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5. Januar 2016
Tele-Konverter 2015 – Eine Einschätzung

Konverter-Neuheiten

Die Pentax- und Sony-Fotografen mögen mir nicht böse sein – doch auch im Tele- und Super-Telebereich ist die optische Leistung und AF-Geschwindigkeit von Canon unantastbar. Die Konverter der Serie III unterstreichen das noch einmal deutlich. Auch können nur sehr wenige Sony-Objektive und nicht viele Nikon-Objektive mit den Original-Konvertern eingesetzt werden. Die Olympus E-Konverter fand ich sehr gut, da sie mit fast jedem Objektiv einsetzbar sind und die AF-Geschwindigkeit praktisch nicht reduzieren. Nikon und vor allem Sony müssen hier nachbessern. Pentax hat ja nach 25 Jahren endlich wieder einen 1.4x Konverter mit AF-Übertragung verfügbar…
Inzwischen sind auch die beiden ersten neuen Konverter für spiegelfreie Systemkameras verfügbar, Olympus und Fujifilm haben jeweils einen 1.4x Konverter im Angebot.

Mehr Linsen = bessere Korrektur = bessere Bildqualität – diese Gleichung stimmt seit jeher bei den Konvertern.

Vom Drei- Linser zum Fünf- Linser hat Canon deutlich erhöht auf den Sieben-Linser und beim 2,0x Extender kommen jetzt sogar 9 Linsen zum Einsatz. Damit sind die Nachteile der Konverter praktisch nicht mehr existent, wenn das Grundobjektiv gut ist.
Wenn Sie mit neuen Canon Objektiven arbeiten wollen, sollten Sie auch die neuesten Konverter der Serie III verwenden um das Potential der Objektive und die AF-Geschwindigkeit der neuesten Kameras ausnutzen zu können. Die Unterschiede zur Serie II sind deutlich!

Problematisch ist nur weiterhin besonders bei Canon, dass die Konverter nicht mit allen Objektiven kombinierbar sind. Den Einsatz mit kürzeren Brennweiten wie 50 mm; 85 mm und 100 mm erlaubt Canon nicht, das ist mechanisch unmöglich, da der hintere Linsentubus bei beiden Konvertern vorsteht.

Konverter sind in erster Linie gedacht um den Bildausschnitt von Tele-Objektiven mit fester Brennweite zu verbessern. Nur sehr wenige Zoom-Objektive mit Lichtstärke f: 2.8 und f:4.0 sind mit Konvertern sinnvoll einsetzbar. Dabei sollten sie zumindest um eine Stufe abgeblendet werden.
Mit den neuesten Kameras kann bei Canon nun endlich auch bis Ausgangslichtstärke f:8.0 fokussiert werden. Bei den meisten Canon-Profi-Kameras nur mit dem mittleren Sensor. Erst die neue EOS 1DX II kann mit 41 Messfeldern bis f:8 fokussieren.

Lichtschwache Super-Zooms wie 6.3/16-300 mm; 6.3/18-200 mm; 5.6/28-300 mm sollten Sie gar nicht mit Konverter verwenden und lichtschwache Tele-Zooms wie: 5.6/70-300 mm; 5.6/100-400 mm; 6.3/50-500 mm; 6.3/150-600 mm lassen praktisch selten gute Bild-Ergebnisse erwarten. Bei den reinen Tele-Zooms könnten Sie auf f:11 abblenden und durch gezielte Nachbearbeitung Kontrast und Schärfe anheben, um zufrieden stellende Bildergebnisse von kleinen Tieren oder weit entfernten Objekten zu erhalten. Dabei sollten Sie immer ein Stativ einsetzen und ISO-Empfindlichkeiten von 1600 ISO und mehr verwenden. Besser und preiswerter ist dann auf jeden Fall die viel schnellere Panasonic FZ1000 (2.8-4.0/25-400 mm) die auch bei f: 4.0/800 mm Bildausschnitt noch scharfe, gut aufgelöste Bildergebnisse bringt, solange genug Licht da ist.

Der Extender 2.0x arbeitet nur bei Objektiven der Grundlichtstärke bis f: 8.0 mit EOS 1DX, EOS 5D3 & EOS 7D2 mit Autofokus , sonst ist er manuell zu fokussieren. Manuelles arbeiten ist jedoch im Super-Telebereich sehr schwierig und zeitraubend und nicht unbedingt zu empfehlen.

Wer Erfahrungen mit einem ausgesucht guten 2.0x Konverter hat, braucht allenfalls selten einen 1.4x Konverter. Außerdem ist Faktor 1.4x oft bei kleinen Motiven noch zu wenig.
Optisch besteht beim 2,0x Extender nur ein unwesentlicher Auflösungsunterschied, je nach Objektiv. Es ist allemal besser eine scharfe Aufnahme mit 2x Konverter zu erzielen, als Bild-Dateien um Faktor 2x heraus zu vergrößern.

Der Autofokus wird etwas langsamer und braucht guten Motivkontrast. Bei wenig Licht fokussiert man sicherer manuell.

Die neuen Canon Extender (Konverter) der Serie III unterstreichen noch einmal deutlich, im Tele- und Super-Telebereich ist die optische Leistung und AF-Geschwindigkeit von Canon ungebrochen. 

Sigma Kon

Sigma hat seine beiden Tele-Konverter ebenfalls neu bearbeitet und mechanisch verbessert und mit Staub- und Spritzwasser-Schutz versehen. Doch inzwischen sind sie auch praktisch genauso teuer wie die von Canon und sie sind ebenfalls so gefertigt, dass die inneren Tuben überstehen. Sie können also auch nur mit speziellen Objektiven verwendet werden. Wenn man einige Sigma-Tele-Objektive nutzt, kann die Anschaffung vielleicht angebracht erscheinen, aber ich würde immer die Konverter von Canon oder Nikon vorziehen.

Kenko PRO 300 DGX

Kenko konstruiert noch seine sehr guten PRO 300 DGX Konverter ohne vorstehende Gläser! Ich hoffe das bleibt auch so, denn dadurch sind sie flexibel einsetzbarer (mit fast allen Objektiven) wie auch dem 2.8/100 mm Makro oder 1.8/85 mm. Die Kendos sind mit 200€ sehr günstig und trotzdem optisch sehr gut. Nur vom AF sollte man keine Höchstleistung erwarten.

CANON-TIPP:

Mit den neuesten Kameras (Eos 7D2 und 70D) funktioniert der Konverter auch sehr gut mit dem Kontrast-AF im Live-View über den Monitor, dann sind sogar Kombinationen mit AF mit: 5.6/100-400 mm L IS II oder 5.6/70-300 mm L IS und Tamron 6.3/150-600 mm VC möglich.

Ich möchte nicht auf Festbrennweiten und Konverter verzichten, aber durch das Tamron 150-600 mm bin ich heute deutlich flexibler und manchmal schneller, vor allem an der EOS 7D2 macht es Konverter fast überflüssig.

Bei Canon arbeitet der 2x Konverter mit Autofokus nur an folgenden Objektiven:

2.0/135 mm L

3.5/180 mm L Macro

2.0/200 mm L IS

2.8/300 mm L II

2.8/300 mm L IS

2.8/400 mm L IS II

2.8/70-200 mm L IS II

Sigma 2.8/300 mm

Sigma 2.8/120-300 mm

 

und mit den Kameras: Canon EOS 1DX; EOS 5D3; EOS 7D2 mit AF, nur mittlerer Sensor:

4.0/300 mm L IS

4.0/400 mm DO IS II

4.0/500 mm L IS II

4.0/600 mm L IS II

4.0//70-200 mm L IS

4.0/70-200 mm L

4.0/200-400 mm L IS x1,4 Ext

Sigma 4.0/500 mm

(und bauähnliche ältere Objektiv-Varianten ohne iS und II)

 

Bezahlbare Alternativen zum Konverter?
Wenn Sie fotografisch nicht in höchsten optischen Tele-Sphären (um 16 fache Vergrößerung – also 800 mm Bildausschnitt) schweben müssen (bedeutet: EOS 1DX und 5.6/800 mm oder EOS 7D2 mit 4.0/400 mm L IS II mit 1.4x oder 4.0/500 mm L IS II)und auch nicht die mindestens 5000€ extra für eine DSLR plus Super-Tele-Zoom abzweigen können:

Nicht viel schlechter ist die Panasonic FZ 1000. Sie verfügt über ein Zoom von 2.8-4.0/25-400 mm Brennweite  und kann sogar bis zum Bildausschnitt 800 mm bei gute Bildausbeute verwendet werden. Sie ist sensationell schnell, schneller als alle DSLR-Kameras und sichert die Chance auf Motive, die man sonst schnell verpasst. Für rund 800€ bekommt man bei Panasonic heute die weltweit beste und schnellste Fototechnik. Wie das möglich ist?
Durch einen kleineren Sensor = 1“ Zoll, der etwa 1/8 der Fläche des Vollformats (Canon Eos 5D3) bietet, oder ein Drittel der Fläche des APS-C Formats (Canon EOS 7D2) ist eine sehr gute Schärfe und Auflösung der Details sicher gestellt.
Nur Kameras mit dem 1 2/3“ Sensor sind noch einmal um Faktor 4x kleiner als 1“ Zoll (z.B.: Panasonic FZ300) und können die Qualität einer FZ1000 nicht bieten. Selbst der Brennweitenvorteil von 600 mm, 1200 mm und gar 2000 mm kann den Vorteil des größeren 1“ Sensors nicht aufwiegen – daher besser FZ1000 mit Bildausschnitt, als irgendeine Kamera mit kleinerem Sensor.

Ich kann auch die Panasonic GH4 mit mFT-Sensor 16 MP und dem 6.3/100-400 mm einsetzen – der Sensor ist beinahe doppelt so groß wie der 1“ Sensor und bringt 800 mm Bildausschnitt. Aber, die Fokussierung ist langsamer und der Unterschied f:4.0 gegen f:6.3 bringt manchmal auch die schärferen, verwacklungsärmeren Fotos für die FZ1000.

Selbst ein Vergleich zur Nikon 1 hinkt – die 1 J5 (20 MP) von Nikon kostet 400€ plus Nikon 1 5.6/70-300 mm = 900€ ergibt 1300€ – ohne Sucher und Griff (beides ist kaum verzichtbar für solide Tierfotografie) und sie ist auch nicht so schnell wie die Panasonic FZ1000. Erst mit einer Nikon V4 mit Sucher könnte Nikon die Leistung der FZ1000 einholen – zum doppelten Preis von 1900€…

und eben nicht bei f:4.0 – sondern bei f:5.6 – erst wenn man das durchdenkt, zeigt sich wie weit voraus die FZ1000 ist. Nikon und Canon sind viel zu teuer.

Nikon Kon

Bei Nikon wurden ebenfalls die beiden TC14E und TC20E auf das Level III angehoben, mit mehr Linsen, besserer Korrektur, Vergütung und Staub-& Spritzwasserschutz versehen. Sie sind sehr teuer und mir fällt auf, das sie mit praktisch allen Objektiven langsamer fokussieren, als es die Canon-Kontrahenten tun. Das Nikon Sortiment ist noch dünner, konverter-kompatibel sind nur:

2.8/105 mm VR Macro    (AF nicht zuverlässig)

2.0/200 mm VR

2.8/300 mm VR II

4.0/300 mm VR

4.0/300 mm PF VR

2.8/400 mm VR II

4.0/500 mm VR II

4.0/600 mm VR II

2.8/70-200 mm VR II

4.0/70-200 mm VR

5.6/80-400 mm VR II

5.6/200-500 mm VR

4.0/200-400 mm VR II

Olympus Konverter

Bei Olympus FT können alle Objektive mit den beiden Konvertern mit Autofokus-Betrieb eingesetzt werden, auch die Macro-Objektive! Beim Fisheye und den Superweitwinkel-Konstruktionen macht dies aber keinen Sinn.

Für Olympus mFT gibt es bisher nur den MC14 Konverter und der passt mechanisch nur auf das 2.8/40-150 mm und das kommende 4.0/300 mm.
Er verursacht leider leidliche AF-Geschwindigkeits-Verluste. Von Olympus hatte ich mehr erwartet. Offensichtlich macht der Kontrast-AF mit dem Einsatz von Konvertern noch erhebliche Probleme. Es bleibt abzuwarten ob sich Olympus auch an einen MC20 2,0x Konverter traut. Wichtig wäre das auch Panasonic endlich stärker im Tele-Bereich aktiv wird.

Sony Kon

Sony hat seine Preise gesenkt. Bisher gibt es nur 2 Konverter für die Alpha SLT-Objektive und Kameras, für alle spiegelfreien Sony-Kameras sind bisher keine Konverter in Sicht. Die Konverter können nur mit 4 Objektiven genutzt werden:

2.8/135 mm STF   (nur manuell)

2.8/300 mm SSM

2.8/70-200 mm SSM

5.6/70-400 mm SSM

Weder die Zeiss-Objektive noch die Macro-Objektive können von den Sony-Konverter profitieren, da sie nur für SSM-Ultraschall konzipiert sind.

Konverter sind in erster Linie gedacht um den Bildausschnitt von Tele-Objektiven mit fester Brennweite zu verbessern. Nur sehr wenige Zoom-Objektive mit Lichtstärke f: 2.8 und f:4.0 sind mit Konvertern sinnvoll einsetzbar. Dabei sollten sie zumindest um eine Stufe abgeblendet werden.
Lichtschwache Super-Zooms wie 6.3/18-200 mm; 5.6/28-300 mm sollten Sie gar nicht mit Konverter verwenden

und lichtschwache Tele-Zooms wie: 5.6/70-300 mm; 5.6/100-400 mm; 6.3/50-500 mm lassen praktisch keine guten Bild-Ergebnisse erwarten. Bei den reinen Telezooms könnten Sie auf f:8 abblenden und durch geziehlte Nachbearbeitung Kontrast und Schärfe anheben um zufriedenstellende Bildergebnisse von kleinen Tieren oder weit entfernten Objekten zu erhalten. Dabei sollten Sie immer ein Stativ einsetzen und ISO-Empfindlichkeiten von 1600 und mehr verwenden.

Kenko und Sigma bieten zumindest recht gute und flexibel einsetzbare (Kenko mit fast allen Objektiven – Sigma nur mit weniger Tele-Festbrennweiten und Tele-Zooms) 1.4x Konverter.
Die 2,0x und der 3,0x Konverter von Kenko sind ihr Geld selten wert und erst recht nicht mit Zoom-Objektiven der Lichtstärke f: 5.6 oder gar weniger!

Pentax Kon

Der Pentax DA 1.4x AW Konverter ist ein Exot, der 25 Jahre zu spät kommt. Dennoch ist er sicher auch im heutigen Portfolio von Pentax sehr wichtig. Er bietet Staub- und Spitzwasser-Schutz und sowohl den halten Kurbel-AF und neueren Ultraschall-AF. Doch beide Arten arbeiten gemessen an Canon relativ langsam. Der Preis von gut 500€ scheint mir da kaum gerechtfertigt, aber er ist teuer wegen der deutlich kleineren Pentax-Zielgruppe.

 

Veröffentlicht in General, Objektive im Test, Praxis-Tests