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Archiv für April 2014

30. April 2014
Erneuerung – die Kameraindustrie verändert sich

Atomium Brüssel – Canon Eos 70D & Canon 4,0/8-15 mm L

Von meinem japanischen Freunden aus der Fotoindustrie höre ich dieses Jahr: Die Veränderung ist da und sie ist tiefgreifend.

Die Fotografen wollen andere Kameras.
Auch Leica ist jetzt als letzter Hersteller mit der Leica T auf den Zug der modernen Kameras ohne Spiegel als Hilfsmechanik und mit elektronischem Sucher und Live-View aufgesprungen.

Die Zeiten von der dominierenden DSLR-Plattform gehen zu Ende.
Jahrzehntelang haben sich die Foto-Journalisten mehrheitlich für zunächst für Pentax und Nikon und zuletzt für Canon entschieden.
Auch das endet hier.

Journalisten, die Aushängeschilder, die Fotografen, die gerne als Profis verstanden werden – brauchen heute Kameras die extrem flexibel, schnell, hochpräzise, unauffällig sind und zugleich perfekte Videoqualität in 4K liefern.

Das können DSLR-Kameras so aber nicht sein. Der Spiegel ist im Weg, wird nicht mehr gebraucht, die großen, altmodischen Objektive können zumeist nicht mehr mithalten. Und all das was verlangt wird sind digitale Spiegelreflexkameras heute nicht mehr. Panasonic, Olympus und Sony haben hier nachhaltig den Markt verändert und präsentieren alljährlich neue, noch schnellere, leistungsgesteigerte Technik.

Irgendwann wird es auch der verschlafene Journalist einsehen, die PANASONIC – Kameras GH3 und GH4 gestalten & bestimmen Gegenwart und nähere Zukunft. Keine Kamera von Sony, keine von Olympus, keine von Nikon, nicht mal eine von Canon kann da mithalten.

Panasonic hat alle Tricks, die für das Erstellen von Filmmaterial für Tabletts und Smartphones nötig sind, an Bord und bietet mit einem Multimedia-Deck alle zusätzlichen Raffinessen. Panasonic beherrscht alle aktuelle Technik für schöne und druckfähige Fotos und die Kameras sind robust und abgedichtet,
Und wer dann wieder nach Gestaltungsfreiheit, nach kleinster Schärfentiefe, nach dem Cinema-Look schreit – verwendet ein Olympus 1,8/75 mm; das Leica 1,2/42,5 oder ein 0,95er von Voigtländer und auch die lichtstarken Super-Teles sind in Produktion.

Und was ist mit dem filmenden Rest?

Ausser Canon und Sony hat sich sonst noch kein Hersteller von den klassischen Foto-Anbietern zum Film und zu modernster Technik bekannt.
Olympus will nachziehen, bietet aber bisher kaum das geeignete Handling für Filmer, nicht einmal in der E-M1.
Fujifilm, Nikon, Pentax, Sigma, Leica lassen allesamt den filmenden Journalisten im Regen stehen und bieten bis heute keine praktische Kamera an. Canon tobt sich einstweilen im hochpreisigen Segment aus und die echten Filmer sind bisher selten wirklich überzeugt von den filmenden EOS-Kameras.

Was ändert sich noch für den Hobby-Fotografen?

Heute wollen immer mehr Männer wichtige Erst-Tester sein. Viele wollen das Neueste vom Fotomarkt sofort. Früher waren es Uhren, dann die Handys, jetzt sind es die offenbar die Kameras. Es ist fast zweitrangig geworden welcher Hersteller, gestern Nikon, heute Olympus, Panasonic, Sony morgen Fujifilm – Hauptsache als erster die Finger an den neuen Kameras. Schneller als gedacht werden große Systeme in den Schrank oder auf den Gebrauchtmarkt wandern. Die Zeiten vom “perfekt” passenden DSLR-System zum sammeln gehen für nicht wenige jetzt zu ende.

