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Archiv für Oktober 2024

17. Oktober 2024
FujiFilm GF 5.6/500 mm R LM OIS WR

Fujifilm GFX 5.6/500 mm
Dem Himmel sei Dank, ein schwarzes Objektiv!
Denn Fuji’s andere Teles 2.0/200 mm & 150-600 mm sind hochempfindlich für Lackabplatzer und extra auffällig, so etwas braucht kein Fotograf.
Sechs Jahre nach dem in Wahrheit sensationellen 4.0/250 mm traut sich Fujifilm endlich an mehr Telebrennweite für sein wundervolles GFX-Mittelformat. Sicher sind die Sport-Boliden mit kleinem Sensor bei AF-Geschwindigkeit, Motiverkennung und schnellen Bildserien immer noch spürbar überlegen, das wird sich auch aufgrund von einer 100 MP Dateigröße kaum jemals wegdiskutieren lassen. Aber Fuji hat hart daran gearbeitet den Vorsprung zu verkleinern und bietet ja auch viel bessere und schönere Bilddateien.
1.380g sind ein Federgewicht für ein Mittelformat-Super-Tele, allerdings auf Kosten der Lichtstärke von nur f:5.6.
An dem Objektiv gibt es nichts wirklich relevantes zu bemängeln, es liefert superscharfe, extrem detaillierte Bilddateien. Nur wer mit neueren Systemkameras und langen Teles schon gearbeitet hat, weiß, dass Fuji bisher noch beim AF unterlegen ist. Unruhige Tiere und Sportler sind bisher kaum schnell und leicht scharf einzufangen. Auch die nur 5-8 BpS sind heute allen anderen Kameras, die oft schon mit 20-50 BpS protzen, unterlegen. Auch das hilfreiche Pre-Shooting (10-20 Dateien speichern vor der Auslösung) bietet Fuji bisher nur in der X-H2, X-H2s und X-T5 an.

Hier im Einsatz mit TC14:

LICHT:
+ fairer Preis 3900€
+ angenehm leicht
+ sehr gute Balance
+ Stativ-Griff abnehmbar
+ endlich wieder schwarze, unauffällige Außenhaut
+ Arca-Swiss Fräsung eingebaut
+ programmierbare Tasten
+ sehr gut mit TC14

SCHATTEN:
– nur 2,75 m Naheinstellgrenze und nur Abbildungsmaßstab von 1:5
– keine Begrenzung für den Nahbereich (2,75m bis 10m)
– lichtschwächer als von VF gewohnt
– kein Tragebeutel mitgeliefert

 

 
Ausschnitt bei 700 mm realer Brennweite aus 100 MP.

System-Schatten:
Das Mittelformat ist super. Aber wenn man es für schnellste Fotografie, Serienbilder & weit entfernte Tiermotive nutzen will, gibt es ein paar Dinge zu bedenken.
– Auch eine GFX 100II ist nicht wirklich schnell, bei 5 BpS elektronischer Verschluß ist schluß, 8 BpS werden nur mechanisch erreicht.
– 16Bit Farbtiefe nur im Vollformat, im MF nur 14 Bit
– der Akku hat nicht lange Ausdauer – 500-600 Auslösungen sind möglich, das ist rund 1/10 vom Sony oder Nikon Z9 Akku, aber nicht viel schlechter als der Canon R5II Akku.
– F:5.6 verlangt häufiger 12.800 ISO – die aber noch sehr gut aussehen, besser als Canon R5II – aber wenn wir zusätzlich extreme Ausschnitte anfertigen, sind auch hier die Grenzen zu sehen.
– 400 mm am 100 MP Sensor klingt sehr verlockend, in der Praxis ist für kleine Motive und scheue Vögel aber meist auch das 8.0/700 mm (inc. 1.4x TC) noch nicht wirklich so viel = 550 mm am VF.
– die Bedienlogik besonders bei Zeit/Blende/ISO verlangt bei Fuji ein Umdenken und ist für mich keineswegs einfach.
– Fertigt man Ausschnitte von Faktor 2x oder gar 4x bleiben auch nur 25 MP oder nur 6 MP übrig!
– Der AF ist flott und die Erkennung von Tieren und Tieraugen funktioniert – allerdings verlangt sie ruhiges, besonnenes Vorgehen. Es handelt sich eben nicht um den AF einer R5II oder A1.
– Es kann mit elektronischem Verschluss zu RS kommen

Also die Kamera ist technisch beim AF und Bildserien etwa auf dem Niveau zwischen einer Canon R und R5, Nikon Z 7 und Z7II, Sony A7III.
Bis kein neuer Sensor von Sony erschaffen wird und Fuji nicht den 4fachen RAM-Speicher dazu gibt, gilt es die Hürden zu umschiffen. 
Aber wenn wir uns daran gewöhnt haben, werden wir mit Bildern belohnt, die technisch ihres Gleichen suchen – da kommt kein VF auch nur nahe dran.

