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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

7. Dezember 2021
Die Foto-Geräte-Wahl 2021

Da sind wir wieder. Etliche Internet-Plattformen blasen zur Wahl der besten Produkte 2021.
Frappiert ist alle Jahre wieder, dass Fotomenschen hier Produkte wählen, die es teilweise noch nicht im Handel gibt, die sie weder ausprobieren, noch in die Hand nehmen konnten – Produkte die sie in vielen Fällen nie kaufen werden, sich nie leisten können, so wie das Traumauto.
Ich ticke da anders.
Was mich an Dingen fasziniert und fesselt, wollte ich auch immer einmal eine Weile in meinem Besitz haben. Sicherlich im Rahmen meiner Möglichkeiten. und die sind auch begrenzt. Doch wenn ich nachdenke und auf die Geldausgaben blicke, kosten meine Kameras inzwischen 5000-7000€ und meine Fotoobjektive im Schnitt zwischen 2000-3000€ – also Leica Preise, obwohl ich lange nichts mehr von Leica gekauft habe. Aber apropos, jetzt könnte sich eine Leica M doch endlich wieder lohnen. Weil Leica hat endlich wichtige Grenzen überwunden: Analogen Film, die Limits durch den Messsucher, die Begrenzungen bei den Brennweiten und Abbildungsmaßstäben und es gibt endlich reichlich, preiswerte Auswahl an hochlichtstarken Objektiven von alternativen Herstellern. Dank elektronischem Visoflex sehe ich endlich anders, als durch einen auf 28mm geeichten Glassucher mit Brennweitenmarkierungen.
Nachteilig bleibt aber für mich, das die Kamera so ein gerundeter Backstein ist 13,9x8x3,9 cm und trotzdem 660g schwer und kein Handgriff eingebaut.
Also die Leica M bleibt ein Paradox – ein Sammlerobjekt das wie die Schweizer Uhren seine Daseinsberechtigung sucht. Ich werde vielleicht irgendwann wieder eine erben, aber nach meinen Liaisons mit M6, M7 und wenn ich sehe was ich heute mit Sony an scharfen und wundervollen Fotos realisieren kann (12,9×9,7×8,1 bei 740g – man sieht anhand der Daten sehr schnell, wieviel Griffigkeit der Leica immer gefehlt hat um ein vollendetes Werkzeug sein zu können), möchte ich mir keine mehr kaufen…


Es kann nur einen Aufstieg in Richtung Fujifilm GFX Mittelformat geben…

Zurück zu den Wünschen und tatsächlichen Kamera-Highlights 2021:

Der Plastikbomber des Jahres: Nikon Zfc (von der sich immerhin 6% der Fototräumer blenden lassen)

Für Fotografen uninteressante Neuheiten 2021: 
Sigma fpL – Olympus EP7 – Panasonic GH5II – Fujifilm X-E4 – Fujifilm X-E30II – Leica SL2S – Sony ZV-E10 – Ricoh GR3X – Pentax K3III
In dieser Reihenfolge – am Ende die wichtigeren.
Daran sehen wir schon, es war kein Jahr für Sigma, keins für Panasonic, ein dünnes für Pentax/Ricoh, Leica und sogar Fujifilm.

Beste Basis-Kamera: Sony Alpha 7IV (aber zu teuer, RS und mehr an Filmer orientiert) als Traumkamera kommt sie nur in weniger als 10% der Träumen vor.

Wovon Foto-Menschen wirklich träumen 2021:
Fujifilm GFX100S (11%)
Canon R3 (12%)
Sony A1 (14%)
Nikon Z9 (19%)
Na ja, träumen ist ja immer erlaubt – ich habe für mich Platz zwei zur Nummer 1 gemacht!

Welche Objektive Foto-Menschen gerne aus 2021 kaufen würden:

Zoom:
Canon RF 5.6-8.0/100-400 mm Macro (eine Neuschöpfung zum fairen Preis) 5%
Olympus 4.0/8-25 mm PRO (zweitklassig von Olympus – Leica 8-18 mm = erstklassig) 6%
Tamron 2.8/28-75 mm DI III (der dritte Versuch) 7%
Canon RF 4.0/14-35 mm L IS (Canon Perfektion) 7%
Sony 2.8/70-200 mm GMII (Perfektion von Sony) 9%

Nikon Z 4.5-5.6/100-400 mm S (Nikon-Fans haben Nachholbedarf) 10%
Nikon Z 4.0/24-120 mm S 10%
Tamron 2.0-2.8/35-150 mm (trotz mittelmäßiger Leistung und hohem Preis – endlich eine frische Kombination) 14%

Besonders auffällig hier:
Sigma kann auch dieses Jahr nicht überzeugen und bekommt von weiteren 5 Tamron-Objektiven den Rang abgelaufen!
Nikon bekommt bestimmt wieder super Tests – die kann man ja kaufen.
Bei Olympus und Panasonic fehlt ein Neuanfang.
Fujifilm punktet nicht.
Canon und vor allem Sony dominieren alle!