Ich bin gespannt wie schlecht es den Fotovertreibern in Europa geht, wenn auch dieser Hype zu Ende ist…
am Ende steht die Erkenntnis, das die Smartphones für 80-90% aller Bildeindrücke mehr als ausreichend sind… fürchte ich.
Es wird Taschen-Flachmänner mit Wechselobjektiven, mit lichtstarken Zooms und anderem Zubehör geben.

Schon bald diskutiert kein Mensch mehr über Sensorgrößen (die schon heute beinahe unwichtig sind) und Auflösungen.

Es sind natürlich auch Flops und Irrwege entstanden und ich war mit vielen Kameras die Anfangs viel versprachen nach kurzer Zeit sehr unzufrieden. Und selbst bei Fuji und Sony sehe ich bis jetzt noch nicht, das die Talsohle der Irrungen durchschritten wäre.

– Wer schnellsten und präzisen Autofokus erwartet, sollte sich bisher keine Kamera von Sony, Samsung, Pentax, Canon, Leica kaufen

– Wer die höchstmögliche Auflösung erwartet, muss 3-Bein-Stativ & die ideale Blende unter besten Lichtbedingungen verwenden und sollte nur mit Fuji X-T1 & Festbrennweiten oder Sony Alpha 7r mit Zeiss Objektiven arbeiten.

– Wer größten Wert auf den Sucher legt, behält am besten eine DSLR und kauft sich eine Fuji X-T1 oder Olympus E-M1 dazu.

– Wer viel reist wird meistens nur mit eine mFT-Systemkamera oder Nikon 1 glücklich oder er beschränkt sich auf 1-3 Objektive

– Wem die absolute All-Round-Tauglichkeit bei jedem Wetter wichtig ist kann mit der Panasonic GH4/GH3 glücklich werden oder er behält eine DSLR.

– Wer Belichtungsgenauigkeit und Farben schätzt, verwendet besser keine Fuji, keine Sony, keine Samsung und bedient die Kameras von Olympus, Panasonic, Nikon und Canon mit manuellem Weisabgleich und kontrolliert die Belichtung.


Panasonic G             19.01.2009   START: GH1    SYSTEM: 36 + 21 Objektive

Olympus OM-D      29.07.2009  START: E-P3    SYSTEM: 36 + 21 Objektive

Samsung NX           04.01.2010                               SYSTEM: 15 +  5 Objektive

Sony Alpha (Nex)   11.05.2010   START: Nex 6   SYSTEM: 18 + 20 Objektive
Sony Alpha VF        16.10.2013                                SYSTEM: 05 Objektive

Pentax Q                  23.06.2011                                SYSTEM: 07 Objektive

Nikon 1                     21.09.2011  START: V3          SYSTEM: 11 Objektive

Fujifilm X                09.01.2012  START: X-T1     SYSTEM: 13 + 10 Objektive

Canon EOS M        23.07.2012                                SYSTEM:  03 + 3 Objektive

Leica T                    24.04.2014                                SYSTEM:  02 Objektive

9 Systeme kämpfen seit 2009 um Kunden, aber nur für 4 Hersteller interessieren und engagieren sich auch andere Hersteller von Objektiven: Panasonic, Olympus, Sony & Fujifilm.

Die Systeme von Samsung, Pentax Q, Canon Eos M, Sony Alpha Vollformat und Leica T sind noch gar nicht richtig gestartet, aus meiner Sicht experimentieren sie wild mit Techniken und Features, haben aber noch kein reifes Produkt ausgeliefert – ja das gilt ausdrücklich auch für die sehr langsame Sony Alpha 7 Baureihe.
Wirklich im Wettbewerb stehen also nur 5 Systeme.