Tele-OBJEKTIVE der Mitbewerber:

Fujifilm spielt ab jetzt mit in der neuen 1400g Super-Tele-Klasse!
Sigma 5.6/500 mm, Sony 2.8/300 mm, Nikon 4.5/400 mm; Nikon 6.3/600 mm; Panasonic 2.8/200 mm; Olympus 4.0/300 mm und jetzt Fuji 5.6/500 mm für Mittelformat.
Nur Canon traut sich nicht heran und Sony nur auf Umwegen. Dafür baut Canon 11/600 mm und 11/800 mm – die auch ihren Reiz haben.
Nikon dominiert, Sigma überzeugt mich nicht und das Olympus ist inzwischen veraltet und zu schwer.
Sony soll fieberhaft am 2.8/500 mm arbeiten um Canon zuvorzukommen, denn die arbeiten daran auch schon mehrere Jahre. Was wird so ein neuer Lichtriese wiegen? 4.000g oder mehr oder sind sogar nur 3500g möglich? Wir werden es bald erleben. Canon und Sony könnten bald ihre 4.0/200-500 mm oder ähnlich, fertig haben.

ERSTE Foto-Versuche mit GFX100II und 8.0/700 mm (inc 1.4x TC) bei Offenblende freihand, bis zu 12.800 ISO:


Extremer Bildausschnitt, etwa 4x zusätzlich vergrößert auf gut 1200 mm VF.


Das ist nichts für Detailschärfe-Fanatiker – weil einfach nur aus kürzester Distanz mit 700 mm bei Offenblende abgelichtet.

So wenig Schärfentiefe bleibt aus 3 m Distanz bei f:8.0 und 700 mm!

 

 
 

16. Oktober 2024
Wirklichkeit und unwirkliche Bilder

Ich bin mein Leben lang ein Student der Fototechnik geblieben, immer forschend, immer suchend!

Ich bin total Bilder-Müde.. ich mache kein gutes Foto mehr… schlimmer, ich kann fast keine Fotos mehr sehen.

Wo liegt der Grund? Bilder bearbeiten… ich mag es einfach nicht, ich mag die Bilder meist roh, wie sie kommen, liebe die Fotografie im Augenblick, den Moment, den keiner verändern muß, der einfach als Licht in mein Objektiv fließt und heute von meinem Sensor geschnappt und eine kurze Weile bewahrt wird!

Ich wurde früh mit der echten Bildbearbeitung und Bildmanipulation beauftragt, seit dem 17. Lebensjahr kenne ich die Tricks um Fotos, dem Geschmack, dem Auftraggeber und meinen Vorstellungen anzupassen.
Heute hat das eine geradezu perverse Form angenommen, Computer mit Software, die alles verändern und anpassen können, die nichts mehr so lassen wie wir es gesehen und erlebt haben. 
Das womit ich aufgewachsen bin:
Gesehenes möglichst so wie wir es erblickten und empfunden haben aus einem Negativ oder Diapositiv herauszukitzeln – das geht auch heute noch mit digitalen Bilddateien, doch das ist nicht mehr gewünscht.
Fast alle die eine Systemkamera halten können, zeigen Bilder, die sie so gar nicht gesehen und empfunden haben können, sondern etwas ganz anderes.
Ich sehe heute, selbst in der Naturfotografie, kaum noch Bilder, die so in der echten Welt stattgefunden haben können.
Beispiel:


sehr effektive Bearbeitung: Lothar Lenz (stark vertreten auf Facebook, YouTube: Nature TV by Lothar Lenz)

Ich weiß seit 2 Wochen nicht ob ich das untere Bild gut oder gar besser finden soll, es ist von mir, bzw. eigentlich nicht mehr – der Eisvogel ist fast zu einem austauschbaren Objekt geworden, das man vor jeden Hintergrund, in jedes Szenario setzen kann.
Klar, er wirkt besser und farbiger auf Bild 2 – endlich sind die ganzen störenden Äste weg und er sitzt ja trotzdem noch unverändert im Ästegewirr.
Und von den Bildanbietern (Fotografen!?) sieht man seit geraumer Zeit immer mehr solcher Fotos.

Vielleicht, sehr wahrscheinlich ist das auch der Grund für meinen Mittelformat-Tick:
Ich will besser sehen (erst jetzt, wo man schwächere Augen hat, brauche ich den besten Sucher der Kamerawelt),
Ich will weniger Schärfentiefe, maximale Auflösung und Bandbreite bei der Tonwert-Dynamik um NICHT viel Bildbearbeitung machen zu müssen.

Ich habe jetzt mit rund 10 Jahren “Nachteil” auch alle modernen Möglichkeiten, RAW, KI, Entrauschung, Großrechnung, Filter etcpp.
Erst jetzt weil die Baureihe des Apple iMac nicht in vernünftiger Größe weitergeführt wurde und ich bei erzwungenen Updates, nach und nach alle meine Programme und Möglichkeiten verloren habe. Zuletzt habe ich den iMac 27″ nur noch mit Photoshop CS5 und altem Office verwendet. Das Internet hat inzwischen auch fast nur noch gestreikt.
Ich wollte, auf Teufel komm raus, keine Abo-Software-Todesfalle!
Und inzwischen habe ich Lösungen gefunden, diese weitgehend zu umgehen. Gekauftes Office, gekaufte Jahrespakete von Photoshop.
Auch sonst lehne ich Streaming & Klaut-Bearbeitung komplett ab – das ist ein noch schnellerer Untergang als alles andere sowieso schon, viel schneller als Öl, Gas, Mode und Co es vermochten. Ich schaue Filme auf Scheibe aus der Bibliothek und höre Musik auf Scheibe und gesammelt auf einem alten IPhone.
Was junge Menschen heute machen ist pervers und wird sie extrem teuer zu stehen kommen und ihnen alle Werte, alle Künste rauben und sie noch stärker als je zuvor zu Arbeitssklaven einer degenerierten Oligarchen-Schicht machen. Es geht schnell und scheint kaum noch aufzuhalten.
Durch das Öl und die Maschinen, die es ermöglichte waren wir auch versklavt, aber das hat immerhin einige Jahrhunderte gedauert – die digitale Scheiße geht verdammt schnell

Geräte wie Smartphones und die KI Software schaffen eine „schöne neue Welt“, die es in der Realität gar nicht gibt. Was mich daran stört ist, daß dieser scheinbare “Perfektionismus” dabei ist, mit der Realität verwechselt zu werden!

Wir werden mit Nichts – außer der Fähigkeit zu leben – geboren
und werden mit Nichts sterben.
Der Besitz dazwischen ist genau genommen absurd.
Und alles, was ich mir aneigne, gehört mir nur so lange, wie ich es verteidigen kann.
Das Künstler ihre Kunst verteidigen und das diese auch noch Jahrhunderte nach dem Tod des Künstlers verwendet wird um sich zu bereichern – ohne Worte.
Jeder behauptet heute besitzend zu sein, selbst der Hundehalter, der kleine Tierpark und viele mehr, verhängen Foto- oder Veröffentlichungsgebote – es ist pervers.
Die andere Seite ist, wenn jemand tatsächlich größeren Gewinn daraus schlägt den vermeintlichen Besitz anderer abzulichten und zu verkaufen – dann muß er teilen.
Teilen ist der Punkt, den alle, die zu viel haben verlernt haben und ignorieren! “Eigentum” verpflichtet!

Ich kämpfe schwer mit der Bürde der Bildbearbeitung oder besser Bildmanipulation. Alles wird schnell einem kurzweiligen Geschmack untergeordnet.
Heute sind verzeichnete Gesichter mit 24-28 mm Brennweite IN, Fotos im Hochformat und Weitwinkel, ja sogar Kurzfilmchen im Hochformat, meine Welt ist das nicht.
Ich fürchte fast, die berühmten Porträt-Fotografen, Ansel Adams, Art Wolfe und Jim Brandenburg könnten heute kaum noch überzeugen.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

16. Oktober 2024
Pro-Klasse 2025


1340g Gewicht und dafür bekommt man ein fast perfektes 500 mm Super-Tele der Lichtstärke f:5.6
Und an der Fuji X-H2 wird daraus ein 750 mm für nur rund 3000€ plus 2000€ Kamera!

Es handelt sich grundsätzlich um die gleiche optische Konstruktion wie für Fuji Mittelformat, allerdings in auffälliger und empfindlicher weißer Lackierung.
Fujifilm liefert kommenden Monat die aktuelle Firmware mit deutlichen Verbesserungen für den Autofokus aus.
Außerdem neu bei Fuji, das 2.8/16-55 mm Halbformat, das 24-83 mm entspricht. Es ist Version II, deutlich leichter, kompakter und optisch neu berechnet.
Bald sollte auch das 2.8/50-140 mm überarbeitet werden.
Mal sehen, wer bald das beste PRO-System hat…

Es wurden wieder die großen Systemtests gemacht, Sony A7RV, Nikon Z8 gegen Canon R5II unberücksichtigt bleiben wie fast immer, die Objektive.
Was dürfen wir erwarten?
Welches sind die spiegelfreien PRO-Kameras, die nicht nur viel kosten, sondern auch Technik am Limit bieten?
Ich spreche absichtlich nicht mehr vor Profi-Kameras, weil sie, anders als gerne geglaubt, niemanden zum Profi oder auch nur zum besseren Fotografen machen.

