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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

15. September 2013
Canon EOS 70 Praxistest & Vergleiche

Inzwischen sind mehr als 10.000 Fotos mit meiner 70D entstanden und sie mußte sich in vielen Situationen bewähren.

Die Eindrücke sind zwiespältig. Sie ist ein guter Ersatz für jede Eos 60D, für die 600D-700D Baureihe eine wirkliche Verbesserung und selbst für die 7D ein würdiger Ersatz.
Aber die Live-View Qualitäten sind zu sehr auf das Filmen ausgerichtet und bringen dem Fotografen leider nur wenig Vorteile. Meine Panasonic GH3 oder auch eine Olympus mFT-Kamera würde ich dafür noch längst nicht opfern wollen.

Alles beim Alten, kleine Schritte, kleine Verbesserungen – leider typisch Canon mit einigen schmerzhaften Kompromissen versetzt.
Die Canon-Verpackung und das Zubehör wie üblich. Mein EOS 5D3 Akku passt sofort.
Kein CF-Kartenschacht, sondern nur ein SD-Kartenschacht – das ist wenig.
Canon verwendet immer noch diese hautunsympathische Beschichtung, aufgerautes Polycarbonat überall. Man sieht daran jeden Fingernagel-Abdruck, aber alles lässt sich auch mit den Fingern genauso schnell weg wischen.

Um den neuen Autofokus zu testen nutze ich gleich den beweglichen Monitor. Meine Katzen sind wenig begeistert – “Der hat schon wieder ne neue Kamera…”

Mein Eddycam Leder-Gurt, den es jetzt ganz neu in Canon-ROT gibt, passt mit den neuen Schnellanschlüssen leider nur links, aber das wird ja noch angepasst. Ich bin ja auch nur zu faul um immer neu einzufädeln… ich setze gleich das EF-S 2,8/60 mm Macro an.

Was beim neuen Autofokus sofort auffällt:

Der normale Phasen-AF mit 19 Feldern im Sucher ist genauso wie in der 7D – spricht sogar noch etwas zügiger an.
Ich gehe hier mal verstärkt auf den Life-View ein – den der ist neu und spannend, durch en Sucher liefert die 70D was wir aus der Eos 7D kennen und ist schnell und flexibel.
Live-View ist erheblich schneller als in der EOS 60D und 700D, doch es wird nicht gleich alles scharf .
Die Zeitverzögerung ist vor allem beim Auslösen auf dem Monitor sehr deutlich.
Ich nehme zum Vergleich noch einmal meine Panasonic GH3, da fällt sofort auf, dass es in der Systemkamera natürlich keine Dunkelpause gibt und das Motiv immer zu sehen ist – dass kann man von der Eos leider nicht erwarten und bei Serien sieht man das Motiv zwischendurch nicht – das nervt.

Auffällig ist auch, das der AF mit STM 18-55 mm und 18-135 mm sehr flott ist (wenn auch nicht so schnell wie mFT-Systeme) und dann aber deutlich einbricht wenn ich mein 2,8/70-200 mm mit 2x Konverter einsetze. Dann fängt die Kamera schon an zu rätseln und Kontraste zu suchen. Ergo der neue Sensor-AF ist stark lichtabhängig – das alte Problem vom Phasenvergleich ohne viel Licht und Kontrast geht nichts. Also die vollmundigen Werbeversprechen von Canon, in der 70D den schnellsten Live-View aller Kameras realisiert zu haben – kann ich schon jetzt sofort widerlegen – auch ohne Messgeräte, einfach mit der Ausbeute an scharfen Fotos. GH3, E-M5, G6, P5 sind hier deutlich überlegen.

Canon Text dazu in der Bedienungsanleitung:
Wenn die AF-Methode auf [u+Verfolg.], [FlexiZone – Multi] oder [FlexiZone – Single] für Livebild-Aufnahme oder Movie-Aufnahmen eingestellt wird, wechselt die AF-Steuermethode (Erkennung von Phasenunterschieden zum Bildsensor oder Kontrasterkennung) automatisch je nach verwendetem Objektiv und ausgewählten Funktionen, z. B. Movie-Digitalzoom oder vergrößerte Ansicht. Dies kann die AF-Geschwindigkeit erheblich beeinflussen und die Fokussierung dauert ggf. etwas länger.

Canon bietet 31 Messfelder für den Autofokus im Live-View an – diese geringe Anzahl deutet schon die Problematik an, das Bildformat wird nicht bis an die Ränder ausgefüllt und nur sehr grob gerastert. Bei meinen Tierfotos fiel gleich auf, dass ich mit Live-View kaum durch Zäune oder gar zwischen Äste komme – die AF-Felder sind zu groß. Sie lassen sich nicht wie bei Panasonic in der Größe reduzieren. Ärgerlich! Canon ist noch Jahre vom gut nutzbaren Live-View entfernt!

Etwas Entscheidendes hat Canon außerdem vergessen, klappe ich den Monitor zu, schaltet die Kamera nicht automatisch auf DSLR-Sucher um, bzw. den Live-View ab. Man muß immer erst mit dem Daumen die Live-View-Taste drücken.

Nach ersten paar 1000 Schnapp-Schüssen ist sofort klar, dass was sich die mFT-Systemkameras in den letzten Jahren erarbeitet haben, kann Canon auch mit dieser EOS nicht bieten. Bei wenig Kontrast fährt der neue AF auf dem Monitor hin und her und braucht eine kleine Weile um das Ziel zu finden (mit 2,8er Objektiv), meine GH3 daneben hat es sofort, mit einem 5,6er Objektiv. Schon jetzt scheint mir klar, hier gibt es erhebliches Verbesserungspotential, meine Erwartung war hier zu hoch.

