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Filo Rings

Kategorie ‘General’

7. August 2016
mein bevorzugter Lesestoff

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Das Magazin habe ich leider erst 2015 entdeckt. Es wird verlegt in Wien und tritt in die großen Fußstapfen von National Geographic und GEO. Ich liebe die Fotos im Nat. Geographic, aber die Berichte interessieren mich oft nicht und das Format ist antiquiert und für die Fotos keineswegs optimal. GEO hat für mich zu wenig Tier-Themen und ich lese es nur sporadisch.
Terra Mater hat jedoch ein geniales, großes Format und zur Zeit eine für mich perfekte Mischung an Berichten und Fotos!

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22. Juni 2016
Digital-Fotokamera mit Design*

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75 Jahre schwedische Kameras – 75 Jahre HASSELBLAD!

Die neue Hasselblad X-1D sieht aus wie der alte Würfel 500C im 6×6 Format mit angeflanschten Griff – 50MP CMOS im 44×33 mm Sensormaß = kleines Mittelformat mit Faktor 1,7x zum Vollformat.

Designed in Schweden und handgefertigt in Schweden – das ist Hasselblad sehr wichtig. (vor allem nach den letzten glücklosen Versuchen mit Sony-Technik und der Hilfe von Fujifilm).

Trotz großen Sensor ist sie kleiner und leichter (725g) als alle professionell angehauchten DSLRs mit Spiegel und sogar deutlich kleiner als die Leica SL. Nur mit dem reduzierten Knöpfchen-Design kann ich mich so nicht anfreunden, immerhin sind sie bei Hasselblad mit Symbolen versehen. Der orange Auslöser steht für die neuen Hasselblad-Kameras, zumindest findet er sich auch an der H6D. Die Informationen auf dem Monitor (ein zusätzliches Display gibt es nicht) können nach persönlichen Wünschen festgelegt werden, so das die relevantesten Daten sofort zur Verfügung stehen. Die Kamera wird weniger Daumengesteuert, der ganze Handgriff ist frei von Knöpfen und der Handbällen findet gut platz ohne Funktionen zu verstellen, wie es bei neuen spiegelfreien Kameras sonst oft der Fall ist. Das Hauptwahlrad vorne am Kameragriff hat die Doppelfunktion und lässt sich durch Drücken zu anderen Funktionen nutzen – so wie es Panasonic eingeführt hat – genial. Der Blitzschuh ist identisch mit Nikon – anstatt etwas eigenes zu entwerfen, können zum Glück alle Nikon-Blitzgeräte oder alle Nikon-kompatiblen Blitze hier an der X-1D genutzt werden. Das ist ein Seegen, denn Nikon hat das beste und präziseste Blitzsteuerungssystem des Marktes.
Wirklich besonders ist in dem Zusammenhang, das die Objektive alle einen Zentralverschluß bekommen und das sich alle Blitzfotos bis 1/2000 Sekunde synchronisieren lassen – bei voller Leistung – Waow! Das wird alle Studio- und Porträt-Fotografen zu Hasselblad führen, wenn sie dort nicht schon lange zuhause sind.
Der Akku sitzt glatt im Griff, wie man das von Leica kennt, ein zusätzlicher Hochformat-Griff ist nicht vorgesehen, da die Kamera klein und handlich bleiben soll. Im Griff sitzt eine große Litium-Akku-Zelle mit 3200 mAh Leistung.
Zwei SD-Speicherkarten finden an der linken Seite platz, das wird viel verwundern, kein CF-Kartenschacht.
Die ganze Kamera ist abgedichtet gegen Staub und Regen und prädestiniert für den Aussen-Einsatz.

Noch stehen keine Informationen über den Autofokus zur Verfügung – auch die Gedanken zur Bildstabilisierung sind noch unklar.

Die Objektive: 3.5/45 mm (35 mm KB) – 3.2/90 mm (70 mm KB) und ein 30 mm (24 mm KB) erscheint zur Photokina.
Um sie nicht zu dick und groß werden zu lassen, fehlt ihnen Lichtstärke und Hasselblad setzt bisher nur auf Festbrennweiten.

Ich finde schön, dass sich jetzt immer mehr Hersteller ein neues Kamera-Design suchen und sich nicht dem Retro-Gedanken verschreiben.
Allerdings ist Design heute wichtiger als Inhalte – auch bei Kameras.
Denn die erreichbaren Fotoqualitäten unterscheiden sich technisch kaum noch, einerlei ob nur Halbformat, Vollformat oder gar Mittelformat, die Kameras sind in ihrer Ausgabeleistung weitgehend spitze.
große Unterschiede zeigen sich erst beim Fotografen, bei den Objektiven und beim Licht.
Das Leica-SL Design finde ich scheußlich, die ganzen Sony-Kameras überzeugen mich bisher gar nicht, auch Nikon hat mit seiner 1 daneben gegriffen – mein Design-Champion ist und bleibt Panasonic.

Das Format 4:3 ist ja auf jeden Fall ein Gewinn –
aber warum ist ausgerechnet Hasselblad nicht konsequent?
Der Sensor hätte quadratisch sein müssen!
Was für Objektive und Sensoren nur Vorteile hat – der Grund ist wohl, das die Entwicklung bei Sony zu teuer würde – sehr schade.
Ich hatte 100 MP erwartet, aber 50 MP werden erst einmal ein paar Monate reichen… 🙂

Die Leica SL mit ihrem schwachen Sensor, der zu früh rauscht und den gewaltigen Objektiven sieht dagegen schon wieder richtig alt aus – also da würde ich ganz klar die Hasselblad wählen!

Der angepeilte Preis von rund 9500€ ohne Objektiv scheint günstig, aber der wird fallen.

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Nur ohne
– beweglichen Monitor
– Sensor-Reinigung
– hochempfindlichen Bildstabilisator
– erstklassige Akku-Kapazität
– sehr präzisem AF – kein Phasendetektions-AF auf dem Sensor!
– für alle Situationen tauglichen Sucher (hat nur 2.3 MP)
– kaum Objektive adaptierbar, da Zentralverschluß fehlt
– und nachgewiesene Qualität der Objektive
kaufe ich nicht.

Und diese peinliche Gurtaufhängung und silberne Farbe gehören auch verboten!

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Ich hoffe das Fujifilm und Pentax bald nachziehen
und vielleicht sich mal endlich jemand an einen echten, quadratischen Sensor traut!

 

MITTELFORMAT?
Da das heute nicht mehr jedem so bekannt ist, ein kleine Ausflug in die Film-Formate.
Für ernsthafte Fotografie – gab es jahrzehntelang im wesentlichen drei Filmformate, wenn man einmal von Minox-Spionage-Kameras absieht.
– Kleinbild-Format 2:3 – 2.4×3.6 cm – ideal als Werkzeug für alle Motive mit besonderen Vorteilen in der Reise-, Tele- und Reportage-Fotografie.
– Mittel-Format 3:4 oder 1:1 – 6×4,5 – 6×6 – 6×7 – 6×8 – 6×9 cm – ideal für Porträt-, Mode-, Hochzeits-, Landschafts- und wissenschaftliche Fotografie.
– Großformat 3.4 – 9×12 – 4×5′ – 13×18 – 18-24 – 30×40  etc – ideal für Sach-Fotografie, Landschaften, Luftbild, Wissenschaft.

Mit digitalen Kameras wurde alles anders, gigantische Auflösungen verschieben letztlich die notwendigen Aufnahme-Formate:
– Kleinbild-Format ist heute: 1″ Bridgekameras und mFT-Systemkameras
– Mittel-Format-Qualität wird heute mit vielen Vollformat-Kameras und sogar schon mit einigen Halbformat-Kameras (APS-C) erreicht.
– Großformat-Qualität kann heute mit speziellen Rückteilen an Fachkameras und sogar mit Mittelformat-Sensoren 3,3×4,4 cm und größer erreicht werden.

Doch letztlich ist das Format der neuen Hasselblad-Innovation mit 3,3×4,4 cm noch relativ klein und nur Faktor 1,7x größer als Vollformat. Und deshalb kann auch der erreichbare Qualitätsvorsprung allenfalls euch deutlich bessere Objektive erreicht werden oder durch besonders hohe Auflösung wie 100 MP – bei sehr kritisch-engagiertem Arbeiten.
Die neue Hasselblad wird nicht zwangsläufig bessere Fotos-Qualität liefern als eine Canon EOS 5DSR oder Nikon D810 oder Pentax K1. Dazu ist der großen-Unterschied des Sensors letztlich zu gering.
Eine Pentax 645 hatte früher ein Filmformat von 4,15×5,6 cm und war schon Faktor 2.7x größer als heutiges Vollformat.
Die Pentax 67 hatte ein Filmformat von 5,6×6,9 cm und ist Faktor 4,5x größer als Vollformat.
Sogar 6×9 war mit Rollfilm gut zu handeln und dann Faktor 5,8x größer.
Da werden gewaltige Unterschiede sichtbar.
Das trifft eben heute so auf das kleine digitale Mittelformat nicht mehr zu.
Deshalb wäre der Schritt für Fans von höchstauflösenden Landschafts-Fotografien, jetzt eine Hasselblad zu bestellen, sicher teuer aber nicht zwingend Qualitätssteigernd.
Alle Qualität, die erreichbar ist, liegt beim Licht, beim Fotografen selbst und beim Objektiv. Alles andere ist Werbe-Gequatsche.
Auch eine Leica S oder Pentax 645Z können da nicht zaubern.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

