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Filo Rings

Kategorie ‘General’

20. Dezember 2023
OMSystems – OM-1II Praxistest

OMSytems überarbeitet schon seine OM-1. Eben vorgestellt: OM-1II mit doppeltem RAM-Speicher und raffinierteren AI-Funktionen.

Bei Erscheinen war die Kamera beim AF eher enttäuschend, doch inzwischen haben wir glücklicherweise eine ganz andere Kamera in Händen, dank einiger wichtiger Firmware-Updates. So fällt mein Gemecker jetzt deutlich verhaltener aus und es überwiegt der erstaunte, der positive Eindruck zu dieser Kamera.

Gleich vorweg – bevor das, was ich analysiere und beschreibe, Markenfans als Gemecker und der pingelige Vergleich/Fehlersuche missverstanden wird – ich habe das OM-1 Gehäuse trotzdem gekauft und werde es behalten!
Für mich ist die OM-1 die beste Kamera-Neuheit aus dem Jahr 2022! 
(Erst dann folgen die schwere Nikon Z9, Canon R7, R3 – Sony patzt für mich dieses Jahr und auch Fuji kann mich nicht wirklich umstimmen).
Es ist einfach in unseren Tagen eine Wohltat in der tollen Frühlingszeit eine spannende neue Kamera zu haben. Eine, die einen fordert und die den meisten Fotografen viel geben kann, wenn man ihre Limits kennt.
Ich kenne die MFT-Kameras und Objektive besser als jedes andere System, da ich mit praktisch allem einige Zeit gearbeitet habe und es waren wohl wenige Fotografen seit der GH1 und seit der E-1 dabei.
Also das übliche “perfekte 100% Kamera”, “Ich liebe sie” “die beste Kamera aller Zeiten” etcpp. werde ich hier nicht attestieren. Fan-Besprechungen sollten Sie woanders lesen oder sich in langweiligen Filmchen ansehen.
Selbst die OMS Ambassadors sind ja relativ kritikfrei und finden alles beeindruckend und großartig – ja wenn man nichts anderes kennt und sich keinen Vergleich mit Vollformat erlaubt, kann das teilweise auch stimmen.
Ich stand seit Besitz der Kamera mit OMDS in Verbindung um gewisse Einstell- & AF-Schwierigkeiten zu diskutieren. Leider hat es bis zum zweiten Firmware-Update im Sommer 22 gebraucht, bis einige Fehler ausgeräumt sind. Doch die Kamera war im Sommer und Herbst 22 ohnehin praktisch nicht lieferbar.
Ich war mit drei Kameras unterwegs, weil es dafür entsprechende Super-Tele-Zooms gibt: Canon R5, Sony A1 und ich kenne inzwischen das Nikon Z-System und Fuji FX sehr gut.
Warum Super-Tele-Zoom? Weil das der größtmögliche Unterschied zu allen anderen Fotogeräten (Smartphones, Drohen, ActionCams und Co) ist.
Während ich also Canon 7.1/100-500 mm, Sony 6.3/200-600 mm, Nikon 4.5/400 mm & 6.3/800 mm und Olympus 6.3/100-400 mm, 4.5/150-400 mm, 4.0/300 mm im Jahr 2022 zu meinen Motiven getragen habe, fällt auf, dass die allermeisten Besprecher überwiegend fast nur das Olympus 2.8/40-150 mm verwendet haben.
Sie wissen, ich betrachte das mit dem “Brennweitengewinn” und der Kompaktheit und Leichtigkeit ganz anders als Olympus und OMDS bisher werben. Ich vergleiche niemals ernsthaft ein 4.0/300 mm mit einem 4.0/600 mm Vollformat – denn dabei wird immer die Physik gebogen bis zur Schwerelosigkeit. Und fast immer werden auch die Reserven von modernen VF-Kameras außer acht gelassen (45-61 MP Auflösung).
Für jeden erkennbar sollte sein, dass ein MFT 4.5/150-400 mm Hintergründe und Schärfentiefe wie ein VF 9,0/300-800 mm zeichnet!
Und komplett einsatzfähig mit Sonnenblende und Schutzhülle aus Neopren wiegt das Super-Telezoom auch 2180g.

(mit besonderem Dankeschön an Helmut!)

OMDS versuchen noch einmal ihr MicroFourThirds-System zu beleben. Von Vielen totgesagt und nach der letztlich unrühmlichen Firmengeschichte von Olympus, ist jedes neue Kameraprodukt irgendwie vorbelastet. Denn keiner weiß, ob hier nur das letzte Geld heraus gepresst wird, bis MFT sang und klanglos in der Fotogeschichte verschwindet. Allerdings zerstreut sich diese Furcht mit der OM-1 erst einmal weitgehend.
Denn weder Kamera noch Objektive werden in der nächsten Zeit Auseinanderfallen.
Nur, sie jetzt als die Wildlife- und vielleicht Sport-Kamera zu feiern, scheint mir etwas weit her geholt. Aber ich prüfe was damit machbar ist. Zunächst habe ich mich auf lange Brennweiten beschränkt und erst nach und nach werde ich meine Erfahrungen mit anderen Objektiven aus anderen Fotobereichen hier einfließen lassen.

Panasonic war 2008 der “Erfinder”, allerdings aufgrund des FourThirds-Systems von Olympus, die 2003 die E-1 vorstellten.
FT war noch mit Spiegel, aber Sensorgröße und Bajonettgröße sind bereits seit 2003 unverändert. Erst Panasonic brachte es zum Erfolg, dann ohne Spiegel und mit klassischer Form im kleineren Format und mit Leica Objektiven. Olympus bekam den Marketingbogen besser hin, bot kleinere Kameras und weniger konservative Designs und Technik.
Olympus vernachlässigte immer den Sucher, die Akkus, den Autofokus, brachte aber dafür Live-Ansicht, Live-Graufilter, Staubschutz, interne Bildstabilisierung und einiges mehr, ins Rollen.
Doch Olympus erkannte spätestens 2018, dass auf diesem Foto/Video-Markt so nicht mehr genug Geld zu verdienen war. Schon gar nicht mit Massenartikeln. 2019 begingen sie dann Harakiri mit einer E-M1X – die durch ihre Bauweise und Größe unter Verzicht eines brauchbaren Suchers, guter Akkus und eines modernen AF, nur scheitern konnte. Immer wenn Olympus versuchte, professionellen Fotografen ebensolches Equipment zu verkaufen, sind sie gescheitert. Denn das beginnt immer beim Sucher, den Objektiven und der Stromversorgung.
Aber das sind alte Zöpfe, nur dass OM-Digital Solutions – die alles aus dem Bereich Foto/Ferngläser von Olympus 2020 übernommen haben – sie nicht abschneiden kann. Sie wollen einfach noch weiter Geld aus dem alten Esel pressen.
Die neu vorgestellte OM-1 wurde unverkennbar noch von Olympus und dem alten Team entworfen, kurz nachdem sie erkannten, dass die E-M1X ein fataler Fehler war und sich nicht in gewünschten Stückzahlen verkaufen lies, nicht für 3000€ und nicht einmal für 1700€.
Denn die neue 1 ist mehr eine etwas aufgeblasene E-M1III, also eine Orientierung hin zu einer Panasonic G9. Mit noch voluminöserem Griff, etwas mehr Höhe, vielleicht besseren Bedienelementen und mehr Platz für die Finger. Sie wird die LETZTE Kamera sein, die jemals den Namen Olympus trägt.
Und die ERSTE semiprofessionelle Kamera, die unter dem Namen Olympus bis heute gefertigt wurde.
Warum?
Weil zur gehobenen Klasse der alltagstauglichen Berufsfotografen-Kamera immer zuerst einmal ein sehr guter Sucher gehört – auch heute noch.
Und den hat Olympus in allen bisherigen Kameras ausnahmslos vermissen lassen. Endlich haben die Ingenieure hier eine Verbesserung erreicht.
Zur echten Profi-Kamera gehört dann zusätzlich noch ein schneller, reibungsloser, kulanter Service, so etwas hatte Olympus vor etlichen Jahren einmal, aber das ist seit 4-5 Jahren immer weiter auf dem absteigenden Ast, wie mir auch die Leser und Nutzer des Systems berichten.
Nur vom bekloppten Links-Einschalter verabschiedet man sich wieder nicht. Man hätte sich besser die E-1 noch einmal angeschaut! Das hat sogar die deutsche Fotozeitschrift FotoHITS erkannt – dass es kolossale Blödsinn ist, eine besonders schnelle Kamera für die Telefotografie zu konstruieren, die dann zwingend zwei Hände zum aktivieren des Systems braucht.
Immerhin wurde erkannt, dass die 1 einen viel bessere Akku, bzw. weniger Stromverbrauch, haben muss, der Sucher um ein Vielfaches höher auflösen und schneller werden muss, der AF auf eine komplett andere Stufe gehoben werden muss und die sonst guten Dinge beibehalten werden sollten.
Eine bessere Dynamik wird viele freuen, mal sehen wie das Rauschen oberhalb 6400 ISO ausfällt….
Trotzdem sehe ich eine schwierige Zukunft für MFT, wenn Canon und Sony sich endlich richtig im Halbformat engagieren. FUJI tut es schon mit 40 MP und vielleicht ist dann MFT nur noch eine Video-Option für Amateure und raffinierte Filmer.

 

SUCHER
Der neue Sucher steht etwa 1 cm von der Kamera ab und erlaubt den guten Einblick,. Sogar mit Brille ist er absolut unproblematisch und zeigt einem alles hell und klar. Ich wähle immer die blau unterlegte Sucheranzeige, damit mich die hässlich grünen Zahlen nicht so nerven.
Die optische Linsenkonstruktion wurde von der E-M1X übernommen, aber der hochauflösende Suchermonitor ist endlich neu mit 5,4 MP Auflösung.
So muß ein Sucher sein, damit ich gut damit auch stundenlang fotografieren kann. Da ich mit dem linken Auge hindurchschaue sind die AEL Taste und teilweise auch die AF-ON und AF-Wahl-Joystick schlecht platziert, weil zu nah am Sucher.
Erschreckend finde ich, das AF-S und AF-C im Serienmodus keineswegs “Blackout-frei” sind. Im Gegenteil der Sucher flimmert und flackert schwarz zwischen den Bildern, dass es mich sofort nervt. Vielleicht ist aber das die Methode um unbedarften Fotografen zu zeigen, dass gerade mehrere Fotos hinter einander gespeichert werden? Trotzdem es nervt – bitte sofort per Firmware korrigieren!
Ab SH1/SH2 und ProCapture ist es dann zum Glück verschwunden. Das führt aber dazu, das ich mit der normalen Serie und eben bei langsamen Serien gar nicht mehr fotografieren will.
Der Sucher ist weitgehend beschlagsfrei (Anti-Fog), in der Kälte soll ein raumwarmer Kamerasucher nicht mehr ständig anlaufen und im Gewächshaus auch nicht. Allerdings gilt das nicht für die Frontlinsen der Objektive! Trotzdem eine geile Sache, die längst Standard sein sollte. (vor allem ohne Extrakosten, nicht wie bei Nikon spezielle Gläser einschrauben). Allerdings, wenn ich bei kaltem Wetter den Sucher anhauche, läuft er an und wird nicht so schnell wieder klar. Also wirklich beschlagsfrei kenne ich da von Nikon deutlich effektiver.

 

AUTOFOKUS
Ich bin hier so erfahren mit allen AF-Systemen, seit es sie gibt. da macht mir vielleicht keiner etwas vor.
AF-C führt zu vielen Fehlern bei weit entfernten oder kleinen Objekten.
AF-C bleibt in Serie nicht scharf, nicht einmal bei sitzenden Enten – ich bekomme da allenfalls 50-60% richtig scharfe Ergebnisse, selbst bei ruhenden Motiven. Für mich ist die Einstellung so praktisch unbenutzbar! Am ersten Tag hatte ich tausende Bilder Ausschuss, weil im Sucher alles scharf wirkte, aber die meisten Bilder waren matsch, nicht präzise auf das Auge fokussiert.