Auch das Sensorverhalten bei wenig Licht und Kontrast interessiert mich natürlich bei diesem neuen 20MP Sensor sehr.
Der Vergleich mit einer GH3 Systemkamera ist vielleicht nicht ganz fair – aber es gibt diese sehr gut funktionierende Technik, die eigentlich nur noch bei schnell bewegten Motiven und im Telebereich Nachteile hat.
Bei der EOS 70D fällt auf, das Canon einen zusätzlichen Schwerpunkt auf die Filmfunktion setzt, es gibt inzwischen 4 STM-Objektive – die haben neue AF-Motoren, die sind langsamerer als USM – aber ruhiger und fokussieren harmonischer und nicht hektisch, wie es für Filme wünschenswert ist. Filmen ist heute ohne Live-View mit schnellem, präzisem AF kaum noch denkbar und jetzt geht Canon konsequent auch diesen Weg. Nur leidet darunter etwas die Foto-Performance im Life-View.

Für traditionelle Spiegelreflex-Fotografen, die vielleicht auch ab und zu mal eine kompaktere Kamera einsetzen mag es vielleicht ungewöhnlich sein, dass ich die EOS 70D hier mit der besten derzeit erhältlichen Systemkamera Panasonic GH3 vergleiche – in der Preisklasse 1000€ ist sie für mich der beste Kompromiss. Die GH3 hat sich seit zehntausenden Fotos bewährt, war mit mir in Schnee, Regen, Wüste bald ein jahr unterwegs, die Bedienung ist absolut vorbildlich

– sie ist deutlich kompakter und liegt trotzdem perfekt in der Hand und am Auge
– ihr Objektivsystem ist erheblich frischer und braucht sich bis 200 mm nicht hinter Canon zu verstecken
– der Sensor ist noch etwas kleiner (mFT Faktor 2x) aber letztlich durchaus konkurrenzfähig bis 1600 ISO – oder mehr?

Weiterhin sehr schlecht gelöst ist die Auswahl der AF-Messpunkte. Über den Monitor geht das jetzt kinderleicht durch Berührung. Nur anders als bei Panasonic, Olympus und Co, sind der Sensor-AF über den Monitor und der Kamera-Boden-AF über den Sucher nicht miteinander verknüpft. Es sind zwei unterschiedliche Systeme, die sich nicht ergänzen oder unterstützen. Wähle ich auf dem Monitor ein Messfeld ganz oben rechts für Porträts und schaue  dann in den Sucher, dann ist der schwarz, ich muss umschalten und mir dann wieder umständlich durch drücken, drehen und kippeln mein Messfeld an die richtige Stelle bugsieren. So habe ich mir das ehrlich gesagt nicht vorgestellt. Warum nutzt Canon nicht einfach immer den neuen Sensor-AF, der ja jetzt auch mit Phasenvergleich arbeitet und verzichtet ganz auf den alten AF im Kameraboden?
Die Antwort kann ich mir selbst geben, der Sensor-AF ist zwar immer präzise und sollte keine Probleme mit Front- oder Backfocus an verschiedenen Objektiven haben (ein hoch einzuschätzender Vorteil bei Canon!). Doch, allen Beteuerungen zum trotz, er ist noch abhängiger von gutem Licht und Kontrast, denn  sonst ist er gar nicht schnell.

Das sind alles so unausgereifte Notlösungen – das muss anders machbar sein, wenn schon der Glasprismensucher erhalten bleiben soll.

(Allen Olympus, Sony, Fuji System-Kamera Nutzern muß ich leider sagen, dass weder die E-M5, noch Nex 6, Nex 7 noch X-Pro 1 noch X-E1 mich in den entscheidenden Punkten überzeugt haben – für mich sind bei einer neuen Kamera am wichtigsten: Handling & Bedienung, Objektiv-System, Schnelligkeit, AF-Möglichkeiten – Präzision & Performance, Sucher & Monitor, Robustheit im Dauerbetrieb, Accu-Versorung und am Ende natürlich auch die Bildqualität des Sensors — wer die Reihenfolge anders herum legt, wird sicher auch mit einer Sony oder Fuji froh. Mir nützt alleine ein etwas besserer Sensor nichts, wenn es die Objektive nicht gibt, die ich brauche und die Kamera nicht mit mir mithalten kann!)

(Die neue Olympus E-M1 ist noch nicht verfügbar, sie wird in einigen Punkten mit der GH3 mitziehen, in einigen auch wieder etwas besser sein (Sucher, Verschluss, Betriebsgeräusch) aber dafür anscheinend auch 500€ mehr kosten – ich denke der Preis ist zu hoch angesetzt. Auch eine E-M5 war für mich keine 1100€ wert und eine E-P5 keine 1000€)

Macro-Fotos:

Mit meiner Art der Macro-Fotografie harmoniert die Canon EOS 70D sehr gut und sehr schnell und sehr einfach.
Macros mit 2,8/60 mm – 2,8/100 mm L IS – 3,5-5,6/18-55 mm IS STM
Meist freihand über den Monitor mit Bildstabilisator, oft mit Offenblende. Ich nutze den Monitor auch gleich als Auslöser und setze den AF-Punkt genau dahin, wo die Schärfe liegen soll, das funktioniert sehr gut, wenn auch mit etwas Verzögerung.
Natürlich ist die 70D auch ein echter Gewinn bei der Macro-Fotografie mit Stativ über Live-View Monitor – sehr flexibel. Verstehen sie mich nicht falsch, der SLR-Sucher ist fantastisch, aber besonders in der Macro-Fotografie ist es häufig nicht ohne Verrenkungen und Krampf nicht möglich das Motiv dadurch genau zu betrachten. Der Monitor ist auch in jeder Stativposition ein echt großer Gewinn.

Panasonic hat das als erster erkannt und dafür den SLR-Sucher aufgegeben und durch einen elektronischen Sucher ersetzt. Der bewegliche Monitor mit dem schnellen Live-View und der sofortigen Auslösung über den Monitor fehlt mir schmerzlich an allen Canon und Nikon Kameras. Bisher waren die ersten Gehversuche eher bemüht, mit den mFT-Kameras konnte kein Hersteller mithalten – schon gar nicht im Macro-Bereich. Mit einer Olympus E-M5 oder Panasonic GH3 lässt sich wunderbar und unvergleichlich mit 2,8/45 mm Leica, 2,8/60 mm Olympus, den neuesten Zooms und allen anderen Macro-Objektiven per Adapter die Macro-Fotografie betreiben. Ab Blende 16 reduziert die Beugung etwas die Bildqualität und das trifft so auch auf die EOS 70D zu.

