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Archiv für Januar 2024

26. Januar 2024
Januar 2024

Mancher mag es lieber scharf – ich finde immer, scharf kann jeder 🙂


Wenn die Foto/Video-Industrie (eigentlich muß es inzwischen längst VIDEO/foto heißen) mal wieder zuhören würde und bedarfsorientiert produziert, würde nicht schon wieder so ein uferloser Wirrwarr an Kameras und Objektiven die Welt fluten.
90% Unsinn wird da produziert und immer schön neu, neue Maschinen und Ressourcen verschwenden.
Canon:
Es sind doch zweifelsfrei die R6II (Amateure) und die R3 (Pro), die die zwei wichtigsten Märkte bedienen. Eine R70 (denn der Name R7 ist schon falsch) Halbformat und eine R8 für preisbewußte sind beide um 1000€ zusätzlich gut platziert.
Eine R5II muss im Gehäuse einer R3 auftreten, genauso wie die vielleicht jemals erscheinende R1. Alles andere ist doch Mumpitz.
Denn mit dem Gehäuse der R6II und R3 kann Canon alle Mitbewerber das fürchten lehren.
Allerdings, eine R3 mit “nur” 24 MP brauchen nur sehr wenige Pro-Anwender.
Eine R1 soll jetzt mit 30 MP kommen – prima – auch so einen Quatsch brauche ich nicht.

OMDigital sendet Lebenszeichen
Im Januar werden 6.3/150-600 mm IS und 5.6/9-18 mm vorgestellt – beide aller Wahrscheinlichkeit von Sigma hergestellt.
Das ist nicht so schlimm, zeigt aber auch, das bei OMDS noch nichts wirklich Neues selbst produziert wird!?
Das ist dann wohl die übereilte Antwort auf Canons 6.3-9.0/200-800 mm – das an der R7 immerhin den Ausschnitt von 320-1280 mm zeigen kann.
Das Sigma OMD kann es mit 6.3 doppelt so lichtstark und zeigt 300-1200 mm Ausschnitt.

Sigmas 150-600 mm zoomt nicht intern und ist auch nur 5cm kürzer. Allerdings wird es gut 5000€ preiswerter als das Olympus 150-400 mm. Mir ist das Sigma zu schwer und es hat auch wie das Canon Konstruktionsmängel.

Preis: 2700€

Außerdem kommt überraschend eine OM-1II für 2400€ – die dann kein Olympus-Logo mehr trägt, den internen Speicher verdoppelt, den AF beschleunigt und einige Dinge mehr.
Im Herbst könnte noch eine OM-X dazu kommen und eine OM-10 ist ebenfalls in Vorbereitung.
Immerhin. Bloß wo sind die avisierten 2 Telezoom-Objektive?


Einbein-Stativ
Wer lange Teles verwendet und selbst wenn sie nur 2-3 Kilo wiegen, wird diese nicht ständig aus freier Hand nutzen wollen und können. Drei zusätzliche Beine brauchen wir für lange Beobachtungen und wenn wir bewegungslos auf der Stelle ausharren sollen.
Sonst reicht ein zusätzliches Bein.
Ich verwende seit einigen Jahren Einbeinstative mit 3 zusätzlichen Klappfüßen, die kann man bei ruhigem Wetter auch einmal alleine stehen lassen. Neulich hat es mich aber auch erwischt, ein Windstoß warf mir meine schwere Kombi von 5 Kilo mit Einbein um, als ich 5 Sekunden einen anderen Akku aus der Tasche holte. Der Schaden blieb zum Glück begrenzt, das teure Objektiv ist weich gelandet.
Das bewog mich meine Taktik neu zu durchdenken, denn die 3 Füße vom Tiltall sind nicht wirklich immer stabil stehend, weil zu kurz und keine verschiedenen Rastpunkte. Und es ist schwer den kleinen Hebel zur Freistellung der Mittelsäule mit dem Fuß zu erwischen.
Da alle seit 2-3 Jahren viel von Cobra der Firma IFootage aus den USA reden, habe ich dort Kontakt aufgenommen.
Dummerweise werden dort fast ausschließlich Einbeinkonstruktionen mit Hebeln bevorzugt – oder eben auch Fingerquetschen. Ich bevorzuge aber schon seit 25 Jahren unbedingt Drehverschlüsse, da mir meine Hände wichtig sind. Außerdem vertreibt IFootage sein einziges Cobra mit Drehringen nur als Alu-Stativ.
Auch so einen “Mist” verwende ich schon seit gut 20 Jahren nicht mehr, schön billig und umweltbelastend in der Herstellung, immer kalt und schwer. Nein, bei mir muss es Carbon sein – aber die Carbonrohre gibt es nur mit Fingerquetscher.
Bestellt habe ich also wiederwillig das CB3 A180T Cobra 3 mit Fuß für 110€.
Das A180T ist mir 400g zu schwer und nein, die Zeit von Alu ist vorbei, ich habe es retournieren müssen.
Den Fuß von Cobra 3 Base-P für rund 70-90€ finde ich am spannendsten, denn er hat einen großen Hebel, mit dem sich die Stativsäule schnell lösen und feststellen lässt. Sie kann gelöst mithilfe eines Kugelgelenks in alle Richtungen bewegt werden und spart so oft einen zusätzlichen Neigekopf ein!
Mit Hilfe des separat für rund 30€ lieferbaren Adapters, lässt sich dieser tolle Fuß problemlos mit 3/8 Zoll Gewinde an mein leichtes Tiltall Carbon verschrauben (leider nicht verdrehsicher). So hat man immer auch ein Kleinstativ zum bodennahen Einsatz oder auf Tischen, Steinen, etc. dabei – Praktischer geht es kaum.
Ich spare nie an diesen Dingen, Taschen, Gurte, Handschlaufen, Stativadapter, Stative, Köpfe müssen mich nahezu zufriedenstellen – alles andere nervt nur, vor allem auf Reisen!

Mittelformat:
Liebe auf den dritten Blick?
Kein kleinklein mehr, ab jetzt teste ich die GFX100II ein.
Ja es ist sauteuer und hat je nach dem einen hohen Wertverlust – ähnlich wie Produkte von Leica.
Man sollte sich schon sehr sicher sein, mit der Freude, die es einem macht (und nicht ausbremst und die Kompromisse kleinhält), der Handhabung und das man die Kamera und das System länger als 2-4 Jahre halten will. Bei der Handhabung scheidet Leica für mich sofort aus, ganz gleich ob S, SL, Q oder M, das ist nicht meine Welt – das ganze Bauhaus-Styling passt für mich nicht zu Kameras.
Und da die meisten Leica-Objektive an anderen Kameras genutzt werden können – gibt es aus meiner Sicht auch keinerlei Grund mehr für solche unsympathischen Gehäuse von Leica. Warum deutsche Prominenz, wie jüngst Lanz, Nuhr und Co sich das antun, kann nur mit dem Markennimbus zu tun haben. Mir würde im schlimmsten Traum nicht einfallen mit der Leica um den Hals durch US-Vorstadt Slums zu wiseln. Das finde ich zum fremdschämen.
Ich habe sehr viel zu Fujifilm GFX gelesen und auch schon einiges selbst ausprobiert.
Leider kann ich denen nicht Wiedersprechen, die den Kopf schütteln und meinen, dass ich damit auch nicht froh werde und das Ganze einfach weiterhin zu kostspielig ist.
Ich hatte vorher alle anderen GFX-Kameras kurz und 2 sogar länger getestet und alles war mir zu behäbig.
Der erste Grund, mich selbst dafür wirklich zu interessieren war, als ich im Herbst auf der Photopia die GFX100II in die Hand bekam. Das Anfassgefühl und dann der Sucher sind einfach ohne jeden Vergleich. Dagegen sieht keine Z9 (am ehesten), keine R3 und erst recht keine A1 oder gar Leica/Panasonic einen Stich. Und wann man dann einige Fotos mit den Fujinon Objektiven macht – zugegeben, 5-8 BpS sind heute alles andere als schnell – sieht man unsere Welt völlig neu.
Und dann kommt das zweite Erwachen, zu Hause am richtig großen Monitor ein Bild öffnen. Ich habe mir, nachdem die Idioten von Apple keinen IMAC mit großem Monitor mehr herstellen, einen sehr guten 32″ Monitor von BENQ geleistet.
Ich habe mir von den 100 MP nicht so viel versprochen – denn ich bin 50 und 61 MP gewohnt.
Es ist allerdings so, als könne ich in den Fuji Landschafts-Aufnahmen spazieren gehen, als sei ich mitten im Geschehen. Das hatte ich sonst nur mit 9×12 Großformat in meiner Frühzeit erlebt und da gab es weder Sucher noch schnelle Fotos. Da braucht mir auch keiner mit der Leica M zu kommen, trotz der sehr guten Objektive und scheinbar etwas mehr Tiefe in den Bildern, ist das kein Vergleich. Und die Leica S hält hier nicht mit.
Aber die Hürde türmt sich schnell auf 15.000-25.000€ auf und was ich sehe, werden sonst kaum Menschen in den Fotos sehen. Zum Angeben oder für Fotoaufträge dient das also kaum. Es ist eher das totale Understatement im Vergleich zur Leica.
Auch zum Filmen werde ich eher eine Nikon Z9 und ein IPhone verwenden.
Es kann also nur um die Lust an den Motiven und am Ablichten dieser, gehen.
Am schwersten ist die Entscheidung für die “richtigen” Objektive. Ich wollte das nicht mit Zooms anfangen, egal wie gut sie sind.
Jedoch ist das 4.0/20-35 mm alternativlos und ein weiteres Zoom wäre zumindest komfortabel – um nur mit einem Objektiv unterwegs zu sein.
Also nehme ich das 4.0/45-100 mm dazu. Dafür verzichte ich dann doch auf das 1.7/80 mm – es ist mir einfach zu rau im AF und nicht wirklich sicher im Fokus. Das 1.7/55 mm ist mir zu kostspielig und das 2.0/110 mm liegt mir einfach mehr – also das 110er kommt als einzige lichtstarke Alternative derzeit in Frage.
Ist Mittelformat für Reisen geeignet und vielleicht sogar für Tierfotografie?
Hier einmal ein anderes Beispiel, welche Dynamik im MF mit 1 Klick auf Automatik erreichbar ist, die wir so weder mit Vollformat noch mit MFT erreichen können:

