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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

26. Dezember 2023
ZOOM IN


OM-1 bei 2000 mm Bildausschnitt!

Der Mensch braucht mit fortschreitendem Alter noch mehr als Wasser, Essen, Wohnung, Freunde, Partner – er braucht unbedingt etwas, für das er brennt. Für andere Menschen zu brennen ist vermutlich nicht die beste Idee, das Feuer erkaltet schnell oder greift um sich, jeder kann sehr schnell vom anderen enttäuscht werden und selbst auch enttäuschen. Wir sind nun einmal so entworfen, dass wir immer neue Reize brauchen.
Und wir erhoffen uns ein Quantum Trost (schöner kann man es vermutlich nicht sagen), vor allem seit die Bedingungen durch 8 Milliarden Menschen, zahlreich multiplizierten Despoten und für die meisten sinkende Lebensbedingungen, schnell härter werden. Erst recht, wenn uns schmerzlich klar wird, dass wir erheblich beigetragen haben, zum Zustand der Welt. Viel zu bequem waren, zu wenig aufbegehrt haben, zu viel konsumiert haben, uns zu sehr auf andere verlassen haben und letztlich oft nicht so viel bewegt haben, wie wir uns immer vorgenommen hatten.
Tiere können da etwas wie der Trost von Fremden, sein.
Aber da ist keineswegs alles wie bei Disney, deren Darstellungen und Filme ich meistens verachte, weil sie und viele andere, das Tier zum nützlichen Plüschbaby degradiert haben und völlig ausblenden, dass es immer nur um Futtersuche und Fressen/Trinken, um Revierverteidigung/ beruhigt Schlafen,  Partnereroberung und je nach Tierart ein bisschen Spiel, geht. Viel mehr ist da oft auch bei uns Menschen nicht – alles andere ist Schnick-Schnack aus Langeweile, die die Welt kaputt macht und die Arten ausrottet.
Einen Hauptgrund sehe ich darin, dass wir von sehr vielen Menschen die Produkte herstellen und vermarkten über tatsächliche Inhalte, verbrauchte Tiere, Pflanzen, Erden, Welt getäuscht, verarscht und sehr im Unklaren gelassen werden. Uns ist meistens einfach nicht bewußt, welche Folgen jeder Kauf, jedes Essen, jedes Reisen, jede Fahrt, jeder Atemzug haben wird. Und das uns die Konsequenzen in weniger als 50 Jahren schon an die Wand oder unters Wasser, in die Hitze drücken – dazu hat uns nie jemand etwas gesagt. Es ist auch ein komplettes Politikversagen weltweit, keiner hat uns beschützt, weder vor uns selbst, noch vor allen anderen.
Und selbst jetzt, wo uns weniges glasklar scheint, machen es 99,9999% Periode genauso und noch schlimmer weiter wie bisher. Despoten und machtgeile Einzeltäter richten mit ihren Lügen schlimmstes an und spucken auf alles Leben. Jede Sekunde!
Wir werden über alles im Unklaren gelassen, denn mit unserer Dummheit und Unwissenheit werden die Anbieter reich und mächtig.

Ich brenne für Tiere und gleichzeitig für die Fotografie und beides lässt sich ideal miteinander verbinden und geht, so lange es die Gesundheit zulässt, auch noch bis ins hohe Lebensalter.
Wenn wir das technische Fotogerät einmal nicht von den technischen Möglichkeiten betrachten, sondern nur aus der Praxis, brauchen wir gar nicht so viel. Eine Z9, R3, 1Dx, D6 und auch R5, A1, Z7, A7R, GFX100, ein Smartphone sind da aus unterschiedlichen Gründen eher hinderlich.
Wenn ich die Wahl habe und preislich noch eine kleine Reserve für meine Leidenschaft, würde ich mich immer für eine Sony RX10IV oder Panasonic FZ1000 entschieden. Besser, weil universeller ist aber ein MicroFourThirds-System, dass alle Vorteile in sich vereint. Mit einer OM-1 (oder GH6, G9, E-M1III) und 2.8/12-40 mm – 2.8/40-150 mm – 4.5/150-400 mm lässt sich fast alles, in beinahe bester Perfektion ablichten. Bei den Objektiven kann sich jeder herantasten – das aufgezählte ist nur die beste Wahl. Auch ein 2.8/200 mm, 4.0/300 mm, 6.3/100-400 mm erlauben sehr gute Fotos.

Ich bestrafe jetzt einmal mein dummes Geschwätz von gestern, Lügen.
Wobei, bis vor einer Weile hat es eigentlich noch gestimmt:
Ich hoffe auf 80 oder besser 100 MP auf Vollformat-Sensoren.
Besser nicht!
Denn die OM-1 hat umgerechnet schon die Leistung von 80 MP (im VF) und eine GH6, die sogar die 100 MP bietet – aber mit viel kleineren Dateien. Diese Kameras erlauben eine viel schnellere, effizientere Bildbearbeitung, Sortierung, Übertragung und beanspruchen erheblich weniger Speicherplatz.
Das gilt nur für Menschen wie mich, denen auch 600 mm und 800 mm Brennweite noch nicht genug sind und die längst mit 1200 mm – 1600 mm und gar 2000 mm Bildausschnitt fotografieren – nicht nur, aber eben auch.
Wenn ich das an einer Sony 7RV erreichen will, bekomme ich deutlich kleinere Bildausschnitte als mit mFT – da hilft dann auch kein schweres 4.0/600 mm mit Konverter. Die einzige Lösung können für Nikon und Sony nur Halbformatkameras mit rund 40 MP sein – so wie es Fuji vormacht. Allerdings ist Fuji sonst bisher überhaupt nicht konkurrenzfähig, weder zu mFT, noch zu Vollformat. Weil es braucht ja auch noch Glas für vor die Sensoren, Pro-Service und innovative Ideen.
Ich bin gespannt ob sich OMDS traut, endlich vom etwas verkorksten Bedienkonzept der Olympus-Vorgänger abzurücken. Denn die kleinen, oft gefühllosen Tasten, die man am besten mit dem Fingernagel eindrückt und der Hauptschalter links sind alles, nur eben kaum professionell.
Die eingebaute Technik dagegen macht Canon, Sony und Nikon bis heute etwas vor und dreht ihnen lange Nasen!

Oly Zoom 4.5/150-400mm TC – mit TC = 5.6/500 mm entspricht 1000 mm
500 mm Brennweite x MFT-Faktor 2.0x, intern verdoppelt = 2000 mm Ausschnitt im Vergleich – unten:


500 mm Brennweite x MFT-Faktor 2.0x, intern verdoppelt = 1000 mm unten:

Oly Zoom 5,6/500mm TC – mit TC =  entspricht 1000 mm und vergrößert auf 2000 mm Ausschnitt am PC:

Oly Zoom 4.5/150-400mm TC – mit TC = 5.6/500 mm entspricht 1000 mm und vergrößert in der Kamera:


Ich weiß nicht was Sie hier sehen, aber für mich am großen Monitor, ist das in der Kamera elektronisch verbesserte und auf Faktor 2x aufgeblasene Bild besser, als die nachträgliche Ausschnitt-Beschneidung in der PC-Software!

Es existiert auch die andere Seite von mFT:
Wer der zauberhaften Wirkung von Bildern die mit 1.4/20 mm – 1.4/24 mm – 1.4/35 mm – 1.4/85 mm bei offener Blende realisiert werden können, nicht widerstehen kann, wird mit mFT nicht so froh.
Selbst mit Lichtstärke f:1.8 wird es bei MFT schon kritisch. Denn es existieren keine f:0,7 Objektive und nur manuelle 0,95 Brennweiten, die nicht wirklich mit den Ergebnissen von VF mithalten können. Das ist nun einmal der große Reiz des Voll- oder besser Mittel-Formats. Wer aber sich diese Objektive gar nicht leisten kann, der braucht auch nicht mit VF zu liebäugeln und kreiert anstatt besser scharfe, farbschöne Fotos mit den kompakten Zooms und Festbrennweiten, die es für mFT gibt. Wie immer muß jeder wissen was er will und seinen Schwerpunkt setzen oder braucht eben beide Sensorgrößen und einiges an Geldreserven.
Der Stolperstein bleibt, der Betrachter fragt nicht wie und womit man gezaubert hat, ihn interessiert nur die Bildwirkung und es ist ihm gleichgültig ob Fotos oder Filme mit Smartphone, MFT, HV oder Canon, Sony, Nikon, Leica, Zeiss entstanden sind. Das interessiert nur noch wenige Foto-Verrückte.
Das sollten wir uns immer klar machen, wenn uns die Industrie mit Neuheiten locken will – mit Namen, Systemen und Sensorgrößen kann man sich nicht in ein besseres Licht stellen – sondern nur mit beeindruckenden Fotos.
Trotzdem wollen wir ja “Werkzeug” das uns zufrieden stellt und eben auch Spaß macht.
FOTOGRAFIE ist eben noch viel mehr, als das Spiel mit Motiv und Licht, mit Blende, Zeit, Empfindlichkeit, Korrektur, Schärfentiefe, Brennweite, Bildausschnitt, Farben, Kontrasten, Linienführung, Motivbetonung…
Sie ist vielmehr das vermutlich schönste, intensivste Hobby des Lebens, ein Hochgenuss aus Kreativität und Auseinandersetzung mit Menschen, Tieren, Landschaften und allem was auf diesem Planeten existiert.

Leider haben zu viele Fotografen es versäumt, permanent Geld oder Gegenwert für ihre betrachteten Fotos einzufordern. Die Musik hat das geschafft, Comics und Literatur auch, bildendes Handwerk sowieso und sogar Film kann sich dank Internetkanälen dazu aufschwingen wenigstens kleine Beträge einzufordern. Nur Fotografen können das nicht mehr. Wo sollte noch jemand für das Betrachten von Fotos und der Meisterschaft, die dahinter steckt ,zu entlohnen? Da hilft alle Urheberschaft nichts, Fotos verkommen zur Wertlosigkeit.
Wann immer sie können, verschenken Sie ihre Bilder nicht und fordern sie Geld dafür ein.

Wir könnten jetzt die Canon R7 kaufen.
Mit 32 MP ist sie sogar etwas über dem Niveau der OM-1 – allerdings auch deutlich ab 3200 ISO sichtbar: Sie verliert Details und wirkt dann eher berauschend. Dazu könnte man das relativ lichtschwache 7.1/100-500 mm kaufen. Dann halbiert sich der Preis (+ noch mehr), man spart beim Transport 10 cm Länge. Aber verzichtet auf 1 ½ Blenden Licht, weniger Rauschen, bessere Farben, ein professionelles Objektiv, das nicht ausfährt und verliert viele kreative Möglichkeiten, die in der OM-1 längst zu finden sind.

Ja, Sie können jetzt leicht zu dem Schluss kommen, das ich seit neuestem wieder zu vehement für MFT eintrete. Es stimmt ja auch. Und es kann sein, dass es morgen bei Halb- oder Vollformat einen Durchbruch gibt und ich mich wieder anpasse.
Ich will aber allen und mir nur das Foto-Leben so leicht und preiswert wie möglich machen, mehr nicht. Warum sollte man sauschwere Festbrennweiten aufbauen, die fünfstellige Summen kosten, wenn ich es viel preiswerter, schneller und leichter haben kann?
Eine OM-1 ist weit entfernt von Perfektion (da müßte mal ein Nikon-Kamera-Designer eingekauft werden). Doch angesichts dessen was wir haben, ist sie technisch absolut bemerkenswert und an die kleinen Bedienungsmisslichkeiten gewöhnt man sich.

Seit meiner Jugend bin ich ein großer Liebhaber der Neunten Kunst.
Comics wurden lange nicht ernst genommen und doch sind sie das verbindende Glied zwischen abbildender, teils fotorealistischer, teils grafischer Kunst und Literatur. Filme profitieren heute fast mehr von Comics als von Romanen und Erzählungen.Die Bildgeschichte vereint vieles und ist eine bedeutende Kunst, die auch bisher längst nicht von Vielen beherrscht wird.
Ich habe ganze Regale voll mit anspruchsvollen belgischen Comics und mag Manga und US-Comics meist weit weniger.
Sie brauchen bisher keinen Strom und fordern Gehirn und Körper anders als der bloße Konsum von TV/Kino.

 

ZUBEHÖR – SUCHER:
Es gibt ein gutes, etwas teures Tool, das uns erlaubt das Smartphone als Sucher- & Monitor-Ersatzmut viel mehr Leistung und schärferem Bild einzusetzen! Accsoon SeeMo heißt das seltsame Fabrikat – anscheinend sind schon alle geistreichen Namen vergeben.
85€ für Android und 190€ für Apple – für Apple zahlt man das doppelte, bekommt aber auch eine etwas andere Version in besserer Verarbeitung. Trotzdem, wer noch ein älteres Samsung oder Google SP hat kann hier preiswert und endlich einen sehr guten Sucher auch bei Sonne einsetzen.

 

Ich habe sie alle gehabt, alle lichtstarken Zooms, die bis heute für Kameras hergestellt wurden.
Besonders die Tele-Zoom-Objektive hatten es mir immer sehr angetan, also jenseits 300 mm.
Die besonderen Tele-Macro-Objektive:
Tokina 5.6/150-500 mm ATX manuell
Nikon 4.0/180-400 mm x1.4 2018
Nikon 2.8/120-300 mm 2020
Nikon 4.0/200-400 mm manuell
Nikon 4.0/200-400 mm 2004/2010
Canon 5.6/150-600 mm 1982
Canon 4.0/200-400 mm x1,4 2013
Olympus 2.0/35-100 mm 2005
Olympus 2.8/90-250 mm 2005
Olympus 2.8/40-150 mm 2008
Pentax 5.6/250-600 mm 1988/1991
Sigma 2.8/120-300 mm 2005 / 2012
Sigma 5.6/300-800 mm 2005
Sigma 2.8/200-500 mm 2008

Nikon 4.0/200-400 mm 1998/2010
Nikon 180-400 mm x1.4
Olympus 4.5/150-400 mm TC 1,25 2019
Und ich habe mir dann doch noch meinen Wunsch erfüllt, nach dem optisch und mechanisch besten Zoom, dass mir sofort 300-800 mm ohne weiteren Ausschnitt zur Verfügung stellt. Ich finde es zu teuer, damit habe ich lange gehadert und den 1,25x TC eingebaut nutze ich praktisch nie, weil viel wichtiger ist f:4.5.
Lichtschwächer darf ein Zoom einfach nicht sein. Alles mit f:5.6-8.0 ist schön und gut, aber oft nicht ausreichend. Alles andere ist ok, aber f:4.5 ist einfach besser.

Nikon 5.6/200-500 mm 2016
Nikon 6.3/180-600 mm 2023
Olympus 6.3/100-400 mm 2020
Panasonic 6.3/100-400 mm 2016
Canon RF 7.1/100-500 mm 2020
Canon RF 6.3-8.0/200-800 mm 2023
Pentax 5.6/150-450 mm 2015
Sigma 6.3/150-600 mm 2021
Sigma 6.3/60-600 mm 2018
Sigma 6.3/150-500 mm 2008
Sigma 6.3/150-600 mm 2014
Sony 6.3/200-600 mm 2019
Tamron 6,7/150-500 mm 2021
Tamron 6.3/150-600 mm 2013
Tamron 5.6/200-500 mm
Außerdem gab es zahlreiche 5.6/100-400 mm Konstruktionen, noch mehr 5.6/70-300 mm Tele-Zooms und zum Beginn überwiegend 4.0/70-210 mm Zooms.Davon hatten wir alle eins oder mehrere, doch die möchte ich hier nicht mehr aufzählen – Canon war hier sicherlich der Konstrukteurs-Champion.

 

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24. Dezember 2023
Weihnachtsfest 2023

Ich wünsche allen Freunden und Lesern Wunder-Volle Weihnachtstage! Hier bin ich mit meiner neuen Freundin, neuem Auto, Weihnachtsbaum vor meiner neuen Dependance an der Königsallee – alles bar bezahlt von meinen Influenza-Werbeeinnahmen! 🙂

 

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24. Dezember 2023
Canon 6.3-9/200-800 mm in der Praxis

Wichtig für Canon-Fotografen
Inzwischen hat Cannon endlich seine Kamera-Auswahl und sein Teleobjektiv-Portfolio deutlich ausgeweitet.
Canon R7, R50, R100
Canon R8, R10, R6II, R5, R3
(R100, R50, R10, R6II finde ich überflüssig!)
1.2/85 mm, 2.0/85 mm, 2.8/100 mm Macro DC, 1.8/135 mm, 2.8/100-300 mm, 8.0/100-400 mm, 7.1/100-500 mm, 9/200-800 mm, 2.8/400 mm, 4.0/600 mm, 11/600 mm, 5.6/800 mm, 11/800 mm, 8.0/1200 mm
Da ist Canon merklich besser aufgestellt als Sony, Fuji, Leica und Panasonic.
Nur Nikon hat bessere Preise und die richtigen Alternativen.
Ich hatte die R8 und war begeistert, leicht, handlich, schnell beim AF, sehr wenig rauschen und beste Leistung bei 24 MP, Nachteile: Grober Sucher, Bildstabi in Extremfällen, für große Objektive zu klein, kein Batteriegriff, starkes RS, langsamerer Prozessor beim Abspeichern, nur SD-Karte, kleiner Akku.
Die R7 enttäuscht mich bei weniger Licht, bei 1600 ISO lässt sie schon Details liegen und rauscht deutlich – sie hat eben eine alte 32 MP Sensor-Konstruktion. Dazu kommt starkes RS, schwache Sucherauflösung, unsicherer AF und einiges mehr.
Da fahre ich immer noch besser mit R5 und R3, wenn ich entsprechend lange Brennweiten verwende.
Und genau hier kommen die neuesten Objektivkonstruktionen ins Spiel.
100 mm Macro, 100-400 mm, 100-500 mm verwenden wir besser an der R7 – denn Faktor 1.6x bringt schon einiges mehr Reichweite und Schärfentiefe.
Aber die andere Seite der Medaille, kauft man sich ein 11/800 mm und das 9/200-800 mm dazu, gewinnt man an R5 und R3 erheblich Licht, denn auch bei 12.800 ISO bleibt das Rauschen und die Details auf Niveau von 3200 ISO bei der R7. Also wird der objektivseitige Verlust an Lichtstärke gut wieder ausgeglichen und man erhält den präziseren, schnelleren AF, viel bessere Sucher und robustere Kameras die sehr gut in der Hand liegen.
Deshalb, wer sein 100-500 mm bisher nur mit der R7 und eventuell mit TC 1.4x eingesetzt hat (mit dem Nachteil, dass wir nicht mehr bei 100 mm oder 300 mm beginnen und das Objektiv immer lang und außerhalb der Balance bleibt, da es nicht unter 300 mm gezoomt werden kann) sollte jetzt umdenken und bis eine schnellere R7II mit modernem Stacked-Sensor kommt, vielleicht lieber die Vollformat-Kameras verwenden!

Canon RF 6.3-9.0/200-800 mm IS USM
Bei dem angepeilten Verkaufspreis von 2500€ ist es keine L-Konstruktion, aber es wurde auch kein DO-Element verwendet. Es hat einen hochwirksamen Bildstabilisator und immerhin einen Nano-USM Antrieb.
Das klingt bei der Lichtstärke wenig verheißungsvoll, bietet aber dafür mehr Tele-Zoom als alle anderen Objektiv-Anbieter – zoomen bis 800 mm!
Ich könnte jetzt gleich in den Ring werfen, OMDS mit seinem 4.5/150-400 mm kann das auch – 4x so lichtstark bei gleichem Gesamtgewicht von rund 2 Kilo. Allerdings bietet ja Canon auch die Option sein neues Telezoom an der R7 als 9/320-1280 mm bei 32 MP zu nutzen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass mit der R7 bei spätestens 3200 ISO die Freude am rauscharmen Bild verblasst, während ich meine OM-1 oft bis 6400 ISO nutzen kann. Allerdings kostet es bei OM Systems auch 7500€ und bei Canon nur 2500€!
Zur Lichtstärke: Von 300-400 mm = F:7.1 – von 500-600 mm = F:8.0 und bei 700-800 mm dann F:9.0
Blendenöffnung:
Ich gebe zu bedenken, wenn sich ein Tier oder Vogel oder sonst ein Motiv im Schatten setzt, wie gestern das Rotkelchen um 9.45 Uhr an meinem Balkon, dann sind meine Belichtungsdaten 1/1000 sec bei f:7.1 und 12.800 ISO an der R7! Ja es wäre schön das Motiv noch dichter und detaillierter zu zeigen, aber f:9 bei 800 mm führt selbst wenn ich die Zeit auf 1/500 sec senke nicht zu einem richtig guten Bild!
Ganz anders ist es, wenn bei gutem Sonnenschein die Vögel am Himmel kreisen oder Tiere in der Sonne sitzen, dann fotografiere ich auch gerne mal mit dem 11/800 mm.
Am Ende sind immer die kurzen Belichtungszeiten entscheidend für bessere Fotos und die sind praktisch nicht erreichbar mit einer Lichtstärke von f:6.3 und weniger. Da nützen mir auch Entrauschung und höchste Push-Empfindlichkeiten nicht wesentlich. Ich fotografiere Tiere selten unter 1/1000 Sekunde und oft brauche ich 1/3000 Sekunde (z.B. beim Abflug, oder bei Aktion). Deshalb nutze ich mein Olympus 4.5/150-400 mm so häufig erfolgreich und wenn ich näher heran kommen kann, auch immer das 2.8/40-150 mm oder eben ein 2.8/70-200 mm und 2.8/300 mm.
Das Canon RF 11/800 mm DO habe ich zähneknirschend akzeptiert, aber hauptsächlich, weil es so leicht ist und mir damit das Verfolgen von Tieren häufig gelingt. Dieses Canon RF 200-800 mm ist lang, 2 Kilo schwer, hat einen Auszug und ist nicht mehr so leicht und einfach zu händeln. Es ist immer schön auch ein Zoom dabei zu haben, aber wenn ich weiß, ich möchte den Eisvogel, Rotkelchen, Zaunkönige und andere scheue Motive ablichten, dann nehme ich gleich eine 800 mm Festbrennweite (6.3/800 mm) mit und brauche kein Zoom, das ich ohnehin nur bei 800 mm nutzen würde.
Konkurrent:
Das RF 9.0/200-800 mm ist offensichtlich als Konkurrent für das Fujifilm 8.0/150-600 mm und eben das Olympus 4.5/150-400 mm gedacht. Und es reicht gar an einer R7 bis zum Ausschnitt bei 1280 mm, was Fuji (900 mm) und Olympus mFT (800 mm) nicht leisten können. Wobei an der OM-1 eben auch 5.6/1000 mm Ausschnitt und sogar 2000 mm Ausschnitt bei sehr guter Qualität bei gutem Licht verfügbar sind!

Voll gezoomt erhalten wir ein sehr langes Objektiv! Und hier fehlt ja noch die 9 cm lange ET-101 Sonnenblende vom 11/800 mm, die diesmal endlich mitgeliefert wird! Somit wird das gesamte Super-Tele-Zoom gut 50 cm lang! (schwierig im Tarnzelt und auch erschreckend für Wild)

Das 6.3-9.0/200-800 mm IS USM hat leider einige Schattenseiten:

SCHATTEN:
– Lichtstärke f:9.0
– Gewicht 2050g
– kein manueller Scharfstellring (programmierbar auf Einstellring ganz hinten!)
– keine Innenfokus-Konstruktion
– keine L-Konstruktion
– kein echter Fokus-Ring zum sofortigen Eingreifen!
– Zoomweg relativ lang und etwas langsamer

– Stativgondel nicht zu entfernen
– nur 3 UD-Linsen (100-500 mm = 1 SUD + 6x UD)
– kein IS-Schalter mehr
– keine Fluor-Beschichtung
– 10 cm dick und 31cm lang
– keine Rastpunkte bei 90°

– keine Arca-Swiss-Schiene
– wird sehr lang: 31,4 cm für Reisen fast zu lang
– Entfernungsbereiche nicht zufriedenstellend
– mächtige Sonnenblende ET-101 vom 11/800 mm
– 95 mm Filtergewinde
– 2500€ teuer

LICHT
+ ideal für Vollformat
+ endlich ein Bereich 200-800 mm (oder 360-1280 mm)
+ Immerhin Abbildungsmaßstab 1:4 aus 0,80 m ab Sensorebene

+ verträgt trotzdem beide Konverter (jeweils 1)
+ Sonnenblende schwarz und immerhin mitgeliefert
+ Ösen für Gurtbefestigung
+ 5,5 Stufen IS bei 800 mm

+ Spritzwasserschutz

Ich will das nicht vorverurteilen, denn selbst mit dem 11/800 mm DO IS lässt sich bei gutem Licht sehr gut aus freier Hand fotografieren und es ist weit besser und schärfer als sein Ruf.
Also warten wir ab, wie nützlich es schließlich wird. Es ist sicherlich eher für Safaris in Indien, Arktis, Afrika und Südamerika gedacht, als für Vogelfotografie in unseren Breitengraden.
Mich ärgern ein paar Dinge: Ich kann den blöden Griff/Stativgondel nicht entfernen (kann ich bei OMDS auch nicht), manuelles Fokussieren und Eingreifen sind sehr schwierig und es wird noch länger bei 500-800 mm.
Rein von den Daten schlägt es jedes andere Vollformat-Tele-Zoom. Ich fürchte aber, dass man es besser nur bis f:9 bei 600 mm einsetzt und dann ist man mit einem 7.1/100-500 mm dicht dran und viel kompakter und leichter unterwegs.
Diese neuen extremen Tele-Objektive mit 800 mm Brennweite und bis zu 2000mm vergleichbarem Bildausschnitt sind weniger eine Bereicherung für die Wildtier-Fotografie, denn vielmehr eine Bedrohung eben dieser letzten wilden Tiere. Immer mehr unbedarfte Trottel ohne Naturkenntnisse stellen jetzt den letzten Tieren überall nach!
Alles hat zwei Seiten!
Mein Olympus 150-400 mm habe ich seit gut einem Jahr immer bei mir, ich sehe da noch keine Gefahr. Erst wenn Canon bessere, schnellere Sensoren anbietet, könnte meine OM-1 ins rutschen kommen.
Eine R7 ist meiner OM-1 bei Sensor und Prozessor noch keineswegs ebenbürtig, allenfalls die R3. Trotz des kleinen Sensors sind mit der hohen Lichtstärke f:4.5 in der Praxis nie Nachteile zum Vollformat erkennbar und f:4.5 reicht mir oft noch nicht um schnelle Zeiten mit maximal 1600 ISO zu verbinden – das wird dann mit diesem Canon 200-800 mm erst recht schwierig. Denn entgegen allen Marktschreiern, muß auch jede Canon-Kamera bisher bei 6400 ISO und spätestens 10.000 ISO eingefangen werden und außer bei der R3 kommt immer ein starker Rolling Shutter dazu.
Der Preis 2500€ ist heiß und eindeutig eine Kampfansage an OMDS, Fujifilm und Sony.
Ich lese überall das Feixen von Canon-Jüngern, die jetzt OMDS eine lange Nase zeigen wollen, weil sie ja viel billiger an ihre Fotos kommen. Beim Rechnen sind die allerdings meist schwach, um sich an die Leistung einer OM-1 mit 4.5/150-400 mm TC anzunähern, braucht es bei Canon mindestens die R3 plus dieses Zoom – also 8500€ – das kostet derzeit knapp 1000€ mehr bei Canon. Dafür bekommen sie eine ausgewachsene Kamera mit guten Features und ein Amateur-Super-Tele der Lichtstärke f:9! Ich finde daher weiterhin das Angebot von OMDS fairer, Profi-Kamera, mit vielen Sonderfunktionen und Profi-Objektiv, dass seine Baulänge immer behält (31 cm) und von Hand gefertigt ist und noch einen Schärfe- und Brillanz-Gegner unter allen Tele-Zooms des Weltmarktes sucht!
Vergessen wird auch der 1.25x Konverter der eingebaut ist und ein 5.6/1000 mm ergibt. Also in der Praxis kann Canon da erst punkten wenn eine Stacked R7II erscheint, die viel leistungsfähiger ist oder die R5II Wünsche erfüllt.
Mal abwarten wie bald Sony und auch Nikon darauf reagieren! Oder Tamron könnte ja auch ein 200-800 mm bringen.
Mein Tipp für Canon Super-Tele-Fotografie: (ungeachtet der Praxis-Ergebnisse für das 200-800 mm!)
Besser das 100-500 mm mit der R7 und R8 kaufen und vielleicht auf eine schnelle R5II hoffen als dieses 200-800 mm Tele-Zoom. Wer noch mehr braucht, kauft sich den sehr guten TC14 Konverter dazu, auch wenn das nervig ist, weil das 100-500 mm nicht mehr komplett zurückgezoomt werden kann und immer lang bleibt – das ergibt ein: 10/220-1120 mm mit schnellerem AF und besserem Gehäuse bei weniger Gewicht (1600g!).
Das 11/800 mm mit nur 1280g lohnt sich auch weiterhin bei gutem Licht! Leichter und schneller kann man mit keinem Super-Tele sein!

Foto (c.) bei Ralf – vielen Dank!

Das man keinen breiten Scharfstellring vorne am Objektiv hat, geht für die meisten gar nicht, ganz egal wie gut der AF-C inzwischen meistens funktioniert! Und dass man mit dem schmalen Ring ganz hinten fokussieren kann, den man kaum mit den Fingern erreicht, ist ein konstruktives Unding!
Auch das die nicht selten unerwünschte Stativgondel nicht entfernt werden kann – ist kaum zu verzeihen. Das Objektiv würde ohne vermutlich gut 250g leichter.
Die Schärfe ist da, doch der Microkontrast und die Detailzeichnung sinken ab 600 mm. Der Einsatz von Konvertern kann also nur Notbehelf bei sehr kontrastreichen Motiven bei bestem Licht sein!
Es ist nicht wirklich schnell beim Einstellen der Brennweite, denn es braucht fast 180° Drehung um von 200 auf 800 mm zu wechseln – das ist im Vergleich zu Nikon, Olympus, Sony sehr viel, die kommen meist mit 90° Drehung und weniger aus. Das macht uns erheblich schneller beim anpassen an das Motiv!
Also Kauftipp?
Ja für Vollformat, eher nein für Halbformat aber in beiden Fällen immer mit erheblichen Einschränkungen beim Komfort und Bedienung.
Ich nutzte trotzdem viel lieber mein Olympus 4.5/150-400 mm an der OM-1 und auch das Nikon Z 6.3/180-600 mm an der Z9!