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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

16. Juni 2016
Das schneller Sterben – der Fotogeschäfte

OehlingOehling
Geschichte – Foto Besier-Oehling 

Vielleicht geht es Ihnen ja manchmal auch so wie mir…

Ich schaue gerne in die Schaufenster und hinter die Ladentheke von Geschäften die sich mit Fotogeräten und Fotografie befassen.
Objektive, Zubehör, Gebrauchtartikel und der Kontakt zu manchen Foto-Verkäufern ist spannend. Man kann alles sehen, das meiste anfassen und Kaufideen nehmen Gestalt an.
Das alles ist Online unmöglich.

Was sollte man auch sonst in einer Stadt spannendes tun?

Jetzt gehe ich mal nicht näher auf das kulturelle Angebot (Kino, Theater, Oper, Festivals und Co), auf wunderbare Stadtparks und Ruhezonen, auf die vielen Möglichkeiten zu Essen und Trinken und auf Lebensmittelgeschäfte, ein.
Was soll ein Mann jenseits 40 in der Stadt sonst großartig tun?
Immer weiter Hosen, Poloshirts, Hemden, Schuhe ansehen und kaufen? Das ist manchmal notwendig, aber kaum ein Freudenquell. Wenn man nüchtern nachdenkt, richtet sich der weitaus meiste Teil der Geschäfte in einer Stadt – an Frauen.
Das beginnt schon damit, das in Schuh- und Mode-Häusern Männer oft in den zweiten Stock verbannt werden, weil sie seltener so impulsiv und so viel kaufen wie Frauen.
Und dann sind der weitaus meiste Teil der Modegeschäfte an Frauen gerichtet – Mode ist für viele Männer eher notwendiges Übel – Billig-Schmuck-Läden, Parfümerien und Stoffgeschäfte brauchen wir schon gar nicht.

Selbst die Buchgeschäfte haben sich seit meiner Jugend sehr verändert und richten ihr Sortiment hauptsächlich an Frauen aus, tolle Krimis sind heute alle aus Skandinavien und irgendwie immer sehr ähnlich, die Bildbände und Reiseliteratur profitiert auch nicht von dem vielfältigen Angebot. In Buchgeschäften interessiert mich allenfalls eine sehr gut sortierte Zeitschriften-Ecke – meist muss ich dazu in die Bahnhofs-Buchhandlung. Ich gehe noch gerne in Comicläden, wenn die Stadt einen gut sortierten hat.

Also was bleibt eigentlich in der Geschäfte-Welt spannendes für Männer?
Die Technikmärkte, die inzwischen auch fast gleich wirken und Kartons von Paletten verkaufen. Sie haben scheinbar alles, was Männern spaß macht unter einem Dach vereint.
Da warten DVDs, Blu-Rays, Musik-CDs in gigantischen Mengen auf Käufer die immer weniger werden, denn das gibt es alles aus dem Internet. Und immer weniger Männer bauen oder erweitern eine Regalwand im Büro für Filme, Musik und Bücher. Davon abgesehen, das die guten Technikmärkte meistens gar nicht mehr in den Einkaufszonen sind, allenfalls in abgespeckter Größe in Centern, sondern in Gewerbegebieten.

Nachdem also Plattenläden, Bücherläden deutlich weniger geworden sind, sind jetzt Foto-Geschäfte regelrecht vom Aussterben bedroht.

In den 80igern war ich in Bonn und Köln, bei Bielinsky, Pro-Foto, Gregor, Lambertin und Co unterwegs. In Berlin erkannte ich dann die echte Qualität, die Fotogeschäfte haben können bei Foto-Meyer, Wüstefeld, Wiesenhavern und anderen.
Nach und nach lernte ich in fast allen Städten Deutschlands die wichtigsten Foto-Läden kennen und einige wenige auch schätzen.

In München gehe ich zu Dinkel oder zu Sauter, zu Isar-Foto nach Icking

In Konstanz zu Lichtblick,

in Nürnberg zu SH-Foto,

in Weiden zu Brenner-Foto

in Hamburg zu Wiesenhavern,

in Osnabrück zu Foto Erhardt

in Kassel zu Foto Jeschner,

in Münster zu Foto Köstner,

in Essen zu Profoto,

in Wuppertal zu Foto Huppert,

in Bochum zu Hamer,

in Düsseldorf zu Leistenschneider oder Koch,

in Aachen zu AC-Foto,

und in Mainz, Wiesbaden, Frankfurt, Worms ging ich immer am liebsten zu Besier-Oehling – als Geschäft gefiel mir von allen sogar Foto Oehling in Mainz mit am besten – lichtdurchflutet, zweiter Stock, ruhig, Platz genug, Gebrauchtangebot, exotische Geräte, alles vorhanden. Doch das geht seit gestern nicht mehr, die Besier-Oehling-Gruppe mit dem großen, bekannten Online-Versand waren Insolvent und haben gestern alle Geschäfte für immer geschlossen. Mainz, Wiesbaden und Frankfurt existieren nicht mehr. Worms wird von Fotogena (Darmstadt) weiter geführt, mit der gleichen, guten Mannschaft heißt der Laden jetzt Fotogena Worms. Auch Ingelheim hat einen neuen Eigentümer.

Seit 104 Jahren war Besier fester Bestandteil am Rhein – 5 Filialen und 70 Mitarbeiter – davon bleiben nur 2 kleine Filialen übrig.

Die Angstgegner sind Amazon, Ebay und auch AC-Foto, Foto Erhardt, Technikdirekt machen viel Online-Handel. Im Technikhandel ist gute Beratung am wichtigsten – doch kein Fotogeschäft hat es bisher geschafft – sich seine Beratung extra honorieren zu lassen. Und das wäre letztlich die einzige sinnvolle Maßnahme aus meiner Sicht. Eine Beratung muss 30-50 € kosten, die beim Kauf einer Kamera oder teuren Zubehörs auf den Kaufpreis angerechnet werden. Sicher werden das viele preisbewusste, deutsche Aldi-Käufer nicht hinnehmen und trotzig weiter im Internet beim billigsten Anbieter bestellen – doch da gibt es eben keine Beratung. Und sogenannte Fachzeitschiften, Internet-Tests und Erfahrungsberichte können das nur in einem Teil der Fälle abfedern. Eine Kamera und ein Objektiv oder Stativ muss man anfassen und ausprobieren. Das könnte man auch 2-4 Wochen lang im Versandhandel – doch der Ärger ist vorprogrammiert, wenn man dem gleichen Händler (vor allem Amazon!) mehrfach Geräte zurücksendet, die einem nicht gefallen. Für mich sind jetzt auch Städte wie Wiesbaden und Mainz uninteressant geworden. Und Frankfurt werde ich auch nicht mehr wegen der Fotogeschäfte besuchen.

Was anspruchsvollen Kunden bleibt, sind die 6 Calumet-Filialen – aber auch die lassen ein riesiges Loch zwischen Düsseldorf, Berlin und Stuttgart und einige wenige andere engagierte Foto-Geschäfte mit noch relativ guter Beratung.

Wenn Canon und Nikon und Panasonic nicht bald eigene Shops eröffnen, ist der deutsche Fotomarkt gestorben.

Die japanischen Hersteller haben das Sterben mit verursacht.

Von den geringen Gewinnmargen, kann nach dem Wegfall des Bilder- & Rahmengeschäfts kein Fotogeschäft mehr leben.

Der Internethandel mit dem Zwang so viel wie möglich, so schnell wie möglich zu verkaufen, setzt bei jeder neuen Kamera einen schnellen Preisverfall in Gang, der nicht sein müßte.
Denn im gleichen Maß wie die Preise sinken, werden auch die Foto-Geräte, die wir schon besitzen, weniger wert.
Das Leica- & Apple-Prinzip mit festen Preisen ist aus meiner Sicht das weitaus bessere und auch günstigere für den Käufer.

Ein weiteres Problem sind die Fotografen selbst, die die nur auf den Preis schielen und bis heute nicht verstehen wollen, das es keine Gewinnmarge von 30-40% gibt.
Realistisch sind 5-10% und bei wenigen Artikeln der Japaner und bei Leica auch mal 20%.

 

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15. Juni 2016
Leica-Panasonic mFT 1.4/12 mm Summilux

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Ich bin versucht zu denken, den Objektiv-Konstrukteuren fällt nichts Neues mehr ein.
Sicher ist ein lichtstarkes Super-Weitwinkel-Objektiv zu begrüßen, nur wer kauft sich das für kleine Sensoren?
Schon das Olympus 2.0/12 mm ist letztlich ein selten anzutreffendes Objektiv, das kaum jemand kauft oder gar dauerhaft nutzt. Leica kann das vielleicht noch etwas brillanter, doch das wäre spannend an einem Kleinbild-Vollformat-Sensor.
Und selbst da sind Foto-Anwendungen bei großer Blenderöffnung mit 24 mm eher rar, da fallen einem allenfalls Fotos vom Nachthimmel und nächtliche Strassenszenen ein.
Doch dieses Leica entspricht in der Bildwirkung einem 24 mm Objektiv bei Blende f:2.8.

Und da liegt der Hacken, soll ich dafür 1400€ locker machen?
Ein Canon 1.4/24 mm L USM II kann ich für 1300€ kaufen.

Wenn es kleiner sein soll als das Canon, dann ist das Fujinon 1.4/16 mm WR der bei weitem beste Kompromiss, es ist für unter 900€ zu haben, excellent und 375g leicht.

Abbildungsmaßstab maximal 1:5 (bezogen auf KB), 335 g leicht, 7cm kurz, bei 62 mm Filterdurchmesser.
Ich bin schon vom Papier überzeugt, dass es sich hier um einen Leckerbissen hinsichtlich Mechanik und Optik handelt, dass haben die jüngeren Leica-Panasonic-Konstriktionen alle bewiesen.

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7. Juni 2016
WILLKOMMEN auf der Insel: SRI LANKA

_78A5106 bsklWILLKOMMEN auf der Insel:  Sri Lanka
übertragen ins Deutsche, heißt Sri Lanka – Land der Löwen
Vermutlich hat es hier einst Löwen gegeben, oder man wählte den Löwen als Symbol für Stärke. Heute gibt es hier noch ein paar hundert Leoparden, aber sonst keine andere große Raubkatze.

Nach 10 Stunden Flug, sehr angenehm mit SriLankan Airlines bin ich von dem kleinen Flughafen überrascht, gemessen an Südeuropäischen Flughäfen ist er noch gut überschaubar und mit Frankfurt oder auch Köln/Bonn nicht zu vergleichen. Das hat aber sein Gutes, ich kann ihn schnell hinter mir lassen. Die feuchte Wand ist morgens um 4.30 Uhr noch erträglich. Erste aufdringliche Träger erwarten mich vor dem Flughafen, Tuk-Tuks, Menschen, Autos, Gewusel überall. Die Koffer werden einem förmlich aus der Hand gerissen um dann anschließend “Paper” zu verlangen, mit Münzen geben die sich gar nicht zufrieden. 300 Rupien entsprechen etwa 2 € – das mindeste Trinkgeld, das die Geschäftstüchtigen hier zu Lande erwarten. Der Flughafen liegt weit nördlich außerhalb von Colombo und nur 20 Minuten von der nächsten Stadt Negombo entfernt.
Im ersten Hotel sind wir gleich scharf die Kameras endlich einzusetzen. Nach dem langen, kalten Flug laufen alle Objektive hier im schwülen Morgendunst gleich an – richtig scharfe Fotos sind damit in der nächsten Zeit kaum möglich:

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Wenn Sie schnell sind, gelingen einige Fotos, bevor das Objektiv beschlägt…

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Der Hund liegt auf dem Hoteldach in der Nachbarschaft und ruht sich aus, bevor es zu heiß ist und sein endloser Lauf auf der Suche nach Futter beginnt – jeder Tag gleich.
Durch den Nebeldunst fotografierte Motive sind kaum scharf und farbrichtig zu bekommen.
Zwei Motive begleiteten mich über die ganze Insel, die schönen, roten Hunde und die Tempelblume.

 

 

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