Reise, Reise
Ich bin immer noch unentschlossen was ich mit auf die große Tour nehme.
Ich mache es mir sicherlich selbst schwer, mit meiner Aufteilung nach besten Brennweiten und der Vermeidung eines Gesamtsystems.
Ich brauche aus Erfahrung vermutlich auch dieses Mal die folgenden Objektive:
1. 2.8/70-200 mm / 2.8/40-150 mm OM
2. 4.0/14-35 mm RF / 4.0/20-35 mm MF / 2.8/16-35 mm GMII
3. 4.5/150-400 mm x1.25 OM / 6.3/180-600 mm Z / 7.1/100-500 mm RF
4. 4.0/24-120 mm Z / 2.8/12-40 mm II

Die ganzen Tele-Festbrennweiten werde ich nicht mitnehmen, denn Nikon liefert mir in kurzen Bildserien weiterhin zu viele unscharfe Fotos und Pixelmatsch, auch mit dem neuen Z 6.3/180-600 mm hat sich das leider nicht gebessert (was jedoch keineswegs an den sehr scharfen Objektiven liegt).
Für Brennweiten weit jenseits 400 mm habe ich meist ohnehin kaum Motive, denn in Nordamerika kommt man auch an kleine Vögel und sonst scheues Wild meist viel dichter heran. Das kann nur bei Krokodilen und Schlangen mal gefährlich werden.

Manueller Eingriff in den Autofokus (override)
Bei mir kristallisiert sich immer mehr ein AF-Problem heraus. Je mehr der Schund Fokussier-Algorythmus fremdgesteuert wird und selbstständig erkennen und entscheiden will, desto mehr scheitern die Kameras in besonderen Situationen oder an besonders tollen Motiven. Der kleine Eisvogel im dichten Astgewirr ist für die Kamera praktisch nicht zu erkennen oder wenn nur kurz zu halten. Wenn wir aber manuell fokussieren oder eingreifen, ist alles einfach.
Besonders gemein ist, wenn wir im Autofokus-C Verfolgungsmodus bei halb gedrücktem Auslöser manuell nicht in die Fokussierung eingreifen können. Bei Canon RF geht das nicht in AF-C sondern lediglich in AF-S! Bei Sony E gelingt es so leidlich, aber der AF springt immer wieder an, obwohl man manuell eingestellt hat, auch bei Fujifilm G und GF ist es nicht einwandfrei gelöst.
Bei Nikon und OMSystems klappt das allerdings am besten! Das wäre ein weiterer Grund sich eine spezielle Arbeitsweise anzueignen und Nikon’s Z Tele-Objektive zu verwenden. Anstatt bei Canon oder Sony immer erst in MF umzuschalten.

Die Foto-Maschinen haben sich seit meinen Anfängen mit SLR 1980 sehr verändert
Wir haben automatische Belichtungsmessung, automatische Fokussierung, Digitalisierung mit Auto-Empfindlichkeit und Speicherkarten, Spiegelfreiheit, Monitore anstatt Reflexsucher, elektronischer Verschluss und nicht zuletzt KI-Unterstützung bekommen.
Trotzdem haben sich bis heute für die meisten erfolgreichen Berufs-Fotografen ein paar Dinge nicht verändert:
Die schärfsten Fotos in vielen kritischen Situationen entstehen immer noch dadurch, dass wir schnell den AF-Schalter und den manuellen Fokusring am Objektiv finden.
Szenen vor hellem Hintergrund müssen bis heute schnell und stark durch eine Überbelichtung korrigiert werden.
Es wird schon lange versprochen, das beides automatisch super funktioniert, jedoch ist es nicht so!
Bevor künstliche Intelligenz da dann komplette Bildanalyse mit Ort, Personenidentifikation und geografischen Daten betreibt, wird es gute und bewußte Fotografen brauchen.

KI wird die Kunst der Fotografie zerstören, so wie sie es schon mit dem weit größten Teil der Musik, der Schreibkunst und anderen Künsten getan hat.
Was bleibt uns am Ende, wenn auch keine persönliche Kunst mehr möglich scheint?

Zur Sony A9III mit Global Shutter (digitaler Zentralverschluß)
Es ist so wie vermutet und wie es nicht anders sein konnte, die komplett neue Technologie wirft uns zunächst wieder ein “Lichtjahr” zurück.
In Der Sport und Reportage-Fotografie spielt das eine untergeordnete Rolle – trotzdem die geringere Empfindlichkeit bei 250 ISO (alle anderen “Empfindlichkeiten” entstehen ja nur durch elektronisches Pushen) führt zu weniger Lichtdynamik und in der Folge bei hohen ISO-Zahlen auch zu mehr Bildrauschen.
Mancher mag das marginal nennen, aber es ist unbestreitbar.
Deshalb und wegen der Auslesezeiten wird auch sobald keine A1 GS möglich sein.
Die A9III ist nur eine schnelle technologische Ergänzung zur A1 oder A9 aber nichts was andere jetzt schon nachahmen müßten. Spannend wird das erst wenn man rund 50 MP ohne nennenswerte Verluste erreicht, bis dahin vergehen noch Jahre. Und Sony-System-Fotografen freuen sich mehr auf eine endlich verbesserte A1, die aber wohl erst 2025 erscheinen kann.

Objektiv-Konstruktion:


Etwas besonderes hat Panasonic im Januar für sein L-Bajonett vorgestellt, ein 2.8/100 mm Macro mit halbiertem Gewicht in stark geschrumpfter Baulänge.
13 Linsen in 11 Gruppen (3 asphärische Linsen, 2 UED-Linsen, 1 ED-Linse)
– nur
9 Blendenlamellen/kreisförmige Blende
+/-  8,2 cm lang bei 0,20 cm Mindestabstand zum Sensor bei 1:1 also nur 11 cm von der Frontlinse (da bieten andere Konstruktionen mehr Abstand!)
+/- nur 300g Gewicht
– keine Bildstabilisierung
– keine Stativschelle ansetzbar

Leider haben sie dabei vergessen, das Macro-Objektive für die wenigstens Fotografen leicht sein sollten, sie sind 700g bis sogar über 1000g gewohnt.
Und sie haben aus meiner Sicht andere spannende Möglichkeiten außer Acht gelassen: Canon bietet inzwischen 1,4:1 an, Canon verfügt über DS Bokeh-Kontrolle, auch die Möglichkeit Konverter einsetzen zu können hat Panasonic leider nicht eingebaut.
Als besonderer Vorteil wird auch die sehr ähnliche Konstruktion zu anderen L-Festbrennweiten mit Lichtstärke f:1.8 hervorgehoben – auch das finde ich eher irritierend und in der Praxis allenfalls beim Filtergewinde 67 mm hilfreich.

 

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

23. Januar 2024
Praxis: Fujifilm GFX100II

FUJIFILM Mittelformat: Das zweischneidige Schwert!

Eines gleich vorweg, wenn ich 15.000 bis 25.000€ für ein Kamerasystem ausgebe, dann würde ich ganz sicher FujiFilm Mittelformat jeder Leica vorziehen.
(Die Leica S-Kameras werden ja jetzt auch renoviert und vom Spiegel befreit und die Objektive sind sicher fantastisch – aber eben noch viel kostspieliger)
Ich finde die Explosion am kleinen System-Weitwinkel-Objektiv-Markt sehr bedenklich und sinnlos.
Alle haben es ja schon gemerkt, ich teste keine 7Arisans, Astrhori, Brightin Star, Laowa, Meike, Samsung, Samyang, Sirui, Sigma, Tamron, TTArtisan, Tokina, Viltrox, Voigtänder, Yongnou, Zonlai, und wie sie alle heißen Weitwinkel-Objektive. Selbst die lichtstärksten unter ihnen reizen mich überhaupt nicht und es sollten meistens komplett unbedarfte, unerfahrene Käufer sein, die diese Linsen kaufen. Auch wenn sie bald mit Autofokus und Bildstabilisator verfügbar sind. Es muß enorm daran verdient werden, ähnlich wie an Stativen, Fototaschen und anderem Zubehör, sonst würde nicht praktisch jede Woche des Jahres ein neues WW- oder Normal-Objektiv vorgestellt werden.
Was vom Anwender dabei gerne übersehen wird, nur die mit einer ganz eigenen Bildsprache oder die hochwertigsten Spezialisten werden eine Weile Freude machen. Alle anderen, also praktisch 90% werden von keine Sony, Fuji, Nikon, Canon, Panasonic erkannt und erst recht nicht korrigiert. Heute ist aber Software-Korrektur (leider) ein sehr wichtiger Bestandteil der Berechnung der möglichen Abbildungsleistung.
Begonnen hatte alles vor Jahrzehnten mit den Pentax Z Kameras, die haben erstmals Bildfehler und notwendige Korrekturen auf einem Chip in ihren Objektiven der FA-Klasse gelegt und an die Kamera übertragen.
So machen es inzwischen alle großen Kamerahersteller mit ihren Objektiven. Aber alle Fremdobjektive werden nicht erkannt und allenfalls gering korrigiert.
Ein Kollege machte mich kürzlich darauf aufmerksam, dass das ja auch für meine Sony Objektive an Nikon Kameras gilt. Das stimmt prinzipiell, nur das ich eben ausgewählte GM/GMII Objektive und zumeist Festbrennweiten (vom 2.8/70-200 mm abgesehen) an Nikon setze und da das Problem praktisch nicht besteht.

Zurück zum Sinn von Weitwinkelobjektiven an 1″, MFT, APS-C Halbformat und KB-Vollformatkameras… einmal abgesehen von VF-Sensoren könnte man genauso gut ein neues Smartphone mit teilweise ähnliche BQ nutzen – abgesehen davon, man will die Schärfentiefe im Nahbereich deutlich begrenzen. Dies ist jedoch selbst mit einem 1.8/20 mm oder 1.8/35 mm sehr schwierig bis unmöglich. Einige Konstruktionen der Kamerahersteller (Sony, Canon) lassen inzwischen gut korrigierte Abbildungsmaßstäbe von 1:4 bis sogar 1:2 zu.
Trotzdem, wer es liebt mit richtigen Kameras und sehr guten Suchern zu arbeiten, der soll auch gerne im Weitwinkelbereich eine Vollformatkamera einsetzen.
Aber einen richtigen Qualitätssprung erlebt auch er nur mit Stacking oder wenn er mal Dateien von einer modernen Fujifilm oder Hasselblad in den Rechner bekommt.
Deshalb verstehe ich die ganzen Menschen nicht, die diese chinesischen und vietnamesischen Objektive kaufen, schon gar nicht die für MFT und Halbformat – das scheint mir vergebliche Mühe!
Für Filmer scheint diese Objektive noch ganz brauchbar zu sein, für Fotos zählen aber Auflösung, Auflösung, Dynamik und Detailschärfe – daher, je größer der Sensor und je ausgesuchter das Objektiv – desto besser die Bild-Ergebnisse.

Was steht noch auf meiner Anschaffungsliste? Vielleicht die GFX100II von FujiFilm, wobei allerdings mindestens 15.000€ schon ein großer Sprung sind.
Nur kann ich mir die so bald nicht leisten oder ich werde sie nur kurze Zeit halten können. Obwohl sie deutlich mehr Spaß bringt, vermutlich sogar neue Aufträge und definitiv bessere Bildqualität, wenn ich sie richtig einsetze. Dennoch wäre das System für mich ein teurer Lustkauf – dafür müßte ich wenigstens Z9 und 800 mm aufgeben…Ich habe nach der ersten GFX50s 2016 zuletzt einige hundert Motive mit der Fujifilm GFX100s belichtet. Die 50s war gar nichts für mich, zu klobig, viel zu träge, fast nur für das Stativ geeignet und es gab keine wichtigen Objektive etc.
Doch auch jetzt war meine Fotoausbeute überraschend niedrig, so niedrig wie mit keinem Kamerasystem der letzten 30 Jahre.
Woran liegt das?
Viele arbeiten mit diesen Kameras überwiegend vom soliden Dreibein-Stativ, trotz interner Bildstabilisierung. Das kann man machen, aber man sieht dann eben auch die Statik den meisten Fotos an. Für mich ist ein Stativ immer schon ein Hindernis gewesen – ein Knast, der einen bezwingt. Mancher braucht das.
Aber die Verwacklung war gar nicht das Problem und nicht die Ursache für meine geringe Fotoausbeute – sondern der Rolling Shutter! Sprich der lahme Prozessor der Kamera, der auch mit schnellsten SD-Karten nicht aufgefangen werden kann. Schon das geringste Verreißen führt zu solchen Fotos:

 

Ich bin, anders als anscheinend noch die meisten anderen Fotografen, ganz auf die elektronische Verschlussauslösung geeicht. Der RS-Effekt lässt sich logischerweise sehr einfach verhindert, wenn man die Kamera auf “mechanischen Rappel-Verschluß” umstellt. Nur kann und darf das ja heute nicht mehr das primäre Ziel sein, lautlos und verwacklungsfrei, arbeitet es sich viel angenehmer!

Als erstes brauchen wir einen PC mit viel mehr Leistung, mein alter iMac von 2018 schafft es nur wenige Fotos gleichzeitig zu laden. Obwohl 100 MP nur eine Verdopplung der lange üblichen 24 MP sind, braucht der PC weit mehr als doppelte Rechenpower.
Dann fällt in Programmen wie “Photoshop” etwas sofort auf: Wenn ich eine Bilddatei ganz gross auf dem 27″ Monitor anzeigen lasse und anschließend für meine Homepage auf 1500 Punkte Kantenlänge reduziere – verschwindet sie fast, so klein wird es. Dann sieht man das enorme Potential der Datei für Ausschnittsvergrößerungen!

Doch weiter in der Aufnahmepraxis:
Die Augen werden bisher noch häufig nicht erkannt. Das ist beim Mittelformat besonders kritisch, weil die Schärfentiefe hier besonders gering ist.
Das ist die eine Klinge des Schwertes – ein hoher Anschaffungspreis und hohe Verluste beim Verkauf und jeder der die schnellere Kamerareaktionen gewohnt ist – verzweifelt mit den älteren Fuji und HaB sehr schnell.
Die andere Klinge sind 100 Millionen Pixel auf dem 1,7x größeren Format als KB-Vollformat, sprich die tiefsten, saubersten, farbenprächtigsten Bilddateien der Fotobranche (noch höhere Auflösung für Forschung und Großformat klammere ich bewußt aus).
Wenn ich 80 bis 3200 ISO nutzen konnte und dicht genug an Motive heran kam, entstanden fast immer auch bessere, schönere, tiefere Fotos! Und das sieht sogar an Markenverblendeter oder blinder Vollformat oder Leica M-Fotograf.

Die erste Fujifilm Mittelformat erschien Ende 2016 (GFX50S).
Doch am Ende hängt bei mir alles von den angebotenen Objektiven ab.
So lange Fuji nur langsame Festbrennweiten und 2 übliche Zooms anbot, war das für mich uninteressant, ich wollte nicht ständig mit 3 Festbrennweiten jonglieren. Erst mit Vorstellung des 4.0/20-35 mm (16-28 mm VF) wurde es für mich spannend und dazu hochlichtstarke f:1.7 und f:2.0 Objektive – denn wenn will ich das System ausreizen können.
Die Schärfentiefe dürfte mit dem 2.0/110 mm etwa einem 1.4/85 mm VF entsprechen, wenn nicht gar einem 1.2/85 mm!
Allerdings, der Luxus von 100MP hat seinen finanziellen Preis. 3500 bis 8000€ die Kamera plus 2800€ für des SWW-Zoom, plus 2600€ für die lichtstarke Reportagebrennweite plus 2600€ für das Porträt-Tele macht zusammen = gut 15.000€
Rein von der Datenlage hätte ich mir ein quadratisches 4×4 cm Aufnahmeformat mit der doppelten Sensorfläche wie Vollformat gewünscht – aber der Zug ist ja nun abgefahren.
Alle haben sich für einen 3:4 Sensor mit 1,7x größerer Fläche als VF festgelegt.
Schnelle Motive?
Der komplette Sensor braucht in 14 Bit RAW 164 mSec um ausgelesen werden zu können – da entsteht massiver RS. (Vergleich: die Sony 7RV (61 MP) braucht 100 mSec zum Auslesen)
Die GFX braucht in 12 Bit RAW unter 70 mSec. und in JPEG ist sie noch deutlich schneller.

FujiFilm empfiehlt wegen möglicherweise auftretendem RS, bei kurzen Zeiten immer den mechanischen Verschluss, der immerhin auch 1/4000 Sekunde schafft.
Die Kamera hat einen 35 mm Modus mit Faktor 1.7x – dann sinkt seltsamerweise die Serienbildgeschwindigkeit auf nur 5,3 BpS, obwohl sie schneller werden müsste.
Der mechanische Verschluss in Einstellung CH schafft 8 BpSec.
Ich finde den einstellbaren Ausschnitt auf KB – der dann rund 1.7x entspricht unpassend. Schon weil KB ja im Format 2.3 arbeitet. Warum sollte sich noch jemand an KB orientieren, wenn man mit Mittelformat fotografiert? Jeder muß sowieso umdenken und neu lernen!
Ausschnitte von 2x und 3x wären viel hilfreicher.

Der AF ist nicht auf dem Niveau einer Pro-Vollformatkamera! Sogar etwas unsicherer und schwächer als das was Nikon heute bietet. Also für Sport und schnelle Tiere ist sie schlicht bisher noch weniger gut geeignet.
Bei der Dynamik für Landschaften, Produkte und Porträts ist keine Vollformatkamera auch nur annähernd vergleichbar, hier spielt Fuji MF seine Vorteile voll aus – echte 12 ½ bis sogar 14 Stufen Dynamik!
Bildrauschen, wenn man davon überhaupt noch sprechen kann, ist auch bei 6.400 ISO kaum deutlich schlechter als bei 80 ISO – es ist nur sehr fein als Struktur zu sehen.
Also sie hat nichts von dem hässlichen Nikon-Rauschen und ist auch der 7RV um 2-3 Stufen überlegen und schlägt jede A1, R5, R3, Z8 bei 800 ISO und erst recht bei 12.800 ISO! Es ist keine Actionkamera, auch wenn Fuji das immer deutlicher behauptet (das gilt auch für eine X-H2s).

 

Ich hatte die erste Fujifilm Mittelformat GFX50s von 2016 im ausführlichen Test, mir war die noch viel zu langsam und es fehlte ausser der Auflösung und der reproduzierbaren Dynamik & Farbtiefe noch viel. Das Gehäuse war auch noch viel zu verbaut und noch lange nicht Pro. Danach kamen kleine Schritte und eine Verdoppelung der Pixel auf 102 MP.
Die GFX100 von 2019 gefiel mir immer noch nicht, groß, schwer und langsam. Erst die GFX100s war auf dem richtigen Weg, aber da fehlte noch Prozessorpower.

Mit der GFX100S bin ich zur Zeit mit 3 Objektiven (3.5/50 mm, 2.0/110 mm, 4.0/250 mm) unterwegs.
Wer neuere VF-Kameras gewohnt ist, wird sich hier neben maximal 25-50% mehr Auflösung – gewaltig umstellen müssen. Die Kamera ist langsamer und zeigt mehr RS als fast alle VF Kameras.
Wenn man sich daran gewöhnt und schön bedächtig arbeitet, bekommt man etwas bessere BQ.
Allerdings auch Objektive, die weder die tollen, großen Abbildungsmassstäbe von VF erreichen, noch deren Abmessungen und flotte Einsatzfähigkeit.
Also der Prozessor und die einsetzbaren Speicher sind zu lahm für eine solche Kamera, der Sucher und der Monitor zeigen weder die Auflösung, noch die Dynamik oder auch nur die Farben.
Und die 100s lässt sich schon jetzt kaum noch für 3000€ verkaufen.
Also bitte realistisch bleiben, die SII muß erheblich schneller mit viel besserem Sucher werden.
Die 100II hat diese Mankos nicht, ist aber mit 8000€ keineswegs günstig und weitere 8000€ sind schnell für eine paar Objektive ausgegeben.
Also ich bin für den Telebereich bei 1.5x noch etwas unschlüssig, es sind auch “nur” noch 66MP mit enormer Tiefe übrig.

Mein Resümee nach 14 Tagen, jeden Tag mit Fuji Mittelformat und der 100s:
Komplett durchgefallen. Diese Kamera ist nichts für mich!

Ich hatte noch nie eine Kamera mit so schlechten, verrissenen Bildergebnissen. Das liegt sicherlich auch an meiner gewohnt schnellen Arbeitsweise, zum kleinen Teil an schlecht fokussierten Fotos, aber in der Hauptsache am Rolling Shutter. Praktisch ist jedes 2-3 Bild aus freier Hand vom RS stark betroffen und unbrauchbar. Das hatte ich so sogar bei der ersten Fuji GFX50 nicht festgestellt, allerdings hatte ich die nur mechanisch ausgelöst.
Selbst geschenkt würde ich diese Kamera für mich nicht annehmen auch keine andere FujiFilm GF – die teure GFX100II bildet die einzige Ausnahme.
Diese Erfahrung ändert sich sofort, wenn ich die neuere, leistungsstärkere GFX100II in die Hand nehme oder die Kamera rein mit mechanischem Verschluss betreibe..

Meine Erfahrungen mit der GFX100II:

LICHT:

+ 100 MP vom Stativ oder in Ruhe mechanisch
+ bester Sucher am Weltmarkt
+ noch kompakt und halbwegs handlich
+ sehr guter Info-Monitor
+ wenig staubempfindlich (elektromechanische Abschüttlung)
+ guter Bildstabilisator
+ nicht zu lauter, mechanischer Verschluß
+ schnelle Aufladung in der Kamera
+ immerhin 1 CFX B Kartenschacht
+ abnehmbarer Sucher, voll beweglich an der Kamera

Für welche Motive und Situationen ist die höchstauflösende Mittelformat-Kamera besonders geeignet?

& für ernsthafte Porträt- & Hochzeit- & Mode-Fotografie
& für alle Arten der Blitzfotografie
& für Architektur und Landschafts-Fotografie
& für Reise-Fotografie mit höchsten Ansprüchen
& für Sach-Fotografie mit höchsten Ansprüchen

 

Schatten:

– höchster Preisverfall in 4 Jahren um 2/3 von 10.000€ auf 3200€
– immernoch teilweise deutlicher Rolling Shutter mit elektrischem Verschluß
– schnellste Reaktion bei höchster Dynamik nur bis 5B/Sec

– nur vorderes Einstellrad 3 fach belegt durch drücken
– nur 8 Bilder/Sec
– kein externes Akku-Ladegerät mitgeliefert
– wenig Akkuleistung
– im Winter mit Handschuhen sind Akkuwechsel und Kartenwechsel kaum schnell möglich
– nervige Geräusche
– Monitor klappt nicht ganz in 90° beim Hochformat
– sehr ungewohnte Bedienung
– ISO orientiert sich bei A-ISO meist an den höchsten Werten
– wenig logisch

Für welche Motive und Situationen ist die höchstauflösende Mittelformat-Kamera weniger geeignet?

– für unauffällige, heimliche Fotografie (da sind MFT und Halbformat viel besser geeignet)
– für Fotografie von Motiven hinter Zäunen, Glas etc (da ist MFT am besten geeignet)
– für Hoch-Geschwindigkeits-Fotografie (hat Fuji bisher keine schnellen AF-Motoren in den Objektiven)
– 

Die Kamera mit ihren Brennweiten lässt sich leicht auf Kleinbild-Vollformat umstellen. Daraus ergibt sich, dass wir die Brennweiten nicht umrechnen müssen. Wir können sie ganz einfach 1:1 auf VF beziehen, 250 mm sind 250 mm – allerdings dann nur bei rund 67MP!Oder eben 200mm auf MF mit 100 MP.

Bald im Frühjahr 24 soll schon ein Nachfolger der GFX100s erscheinen, vermutlich mit mehr Prozessorpower und gleichem Sensor. Die könnte dann rund 5500€ bis 6000€ kosten.
Ob sie auch 8 BpSec schafft, den hochauflösenden Sucher und die schnelle CFX B Speicherkarte bekommt? Abwarten!

Dieses Bild ist keine echte Kuh, sondern ein gemaltes Porträt, dass ich im Schneetreiben aufgenommen habe.


Auch die berühmten Schlösser zeigten sich bei Dämmerung und hohen Empfindlichkeiten auf sehr guten Bilddateien.

Sogar im Bildausschnitt aufgenommen mit 2.0/110 mm bei 10.000 ISO!

Zum Vergleich, das Motiv mit nur 2000 ISO, freihand:


Wir sehen hier, an den vorsichtigen Katzenporträts – des scheuen kleinen Kätzchens, dass noch keine menschliche Zuneigung kennt und nur durch die Scheibe ganz vorsichtig abgelichtet werden kann – dass die Augenerkennung aller bisherigen GFX-Kameras viel zu wünschen übrig lässt. Das was im Sucher weitgehend richtig fokussiert aussieht, ist es dann am PC nicht mehr.
Das ist aber im Sucher zusätzlich nur schwer erkennbar, wenn überhaupt. Erschwerend kommt hinzu, dass nur in den AF eingegriffen werden kann, wenn man die Kamera auf MF umstellt und auch dann ist die Fokussierung sehr schwammig!
Mit der GFX100II trifft aber endlich die Augenerkennung erheblich besser und man sieht auch im Sucher vor der Aufnahme ob man ein scharfes Bild erhält oder nicht!

 

 

Also, wenn dann gleich richtig: GFX100II

Besonderheiten der Fujifilm GFX100II:
– 15x12x10 cm klein und 1030g leicht
– Format: 4:3 – so wie es sein muss
– 9,5 MP Sucher, 1,00x, Abnehmbar und zum kippen
– Dreh- und senkrecht kippbarer Sucheradapter kostet 650€
– 120Hz schnellste Darstellung leider nur in 0,77x Sucheransicht!
– 2.3 MP Monitor in 3,2″ – klappbar in Quer- und Hochformat immer in gleicher Kameraachse
– Staubentfernung vom Sensor durch Ultraschall-Vibration (Olympus)
– Buffer: über 1000 in Jpeg oder CRaw, 260 in Raw; 156 in Jpeg + CRaw;
– moderner AF mit Mensch, Tier, Vogel, Auto-Erkennung
– 425 AF-Felder
– 16-550 mm Brennweiten vergleichbar VF (20-700 mm MF)
– Objektivfaktor zu VF: 0,79x
– Iso-Bereich 80-12.800 ISO
– Raw, Tiff, Heif, Jpeg Formate einstellbar
– elektronischer Verschluss bis 1/32.000 Sec
– Blitzsynchronzeit nur mechanisch mit maximal 1/125 sec bei voller Leistung, sonst HSS
– 20 Film-Simulations-Filter von Fuji Filmen
– neue, griffige Struktur – “Belederung”
– nur 5,5 BpS ohne Blackout CL und 8,7 BpS mit Blackout CH
– bekannter Fuji-Akku bis 500 Einzelaufnahmen
– InBodyBildStabilisierung bis 8 Stufen!
– endlich wieder 2 Einstellräder mit 2 Einstellebenen – durch Druck
– separater Griff
– CFE B und SD Karternschacht
– direkte Aufzeichnung auf SSD Festplatte
– Strom von Powerbank möglich
– GFX ist kein ideales System für Macro- und Nah-Fotografie
– die Abbildungsmaßstäbe der Objektive sind allesamt schwächer als bei VF und MFT
– Für Telefotografie ist die Schärfentiefe sehr gering, da helfen nur Ausschnitte
– moderne Gurtbefestigung, leider nur zwei
– 5.6/500 mm wird kommen
– 1030g leicht
– 8000€

Der schweineteure Sucheradapter EVF-TL1 für 600€ ist praktisch Pflicht. Er ermöglich dafür Fotopositionen mit dem Sucher, von denen alle anderen Fotografen nur träumen können!

Motive sehen
Wenn ich jetzt von einem guten Fernglas auf den Kamerasucher wechsle, fehlt es sofort an der Erkennbarkeit der Details und Leuchtkraft des Motives.
Filmer schauen nicht umsonst auf Spezialmonitore auf der Kamera oder durch Spezialsucher. Und für sie sind die Details oft auch gar nicht so wichtig, da sie meistens bewegte Motive oder mit Kameras in Bewegung aufzeichnen. Für sie ist eher das präzise Einrahmen und Ausklammern wichtig. Die sind fein raus.
Auf der kleinen Messe Photopia waren trotzdem alle verbliebenen Kamerahersteller ausser Pentax vertreten. Und mir fiel wieder auf, wie krass sich die Sucher unterscheiden. Und wie untauglich solche berühmten Sucher wie die der Leica M für mich sind. Früher sah man das Motiv klar und hell, kontrastreich und richtigfarben über den Spiegel und das Prisma. Doch Stopp, wenn wir heute eine Pentax LX, Canon F1, Leica R oder eine Contax vor unser Auge nehmen, ist das alles dunkles Mäusekino. Allenfalls Nikon mit F3HP, F4, F5, D5, D850, D500, die Minolta’s der 9er Serie und einige Canon’s der 1er Serie zeigen ein größeres, hellers Sucherbild. Aber nie ohne Staub und es bleibt immer abhängig vom verwendeten Objektiv. Entscheidend ist die Lichtstärke, was mit f:1,4 gut aussieht wird zur dunklen Sackgassen mit Zoom’s der Lichtstärken f:3,5-6.3.
Doch es gab hellere Sucher – im Mittelformat. Die Pentax 645 hat dafür den Grundstein gelegt und auch Hasselblad, Rollei, Mamiya, Zenza Bronica schafften ein sehr gutes Abbild in den Formaten 6×4,5, 6×6 und 6×7 mit sehr großen Prismensuchern.
Heute meinen Viele, ich meckere auf höchstem Niveau. Vor allem wenn ich alle bisherigen Kameras der MFT-Serie vor OM-1, G9, GH6, viele Kameras von Sony, Fuji, älteres von Canon nicht mehr an mein Auge lasse. Selbst eine Sony A1 ist mir nicht gut genug (wenn man sie umschaltet auf 1.5x – was ich häufig tue).
Nur Canon mit R5, R6II, R3 und Nikon mit Z7II, Z8, Z9 schlagen sich tapfer.
Auch mein Sony A7RIII Sucher, oder Canon R7, R8 sind nicht wirklich gut, schon gar nicht im Ausschnittsfaktor.  Und auch die OM-1 ist nur wirklich gut bei mittleren bis Tele-Brennweiten ohne Ausschnitt.
Ich habe nur einen wirklich guten Sucher zur Verfügung, Nikon Z9. Das ist vermutlich auch der Grund warum ich mich so ungerne davon trenne.
Bleibt festzuhalten:
Der Sucher/Finder ist für Fotografie extrem wichtig. Was ich darin nicht wahrnehme, kann nicht bildentscheidend werden.
Auf Reisen sind eine OM-1 oder eine Sony RX-10 und zur Not noch eine Canon R8, R5, Nikon Z7II oder Fuji X-T5 die besten Begleiter – erstere weil sie kompakt, unauffällig und tragbar bleiben und letztere weil sie im Vollformat bei konzentrierter Fotografie mehr Details erlauben können.
Wenn wir jetzt einmal die Telefotografie von weiter entfernten Motiven außer Acht lassen – dafür würde ich auf Reisen immer die OM-1 mit 4.5/150-400 mm allen anderen Systemen vorziehen!
Bei allen Landschafts-, Stadt-, Menschen- und Tier-Motiven, bei allen “Effekten” und dem Spiel mit Schärfentiefe und Licht entscheiden Sensor/Auflösung, Objektiv/Lichtstärke und die Abbildungsleistung des Suchers!
Und nach der Messe bin ich mehr denn ja davon überzeugt, das neben der kompakten, schnellen Tele- Ausrüstung, vor allem eine Fujifilm-GFX-Kamera der beste und angenehmste Weg zu einprägsamsten, schönsten Fotos ist.

Der Sucher der GF100II ist so viel heller, klarer, kontrastreicher, Detail- und Farbtreuer, damit können sich selbst auch Z9, R3 oder 7RV und andere mit 9MP Auflösung gar nicht messen.
Für den Nah- und Macro wie auch den Super-Tele-Bereich und die vielen elektronischen “Tricks” ist die OM-1 Ausrüstung besonders nützlich!
Bevor wir uns mit dem kleinen Mittelformat – wie es derzeit nur FujiFilm, Hasselblad und zuletzt auch Leica und Pentax anbieten – beschäftigen, sollten uns ein paar Dinge ganz klar sein.
Eine lichtempfindliche Fläche von 33×44 mm bei 100 Millionen Pixel Auflösung (allerdings Bayer interpoliert – sprich tatsächlich nur 33 Mio Pixel für alle Farben), wie beinahe alle Kamerasensoren. Damit lässt sich die Bildqualität von früheren 6×9 Kameras/Rückteilen mit Rollfilm erreichen (VF erreicht im besten Falle etwa die Qualität 6×4,5 MF).
Gebraucht wird eine solche Qualität fast gar nicht und für Internet-Darstellungen sowieso nicht, dafür reichen winzige Smartphone-Sensoren mit 12 MP Auflösung.
Den Unterschied zwischen MFT, Halbformat, Vollformat und Mittelformat wird man selbst auf 60×90 cm Postern kaum erkennen. Allenfalls wenn speziell daraufhin fotografiert wird und die Schwächen der 3 anderen Sensorgrößen ausgereizt werden.
Also bleibt die Frage auch heute noch der Elefant im Raum – Für wen lohnt sich den Mittelformat von FujiFilm überhaupt?
Für den Sucher/Finder und die genaueste Motiv-Licht- & Detailbetrachtung durch den Sucher.
Für viele, die sich lange Brennweiten oberhalb 250 mm (200 mm VF) sparen wollen. Und anstatt dessen später mit Ausschnitten frei ihren Bildausschnitt festlegen wollen.
Das Aufnahmeformat ist 3:4! Eingefleischte Kleinbild/Vollformat-Fotografen werden sich daran vielleicht nie gewöhnen, denn sie kennen und akzeptieren oft nur 2:3.
Bei Landschaften ist aber selbst 9:16 oft nicht schmal genug um die Landschaft zu konzentrieren und bei Porträts und Makros ist häufig 2:3 zu unproportional und 3:4 das weitaus spannendere Format.

Hasselblad (DJI) verfolgt mit seinen MF-Kameras ein völlig anderes Prinzip, die mechanischen Verschlüsse sitzen nicht mehr in der Kamera, sondern traditionell bei HB im Objektiv und erlauben so kürzeste, volle Blitzverschlußzeiten. Das macht die Kameras etwas kompakter und leichter und die Objektive größer und teurer. Ich sehe heute aber darin keinen Sinn mehr, weil Verschlußzeiten immer häufiger elektronisch gebildet werden und der Global Shutter vor der Tür steht.
Fujifilm hat also einen Kameraverschluß, der Zeiten bis 1/4000 Sec erlaubt und eine elektronische Auslösung, die 1/32.000 sicherstellt.
Früher war Mittelformat besonders aufwendig, schwer und teuer. Allein der Filmwechsel, wenige Fotos und die Entwicklung erschwerten das Fotografieren. Im digitalen angekommen blieb es unbefriedigend, der Vorsprung vor dem Vollformat und die Objektivauswahl viel zu gering. FujiFilm änderte das alles 2016 mit GFX. Fujifilm verwendet in der GFX100II einen neuen BSI-Sensor von Sony  – bisher also noch keine superschnelle Stacked-Technologie.
Das kann bei schnellen Motiven zu Rolling Shutter führen, denn eine Auslösung mit 30 MSec ist im Vergleich zu einer Sony A1 (5 MSec oder Canon R3 (7 MSec) nicht wirklich schnell.