BILD-rauschen:

20 MP plus AF-Sensoren auf dem Sensor – die quälende Frage ist, wie sehr und ab wann rauscht die 70D? Mein erster Eindruck im Schatten ist gar nicht gut. Bei starker Vergrößerung ist es auch bei 800 ISO sichtbar und bei 6400 ISO ist das Bildrauschen der 70D deutlich störender als das der GH3 – ich spreche jetzt aber nur von JPEG mit kamerainterner Rauschreduzierung. Wenn ich die in der GH3 ausschalte, sehen die Fotos verheerend aus und sind unbrauchbar. Ich werde mir das noch in RAW anschauen und Vergleiche bei unterschiedlichem Licht machen. Also erst einmal Entwarnung.
Im Vergleich zur EOS 7D ist folgendes sichtbar:
Das Farbrauschen der 7D war ja immer sehr ausgeprägt. Aber ISO 800 wird das Rauschen sichtbar, 1600 ISO ist für Tieraufnahmen noch nutzbar, aber ab 3200 ISO wird es schlimm und da hilft auch die gezielte Entrauschung im RAW nicht mehr viel, denn sie kostet Schärfe und Details.
Auch bei der neuen 70D ist ab 800 ISO ein Helligkeitsrauschen zu sehen, 1600 ISO sehen auch noch gut aus, kein störendes Farbrauschen, 3200 ISO sind nutzbar, also gut 1 Stufe bis 1 1/2 Stufen Gewinn zur 7D und 60D und 700D.

Vor allem das Farbrauschen fällt kaum noch störend auf. Aber ISO 6400 würde ich schon mit der 70D nicht mehr verwenden wollen, weil dann sofort die Details massiv leiden und eine Entrauschung auch nicht mehr viel retten kann. Hier liegt sie natürlich 2 Stufen hinter denVollkformatsensoren der 5D3 und 6D.

Was mich im Vergleich überrascht ist das annähernd gleich gute Abschneiden der GH3 – die bis 3200 ISO gut mithalten kann und ab 6400 ISO sogar noch etwas weniger Bildrauschen zeigt als die 70D. Nur leidet die GH3 etwas unter den Rottönen, wo die EOS eher kühl bleibt.

Nach diesem Test steht für mich fest, eine 7D möchte ich nicht mehr haben und würde sie nur noch bis maximal ISO 800 nutzen – was für die Tierfotografie zu wenig ist. Für Landschaften und allgemeine Fotografie bei gutem Licht ist sie natürlich auch weiterhin eine gute Kamera.
Die 70D eignet sich für mich als Macro-Kamera und als Konverterersatz oder zusätzliche Ausschnittvergrößerung bis 1600 ISO.

DUNKELPAUSE:

Extrem ärgerlich finde die Dunkelpause bei Blick auf dem Monitor. Nach jedem Foto bleibt der Monitor relativ lange schwarz rund 3 Sekunden, bis der Blick wieder frei gegeben ist. Bei Panasonic und Olympus entsteht auch eine kurze Schwarzphase, aber das ist eher ein Wimpernschlag und nicht in Sekunden auszudrücken. Daraus folgt, mit der EOS 70D sind praktisch keine Foto-Serien über den beweglichen Monitor zu machen, weil ich ja nicht weiß wohin sich das Motiv inzwischen bewegt hat.
Mit der GH3 (und noch besser bei der E-M5) entstehen etwas längere Pausen bei schnellen Sequenzen, aber die Action ist noch gut zu verfolgen.
Daraus ziehe ich die Schlussfolgerung, dass Canon hier massiv spart, an Prozessor-Leistung, an Speicher etc. Canon will mit dem Live-View und den neuen STM-Objektiven offensichtlich nur die Filmer abholen (da gibt es natürlich ein dauerhaftes Filmbild!) und lässt die Fotografen dabei blind im Regen stehen. Das ist für einen Fotokonzern ziemlich unüberlegt und kurzsichtig. Nur weil noch ein Glassucher da ist, will und kann ich nicht alle Bildserien damit fotografieren.
Panasonic hingegen kommt aus dem Fernseh- und Videobereich und hat die Fotografie vor 10 Jahren zusätzlich entdeckt. Beim Thema FullHD-Video ist Panasonic mit seinen Kameras schon seit vielen Jahren ungeschlagen und beinahe konkurrenzlos stark. Aber auch in der Fotografie engagieren sie sich so stark, dass der Anwender sichtbare Vorteile vor Canon, Nikon und Co hat – nur den Glassucher bietet Panasonic nicht mehr an. Und Sony und Samsung machen es ähnlich und haben einen ähnlichen Weg zurückgelegt.
Jetzt sehe ich wieder das taktieren von Canon – die nächste Kamera mit dem neuen Sensor wird natürlich diese Dunkelpause verkürzen müssen und dafür deutlich mehr kosten – also bleibt Platz für eine Eos 7D II.

Die EOS 70D ist mal wieder ein Produkt, dass bewusst nicht zu Ende entwickelt ist – scheint mir. Das ist sehr frustrierend!
(das natürlich alles unter Vorbehalt, denn ich habe ja noch nicht alle Einstellungen ausprobieren können)
Das mir jetzt bitte keiner denkt, ich habe mich mit Panasonic verheiratet! Wenn ich meine Porträtfotografie mache – dann nehme ich weiterhin eine 5D3 mit 1,2/85 mm und wenn ich Tiere fotografiere, dann mache ich das mit der 5D3 und 2,8/300 mm; 4,0/200-400 mm und den Extendern – und da ist diese Ausrüstung auch in der Summe konkurrenzlos.
Da kommt keine Panasonic, keine Olympus und keine Sony mit. Noch nicht. Ich vergleiche hier nur die Kameras die ich für meine Fotografie ausgewählt habe und die mir bestens vertraut sind und sage damit nicht, dass Olympus, Nikon, Pentax und Co schlechte Kameras bauen, mit denen ich nicht fotografieren könnte!