LEICA T spricht ein Zielpublikum mit zu viel Geld und Geltungsdrang an – das wird kaum jemals technisch konkurrenzfähig sein. Die Kamera besteht mehr aus Design als aus eigener Technik.
PENTAX Q mit Faktor 5,4 hat sich bei den Kompaktkamera-Sensoren eingereiht – und damit nicht wirklich konkurrenzfähig.
CANON EOS M sucht immer noch einen Weg, die Kamera ist schön, aber das Konzept ist so nicht lebensfähig, der AF muss viel schneller werden und ohne Sucher ist sie für die allermeisten uninteressant.
SAMSUNG NX braucht erst einmal eine klare Linie, bessere Sensoren, Objektive und AF-Technik – richtig sich bisher mehr an Einsteiger und Spielkinder.
NIKON 1 muss erst noch mit dem Sensor überzeugen, der mit Faktor 2,7x sehr klein geraten ist und ganz deutlich Nachteile bei weniger Licht hat.
SONY Alpha Vollformat braucht erst einmal ausgereifte AF-Technik und zufriedenstellende Objektive um besser zu sein.
SONY Alpha (Nex) krankt seit Anfang an am schlechten, unzuverlässigen AF und schwächeren Objektiven.
OLYMPUS hat mit der OM-D Baureihe viel Boden gut gemacht, die Pen-Kameras und die ersten schwachen Objektive sind fast vergessen. Mit innovativster Technik geht Olympus ganz klar neue Wege und zeigt fast alleine was alles möglich und sinnvoll ist.
PANASONIC hat viele Wege ausprobiert und mit den GH, GX und GM Baureihen jetzt endlich den verdienten Erfolg. Der Videoexperte setzt weniger auf Design als auf praktischen Nutzcharakter und kann bei Viel-Fotogrfaierern und Berufsfotografen bisher als einziger überzeugen.

 

Auch bei den Objektiven verändert sich Vieles

Heute sind Zooms mit Lichtstärke f:2,0 in Serie, streichholzschachtelkleine Hochkleistungsobjektive, die aufwendigsten Super-Zoom-Objektive und die winzigsten Spionage-Objektive  möglich.
SAMYANG – der schnell gewachsene koreanische Anbieter wird bald Autofokus-System-Objektive für die meisten Marken anbieten. Die Chinesen werden folgen. Es wird schwer für Sigma und Tokina und beide sehen heute schon alt aus, gegen die neuesten Zoom-Konstruktionen von Tamron, da sind schon gute 16-300 mmm und 150-600 mm Konstruktionen im Programm..
Hochleistungsobjektive werden immer kompakter und lichtstärker, immer neue Glas-Sorten und Rezepte drängen im Halbjahreszyklus auf den Markt, nur wenig scheint optisch noch unmöglich.
Und was das Glasobjektiv heute nicht leistet, wird per Software gerichtet – kein Hersteller verzichtet heute mehr auf Software-Tricks in der Kamera – zur Optimierung der Bildfehler und Schönzeichnung für Tester. Bei den großen Marken soll das auch wieder das einsetzen “Firmenfremder” Objektive unattraktiv machen.

Formate? Sofern das Aufnahmeformat noch wichtig ist…

Mittelformat siecht dahin, die Zeiten für Hasselblad, Phase One, Mamiya, Leica und Pentax sind noch schlechter geworden. Nur Pentax versucht jetzt mit der günstigen 645Z und 16 sehr guten Objektiven neues Leben einzuhauchen.  Doch die Gründe sich eine Mittelformatkamera zu kaufen sind nur noch bei vergleichsweise wenigen Studio- und Landschafts-Fotografen vorhanden. Die Auflösung und Wiedergabe der Vollformatkameras mit neuesten Objektiven ist einfach zu gut geworden (Leica, Zeiss Otus, Canon Cine etc.).

Es wird immer schwieriger ein System oder gar eine Kamera zu finden die annähernd optional zu einem passt.
Bei mir ist das heute die Panasonic GH4. Weil eine Kamera darf einfach nicht zu klein und zu leicht sein, wie eine Olympus Pen, eine OM-D E-M5, selbst eine Fujifilm X-T1 liegt mir nicht sonderlich gut in der Hand und die Sonys schon gar nicht.
Die E-M1 von Olympus ist gut, aber die Panasonic passt einfach besser.
Wenn die ganz kleinen Kameras ausgereizt sind, werden die anderen Hersteller wieder Kameras bauen, die optimal in der Hand liegen.
Eine Kamera für alle Aufnahmemotive sollte rund 500g wiegen, sonst hat man das Bildermachen nicht mehr wirklich in der Hand..

 

Atomium Brüssel – Canon Eos 70D & Canon 4,0/8-15 mm L

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

20. April 2014
Lieber lange Brennweite oder großer Abbildungsmaßstab bei Tele-Objektiven?

Brennweite oder Abbildungsmaßstab?

Darf es etwas mehr sein?
Brennweite ist wichtig, es ist ein Unterschied ob ich an meiner Kamera 200 mm oder 400 mm echte Brennweite zur Verfügung habe. Noch besser sind oft 500 mm und es wird auch immer Motive für 800 mm und noch mehr Brennweite geben. Doch das beziehe ich dann immer auf weit entfernte Motive, denen ich mich nicht gefahrlos nähern kann oder die sehr klein sind.
Es ist wichtig zu verstehen: 600 mm oder 800 mm Brennweite machen ein Foto ja nicht besser. Sie komprimieren sehr stark und die Luft zwischen Objektiv und Motiv kann die Abbildungsleistung deutlich verschlechtern.
Die alte Weisheit:
“Je weniger Tele-Brennweite, desto besser – desto intimer und lebendiger das Foto”,
stimmt auch heute noch.

Ich habe für mich die Grenze bei 400 mm gezogen, denn ein 800 mm ist schon sehr speziell und wird von mir seltener gebraucht. 500 mm liegt irgendwie dazwischen und ist kaum entscheidend mehr als 400 mm – 600 mm steht per Konverter zur Verfügung. Für die Vogelfotografie sind aber 800 mm goldrichtig und manches mal auch noch zu wenig.
Allerdings favorisiere ich lichtstarke Festbrennweiten mit 400 mm und kein Zoom. Denn ein Zoom müßte ich mindestens eine volle Blende schließen und f:8,0 ist für meine Motive und spannendes Licht häufiger problematisch.
Zooms sind mir am liebsten bis 300 mm – leider fehlt hier noch ein schnelles 4,0/50-300 mm – was ich als ideales Zoom für die heutigen Bedürfnisse ansehen würde.
Ein Canon EF 4,0/200-400 mm L IS x 1,4 sowie ein Nikon AF-S 4,0/200-400 mm VR II sind leider schon wieder sehr schwer (3360g), sehr lang (37 cm), Sie müssen zum Zoom-Ring umgreifen und somit auch extrem teuer und unhandlich – bietet aber aus 2,00 m Entfernung beachtliche 1:3,7 Abbildungsmaßstab.
Und das Sigma DG 2,8/120-300 mm HSM OS ART war bisher auch keine voll zufriedenstellende Lösung.
Spannend sind 5,6/70-300 mm Zoom-Objektive um Schmetterlinge, Insekten und Frösche zu fotografieren – denn Abbildungsmaßstabe von 1:4 bis sogar 1:2 sind mit etwas Abstrichen bei der Abbildungsleistung möglich.

Zusätzlich verfügen wir ja heute noch über den kamerainternen Tele-Konverter oder Vergrößerungsfaktor, je nach Kamera beträgt er 1,5x – 1,6x – 2,0x – 2,7x.
Auch für KB-Vollformat-Fotografen kann es wichtig sein eine zweite Kamera mit Halbformat zur Verfügung zu haben.
Doch vergessen Sie in dem Zusammenhang nicht – Bildstabilisatoren (IS, VR, OS, VC, OIS, Steadyshot) sind eine große Hilfe – doch ihre Wirkung wird begrenzt durch die Brennweite des Objektives und natürlich auch die Auflösung des Sensors. Ein Foto auf 36 MP Sensor lässt sich lange nicht so gut stabilisieren wie eins auf 18 MP oder 24 MP!
Und bei Bewegung des Motiven helfen sie gar nichts. Heute können realistisch 2-3 Zeit-Stufen zusätzlich ruhig gestellt werden:
400 mm Brennweite (ohne Vergrößerungsfaktor!) = 1/500 Sekunde ( ohne Stativ und Stabilisator)
400 mm Brennweite (ohne Vergrößerungsfaktor!) = maximal 1/60 Sekunde (mit Stabilisator)
400 mm + 1,6x Vergrößerung APS-C – 640 mm Bildausschnitt = maximal 1/125 Sekunde (mit Stabilisator)

Besser ist in jedem Fall: Zusätzlich ein Ein-Bein-Stativ!

Die wichtigesten Tele-Objektive für mich sind:

2,8/70-200 mm (mit Konverter)
2,8/300 mm oder 4,0/300 mm oder 4,0/400 mm
2,8/400 mm oder 4,0/500 mm
Eine Festbrennweite mit f:4,0 ist an den DSLR-Kameras immer im Nachteil gegen f:2,8 – da der Autofokus für Schnelligkeit und Präzision mehr Licht benötigt.
Deshalb macht ein 4,0/70-200 mm nur begrenzt Sinn, auch ein 4,0/200-400 mm ist einem 2,8/300 mm immer unterlegen.
Das 4,0/600 mm ist schon zu unhandlich, zu schwer, schlechtere Naheinstellgrenze und im AF begrenzt durch f:4,0. Gleiches gilt für das 5,6/800 mm noch stärker – beide sind sehr spezielle Objektive mit Schwerpunkt: Vogel- und Sport-Fotografie.

Ein 5,6/100-400 mm oder 5,6/80-400 mm ist gut für Ausflüge, aber nicht superscharf, das Bokeh kann seltener überzeugen, es ist mit gut 1600g nicht besonders leicht und erst ab f:8,0 wirklich hochauflösend. Ein 5,6/70-300 mm ist meistens zu wenig, da bin ich mit 2,8/70-200 mm und Konvertern noch besser ausgerüstet.
Eine besondere Ausnahme und andere Exoten mit großem Brennweitenbereich:

TAMRON 5,0-6,3/150-600 mm VC USD ist für mich heute klarer Favorit zu einem unschlagbaren Preis.
Sigma DG 4,5-6,3/50-500 mm HSM OS
– bei 500 mm aus 0,50 m Entfernung: = 1:3,1.
Echte 500 mm Brennweite, es ist allerdings rund 2 Kilo schwer, hat einen sehr langen Auszug und ist entsprechend unhandlich.
Canon EF 3,5-5,6/28-300 mm L IS bei 300 mm aus 0,30 m Entfernung = 1:3,3
Ein sehr schnelles Profi-Schiebezoom für Action, Metallfassung – 1670g – 18,4 cm lang
Nikon AF-S 3,5-5,6/28-300 mm VR bei 300 mm aus 0,50 m = 1:3,1
Amateurzoom, Polycarbonat, nicht sonderlich scharf im Tele-Bereich – 800g – 11,5 cm kurz
Olympus 2,8/90-250 mm bei 250 mm aus 2,50m = 1:12,5 (1:6,3)
Profizoom, Metallfassung, sehr scharf, 3300g schwer – 28 cm lang
Sony 4,5-5,6/70-400 mm bei 400 mm aus 1,50m = 1:3,7
Amateurzoom, Polycarbonat, nicht sonderlich schnell im Tele-Bereich – 1500g – 20 cm lang
Pentax kann hier leider gar nicht mitbieten, außer mit dem Sigma 50-500 mm und 120-400 mm.

 

Echte Brennweite ?

Immer öfter stellen Amateur-Fotografen in Foren fest, dass ihre Zoom-Objektive scheinbar gar nicht über die versprochene längste Brennweite verfügen. Jüngste Beispiele: Tamron 2,8/70-200 mm und Panasonic 2,8/35-100 mm. Beides sind innenfocussierte Objektive, die aus Gründen der Kompaktheit nur im Inneren eine Linsengruppe verschieben und beim Zoomen nicht länger werden.
Wenn ich im Bereich 2-5 m Abstand vergleiche – stimmt es auch – die Bildausschnitte stimmen nicht mit denen von Festbrennweiten identischer Brennweite überein. Ganz anders jedoch im Bereich unendlich – dann sind die Bildausschnitte normalerweise identisch. Um ein Motiv groß abzubilden muß ich somit sehr dicht heran.
Letztlich wollen viele Menschen mit einem Tele-Zoom Objektiv Motive auch in der Nähe groß abbilden.
Beispiel: 2,8/70-200 mm –
Die Brennweitenangabe ist dabei gar nicht wirklich wichtig.Deshalb sollten alle viel mehr auf den möglichen Abbildungsmaßstab bei längster Brennweite achten – also nicht auf die Meterangabe: 1,80 m – die ist letztlich auch irreführend – sondern auf die Angabe 1:8 (Sigma), 1:8,6 (Nikon) oder gar 1: 4,8 (Canon L II) (auch als 0,21 angegeben), Tamron 1:5,6 und siehe da – Canon schlägt beim 2,8/70-200 mm alle anderen Anbieter von Objektiven um Längen.
Die Brennweite ist letztlich nur wirklich wichtig im Bereich 10m bis unendlich.
Deshalb sind im Bereich 1,50 – 10 m häufig Festbrennweiten im Vorteil. Bei halbzahmen Tieren und Tieren in Gefangenschaft brauchen Sie regelmäßig große Abbildungsmaßstäbe im Nahbereich.

Besonders gute Beispiele:

Nikon AF-S 4,0/300 mm  = 1:3,7   –  Nikon AF-S 2,8/300 mm VR II = 1:6,4

Canon 4,0/300 mm L IS = 1:4,2    –  Canon 2,8/300 mm L IS II = 1:5,5
beide Objektive mittlerer Lichtstärke werden optisch ohnehin weit unterschätzt.

Zoom-Objektive und erreichbare Abbildungsmaßstäbe

Für viele ist eine Naheinstellgrenze ein wichtiger Kauffaktor. Dabei sollten Sie zwei wichtige Dinge nicht außer Acht lassen:

  1. Die Naheinstellgrenze wird immer gerechnet ab Sensorebene.

bedeutet, wenn ein Objektiv 20 cm lang ist, die Kamera 7 cm Bautiefe hat und der Sensor 5 cm tief im Gehäuse liegt und die Naheinstellgrenze 50 cm beträgt – können Sie bis auf 25 cm ans Motiv herangehen – oder anders ausgedrückt, wenn sie es groß abbilden wollen, müssen Sie dem Motiv bis auf 25 cm auf die Pelle rücken!

  1. Die angegebene Naheinstellgrenze, lässt nicht automatisch auf einen guten Abbildungsmaßstab schließen, schon gar nicht bei modernen innenfocussierten Tele-Zooms.

Bei kleineren Bildsensoren als Vollformat erreichen Sie auch um diesen Vergrößerungsfaktor größere Abbikldungen – da sich der Abbildungsmaßstab aber auf die Sensorgröße bezieht – ändert er sich nicht. Trotzdem erreichen Sie mit einem 5,6/100-300 mm an einer microFourThirds Kamera Aufnahmen, die Abbildungsmaßstab 1:2,6 am Vollformat entsprechen – aus 1,50 m Entfernung!

Lange Brennweite oder großer Abbildungsmaßstab – beides ist wichtig für mich!