Canon R1
Nikon Z9
Sony A1
Fujifilm GFX100II

Doch schon da gehen die Auflösungen der Sensoren und Technik dahinter durcheinander.
Weshalb wir auch diese Gehäuse dazu zählen sollten:
Canon R5II
Nikon Z8
Sony A9III

Und selbst Gehäuse mit kleineren Sensorgrößen können heute weitgehend zu den Pro-Kameras gehören:
Fujifilm X-H2
OMD OM-1II
Panasonic GH7

Ich würde die Kameras mit Kleinbild-Format heute hauptsächlich nach Auflösung einteilen:
Sony A1 – dafür kommt demnächst die A1II mit letztlich gleichem 50 MP Sensor.
Nikon Z8 – hier ist noch kein Nachfolger in Sicht.
Nikon Z9 – wird einen Nachfolger bekommen, allerdings liegt auch hier kein neuer Sensor im Regal.
Nikon hält hier leider Abstand zu Sony mit nur 46 MP und stärkerem, gröberen Bildrauschen und schwächerem AF.
Canon R5II – die R1 bietet mehr, aber bei nur 24 MP Auflösung.
Für mich sind nur sinnvoll vergleichbar:
Sony A9III
Canon R1
und von Nikon müßten wir eine Z6III dazu nehmen.
Klarer Sieger ist dann die innovativere Sony A9III mit Global Shutter. Die R1 brauchen nur wenige Canon Fotografen und die Nikon Z6III ist zu teuer, für das was sie bietet und allenfalls für Filmer interessant.

Und eben:
Canon R5II, die Herausforderin für alle Fotobereiche.
Nikon Z8 oder wer überwiegend mit Zusatzgriff arbeitet, lieber die Z9!
Sony A1, die teuerste und in die Jahre gekommene.

Nicht kaufen oder nicht mehr kaufen würde ich mir heute:
Canon R5, allenfalls wegen des Preises.
R1, geht völlig an meinem Bedarf vorbei.
Nikon Z8, der AF ist nicht wirklich verbessert, Kamera ist groß und schwer.
Nikon Z6III, da habe ich keine Verwendung für.
Von SONY habe ich seit Jahren keine Kamera mehr gekauft, seit dem Verkauf der sehr teuren A1, weil mich der Sucher gar nicht befriedigte.
Heute würde ich allenfalls eine Sony 6700 kaufen, auch wenn die mit 10 BpS und RS für mich zu langsam ist. Aber keine der anderen Kameras überzeugt mich mehr.
Die A9III würde mich zwingen häufig mit längsten Brennweiten wie 800 mm und 1200 mm zu fotografieren (um Ausschnitte zu vermeiden), die es bei Sony gar nicht gibt.
Erst die A1II könnte das ändern, aber sie dürfte nur maximal 5000€ kosten, 8000€ sind einfach für eine Kamera ohne großen Sensor und besten Sucher (Fuji GFX1000II) viel zu viel.
Daher ist meine Begeisterung für das Sony Kamera-System bei null angelangt. Dies gilt allerdings auch weiterhin nicht für deren GM-Objektive.
Nikon kann sich nur verbessern, wenn ein ganz neuer AF-Algorithmus kommt. Oder vor allem wenn deine schnelle Stacked-Sensor oder gar Global Shutter-Kamera im Halbformat erscheint.
Canon hat sein Pulver verschossen, eine R6III sollte bald noch folgen, aber nichts für mich.
Wer viel Geld ausgeben kann, wird sich ein 4.0/600 mm leisten und dann ist er heute bei Nikon am besten aufgehoben. Denn Nikon hat eine Generation übersprungen und bietet einen eingebauten Konverter oder eben gleich das leichte 6.3/800 mm.

Canon hat noch PRO-Objektive im Beutel:
Für November werden endlich 1.4/24 mm L VCM – 1.4/50 mm L VCM und 2.8/70-200 mm L Z vorgestellt.
die Preise werden saftig sein und es handelt sich im Objektive, die es für Sony und Nikon schon seit langen Jahren gibt.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht