollformat: ein 4,0/50-300 mm OS in leichter Bauweise, ein 4,0/16-35 mm OS, ein 1,8/135 mm OS und ein neues 2.8/300 mm OS und für APS-C ein 4,0/15-85 mm. Ich wünsche mir auch, dass Sigma endlich die Finger von Sensoren und Kameras lässt – damit haben sie genug Schaden angerichtet.

11.An Tamron und Tokina habe ich eigentlich keine Wünsche, beide sollten ihre Serienfertigungen besser in den Griff bekommen und mehr kontrollieren, dann wäre schon viel geholfen. Sie werden nur überleben, wenn sie eigene, bessere Objektiv-Rechnungen vorstellen, die sonst keiner hat.

Was ich 2017 vorhabe:

Ich werde in Zukunft wieder mehr Fernreisen unternehmen, jetzt wo die Fotoausrüstungen so deutlich geschrumpft und verbessert sind.

Auch weiterhin wird es 2-3 Workshops mit mir geben, Helgoland im Winter ist für Jahresende fest geplant.

Von den Verlagen habe ich jetzt die Nase gestrichen voll (außer von Mondberge) und die vielleicht auch von mir. Ich bin schwer in ein Schema zu pressen und denke nicht gewinnorientiert und verrate mich nicht selbst. Nach dem ich wieder mehr als sein halbes Jahr Arbeit in ein Buchprojekt gesteckt habe, die sich nicht annähernd ausgezahlt hat, werde ich weitermachen wie früher, ich mache alles selbst, auch wenn es dann nicht annähernd eine Perfektion erreicht – aber ich bleibe ich.

Neben Blitzlicht und der Homepage – werde ich Ihnen zukünftig wieder mehr Objektiv-Berichte bieten und mich um neue Kameras weniger kümmern. Die Kameras sind heute gut genug. Aber es geht um geeignete Objektive. Ich werde die Praxisberichte anders gewichten, demnächst geht es hier los.

Da jetzt microFourThirds kaum noch ignoriert werden kann und ein fester Innovations-Motor in der Fotobranche ist und auch Fujifilm XF und Sony Alpha sich etablieren, schreibe ich neben Canon & Nikon Praxisberichten und zu allen wichtigen Objektiven dieser 3 Systeme.
Dafür werde ich mich nicht mehr jedem Objektiv der Fremdhersteller widmen.
Weiterhin gilt, wenn Sie Erfahrungen aus erster Hand brauchen, zu was auch immer, mailen Sie mir!

 

Auf ein spannendes 2018!

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

21. August 2017
Entwicklungen 2017


Wenn ich hier zur Zeit weniger schreibe, dann liegt das daran, dass mir die Entwicklungen der Fotogeräte und der Fotoscene im Jahr 2017 wenig gefallen und manches so quer läuft, dass es kaum lohnt dagegen an zu schreiben.

Immer mehr Fotogeschäfte schließen.
Der Markt mit gebrauchten Geräten dreht sich fast nur noch um unverschämte Anfragen zu fairen Preisen oder um Betrüger.
Es erscheinen immer mehr “sinnlose” Kameras und Objektive oder Kameras die sich kaum von den Vorgängern unterscheiden. Der Markt für Kameras mit Wechselobjektiven wird immer weiter aufgefächert und das Bestreben, dem Foto-Fan mehr als eine Kamera zu verkaufen, immer deutlicher. Selbst teure Profikameras sind heute immer seltener auch top ausgestattete Spitzenprodukte – oft sind sie nur schneller.
Welcher Kamerakauf aus den angebotenen Kameras der letzten 18 Monate war wirklich eine lohnenswerte Verbesserung – aus 43 neu vorgestellten Kameras?
Nikon D500 – Olympus E-M1II – Fujifilm GFX50S – Pentax K1,
vielleicht noch die Nikon D5 und für manche auch die Sony Alpha 9 oder Alpha 99II