Kamera-Vergleich:

Im Vergleich zur 60D und 700D gewinnt sie, keine Frage. Das was die 7D leistet, schafft sie technisch auch, genaue Sensor-Vergleiche muss ich noch machen, die 7D war aber ab 1600 auch nie sonderlich rauscharm.
Für mich ist der Vergleich zu den spiegelfreien Systemen erheblich spannender, denn da gibt es jetzt endlich Kameras in der 1000€ Klasse die Haptich und Ausstattungstechnisch bis auf den Glas-Sucher gut mithalten können. Beim ersten vergleichenden Blick in den Sucher der Panasonic GH3 mit 3,5-5,6/14-140 mm OIS gegen EOS 70D mit 3,5-5,6/18-55 mm STM IS fällt sofort auf, das elektronische Sucherbild der GH3 ist um ein vielfaches heller und deutlicher. Bildstabilisierte Objektive haben beide, das 14-140 mm ist kompakter und kaum schwerer als das 18-55 mm und schärfer bei Offenblende zeichnet es auch.
An beiden Kameragehäusen finden alle meine Finger an den Griffen Platz, selbst an der merklich kleineren GH3 muß mein kleiner Finger nicht balancieren. Für beide Kameras gibt es Griffe mit zweitem Accu und Hochformatauslöser. Die GH3 ist gut 1 cm weniger hoch und weniger tief. Das Panasonic Gehäuse hat eine tolle Oberfläche, ist kratzunempfindlich und eine angenehmere, klebrigere Gummierung.

Die Nikon D7100 mit 24 MP rauscht sichtbar weniger und bietet mehr Dynamik, aber was soll man als Canon-Fotograf mit einer Nikon….

L I C H T:

+ viel Leistung und neue Technik zum noch fairen Preis (1100€)

+ endlich ein Technik-Highlight mit ganz neuen Möglichkeiten in der DSLR-Fotografie

+ gleich vertrautes Gehäuse

+ bewährter AF aus der Eos 7D mit 19 Messfeldern

+ voll beweglicher Monitor mit AF und Touch-Screen-Auslöser

+ verriegeltes Menü-Rad

+ 20 MP Sensor mit 1,6 x Vergrößerungsfaktor

+ Miniblitz eingebaut und wireless Steuerung

+ Hochformnat-Batterie-Griff erhältlich

+ lange Accu-Ausdauer

+ individuelle Objektivkorrektur: Vignettierung, Farbfehler

+ sehr gute Accu-Leistung im Sucherbetrieb

+ Made in Japan

+ sanfte Auslösung und wenig Spiegelvibration

+ festsitzender Suchergummi / Dioptrieausgleich

+ 7 Kreativ-Filter, jeweils anpassbar und auch nachträglich anwendbar

+ Belichtungskorrektur in 1/2 Schritten +/-5 EV nutzbar

+ HDR-Modus

+ RAW in der Kamera entwickelbar

+ WLAN mit WiFi an Bord

+ bessere Farbwiedergabe als bei anderen Canon-Kameras aber schwächer als Olympus/Pentax

 

Schatten:

– nur 1 Jahr Garantie bei allen Canon-Produkten – nicht zeitgemäß, nicht wettbewerbsfähig

– Gehäuse fast ein bisschen langweilig für Canon-Nutzer

– lange Dunkelpause im Live-View Betrieb

– Kontrastarmut und Farbreduktion weiterhin deutlich zu hoch im Jpeg

– Bildserien im Live-View praktisch nicht möglich – nur blind

– Live-View-AF ist lichtstärkeabhängig, bei f:5,6 und 400 mm Brennweite deutlich langsamer

– Live-View mit 31 Messfeldern, zu groß und nicht präzise einsetzbar

– Bildrauschen im JPEG relativ hoch, ab 800 ISO sichtbar, bei 3200 ISO schon deutlich

– leise Verschlußauslösung verlangsamt Bildserie und AF-Servo

– inkompatibles EFs Objektivsystem zu EF-Vollformatkameras

– immer noch kein JPEG 2000 in der Kamera

– Ein-/Aus-Schalter links ist alles andere als ideal

– kein TAV-Programm das es erlaubt gleichzeitig Blende und Zeit zu verändern durch ISO-Anpassung

– sehr hoher Stromverbrauch im Live-View – nur 200-300 Bilder

– Griff und Daumenauflage wird warm, im Life-View

– nur 1 SD-Kartenschacht

– nur 17 RAW in Folge – nur 8 RAW/JPEG in Folge

– beim Wechseln Kreativ – in Automatik-Bereich muß Live-View immer wieder neu gestartet werden

– beim Schließen des Monitors keine automatische Umschaltung auf Sucher

– Horizontwippe nicht im Live-View Betrieb – nicht im Hochformat

– Kamera immer noch relativ laut

– AF-Hilfslicht nur mit Blitz

– nur ein Custom Mode

– Dioptrieausgleich viel zu leichtgängig und zugänglich

– Löschvorgang langsam und 3 Tasten nacheinander drücken

– automatische Helligkeitsanpassung am Monitor fehlt

– nur Kurzbedienungsanleitung ausgedruckt als Beigabe

– 468 Seiten Bedienungsanleitung nur auf CD

 

Unterschiede: Canon EOS 70D – 7D

–       70D hat schwärzere, weniger raue Oberfläche

–       beweglicher Monitor an der 70D

–       berührungsempfindlicher Monitor mit Auslösemöglichkeit an der 70D

–       leise, weiche und gebremste Verschlußauslösung der 70D

–       Menü-Rad an der 70D gesichert

–       Klarere Beschriftung auf dem Menü-Rad an der 70D

–       Joystick separat an der 7D an der 70D im großen Wahlrad

–       Fummeliger Batteriefachdeckel an der 7D an der 70D wird er einfach eingehackt

–       7D Batteriedeckel gefedert – 70D nicht

–       Ösen für Gurt an der 70D unlackiert, chrom

–       Dioptrie-Einstellung an der 70D zu leichtgängig

–       Blitzknopf an der 70D höher

–       Miniblitz-Ausfahrgeräusch an der 70D viel leiser

–       70D gut 1 cm in der Länge geschrumpft und etwas niedriger

–       die 7D hat 3 Custom-Einstellungen

–       70D hat Kreativfilter

–       A+ Programm

–       70D = 5 Basistasten auf dem Oberdeck – Drive und AF endlich wieder getrennte Tasten

–       70D = kleineres Sucherokular

–       7D minimal größeres Sucherbild

–       7D Sucher im Weitwinkelbereich schwerer zu überblicken

–       Drehrad über dem Auslöser leiser und kürzer übersetzt

–       7D hat größeres Display

–       70D hat RAW/JPEG-Taste

–        die 5er Tasten-Reihe der 7D links vom Monitor wurde umverteilt

–       CF Karte der 7D gegen SD Karte 70D

–       Neuer kleiner Fernbedienungs-Anschluß an der 70D

–       Blitzsynchronbuchse hat nur die 7D

–       Wifi-Anschluß der 7D wird durch eingebautes WIFI in der 70D ersetzt

–       Beide „Made in Japan“

–       Abblendtaste ist von links (7D) wieder nach rechts (70D gewandert

–       Blitz-Taste sitze jetzt höher am Blitz (70D

–       Der BP-E6 Akku ist der gleiche wie er auch in der 7D, 6D und 5D3 Verwendung findet – nur der Batteriegriff muss natürlich für dien EOS 70D wieder neu angeschafft werden

 

Ich sehe immer wieder Besitzer der 7D Kamera mit dem 4,0/17-40 mm oder gar 2,8/16-35 mm Objektiv herum laufen. Der Grund dafür ist fast immer , dass man ja noch Vollformat anschaffen wolle oder eine Vollformat-Kamera besitzt.

Also vielleicht Angeberei, denn schon das kleinere, viel leichtere 18-55 mm STM zeichnet bei allen Blenden schärfer und am Rand besser als die beiden Extremweitwinkel für Vollformat.

Die Sonnenblende eines 17-40 mm ist mit 6cm länge und 11 cm Durchmesser schon fast so groß, dass die Kameras dahinter verschwinden.

Wer wirklich das bestmöglicher herausholen will und wem es am Kleingeld nicht fehlt, der kauft sich:

Eine 5D3 oder 6D mit 4,0/17-40 mm  plus 2,8/24-70 mm

Und eine Eos 70D mit 3,5-5,6/18-55 mm oder 3,5-5,6/15-85 mm und nutzt sie aber hauptsächlich im Macro- und Telebereich und weniger im Superweitwinkelbereich – denn da ist tatsächlich die Vollformatkamera deutlich im Vorteil.

Für wen lohnt sich die Canon EOS 70D? (trotz meiner persönlichen Enttäuschung)

Für alle die mit dem Canon EOS System starten wollen.
Für alle die Bildrauschen nervt – denen das Bildrauschen der 7D; 700D und 60D viel zu hoch ist.
Für Macho-Fans die bereit sind, sich den beweglichen Monitor zu Nutze zu machen.
Für alle Filmer.
Für Fotografen die gerne mit Filtern experimentieren, Bildbearbeitung/RAW in der Kamera realisieren wollen
Der Kauf macht am meisten Sinn mit dem 18-55 mm STM.

Für mich sind viele mir wichtige Punkte an der 70D besser gelöst – für mich ist die 7D Geschichte. Allerdings vermute ich jetzt doch das Canon eine schnellere, noch bessere Eos 7D II im Jahr 2014 bringen wird, einfach weil Canon immer so weiter macht.

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

Kamera und Griff können Sie mit oder ohne Objektiv direkt bei mir kaufen. Ich empfehle den Kauf mit 18-55 mm STM, das völlig neu überarbeitete Zoom ist jeden Cent wert, das 18-135 STM jedoch nicht so sehr.

 

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Hier einige Bildbeispiele alle Freihand, aus den ersten 300 Fotos:

 

 

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28. August 2013
Pentax-Ricoh Objektive in HD

 

Pentax schön verdoppelt – die gleiche Taktik wie eh und je – das Foto soll suggerieren, dass ein ganzer Haufen neuer Pentax Objektive für die K-Kameras erscheinen, tatsächlich sind es 5 in schwarz und in Silber und alle gab es schon.
Sie wurden nur etwas optimiert, allerdings nicht für Vollformat, sondern nur für das bisherige APS-C.

Pentax HD DA 4/15mm ED AL Limited

Pentax HD DA 3,2/21mm ED AL Limited

Pentax HD DA 2,8/35mm Macro ED AL Limited

Pentax HD DA 2,8/40mm ED AL Limited

Pentax HD DA 2,4/70mm ED AL Limited

 

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

20. August 2013
Fuji X System – nüchtern & vergleichend betrachtet

Fuji ist einer der größten und bedeutendsten Fotokonzerne der Welt. Fujifilm ist als einer der letzten Traditions-Hersteller mit einem eigenen spiegelfreien System gestartet – zweifellos inspiriert von Leica und doch moderner.

Fuji war immer ein wichtiger Objektiv-Hersteller, der ähnlich wie Olympus und Nikon sehr auf optische Qualität geachtet hat und hier liegt auch der Schwerpunkt des X-Systems – relativ großer Halbformat-Sensor (APS-C) und bestmögliche Objektive dafür. Selbst Zeiss fällt es nicht ganz leicht da bessere Alternativen zu konstruieren. Doch nach den ersten Festbrennweiten, schön verpackt und mit stabiler Sonnenblende angeboten, kommen jetzt die Zooms und die üblichen Plaste-Objektive. Das neue 3,5-5,6/16-50 mm ist ein billiges Objektiv ohne Metallbajonett. Hier gibt Fuji seinen eigenen Anspruch schon nach nur 2 Jahren auf.

Die Fujifilm-System-Kameras der X-Baureihe versuchen eine qualitativ hochwertige Nische auszufüllen. Ihre Bauart ist an die 50iger Jahre Messsucherkameras angelehnt und sie stellen dem Fotografen einen sehr leistungsfähigen Sensor im APS-C-Halbformat zur Verfügung. Bisher sind 3 Kameras erschienen, die sich deutlich durch ihr Sucherkonzept unterscheiden: X-Pro 1 mit Glas und elektronischem Sucher – X-E1 nur mit elektronischem Sucher und X-M1 ganz ohne Sucher.

Sie sind in erster Linie spannend für Street- & People-Fotografie mit lichtstarken Objektiven. Es werden zwar inzwischen 3 Zoom-Objektive angeboten, aber damit lassen sich die Stärken der Kamera nicht wirklich ausreizen, dazu braucht es die lichtstarken Festbrennweiten. Makro-Fotografie und Tele-Fotografie sind bisher nicht die Stärken des Systems.
Fujifilm kann 8 verschiedene Objektive liefern und 3 weitere sind geplant (1.4/23 mm – 1,2/56 mm – 4,0/10-24 mm – 4,5-6,7/50-230 mm).

Fujifilm brachte 2012 die besondere Pro-X1 mit neuartigem Sucher – sie erregte viel Aufsehen und hat ihre Fans gefunden. Mich hat sie wenig begeistert, denn sie ist zu erst einmal sehr langsam und die Farbqualität des Sensors ist sehr gut für Porträts aber weniger gut für alle anderen Motive. Inzwischen ist die Kamera durch regelmäßige Updates schneller geworden und steht nicht mehr so sehr im Schatten von mFT und Nex. Sie ist wie ein leichtes Brikett, schwere Objektive werden damit schnell unhandlich und schon das 55-200 mm Tele lässt sich damit nicht bequem einsetzen. Dazu braucht es des separat erhältlichen Handgriff. Fuji versäumt es hier 4 Kontaktpunkte an den Ecken auf der Frontseite der Kamera anzubringen. Dort könnte man dann verschiedene Griffe und Gurte schnell befestigen. Zum Trost werden teure Griffstücke ohne weitere Funktion für die X-Pro1 und X-E1 Kameras zum Preis von  70€ angeboten.

Die zweite Kamera: X-E1 mit rein elektronischem Sucher ist ein gelungener Kompromiss, mit sehr gutem Sucherbild und etwas kompakter. Doch die Farbqualität des Sensors bleibt gewöhnungsbedürftig, für alle die nicht nur Menschen fotografieren.

Kürzlich ist mit der X-M1 die dritte Fujifilm-Kamera erschienen, sie hat dass, was den beiden anderen fehlt, einen beweglichen Monitor. Leider ist der jedoch nur klappbar und verfügt nicht über ein Gelenk. Und Fuji hat die Kamera für Einsteiger ausgelegt und einfach den Sucher und jede Option darauf, gestrichen. Damit disqualifiziert sich die Kamera aber für Reisen und für weitgehend ambitionierte Fotografie – denn dabei ist man abhängig von einem sehr guten Sucher.

Wenn Sie mit einer Fuji-Digital-Kamera beginnen zu fotografieren, wird eins sehr schnell klar – es sind KEINE Kameras für jedermann. Sie erfordern ein geduldiges, ruhiges Einstellen und vertraut machen. Das X-System ist kein Action-System!
Ich hatte zuerst viele unscharfe, verrissene und falsch fokussierte Fotos, daran änderten auch rasche Firmware-Verbesserungen nichts – die Kameras sind sehr gut, das Problem liegt bei mir. Ich habe sie benutzt wie Panasonic oder Canon Kameras – das kann aber nicht klappen. Der AF sitzt einfach nicht immer und schon gar nicht blitzschnell, AF-Nachführen ist in der Form gar nicht machbar und selbst bewegte Blumen im Wind sind kaum scharf zu bekommen.
Einmal daran gewöhnt und mit ruhiger Arbeitsweise, liefert sie regelmäßig sehr scharfe und farblich oft sehr schöne Fotos mit natürlicher Schärfe, die man im JPEG kaum nach zu bearbeiten braucht. Die Farbgebung kann in Form der Film-Typen angepasst werden, Schwerpunkte sind aber ganz deutlich People- und Reportage-Fotografie.

Fujifilm hat viele Innovationsschritte der Autofokus-Entwicklung nicht mit gemacht, er ist trotz mehrmaliger Nachbesserung (Bitte immer die aktuelle Software herunter laden!) noch fühlbar weit entfernt von den microFourthirds-, Sony- und Nikon- Systemkameras.

Schnelligkeit steht insgesamt bisher generell nicht in den Entwicklungsbüchern von den Fujifilm-Ingenieuren. Langsamkeit bezeichnet alle Funktionen der Kameras erheblich besser. Die Kameras brauchen länger zum Einschalten, lange um aus dem Standby aufzuwachen, speichern nicht so schnell ab und haben eine lange Auslöseverzögerung.

Das finde ich sehr bedauerlich. Ich erwarte mir von einem innovativen System einiges mehr. Schwächen beim Autofokus kann ich für meine Fotografie gar nicht gebrauchen und voll bewegliche Monitore sollten Standart sein. Insgesamt wirken die Kameras zwar angenehm leicht, aber dennoch verspielt altmodisch, manuelle Fokussierung, Blende und Belichtungskorrektur sind zu leichtgängig und lassen sich nicht so angenehm einstellen. Weder das Rad für den Belichtungs-Modus noch das Menü-Rad sind gegen unabsichtliches Verdrehen gesichert.  Also noch kann mich Fujifilm so nicht begeistern und ist auch nicht auf Augenhöhe mit microFourthirds. Beim jetzigen Stand ist die Sensorleistung zwar einen Hauch besser als die von Sony und bei höchsten Empfindlichkeiten auch mFT etwas überlegen, aber das Potential vom Halbformat sehe ich hier nicht ausgeschöpft. Es sollte ein 24 MP Sensor mit noch geringerem Bildrauschen möglich sein. Ich hoffe das ändert sich dann 2014 wenn eine X-Pro2 und X-E2 erscheinen – aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die Bildstabilisierung ist bisher nur in 3 Zoom-Objektiven realisiert, sie arbeitet gut, aber nicht so effektiv wie andere Systeme.

Doch wer mit 14 mm und 35 mm unterwegs sein mag, bekommt ein leichtes, kompaktes und relativ leises System mit dem sich auch Reportage-Situationen gut einfangen lassen.

Wenn Sie mit einer Kamera im 35iger Bereich arbeiten wollen, gibt es noch eine reizvolle Alternative: Die Fujifilm X100s, die Nachfolgerin der X100 ist deutlich überarbeitet und etwas schneller. Sie hat den Hybrid-Sucher der X-Pro 1 und auch den besonderen 16 MP APS-C Sensor und das hochwertige 2,0/23 mm Objektiv ist sehr kompakt und fest mit der Kamera verbunden. Die X100s ist mit 430g incl. Objektiv eine sehr leichte und handliche Alternative für allerdings sehr happige 1200€.
Sie ist für 300€ sogar erweiterbar auf 2,0/18 mm (28 mm KB).

Kaufempehlung Fujifilm X-System:

X-E1
2,8/14 mm
1,4/35 mm
(2,8-4,0/18-55 mm)
2,8/8 mm Fisheye Samyang

LICHT:
+ 1,5x Sensor – hohe Qualität+ geringes Bildrauschen
+ kaum Preisverfall
+ wertige Anmutung
+ teilweise hohe Objektivqualität
+ kompakte und leichte Objektive

Schatten:
– Farbwiedergabe nicht optimal für alle Motive
– sehr gemütlicher AF
– nicht immer präziser AF
– sehr langsamer Verfolgungs-AF
– Auslösergeräusch nicht wirklich leise und gewöhnungsbedürftig
– schwache Filmfunktionen
– kein richtiger Handgriff
– old fashioned, Drehräder ohne Verriegelung
– Mitzieheffect im Sucher
– kein beweglicher Monitor
– nur wenige Objektive bildstabilisiert
– kein Super-Zoom-Objektiv
– Tele-Zoom-Objektiv nur bis 130 mm sehr scharf & kaum für bewegte Motive brauchbar
– Kameraeinstellungen verstellen sich leicht ungewollt

VERGLEICH:

Viele Fotofans denken heute, die Größe des Bildsensors macht die Bildqualität aus. Wer bisher mit einer microFourthirds-Kamera oder gar mit einer Digicam fotografiert hat, vermutet nach den ersten Fotos mit einer Fujifilm oder Sony Nex dass die Fotos besser, schärfer, hochauflösender, rauschärmer und letztlich schöner werden.
Das passiert aber in den allermeisten Fällen nicht. Erst wenn man sich ganz auf ein System eingefuchst hat und die Komponenten: Kamera – Kamera-Einstellungen – Objektiv – Blende und Bildnachbearbeitung in Harmonie zum Motiv und dem Licht gebracht hat – werden die Fotos wirklich besser.
Und dabei ist kein schnell sichtbarer Sprung zwischen microFourthirds und APS-C Halbformatsensoren und nicht einmal zwischen mFT und Vollformat oder APS-C und Vollformat erkennbar.
Die Sensoren sind heute bis hinunter in die Digicam-Formate so gut und lösen praktisch alle mindestens 16MP auf – dass sichtbare Verbesserungen erst mit der eigenen, persönlichen  “Nachbelichtung und Kalibrierung” zu sehen sind.
Es genügt einfach nicht eine Fuji X-Pro1 oder eine Canon Eos 5D3 oder Nikon D800 zu kaufen – bei weitem nicht.

Rein aus technischer Sicht betrachtet, wird schnell klar, dass Fuji einige Innovationen anbietet und den Sensor selbst entwickelt hat und sich bei den Objektiven viel Mühe gibt, doch der ganze Rest der Technik wird anscheinend zugekauft und ist veraltet. Fuji ist da so wie früher Skoda und heute Dacia, in einer aufpolierten Hülle wird letztlich alte Technik zum neuen Preis teuer verkauft.

Mit einer neuen Kamera verknüpft man ja immer insgesamt, das die Fotos aussagekräftiger, schöner, beeindruckender werden, schon für einen selbst und erst recht für andere. So habe ich mich intensiv mit den erst seit kurzem erhältlichen Fujifilm X-Kameras und allen Objektiven auseinander gesetzt. Jetzt bin ich leider wieder nüchtern und meine Fotos nicht wirklich besser, als die, wie ich sie seit Jahren mit mFT machen – eher viel mehr unscharfe und nicht im richtigen Moment ausgelöste Fotos. Fiese beiden Umstände liegen aus meienr Sicht mehr an den kameras als an mir. Sicher braucht es eine ganze Weile, bis man sich auf ein neues System eingelassen hat, die habe ich auch zuletzt bei Sony Nex, Nikon 1 und bei Olympus mFT gebraucht – nur Canon und Nikon DSLR-Systeme sind in Fleisch und Blut übergegangen. Doch nach einigen Monaten zieht man dann nüchtern Bilanz – und die fällt bei mir sehr eindeutig aus – gegen mFT ist noch nichts anderes wirklich konkurrenzfähig – bei weitem nicht. Der Vorsprung von Panasonic und Olympus beträgt Jahre. Und nur bei Canon habe ich ein bisschen Hoffnung, dass sie jetzt schnell mit der EOS M aufholen – Sony wird es auf Jahre nicht schaffen hochwertige Objektive für die wichtigsten Brennweiten zu bringen, Samsung ebenfalls nicht, Pentax hat sich verrannt und Nikon weiß noch nicht wohin es mit der 1 gehen soll. Bei Nikon 1 ist auffällig,. dass jetzt mit lichtstarken und schweineteuren Objektiven gegengesteuert werden soll – doch lichtstarke Objektive machen aufgrund des kleinen Sensors allenfalls für kurze Belichtungszeiten begrenzt Sinn, die Schärfentiefe bleibt gewaltig groß – das 1,2/32 mm Porträt-Tele entspricht einem 3,2/86 mm – mehr muss man dazu eigentlich nicht sagen. Die Limits der Kreativität des 1 Zoll kleinen Sensors sind überdeutlich. Nur Menschen mit unverschämt viel Geld und wenig Erfahrung mit den Gesetzmäßigkeiten der Fotografie, werden sich zusätzlich das Nikon 1 System für gut 1300€ in die Fototasche packen. Ich bleibe dabei microFourthirds ist perfekt an den Limits entwickelt, noch kleinere Sensoren bieten zu wenig kreatives Potential – bzw. allenfalls mit späteren Software-Tricks. Das ist für mich aber dann kein “Malen mit Licht” mehr und nicht mehr meine Fotografie, wo ich mich Life im Leben mit dem Motiv auseinandersetze und es bestmöglich in der Kamera gestalte und  bewahre. Und größere Sensoren wie APS-C haben kleine Vorteile und gewichtige Nachteile und Vollformat-Kleinbild bleibt ein schwerer Kompromiss und der Weg zur größten Vielfalt und höchsten theoretischen Qualität.

OBJEKTIVE:

Die Fujifilm Festbrennweiten zeichnen sehr gut und bei großen Blenden auch sehr schön, dass kann man heute nur noch von wenigen neuen Objektiven so spontan behaupten.
Die Fujifilm Zooms wollen besser sein, aber nur Verarbeitung und Lichtstärke sind etwas besser – letztlich ist es schwer die erfahrene Konkurrenz: Olympus, Panasonic, Leica, Zeiss zu schlagen.
Das Fujifilm 2,8-4,0/18-55 mm Zoom ist gut doppelt so lichtstark wie die meisten anderen KIT-Zooms und dank Metallfassung auch besser verarbeitet. Nur optisch kann es sich schon bei Offenblende kaum wirklich sichtbar absetzen.
Das Fujifilm 3,5-4,8/55-200 mm OIS (11,8cm lang – 590g schwer – 1:5,6) z.B. das Panasonic 4,5-5,6/45-175 mm (9,0cm lang – 210g schwer – 1:2,5) Offenblende nicht schlagen. Das Fujifilm Telezoom ist erheblich schwerer und größer und verfügt über einen etwas schlechteren Abbildungsmaßstab, wird erheblich länger, hat keinen Motorzoom und kostet das doppelte.
Allerdings ist es dem Sony Nex 4,5-6,3/55-210 mm und dem Samsung 4,0-5,6/50-200 mm sichtbar überlegen.

Nikon müht sich schwer mit seinem 4,5-5,6/30-110 mm Tele den Anschluß zu finden und scheitert an dem kleinen Sensor: Ich unterschätze Nikon hier nicht, doch bis der kleine 1 Zoll Sensor mit Faktor 2,7x mit den Ergebnissen bis 800 ISO von mFT und APS-C gleichziehen kann wird noch viel verbessert werden müssen. Von dem noch kleineren Pentax-Sensor in der Q ganz zu schweigen. Und Leica scheidet auch aus, denn dort ist an einer M immer noch keine Tele-Fotografie mit Autofokus möglich.

WENN FUJI-SYSTEM-KAMERA – dann Festbrennweiten wie 14 mm; 23 mm; 35 mm oder 60 mm!

Fujifilm hat gerade seine Preise gesenkt, die X-E1 kostet ab jetzt mit 2,8-4,0/18-55 mm OIS: 1100€ – Die X-Pro1 kostet jetzt 1100€ (ohne Objektiv).

 

DIESER Bericht ist kontrovers diskutiert worden und wird von allen Fuji-Fotografen wenig geschätzt, es ist schon fast wie bei Leica-Sammlern – da wird in Unkenntnis anderer Kameratechnik eine Marke gelobt.
Mein Freund und Kollege Andreas Klotz ist jetzt seit einem halben jahr mit deiner Fujifilm X-E1 unterwegs und kam gerade aus dem USA-Urlaub zurück. Er hatte seine hochwertige Nikon-Ausrüstung (D7100 & D3x) mit den Objektiven absichtlich mal zuhause gelassen.
Er betreibt keine extrem schnelle Fotografie – so wie ich und genießt seine Aufnahmen in RAW für seine zahlreichen Buchproduktionen.
Hier kurz seine Eindrücke:
Anbei das Fuji-Tele-Objektiv ohne jegliche Gebrauchsspuren oder Schlimmeres heil zurück.
Das hat auch damit zu tun, dass ich es nur ganz selten überhaupt benutzt habe – denn der Umgang damit, das Handling, hat mir gar nicht gefallen. Hauptsächlich weil es zu langsam ist und an der Kamera viel zu wenig ausbalanciert.
Ganz bewusst hatte ich ja auf dieser Reise nur die Fuji dabei – ich wollte mich intensiv mit der Kamera, mit dem ganzen “Systemkamera-Umgang” vertraut machen und echte eigene Erfahrungen sammeln.

Mein Resümee:
es war schrecklich, ich vermisste meine DSLRs bei jeder Gelegenheit – ich bin “geheilt” für die nächsten Jahre – am liebsten würde ich die Fuji sofort wieder verkaufen.
Hier ein paar meiner Kritikpunkte auf die Schnelle:

AF i.d.R. viel zu langsam (trotz neuer Firmware) – und oftmals hat er auch gar nicht funktioniert – also ins Leere fokussiert bzw. rote Anzeige und dann entweder unscharfes Bild (bei C) oder gar keins (bei S)

Auslöseverzögerung zu lang, Auslöser zu “unsanft”

Augensensor bei Sonnenbrille nicht gut angesprungen, also kein Sucherbild, ständiges hin und her …

Akku viel zu schnell leer – zwei Mal habe ich mich deswegen total geärgert, obwohl ich den zweite Akku dabei hatte – aber von der ersten Vorwarnung in der Kamera zu “Nichts geht mehr” einfach keine Reserven

Ständig hat sich irgendwas verstellt – das Ding liegt einfach nicht in meiner Hand – ich kam auf diverse Tasten und hatte plötzlich Menüanzeigen im Sucher und was weiß ich noch alles – beim Wegpacken verdrehte sich die AF-Betriebsart usw. –
und vor allem das +/- Rädchen dauernd.

Der Objektivdeckel hält nicht gut bzw. lässt sich nicht gut anbringen,
Die Sonnenblende verdreht sich und ist ebenfalls nur “wackelig” drauf zu kriegen.

Ach ja … ich bin ja selber schuld !!!

Du merkst schon – die Fuji und ich passen nicht zusammen.

Die USA-Tour war ansonsten sehr schön und erholsam. Vor allem auch weil ich mal sehr wenig fotografiert habe (Ironie …)

Andreas Klotz www.mondberge.de

 

 

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