 

Mit der Optikphilosophie von Leica, bzw, Herrn Karbe stimme ich vollständig mit der Firma Leica überein. Wohlgemerkt, das gilt ganz und gar nicht für die Designphilosophie der Leica-Kameras, die mir komplett und ausnahmslos sehr missfällt. Aber optisch hat Leica meistens den besten Kompromiss aus optischer Leistung, Fehlerfreiheit und Kompaktheit zum hohen Preis.
Und ich bin seit jeher ein großer Verfechter der offenen Blende, der Ein-Millimeter-Fotografie! Wozu abblenden?
Ein Objektiv muß bei voller Öffnung meine Vision liefern. Wenn ich große Schärfentiefe will und brauche, verwende ich ein Smartphone oder eine Drohne!
Allerdings muss ich bei Landschaftsaufnahmen sehr häufig abblenden und auch der Sterneffekt kommt erst bei f:16!
In der Nahfotografie verwende ich MFT und blende häufig nicht stark ab. Doch das gelingt heute nicht nur Leica, sondern auch Sony mit seinen GM-Objektiven!

Die Ein-Kamera-System-Strategie, wie sie hier seit Jahrzehnten favorisiert wird, ging ja für fotografisch anspruchsvolle Menschen, die viele unterschiedliche Motive ablichten wollen, noch nie auf!
Auch wenn es immer wieder behauptet wurde. Sei‘s drum, das man seine Canon oder Nikon noch etwas genauer zu kennen glaubt und man immer wieder die gleiche, vermeintlich ungünstige oder gar falsche Bedienung beschwört.
Wer im Kopf flexibel ist, kommt neben einer C, N auch leicht mit einer S oder O oder F gut klar.
Heute hat jeder ein SP – sind dann schon 2 Systeme und früher hatten viele eine Kompaktkamera dazu!
Ja Sony, wenn man RX100 oder besser RX10 dazu nimmt und Sony endlich seine eigenen MF-Sensoren nutzt und nach oben MF anbietet. Werden sie aber nicht tun, die Nische ist dann doch zu klein und zu kostspielig. Zur Erhöhung der BQ im VF gehört aus meiner Sicht die Abkehr von Bayer, Jpeg, Raw, und dem jetzigen Sensoraufbau, die Pläne u Techniken sind vermutlich längst in Erprobung – aber das macht alles zunächst einmal wieder noch teurer.
BQ muss sich für mich zwingend im Sucher zeigen – Sony hat mich da bisher nicht überzeugt, auch wenn alle über 9MP jubilieren. Mir gefallen Z9, R3 Sucher sogar deutlich besser, trotz fehlender Auflösung. Aber alle sind „untauglich“ gegen die Fuji GFX100II u ich meine damit noch nicht einmal die Beweglichkeit – sondern Details, Plastizität, Farbgenauigkeit und Dynamik!
Da bin ich eisern, unter annähernd 50 MP Stacked oder sogar 20 MP Stacked in MFT kaufe ich keine Kamera mehr! Kann ich nicht gebrauchen!
Und auch eine Nikon Z500 mit 26 MP BSI kann ich nicht brauchen – wie auch keine Alpha 6700 und die Fuji X-T5 oder X-H2s wegen fehlender Tele-Objektive nicht.
RS ist für mich ein Killerkriterium, selbst die R5 nervt damit, die 7RV sowieso, eine Z7II ist gruselig, die GFX 100s noch schlimmer. Der Rest kommt sowieso nicht in Frage.

 

 

GF – OBJEKTIVE:
Alle Brennweiten sind auf 3:4 Mittelformat berechnet und daher nicht 1:1 mit Kleinbild vergleichbar. Eine Normal-Brennweite liegt bei 75-80 mm Brennweite, 110 mm eignen sich sehr gut für Kopfportäts und Freistellungen, und alles unter 30 mm ist attraktiv für enge Landschaften, Schluchten, Räume und zur Gestaltung im weiten Winkel.
250 mm entsprechen nur 200 mm, aber es gibt eben ein großes Ausschnitt-Potential. 100MP lassen auf dem größeren Sensor durchaus Ausschnitte bis 2x und gar 3x bei hoher BQ zu.
So hat man 16 mm bis gut 500 mm bei sich. Ich würde sonst auf die lichtschwächeren Zooms von Fuji verzichten und auch die lichtschwachen Festbrennweiten oder das Macro oder die TS-Objektive können mir kein Habenwollen entlocken. Allenfalls das 4.0/250 mm mit TC ist eine Option.
Die Lichtstärke entspricht im Bokeh mehr als der doppelten Lichtstärke von Kleinbild, f:2.8 entspricht f:1.9 / f:2.0 entspricht f:1.3 und f:1.7 entspricht f:1.2!
Kompakte Objektive, die mit Lichtstärke f:5.6 enden, interessieren mich daher nicht.
F:4.0 ist auch hier die geringste, tolerierbar Lichtstärke, mit Ausnahme vom Super-Tele.
Es war bei Mittelformat immer so, das maximal 3 Objektive ausreichen, WW, Reportage und Macro-Tele.
Das hat sich leider etwas verschoben.
Bei Fuji sind besonders wichtig:
Superweitwinkel – Reportage und lichtstarkes Porträt-Tele und vielleicht auch ein langes Tele.
Fujifilm steht seit Anbeginn etwas auf Kriegsfuß mit dem Verfolgungswahn-AF und einer sehr schnellen Fokussierung. Sie sind bisher einfach nicht da, wo Sony und Canon schon längst sind. Aber bei Mittelformat muß größere Masse bewegt werden und schließlich sind mehr als 1 Kilo schwere Glasklötze von Canon, Sony, Nikon auch nur mit erheblichem Konstruktionsaufwand und kleinen, schnell beweglichen, internen Glasgruppen schnell fokussierend.
Trotzdem ist es für mich im Normal und Tele-Bereich Pflicht, dass die Objektive zumindest bei Fuji LM – Linearmotoren haben.
Viele aus dem GF Objektive haben das nicht und fokussieren noch langsamer, dann kann man fast die Schärfe schneller durch vor- und zurücktreten erreichen.

Wer mit GFX100II und 4.0/20-35 mm (2.8/16-28 mm VF) – 4.0/45-100 mm, 3.5/5o mm und 2.0/110 mm (1.4/87 mm VF) reist – 730g +1000g + 330g + 1000g = 3,1 Kilo Gewicht – der ist über jeden fotografischen Zweifel über die Fotoausrüstung erhaben.
4.0/20-35 mm = 16-28mm >730g
4.0/45-100 mm =36-80mm >1000g
3.5/50 mm = 40mm >330g
2.0/110 mm = 87mm >1000g
4.0/250 mm = 2.8/200mm >1430g
Ich muß schon 4,5 Kg plus mittleren Rucksack (2 Kg) und Zubehör mitnehmen.

Besonders das 1.7/80 mm fällt mit sehr rauer Fokussierung auf, die häufiger die Schärfe sucht.
Auch das 2.0/110 mm ist im AF nicht viel besser und nicht wirklich schnell, aber es hat die schönste Zeichnung aller lichtstarken Objektive.
 1.7/55 mm fokussiert ebenfalls rau und nicht schnell im AF.
Dazu bin ich überzeugt vom 4.0/250 mm (2.8/200 mm  VF – 1450g – 1:4.5) und ich verwende zunächst lieber das leichteste 3.5/50 mm mit nur 330g. Das 4.0/45-100 mm ist kaum ein ideales Reiseobjektiv, ist aber schnell und wirklich fast lautlos und scheint mir aber das zweitwichtigste Zoom zu sein.
Mehr Fuji-Objektive braucht es gar nicht, der Rest ist Schnick-Schnack!

Allerdings werden folgende häufig verkauft:
4.0/32-64 mm (2.8/25-50 mm VF – 880g)
5.6/100-200 mm (4.0/80-160 mm VF – 1050g) – 1:5
2.8/45 mm (2.8/36 mm VF – 490g)
3.5/30 mm = 24mm >510g
1.7/55 mm = 42mm >780g
2.8/63 mm
1.7/80 mm
4.0/120 mm Macro 1:2 – lahm und schwer
GF 1.4x TC WR (400g)
5.6/500 mm
Das 4/23 mm wie auch das 4/32-64 mm werden häufig gebraucht angeboten, beide sind heute kaum noch notwendig, denn das 4.0/20-35 mm ist zu gut und ersetzt beide mühelos!
Die 4.5-5.6/35-70 mm und 5.6/100-200 mm sind zwar leichter und schlanker, aber reizen mich wegen der Lichtschwäche dennoch nicht!

Zusätzlich gibt es inzwischen einige manuelle China-Produkte wie:
Laowa 4.5/15 mm Shift (600g)
Laowa 4.0/17 mm, (1:3.5! 820g) ist spannend, weil es vergleichsweise zum VF 14,5 mm Brennweite liefert, aber optisch nicht erste Wahl
Laowa 2.8/19 mm (550g)
Laowa 4.0/20 mm Shift (750g)
Laowa Aurogon FF 10-50x NA 0,5 Supermicro APO (390g)
4.5/15 mm Shift (600g)
TTArtisan 2.8/11 mm Fisheye (500g)
TTArtisan 1,25/90 mm (1015g)
AstrHori 2.8/12 mm Fisheye (760g)
AstrHori 5.6/55 mm (350g)
AstrHori 4.0/75 mm (640g)

Für alle gilt bisher: Kein sofortiger MF Eingriff – MF ist schwammig

Welche GF-Objektive sind ab der GFX100II relativ schnell fokussierend?
4.0/23 LM
3.5/50 mm LM
4.0/250 mm LM auch mit TC14!
4.0/32-64 mm LM (25-50 mm)
4.0/45-100 mm LM (35-80 mm)
5.6/100-200 mm LM (80-160 mm)
und das
4.0/20-35 mm ohne LM braucht man aber trotzdem.

Haken:
CH Elektronische Auslösung etwa 8.7BpS (35mm Format Mode ON)
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 260, C-RAW + JPEG 156, LC-RAW + JPEG 148, RAW + JPEG 71
CH Elektronische Auslösung etwa 5.8BpS (35mm Format Mode ON)
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 1000+, C-RAW + JPEG 1000+, LC-RAW + JPEG 1000+, RAW + JPEG 1000
CH Elektronische Auslösung etwa 5.3BpS im Mittelformat!
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 390, C-RAW+JPEG 119, LC-RAW+JPEG 119, RAW+JPEG 98
CH Mechanische Auslösung etwa 8.0BpS 
Menge der Bilder:: JPEG 1000+, C-RAW 325, LC-RAW 302, RAW 76, C-RAW+JPEG 75, LC-RAW+JPEG 75, RAW+JPEG 55
CH Mechanische Auslösung etwa 5.0BpS
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 497, C-RAW+JPEG 153, LC-RAW+JPEG 152, RAW+JPEG 116
CL Mechanische Auslösung etwa 2.0BpS
Menge der Bilder: JPEG 1000+ , C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 1000+, C- RAW+JPEG 1000+, LC-RAW+JPEG 1000+, RAW+JPEG 1000+

*Elektronischer 1.Verschlussvorhang unterstützt nur CL – also 2BpS
*Anzahl der Bilder sind berechnet auf Basis einer  CFexpress Type B Karte
*Anzahl der Bilder sind abhängig von der Speicherkarte

Nach einigen Tagen hatte ich mich dann eingefuchst und häufiger AF-S und mechanischen Verschluss gewählt und mich mit 4.0/250 mm bis auf die Naheinstellgrenze heran gepirscht:
Später am PC entstanden dann noch Ausschnitte im Bereich 2x und 4x Vergrößerung um das Potential hier einmal zu zeigen.

 

Das 4.0/250 mm und die Telefotografie mit der GFX Mittelformat werden weit unterschätzt.
Bitte die Auflösung, Details und Farben beachten – hier kann man wirklich von tieferen Bildeindrücken sprechen:








Nach dem Wintereinbruch noch einige Fotos des Eisvogels – ca. bis zu 100m entfernt am anderen Ufer und Ausschnitte: Alles mit 4.0/250 mm

 

Veröffentlicht in News-Blitzlicht, Praxis-Tests

 

10. Januar 2024
Vergleich: Die Semi-Pro und Pro-Kameras 2024

Fujifilm GFX100II – klug durchdacht, Foto/Video links, drei frei programmierbare Tasten rechts und ein Display das immer alle Infos zeigt!

Fujifilm X-H2s – ähnlich gut wie GFX100, aber lange nicht so handlich

Canon R5, haptisch gut, aber durch die Bedienung weiter unausgereift
Programmierbare Tasten vorne neben Bajonett fehlen! Der Hauptschalter ist endlich rechts, aber weiter schwer zu erreichen. Einen Auslöser ohne Hauptschalter sehe ich immer sehr kritisch, die M-Fn Taste liegt ungünstig.

Canon R5, haptisch gut, aber durch die Bedienung, den Hauptschalter links, den hohen Stromverbrauch und den deutlichen Rolling Shutter ist sie mir nie ans Herz gewachen.
Der Hauptschalter rechts ist und bleibt dämlich, einen Auslöser ohne Hauptschalter sehe ich immer sehr kritisch, die M-Fn Taste liegt ungünstig.Canon R3, weiß wie es leicht geht – nur 1 Kilo und alles dran!
Mir sind Räder immer lieber als Drucktasten und der Sucher mit Augensteuerung ist schon riesig.
Doch mein erster Handkontakt war sehr positiv, ganz anders als die Z9 wollte ich sie 
nicht mehr her geben.
Nur die Kombitasten rechts, die wir jetzt schon seit der T90 mitschleppen, sind weiterhin überfordernd, der Hochformatgriff ist längst nicht so gut ausgeformt wie bei Nikon,
einen Auslöser ohne Hauptschalter sehe ich immer sehr kritisch, die M-Fn Taste liegt ungünstig

Canon R7, haptisch gut, links nackt, aber vor allem der veraltete Sensor mit 32 MP und höherem Rauschen und dem deutlichen Rolling Shutter war sie für mich nicht lange gut nutzbar.
Der Hauptschalter ist endlich mal gut, die M-Fn Taste liegt ungünstig, nicht jeder mag das hochversetzte Wahlrad.

Sony A1 – alle Sony-Kameras sind zu klein gedacht!
Ich habe verschwendeten Platz nie gemocht und eine Kamera muß für mich auch nichts hermachen. Trotzdem missfallen mir weiterhin die geringe Distanz zwischen Hand und Bajonett und der schmale Griff
warum nicht endlich mal bei Panasonic abschauen, wie das Drehrad ausgelegt sein muss: Zum Drücken und auf zweiter ebene lässt sich die +/- Korrektur einstellen – alles ist etwas eng und ein Zusatz Info-Display fehlt eben


Sony A9III – alle Sony-Kameras sind zu klein gedacht!
Ich habe verschwendeten Platz nie gemocht und eine Kamera muß für mich auch nichts hermachen. Endlich Platz für wenigstens 1 Taste am Bajonett und der Griff ist auch breiter.
Warum nicht endlich mal bei Panasonic abschauen, wie das Drehrad ausgelegt sein muss: Zum Drücken und auf zweiter ebene lässt sich die +/- Korrektur einstellen – alles ist etwas eng und ein Zusatz Info-Display fehlt eben

 

Wenn die Z9 doch nur keine 1,4 Kilo wiegen würde…
Mancher Kollege nennte es “aufgeräumt” – das Oberdeck der Z9 – ich finde es ist Platz Vergeudung und

unser Planet ist in dem Zustand, weil wir alles aufgeräumt und uns viel zu sehr ausgebreitet haben!
Bei der Z9 sitzt alles – könnte man meinen, aber da viele Tasten nur eingeschränkt programmierbar sind, ist sie der Bedienung nicht optimal.
Die wichtigsten Modi, wie Serienbilder, Pre-Shooting sitzen alle links! Der Film-Start Knopf (rot) sitzt schwer erreichbar- der hätte eine eindrückbare Taste unten am Griff sein können!

OMDS OM-1 Hauptschalter sitzt falsch,+/-schwer zu erreichen, AF und Serienmodi links falsch; immerhin programmierbare Tasten vorne neben Bajonett

Sony Alpha A1, Canon EOS R5  können gut gegeneinander antreten, aber schon bei der R3 und erst recht bei der Nikon Z9 wird das Vergleichen schwierig.

Auch eine Canon R3 kann da mit 24 MP nicht nahe heran kommen und wird eher gegen eine A9II antreten müssen. Die Distanz zu Panasonic, Leica und Sigma ist technisch groß. Was nicht heißt, dass Sie mit genialem Licht, tollen Motiven und viel Kreativität nicht bessere Fotos mit allen anderen Systemen machen können!
Daher hier einmal ein Überblick zu meiner Praxiserfahrung.
Problematisch mit fast allen anderen Kamera-Besprechungen (Tests) ist aus meiner Sicht, daß es sich praktisch immer um Momentaussagen handelt. Selbst beim fair gemeinten Vergleich, da hat man eine fremde Kamera einen Tag oder eine Woche – meist keine vergleichbaren Objektive und das Vertraute gewinnt fast ausschließlich. Dazu kommt, daß die neue Kamera ja noch keine optimierte Firmware hat und die eigenen Kosten für daß eigene System ja eine Rechtfertigung finden müssen. Ich habe die Alphas gerne und ich keinen die Vorzüge der EOS RF Kameras. Ich habe eben wieder 3 Kameras mit Supertele auf dem Beifahrersitz liegen gehabt und Grünspechte, Rehe, Kaninchen fotografiert, jeweils mit beiden Systemen und dann erst sieht man genau wann welche Kamera wie reagiert.

Es wird in dieser Zeit, jede Information so lange verwässert bis keine echte Information mehr übrig bleibt – zu viele Meinungen ersticken die aktuell erkennbaren Fakten. (Das trifft für Covid19-Masken, wie Mobilität, Regierungen und auch Fotoprodukte gleichermaßen zu!)

Was habe ich mir dabei gedacht?
Bevor ich immer lang und breit aufdrösele was mich bei welcher Kamera stört und was ich toll finde, hier eine Schnellübersicht.
Mindestens 100 Punkte sollte eine Kamera, die ich kaufen will, schon erreichen.
Der Preis ist wichtig – aber ich lasse ihn trotzdem nicht in die technische Wertung mit einfließen – weil er alles verzerrt.
Das einzige Wesentliche, was ich mir hier gespart habe, SIND DIE BILDFEHLER. Also Rolling Shutter, Banding und starkes Helligkeit- oder Farb-Rauschen – da überlege ich noch, hier fließt das bei Prozessor und Autofokus mit ein. Nur wenn ich noch mehr differenziere, führt das vermutlich eher zu Verwirrung.
Von Links nach Rechts habe ich persönlich gewertet, wie wichtig mir eine Spalte ist.
Was nützt mir ein behaupteter 5-8 Stufen IBIS in 5 Achsen, wenn ich ohnehin kürzer als 1/500 belichte oder vom Stativ filme? Wer Nachts unterwegs ist und unstabilisierte Objektive verwendet, wird das anders gewichten.
Ohne Sucher ist es für mich keine vollfertige Foto-Kamera – auch das sehen Vilmer naturgemäß oft anders.
Sicherlich rauscht eine VF-Kamera mit 12-24 MP etwas weniger (1 Stufen bis 2 Stufen jenseits 6400 ISO) aber dafür bekomme ich kleinere Dateien und verliere oft die Möglichkeit das Motiv zu beschneiden. Deshalb ist für meine Fotografie und sicher für die Mehrheit aller Fotografen, ein Sensor mit 61 MP oder zumindest 45 MP die Königsklasse – wenn man bereit ist dafür zu zahlen u
BQ – Power – Prozessor hängen eng zusammen, ist die Kamera bei einem der drei schwach (Nikon, teilweise Canon) fällt die Kamera in meiner Gunst stark ab.
Genau genommen gehört das Objektiv-System in Spalte eins – aber es geht hier zuerst um Kameras und bei den Objektiven stehen ja alle Firmen bis auf Sony noch ganz am Anfang.

Erläuterungen zu den Zahlen:

Bild-Sensor-Technik:
A1 = 50 MP + schnellster Prozessor bis 30 BpS – 21 MP im Halbformat 1.5x
Z9/Z8 = 46MP + sehr schneller Prozessor bis 30 BpS – 18 MP im Halbformat 1.5x
R5 = 45MP + schneller Prozessor bis 20 BpS – 17 MP im Halbformat 1.6x
R3 = 24MP + sehr schneller Prozessor bis 30 BpS – 10 MP im Halbformat 1.6x
OM-1 = 20MP + schneller Prozessor bis 30 BpS –
GFX100II = 100MP + schneller Prozessor bis 8BpS – 25 MP bei 2x Ausschnitt
Nikon und OMSystems rauschen früher und verlieren ab 10.000 ISO deutlich an Details.
GEWINNER: SONY A1

Bedienung:
Sony setzt auf viele, frei programmierbare Knöpfe und Räder, Sony fremdelt noch mit dem Berührung-Monitor
Canon reichen weniger Knöpfe und bietet ein Display auf der Kamera, Canon setzt auf Berührung-Monitor

Sony positioniert den Hauptschalter perfekt und schnell erreichbar
Canon positioniert ihn komplett langsam, die zweite Hand wird gebraucht oder die Kamera muss permanent in Standby bleiben (schluckt Akkustrom!)

Sony hat sein Menü aufgeräumt und neu gestaltet, es ist nicht perfekt aber gut nutzbar.
Canon hat sein althergebrachtes Menü, gut aber letztlich nicht weniger Komplex, nur offenbar für viele vertrauter.
Aber die R3 liegt in meiner Hand am besten und bis auf den Hauptschalter liegt alles gut erreichbar.

GEWINNER: Canon R3 (SONY A1)

Stromversorgung:
In der Praxis hält eine Sony A1 3x so lange durch wie die Canon R5.
GEWINNER: SONY A1, OMS OM-1

Monitor:
Sony machte einen Fehler, der A1 nicht den vollbeweglichen Monitor der 7SIII zu schenken und noch schlimmer, sich nicht an die Aufhängung unten wie bei der A99 zu halten! Er bleibt klein 3″ und niedrig auflösend.
Canon macht alles wie wir es kennen und erwarten. Das ist nicht perfekt, aber meistens gut nutzbar. Die R5 löst höher auf, kann zum Schutz umgedreht werden und bietet ein etwas größeres Bild 3,2″
Allerdings zeigen beide nur aufbereitete JPEGs auf dem Monitor, daher ist die Auflösung genau genommen nachrangig.
GEWINNER: Nikon Z9

SUCHER:
Sony löst mit 9 MP höher auf, zeigt aber auch schneller grieseln, hat dafür aber auch keine Zeitverzögerung, kein Blackout und erlaubt bei Einzelbild einen Blick wie durch eine DSLR:
Canon löst 5 MP auf, unangenehm sind die leichte Zeitverzögerung und Blackout bei schnellen Serien.
Sony: kein Rolling-Shutter – Canon R5 hat Rolling Shutter.
GEWINNER: Fuji GFX100II & Nikon Z9

SPEICHER:
Sony setzt auf kleine CFE A Karten, die kaum verfügbar und sehr teuer sind. Aber der interne Speicher ist groß und schnell genug, das auch mit schnellen SD-Karten problemlos preiswert fotografiert werden kann. 2 schnelle Schächte für SD.
Canon bietet den sehr guten und schnellen CFE B Schacht und einen schnellen SD Schacht – in der Praxis nutze ich nur noch CFE. Der interne Buffer ist Sony sehr unterlegen (60 Canon – über 100 = Sony)
Canon verliert bei fliegenden Vögeln ganz klar viele scharfe Bilder, die Sony bis 30 BpS mehr bietet.
GEWINNER: (SONY A1) – Canon R5

FARBWIEDERGABE:
In der Praxis mit JPEG ist Canon der Sony dramatisch unterlegen, hat mehr Farbsprünge bei Auto-WB und mußte von mir erst aufwendig angepasst werden.
Für mich sehen Hauttöne mit Sony heute mindestens so gut aus, wie mit Nikon und besser als mit jeder Canon.
GEWINNER: OMS OM-1 / SONY A1

BILDSTABILISIERUNG:
Bei Fotos ist Sony unterlegen, je nach Brennweite und Objektiv und deutlicher bei Video.
Canon kann etwas stärker stabilisieren und ist für Video im Vorteil.
Nikon ist etwa auf dem Niveau wie Canon, aber die OM-1 und die GFX100II schießen den Vogel ab!
GEWINNER: OMS OM-1 / Canon R3 / Fuji GFX100II

Empfindlichkeit:
Sony sieht im Sucher für mich etwas schlechter aus bei höchsten Push-Empfindlichkeiten 

Schärfe, Dynamik & Tiefe:
Eindeutiger GEWINNER: GFX100!

Bei den Disziplinen liefert sonst die Sony bei gleichem Canon-EF-Objektiv etwas mehr, keine Welten, aber sichtbar!
GEWINNER KB: SONY A1

AUTOFOKUS:
Es wird gerne behauptet, dass die R5 Vögel schneller erkennt und schnell zwischen den einzelnen Tierarten selbst unterscheiden kann. Das mag am Anfang in Einzelfällen gestimmt haben, als die A1 das Update noch nicht hatte, doch das ist Geschichte. Selbst wenn ich Vögel ausgewählt habe und dann ein Eichhörnchen, Hund oder ein anderes Tier vor dem Objektiv habe, wird sein Auge zuverlässig erkannt. Wenn ich Tier ausgewählt habe, werden allerdings nicht immer auch Vögel so schnell identifiziert. Bei tausenden Fotos in Serie bin ich jedoch sicher, das es mit der R5 viel zu viele Ausreißer gibt, die im Sucher scharf aussahen, es aber nicht sind.
Worauf sich die Kollegen beziehen ist immer die kleine blaue Kästchen-Anzeige im Sucher – die mag bei Canon schneller und eindeutiger auf den Augen liegen, das ist aber nur eine Anzeige – aber bei den echten Bilddateien ist es dann umgekehrt, da hat Sony deutlich die Nase vorn.
Nur bei Video ist der R5-AF besser implementiert, Sony stellt bisher nur einen älteren-AF zur Verfügung, da fehlt wohl noch ein Update.

AF-Empfindlichkeit:
Sony sieht im Sucher für mich etwas schlechter aus bei höchsten Push-Empfindlichkeiten.
GEWINNER: Canon R3 

Resümee:
Für einen Video-Schwerpunkt würde ich die Nikon Z9 empfehlen.
Für den Foto-Schwerpunkt gewinnt die Fuji GFX100II unzweifelhaft, die kleine Sony A1 technisch knapp und für Video werden ja auch die 7SIII und andere Kameras angeboten. Doch die R3, R5, R7 sind für die meisten die besten Foto-Kameras.

 

 

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