Das AF-C Tracking ist angeblich unverändert langsam und ungenau wie in der E-M1III – das stimmt nicht! Selbst wenn OMS daran nichts wirklich umprogrammiert hat, so arbeitet es doch aufgrund der besseren AF-Ansprechgeschwindigkeit und Motiverkennung komplett anders und ist am Ende die nützlichste Einstellung für Bildserien in der Kamera!
Die OM-1 hat Probleme mit feinem Geäst und Zäunen, nicht mehr so schlimm wie frühere Olympus-Kameras, aber doch deutlich spürbar mehr als es Canon und Sony heute haben. Das wird verschärft dadurch wenn ich AF-C Tracking wählen muss, weil der AF-C bisher für mich nicht taugt.
Auch bei wenig Licht kann die OM-1 einwandfrei schnell fokussieren -6EV.
Auch bei der OM-1 müssen wir häufig die ersten 2-3 Fotos einer Serie mit Teleobjektiv komplett löschen, da hilft auch ProCapture nichts. Erst danach entstehen die ersten richtig fokussierten Aufnahmen.
ProCapture ist nützlich um Speicherplatz zu sparen – aber letztlich, ob ich eine Bewegung abschätze und eine Aufnahmeserie beginne oder bei ProCapture dann den Auslöser ganz durchdrücke – das macht für mich selten einen wirklichen unterschied. Ich verfolge meine Eichhörnchen, Vögel oder was auch immer ohnehin mit Auslösungen. Und das ProC schwierig sein soll, weil man ja das Auslösen dabei nicht vergessen darf – das kann ich wie ein ungehobelter Foren- & Bücherschreiber immer gerne fabuliert, kann ich auch nicht nachvollziehen. Allerdings hat der auch keinerlei nachvollziehbare Erfahrungen mit langen Brennweiten und schnellen Motiven.

GEHÄUSE
Das Gehäuse bietet angenehm viel Platz für die Hand und zwischen Bajonett und Griff, auch die beiden programmierbaren Tasten sind dort sehr gut untergebracht und leicht zu erreichen. Die Tasten und Drehräder sind für meinen Geschmack etwas zu wenig professionell, also etwas gefühllos, leichtgängig oder mit wenig Druckpunkt. Also Sony hat da ganz unzweifelhaft die bessere Tastatur.
Die ganze Verteilung der rückwärtigen Tastatur fühlt sich für mich zu eng an und ich kann leider nur weniges gut und sicher ertasten. Bei der X war das so schlimm, dass ich sie gleich hasste – hier muß ich mich gewöhnen, aber es bleibt weit weg vom Ideal und schon Panasonic zeigt wie man es viel besser macht.

ZAHLENDREHER:
Wir haben alle mehr als 20 MP erwartet – da waren Gerüchte um 40 MP, 32 MP und 24 MP in den Gerüchten sehr hinderlich!

OMS wirft uns wieder haufenweise Zahlen um die Ohren:
– 20 MP quad-Pixel AF stacked CMOS-Sensor von Sony – klingt gut, aber mehr auch nicht.
– endlich auch 1053 X-förmige Phasen-AF-Sensoren (vorher 121 Felder. Über 800 Felder haben andere schon lange)
– stark verbesserte Motiverkennung für den AF
– 200-25.000 ISO werden jetzt als Basisempfindlichkeit angegeben
Bisher flog einem das Bildrauschen schon bei 1600 ISO um die Ohren, jetzt wird behauptet, dass die OM-1 auch bei ISO 6400 kaum sichtbar rauscht – allein fehlt mir der Glaube. das wären 2 Stufen besser als bei den Vorgängern X und 1III – allerdings ist das dann noch nicht Vollformat-Niveau mit 45-50 MP
– 5,8 MP Auflösung in ganz neuem Sucher, 1.6 MP auf dem voll beweglichen Monitor
– Anti Nebel Sucher – also Beschlagsfrei!
– 10 BpS mechanisch, bis 50 BpS elektronisch mit AF und sogar 120 BpS ohne AF

Allerdings nur 20 BpS mit AF Verfolgung! Einige PRO-Objektive sollen sogar AF-Verfolgung bis 50 BpS erlauben (12-40 – 40-150 – 12-100 – 300 – 150-400 mm)!
Die Frage bleibt trotzdem – zu welchen Bedingungen?
Nach 2-5 Sekunden ist die Aktion sowieso vorbei und dann, wie schnell darf sich ein Motiv bewegen, in welche Richtung, dass es dann noch erfasst wird?
– Die Empfindlichkeit wurde bis auf -8EV gesteigert – das wäre enorm
– besonders wirksame Abdichtung, wie bisher nur bei Pentax.
Ich hatte aber weder mit Sony, Canon, Nikon, Fuji, Panasonic in den letzten Jahren Probleme in der Richtung
– 5 Achsen Bildstabilisierung bis -7EV und mit einigen Objektiven bis -8EV
(schaffen Canon R5, R6, R3 ebenso im Vollformat)
– 4K bis 60p bei 8-10 Bit
– bis 0,8x Suchervergrößerung
(die vermutlich für Brillenträger ungeeignet ist um das gesamte Bild zu überblicken?
– 2 schnelle SD-Speicherkarten-Schächte
– 17 Watt Akku plus 25% mehr Kapazität und endlich gerundet
das ist sehr willkommen, reicht aber für Beobachtungen und Serien trotzdem nicht lange, immerhin endlich kein verkehrtes einsetzen mehr möglich – das ich dass noch erlebe bei Olympus…
– neuer Hochformat-Zusatzgriff, neue Akku-Form
– neues Menü, 2 Drehräder jetzt integriert – alles abgeschaut bei Canon
– ProCapture also Vor-Auslösung und Überschreibung bis 99 B ist auch wieder an Bord
– sowie alle anderen, für mich zu stark limitierten Software-Lösungen
– Neue externe Software, mit Rauschunterdrückung (Topas De-Noise) zum kostenfreien Herunterladen
– Bluetooth LE – weniger Stromverbrauch
– BCX-1 Doppel-Ladegesät als Zubehör lieferbar
– 600g schwer

Von allen Beispiel-Fotos, die ich bisher mit hohen ISO-Push-Empfindlichkeiten gesehen habe, sehen alle mit 2.8/40-150 mm oder 4.5/150-400 mm gruselig unruhig und teilweise künstlich aus, im Bildhintergrund. Das hätte ich vielleicht vor 3 Jahren so extrem noch nicht benannt, aber wenn man täglich mit großem Format und Teles jenseits 400 mm Brennweite fotografiert, fällt das sofort auf.
Wir können das drehen wie wir wollen, MFT wird keineswegs preiswerter als eine schnelle VF-Kamera mit hoher Auflösung, das Rauschverhalten fällt schlechter aus und vor allem bei nahen Motiven oder Motiven dicht am Wald etc. fällt das Bild unruhig aus. Ein 4.5-5.6/150-500 mm PRO IS kostet auch mich 7000€ und zeichnet im Bild und vor allem in den Hintergründen eben doch wie ein 9-11/300-1000 mm! Und ich bilde mir ein, mein 11/800 mm Canon für 1100€ zeichnet die Hintergründe schöner… und das 4.5-7.1/100-500 mm sowieso!
Canon R5 + 7.1/100-500 mm = 7000€ – 2.100g – 21 cm lang + bester Abbildungsmaßstab 1:3
Sony A1 + 6.3/200-600 mm = 9000€ – 2.900g – 32 cm lang
OM-1 + 11/150-500 mm = 9200€ – 2.500g – 31 cm lang

Alles im Leben zeigt uns Licht und Schatten, hat Vor- und Hinterteile, es liegt an uns diese für den jeweiligen Zweck zu gewichten. Ich brauche eine Kamera die superschnell reagiert, alles was mich bremst, ärgert mich, das beginnt mit dem Hauptschalter über Speicherkarten, interne Speicher, Einstellschnelligkeit und endet noch nicht beim Akku-Wechsel. Keine Kamera kann alle Wünsche erfüllen und mit jeder neuen Kamera tauchen neue Wünsche und auch Fragezeichen und kleine Ärgernisse auf (warum konstruiert OMDS einen so fummeligen Akku-Fachdeckel?).

 

LICHT:

+ 20 MP BSI, 14 Stufen Dynamik
+ bessere Motiverkennung und AF-Verfolgung mit AF-C Tracking

+ weitgehend gewohnte Bedienung der A9
+ schnellster interner Speicher, Bedienung der Kamera jederzeit möglich!

+ deutlich gesteigerte AF-Performance 
+ 2x schnelle SD Schächte!

+ kompakteres Gehäuse durch separaten Hochformat-Batteriegriff!
+ Handgriff, könnte aber für den kleinen Finger etwas mehr Länge bieten
+ neues Menü mit großem Speicher um die wichtigsten Funktionen schnell zu finden
+ 200-25.600 ISO (80-50.000 erweitert)
+ IBIS bis 8.5 Stufen – bei 20 MP je nach Objektiv, Abstand und Brennweite
+ 30% schnellerer Autofokus – Eye AF als 
+ 50 BpSekunde, bei entsprechend kurzer Zeit – realistisch maximal 20 BpS bei Bewegung
+ deutlich leiserer Verschluss, stärker gedämpft

+ Hellster & größter Sucher 5,4 MP bei 0,9x, der 120x pro Sekunde dargestellt wird
+ 4K bei 120 BpS – 8K bei 30 BpS
+ AF bei 92% der Gesamtfläche
+ elektronischer 2x Konverter bringt gleich große Bilddateien 17 MB

+ Autofokus & Belichtung werden 120 mal pro SEKUNDE ausgelesen und angepasst!
+ Real-Time-Eye-AF speziell für Vögel (weil das auch Canon beworben hat)
+ 1/400 Blitzsynchronzeit mit mechanischem Verschluss & erstmals 1/200 mit elektronischem Verschluss!
+ neueste USB und schnellste Verbindung – doppelt so schnell wie bisher
+ für manchen vielleicht immer noch spannend: unkomprimiertes, verlustfreies RAW
+ endlich neuer, ausgeformter Akku mit sehr hoher Performance
* Powerbank ist nutzbar

+ nützlicher Sensor-Shift aus freier Hand mit 50 MP oder sonst vom Stativ mit 80 MP
+ nur 20g schwerer als E-M1III = 600g
+ 2200€ – moderate Preissteigerung

Es geht nicht um 30 BpS, nicht um 8K, nicht einmal in erster Linie um 50 MP – das wirklich wichtige und einmalige habe ich hervor gehoben.

SCHATTEN & FEHLEN:
– schweineteures Zubehör, Griff und Doppelladegerät, Akku
– Linker Hauptschalter (auf kleinen Hebel rechts vom Sucher umprogrammierbar)

– INFO-Monitor oben auf der Kamera fehlt schmerzlich
– plus/minus-Korrekturrad fehlt
– keine CFE B Schächte!
– PDF-Anleitung hat nur 367 Seiten und erklärt fast nichts
– Bildfrequenz nicht schnell einstellbar, entweder 20 BpS oder 50 Bps oder 120 BpS
– Automatischer Weißabgleich nicht sehr sicher
– alte AF Probleme bleiben, kein Fokus bei längster Brennweite nach dem Einschalten
– Kamera geht nach längerem Standby in den “Tot-Modus” – ist erst durch aus- und wieder Einschalten nutzbar

– keine HEIF-Dateien & Umwandlung in der Kamera möglich
– keine bessere Gutaufhängung – 4 Punkte werden gebraucht!
– Akku-Fach-Klappe schwer zu öffnen, mit Handschuhen gar nicht

– Datei-Management nicht optimal 

– 3 Augen-AF-Arten, Mensch, Tier, Vogel – das scheint mir nervig, das sollte AI der Kamera selbst erkennen
– Kein Gelenk für Monitor unten an der Kamera!
– Keine Berührungsfunktion für den Monitor

– AEL-Taste liegt für mich sehr ungünstig!
– kürzere Bildfolgen – nur 165 JPEGs o 155 RAWs – also nur 5 Sekunden
– den Namen finde ich doof – denn sie hätte OMD-1 heißen müssen

Was bei den ultraschnellen Serien nie vergessen werden sollte:
So lange man fotografiert, braucht man entsprechend kurze Belichtungszeiten um überhaupt 5-10 BpS zu erreichen, geschweige denn bei 20 oder gar 50 BpS!
Beim Filmen ist das anders, da ist kein Verschluss im Spiel.

5 Dinge – die praktisch gegen die OM-1 sprechen:
Sie ist noch nicht vollständig und uneingeschränkt nutzbar.
Keine CFE B Karten nutzbar
Keine brauchbare Verbindung zu Apple IPhone’s mit neuester Software. Kein GPS – was ich gut finde.
Speicherkarten-Management. Immerhin lassen sich Ordner mit Datum abspeichern, aber völlig unabhängig und ohne die Gefahr Dateien doppelt zu haben bleibt man nicht.
Das OM-1 – Menü wurde geändert und bleibt doch gewöhnungsbedürftig, man muss viel suchen.
Der AF mit Augenerkennung für Menschen, Tiere und Vögel ist so nicht optimal, ich stelle meist auf Vögel ein, dann werden auch Menschen und andere Tiere öfter erkannt.