Festbrennweite:

Meine Rangfolge:
Sony 1.4/35 mm GM
Sony 1.8/14 mm GM
Canon RF 2.8/100 mm Macro L
Sony 1.2/50 mm GM
Die Sony GM Objektive sind sie sind alle unvergleichlich
 und optisch wie mechanisch führend!

Es gibt bei allen Wählern einen klaren Gewinner:
Sony 1.2/50 mm GM wobei ich mich dabei wirklich frage, was ich damit tun sollte und warum 50 mm immer noch so attraktiv erscheinen.
Nikon Z 2.8/105 mm Macro folgt auf Platz 2 – wo es auch nicht hingehört, denn Canon’s 2.8/100 mm Macro ist der klare Gewinner
Sony 1.8/14 mm GM – völlig zu Recht!
Sony 1.4/35 mm GM – seltsam abgeschlagen
Nikon Z 2.0/40 mm folgt auf Platz 4 – ok, aber das ist ein Billigobjektiv – ein 1.4/40 mm wäre mir erheblich lieber
OMSystems 1.4/20 mm PRO hat das dann wenigstens für’s kleine Format umgesetzt
Und alle anderen Objektive waren kaum der Rede wert.

FRÜHER
war die Schwierigkeit genug Geld heran zu schaffen, um sich etwas zusätzlich leisten zu können oder einfach nur sorgloser leben zu können.
Jetzt mit jenseits 50, (obermist-) Globalisierung, Pandemie und schnell veränderlichem Gesundheitszustand besteht die Hauptschwierigkeit darin, Geld überhaupt noch sinnvoll auszugeben.
Bei mir jetzt weniger, weil ich nicht zu viel habe und schon gar nicht weiß, ob ich mir Luxus, Gold oder Aktien antun soll, sondern mehr, dass auch kleinere Beträge zwischen Genügsam und Luxus nicht unsinnig verschleudert werden. Wohl dem der Kinder hat, mit ihnen meistens gut versteht und rechtzeitig daran denkt, ihnen alles wichtige zu schenken – das scheint mir fast die beste Adresse für übriges Geld. Sicher sollte man auch noch alles mögliche für die Tiere und Natur tun – das steht ausser Frage.

Ich hatte den Vormittag einige Kleinigkeiten in der Stadt zu erledigen, erschreckend wie viele Geschäfte plötzlich dunkel, verwaist oder gar ganz aufgegeben sind.
Beim Uhrmacher, der mir sagte, das meine “teuren” Uhren nichts mehr wert sind und nicht mehr funktionieren, wenn ich nicht einen Batzen Geld hinter her werfe… kaufen Sie niemals Quarzuhren jenseits 100€ – egal wie toll sie aussehen und vielleicht kaufen Sie besser auch niemals Luxus-Uhren (die jenseits 5000€ langsam beginnen), es sei denn, Sie legen sie staubfrei in einen Mechanik-Rüttler im Tresor und lassen sie trotzdem alle 2-5 Jahre neu warten und fetten.
Es ist ein Lotteriespiel mit den mechanischen oder automatischen Luxusuhren – ihr Wert ist vollkommen überreizt – Sie können mal Glück haben mit einer Patek, Hublot oder Rolex – das sie Ihnen jemand mit zu viel dummen Geld teuer bezahlt – doch als Wertanlage taugen sie nur sehr, sehr selten. Das Innenleben ist immer faszinierend, nur sieht man es praktisch nie und die aktuelle Zeit ist weit weniger wichtig, als wir alle vermuten.

Der Büro-Möbel-Händler, der immer sehr gut verdient hat, verkauft aus – auch das Geschäft wird längst im Internet erledigt. Der Schränke-Bauer hat seinen Laden dicht und so geht das in jeder Strasse immer weiter.
Was boomt sind eigentlich fast nur Apotheken, Optiker, Hörgeräte, Gesundheits-Ausstatter, Alten-Residenzen und Pflegedienste.
Doch es wurde noch schlimmer, mein Buch und Comic-Händler gab kleinlaut zu, dass er Anfang 2022 schließt, es mache alles keinen Sinn mehr und sei nur noch anstrengend. Das war es dann mit anspruchsvollen Comic’s in Koblenz. Damit gibt es keinen einzigen Laden mehr, der für mich etwas besonderes bietet und mich in die Stadt locken könnte.
Es ist sicherlich jedem klar, das wir uns für diese rasante Entwicklung in unseren Städten, die verarmen und verwüsten nicht bei der Pandemie – sondern nur bei dem globalen Großhändler der keine Gewinne zahlt, bedanken können!
Es gibt noch einen kleinen Fotoladen in der Stadt, aber alles andere ist wegrasiert und jetzt sind auch die Großen dran, Media und Saturn haben ihre Ladenfläche halbiert, für Filme, Musik, Kameras  und Kultur kommt fast keiner mehr in die Läden, die Konkurrenz hat gleich ganz geschlossen. Und es wird rasant weiter gehen und wir halten es jetzt nicht mehr auf. und es deutet sich bereits an, dass es auch mit der Klimakeule sehr schnell und schmerzhaft laufen wird. Und es hilft nur sich anpassen, kämpfen und irgendwie noch eine Weile gut überleben.
Es ist weit besser man fährt am Wochenende nicht in die Stadt, sondern in den Wald – aber da warten dann andere Probleme…
Wir klammern uns an unsere Fotogeräte, andere an ihre Musikinstrumente oder Computer – weil wir damit hoffen noch immer weiter kreative Höhepunkte schaffen zu können und so bin ich froh über jede echte Neuheit, die erscheint und wo sich Hersteller nicht nur vom Gewinngedanken leiten lassen, sondern auch wirklich eine Verbesserung erreichen wollen – Sony und Canon machen das heute besonders exemplarisch vor.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

4. Dezember 2021
Gute Frage… Sony & Sucher

Guten Morgen.
Ich spiele mit dem Gedanken mir eine Sony Vollformat Kamera 2022 zuzulegen.Welche ist noch nicht klar.
Testest Du die Alpha IV? Habe momentan nur 2 E-Mount Vollformatobjektive. Das Tamron 150-500mm und das Sigma 2,8/70mm Makro Art. Kann aber ältere Sigma Vollformat Objektive wie Sigma 4,0/300mm Apo Makro adaptieren. Zur späteren Abrundung des Systems möchte ich mir ein Tamron 35-150mm/2,0-2,8 zulegen oder ein Tamron 28-200mm oder das Sony 24-240mm.Sicherlich alle 3 Bbjektive ein Kompromiss. Als letztes könnte ein Tamron 17-28mm kommen.
Als Auslöser waren ein paar Photos, die ich mit der Nikon Z5 und dem 24-200 mm Nikon gemacht habe. Die Sichtweise beim Vollformat ist besser als beim APS-C.

Beste Grüße

Guten Morgen na du hast ja vor… und machst ernst.

Bei der Nikon Z5 hat Nikon erstmals Vieles richtig gemacht, was man von Z6 und Z7 kaum behaupten kann und auch die Z9 sehe ich da eher kritisch. Der Hauptunterschied liegt weniger in den Bildmöglichkeiten, sondern mehr in einem sehr wichtigen Detail, dass ich seit Jahren bei Sony, Olympus, Panasonic kritisiere – dem Sucher.

Nikon gönnt der sehr preiswerten Kamera einen exemplarisch guten Sucher, wie auch der Z50 – etwas was sonst niemand in der 1000-1500€ Preisklasse bieten kann (doch Fuji annähernd). Sony ist in allen 6000 Kameras da sehr schlecht. Wer nur die kennt, gewöhnt sich, aber sobald er vergleicht, geht das Licht aus und die Motive sehen alle banal aus.
Anders als bei den jungen, verwirrten, die nur Smartphones gewöhnt sind und Sucher gar nicht richtig kennen und sowieso meistens mit dem Monitor als „Sucher“ herum spielen, kennen wir echte Sucher. Alle DSLR-Fotografen hatten große Zweifel und auch Angst zu spiegelfreien Kameras zu wechseln – weil sie mal durch eine Olympus, Panasonic oder Sony geblickt haben – das war natürlich das „Grauen“ gemessen an dem Spiegelreflexsucher!
Keine Tonwerte, keine echten Farben, keine gute Auflösung, verpixelt, überschärft, Zeitverzögerung etc.
Heute sieht es ganz anders aus, Sony hat für Vollformat viel getan, Canon ist gut gestartet und Nikon zeigt wieder allen, wie man sehr gute Sucher baut und DSLR möchte da wahrlich „niemand“ mehr vermissen.

Also du kannst dich mit Vollformat gegenüber Halbformat nicht so toll verbessern, dass es die Kosten wert wäre schon gar nicht, aber du bekommst einen tollen Blick auf deine Fotos und natürlich viel mehr Prozessorleistung, mehr Auflösung und etwas geringeres Bildrauschen – brauchst aber zügig einen neuen Computer – um das auch gut umsetzen zu können.

Den Hype um das Tamron 2.0-2.8/35-150 mm verstehe ich noch nicht wirklich, ich hatte noch keins. Optisch ist es auf jeden Fall eher „mangelhaft“ bei großer Blendenöffnung, aber für alle Menschen-, Events und Hochzeit-Fotografen die sich nicht mehr mit 2.824-70 mm und 2.8/70-200 mm behängen wollen, eine große Erleichterung, wenn auch von der Abbildungsgüte deutlich reduziert.
Die 2.0 kommt ja ausschließlich bei 35 mm zum tragen. Danach ist es praktisch ein 2.8 Zoom.

Die 7IV ist wie erwartet eine Art „Baukasten-Kamera“ in die vieles eingeflossen ist und mit frischem Sensor verbunden wird, was Sony die letzten Jahre als Innovation gebracht hat.
Allerdings hat sie für mich eine entscheidende Schwäche – Rolling Shutter bei allen bewegten Motiven und schnellen Reaktionen.
Sie ist auch in erster Linie für Hobby-Filmer, denn für Fotografen gedacht, daher werde ich wohl keinen expliziten Test damit durchführen. Stärken und Schwächen sind für mich schon offensichtlich. Sobald sie unter 2300€ fällt, ist sie sicher trotzdem eine gute und preiswertere Wahl im Sony-Kosmos und den älteren Kameras sicher vorzuziehen. Ich würde allerdings immer zu einer gebrauchten 9 oder noch besser 9II raten.

Das Tamron 28-200 mm ist nichts dolles und das 24-240 mm Sony konnte mich auch nicht überzeugen, ich verwende aber gerne das Canon RF 24-240 mm – bin dem großen Zoombereich also keineswegs abgeneigt. Ich hoffe Sigma gibt 2022 mal Gas (wenn sie überleben wollen) und bringt vergleichbares.

Herzliche Grüße aus dem Moseltal

 

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30. November 2021
VERGLEICH Profi-Kameras 2021

Ich habe verschwendeten Platz nie gemocht und eine Kamera muß für mich auch nichts hermachen.

Mancher Kollege nennte es “aufgeräumt” – das Oberdeck der Z9 – ich finde es ist Platz Vergeudung und
unser Planet ist in dem Zustand, weil wir alles aufgeräumt und viel zu sehr ausgebreitet haben!

Canon, ich weiß nicht, mir sind Räder immer lieber ,als Drucktasten und der Sucher mit Augensteuerung ist schon riesig.

Sony Alpha A1, Canon EOS R5  können gut gegeneinander antreten, aber schon bei der R3 und erst recht bei der Nikon Z9 wird das vergleichen schwierig.

Auch eine Canon R3 kann da mit 24 MP nicht nahe heran kommen und wird eher gegen eine A9II antreten müssen. Die Distanz zu Panasonic, Leica und Sigma ist technisch groß. Was nicht heißt, dass Sie mit genialem Licht, tollen Motiven und viel Kreativität nicht bessere Fotos mit allen anderen Systemen machen können!
Daher hier einmal ein Überblick zu meiner Praxiserfahrung.
Problematisch mit fast allen anderen Kamera-Besprechungen (Tests) ist aus meiner Sicht, daß es sich praktisch immer um Momentaussagen handelt. Selbst beim fair gemeinten Vergleich, da hat man eine fremde Kamera einen Tag oder eine Woche – meist keine vergleichbaren Objektive und das Vertraute gewinnt fast ausschließlich. Dazu kommt, daß die neue Kamera ja noch keine optimierte Firmware hat und die eigenen Kosten für daß eigene System ja eine Rechtfertigung finden müssen. Ich habe die Alphas gerne und ich keinen die Vorzüge der EOS RF Kameras. Ich habe eben wieder 3 Kameras mit Supertele auf dem Beifahrersitz liegen gehabt und Grünspechte, Rehe, Kaninchen fotografiert, jeweils mit beiden Systemen und dann erst sieht man genau wann welche Kamera wie reagiert.

Es wird in dieser Zeit, jede Information so lange verwässert bis keine echte Information mehr übrig bleibt – zu viele Meinungen ersticken die aktuell erkennbaren Fakten. (Das trifft für Covid19-Masken, wie Mobilität, Regierungen und auch Fotoprodukte gleichermaßen zu!)

Was habe ich mir dabei gedacht?
Bevor ich immer lang und breit aufdrösele was mich bei welcher Kamera stört und was ich toll finde, hier eine Schnellübersicht.
Mindestens 100 Punkte sollte eine Kamera, die ich kaufen will, schon erreichen.
Der Preis ist wichtig – aber ich lasse ihn trotzdem nicht in die technische Wertung mit einfließen – weil er alles verzerrt.
Das einzige Wesentliche, was ich mir hier gespart habe, SIND DIE BILDFEHLER. Also Rolling Shutter, Banding und starkes Helligkeit- oder Farb-Rauschen – da überlege ich noch, hier fließt das bei Prozessor und Autofokus mit ein. Nur wenn ich noch mehr differenziere, führt das vermutlich eher zu Verwirrung.
Von Links nach Rechts habe ich persönlich gewertet, wie wichtig mir eine Spalte ist.
Was nützt mir ein behaupteter 5-8 Stufen IBIS in 5 Achsen, wenn ich ohnehin kürzer als 1/500 belichte oder vom Stativ filme? Wer Nachts unterwegs ist und unstabilisierte Objektive verwendet, wird das anders gewichten.
Ohne Sucher ist es für mich keine vollfertige Foto-Kamera – auch das sehen Vilmer naturgemäß oft anders.
Sicherlich rauscht eine VF-Kamera mit 12-24 MP etwas weniger (1 Stufen bis 2 Stufen jenseits 6400 ISO) aber dafür bekomme ich kleinere Dateien und verliere oft die Möglichkeit das Motiv zu beschneiden. Deshalb ist für meine Fotografie und sicher für die Mehrheit aller Fotografen, ein Sensor mit 61 MP oder zumindest 45 MP die Königsklasse – wenn man bereit ist dafür zu zahlen u
BQ – Power – Prozessor hängen eng zusammen, ist die Kamera bei einem der drei schwach (Nikon, teilweise Canon) fällt die Kamera in meiner Gunst stark ab.
Genau genommen gehört das Objektiv-System in Spalte eins – aber es geht hier zuerst um Kameras und bei den Objektiven stehen ja alle Firmen bis auf Sony noch ganz am Anfang.

Erläuterungen zu den Zahlen:

Bild-Sensor-Technik:
A1 = 50 MP + schnellster Prozessor bis 30 BpS – 21 MP im Halbformat 1.5x
R5 = 45MP + schneller Prozessor bis 20 BpS – 17 MP im Halbformat 1.6x
R3 = 24MP + schneller Prozessor bis 30 BpS – 10 MP im Halbformat 1.6x
Z9 = 46MP + schneller Prozessor bis 30 BpS – 18 MP im Halbformat 1.5x
GEWINNER: SONY A1

Bedienung:
Sony setzt auf viele, frei programmierbare Knöpfe und Räder, Sony fremdelt noch mit dem Berührung-Monitor
Canon reichen weniger Knöpfe und bietet ein Display auf der Kamera, Canon setzt auf Berührung-Monitor

Sony positioniert den Hauptschalter perfekt und schnell erreichbar
Canon positioniert ihn komplett langsam, die zweite Hand wird gebraucht oder die Kamera muss permanent in Standby bleiben (schluckt Akkustrom!)

Sony hat sein Menü aufgeräumt und neu gestaltet, es ist nicht perfekt aber gut nutzbar.
Canon hat sein althergebrachtes Menü, gut aber letztlich nicht weniger Komplex, nur offenbar für viele vertrauter.

GEWINNER: SONY A1

Stromversorgung:
In der Praxis hält eine A1 3x so lange durch wie die Canon R5
GEWINNER: SONY A1

Monitor:
Sony machte einen Fehler, der A1 nicht den vollbeweglichen Monitor der 7SIII zu schenken und noch schlimmer, sich nicht an die Aufhängung unten wie bei der A99 zu halten! Er bleibt klein 3″ und niedrig auflösend.
Canon macht alles wie wir es kennen und erwarten. Das ist nicht perfekt, aber meistens gut nutzbar. Die R5 löst höher auf, kann zum Schutz umgedreht werden und bietet ein etwas größeres Bild 3,2″
Allerdings zeigen beide nur aufbereitete JPEGs auf dem Monitor, daher ist die Auflösung genau genommen nachrangig.
GEWINNER: Canon R5

SUCHER:
Sony löst mit 9 MP höher auf, zeigt aber auch schneller grieseln, hat dafür aber auch keine Zeitverzögerung, kein Blackout und erlaubt bei Einzelbild einen Blick wie durch eine DSLR:
Canon löst 5 MP auf, unangenehm sind die leichte Zeitverzögerung und Blackout bei schnellen Serien.
Sony: kein Rolling-Shutter – Canon hat Rolling Shutter.
GEWINNER: SONY A1

SPEICHER:
Sony setzt auf kleine CFE A Karten, die kaum verfügbar und sehr teuer sind. Aber der interne Speicher ist groß und schnell genug, das auch mit schnellen SD-Karten problemlos preiswert fotografiert werden kann. 2 schnelle Schächte für SD.
Canon bietet den sehr guten und schnellen CFE B Schacht und einen schnellen SD Schacht – in der Praxis nutze ich nur noch CFE. Der interne Buffer ist Sony sehr unterlegen (60 Canon – über 100 = Sony)
Canon verliert bei fliegenden Vögeln ganz klar viele scharfe Bilder, die Sony bis 30 BpS mehr bietet.
GEWINNER: SONY A1

FARBWIEDERGABE:
In der Praxis mit JPEG ist Canon der Sony dramatisch unterlegen, hat mehr Farbsprünge bei Auto-WB und mußte von mir erst aufwendig angepasst werden.
Für mich sehen Hauttöne mit Sony heute mindestens so gut aus, wie mit Nikon und besser als mit jeder Canon.
GEWINNER: SONY A1

BILDSTABILISIERUNG:
Bei Fotos ist Sony etwas unterlegen, je nach Brennweite und Objektiv und deutlicher bei Video.
Canon kann etwas stärker stabilisieren und ist für Video im Vorteil.
GEWINNER: Canon R5

Empfindlichkeit:
Sony sieht im Sucher für mich etwas schlechter aus bei höchsten Push-Empfindlichkeiten 

Schärfe und Dynamik:
Bei beiden Disziplinen liefert die Sony bei gleichem Canon-EF-Objektiv etwas mehr, keine Welten, aber sichtbar!
GEWINNER: SONY A1

AUTOFOKUS:
Es wird gerne behauptet, dass die R5 Vögel schneller erkennt und schnell zwischen den einzelnen Tierarten selbst unterscheiden kann. Das mag am Anfang in Einzelfällen gestimmt haben, als die A1 das Update noch nicht hatte, doch das ist Geschichte. Selbst wenn ich Vögel ausgewählt habe und dann ein Eichhörnchen, Hund oder ein anderes Tier vor dem Objektiv habe, wird sein Auge zuverlässig erkannt. Wenn ich Tier ausgewählt habe, werden allerdings nicht immer auch Vögel so schnell identifiziert. Bei tausenden Fotos in Serie bin ich jedoch sicher, das es mit der R5 viel zu viele Ausreißer gibt, die im Sucher scharf aussahen, es aber nicht sind.
Worauf sich die Kollegen beziehen ist immer die kleine blaue Kästchen-Anzeige im Sucher – die mag bei Canon schneller und eindeutiger auf den Augen liegen, das ist aber nur eine Anzeige – aber bei den echten Bilddateien ist es dann umgekehrt, da hat Sony deutlich die Nase vorn.
Nur bei Video ist der R5-AF besser implementiert, Sony stellt bisher nur einen älteren-AF zur Verfügung, da fehlt wohl noch ein Update.

AF-Empfindlichkeit:
Sony sieht im Sucher für mich etwas schlechter aus bei höchsten Push-Empfindlichkeiten

Resümee:
Für einen Video-Schwerpunkt würde ich die Canon R5 empfehlen.
Für den Foto-Schwerpunkt gewinnt die Sony A1 ganz eindeutig und für Video werden ja auch die 7SIII und andere Kameras angeboten.

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht