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3. November 2011
Pentax Q – In geheimer Mission?

PENTAX Q System

Nach den ganzen Neuheiten der letzten Wochen, Olympus Pen 3; Sony Nex 5n; Sony Nex 7; Nikon V1 ist die Pentax Q wieder eine ganz andere Welt.

Der Name kann ja fast nur eine Anlehnung an die frühen James Bond-Filme sein, als Waffenmeister Q noch sein Unwesen trieb. Q hätte an dieser kleinen Kamera mit Wechselobjektiven seine helle Freude gehabt und James Bold sicher noch mehr.

Q wie cute – Liebe auf den ersten Griff.
Man will sie einfach nicht mehr loslassen, wie eine Minox zu ihrer besten zeit!
Auch die Erscheinung wirkt schon spannend, nur der kantige Blitzfuß wikt etwas deplatziert, daraus hätten die Desiner mehr machen können. Der riesige Glassucher wirkt wie das das dritte Auge – zu schade das Pentax nicht konsequent war und wie Olympus gleich einen Anschluß für einen elektronischen Sucher vorgesehen hat.
Der winzige Sensor (Faktor x 5,53 – 1 2/3 Zoll) mit eingeschränkter Qualität – macht die Q eher zur Schönwetterknipskiste.
Letztlich ist sie nicht einmal so groß wie ein IPhone und nur geringfügig dicker…

Bis auf zwei Objektive sind alle vorgesehenen Objektive als Toy-Lens ausgezeichnet – das trifft es sehr gut, denn mit so extremer Lichtschwäche und fester Öffnung wie 5,6 – 7,1 – 8,0 kann man fast nur noch spielen. Ein kleiner Blitz ist eingebaut und kann hochkatapultiert werden und Blitz in jeder Lage. Das Gehäuse ist ganz aus Aluminium und gut gummiert – es fühlt sich an wie zu den besten Minox-Zeiten.

Die „Q“ will eine spiegellose „Systemkamera in Zigarettenschachtelgröße“ mit kleinem 1/2,3-Zoll-Bildsensor sein!

Für das neue Q-Bajonett sind aktuell fünf Objektive vorgesehen. Mit „Bokeh Control“ zur Schärfentiefenbegrenzung anderen Software-Raffinessen versucht Pentax den Limits der Aufnahmetechnik zu begegnen. Die Spiegellose kostet mit Standard-Prime-Objektiv 1,9/8,5 mm (47 mm KB) 700 Euro.

Nach der Sony Nex C3 dachte ich es geht nicht mehr winziger, dann kam die neue GF3 von Panasonic, mit der richtigen Sensorgröße für eine Minikamera. Die Pentax Q
Vielleicht der ultimative Schlüsselanhänger!
IMMERHIN Magnesium Body; 12 Bit DNG Raw; HDR; 5 Bilder/ Sekunde; Sensorstabilisierung und Ultraschall-Staubreinigung!
Matallfinish; Eingebauter ND-Filter; Festblende und mit manuellem Fokus.
Von den Objektiven finde ich die Festbrennweite 1,9/8,5 mm (47 mm KB) beachtlich und spannend.

Das Standardzoom hat einen eingebautem Zentralverschluss wie bei Hasselblad und Leica.

Auch das Pentax Q-System mit Toy Linsen ist letztlich nur eine kleine Kamera für Technikverliebte. Das Standard-Zoom und die lichtstarke Normalbrennweite liefern trotzdem sehr gute Bildergebnisse. Nur der viel zu kleine Sensor begrenzt die Bildqualität wie auch die Kreativität des Fotografen zu stark.
Eine tolle Kamera zum spielen auf dem Schreibtisch und bei gutem Licht gelingen damit auch problemlos schöne Bildeindrücke. Die Haptik ist viel besser als die Bilder vermuten lassen, das solide Magnesium-Gefühl schenkt gleich vertrauen – als Kamera ist sie durchaus gelungen. Ich denke viele Pentax-Fans, die sie in die Hand nehmen werden sie auch haben wollen.
Trotzdem hoffe ich, das auch Pentax noch eine spannendere kleine Kamera mit Halbformat-Sensor einfällt…

SCHATTEN:

– lange Auslöseverzögerung

– nach 2-3 Stunden Batterie leer, meist nur 200 – 250 Auslösungen

– 5 B/Sek aber nur 1 Sekunde lang

– Zoom-Objektiv zu lichtschwach

– 1,9/7,7 mm Normalobjektiv billig verarbeitet, nicht wirklich gut

– rauscharm nur bis ISO 400

– bei f:1,9 trotzdem sehr große Schärfentiefe

– langsamer, ungenauer Autofokus, braucht viel Kontrast

– Hintergrund Unschärfe per Software, wirkt aber wenig natürlich

– mit 2 Objektiven über 850 € = sehr teuer

– unscharfe Hintergründe durch Software – wirkt nicht echt

– elektronischer Aufsatz-Sucher fehlt

 

LICHT:

+ einzigartige Kamera mit dem Minox-Feeling – aber leider ohne die Minox-Bildqualität!

+ die Kamera macht einfach Spaß, aber die Bildergebnisse leider gar nicht

+ wunderbar klein und trotzdem griffig

+ sehr kleine, federleichte Objektive

+ griffig und noch gut zu bedienen

Nettes Konzept, nur mit zu kleinem Sensor und viel zu vielen technischen Qualitätsmängel,

so wie steht’s die letzten Jahre bei Pentax seit der K20D – sehr schade. Wider Erwarten ist die Pentax Q auch in Japan kein Hit, denn sie wird nicht einmal unter den Top 70 der aktuellen Kameras geführt und dümpelt auf den hinteren Plätzen herum. Das liegt sicherlich auch am hohen Preis, für 500 € wäre sie sicherlich spannender, doch wenn die Interessenten herausfinden, dass die Bildqualität so eingeschränkt ist, wird auch ein solcher Preis nichts nützen.

Da muß Pentax-Ricoh einiges besser machen – vor allem das Qualitätsmanagement und die Sensorabstimmung – so kann ich leider nichts von Pentax kaufen!

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test