Was fehlt?
– HEIF-Datei System
– keine Ladeschale mitgeliefert
– schneller, profunder Service in Deutschland
– Ein Top-Info-Display fehlt weiter
– die peinliche Gutaufhängung wird weiter geführt
– der falsche Hauptschalter ist weiter an linker Seite
(kann aber umprogrammiert werden auf Switch-Schalter neben dem Sucher. Allerdings bleibt der Hauptschalter dann funktionslos – sehr unbefriedigend!)
– mit dicken Handschuhen ist sie kaum zu bedienen, keine Winterkamera
– viele sehr kleine Tasten
– neue Speicherkarten CFE nicht nutzbar
– kein Miniblitz mehr
– kein +/- Korrektur-Rad
– nicht einhändig bedienbar
– nur 3″ Monitor

Jede Bildserie endet sowieso bei rund 100 RAW oder JPEG nach nur maximal 2-5 Sekunden – das passt für mich nicht!
Den Stabi sehe ich auch nicht als effizienter, wie bei der E-M1III – je nach Objektiv kommt inzwischen Canon da mit und bietet Vollformat.
Echter Vorteil ist und bleibt der Staubschutz von Olympus. Die R5 zieht selbst bei wenigen Objektivwechsel und trotz Schutzrollo sehr viel feinen Staub.
Die irre Werbung mit den Brennweiten (300 mm soll einem 600 mm entsprechen) wird weiter genutzt.
Auf Kompaktheit kann sich OM-S nicht mehr herausreden – jede Kamera braucht eine gewisse Größe und Griffigkeit um bei vielen Menschen gut in der Hand zu liegen, flapsige Spielzeuge sind nicht mehr gefragt – dafür gibt es Smartphones.
Die neue Sensor-Architektur die 1 Pixel durch 4 Pixel ersetzt, verführt einige dazu gedanklich 2 Stufen mehr Dynamik und 2 Stufen weniger Bildrauschen zu erwarten.
Das ist ein Trugschluss, denn diese Sensoraufteilung ist ausschließlich notwendig für den besseren Autofokus und wird demnächst vermutlich auch von Canon’s R1 angeboten.
Die OM-1 wird trotz nur 20 MP nicht zu Vollformal aufschließen und entsprechend wenig Bildrauschen bei höchsten Empfindlichkeiten zeigen (schon deshalb nicht weil Topaz De noise dabei liegt – was dann wieder Details killt 🙂 Aber ich erwarte, dass hier ein deutlicher Sprung zu der Sensor-Generation von 2016 gemacht wurde und auch 3.200 ISO und vielleicht 6.400 ISO sauberer und rauscharm aussehen und endlich zu verwenden sind. So wie ich bei 45-50 MP im VF heute auch 12.800 und 25.800 ISO nutzen kann.

 

Die X war der Schwanengesang und das hier ist der letzte Lemming. Schade, aber die Verbesserungen kommen 5 Jahre zu spät und das Panasonic sich Oly nicht gekauft hat, spricht für mich auch sehr gegen dieses System.
Aber tolle Fotos klappen natürlich damit. Ich möchte mich nicht zu viel mit OM-Digital Solutions beschäftigen. Das habe ich die letzten 20 Jahre im Übermaß getan, das kleine MFT ist vielleicht längst ein sterbender Schwan. Erst recht jetzt, wo Smartphones alle 2 Jahre erschreckend besser werden. Man kleine Kameras praktisch nicht mehr braucht und selbst Wechselobjektive nur noch in Extremen Sinn machen. Selbst die Makro-Fotografie/Filmerei ist abgesehen von der Handhabung, längst weit überholt durch Smartphones wie dem IPhone 13. Heute kann jeder Macro kinderleicht aus der lockeren Hand und auch TeleMacro wird bald noch besser gelingen.
Hier hat mFT seine Chancen gründlich versemmelt.
Und im Telebereich, wo sie noch Vorteile bieten könnten, kostet der kleine Sensor bisher einfach zu viel BQ, verursacht zu hohes Bildrauschen jenseits 1000 ISO. Und ein Objektiv wie das 2016 zu spät vorgestellte Olympus 4.0/300 mm war schon vorher vom Nikkor 4.0/300 mm PF chancenlos erklärt worden. Es war zu lang, zu schwer und auch optisch nicht so einzigartig, wie gerne behauptet wurde und vor allem war es nie ein 4.0/600 mm. Auch Panasonic kam mit seinem 2.8/200 mm mit Konvertern viel zu spät, überzeugte jedoch mehr als Olympus.
OM-S hätte spätestens jetzt mit einem 2.8/300 mm kommen müssen.
Und wo bleibt endlich ein richtig gutes Macro-Objektiv? Das 30 mm und 60 mm finde ich beide untauglich und auch Panasonic bietet da heute nichts mehr tolles an. Man kann nur manuell fokussieren und sich bei Venus Laowa eindecken, peinlich peinlich!
Gar nicht zu reden vom 4.5/150-400 mm Olympus, dass selbst heute kaum und nur auf Bestellung lieferbar ist. Ohne Frage ein sehr gutes Zoom, aber bisher scheiterte es an schwachen Sensoren und Kameras. Vielleicht ändert sich das jetzt… ich werde es aus Neugier ausprobieren.
Aber die hohen Auflösungen, kleinen Kameras, mit auch bei 10.000 ISO geringem Rauschen und extreme Bildgüte der Vollformatkameras lassen MFT genau genommen keinen Platz zum überleben. Erst recht nicht, wenn mit gleichem Bajonett dann noch Kameras mit 30+ MP im Halbformat angeboten werden.
2.200€ fordert OM Digital Solutions für die OM-1
(wie kann man eigentlich so dumm sein, eine Kamera so zu benennen wie eine analoge Kamera vor 50 Jahren? Das ist nicht Retro, sondern Mist! Sie hätte nur OMD 1 heißen können!)
Dazu erscheinen ein neu aufgelegtes 2.8/12-40 mm PRO II (1.000€) an dem sich nicht viel verändert hat, IS fehlt – aber es bleibt das wichtigste Objektiv im MFT-Bajonett.
Und ein für mich überflüssiges, wenn auch kleines  4.0/40-150 mm PRO, ebenfalls ohne IS für satte 900€.
Mit den beiden Objektiven wurde gleich wieder ein Fehlstart hingelegt, ich hätte neue 2.8/12-45 mm PRO IS und 2.8/40-200 mm PRO IS vorgestellt.
Zu den langen Brennweiten:
Für den Preis einer OM-1 und des 4.5/150-400 mm (5.6/500 mm) PRO IS bekommt man auch eine Sony A1 und das genauso gute 6.3/200-600 mm G Sony und man gewinnt mindestens 2 Blenden Licht bei erheblich weniger Bildrauschen. Sogar eine Canon R5 und das saugute 7.1/100-500 mm ist preislich und optisch deutlich überlegen und FAKTOR 1.6 ist zusätzlich bis 10.000 ISO sehr gut!

Wir kaufen Kameras in der Hoffnung, dass damit beeindruckende Fotos/Filme mitgeliefert werden…
unser ganzes Leben beruht oft auf solchen Fehleinschätzungen, wir sind von allen Spezies Weltklasse darin, uns etwas einzureden, schönzureden.
Aus etwas Abstand und mit mehr Erfahrung sieht das Meiste dann nicht mehr so berauschend aus, die Geliebte nicht, der Tesla nicht, das eigene Haus nicht, die Natur nicht, eine Stadt nicht und schon gar keine MFT-Kamera. Deshalb begegne ich vor allem Technik nach 35 Jahren Erfahrung oft so nörgelnd und hinterfrage sie. Jubelperser sind bei weitem in der Überzahl und überall zu finden.
Und auch bei meiner Sony sehe ich einiges kritisch, aber der Lack ist noch nicht ab. Die Objektive heben das Alpha E-Bajonett weiterhin deutlich über alle anderen Bajonette.
Eine große Objektiv-Auswahl, wie bei MFT führt nicht automatisch zu mehr Zufriedenheit.

Die andere Seite: Wenn Sie seit Jahren mit Olympus und MFT fotografieren und weitgehend zufrieden sind, könnten Sie auch um diese neue Kamera erweitern.
Der Sensor wird mit Sicherheit noch bessere BQ liefern, die Kamera wird schneller sein, der AF endlich zuverlässiger und Sie werden zum ersten Mal bei MFT durch einen besseren Sucher schauen können.

Ich konnte die letzten 14 Jahre mit allen MFT-Objektiven fotografieren und testen, ich würde mich heute nicht mehr auf Superweitwinkel und Macro versteifen, da kann man anders zu besseren Ergebnissen kommen. Auf Reisen sind aber weiter einige sehr angenehme Objektive im Sortiment.

MERKSÄTZE OM-1:
– Wer es bei flinken Motiven und elektronischer Vergrößerung versucht, sollte unbedingt Serienfotos machen, es werden nur einzelne richtig scharf!
– Der AF ist oft zielgenauer mit einzelnem, kleinen Messfeld, vor allem bei Tieren, die zwischendurch die Augen schließen
– Elektronische Vergrößerung ist oft besser als der Konverter, weil der Sensor mehr Licht bekommt
– Die gefühlte Einsteilbarkeit ist oft nicht gut, Drucktasten sind zu tief versenkt, oft muß man mehrmals drücken
– In einer Serie sind niemals alle Fotos gleich unscharf und auch nie gleich scharf
– Bei Schneefall und dichtem Regen wird kaum ein Motiv erkannt

Ich würde das System heute mit folgenden Objektiven empfehlen:
2.8/12-40 mm PRO
oder
4.0/12-100 mm PRO IS
6.3/100-400 mm IS
und wer richtig viel Geld ausgeben will:
4.5-5.6/150-500 mm Pro IS
vielleicht:
2.8/40-150 mm PRO
1.8/8 mm PRO Fisheye
1.7/15 mm Leica
1.2/17 mm PRO

für Filmer:
1.7/20-25 mm Leica
und vielleicht
1.7/25-50 mm Leica

Mit allem anderen tun sich allenfalls Sparfüchse und Experten in Extremsituationen (Unterwasser etc.) einen Gefallen.
Sie können die Kamera, Zubehör und Objektive gerne bei mir bestellen, E-Mail genügt und ich berate Sie gerne persönlich.

Warum heute noch MFT oder gar OMDigital System?

Ok. Vorneweg: mit MFT hast Du wegen dem 1:2 Crop zwei Blenden weniger Freistellung. Stehst Du also auf extreme Freistellung, dann bist Du falsch. Abgeschwächt wird das Ganze durch 1.2er Pro Linsen, die fast alle bedenkenlos komplett offen schon extrem scharf sind, oder den manuellen 0.95er Voigtländer Linsen.
Dafür hast Du bei Makro oder sehr langen Telelinsen wieder Vorteile. Mit z.B. der Spitzenlinse 150-400 4.5 (KB 300-800mm) kannst Du am langen Ende meist bedenkenlos offen fotografieren.

Aber: Freistellungsjunkies sind bei MFT falsch.

Wieso nimmt man MFT:

Grösse und Gewicht.
Mal ein Beispiel: in meinem Crumpler Neopren Inlet in der Grösse 26x16x9cm verstaue ich für Hochgebirgstouren eine Olympus EM5 III mit angeflanschtem 12-40 2.8 Pro plus Laowa 6mm F2, Laowa 10mm F2, Olympus 40-150mm F4-F5.6 R, zwei Ersatzakkus und Speicherkarten. Also eine komplette Fotoausrüstung mit Brennweite umgerechnet auf KB 12mm bis 300mm.
Zur besseren Veranschaulichung: das Crumpler Inlay passt auch in eine handelsübliche Ortlieb Fahrrad Lenkertasche in Grösse M. Gesamtgewicht inkl. Crumpler Inlay unter 1.3kg, wie gesagt: 12-300mm.

Am Berg kann ich, auch wenn ich den Klettergurt anhabe, alle diese Linsen in meinen Beintaschen verstauen und die Kamera per Peak Design Capture Clip an den Brustgurt des Rucksacks hängen und habe so sogar in der Felswand alle Linsen griffbereit.

Oder: die EM5 III oder die neuere OM-5 passen mit einem Pancake wie dem Panasonic 12-32 oder 15mm 1.7 in jede Hosentasche, aber im Gegensatz zu einer Kompaktkamera habe ich trotzdem die Möglichkeit andere Linsen anzuflanschen.

2.(Olympus) Features:
Für Leute die gerne in der Nacht fotografieren gibts:
-den klassenbesten Bildstabilisator

-die Live Bulb Funktion, bei der man auf dem Display schauen kann, wie sich die Belichtung aufbaut. Ist das Bild fertig, nochmal Auslöser drücken. Fertig.

-die Lightcomp Funktion, bei der, bis man per Auslöser stoppt, Aufnahmen zusammengerechnet werden. Das erste Bild macht die Grundbelichtung und bei jeder weiteren Aufnahme werden die neu belichtet Stellen ins erste Bild eingerechnet. Lichtspuren auf Passstrassen bei Landschaftsaufnahmen gehen so mit Leichtigkeit, ebenso Startrails oder experimentelle Nachtaufnahmen oder Lightpainting. Das funktioniert dank Stromversorgung per externer Powerbank sogar stundenlang.

Weitere besondere Ausstattung:
Olympus waren die ersten die Pixelshifting einführten, auch Handheld. 50MP aus der Hand oder 80MP vom Stativ.

Die PreCapture Funktion, bei der die Kamera bei halb gedrücktem Auslöser dauernd fotografiert und bei ganz durchdrücken eine voreingestellte Anzahl Bilder aus der Vergangenheit auf die Karte schreibt. Den richtigen Moment verpassen, sollte man so also nicht mehr.

Kamerainternes Fokus Stacking

Kamerainternes Defishing bei Fisheye Linsen inkl. Vorschau im Sucher

Kamerainternes HDR

mal highspeed Aufnahme gewünscht? 120 Bilder per Sekunde in vollem Raw und wenn gewünscht bis zu 70 dacon in der Vergangenheit per Pre Capture.

Sternen AF

8Blenden IBIS, damit gelingen mit etwas Übung 1 Sekunden Handheld Pixelshifting Bilder, wo man die Kamera fast 10 Sekunden möglichst ruhig halten muss…

Live ND Filter bis ND64, Kameraintern per Menu

kamerainterne Live Keystone Korrektur, bei der man gleich im Sucher den fertigen Bildausschnitt sieht

Alle Funktionen RAW in voller Auflösung.

3.Das breite System:
Das MFT Angebot an Linsen und Kameras ist gigantisch. Von der 116g leichten 45mm 1.8 Portraits Linse für schlappe Fr. 249.- bis zum 150-400 F4.5 mit eingebautem 1.25 Konverter für 7‘000 Ocken gibt es alles. Bei 100-400 hat man die Wahl zwischen drei Linsen, ebenso 40-150mm usw. Dazu gibt es ein riesiges Angebot von Dritthersteller, z.B. Laowa, Voigländer, TTArtisan oder Samyang.

Resümee:

Wieso sind die Preise gleich?
Für Stacked–Sensor darf jeder Kunde bei VF gut 2000€ mehr bezahlen.
ein 4.5/150–400 mm für „nur“ 7500€ hat auch keiner.
von vielen anderen Objektiven ganz abgesehen. Es sind eben viele Unbedarfte mit zu viel Geld die aus Unwissen VF kaufen.
Fuji und OMDS haben ihre Berechtigung.
Für mich sind die MFT Olys meine Alltagskameras, die immer in der Umhängetasche oder Tagesrucksack noch ein Plätzchen finden, auch mit ein zwei Wechsellinsen dazu. Und abgesehen von MP (20) und Freistellung muss ich trotzdem keine Kompromisse eingehen. Auf meinen Fahrradtouren und Hochgebirgstouren, oder beim Wintercamping ist das MFT System für mich der beste Kompromiss zwischen Grösse, Gewicht, Möglichkeiten und Bildqualität.
Meiner Meinung nach ist MFT stark unterschätzt und die meisten Hobby Fotografen könnten wohl (fast) alles abdecken, was sie so fotografisch vorhaben und gegenüber KB Boliden eine Menge Geld und Gewicht sparen.

Wir haben zwar noch die Nikon D750 und D850 KB Kameras, aber wir werden wahrscheinlich den Wechsel auf das Z KB System nicht mehr vollziehen. Wir werden wohl noch die APS-C D500 auswechseln, sollte irgendwann die Z500 kommen, aber in KB werden wir wohl nicht mehr investieren. Die Bildqualität von MFT und APS-C reichen uns und extreme Freistellung hat uns nie interessiert.

 

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

Es war einmal – Olympus
So sieht die Kamera aus, die die Firma 2018 hätte vorstellen müssen und können:


 

 

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20. Dezember 2023
Canon R7 in der Praxis

Mit der R7 und ihrem deutlich kleineren Sensor (Faktor 1.6x zu Vollformat) bewegen wir uns auf 82 MP Pixelniveau, verglichen mit KB-VF.
Das ist viel und bringt hauptsächlich in der Tele- und Macro-Fotografie Vorteile. Aber 33 MP reichen auch satt für entsprechend angepasste Landschafts-Bildwinkel.
Die R7 wird überall gerne mit R6 oder Sony A7IV verglichen. Ich vergleiche lieber mit OM-1, A1, R5, Z9 – das andere scheint mir nicht zielführend.

Standardmäßig wird auch der Hund bemüht um den AF auszuprobieren. Ein einfacheres Tier-Motiv gibt es kaum, denn Hunde haben große Augen und sind oft nicht so sprunghaft in ihren Bewegungen.
Die Sensorleistung der Canon 90D und M6II sind trotz gleicher Auflösungen sichtbar unterlegen. Auch das Bildrauschen ist bis 6400 ISO etwas geringer.

Beinahe jeden Tag, bin ich konfrontiert mit Foto-Freunden, die auch nach 14 Jahren (1988 Panasonic G1) nicht verstehen oder nicht wahrhaben wollen, welche Vorteile eine Systemkamera ohne Spiegelreflexmechanik und mechanischen Verschlug, haben kann.
Als die Kine Exakta 1 1936 mit Kleinbildspiegelreflextechnik hergestellt und später von der Pentax Spotmatik mit TTL-Innenmessung 1964 perfektioniert wurde, waren das Revolutionen im kompakten Kleinbild-Kamerabau. Trotzdem gab es seit 1936 Leica Messsucherkameras, die bis heute ohne Spiegel auskommen und ein kurzes Auflagemaß und die kompaktesten Objektive zulassen.
Trotzdem wird aus irgendeiner Angst oder schnöden Gewohnheit eine Canon R7 auch nach Kauf noch auf mechanischen Verschluss gestellt.
Und in der R7, wie in der Rp, R, R5 gibt es auch einen guten Grund – wenn ich die Kamera bewege um einer Bewegung zu folgen, werden diese Kameras nicht schnell genug ausgelesen und die Fotodateien verzerrt aufgezeichnet – Rolling Shutter. Nur die besonders schnellen und teuren Kameras haben bis heute diesen RS-Effekt ausradiert: Sony A9, Sony A1, Nikon Z9, Canon R3, Olympus OM-1.
Aber das ist kein guter Grund die Kamera permanent mit ratterndem mechanischem Verschluss zu betreiben.
Auch wird spätestens bei 1600 ISO das fotografieren eingestellt und lieber extrem lichtstarke Objektive und dadurch eine sehr begrenzte Schärfentiefe in Kauf genommen.

Wir sprechen gerne über die mögliche Geschwindigkeit des Autofokus. Ich habe schon erklärt, dass diese von vielen Faktoren abhängig ist und keinesfalls der Kamera alleine zufällt.Viel zu selten wird deutlich über die eingebauten AF-Motoren gesprochen – denn hier gibt es ganz verschiedene Entwicklungen und Konzepte. Und genau in den Objektiven trennt sich die Spreu vom Weizen.
Sony fing langsam an und bietet heute seit 4 Jahren mit jedem neuen Objektiv die schnellste Fokussierung aller Mitbewerber. Beste Beispiele sind: 1.8/14 mm – 1.4/24 mm – 1.2/50 mm – 1.8/135 mm – 2.8/400 mm – 4.0/600 mm – 2.8/70-200 mm GMII – 2.8/24-70 mm GMII.
Dem hat bisher kein Mitbewerber auch nur annähernd etwas entgegen zu setzen und am wenigsten Tamron und Sigma.
An zweiter Stelle folgt Canon, mit jeweils ähnlich schnellen und erheblich langsameren USM-Motoren (1.8/35 mm, 2.0/90 mm).

Erstaunt war ich, dass Canon gleich einen Schutzverschluß eingebaut hat, der den Staub abhalten soll vom Sensor und noch mehr erstaunt, dass die nagelneue, versiegelte Kamera von Canon bereits staubflusen auf dem Sensor hatte… die sich nur sehr schwer entfernen liessen. Der feiste Staub ist bei der kleinen Fläche mit 32 Millionen Pixeln sofort großflächig sichtbar.
Endlich ist der Hauptschalter da wo man ihn sofort findet und mit einer Hand bedienen kann. Das eine machen sie richtig, aber dafür dreht das MODE-Rad wieder gerne selbstständig durch und kann nicht arretiert werden – Canon, es ist zum verzweifeln!
Der Griff ist gerade noch ok, aber der kleine Spielzeug-Eindruck an schwereren Objektiven wie dem 100-500 mm bleibt.
Der Sucher ist gut und hell, aber kein Vergleich zu dem in der R5!
Der Akku ist identisch und es wird sogar noch ein Ladegerät mitgeliefert – er hält auch bedeutend länger, als in der R5. Trotzdem ist es wichtig, die Kamera nach der Fotoaktivität gleich wieder auszuschalten. An das hochversetzte Drehrad mit dem Joystick in der Mitte, muß man sich gewöhnen, aber sonst gibt die R7 keine großen Rätsel auf!

Ich habe hier bei der R7 maßgeblich drei Dinge intensiv ausprobiert, interner Speicher, Rolling Shutter und Autofokus mit Motiverkennung.

Autofokus und Motiverkennung
Da muß ich zuerst mit einem Märchen aufräumen: 100% kann es nicht geben, das ist ein Phantasiewert – nichts auf unserem Planeten hat jemals 100% oder kann einer vollständigen Kontrolle durch Menschen jemals länger Stand halten. Deshalb, wenn ich diese 100% Skala anlege, schafft die R7 je nach Licht und Motiv häufig eine Trefferquote von 60 bis gar 70%. Und das ist ein gutes Ergebnis was man längst nicht mit jeder Kamera erreichen kann. Die R5 ist allerdings häufig besser, die R3 hat dann noch einen Hauch Vorsprung und auch die Sony A1 kann hin und wieder noch etwas gut machen. Erst die Sony 7RV hat dann die beste Fokussierung und Motiverkennung.
Aber alle anderen, Nikon, Panasonic, Fujifilm, Pentax. Sigma sind weit abgeschlagen. Und Olympus muß mit neuer Firmware anders bewertet werden, denn es Ich bin eher zufriedener mit der OM-1, als mit einer R7 beim Autofokus bewegter Motive.
Canon pendelt ganz geschickt – oder torkelt ganz betrunken (je nach Standpunkt) zwischen zwei Extremen hin und her: Extrem teuer mit R3 und 5.6/800 mm und 8.0/1200 mm oder sehr preiswert mit R7 und 8.0/100-400 mm, 11/800 mm.

Rolling Shutter
ist ein verdammt nerviger Fehler, ausgelöst durch zu langsame Datenauslesung und dadurch werden Motive in die Länge gezogen und sogar komplett verzerrt. Das passiert nur mit meist preiswerten Digitalkameras wenn der elektronische Verschluss verwendet wird. Mit dem mechanischen Verschluss, der in allen Kameras außer der Z9 noch vorhanden ist, passiert das nicht.
Aber selbst in teuren Kameras wie der Canon R5 und der Sony 7RV kommt es aufgrund der großen Datenmengen bei schnellen Serien häufiger zu starkem RS.
Völlig frei davon sind bisher nur: Sony A1, A9II, Canon R3, Nikon Z9, OMDS OM-1. Die R7 zeigt häufig RS und ist für schnellere Motive mit elektronischem Verschluss unbrauchbar!

Wir rutschen mit R5 und R7 in zwei gegensätzliche Problemzonen hinein:
Mit R5 braucht man schnellste Speicher und muß trotzdem immer auf den internen Speicher achten. Bis 10.000 ISO sieht alles noch sehr gut aus. Aber mit 1.6x Faktor landet man bei 17 MP-Dateien.
Mit R7 hat man nur SD-Karten, RAW verbietet sich praktisch, denn der interne Speicher ist schnell überlastet. Bis 3200 ISO sieht alles noch gut aus, aber schon 6400 ISO kann je nach Kontrast und Licht kritisches Bildrauschen zeigen. Man behält 32 MP-Dateien, aber verliert die ursprüngliche Tele-Brennweite – denn aus 100-500 mm werden immer 160-800 mm und aus 11/800 mm immer 11/1280 mm Bildausschnitt! Also schnell zurück zoomen gelingt nur begrenzt, wenn Tiere sich rasch nähern und im Flug darf man letztlich nur das 100-500 mm oder noch weniger Brennweite verwenden, wenn man die Motive verfolgen will.
Hier habe ich mal versehentlich mit 32.000 und 25.000 ISO fotografiert. Sicher ist das nichts für Federleser und sieht irgendwie “artificial” aus, aber so schlimm, wie immer alle tun, das man Motive nicht mehr erkennen kann, ist es bei weitem nicht!

Eine Frage, die aufkommt, wenn man schon R-Vollformat-Kameras von Canon hat, was passiert mit dem 18-150 mm?
Das Bajonett ist endlich gleich und Canon hat es clever gelöst, sobald ich ein RFs Objektiv anschließe, sind alle anderen Formatmodi als Faktor 1.6x automatisch gesperrt. Es lässt sich weder Vollformat, noch Quadrat, 4:3 oder 16:9 auswählen. Nur die Brennweite verschiebt sich dadurch und das 18-150 mm zeigt den Ausschnitt eines 29-240 mm Reisezooms bei maximal 17 Megapixel! Und damit ist klar, das man das Objektiv besser an der EOS R7 mit 33 Megapixel belässt. Es ist identisch mit dem M-Objektiv, das 2016 mit der M5 vorgestellt wurde und auch an der M6II mit 33 MP noch gut genug war.


Die Canon R7 gefällt mir im Gehäuseaufbau und Bedienung besser als R5 und R6. Die R5 hat mich irgendwann so genervt und dazu ihr extremer Stromverbrauch, das ich sie nur noch los werden wollte.
Seit Herbst 2022 nutze ich an ihrer Stelle die R7.
Hier in Kürze einige wichtige Tips im Umgang mit der R7:
Sie sollten die R7 immer mit 18-150 mm kaufen.
Auch wenn es lichtschwach ist, ersetzt es das schwere 24-240 mm an der R5 und ermöglicht immerhin 29 mm im Vergleich zu VF.
Die R7 hat starken RS, nur mechanisch kann sich schnelle Bildfolgen ohne Verzerrungen aufnehmen.
Der AF bietet fast so viel Performance wie an der R5 im APS-C Modus! Im VF ist die R5 sicherer und schneller.
Sie lohnt sich vor allem für Tele- und Macro-Fotografie – ganz egal welche APS-C WW-Objektive noch erscheinen!
Sie verlieren kürzere Brennweiten, bzw. kleinere Bildausschnitte, ein 100-500 mm wird zum 160-800 mm!
Der Sucher ist nicht wirklich gut und nicht hochauflösend.
Keine Arbeit mit schnellsten Speicherkarten CFXExpress möglich!

Wir können nicht alles haben!
Schon wenn ich die Klarheit beeinflusse, stehen mir viele wichtige, digitale Funktionen nicht mehr zur Verfügung (speichern in HEIF, Pro-Birst etc.).
Und so zieht sich das durch die ganze Kamera, weil am teuersten in der Kamera gespart wurde und weil wir richtig schnellen internen Speicher mit mindestens 4500€ bezahlen müssen (R3, A1, Z9, Z8).
Also hier liegt genau die Verkrüppelung der R7 – trotzdem passt gemessen an einer R3 hier der Preis, für 1500€ kann die Kamera viel und lässt vieles zu, was bisher unmöglich war und sie spart nicht so sehr an Autofokus-Performance!

LICHT:

+ 33 MP, theoretisch 14 Stufen Dynamik (real eher 11-12)
+ bessere Motiverkennung und AF-Verfolgung mit AF-C Tracking

+ teilweise gewohnte Bedienung wie R6 / R5
+ endlich Hauptschalter rechts und leichte Auswahl zwischen Foto/Video und Video über Auslöser aktivierbar
+ 2x flotte SD Schächte

+ neues Menü mit großem Speicher um die wichtigsten Funktionen schnell zu finden
+ 200-25.600 ISO theoretisch (80-50.000 erweitert)
+ IBIS bis 7 Stufen – bei 33 MP je nach Objektiv, Abstand und Brennweite
+ 15 BpSekunde, bei entsprechend kurzer Zeit – realistisch maximal 10 BpS bei Bewegung
+ deutlich leiserer Verschluss, stärker gedämpft

+ 4K bei 120 BpS – 8K bei 30 BpS
+ AF bei 92% der Gesamtfläche
+ Autofokus & Belichtung werden 60 mal pro SEKUNDE ausgelesen und angepasst!
+ Real-Time-Eye-AF speziell für Vögel 
+ neueste USB und schnellste Verbindung
+ HEIF – Dateien möglich

+ Burst Modus
+ 1.6 MP Touch-Monitor

+ sehr gute JPEG-Aufnahmen bei richtiger Kameraeinstellung
+ für manchen vielleicht immer noch spannend: Angeblich unkomprimiertes, verlustfreies RAW = gelogen

+ gleicher Akku wie R5, R6, R – allerdings mittelmäßige Performance
* Powerbank ist nutzbar
+ Ladeschale für Akku mitgeliefert
+ 1008 Seiten PDF Bedienungsanleitung zum Download

+ günstig: 1500€ mit Adapter, 1900€ mit 18-150 mm & Adapter

Es geht nicht um 30 BpS, nicht um 8K, nicht einmal in erster Linie um 50 MP – das wirklich wichtige und einmalige habe ich hervor gehoben.

SCHATTEN & FEHLEN:
– schwacher interner Speicher, daher der günstige Preis!
– AF-C Tracking sehr abhängig von viel Kontrast/Licht
– starker RS!
– CFE B Kartenschacht fehlt
– Sucher eher einfach, nur 2.4 MP Sucherauflösung
– kein separater Hochformatgriff

– INFO-Monitor oben auf der Kamera fehlt schmerzlich
– plus/minus-Korrekturrad fehlt
– Bildfrequenz nicht schnell einstellbar
– Automatischer Weißabgleich nicht sehr sicher
– keine bessere Gutaufhängung – 4 Punkte werden gebraucht!
– Datei-Management nicht optimal, kein Datum
– Kein Gelenk für Monitor unten an der Kamera!
– kürzere Bildfolgen – nur 165 JPEGs o 155 RAWs – also nur 5 Sekunden

Was bei den ultraschnellen Serien nie vergessen werden sollte:
So lange man fotografiert, braucht man entsprechend kurze Belichtungszeiten um überhaupt 5-10 BpS zu erreichen, geschweige denn bei 20 oder gar 50 BpS!
Beim Filmen ist das anders, da ist kein Verschluss im Spiel.

Was fehlt?
– schneller, profunder Service in Deutschland
– Ein Top-Info-Display fehlt weiter
– mit dicken Handschuhen ist sie kaum zu bedienen, keine Winterkamera
– viele sehr kleine Tasten
– neue Speicherkarten CFE nicht nutzbar
– kein Miniblitz mehr
– kein +/- Korrektur-Rad
– nur 3″ Monitor

Jede Bildserie endet sowieso bei rund 100 RAW oder JPEG nach nur maximal 2-5 Sekunden – das passt für mich nicht!
Den Stabi sehe ich auch nicht als effizienter, wie bei der E-M1III – je nach Objektiv kommt inzwischen Canon da mit und bietet Vollformat.
Echter Vorteil ist und bleibt der Staubschutz von Olympus. Die R5 zieht selbst bei wenigen Objektivwechsel und trotz Schutzrollo sehr viel feinen Staub.
Die irre Werbung mit den Brennweiten (300 mm soll einem 600 mm entsprechen) wird weiter genutzt.
Auf Kompaktheit kann sich OM-S nicht mehr herausreden – jede Kamera braucht eine gewisse Größe und Griffigkeit um bei vielen Menschen gut in der Hand zu liegen, flapsige Spielzeuge sind nicht mehr gefragt – dafür gibt es Smartphones.
Die neue Sensor-Architektur die 1 Pixel durch 4 Pixel ersetzt, verführt einige dazu gedanklich 2 Stufen mehr Dynamik und 2 Stufen weniger Bildrauschen zu erwarten.
Das ist ein Trugschluss, denn diese Sensoraufteilung ist ausschließlich notwendig für den besseren Autofokus und wird demnächst vermutlich auch von Canon’s R1 angeboten.
Die OM-1 wird trotz nur 20 MP nicht zu Vollformal aufschließen und entsprechend wenig Bildrauschen bei höchsten Empfindlichkeiten zeigen (schon deshalb nicht weil Topaz De noise dabei liegt – was dann wieder Details killt 🙂 Aber ich erwarte, dass hier ein deutlicher Sprung zu der Sensor-Generation von 2016 gemacht wurde und auch 3.200 ISO und vielleicht 6.400 ISO sauberer und rauscharm aussehen und endlich zu verwenden sind. So wie ich bei 45-50 MP im VF heute auch 12.800 und 25.800 ISO nutzen kann.

Welche Objektive passen gut zur R7?
Canon schafft sich leider wieder einige Probleme selbst. Was ist optisch oder wegen des Vergrößerungsfaktors 1.6x kaum zu empfehlen?
Schwache Canon Objektive erkennen Sie meist an einer einfachen Blendenkonstruktion mit nur 7 Lamellen.
2.8/5,2 mm Stereo – 2.8/16 mm – 2.0/85 mm (AF) – 6.3/18-45 mm – 2.8/15-35 mm – 6.3/15-30 mm – 4.0/14-35 mm – 2.8/24-70 mm – 7.1/24-105 mm – 6.3/24-240 mm – 2.0/28-70 mm
Diese 11 Objektive können wir genau genommen gleich ausschließen. So bleiben noch 19 Canon RF Objektive übrig.Meine Empfehlung:
1.8/35 mm – 2.8/100 mm Macro SAC – 11/600 mm – 11/800 mm – 6.3/18-150 mm – 2.8/70-200 mm – 8.0/100-400 mm – 7.1/100-500 mm diese bei Faktor 1.6x eingesetzt mit 33 MP:
1.8/56 mm – 2.8/160 mm Macro SAC – 11/960 mm – 11/1280 mm – 6.3/29-240 mm – 2.8/110-320 mm – 8.0/160-640 mm – 7.1/160-800 mm
Das kann sich doch jetzt schon wahrlich sehen lassen!
Abgesehen von der Schnelligkeit, kann das den 17 MP Modus der R5 gewaltig in den Schatten stellen.
Superweitwinkel wie 10-20 mm und ein 1.4/32 mm dürfen wir sicher bald erwarten.
Ich gehe sogar so weit, dass daneben Sony mit seinen albern kleinen, rechtsäugigen 6000er Kameras trotz der vielen neuen Objektive ziemlich albern aussieht, von Nikon bisher ganz zu schweigen.

Resümee:
Wer eine R5 hat und gerne Tele-Macro-Motive fotografiert, tut gut daran sich die R7 dazu zu kaufen.
Wer sich eine R7 geleistet hat, braucht in den seltensten Fällen eine R5 oder auch nur R6. Im Gegenteil, die beste Ergänzung wäre aus meiner Sicht die richtig schnelle und genial konstruierte R3 – wenn schon, dann richtig. Die R5 würde ich heute sowieso nicht mehr kaufen, denn wie schon die R6 früh einen Nachfolger bekam, wird es auch im Herbst eine R5II geben.
Für richtig schnelle Bildfolgen brauchen wir eine R3 und auch das 1-1 1/2 Stufen weniger auffällige Bildrauschen der R5 kann heute schon mit guter Softwarehuf vergleichbares Niveau gebracht werden.

 

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14. Dezember 2023
FujiFilm GFX Mittelformat – purer Lustkauf?

FUJIFILM Mittelformat: Das zweischneidige Schwert!

Eines gleich vorweg, wenn ich 15.000 bis 25.000€ für ein Kamerasystem ausgebe, dann würde ich ganz sicher FujiFilm Mittelformat jeder Leica vorziehen.
(Die Leica S-Kameras werden ja jetzt auch renoviert und vom Spiegel befreit und die Objektive sind sicher fantastisch – aber eben noch viel kostspieliger)
Ich finde die Explosion am kleinen System-Weitwinkel-Objektiv-Markt sehr bedenklich und sinnlos.
Alle haben es ja schon gemerkt, ich teste keine 7Arisans, Astrhori, Brightin Star, Laowa, Meike, Samsung, Samyang, Sirui, Sigma, Tamron, TTArtisan, Tokina, Viltrox, Voigtänder, Yongnou, Zonlai, und wie sie alle heißen Weitwinkel-Objektive. Selbst die lichtstärksten unter ihnen reizen mich überhaupt nicht und es sollten meistens komplett unbedarfte, unerfahrene Käufer sein, die diese Linsen kaufen. Auch wenn sie bald mit Autofokus und Bildstabilisator verfügbar sind. Es muß enorm daran verdient werden, ähnlich wie an Stativen, Fototaschen und anderem Zubehör, sonst würde nicht praktisch jede Woche des Jahres ein neues WW- oder Normal-Objektiv vorgestellt werden.
Was vom Anwender dabei gerne übersehen wird, nur die mit einer ganz eigenen Bildsprache oder die hochwertigsten Spezialisten werden eine Weile Freude machen. Alle anderen, also praktisch 90% werden von keine Sony, Fuji, Nikon, Canon, Panasonic erkannt und erst recht nicht korrigiert. Heute ist aber Software-Korrektur (leider) ein sehr wichtiger Bestandteil der Berechnung der möglichen Abbildungsleistung.
Begonnen hatte alles vor Jahrzehnten mit den Pentax Z Kameras, die haben erstmals Bildfehler und notwendige Korrekturen auf einem Chip in ihren Objektiven der FA-Klasse gelegt und an die Kamera übertragen.
So machen es inzwischen alle großen Kamerahersteller mit ihren Objektiven. Aber alle Fremdobjektive werden nicht erkannt und allenfalls gering korrigiert.
Ein Kollege machte mich kürzlich darauf aufmerksam, dass das ja auch für meine Sony Objektive an Nikon Kameras gilt. Das stimmt prinzipiell, nur das ich eben ausgewählte GM/GMII Objektive und zumeist Festbrennweiten (vom 2.8/70-200 mm abgesehen) an Nikon setze und da das Problem praktisch nicht besteht.

Zurück zum Sinn von Weitwinkelobjektiven an 1″, MFT, APS-C Halbformat und KB-Vollformatkameras… einmal abgesehen von VF-Sensoren könnte man genauso gut ein neues Smartphone mit teilweise ähnliche BQ nutzen – abgesehen davon, man will die Schärfentiefe im Nahbereich deutlich begrenzen. Dies ist jedoch selbst mit einem 1.8/20 mm oder 1.8/35 mm sehr schwierig bis unmöglich. Einige Konstruktionen der Kamerahersteller (Sony, Canon) lassen inzwischen gut korrigierte Abbildungsmaßstäbe von 1:4 bis sogar 1:2 zu.
Trotzdem, wer es liebt mit richtigen Kameras und sehr guten Suchern zu arbeiten, der soll auch gerne im Weitwinkelbereich eine Vollformatkamera einsetzen.
Aber einen richtigen Qualitätssprung erlebt auch er nur mit Stacking oder wenn er mal Dateien von einer modernen Fujifilm oder Hasselblad in den Rechner bekommt.
Deshalb verstehe ich die ganzen Menschen nicht, die diese chinesischen und vietnamesischen Objektive kaufen, schon gar nicht die für MFT und Halbformat – das scheint mir vergebliche Mühe!
Für Filmer scheint diese Objektive noch ganz brauchbar zu sein, für Fotos zählen aber Auflösung, Auflösung, Dynamik und Detailschärfe – daher, je größer der Sensor und je ausgesuchter das Objektiv – desto besser die Bild-Ergebnisse.

Was steht noch auf meiner Anschaffungsliste? Vielleicht die GFX100II von FujiFilm, wobei allerdings mindestens 15.000€ schon ein großer Sprung sind.
Nur kann ich mir die so bald nicht leisten oder ich werde sie nur kurze Zeit halten können. Obwohl sie deutlich mehr Spaß bringt, vermutlich sogar neue Aufträge und definitiv bessere Bildqualität, wenn ich sie richtig einsetze. Dennoch wäre das System für mich ein teurer Lustkauf – dafür müßte ich wenigstens Z9 und 800 mm aufgeben…Ich habe nach der ersten GFX50s 2016 zuletzt einige hundert Motive mit der Fujifilm GFX100s belichtet. Die 50s war gar nichts für mich, zu klobig, viel zu träge, fast nur für das Stativ geeignet und es gab keine wichtigen Objektive etc.
Doch auch jetzt war meine Fotoausbeute überraschend niedrig, so niedrig wie mit keinem Kamerasystem der letzten 30 Jahre.
Woran liegt das?
Viele arbeiten mit diesen Kameras überwiegend vom soliden Dreibein-Stativ, trotz interner Bildstabilisierung. Das kann man machen, aber man sieht dann eben auch die Statik den meisten Fotos an. Für mich ist ein Stativ immer schon ein Hindernis gewesen – ein Knast, der einen bezwingt. Mancher braucht das.
Aber die Verwacklung war gar nicht das Problem und nicht die Ursache für meine geringe Fotoausbeute – sondern der Rolling Shutter! Sprich der lahme Prozessor der Kamera, der auch mit schnellsten SD-Karten nicht aufgefangen werden kann. Schon das geringste Verreißen führt zu solchen Fotos:

Ich bin, anders als anscheinend noch die meisten anderen Fotografen, ganz auf die elektronische Verschlussauslösung geeicht. Der RS-Effekt lässt sich logischerweise sehr einfach verhindert, wenn man die Kamera auf “mechanischen Rappel-Verschluß” umstellt. Nur kann und darf das ja heute nicht mehr das primäre Ziel sein, lautlos und verwacklungsfrei, arbeitet es sich viel angenehmer!

Als erstes brauchen wir einen PC mit viel mehr Leistung, mein alter iMac von 2018 schafft es nur wenige Fotos gleichzeitig zu laden. Obwohl 100 MP nur eine Verdopplung der lange üblichen 24 MP sind, braucht der PC weit mehr als doppelte Rechenpower.
Dann fällt in Programmen wie “Photoshop” etwas sofort auf: Wenn ich eine Bilddatei ganz gross auf dem 27″ Monitor anzeigen lasse und anschließend für meine Homepage auf 1500 Punkte Kantenlänge reduziere – verschwindet sie fast, so klein wird es. Dann sieht man das enorme Potential der Datei für Ausschnittsvergrößerungen!

Doch weiter in der Aufnahmepraxis:
Die Augen werden bisher noch häufig nicht erkannt. Das ist beim Mittelformat besonders kritisch, weil die Schärfentiefe hier besonders gering ist.
Das ist die eine Klinge des Schwertes – ein hoher Anschaffungspreis und hohe Verluste beim Verkauf und jeder der die schnellere Kamerareaktionen gewohnt ist – verzweifelt mit den älteren Fuji und HaB sehr schnell.
Die andere Klinge sind 100 Millionen Pixel auf dem 1,7x größeren Format als KB-Vollformat, sprich die tiefsten, saubersten, farbenprächtigsten Bilddateien der Fotobranche (noch höhere Auflösung für Forschung und Großformat klammere ich bewußt aus).
Wenn ich 80 bis 3200 ISO nutzen konnte und dicht genug an Motive heran kam, entstanden fast immer auch bessere, schönere, tiefere Fotos! Und das sieht sogar an Markenverblendeter oder blinder Vollformat oder Leica M-Fotograf.

Die erste Fujifilm Mittelformat erschien Ende 2016 (GFX50S).
Doch am Ende hängt bei mir alles von den angebotenen Objektiven ab.
So lange Fuji nur langsame Festbrennweiten und 2 übliche Zooms anbot, war das für mich uninteressant, ich wollte nicht ständig mit 3 Festbrennweiten jonglieren. Erst mit Vorstellung des 4.0/20-35 mm (16-28 mm VF) wurde es für mich spannend und dazu hochlichtstarke f:1.7 und f:2.0 Objektive – denn wenn will ich das System ausreizen können.
Die Schärfentiefe dürfte mit dem 2.0/110 mm etwa einem 1.4/85 mm VF entsprechen, wenn nicht gar einem 1.2/85 mm!
Allerdings, der Luxus von 100MP hat seinen finanziellen Preis. 3500 bis 8000€ die Kamera plus 2800€ für des SWW-Zoom, plus 2600€ für die lichtstarke Reportagebrennweite plus 2600€ für das Porträt-Tele macht zusammen = gut 15.000€
Rein von der Datenlage hätte ich mir ein quadratisches 4×4 cm Aufnahmeformat mit der doppelten Sensorfläche wie Vollformat gewünscht – aber der Zug ist ja nun abgefahren.
Alle haben sich für einen 3:4 Sensor mit 1,7x größerer Fläche als VF festgelegt.
Schnelle Motive?
Der komplette Sensor braucht in 14 Bit RAW 164 mSec um ausgelesen werden zu können – da entsteht massiver RS. (Vergleich: die Sony 7RV (61 MP) braucht 100 mSec zum Auslesen)
Die GFX braucht in 12 Bit RAW unter 70 mSec. und in JPEG ist sie noch deutlich schneller.

FujiFilm empfiehlt wegen möglicherweise auftretendem RS, bei kurzen Zeiten immer den mechanischen Verschluss, der immerhin auch 1/4000 Sekunde schafft.
Die Kamera hat einen 35 mm Modus mit Faktor 1.7x – dann sinkt seltsamerweise die Serienbildgeschwindigkeit auf nur 5,3 BpS, obwohl sie schneller werden müsste.
Der mechanische Verschluss in Einstellung CH schafft 8 BpSec.
Ich finde den einstellbaren Ausschnitt auf KB – der dann rund 1.7x entspricht unpassend. Schon weil KB ja im Format 2.3 arbeitet. Warum sollte sich noch jemand an KB orientieren, wenn man mit Mittelformat fotografiert? Jeder muß sowieso umdenken und neu lernen!
Ausschnitte von 2x und 3x wären viel hilfreicher.

Der AF ist nicht auf dem Niveau einer Pro-Vollformatkamera! Sogar etwas unsicherer und schwächer als das was Nikon heute bietet. Also für Sport und schnelle Tiere ist sie schlicht bisher noch weniger gut geeignet.
Bei der Dynamik für Landschaften, Produkte und Porträts ist keine Vollformatkamera auch nur annähernd vergleichbar, hier spielt Fuji MF seine Vorteile voll aus – echte 12 ½ bis sogar 14 Stufen Dynamik!
Bildrauschen, wenn man davon überhaupt noch sprechen kann, ist auch bei 6.400 ISO kaum deutlich schlechter als bei 80 ISO – es ist nur sehr fein als Struktur zu sehen.
Also sie hat nichts von dem hässlichen Nikon-Rauschen und ist auch der 7RV um 2-3 Stufen überlegen und schlägt jede A1, R5, R3, Z8 bei 800 ISO und erst recht bei 12.800 ISO! Es ist keine Actionkamera, auch wenn Fuji das immer deutlicher behauptet (das gilt auch für eine X-H2s).

 


Ich hatte die erste Fujifilm Mittelformat GFX50s von 2016 im ausführlichen Test, mir war die noch viel zu langsam und es fehlte ausser der Auflösung und der reproduzierbaren Dynamik & Farbtiefe noch viel. Das Gehäuse war auch noch viel zu verbaut und noch lange nicht Pro. Danach kamen kleine Schritte und eine Verdoppelung der Pixel auf 102 MP.
Die GFX100 von 2019 gefiel mir immer noch nicht, groß, schwer und langsam. Erst die GFX100s war auf dem richtigen Weg, aber da fehlte noch Prozessorpower.

Mit der GFX100S bin ich zur Zeit mit 3 Objektiven (3.5/50 mm, 2.0/110 mm, 4.0/250 mm) unterwegs.
Wer neuere VF-Kameras gewohnt ist, wird sich hier neben maximal 25-50% mehr Auflösung – gewaltig umstellen müssen. Die Kamera ist langsamer und zeigt mehr RS als fast alle VF Kameras.
Wenn man sich daran gewöhnt und schön bedächtig arbeitet, bekommt man etwas bessere BQ.
Allerdings auch Objektive, die weder die tollen, großen Abbildungsmassstäbe von VF erreichen, noch deren Abmessungen und flotte Einsatzfähigkeit.
Also der Prozessor und die einsetzbaren Speicher sind zu lahm für eine solche Kamera, der Sucher und der Monitor zeigen weder die Auflösung, noch die Dynamik oder auch nur die Farben.
Und die 100s lässt sich schon jetzt kaum noch für 3000€ verkaufen.
Also bitte realistisch bleiben, die SII muß erheblich schneller mit viel besserem Sucher werden.
Die 100II hat diese Mankos nicht, ist aber mit 8000€ keineswegs günstig und weitere 8000€ sind schnell für eine paar Objektive ausgegeben.
Also ich bin für den Telebereich bei 1.5x noch etwas unschlüssig, es sind auch “nur” noch 66MP mit enormer Tiefe übrig.

Mein Resümee nach 14 Tagen, jeden Tag mit Fuji Mittelformat und der 100s:
Komplett durchgefallen. Diese Kamera ist nichts für mich!

Ich hatte noch nie eine Kamera mit so schlechten, verrissenen Bildergebnissen. Das liegt sicherlich auch an meiner gewohnt schnellen Arbeitsweise, zum kleinen Teil an schlecht fokussierten Fotos, aber in der Hauptsache am Rolling Shutter. Praktisch ist jedes 2-3 Bild aus freier Hand vom RS stark betroffen und unbrauchbar. Das hatte ich so sogar bei der ersten Fuji GFX50 nicht festgestellt, allerdings hatte ich die nur mechanisch ausgelöst.
Selbst geschenkt würde ich diese Kamera für mich nicht annehmen auch keine andere FujiFilm GF – die teure GFX100II bildet die einzige Ausnahme.
Diese Erfahrung ändert sich sofort, wenn ich die neuere, leistungsstärkere GFX100II in die Hand nehme oder die Kamera rein mit mechanischem Verschluss betreibe..

Meine Erfahrungen mit der GFX100s in Kürze:

LICHT:

+ 100 MP vom Stativ oder in Ruhe mechanisch
+ noch kompakt und halbwegs handlich
+ sehr guter Info-Monitor
+ wenig staubempfindlich (elektromechanische Abschüttlung)
+ guter Bildstabilisator
+ nicht zu lauter, mechanischer Verschluß
+ schnelle Aufladung in der Kamera

Schatten:

– höchster Preisverfall in 4 Jahren um 2/3 von 10.000€ auf 3200€
– extremster Rolling Shutter
– keine 2 Einstellräder mehr
– nur 3 Bilder/Sec
– kein externes Akku-Ladegerät mitgeliefert
– wenig Akkuleistung
– nur SD-Kartenschächte
– nervige Geräusche
– schlechter Sucher, peinliche Auflösung
– schwacher Monitor
– schwache Bedienung
– wenig logisch

Die Kamera mit ihren Brennweiten lässt sich leicht auf Kleinbild-Vollformat umstellen. Daraus ergibt sich, dass wir die Brennweiten nicht umrechnen müssen. Wir können sie ganz einfach 1:1 auf VF beziehen, 250 mm sind 250 mm – allerdings dann nur bei rund 67MP!Oder eben 200mm auf MF mit 100 MP.

Bald im Frühjahr 24 soll schon ein Nachfolger der GFX100s erscheinen, vermutlich mit mehr Prozessorpower und gleichem Sensor. Die könnte dann rund 5500€ bis 6000€ kosten.
Ob sie auch 8 BpSec schafft, den hochauflösenden Sucher und die schnelle CFX B Speicherkarte bekommt? Abwarten!

Dieses Bild ist keine echte Kuh, sondern ein gemaltes Porträt, dass ich im Schneetreiben aufgenommen habe.


Auch die berühmten Schlösser zeigten sich bei Dämmerung und hohen Empfindlichkeiten auf sehr guten Bilddateien.

Sogar im Bildausschnitt aufgenommen mit 2.0/110 mm bei 10.000 ISO!

Zum Vergleich, das Motiv mit nur 2000 ISO, freihand:


Wir sehen hier, an den vorsichtigen Katzenporträts – des scheuen kleinen Kätzchens, dass noch keine menschliche Zuneigung kennt und nur durch die Scheibe ganz vorsichtig abgelichtet werden kann – dass die Augenerkennung aller bisherigen GFX-Kameras viel zu wünschen übrig lässt. Das was im Sucher weitgehend richtig fokussiert aussieht, ist es dann am PC nicht mehr.
Das ist aber im Sucher zusätzlich nur schwer erkennbar, wenn überhaupt. Erschwerend kommt hinzu, dass nur in den AF eingegriffen werden kann, wenn man die Kamera auf MF umstellt und auch dann ist die Fokussierung sehr schwammig!
Mit der GFX100II trifft aber endlich die Augenerkennung erheblich besser und man sieht auch im Sucher vor der Aufnahme ob man ein scharfes Bild erhält oder nicht!

Hier noch ein paar starke Vergrößerungen bei wenig Licht:

Im Flug sind selbst große Möwen in geringer Distanz kaum scharf zu bekommen… schon wenn sie sitzen ist das mit der 100s nicht einfach!
Einige Impressionen von Bregenz und Lindau am Bodensee.


 

Also, wenn dann gleich richtig: GFX100II

Besonderheiten der Fujifilm GFX100II:
– 15x12x10 cm klein und 1030g leicht
– Format: 4:3 – so wie es sein muss
– 9,5 MP Sucher, 1,00x, Abnehmbar und zum kippen
– Dreh- und senkrecht kippbarer Sucheradapter kostet 650€
– 120Hz schnellste Darstellung leider nur in 0,77x Sucheransicht!
– 2.3 MP Monitor in 3,2″ – klappbar in Quer- und Hochformat immer in gleicher Kameraachse
– Staubentfernung vom Sensor durch Ultraschall-Vibration (Olympus)
– Buffer: über 1000 in Jpeg oder CRaw, 260 in Raw; 156 in Jpeg + CRaw;
– moderner AF mit Mensch, Tier, Vogel, Auto-Erkennung
– 425 AF-Felder
– 16-550 mm Brennweiten vergleichbar VF (20-700 mm MF)
– Objektivfaktor zu VF: 0,79x
– Iso-Bereich 80-12.800 ISO
– Raw, Tiff, Heif, Jpeg Formate einstellbar
– elektronischer Verschluss bis 1/32.000 Sec
– Blitzsynchronzeit nur mechanisch mit maximal 1/125 sec bei voller Leistung, sonst HSS
– 20 Film-Simulations-Filter von Fuji Filmen
– neue, griffige Struktur – “Belederung”
– nur 5,5 BpS ohne Blackout CL und 8,7 BpS mit Blackout CH
– bekannter Fuji-Akku bis 500 Einzelaufnahmen
– InBodyBildStabilisierung bis 8 Stufen!
– endlich wieder 2 Einstellräder mit 2 Einstellebenen – durch Druck
– separater Griff
– CFE B und SD Karternschacht
– direkte Aufzeichnung auf SSD Festplatte
– Strom von Powerbank möglich
– GFX ist kein ideales System für Macro- und Nah-Fotografie
– die Abbildungsmaßstäbe der Objektive sind allesamt schwächer als bei VF und MFT
– Für Telefotografie ist die Schärfentiefe sehr gering, da helfen nur Ausschnitte
– moderne Gurtbefestigung, leider nur zwei
– 5.6/500 mm wird kommen
– 1030g leicht
– 8000€

Der schweineteure Sucheradapter EVF-TL1 für 600€ ist praktisch Pflicht. Er ermöglich dafür Fotopositionen mit dem Sucher, von denen alle anderen Fotografen nur träumen können!

Motive sehen
Wenn ich jetzt von einem guten Fernglas auf den Kamerasucher wechsle, fehlt es sofort an der Erkennbarkeit der Details und Leuchtkraft des Motives.
Filmer schauen nicht umsonst auf Spezialmonitore auf der Kamera oder durch Spezialsucher. Und für sie sind die Details oft auch gar nicht so wichtig, da sie meistens bewegte Motive oder mit Kameras in Bewegung aufzeichnen. Für sie ist eher das präzise Einrahmen und Ausklammern wichtig. Die sind fein raus.
Auf der kleinen Messe Photopia waren trotzdem alle verbliebenen Kamerahersteller ausser Pentax vertreten. Und mir fiel wieder auf, wie krass sich die Sucher unterscheiden. Und wie untauglich solche berühmten Sucher wie die der Leica M für mich sind. Früher sah man das Motiv klar und hell, kontrastreich und richtigfarben über den Spiegel und das Prisma. Doch Stopp, wenn wir heute eine Pentax LX, Canon F1, Leica R oder eine Contax vor unser Auge nehmen, ist das alles dunkles Mäusekino. Allenfalls Nikon mit F3HP, F4, F5, D5, D850, D500, die Minolta’s der 9er Serie und einige Canon’s der 1er Serie zeigen ein größeres, hellers Sucherbild. Aber nie ohne Staub und es bleibt immer abhängig vom verwendeten Objektiv. Entscheidend ist die Lichtstärke, was mit f:1,4 gut aussieht wird zur dunklen Sackgassen mit Zoom’s der Lichtstärken f:3,5-6.3.
Doch es gab hellere Sucher – im Mittelformat. Die Pentax 645 hat dafür den Grundstein gelegt und auch Hasselblad, Rollei, Mamiya, Zenza Bronica schafften ein sehr gutes Abbild in den Formaten 6×4,5, 6×6 und 6×7 mit sehr großen Prismensuchern.
Heute meinen Viele, ich meckere auf höchstem Niveau. Vor allem wenn ich alle bisherigen Kameras der MFT-Serie vor OM-1, G9, GH6, viele Kameras von Sony, Fuji, älteres von Canon nicht mehr an mein Auge lasse. Selbst eine Sony A1 ist mir nicht gut genug (wenn man sie umschaltet auf 1.5x – was ich häufig tue).
Nur Canon mit R5, R6II, R3 und Nikon mit Z7II, Z8, Z9 schlagen sich tapfer.
Auch mein Sony A7RIII Sucher, oder Canon R7, R8 sind nicht wirklich gut, schon gar nicht im Ausschnittsfaktor.  Und auch die OM-1 ist nur wirklich gut bei mittleren bis Tele-Brennweiten ohne Ausschnitt.
Ich habe nur einen wirklich guten Sucher zur Verfügung, Nikon Z9. Das ist vermutlich auch der Grund warum ich mich so ungerne davon trenne.
Bleibt festzuhalten:
Der Sucher/Finder ist für Fotografie extrem wichtig. Was ich darin nicht wahrnehme, kann nicht bildentscheidend werden.
Auf Reisen sind eine OM-1 oder eine Sony RX-10 und zur Not noch eine Canon R8, R5, Nikon Z7II oder Fuji X-T5 die besten Begleiter – erstere weil sie kompakt, unauffällig und tragbar bleiben und letztere weil sie im Vollformat bei konzentrierter Fotografie mehr Details erlauben können.
Wenn wir jetzt einmal die Telefotografie von weiter entfernten Motiven außer Acht lassen – dafür würde ich auf Reisen immer die OM-1 mit 4.5/150-400 mm allen anderen Systemen vorziehen!
Bei allen Landschafts-, Stadt-, Menschen- und Tier-Motiven, bei allen “Effekten” und dem Spiel mit Schärfentiefe und Licht entscheiden Sensor/Auflösung, Objektiv/Lichtstärke und die Abbildungsleistung des Suchers!
Und nach der Messe bin ich mehr denn ja davon überzeugt, das neben der kompakten, schnellen Tele- Ausrüstung, vor allem eine Fujifilm-GFX-Kamera der beste und angenehmste Weg zu einprägsamsten, schönsten Fotos ist.

Der Sucher der GF100II ist so viel heller, klarer, kontrastreicher, Detail- und Farbtreuer, damit können sich selbst auch Z9, R3 oder 7RV und andere mit 9MP Auflösung gar nicht messen.
Für den Nah- und Macro wie auch den Super-Tele-Bereich und die vielen elektronischen “Tricks” ist die OM-1 Ausrüstung besonders nützlich!
Bevor wir uns mit dem kleinen Mittelformat – wie es derzeit nur FujiFilm, Hasselblad und zuletzt auch Leica und Pentax anbieten – beschäftigen, sollten uns ein paar Dinge ganz klar sein.
Eine lichtempfindliche Fläche von 33×44 mm bei 100 Millionen Pixel Auflösung (allerdings Bayer interpoliert – sprich tatsächlich nur 33 Mio Pixel für alle Farben), wie beinahe alle Kamerasensoren. Damit lässt sich die Bildqualität von früheren 6×9 Kameras/Rückteilen mit Rollfilm erreichen (VF erreicht im besten Falle etwa die Qualität 6×4,5 MF).
Gebraucht wird eine solche Qualität fast gar nicht und für Internet-Darstellungen sowieso nicht, dafür reichen winzige Smartphone-Sensoren mit 12 MP Auflösung.
Den Unterschied zwischen MFT, Halbformat, Vollformat und Mittelformat wird man selbst auf 60×90 cm Postern kaum erkennen. Allenfalls wenn speziell daraufhin fotografiert wird und die Schwächen der 3 anderen Sensorgrößen ausgereizt werden.
Also bleibt die Frage auch heute noch der Elefant im Raum – Für wen lohnt sich den Mittelformat von FujiFilm überhaupt?
Für den Sucher/Finder und die genaueste Motiv-Licht- & Detailbetrachtung durch den Sucher.
Für viele, die sich lange Brennweiten oberhalb 250 mm (200 mm VF) sparen wollen. Und anstatt dessen später mit Ausschnitten frei ihren Bildausschnitt festlegen wollen.
Das Aufnahmeformat ist 3:4! Eingefleischte Kleinbild/Vollformat-Fotografen werden sich daran vielleicht nie gewöhnen, denn sie kennen und akzeptieren oft nur 2:3.
Bei Landschaften ist aber selbst 9:16 oft nicht schmal genug um die Landschaft zu konzentrieren und bei Porträts und Makros ist häufig 2:3 zu unproportional und 3:4 das weitaus spannendere Format.

Hasselblad (DJI) verfolgt mit seinen MF-Kameras ein völlig anderes Prinzip, die mechanischen Verschlüsse sitzen nicht mehr in der Kamera, sondern traditionell bei HB im Objektiv und erlauben so kürzeste, volle Blitzverschlußzeiten. Das macht die Kameras etwas kompakter und leichter und die Objektive größer und teurer. Ich sehe heute aber darin keinen Sinn mehr, weil Verschlußzeiten immer häufiger elektronisch gebildet werden und der Global Shutter vor der Tür steht.
Fujifilm hat also einen Kameraverschluß, der Zeiten bis 1/4000 Sec erlaubt und eine elektronische Auslösung, die 1/32.000 sicherstellt.
Früher war Mittelformat besonders aufwendig, schwer und teuer. Allein der Filmwechsel, wenige Fotos und die Entwicklung erschwerten das Fotografieren. Im digitalen angekommen blieb es unbefriedigend, der Vorsprung vor dem Vollformat und die Objektivauswahl viel zu gering. FujiFilm änderte das alles 2016 mit GFX. Fujifilm verwendet in der GFX100II einen neuen BSI-Sensor von Sony  – bisher also noch keine superschnelle Stacked-Technologie.
Das kann bei schnellen Motiven zu Rolling Shutter führen, denn eine Auslösung mit 30 MSec ist im Vergleich zu einer Sony A1 (5 MSec oder Canon R3 (7 MSec) nicht wirklich schnell.

 

Mit der Optikphilosophie von Leica, bzw, Herrn Karbe stimme ich vollständig mit der Firma Leica überein. Wohlgemerkt, das gilt ganz und gar nicht für die Designphilosophie der Leica-Kameras, die mir komplett und ausnahmslos sehr missfällt. Aber optisch hat Leica meistens den besten Kompromiss aus optischer Leistung, Fehlerfreiheit und Kompaktheit zum hohen Preis.
Und ich bin seit jeher ein großer Verfechter der offenen Blende, der Ein-Millimeter-Fotografie! Wozu abblenden?
Ein Objektiv muß bei voller Öffnung meine Vision liefern. Wenn ich große Schärfentiefe will und brauche, verwende ich ein Smartphone oder eine Drohne!
Allerdings muss ich bei Landschaftsaufnahmen sehr häufig abblenden und auch der Sterneffekt kommt erst bei f:16!
In der Nahfotografie verwende ich MFT und blende häufig nicht stark ab. Doch das gelingt heute nicht nur Leica, sondern auch Sony mit seinen GM-Objektiven!

Die Ein-Kamera-System-Strategie, wie sie hier seit Jahrzehnten favorisiert wird, ging ja für fotografisch anspruchsvolle Menschen, die viele unterschiedliche Motive ablichten wollen, noch nie auf!
Auch wenn es immer wieder behauptet wurde. Sei‘s drum, das man seine Canon oder Nikon noch etwas genauer zu kennen glaubt und man immer wieder die gleiche, vermeintlich ungünstige oder gar falsche Bedienung beschwört.
Wer im Kopf flexibel ist, kommt neben einer C, N auch leicht mit einer S oder O oder F gut klar.
Heute hat jeder ein SP – sind dann schon 2 Systeme und früher hatten viele eine Kompaktkamera dazu!
Ja Sony, wenn man RX100 oder besser RX10 dazu nimmt und Sony endlich seine eigenen MF-Sensoren nutzt und nach oben MF anbietet. Werden sie aber nicht tun, die Nische ist dann doch zu klein und zu kostspielig. Zur Erhöhung der BQ im VF gehört aus meiner Sicht die Abkehr von Bayer, Jpeg, Raw, und dem jetzigen Sensoraufbau, die Pläne u Techniken sind vermutlich längst in Erprobung – aber das macht alles zunächst einmal wieder noch teurer.
BQ muss sich für mich zwingend im Sucher zeigen – Sony hat mich da bisher nicht überzeugt, auch wenn alle über 9MP jubilieren. Mir gefallen Z9, R3 Sucher sogar deutlich besser, trotz fehlender Auflösung. Aber alle sind „untauglich“ gegen die Fuji GFX100II u ich meine damit noch nicht einmal die Beweglichkeit – sondern Details, Plastizität, Farbgenauigkeit und Dynamik!
Da bin ich eisern, unter annähernd 50 MP Stacked oder sogar 20 MP Stacked in MFT kaufe ich keine Kamera mehr! Kann ich nicht gebrauchen!
Und auch eine Nikon Z500 mit 26 MP BSI kann ich nicht brauchen – wie auch keine Alpha 6700 und die Fuji X-T5 oder X-H2s wegen fehlender Tele-Objektive nicht.
RS ist für mich ein Killerkriterium, selbst die R5 nervt damit, die 7RV sowieso, eine Z7II ist gruselig, die GFX 100s noch schlimmer. Der Rest kommt sowieso nicht in Frage.

 

GF – OBJEKTIVE:
Alle Brennweiten sind auf 3:4 Mittelformat berechnet und daher nicht 1:1 mit Kleinbild vergleichbar. Eine Normal-Brennweite liegt bei 75-80 mm Brennweite, 110 mm eignen sich sehr gut für Kopfportäts und Freistellungen, und alles unter 30 mm ist attraktiv für enge Landschaften, Schluchten, Räume und zur Gestaltung im weiten Winkel.
250 mm entsprechen nur 200 mm, aber es gibt eben ein großes Ausschnitt-Potential. 100MP lassen auf dem größeren Sensor durchaus Ausschnitte bis 2x und gar 3x bei hoher BQ zu.
So hat man 16 mm bis gut 500 mm bei sich. Ich würde sonst auf die lichtschwächeren Zooms von Fuji verzichten und auch die lichtschwachen Festbrennweiten oder das Macro oder die TS-Objektive können mir kein Habenwollen entlocken. Allenfalls das 4.0/250 mm mit TC ist eine Option.
Die Lichtstärke entspricht im Bokeh mehr als der doppelten Lichtstärke von Kleinbild, f:2.8 entspricht f:1.9 / f:2.0 entspricht f:1.3 und f:1.7 entspricht f:1.2!
Kompakte Objektive, die mit Lichtstärke f:5.6 enden, interessieren mich daher nicht.
F:4.0 ist auch hier die geringste, tolerierbar Lichtstärke, mit Ausnahme vom Super-Tele.
Es war bei Mittelformat immer so, das maximal 3 Objektive ausreichen, WW, Reportage und Macro-Tele.
Das hat sich leider etwas verschoben.
Bei Fuji sind besonders wichtig:
Superweitwinkel – Reportage und lichtstarkes Porträt-Tele und vielleicht auch ein langes Tele.
Fujifilm steht seit Anbeginn etwas auf Kriegsfuß mit dem Verfolgungswahn-AF und einer sehr schnellen Fokussierung. Sie sind bisher einfach nicht da, wo Sony und Canon schon längst sind. Aber bei Mittelformat muß größere Masse bewegt werden und schließlich sind mehr als 1 Kilo schwere Glasklötze von Canon, Sony, Nikon auch nur mit erheblichem Konstruktionsaufwand und kleinen, schnell beweglichen, internen Glasgruppen schnell fokussierend.
Trotzdem ist es für mich im Normal und Tele-Bereich Pflicht, dass die Objektive zumindest bei Fuji LM – Linearmotoren haben.
Viele aus dem GF Objektive haben das nicht und fokussieren noch langsamer, dann kann man fast die Schärfe schneller durch vor- und zurücktreten erreichen.

Wer mit GFX100II und 4.0/20-35 mm (2.8/16-28 mm VF) – 1.7/55 mm (1.3/42 mm VF) und 2.0/110 mm (1.4/87 mm VF) reist – 1030g +730g + 780g + 1000g = 3,5 Kilo Gewicht – der ist über jeden fotografischen Zweifel über die Fotoausrüstung erhaben.
4.0/20-35 mm = 16-28mm >730g
1.7/55 mm = 42mm >780g
2.0/110 mm = 87mm >1000g 

Dazu bin ich überzeugt vom 4.0/250 mm (2.8/200 mm  VF – 1450g – 1:4.5) und ich verwende zunächst lieber das leichteste 3.5/50 mm mit nur 330g. Das 4.0/45-100 mm ist kaum ein Reiseobjektiv, scheint mir aber das zweitwichtigste Zoom zu sein.
Mehr Fuji-Objektive braucht es gar nicht, der Rest ist Schnick-Schnack!

Allerdings werden folgende häufig verkauft:
4.0/32-64 mm (2.8/25-50 mm VF – 880g)
4.0/45-100 mm (2.8/36-80 mm VF – 1000g)
5.6/100-200 mm (4.0/80-160 mm VF – 1050g) – 1:5
2.8/45 mm (2.8/36 mm VF – 490g)
3.5/30 mm = 24mm >510g
3.5/50 mm = 40mm >330g
2.8/63 mm
1.7/80 mm
4.0/120 mm Macro 1:2 – lahm und schwer
4.0/250 mm = 2.8/200mm >1430g
GF 1.4x TC WR (400g)
5.6/500 mm
Das 4/23 mm wie auch das 4/32-64 mm werden häufig gebraucht angeboten, beide sind heute kaum noch notwendig, denn das 4.0/20-35 mm ist zu gut und ersetzt beide mühelos!
Die 4.5-5.6/35-70 mm und 5.6/100-200 mm sind zwar leichter und schlanker, aber reizen mich wegen der Lichtschwäche dennoch nicht!

Zusätzlich gibt es inzwischen einige manuelle China-Produkte wie:
Laowa 4.5/15 mm Shift (600g)
Laowa 4.0/17 mm, (1:3.5! 820g) ist von allen das spannendste, weil es vergleichsweise zum VF 14,5 mm Brennweite liefert
Laowa 2.8/19 mm (550g)
Laowa 4.0/20 mm Shift (750g)
Laowa Aurogon FF 10-50x NA 0,5 Supermicro APO (390g)
4.5/15 mm Shift (600g)
TTArtisan 2.8/11 mm Fisheye (500g)
TTArtisan 1,25/90 mm (1015g)
AstrHori 2.8/12 mm Fisheye (760g)
AstrHori 5.6/55 mm (350g)
AstrHori 4.0/75 mm (640g)

Für alle gilt bisher: Kein sofortiger MF Eingriff – MF ist schwammig

Welche GF-Objektive sind ab der GFX100II relativ schnell fokussierend?
4.0/23 LM
3.5/50 mm LM
2.0/110 mm LM
4.0/250 mm LM auch mit TC14!
4.0/32-64 mm LM (25-50 mm)
4.0/45-100 mm LM (35-80 mm)
5.6/100-200 mm LM (80-160 mm)
und das
4.0/20-35 mm ohne LM braucht man aber trotzdem.

Haken:
CH Elektronische Auslösung etwa 8.7BpS (35mm Format Mode ON)
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 260, C-RAW + JPEG 156, LC-RAW + JPEG 148, RAW + JPEG 71
CH Elektronische Auslösung etwa 5.8BpS (35mm Format Mode ON)
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 1000+, C-RAW + JPEG 1000+, LC-RAW + JPEG 1000+, RAW + JPEG 1000
CH Elektronische Auslösung etwa 5.3BpS im Mittelformat!
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 390, C-RAW+JPEG 119, LC-RAW+JPEG 119, RAW+JPEG 98
CH Mechanische Auslösung etwa 8.0BpS 
Menge der Bilder:: JPEG 1000+, C-RAW 325, LC-RAW 302, RAW 76, C-RAW+JPEG 75, LC-RAW+JPEG 75, RAW+JPEG 55
CH Mechanische Auslösung etwa 5.0BpS
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 497, C-RAW+JPEG 153, LC-RAW+JPEG 152, RAW+JPEG 116
CL Mechanische Auslösung etwa 2.0BpS
Menge der Bilder: JPEG 1000+ , C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 1000+, C- RAW+JPEG 1000+, LC-RAW+JPEG 1000+, RAW+JPEG 1000+

*Elektronischer 1.Verschlussvorhang unterstützt nur CL – also 2BpS
*Anzahl der Bilder sind berechnet auf Basis einer  CFexpress Type B Karte
*Anzahl der Bilder sind abhängig von der Speicherkarte

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht