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Filo Rings

Kategorie ‘Objektive im Test’

18. Januar 2017
Manuelle Objektive im AF-Zeitalter

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OBJEKTIVE – Die Welt durch den Sucher
Über Objektive schreibe ich ja am liebsten. Und über die wichtigsten und allermeisten habe ich schon geschrieben. Mancher fragt sich warum ich nicht auf die vielen manuellen Objektive – eingehe: Samyang, Walimex, Voigtländer, Zeiss, HandeVision, Laowa, Meyer-Optik Görlitz, TH Swiss Irix, Mitagon, Lomo, Lensbaby, Dörr Kowa, Yasuhara und wie sie alle heißen.
Aus dem Grund, weil es oft zu nostalgische und vor allem manuelle Objektive sind. Manches ist besonders spannend für Filmer, um sich vom Einerlei in der Bildsprache unterscheiden zu können.
Sicher ist es heute viel einfacher als je zu vor, sogar einfacher als zur Zeit der bedeutenden Leica M, manuell präzise auf den Millimeter zu fokussieren. Vielfältige elektronische Anzeigen helfen vor allem in allen spiegelfreien Kameras dabei.
Das ist dann ein gemütliches Präzisions-Fotografieren – was ich so nur sehr selten betreibe. Sicher ziehe ich auch mal mit meinem manuellen Tokina 6.3/300 mm oder 0,95/25 mm Voigtländer los und neuerdings auch wieder mit alten Nikkoren, wie dem 2.8/55 mm Micro.
Da ich aber häufig mit voller Öffnung fotografiere, ist mir der Autofokus trotzdem meistens eine willkommene Hilfe.

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Vor allem der Trend zu extremer Lichtstärke und auch zu hohen Preisen stört mich eher, als das ich ihn begrüße. Ich sage ganz offen, manuelle 1.4/85 mm oder auch nur 1.4/50 mm Objektive machen für mich weniger Sinn und Freude.

Schon ab 50 mm will ich spätestens einen Autofokus und präzise Elektronik im Objektiv – sonst sind viele meiner flüchtigen Motive allenfalls durch stärkstes Abblenden etwas scharf zu bekommen.
Und ich würde mir nie ein Objektiv mit Lichtstärke f:0,95 kaufen, wenn ich nicht auch diese offene Leistung verwenden wollte. Genauso wenig macht es Sinn sich ein 2.8/300 mm oder gar 1.4/105 mm zu zu legen, wenn man damit nicht die Mehrheit der Aufnahmen mit größter Blendenöffnung realisiert.

Und genau dann zeigen diese ganzen manuellen Rechnungen, bis auf wenige Ausnahmen, doch deutlich störende Bildfehler, wie chromatische Aberrationen, Verzeichnungen, Farbflecken, matschige Bildwiedergabe und einiges mehr, die ich heute in den allermeisten Fällen nicht toleriere. Und die ich auch selten in einer RAW-Software versuche zu korrigieren, was letztlich dann ja wieder Auflösung kostet.
Ich bleibe dabei, keine zusätzliche Software-Korrektur gibt es umsonst, auch wenn alle von Bild-Entwicklung und Optimierung sprechen – letztlich geht Leistung verloren.
ich will mein Bild in der Kamera mit dem Objektiv und dem Licht gestalten und nicht an einem Computer.

Die größte Freude meiner Fotografie findet ihren Ursprung im Moment des Festhaltens einer Idee, des Lichts, eines Motives.
Weder dem Bearbeiten, noch dem Vergrößern, noch dem Teilen oder dem Ausstellen oder den Ansichten anderer Menschen darüber, kann ich so viel abgewinnen, wie dem Vorgang des Gestaltens und Auslösens – dem Moment wo alles stimmt und von mir bewahrt wird.

Ich bin eben am kreativsten mit der Kamera in der Hand – ich sehe die Welt am liebsten durch den Sucher!

Und genau deshalb sind mir auch Autofokus, Bildstabilisierung und vor allem Objektive & Sucher so wichtig.
Ich möchte mich lösen von Fesseln wie Stativen, launigen Kameras mit hohem Stromverbrauch, langsamen Prozessen in und um die Kamera. Alles was sich unpräzise anfühlt macht mir wenig Freude.
Wenn ich immer wieder beobachte, das klapprige Stative, oder teure Stative mit wenig geeigneten Köpfen und Stativplatten eingesetzt werden, gruselt es mich. Also dann lieber die Empfindlichkeit und Blende ausnutzen und scharf bekommen, was geht – aus meinen Händen.
Ein elektronischer Sucher ist praktisch und ist eine wichtige Entwicklung, er hilft bei wenig Licht, er zeigt Filterwirkung, SW-Kontraste, Schärfenverlauf und das entstehende Foto bereits im voraus. Doch seine Auflösung ist mir immer noch viel zu gering, das Zittern und Zappeln bei bewegten Motiven oder bewegter Kamera ist mir noch viel zu nervig. Bei Serienbildern kommen die Sucher oft noch nicht gut mit der Darstellung mit.
Deshalb ist ein großer Spiegelreflexsucher auch weiterhin wichtig und schön für mich.
Und er braucht keinen Strom und reagiert unmittelbar auf alles, auf das Objektiv, das Licht und jedes Motiv.
Die kleinen Fernseher sind inzwischen sehr gut geworden, Fujifilm X-T2, X-Pro-2, Olympus E-M1II, Leica SL und Panasonic GX8 und GH5 haben sich sehr bemüht – doch da steckt noch sehr viel Potential, was nicht ausgeschöpft wird.

Sie lösen die Leica-M Fotografie praktisch ab. Sicher wird der aufwendige Messbild-Sucher für einige immer besonders attraktiv bleiben, aber fotografisch hat er spätestens heute jegliche Berechtigung verloren. Allenfalls in den Fujifilm-Kameras X100 und X-Pro findet er eine moderne, intelligente Umsetzung. Er ist ja letztlich auf 35-50 mm Objektive beschränkt. Sicher zeigt er mehr Umgebung als tatsächlich ins Bild passt, aber auch das ist heute kein Alleinausstattungsmerkmal mehr. Er braucht keinen Strom und war bisher die präziseste Technik. Doch mir hat die Beschränkung auf wenige sinnvolle Brennweiten nie gefallen.

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Zurück zu den bald unüberschaubar vielen manuellen Objektiven. Glas und Metallfassung kommen zu allermeist aus China oder Südkorea und der Riese Samyang beginnt jetzt auch mit Elektronik und Autofokus in seinen Objektiven und vielleicht werden da bald Tamron und Sigma abgelöst.

Trotzdem ich mag die allermeisten dieser manuellen Objektive nicht, nur Adapter mag ich noch weniger. Oft sitzen sie mit Bewegungsspiel am Bajonett und verschleudern ihr Potential schon beim Ansetzen, in dem das Auflagemaß nicht präzise eingehalten wird.
Mit Adapter wird es dann fast immer noch viel schlimmer.

Welche dieser Objektive sind vielleicht trotzdem reizvoll?

Für mich an erster Stelle stehen hier die drei VOIGTLÄNDER Konstruktionen für das mFT-Bajonett:
0.95/10.5 mm – 0.95/17,5 mm – 0.95/25 mm
Das 0.95/42,5 mm finde ich schon wieder sehr unpraktisch für lebendige Porträts.
Das 25iger hat eine einzigartige Naheinstellgrenze und auch mit dem 10er lassen sich spannende Schärfeverläufe realisieren. Die Haptik ist sehr altmodisch und gefällt mir genau genommen gar nicht – aber alles ist aus Metall, keine Gummi-Ringe und keine Plaste-Verarbeitung – die Objektive sind kalt und zeichnen warm. Sie kosten alle um 1000€ und man muß schon spezielle Bildideen dafür im Sinn haben, das sie sich lohnen.
An einer der besseren Kameras machen sie auf jeden fall eine gute Figur, denn sie sind ja nicht leicht und machen an den auf leicht&klein getrimmten Kameras oder gar denen ohne Sucher, kein Vergnügen.

Voigtländer-Objektive für das M-Bajonett lassen sich wohl immer noch irgendwo in Asien gut verkaufen, an alle die sich kein Leica-Objektiv leisten können.
Das Sony-Alpha FE-Vollformat-Bajonett wird jetzt auch unterstützt – auch wieder für Menschen die herum spielen wollen.
Auch wenn ein 5.6/10 mm noch so scharf ist, klein und handlich – die wirkliche Notwendigkeit erschließt sich mir nicht und 1200€ sind kein kleiner Betrag.

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WALIMEX-Objektive sind meistens die B-Produktion von Samyang – Walimex ist nur ein Name der auf das Produkt von Samyang geschrieben wird und da ist mir dann das Original immer lieber.

SAMYANG ist ein Aufstiegs-Kandidat, der vermutlich bald Sigma den japanischen Boden heiß macht. Was aus dieser südkoreanischen Schmiede an Neuheiten kommt, habe ich auf jeden fall im Focus.

Besonders die Fisheye und lichtstarken Objektive sind hier sehr spannend und lohnen sich in vielen Fällen auch als manuelle Version.

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HANDEVISION – immerhin eine deutsche Entwicklung mit chinesischer Fertigung in Shanghai, versucht mit Lichtstärke f:2.4 für Vollformat und Metallkonstruktion zu begeistern – mich nicht. Und für Halbformat und mFT wird ein 0.85/40 mm fleissig beworben – 1800€. Nur was soll ich damit? Klar die Bildsprache könnte interessant sein, aber das ist und bleibt ein Exot, der bisher nicht einmal die Sammlerherzen begeistert.

1480374750000_IMG_398190LAOWA aus China vertreibt exotischere Objektive, alle ohne Elektronik. Ein 2.8/60 mm Macro bis 2:1 für rund 500€ klingt immerhin interessant. Ein 4.0/15 mm mit Macro-Einstellung bis 1:1 und Shift-Funktion für 600€ wird sicher auch einige Fans finden. Ein 2.0/105 mm STF Porträt-Objektiv mit regelbarem Apodisationsfilter folgt den Vorbildern Minolta und Fuji – doch für 900€ ohne AF finde ich das wieder nicht praxisgerecht.

MEYER-OPTIK Görlitz hat wohl auch irgendwo zu viel Metall und Glas herum liegen und versucht mit höchsten Preisen, Freunde dieser lichtstarken Objektive von 35 mm bis 100 mm zu finden. Da wird mit bis zu 14 Blendenlamellen geworben – und mehr Augenwischerei als Fotografie ermöglicht.

TH SWISS Irix ist ein Schweizer, der in Asien fertigen lässt und Ultra-Weitwinkel und eine Normalbrennweite zum hohen preis anbietet. Ein 2.4/15 mm oder ein 1.4/45 mm sind sicher für ein paar Käufer interessant.

Und dann natürlich noch ZEISS – die bei der Objektiv-Produktion aus China (bei Cosina) wieder volle Power fahren – offensichtlich wird da endlich wieder Geld verdient.
Otus, Batis, Loxia und Touit heißen die Vögel, die kaufkräftige Kunden anlocken sollen.
Otus für die verwöhnten Filmer, die mal was anderes ausprobieren wollen, aber nach allen Tests die ich bisher mit den Objektiven machen konnte, brauche ich nicht ein einziges davon. Zu viele Design-Entscheidungen von Zeiss finde ich einfach nur seltsam.

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10. Januar 2017
Warum gefallen mir neueste Tele-Objektive nicht?

originalDie Frage könnte auch lauten, warum gefallen mir Sony, Sigma und Zeiss Objektive so häufig nicht?

Moderne Objektiv-Konstrukteure setzen immer stärker auf asphärisches Glas, im Weitwinkel-Objektiv macht das ja auch Sinn, um die vielen Bildfehler zu beseitigen, vor allem Farbfehler und das Objektiv in der Bauart trotzdem kompakt zu halten.
Doch im Tele-Bereich führt das zu einer Bildsprache, zu einem oft unruhigem Hintergrund (trotz großer Blendenöffnung). Das muss man einfach akzeptieren/mögen muß und mir gefallen die Fotos meistens nicht. Das beginnt schon mit den Sony Kompaktkameras und bei den Super-Zoom-Kameras fällt auf, dass sie gegen die Panasonic-Leica oder Canon-Produkte deutlich unruhiger zeichnen. Nicht wenige mögen aber die extreme Schärfe, die mir eher zweitrangig ist.
Brillanz – Farbtonwiedergabe und schöne Kontraste sind mir im Bild viel wertvoller als jeder Schärfe- und Auflösungsgewinn.
Wenn man mal ein gutes Sony Objektiv erwischt, (die Streuung pendelt inzwischen über der von Sigma und Tamron) ist es nur scharf, hat bis zu 11 Blendenlamellen, also alles gut?

Nein, in Sony-Objektiven werden häufig aspherische Linsenelemente – also gepresste Gläser mit unterschiedlicher Form und Brechung, verwendet.

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Was Leica im Weitwinkel und Normalbereich sehr gut beherrscht, sieht im Telebereich oft schlimm und zerrissen in den Motivhintergründen aus.
Betrachten wir die neuesten Konstruktionen, fällt auf, dass Canon und besonders Nikon häufig auf Asphären in Teleobjektiven verzichten.

 

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Nikon 1.4/105 mm – ED-Gläser – aber keine Asphäre!

Besonders gegen das Nikon 1.4/105 mm sehen die Fotos aus dem Sony 1.4/85 mm GM nicht annähernd so gut aus – noch schlimmer wird es beim 2.8/70-200 mm – das war bisher auch nicht Nikons stärkste Seite (Canon war immer besser), doch das hat sich mit der neuesten Konstruktion als FL sehr gewandelt und das Sony GM sieht erheblich schlechter aus.
Und eine Blende mit 11 Lamellen hilft ja allenfalls wenn das Objektiv stark abgeblendet wird, sonst nicht – bei Offenblende kommt sie gar nicht zum Tragen.

Auch die Zeiss Objektive wie OTUS und MILVUS setzen verstärkt Asphären im Tele-Bereich ein und auch diese gefallen mir bei meinen Objektiven nicht. Egal wie teuer und hochauflösend sie sind. Es muß einem gefallen, was Sony, Sigma und Zeiss da als High-End-Ware verkaufen – ich möchte damit nicht fotografieren müssen.

Auch Fujifilm setzt leider sehr viel asphärisches Glas ein, doch fällt es beim 1.2/56 mm nicht so unangenehm auf, dennoch zeichnet das 2.0/90 mm ohne dieses Glas noch schöner. Auch das 18-135 mm oder 50-200 mm können mich nicht wirklich überzeugen und im Vergleich wird dann doch klar warum das Fujifilm 2.8/50-150 mm das beste Telezoom von Fuji ist.

Es ist wie mit Zeiss und Leica, entweder gefällt das eine oder das andere – die beiden zu mischen ist oft keine gute Idee.

Hier einige der unschönsten, jüngeren Beispiele:
Sigma 1.4/85 mm ART
Olympus 2.8/40-150 mm PRO
Sony 1.4/85 mm GM
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sigma_85mm_f14_dg_hsm_artSIGMA 1.4/85 mm mit Asphäre

Sony GM-Konstruktionen mit Asphären:
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5. Januar 2017
Sigma 1.4/85 mm ART

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Die meisten Fotos werden vermutlich von Menschen und Landschaften gemacht und besonders bei Porträts sind selbst im Selfie-Wahn lichtstärkste Festbrennweiten im Bereich 85-135 mm Vergnügen pur.

Endlich echte Gesichter und keine verzeichneten Fratzen.
Da mich alle Bekannten gefragt haben, ob sich das Sigma zu kaufen lohnt… habe ich ausgiebig ausprobiert und verglichen mit:
Canon 1.2/85 mm II, 2.0/100 mm, Nikon 1.4/85 mm, 1.4/105 mm, 2.0/105 mm DC, 2.0/135 mm DC und Fujifilm 1.2/56 mm und 2.0/90 mm.
Das Zeiss Otus hatte ich mal für einige Sessions, doch sein manuelles Handling ist mir zu langsam, das ist gut für Filmer, aber kaum für Menschen bei Offenblende – nicht für mich. Außerdem gefällt mir die Bildsprache nicht.
Ich nutze seit 20 Jahren die Canon 1.2/85 mm Konstruktionen – doch ich will die Version II los werden, die CA sind grausam, der AF ist langsam und es wird demnächst ohnehin eine Neurechnung erscheinen müssen.

Tamron, Sigma und Tokina haben sich bisher kaum um diesen wichtigsten fotografischen Bereich verdient gemacht.
Deshalb sind diese Porträts-Brennweiten ein guter Indikator um sich für das beste System zu entscheiden, da es praktisch keine Alternativen gibt. Will ich unauffälliger und weniger bedrohlich arbeiten, verwende ich Fujifilm oder mFT, aber für die optimale Leistung verwende ich Vollformat mit sehr hoher Auflösung bis Mittelformat sich neu positioniert hat.

Sigma hatte ein ganz gutes 1.4/85 mm, das einige Fotografen recht beliebt gemacht haben, ich hatte aber immer AF-Probleme an Canon, mit mehreren Exemplaren. Jetzt also das neue im ART-Finish.

Die erste Berührung auf der Photokina gefiel mir gar nicht, viel zu dick, zu lang, zu schwer, die Sonnenblende zu gewaltig – das müßte ein 1.8/135 mm sein oder zumindest ein langes 1.2/85 mm – die tatsächlichen Werte: 1.4/85 mm wirken wie ein Versehen.

12,6 cm lang, 9,5 cm dick, 86 mm Filterdurchmesser – Sigma wollte hier wirklich auffallen und nicht kleckern.
Seine optische Höchstleistung erreicht es ab f:2.8 bis f: 5.6 – danach verliert es stetig. Bei f:1.4 bis f: 2.4 arbeitet es wie gewünscht etwas weicher.

LICHT:
+ scheinbar solide Konstruktion
+ sehr scharf – ab f:2.8 auch bis an den Bildrand
+ schöne Hintergrundzeichnung bei Offenblende
+ 9 Blendenlamellen, die sich aber nur beim tatsächlichen Abblenden auswirken
+ CA gut kontrolliert, aber nicht völlig frei
+ mit Sonnenblende wenig Überstrahlung
+ echte Innenfokussierung
+ 2 FLD-Gläser zur Minimierung von Farbfehlern
+ leiser AF Antrieb

SCHATTEN:
– keine Dichtungen gegen Regen und Staub
– wirkt riesig und auffällig
– keine Konverter nutzbar (Canon, Nikon, Sigma)
– keine Bildstabilisierung wie alle Mitbewerber auch
– kein blitzschneller Autofokus
– kein spannender Abbildungsmaßstab – nur 1:8.3
– kein Blendenring am Objektiv
– Leider mal wieder nicht verfügbar für Pentax
– für Sigma verrückt hoher Preis

 

Für 800€ gekauft und für den Einsatz im Gartenstudio oder Park ist das Gewicht und die Größe auch nicht so problematisch.
Aber für 1250€ finde ich es überzogen kostspielig. Klar Sigma baut endlich bessere Gehäuse und gibt sich viel Mühe vom Billig-Anbieter-Image weg zu kommen – trotzdem ist mir die Preissteigerung zum Vorgänger-Modell zu heftig.
Mir gelingen schönere Fotos mit dem Nikon 1.4/105 mm – das auch wahnsinnig teuer ist – aber wenn schon Luxus, dann wenigstens richtig und sicher kein Sigma an einer Nikon oder Canon.

Ich habe mit den meisten Sigma-Objektiven die letzten 20 Jahren zu viel Fehlfokus erlebt, besonders an Canon Kameras – ich habe da mein Vertrauen noch nicht wieder gewinnen können. Es gibt zwar das Sigma Dock, mit dem sich sogar mehrere Ebenen justierter sind, nur macht man als Kunde dann damit die Arbeit der Hersteller. Tamron und Sigma haben aber heute gar keine andere Chance mehr, Probleme zu beseitigen.
Nichts desto trotz, optisch und mechanisch gibt es daran nicht viel aus zu setzen und wenn man auffallen will, ist man damit genau richtig.
Alternativ gibt es auch die 1.8/85 mm Konstruktionen, eine halbe Blende weniger Licht und ⅓ des Preises – das Nikon kann man ohne Bedenken kaufen, das Canon heute nicht mehr wirklich (CA) – die beste Wahl ist das 800€ teure Tamron 1.8/85 mm VC mit Bildstabilisator – eine überzeugende Leistung!

Und Canon muss endlich neue Porträt-Linsen auflegen, die sind alle zu alt und an einer 5DSR weniger überzeugend. Nikon hat es richtig vor gemacht.

Für sich alleine genommen ist das Sigma klasse, doch gegen das Nikon 1.4/105 mm wirkt es fast langweilig und überzeugt mich optisch weniger. Aber 1000€ Preisunterschied sind natürlich ein starkes Argument gegen Nikon.

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