Durch die Neuheiten Flutwelle ist es noch einmal deutlich schwerer geworden sehr gute Geräte an den Fotointeressenten zu verkaufen – wenn zählt nur ein Spottpreis.
Hier entwertet die Industrie ihre Produkte und unser Geld viel zu schnell.
Auf der anderen Seite hat der Hang zum absoluten Geiz und zum Schnäppchen einen neuen Tiefpunkt erreicht, nicht nur bei den Lebensmitteln, Klamotten, Reisen, sondern auch bei Fotokameras & Objektiven. Und genau das ruft immer mehr Betrüger auf den Plan, die nicht arbeiten wollen und lieber verblendete Leute abzocken. Nicht wenige verdienen viel Geld und wollen trotzdem immer mehr, pflegen heute 3-5 Hobbys und wollen überall bestens ausgestattet sein und der Geiz, wie der Hang zum Diesel, zum SUW, zum Dritt-Auto – dem Cabrio – überhaupt die Lebens-Angst steht denen allen gar nicht gut zum Gesicht.
Ich fürchte, wir müssen alle zurück – weg von kurzlebigen Artikeln, weg vom Plastik – weg vom schnellen Geld – weg von billigen Lebensmitteln – weg von Spaßausflügen und permanenter Auto-Mobilität.

CANON hat angeblich mehr Vorbestellungen für die EOS 6DII, als sie kurzfristig liefern können. Das wäre das erste Mal seit vielen Jahren, da frage ich mich wie sehr die Stückzahl von Hause aus schon gedrosselt wurde. Immer mehr Kollegen kommen zu der Ansicht, das die Kamera über eine eher schwache Dynamik verfügt, die geringfügig gesteigerte Auflösung nicht bedeutend ist und auch das Bildrauschen nur auf vergleichbar gutem Niveau wie beim Vorgänger ist. Neu ist lediglich der Dual-Pixel-AF der endlich auch schnelles und exaktes Fokussieren mit dem jetzt voll beweglichen Monitor erlaubt. Im Sucher hat sich hingegen nicht so viel verändert, immerhin hat sie jetzt 45 AF-Felder im Bildzentrum. Allerdings ist die Kamera letztlich langsam, weder im Live-View noch durch den Sucher können längere Bildserien realisiert werden.
Canon treibt hier selbst alte Fans zu Nikon, Sony, Fuji und Olympus und die Filmer zu Panasonic.
Doch für meine Zwecke ist eine EOS 80D mit vergleichbarer Technik zum halben Preis völlig ausreichend und hat für meine Telefotografie, gemessen an der 6DII oder 5DIV, nur Vorteile.
Eine EOS 6D hatte ich Anfangs 2 Wochen mit in Barcelona, danach habe ich sie schnell wieder retourniert und sie danach nie wieder angefasst. Ich kann mit den zahlreichen Einschränkungen bei den so genanten “Einsteiger-Kameras” zwar fotografieren, aber meine Freude wird damit radikal rasiert.
Canon hat heute nur noch die EOS 80D im Portfolio, die ich empfehlen würde. Von allem anderen rate ich in den meisten Anwendungsfällen ab. Das hat es seit 30 Jahren nicht gegeben. Vielleicht ist meine Frusttoleranz zu gering geworden. Aber wenn geforderter Preise nicht mit der am Markt verfügbaren Technik und der Ausstattung harmonieren, fallen Kameras wie die 5DIV oder 6DII und 1DXII bei mir gnadenlos durch. Canon hat sich letztlich von der Innovations-Marke zur Kastrations-Marke etabliert.
Auch die EOS M5 und M6 Kameras sind weit entfernt von einer Kamera mit der ich gerne los ziehe – der Stromverbrauch und die Akkureserve sind viel zu gering und ich kaufe sicher nicht mehrere teure Akkus, oder gar billige Nachbauten für so teure Produkte. Davon abgesehen gibt es kaum ein spannendes Objektiv. Canon verarscht wieder die seriösen Nutzer und bietet die M-Kameras leider nur für technikverliebte Spielkinder und Menschen an, die nur ab und zu einige Bilder machen.
Es glaubt aber keiner ernsthaft, dass Canon eine Vollformatkamera ohne Spiegel mit verändertem Bajonett anbieten wird, das Auflagemaß wird gleich bleiben. Canon arbeitet am 4.0/600 mm DO für EOS – solche Entwicklungen werden Sony keinen Spielraum bei den Sport-, Tier- und Presse-Fotografen gönnen.

NIKON – Technisch ist die Marke bei den Kameras unzweifelhaft der Anführer der Meute. Das gilt sowohl für die D5, die D500, die kommende D850, als auch für die Nikon 1. Doch was soll ich sagen, der Geburtstag war ein kompletter Reinfall, keine Erwartung wurde erfüllt, es kamen nur nebulöse Andeutungen. Genau genommen brauche ich auch keine neuen Kameras von Nikon, denn meine D500 arbeitet perfekt und wird die nächsten Jahre kaum getoppt werden. Trotzdem ist es bitter wenn die älteste, professionell orientierte Kameramarke so auftritt und kein halbwegs fertiges Produkt zeigen kann. Fast täglich überschlagen sich Gerüchte, vom Hybrid-Sucher bis hin zu 10 Bilder pro Sekunde bei 48MB Auflösung und tollen Videofeatures. Doch nichts ist wirklich konkret, außer das es ein verbessertes, schnelleres Modell über der D810 und unter der D5 wird und sie vermutlich über 4000€ kosten wird.
Das wäre nur spannend, wenn die D850 keinen Spiegel mehr hat und mit elektronischem oder Hybrid-Sucher der Meute mal zeigt wie man heute eine moderne, lautlose, sauschnelle Kamera bauen kann.
Einen D810 Nachfolger braucht der Markt nicht wirklich, jedenfalls nicht als konventionelle DSLR-Kamera. Bei einem sehr hohen Preis, jenseits von 3000€, ist sie für die allermeisten Nikon-Fotografen uninteressant – auch ich sehe noch keinen Grund warum ich so viel Geld für ein Kameragehäuse ausgeben sollte, solange es nicht Mittelformat nahe kommt.
Der Herbst kommt ja erst und damit die verheißungsvollen Angebote für das Weihnachtsgeschäft.
Wenn ich zu entscheiden hätte, würde ich die D810 lassen und die D750 modernisieren und für schnelle Motive endlich Kameras ohne lästigen Spiegel anbieten – bei gleichem Auflagemaß.
Eine neue Objektivserie wäre nicht zu verkraften, es muß alles weiterhin ohne Adapter passen.

SONY – hält an seinem Plan fest – sie wollen vor Nikon die Nummer zwei des Foto-Weltmarktes werden. Und durch die Schwäche Nikon’s haben sie leider auch die Chance dazu. Sie hoffen das zu erreichen, indem der Fotomarkt insgesamt wieder wächst. Letztlich ist es für uns wenig wichtig, ob Nikon Nummer 2 oder 3 oder 4 ist und Canon Nummer 1 bleibt – aber es ist wichtig, dass sie alle Geld verdienen und echte Innovation fördern.
Sony hat sich kaum noch um das Halbformat bemüht und wird demnächst mehr Neuheiten bringen, auch neue Objektive, das sind auf jeden Fall gute Nachrichten, denn eine Alpha 6500 ist noch keine gute Kamera, schon gar nicht gemessen an einer Fujifilm X-T2. Ich bleibe dabei, bisher ist keine einzige Sony-Kamera das verlangte Geld wert. Selbst mit einer Alpha 7RII werden Kunden ja allenfalls vom Sensor zufrieden gestellt. Die ganze Kamerahaptik, der Stromverbrauch, der AF – alles ist noch sehr unausgereift und unzufriedenstellend. Und eine Alpha 9 ist preislich völlig orientierungslos teuer – 3000€, keinen Cent mehr – ist die wert. Also wer meint sich da teuer einkaufen zu müssen, soll das tun – bessere Fotos wird man damit kaum erreichen. Die 6000er Baureihe ist ebenfalls hochpreisig geworden und weit entfernt von einer ausgereiften Kamera, teures Spielzeug mit sehr mäßigen Objektiven.
Bei den Super-Zoom- und Kompakt-Kameras können die Produkte von Panasonic immer deutlich besser überzeugen – im direkten Vergleich hat Sony da keinen Stich und ist zu überteuert.
Ich warte jeden Monat darauf, dass sich die Kameramarke Sony ernsthaft etabliert, doch davon entfernt sich Sony für mich immer weiter – wird immer mehr zur kostspieligen Luxus-Spielzeug-Marke.

OLYMPUS scheint sich jetzt, wo sie endlich wieder eine weitgehend ausgereifte und gute Kamera haben (E-M1II) darauf zu konzentrieren lichtstärkste Festbrennweiten einzuführen. Die sollen alle Filmer- und Bokeh-Fans in das mFT-Boot holen. Gleichzeitig haben sie dank Pro-IS das beste Stabilisierungs-System am Markt – das fehlt allen anderen, insbesondere Fujifilm, Canon und  Nikon.
Wenn Olympus jetzt noch endlich lichtstarke Tele-Festbrennweiten bringt… denn die Lichtunempfindlichkeit des Sensors ist die größte Schwäche an mFT. Schnelle Motive brauchen kurze Zeiten. Andere Kameras interessieren mich bei Olympus kaum, die E-M5II ist grauenvoll und muß stark verbessert werden. Als Zweitkamera würde ich immer eine Panasonic bevorzugen.
Für den Herbst sind eine E-M5III und 1.2/17 mm, 1.2/45 mm absehbar.

PANASONIC fängt die Filmer alle ein, die GH5 ist ein voller Erfolg und hat den besten, kleinen Sensor am Markt. Doch die Fotografen bleiben leider etwas auf der Strecke. Die GH5 ist jedem, der die E-M1II in die Hand nimmt, schon wieder zu mächtig und etwas zu schwer.
Außerdem ist sie nicht voll kompatibel mit Pro-IS. Die GX8 und GX80 sind spannend, die GX8 braucht aber ein leichtes, nicht zu bulliges Update. Sonst hat Panasonic schon früh im Jahr gezeigt was 2017 zu erwarten war, es kommt jetzt noch ein Leica 2.8-4.0/50-200 mm OIS – dann ist die neue Leica-Objektivreihe von vergleichbar 16-400 mm komplett – 2.8-4.0/8-18 mm – 2-8-4.0/12-60 mm – 2.8-4.0/50-200 mm = 3x Höchstleistung für mFT.
In der Praxis bleibt gegen die Olympus PRO-Baureihe: 2.8/7-14 mm – 2.8/12-40 mm – 2.8/40-150 mm aber ein entscheidender Nachteil – beim 12-60 mm und 50-200 mm fehlt sofort nach der kürzesten Brennweite die Lichtstärke. Faktisch handelt es sich bei den 3 Leica Objektiven nur um: 2.8/16 mm plus 4.0/20-36 mm & 2.8/24 mm plus 4.0/28-120 mm & 2.8/100 mm plus 4.0/120-400 mm.
Leica: Vorteil Weitwinkel-Bereich – Nachteil: Tele-Bereich. Deshalb würde ich das Leica 2.8-4.0/8-18 mm mit dem Olympus 4.0/12-100 mm PRO IS und dem Olympus 2.8/40-150 mm PRO kombinieren. Und wenn ich ein lichtstärkeres Weitwinkel brauche, das 2.0/12 mm oder 1.8/15 mm dazu kaufen.
Also mal schauen, was Panasonic 2018 einfällt. Für mich müßte eine etwas kleinere und leichtere GH5 im Stil der GH4 zum Preis unter 1400€ erscheinen, die kaum langsamer ist, aber beim Filmen weniger bietet und es müssen jetzt endlich lichtstarke Teleobjektive erscheinen wie: Leica 2.0/150 mm – Leica 4.0/400 mm!

FUJIFILM hat die meisten neuen oder renovierten Kameras angeboten und strotzt vor Kraft. Jetzt sollen sogar Updates für 4K kommen – ohne zusätzliche Kosten per Firmware. Ich fände es aber fast besser, wenn Film-Profis für solche Funktionen separat zur Kasse gebeten werden und Fotokameras nicht den Weg zum hybriden Film-Foto-Gerät gehen – ich nutze lieber verschiedene Geräte dafür und so macht das für mich auch mehr Sinn.
Fujifilm hat sich mit sehr guter Bedienung, spannenden Kameras und exzellenten Objektiven hervorragend in Position gebracht. Sie bieten mit der besonders erfolgreichen GFX50s sogar das, was Canon, Nikon und Sony nicht können – die beste Abbildungsleistung aller Fotokameras sowohl in der erreichbaren Dynamik als auch mit geringstem Bildrauschen bei hoher Auflösung.
Nur die Objektive – die im Tele-Bereich zu groß und zu schwer werden und im Macro-Bereich mit sehr geringer Schärfentiefe zu kämpfen haben – versperren etwas den Weg zum absoluten Allround-Profi-System. Der Abstand zwischen dem sehr guten 24 MP Halbformat-Sensor ist auch dank der vielen ausgezeichneten Objektive zum Vollformat sehr gering und selten spürbar.
Fujifilm wird als nächstes 2.8/10-16 mm, 2.0/200 mm bringen und die Lücken schließen. Die interne Bildstabilisierung ist in Planung, die Akkus werden verbessert und vergrößert und eine noch schnellere Kamera ist in Produktion.
Auch wenn Fujifilm sich 2017 auf die GFX konzentriert, sind die Aussichten auf 2018 sehr vielversprechend. Bevor Canon und Nikon sich endlich auf ernsthafte, spiegelfreie konzentrieren, wird Fujifilm schon 2 Schritte weiter sein.
Auch wenn längst nicht alles perfekt ist und die anfänglichen Kampfpreise jetzt kaum noch gelten, Fujifilm hat sich als feste Größe und mit oft bester Qualität etabliert.

PENTAX hat mit der K1 einen dauerhaften Erfolg erzielt, auch wenn ich mir diese Kamera im Halbformat gewünscht hätte. Die KP ist auch ein guter Ansatz, aber der kleine Akku und die reduzierte Geschwindigkeit stehen ihr nicht so gut zu Gesicht – die K3II sucht noch einen echten Nachfolger im neuen Design mit Wechselgriffen und voll beweglichem Monitor.
Die Objektivauswahl ist noch sehr beschränkt, der AF immer noch nicht auf Niveau aller anderen und die Marke von Ricoh bleibt der kleine Zaunkönig in der Branche.
Trotzdem wünsche ich mir mehr tolle, mehr lichtstarke Objektive und dass sie endlich beim Nachführ-AF aufschließen. Dem Mutterkonzern Ricoh geht es schlecht, das sind keine guten Zeichen für Pentax, auch wenn der Kamera-Absatz positiv ist.
Ich hoffe sehr, Pentax bleibt uns noch lange erhalten – aber da bin ich nicht so sicher wie bei allen anderen Marken.

SIGMA enttäuscht leider wie erwartet mit einem 2.8/24-70 mm OS ART, das optisch im gesamten Bereich hinter den Möglichkeiten zurückbleibt. “Standard auf bestenfalls mittelmäßigem Niveau” – anders als die Sigma-Werbung verspricht. Ich hätte es ohnehin in der SPORT-Kategorie angesiedelt. Schon die bisherige Konstruktion konnte nie wirklich überzeugen und auch diese Neuheit bleibt hinter den Erwartungen zurück und muß sich dem ebenfalls neu gerechneten Tamron ergeben. Auch das große Glas 4.0/12-24 mm ART überzeugt nicht völlig, es ist extrem groß und 1150g schwer, nicht optimal abgedichtet und hat keinen internen Zoom-Verlauf. Sehr gute Schärfe gibt es nur bei f:8 und f:11. Wer höchste Leistung und größten Bildwinkel für Vollformat braucht, wird das Canon EF 4.0/11-24 mm L nutzen müssen oder gleich Mittelformat.
ich verstehe auch nicht wirklich, warum die Ultra-Weitwinkelobjektive jetzt alle als variables Zoom angeboten werden. Warum kommt kein 4.0/10 mm oder ein sehr gutes 2.8/14 mm?
Das vielbeschworene 1.4/85 mm finde ich kaum “kunstvoll”, es zeigt deutlich das neue Konstruktionen immer fetter und schwerer werden – für ein 85iger finde ich diese Bauart völlig übertrieben. Das 5.0-6.3/100-400 mm ist gut und leicht gemeint, doch es hat nur einen schwachen, langsamen AF und verliert wieder bei 300-400 mm. Das 1.8/14 mm ist ein Klopper für eine ganz kleine Nische, die Sigma Zooms mit Lichtstärke f:1.8 und f:2.0 überzeugen mich nicht und sind zu schwer.
Sigma hat für mich in den letzten Jahren nur 3 wirklich positiv beeindruckende Gesamt-Konstruktionen entwickelt:
1.8/135 mm ART
5-6.3/150-600 mm OS Con
4.0/500 mm OS Sport
Alles andere ist in meiner Praxis durchgefallen und viel Geschrei um nichts. Immerhin ist die Vermarktungsstrategie der ART-Festbrennweiten ein durchschlagender Erfolg. Ich habe trotzdem kein einziges in meinen Fototaschen.

TAMRON nennt die erheblich verbesserten Neukonstruktionen nicht ART, sondern schlicht nur SP (SuperPerformance) – das scheint werbetechnisch leider ein Rohrkrepierer. Die ambitioniert hohen Preise fliegen Tamron schnell um die Ohren, oft kann nur zur Hälfte der Uvp. verkauft werden.
Das neue 6.3/18-400 mm werte ich als Flop, zu langsamer AF und ab 200 mm nicht mehr scharf genug, das 2.8/15-30 mm ist ein schweres Monster, das 6.3/150-600 mm G2 und das 2.8/70-200 mm G2 bringen deutliche Verbesserungen.
In den letzten Jahren sind Tamron sehr gute Konstruktionen gelungen:
1.8/35 mm VC
1.8/85 mm VC
6.3/150-600 mm VC G2
2.8/70-200 mm VC G2
2.8/24-70 mm VC G2

Auch meine jüngsten Tests belegen, Sigma kocht nur mit Wasser, Tamron hat die größeren Anstrengungen unternommen, wie auch Nikon, Olympus kommt langsam wieder aus der Plastikecke heraus und Leica-Panasonic brilliert – doch vor allen bleibt Canon die Innovationsgröße im Objektivbau, wenn erst das 4.0/600 mm DO IS erscheint…
Objektivbau:
1. Canon – nicht immer am besten, aber am innovativsten, IS, DO, BR, USM, MUSM
2. Fujifilm – die besten Festbrennweiten-Konstruktionen, Zooms weniger überragend
3. Nikon – im Telebereich wieder führend, Schwächen bei WW
4. Leica-Panasonic – hier stimmt alles, einzige Einschränkung: das Sensorformat
5. Olympus – die PRO-IS Objektive sind fantastisch
6. Tamron – die neue SP Serie zeigt Preis und Leistung
7. Sigma – wird wie immer überschätzt, aber wagt viel Neues
8. Voigtländer – leider bisher nur manuell, wird unterschätzt
9. Sony – die Preise passen nicht zu der Produktqualität
10. Leica ist völlig abgehoben, ohne noch einen echten Vorsprung zu haben
11. Zeiss – traut sich viel, kann mich aber selten begeistern
12. Samyang – lässt hoffen, überzeugt aber noch nicht so oft
13. Pentax – kann für APS-C u VF selten mit toller Leistung punkten, AF-Schwäche
14. Tokina – bedient nur noch kleine Nischenmärkte


NEUE Anbieter:

VENUS LAOWA
Venus 4.0/15 mm Macro
Venus 2.8/12 mm VF
Venus 2.0/7.5 mm mFT
Venus 2.0/105 mm STF
Venus 2.8/60 mm Macro 2:1
Bisher alle manuell, aber optisch gibt es daran nicht viel zu meckern – ich werde die Objektive in Zukunft intensiver ausprobieren.

YONGNOU verkauft alte Canon-Objektiv und Gehäuse Designs für Nikon Bajonett?
Was geht da vor? Jetzt werden auch schon 2.0/100 mm und 2.8/40 mm angeboten.
Die optischen und mechanischen Designs sind identisch, sogar äußerlich sehen sie aus wie eine preiswertere Kopie. Ich vermute, dass Canon diese älteren Objektive schon längst nicht mehr selbst her stellt und sie jetzt günstig unter dem Label Yongnou an preisorientierte Fotografen verkauft. Der chinesische Markt ist extrem groß und da gibt es viele zukünftige Kamerakäufer. Und zusätzlich hat Canon den Fuß in der Tür zu Nikon und kann seine Objektivkonstruktionen für Nikon-Kameras anbieten.
Grundsätzlich rate ich eher dazu ein gebrauchtes Canon Objektiv zu kaufen, als ein neues von Yongnou. Allerdings für den Nikon-Fotograf kann ein 2.0/100 mm oder 2.8/40 mm durchaus eine preiswerte und spannende Alternative sein.
Leider habe ich noch keine Möglichkeit den Autofokus zu testen.
Yongnou Objektiv-Nachbauten nach Canon-Design – alle DSLR-Vollformat für Canon und Nikon:
2.0/35 mm
2.8/40 mm
1.8/50 mm
1.8/85 mm
2.0/100 mm
Dann folgen vermutlich bald 2.8/20 mm, 2.0/135 mm und 2.8/200 mm…
Was allerdings nirgendwo steht ist welcher AF Verwendung findet. USM oder ähnliches wird nicht beworben. Also wer wert legt auf leisen, schnellen und präzisen AF ist hier sicher falsch.
Meine Kollegen benutzen immer häufiger die Blitze und drahtlosen Fernsteuerungen von Yongnou. Die sind inzwischen ganz brauchbar und deutlich besser als der Mist von Neewer und anderen Anbietern – dennoch würde ich meine Kameraelektronik nicht mit solchen Billigangeboten gefährden.

Yongnou bietet jetzt im Ausland einen neuen Blitz für Canon-RT Technik an, zum Preis von rund 150€ wird er mit einem flachen Akku ausgeliefert, der bis 750 Blitze leisten soll. YN686EX-RT ist seine Bezeichnung. Klingt vielversprechend, aber ich hatte noch keine Gelegenheit ihn auszuprobieren. Es wurde aber Zeit dass endlich mal jemand unsere Blitze mit leistungsfähigerer Akku-Technik bestückt. Nicht weil die XXX Zellen von Sanyo Eneloop schlecht sind, sondern weil sie einfach nicht mehr in die heutige Foto-Welt passen. Am besten wäre trotzdem, wenn die Blitze mit dem gleichen Kamera-Akku versorgt werden könnten!


 

Ein weiteres Jahr warten, bis Nikon und Canon endlich lautlose, schnelle Kameras ohne Spiegel-Umleitung bringen, ist viel zu lang. Und dann kommen sicher die von vielen Knipsern herbei gebeteten Vollformat-Kameras und beim Halbformat tut sich nichts. Also vergehen noch Jahre bis man mit Canon und Nikon Objektiven richtig hochwertige Tierfotografie betreiben kann.
Also hoffte ich, dass wenigstens Fujifilm schneller eine sehr schnelle Kamera und dazu 2.8/300 mm und 4.0/500 mm im Programm hat – aber auch das wird vermutlich noch 1-2 Jahre dauern.
Bei gutem Licht arbeite ich wieder gerne mit mFT, mit 4/12-100 mm + 2.8/40-150 mm + 6.3/100-400 mm + 4.0/300 mm + Konverter hat man da schon eine sehr schnelle, lautlose Ausrüstung.
Aber für die Dämmerung, an Regentagen und dunkle Motive ist das keine echte Option.

 

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