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Kategorie ‘Objektive im Test’

16. November 2014
Sigma 5,0-6,3/150-600 mm Sport

SIGMA wird sich verspäten.
Ich rechne dieses Jahr nicht mehr mit der Auslieferung des neuen Super-Tele-Zooms.
Tamron hat für seine Auslieferung mit Nikon-Anschluß über 9 Monate länger gebraucht und kann bis heute kaum die Nachfrage befriedigen. So ähnlich könnte es jetzt auch bei Sigma kommen.
Obschon der hohe Preis von 2000€ natürlich weniger Fotografen anspricht.

– 24 Glaslinsen in 16 Gruppen
– Scharfstellen ab 2,6m – Abb.maßstab 1:5
– Filterdurchmesser 105 mm
– 9 Blendenlamellen
– 12 cm dick und 29 cm lang bei 150 mm, 38 cm bei 600 mm
– 3200g schwer mit Metallsonnenblende
– 340g wiegt alleine die Sonnenblende!
– fest eingebaute Stativgondel
– Stabilisator mit 2 Modi
– erwarteter Preis im Handel = 2000€

SIGMA preist sein neues 5,0-6,3/150-600 mm OS Sport schon an obwohl es noch nicht verfügbar ist. Ich hatte auf der Messe und im Handel die Möglichkeit erste Tests zu machen.
Es ist mechanisch deutlich wertiger als das Tamron, aber eben auch gut 1 Kilo schwerer (rund 3200g). Für schnelle Fotos aus der Hand ist es kaum länger geeignet. Bei der 340g schweren Metall-Sonnenblende und dem harten, langen Stativadapter hat Sigma übertrieben. Die Sonnenblende könnte aus Carbon erheblich leichter sein und die Konstruktion der Stativschelle ist so auch sehr schwer.
Mein Tamron wiegt mit Sonnenblende genau 1800g, wenn ich freihand arbeite ist das ein gewaltiger Unterschied zu 3200g. Mit Stativschelle wiegt das Tamron dann auch 2100g, was dann auf dem Stativ kein großes Problem ist. Auf Reisen kommt daher nur das Tamron in mein Fotogepäck mit 2,,8/300 mm und 2,8/70-200 mm.
Eine schöne Idee hatte Sigma um die Brennweite zu verändern: Es ist eine Drehzoom um den Bildausschnitt genau fest zu legen und die dicke Wulst und Konstruktion laden dazu ein, es auch als schnelles Schiebezoom zu verwenden. Mit Daumen und Zeigefinger vorne gezogen, wechselt man ganz rasant und ruckfrei von 150 mm auf 600 mm – bravo!
Das geht beim Tamron im Prinzip auch, aber keineswegs ruckfrei und auch nicht so spielend einfach.

Optisch sehe ich allerdings keine Vorteile vor dem neuen Tamron 150-600 mm, am Vollformat sind beide bei größter Öffnung sehr scharf bis 450 mm und fallen beide einen Hauch bei 600 mm ab.
Am Halbformat mit 20 MP ist die Leistung bei 600 mm insgesamt etwas reduziert, aber keineswegs gravierend und auch ein Abblenden ist nicht zwingend erforderlich. Auch hier kann sich Sigma wider Erwarten nicht vom sehr guten Tamron absetzen. Alle Hersteller kochen mit dem gleichen Wasser – da traue ich Sigma allenfalls zu, langfristig durch die aufwendigere Konstruktion zu punkten.
Für den fast doppelten Preis gibt es hier leider nicht einmal 10% mehr Auflösung/Schärfe.
Aber genaues wird erst der Praxistest mit Serienobjektiven zeigen.
Das Tamron hat eben auch seine kleinen Makel, es sammelt sich je nach Piste Staub im Inneren, der Zoom geht im langen Bereich etwas ruppig und wenn man mit 500-600 mm versucht zu fokussieren, wird manchmal keine Schärfe gefunden, daher sollte man immer im mittleren Brennweitenbereich fokussieren und dann heran zoomen. Ohne Stativ lässt sich das Tamron aber tatsächlich mit lückenlos unverwackelten Bildern ab 1/750 Sekunde einsetzen – bei umgerechnet rund 960 mm am Halbformat – besonders an der neuen EOS 7D2 macht es großen Spaß.

Besonders spannend wird der Vergleich des Bildstabilisatoren, da war Tamron bei einigen Konstruktionen oft im Vorteil und beim Autofokus, da hat Tamron mehr Schwierigkeiten mit Canon als mit Nikon.

Mein Tipp:

Wer es gewohnt ist ruhig mit langsam bewegten Motiven und Stativ zu arbeiten, über Tarnung verfügt und ein Auto griffbereit hat, das Objektiv gerne lange Jahre nutzen will, sollte das Sigma abwarten.
Wer häufiger ohne Stativ auskommen muss/will, will auf Reisen ist, wandern muß und schnellen Motiven folgen will, wird mit dem Tamron bei gleicher Bildqualität sicher glücklicher.

Tamron 5,0-6,3/150-600 mm

Sigma empfiehlt dazu frech seine neuen Konverter, die noch mehr Brennweite ermöglichen. An 2 Canon und einigen Nikon-Kameras wäre dann sogar noch ein flotter AF im Bildzentrum möglich. Ich werde es bald ausführlich testen. Sigma bestätigte auch, dass demnächst neue Versionen des 2,8/24-70 mm; 2,8/70-200 mm und eines Super-Weitwinkel-Zooms erscheinen werden – alle für Vollformat.

Apropos – ein 2,8/70-200 mm oder gar 2,8/300 mm können die Supertele-Zoom für mich keinesfalls ersetzen, denn sobald Licht und Kontrast schwächer werden sind die Blenden f:2,8 & f:4,0 ein Segen.
Die beste Abbildungsleistung erhält man mit 2,8/300 mm und Konvertern und auch ein 4,0/500 mm hat für Vögel und weit entfernte Motive noch längst nicht ganz ausgedient. Nur 4,0/600 mm, 5,6/800 mm werden immer mehr zu absoluten Exoten.

 


Sigma – kaum noch zeitgemäss: Schwere Metall-Sonnenblende

 

Tamron hatte ja schon gut vorgelegt, mit dem extrem gefragten 150-600 mm.

 

 
 

6. November 2014
Canon EF 4,5-5,6/100-400 mm L IS II

Canon irrt sich bereits bei seiner eigenen UVP, denn Pressemitteilung gestern Morgen lag bei 2499€ und das war immernoch 200€ weniger als Nikon für sein 80-400 mm ausgerufen hat.
Also deshalb sind jetzt 2199€ – die aktuelle Korrektur – ein echtes Schnäppchen – (Ironie) zumal sich der ruinöse Handel sicher bald auf 1999€ einlassen wird – also ran an den Speck.
Peinlich auch, dass man das Zoom nicht schon auf der Photokina zeigen wollte/konnte.
Genauso wie das 4,0/11-24 mm L IS – das praktisch fertig ist. Bei Canon scheint es reichlich durcheinander zu gehen.
Das spannendste am Nachfolger des 15 Jahre alten 100-400 mm ist der vergrößerte Abbildungsmaßstab von 1:3,2 aus 0,98m Entfernung und auch sonst wurde natürlich einiges überarbeitet.
Die gesamte optische und mechanische Konstruktion sind neu.
Trotzdem bin ich sehr froh das es Alternativen gibt, Tamron 6,3/150-600 mm und bald auch Sigma 6,3/150-600 mm – auch wenn sie etwas schwerer und länger sind, befriedigen die fotografisch doch sehr.
Sieht man sich dann die Preise an, ist Tamron ein Wunder gelungen und Canon greift viel zu hoch.
Jetzt wo es endlich gute, bezahlbare 150-600 mm Zooms gibt, kommt Canon nach Nikon und Sony mit einem neuen 100-400 mm einfach zu spät.

Daten und Neues:

Die Konstruktion wirkt insgesamt deutlich dicker und ist auch etwas länger bei spürbar mehr Gewicht.

– 1640g Gewicht sind nicht gerade leicht und spürbar schwerer als der veraltete Vorgänger (1380g).
– 0,98 m Naheinstellgrenze erlauben 1:3,2 Abbildungsmaßstab – das ist wirklich eine tolle Verbesserung (1,8 m – 1:5 bisher)
– Baulänge 19,3cm (18,9 cm bisher)
– 77 mm Filtergewinde, wie gehabt.
– neue ASC Vergütung
– 9 Blendenelemente, kreisförmiger beim abblenden
– neue Innenfokussierung für schnellsten AF
– 3 Modi für den Bildstabilisator
– schwarze Sonnenblende mit Luke für Polfilter
– abnehmbarer Stativ-Fuß mit 2 Bohrungen
– beide Canon Extender passen und 1,4x mit AF (mittlerer Sensor)
– beim Zoomen auf 400 mm wird es etwas länger als der Vorgänger
– es ist effektiver gegen Feuchtigkeit und Staub abgedichtet
– weiterhin keine programmierbare AF-Stopp-Tasten am Objektiv
– der Bildstabilisator leistet jetzt effektiv 4 Stufen, das ist deutlich bisher als der Vorgänger der tatsächlich nur 2 Stufen bezogen auf weniger hochauflösende Kameras bewältigt.
– die abdrehbare Stativschelle gibt es nicht mehr – so erklärt sich auch ein Teil des Mehrgewichts – denn jetzt kann der Fuß abgeschraubt werden und der Ring klickt jetzt im Hochformat
– neu ist auch ein Drehring zum Verstellen des Zoom-Widerstands – so lässt sich jetzt ganz schnell drehen oder sehr genau und langsam. Die Idee ist nicht schlecht. Ob sich das in der Praxis bewährt bleibt abzuwarten. Bisher war das Schiebezoom besonders schnell oder besonders lästig, weil es gerade festgestellt war. Die schnellste und beste Lösung scheint mir aber zu sein, dass sich der Fronttubus selbst schnell und flüssig herausziehen lässt. Das hat Sigma jüngst bravourös beim neuen 150-600 mm Sport gelöst (Bei Tamron geht das auch, aber längst nicht so flüssig – bei Canon geht das gar nicht weil der innere Tubus so nicht greifbar ist.


Dazwischen liegen 15 Jahre – Canon war damit 14 Jahre Marktführer!

Die Produktfotos zeigen mal wieder nur eine idealisierte Darstellung der Konstruktion bei 100 mm und kein Bild wie das Objektiv mit weißem ausgezogenem Tubus bei 400 mm aussieht.
Schwarze Sonnenblende und weißer Auszug sehen schon etwas seltsam aus, zumal die weiße Lackierung bei Canon bisher immer extrem empfindlich war und schnell sehr gebraucht aussieht. Der innere Tubus ist dick und sieht zumindest nicht wackelig aus.
Geschweige denn werden Bilder mit der Sonnenblende gezeigt – denn auch deren Bauart und Größe sind in der Praxis sehr wichtig. Denn es kommt nicht wie ein 70-200 mm ohne Auszug aus, der Tubus verlängert das Objektiv bei 400 mm auf fast doppelte Baulänge.

Die MFT-Kurven – an denen sich viele Technik-Nerds heute gerne mal orientieren sagen mal wieder rein gar nichts aus, man könnte sie so lesen, das es bei 400 mm erheblich besser ist als bei 100 mm – das wäre ehrlich gesagt das 1. Mal. Tele-Zoom-Objektive sind bei längster Brennweite bisher immer schwächer als im mittleren Telebereich! Also wer hier an MFT-Kurven glaubt, der soll das gerne tun – mit der Fotopraxis und der erreichbaren Bildqualität haben die aber nichts zu tun.

ältere Konstruktion zum Vergleich
So groß sind die Unterschiede gar nicht, aber 4 Gläser mehr!

Es ist praktisch ein 2,8/70-200 mm mit 2x Extender – doch die Kombination ist für mich auch weiterhin die bessere Wahl.
Selbst wenn das 100-400 mm im Einzelfall mal einen Hauch schärfer wäre, so sitzt man immer auf f:5,6 fest. Auf vielen Reisen habe ich jedoch erlebt, das ein 2,8/70-200 mm das wichtigste Objektiv überhaupt ist und das man dazu 400 mm, 600 mm und ab und zu 800 und 1200 mm braucht. Zumal das 2,8/70-200 mm an der EOS 7D2 am meisten Spaß macht, dann bekommt man den Bildausschnitt eines: 2,8/110-320 mm!
Und mit 2x Konverter verhält es sich immer noch wie ein schnelles, scharfes 5,6/220-640mm.
Was will man mehr, könnte man jetzt denken, doch dazu nehme ich ab jetzt immer das 6,3/150-600 mm Tamron mit, denn auch daraus ergibt sich ein 6,3/240-960 mm – das erstmals mit etwas Übung sehr gut und auf Dauer aus der freien Hand aus jedem Fahrzeug einsetzbar ist.
(Natürlich sollte man dann auf mindestens 1/1000 Sekunde Verschlußzeit kommen.)

HIER ein spannender Video-Link: Zum Vergleich neues und altes Zoom

http://www.youtube.com/watch?v=phutXDbmkyw

Hier sieht man im Video schön den Auszug – aber leider noch ohne die gewaltige Sonnenblende


So sieht die Sonnenblende aus – etwas größerer Durchmesser am vorderen Ende
und endlich mal eine Luke um an einen Polfilter heran zu kommen.

Viel interessanter für mich ist: Was fehlt dem Zoom?
– Die Konstruktion mit 14-17 (Gruppen/Linsen) ist erstaunlicherweise nicht mehr für die heutige Korrektur mit IS ausreichend und jetzt werden 16-21 Linsen verbaut – 4 Glaselemente mehr!
Eine Fluorit und ein Super-UD-Glas waren schon vor 15 Jahren an Bord, jetzt sind nur zusätzliche UD-Gläser eingesetzt worden.

– Mehr Brennweite
Nikon schafft 80 mm und Sony sogar 70 mm Start-Brennweite
Tamron und Sigma schaffen bei nur ½ Blende Lichtverlust 600 mm Brennweite!

– eine ausziehbare Sonnenblende
Die meisten haben sicher vergessen, das es so etwas gab, beim 4,0/300 mm L IS kann man noch sehen wie genial das ist.

– eine interne Brennweitenverstellung
Beim 70-200 mm und 200-400 mm konnte das realisiert werden, doch ein 100-400 mm müsste in der Baulänge auf rund 27cm anwachsen.

– die weiße, sehr kratzempfindliche Oberfläche ist geblieben
Nikon, Sigma, Tamron zeigen das es wesentlich unempfindlicher geht

– nicht vergessen sollten Sie, ein Telezoom zeichnet nie so schöne Hintergründe, stellt nie so plastisch frei wie eine Festbrennweite
Wer mit dem 5,6/400 mm gearbeitet hat oder ein 4,0/300 mm mit Konverter einsetzt weiß, das die Fotos ganz anders aussehen und der Hintergrund viel schöner verläuft.

– Canon USA empfiehlt sogar den Einsatz des 1,4x und 2,0x Extenders
Wobei erstmals an den neuen Kameras der 1,4x Extender mit dem mittleren AF-Sensor bei Canon sogar mit Autofokus eingesetzt werden könnte. Ob das optisch Sinn macht und bei f:8,0/140-560 mm auch nur annähernd an ein 6,3/150-600 mm heran kommt bleibt auszutesten. Ich vermute nicht und f:8 mit so vielen Linsen ist für viele Lichtsituationen ohnehin schon ein großes Risiko.

 

Jetzt auch offiziell mit 1,4x Extender vorgeschlagen – aber dann nur 8,0/140-560 mm

Wer soll das Tele-Zoom für 2200€ kaufen?
Letztlich wohl nur einige Hobby-Fotografen, ich vermute der große Erfolg des bisherigen 100-400 mm lässt sich für 1000€ mehr und bei höherem Gewicht kaum wiederholen.
Zumal es jetzt sehr gute, leichte Alternativen für den Zoo und Sportplatz gibt:
4,0-5,6/70-300 mm L IS USM (1Kilo) kompakt und schnell – die 100 mm mehr bringen da nicht viel und fast 600g mehr Gewicht sind im Verhältnis zu viel
3,5-5,6/28-300 mm L IS USM – kann sich da ebenfalls sehen lassen, ein hochwertiges Zoom für fast alle Motive in der gleichen Gewichts und Preisklasse bietet es einen genauso guten Abbildungsmaßstab und weit mehr Flexibilität als das 100-400 mm.

Ein 4,0/50-300 mm wäre spannend und ein 6,3/100-600 mm wäre wichtig von Canon.
Aber dafür wird Canon wohl noch 10 Jahre brauchen und dann fotografieren wir längst spiegelfrei und mit ganz anderen Super-Tele-Zooms wie 2,8/50-500 mm Cine. Die Sensoren querten immer besser und kleinere Sensoren werden in Zukunft ausreichend sein und für bewegte, weit entfernte Motive auch im Vorteil. Oder es wird Sensoren mit so hoher Auflösung geben, das Faktor 2x und 3x einfach an der Kamera gewählt werden können ohne die heutigen, dramatischen Auflösungsverluste auf unter 10 MB.

Wer bei hoher Bildqualität leichter reisen möchte kauft sowieso eine Panasonic oder Olympus MFT-Kamera und viel kompaktere Objektive.
Bei Canon gibt es noch eine 3,5-5,6/28-300 mm L IS Zoom Alternative mit fantastischem Abbildungsmaßstab 1:3,3.

Schön das es endlich schnelle, optisch sehr gute Tele-Zooms für jeden Geldbeutel und jede Denkweise gibt.

Ich selbst kann auf Reisen weder auf hohe Lichtstärke noch auf viel Brennweite bei geringem Gewicht verzichten, deshalb fällt meine Wahl für DSLR-Systeme bisher auf:

2,8/70-200 mm L IS
2,8/300 mm L IS II
5,0-6,3/150-600 mm VC Tamron
2,0x Extender
= 6,2 Kilo plus 2,5 Kilo für 2 Kameras.
(Weitwinkel und Normal-Bereich decke ich sowieso mit mFT ab)
Das entspricht ungefähr den erlaubten 8 Kilo Handgepäck, wenn man ein schweres Objektiv am Leib oder um den Hals trägt.
Deshalb sehe ich jetzt nicht, das mich ein 5,6/100-400 mm weiterbringt. Ich habe gerade in Indien und USA gesehen, das ein 2,8/70-200 mm auf jeden Fall unverzichtbar ist, da die besten Motive bei wenig Licht mit einem 5,6er Zoom kaum beherrschbar sind. Bei etwas höherem Sonnenstand kann ich aber kleine Säugetiere und Vögel mit einem leichten 6,3/150-600 mm weit besser und größer festhalten als mit jedem 100-400 mm Zoom.
Und wenn es wirklich auf beste Bildqualität und beste Freistellung bei jedem Licht ankommt ist ein 2,8/300 mm sowieso unentbehrlich.
Selbst ein 4,0/500 mm kann dann nicht mehr oft bessere Bilder/Bildausschnitte zaubern.

In heimischen Tierparks konnte ich in den letzten Jahren sehr viele Hobbyfotografen mit dem 5,6/100-400 mm sehen. Doch bei wirklich engen Gittern und bei weniger Licht ist es kaum eine optimale Lösung. Ich gebe zu, das 2,8/70-200 mm ist für Gesichtsporträts häufig zu kurz, auch an der 7D2 – deshalb ist das 5,0-6,3/150-600 mm vom Einbeinstativ und sogar oft auch Freihand die bei weitem beste Lösung. Und ob Sie 1600g oder 2000g tragen müssen, ist dann für das mehr an Bildausschnitt (bis 960 mm) auch kein Hindernis mehr.
Details und Test folgen!

Weitere Neuheiten von 2014:


Canon EF 4,0/400 mm DO II IS ist real
Nach 14 Jahren wird das erste DO-Supertele doch noch abgelöst:
Es hat einen grünen Ring, wieder keinen roten und trägt auch wieder keine L-Bezeichnung. Es verfügt jedoch über die L-Typischen Dichtungen.
Es ist rund 200g schwerer, weil die Stativschelle jetzt fest angebaut ist und auch praktisch nicht mehr sinnvoll abgeschraubt werden kann, der Stummel unten bleibt dann, das macht keinen Sinn.
Dafür klickt es jetzt immer schön, die Schelle rastet spürbar im Hoch- und Querformat ein. Unsinniges Zusatzgewicht.
Der IS wurde entscheidend verbessert, schafft 4 Stufen und kann Bewegung und Stative erkennen.
Der AF wurde stark optimiert und arbeitet jetzt rasant schnell.
Die Naheinstellgrenze liegt bei 3,30m, das ist eine geringfügige Verbesserung, sie lang vorher bei 3,50m – das 2,8/300 mm schafft 2,50m.
Es soll die Abbildungsleistung des 2,8/300 mm L IS II plus 1,4x Konverter toppen und darüber hinaus auch noch Konvertertaugleich sein. Das DO ist dann immer noch gut 00g leichter als 300mm + 1,4x.
Ich werde das sobald es geht testen, bisher ist aber nur Vorserie verfügbar. Wenn dabei ein 8,0/800 mm Reise-Super-Tele machbar ist – dann ist es hoch spannend.
Es soll uvp: 6500€ kosten – keineswegs billig, aber im Vergleich zum Vorgänger durchaus angemessen, wenn es mit Konvertern sehr gut ist.

Hier noch ein paar echte Fotos davon:

Das 4,5-5,6/24-105 mm IS STM wurde ebenfalls neu vorgestellt.

ein preiswertes EF 4,5-5,6/24-105 mm IS plus EF-S 2,8/24 mm STM Pancake plus ein neues EF 4,0/400 mm DO L IS kommen in den Handel. Das Zoom und das Pancake sind kaum der Rede wert und allenfalls für Einsteiger interessant. Das DO wird hoch spannend.

Über neue TSE-Objektive, ein neues 100-400 mm Zoom und das langerwartete 2,8/12-24 mm gibt es noch nichts Neues zu berichten, ein 5,6/800 mm L IS II soll in Planung sein und bald angekündigt werden.

 

 
 

20. April 2014
Lieber lange Brennweite oder großer Abbildungsmaßstab bei Tele-Objektiven?

Brennweite oder Abbildungsmaßstab?

Darf es etwas mehr sein?
Brennweite ist wichtig, es ist ein Unterschied ob ich an meiner Kamera 200 mm oder 400 mm echte Brennweite zur Verfügung habe. Noch besser sind oft 500 mm und es wird auch immer Motive für 800 mm und noch mehr Brennweite geben. Doch das beziehe ich dann immer auf weit entfernte Motive, denen ich mich nicht gefahrlos nähern kann oder die sehr klein sind.
Es ist wichtig zu verstehen: 600 mm oder 800 mm Brennweite machen ein Foto ja nicht besser. Sie komprimieren sehr stark und die Luft zwischen Objektiv und Motiv kann die Abbildungsleistung deutlich verschlechtern.
Die alte Weisheit:
“Je weniger Tele-Brennweite, desto besser – desto intimer und lebendiger das Foto”,
stimmt auch heute noch.

Ich habe für mich die Grenze bei 400 mm gezogen, denn ein 800 mm ist schon sehr speziell und wird von mir seltener gebraucht. 500 mm liegt irgendwie dazwischen und ist kaum entscheidend mehr als 400 mm – 600 mm steht per Konverter zur Verfügung. Für die Vogelfotografie sind aber 800 mm goldrichtig und manches mal auch noch zu wenig.
Allerdings favorisiere ich lichtstarke Festbrennweiten mit 400 mm und kein Zoom. Denn ein Zoom müßte ich mindestens eine volle Blende schließen und f:8,0 ist für meine Motive und spannendes Licht häufiger problematisch.
Zooms sind mir am liebsten bis 300 mm – leider fehlt hier noch ein schnelles 4,0/50-300 mm – was ich als ideales Zoom für die heutigen Bedürfnisse ansehen würde.
Ein Canon EF 4,0/200-400 mm L IS x 1,4 sowie ein Nikon AF-S 4,0/200-400 mm VR II sind leider schon wieder sehr schwer (3360g), sehr lang (37 cm), Sie müssen zum Zoom-Ring umgreifen und somit auch extrem teuer und unhandlich – bietet aber aus 2,00 m Entfernung beachtliche 1:3,7 Abbildungsmaßstab.
Und das Sigma DG 2,8/120-300 mm HSM OS ART war bisher auch keine voll zufriedenstellende Lösung.
Spannend sind 5,6/70-300 mm Zoom-Objektive um Schmetterlinge, Insekten und Frösche zu fotografieren – denn Abbildungsmaßstabe von 1:4 bis sogar 1:2 sind mit etwas Abstrichen bei der Abbildungsleistung möglich.

Zusätzlich verfügen wir ja heute noch über den kamerainternen Tele-Konverter oder Vergrößerungsfaktor, je nach Kamera beträgt er 1,5x – 1,6x – 2,0x – 2,7x.
Auch für KB-Vollformat-Fotografen kann es wichtig sein eine zweite Kamera mit Halbformat zur Verfügung zu haben.
Doch vergessen Sie in dem Zusammenhang nicht – Bildstabilisatoren (IS, VR, OS, VC, OIS, Steadyshot) sind eine große Hilfe – doch ihre Wirkung wird begrenzt durch die Brennweite des Objektives und natürlich auch die Auflösung des Sensors. Ein Foto auf 36 MP Sensor lässt sich lange nicht so gut stabilisieren wie eins auf 18 MP oder 24 MP!
Und bei Bewegung des Motiven helfen sie gar nichts. Heute können realistisch 2-3 Zeit-Stufen zusätzlich ruhig gestellt werden:
400 mm Brennweite (ohne Vergrößerungsfaktor!) = 1/500 Sekunde ( ohne Stativ und Stabilisator)
400 mm Brennweite (ohne Vergrößerungsfaktor!) = maximal 1/60 Sekunde (mit Stabilisator)
400 mm + 1,6x Vergrößerung APS-C – 640 mm Bildausschnitt = maximal 1/125 Sekunde (mit Stabilisator)

Besser ist in jedem Fall: Zusätzlich ein Ein-Bein-Stativ!

Die wichtigesten Tele-Objektive für mich sind:

2,8/70-200 mm (mit Konverter)
2,8/300 mm oder 4,0/300 mm oder 4,0/400 mm
2,8/400 mm oder 4,0/500 mm
Eine Festbrennweite mit f:4,0 ist an den DSLR-Kameras immer im Nachteil gegen f:2,8 – da der Autofokus für Schnelligkeit und Präzision mehr Licht benötigt.
Deshalb macht ein 4,0/70-200 mm nur begrenzt Sinn, auch ein 4,0/200-400 mm ist einem 2,8/300 mm immer unterlegen.
Das 4,0/600 mm ist schon zu unhandlich, zu schwer, schlechtere Naheinstellgrenze und im AF begrenzt durch f:4,0. Gleiches gilt für das 5,6/800 mm noch stärker – beide sind sehr spezielle Objektive mit Schwerpunkt: Vogel- und Sport-Fotografie.

Ein 5,6/100-400 mm oder 5,6/80-400 mm ist gut für Ausflüge, aber nicht superscharf, das Bokeh kann seltener überzeugen, es ist mit gut 1600g nicht besonders leicht und erst ab f:8,0 wirklich hochauflösend. Ein 5,6/70-300 mm ist meistens zu wenig, da bin ich mit 2,8/70-200 mm und Konvertern noch besser ausgerüstet.
Eine besondere Ausnahme und andere Exoten mit großem Brennweitenbereich:

TAMRON 5,0-6,3/150-600 mm VC USD ist für mich heute klarer Favorit zu einem unschlagbaren Preis.
Sigma DG 4,5-6,3/50-500 mm HSM OS
– bei 500 mm aus 0,50 m Entfernung: = 1:3,1.
Echte 500 mm Brennweite, es ist allerdings rund 2 Kilo schwer, hat einen sehr langen Auszug und ist entsprechend unhandlich.
Canon EF 3,5-5,6/28-300 mm L IS bei 300 mm aus 0,30 m Entfernung = 1:3,3
Ein sehr schnelles Profi-Schiebezoom für Action, Metallfassung – 1670g – 18,4 cm lang
Nikon AF-S 3,5-5,6/28-300 mm VR bei 300 mm aus 0,50 m = 1:3,1
Amateurzoom, Polycarbonat, nicht sonderlich scharf im Tele-Bereich – 800g – 11,5 cm kurz
Olympus 2,8/90-250 mm bei 250 mm aus 2,50m = 1:12,5 (1:6,3)
Profizoom, Metallfassung, sehr scharf, 3300g schwer – 28 cm lang
Sony 4,5-5,6/70-400 mm bei 400 mm aus 1,50m = 1:3,7
Amateurzoom, Polycarbonat, nicht sonderlich schnell im Tele-Bereich – 1500g – 20 cm lang
Pentax kann hier leider gar nicht mitbieten, außer mit dem Sigma 50-500 mm und 120-400 mm.

 

Echte Brennweite ?

Immer öfter stellen Amateur-Fotografen in Foren fest, dass ihre Zoom-Objektive scheinbar gar nicht über die versprochene längste Brennweite verfügen. Jüngste Beispiele: Tamron 2,8/70-200 mm und Panasonic 2,8/35-100 mm. Beides sind innenfocussierte Objektive, die aus Gründen der Kompaktheit nur im Inneren eine Linsengruppe verschieben und beim Zoomen nicht länger werden.
Wenn ich im Bereich 2-5 m Abstand vergleiche – stimmt es auch – die Bildausschnitte stimmen nicht mit denen von Festbrennweiten identischer Brennweite überein. Ganz anders jedoch im Bereich unendlich – dann sind die Bildausschnitte normalerweise identisch. Um ein Motiv groß abzubilden muß ich somit sehr dicht heran.
Letztlich wollen viele Menschen mit einem Tele-Zoom Objektiv Motive auch in der Nähe groß abbilden.
Beispiel: 2,8/70-200 mm –
Die Brennweitenangabe ist dabei gar nicht wirklich wichtig.Deshalb sollten alle viel mehr auf den möglichen Abbildungsmaßstab bei längster Brennweite achten – also nicht auf die Meterangabe: 1,80 m – die ist letztlich auch irreführend – sondern auf die Angabe 1:8 (Sigma), 1:8,6 (Nikon) oder gar 1: 4,8 (Canon L II) (auch als 0,21 angegeben), Tamron 1:5,6 und siehe da – Canon schlägt beim 2,8/70-200 mm alle anderen Anbieter von Objektiven um Längen.
Die Brennweite ist letztlich nur wirklich wichtig im Bereich 10m bis unendlich.
Deshalb sind im Bereich 1,50 – 10 m häufig Festbrennweiten im Vorteil. Bei halbzahmen Tieren und Tieren in Gefangenschaft brauchen Sie regelmäßig große Abbildungsmaßstäbe im Nahbereich.

Besonders gute Beispiele:

Nikon AF-S 4,0/300 mm  = 1:3,7   –  Nikon AF-S 2,8/300 mm VR II = 1:6,4

Canon 4,0/300 mm L IS = 1:4,2    –  Canon 2,8/300 mm L IS II = 1:5,5
beide Objektive mittlerer Lichtstärke werden optisch ohnehin weit unterschätzt.

Zoom-Objektive und erreichbare Abbildungsmaßstäbe

Für viele ist eine Naheinstellgrenze ein wichtiger Kauffaktor. Dabei sollten Sie zwei wichtige Dinge nicht außer Acht lassen:

  1. Die Naheinstellgrenze wird immer gerechnet ab Sensorebene.

bedeutet, wenn ein Objektiv 20 cm lang ist, die Kamera 7 cm Bautiefe hat und der Sensor 5 cm tief im Gehäuse liegt und die Naheinstellgrenze 50 cm beträgt – können Sie bis auf 25 cm ans Motiv herangehen – oder anders ausgedrückt, wenn sie es groß abbilden wollen, müssen Sie dem Motiv bis auf 25 cm auf die Pelle rücken!

  1. Die angegebene Naheinstellgrenze, lässt nicht automatisch auf einen guten Abbildungsmaßstab schließen, schon gar nicht bei modernen innenfocussierten Tele-Zooms.

Bei kleineren Bildsensoren als Vollformat erreichen Sie auch um diesen Vergrößerungsfaktor größere Abbikldungen – da sich der Abbildungsmaßstab aber auf die Sensorgröße bezieht – ändert er sich nicht. Trotzdem erreichen Sie mit einem 5,6/100-300 mm an einer microFourThirds Kamera Aufnahmen, die Abbildungsmaßstab 1:2,6 am Vollformat entsprechen – aus 1,50 m Entfernung!

Lange Brennweite oder großer Abbildungsmaßstab – beides ist wichtig für mich!