16. Juni 2016
Das schneller Sterben – der Fotogeschäfte

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Geschichte – Foto Besier-Oehling 

Vielleicht geht es Ihnen ja manchmal auch so wie mir…

Ich schaue gerne in die Schaufenster und hinter die Ladentheke von Geschäften die sich mit Fotogeräten und Fotografie befassen.
Objektive, Zubehör, Gebrauchtartikel und der Kontakt zu manchen Foto-Verkäufern ist spannend. Man kann alles sehen, das meiste anfassen und Kaufideen nehmen Gestalt an.
Das alles ist Online unmöglich.

Was sollte man auch sonst in einer Stadt spannendes tun?

Jetzt gehe ich mal nicht näher auf das kulturelle Angebot (Kino, Theater, Oper, Festivals und Co), auf wunderbare Stadtparks und Ruhezonen, auf die vielen Möglichkeiten zu Essen und Trinken und auf Lebensmittelgeschäfte, ein.
Was soll ein Mann jenseits 40 in der Stadt sonst großartig tun?
Immer weiter Hosen, Poloshirts, Hemden, Schuhe ansehen und kaufen? Das ist manchmal notwendig, aber kaum ein Freudenquell. Wenn man nüchtern nachdenkt, richtet sich der weitaus meiste Teil der Geschäfte in einer Stadt – an Frauen.
Das beginnt schon damit, das in Schuh- und Mode-Häusern Männer oft in den zweiten Stock verbannt werden, weil sie seltener so impulsiv und so viel kaufen wie Frauen.
Und dann sind der weitaus meiste Teil der Modegeschäfte an Frauen gerichtet – Mode ist für viele Männer eher notwendiges Übel – Billig-Schmuck-Läden, Parfümerien und Stoffgeschäfte brauchen wir schon gar nicht.

Selbst die Buchgeschäfte haben sich seit meiner Jugend sehr verändert und richten ihr Sortiment hauptsächlich an Frauen aus, tolle Krimis sind heute alle aus Skandinavien und irgendwie immer sehr ähnlich, die Bildbände und Reiseliteratur profitiert auch nicht von dem vielfältigen Angebot. In Buchgeschäften interessiert mich allenfalls eine sehr gut sortierte Zeitschriften-Ecke – meist muss ich dazu in die Bahnhofs-Buchhandlung. Ich gehe noch gerne in Comicläden, wenn die Stadt einen gut sortierten hat.

Also was bleibt eigentlich in der Geschäfte-Welt spannendes für Männer?
Die Technikmärkte, die inzwischen auch fast gleich wirken und Kartons von Paletten verkaufen. Sie haben scheinbar alles, was Männern spaß macht unter einem Dach vereint.
Da warten DVDs, Blu-Rays, Musik-CDs in gigantischen Mengen auf Käufer die immer weniger werden, denn das gibt es alles aus dem Internet. Und immer weniger Männer bauen oder erweitern eine Regalwand im Büro für Filme, Musik und Bücher. Davon abgesehen, das die guten Technikmärkte meistens gar nicht mehr in den Einkaufszonen sind, allenfalls in abgespeckter Größe in Centern, sondern in Gewerbegebieten.

Nachdem also Plattenläden, Bücherläden deutlich weniger geworden sind, sind jetzt Foto-Geschäfte regelrecht vom Aussterben bedroht.

In den 80igern war ich in Bonn und Köln, bei Bielinsky, Pro-Foto, Gregor, Lambertin und Co unterwegs. In Berlin erkannte ich dann die echte Qualität, die Fotogeschäfte haben können bei Foto-Meyer, Wüstefeld, Wiesenhavern und anderen.
Nach und nach lernte ich in fast allen Städten Deutschlands die wichtigsten Foto-Läden kennen und einige wenige auch schätzen.

In München gehe ich zu Dinkel oder zu Sauter, zu Isar-Foto nach Icking

In Konstanz zu Lichtblick,

in Nürnberg zu SH-Foto,

in Weiden zu Brenner-Foto

in Hamburg zu Wiesenhavern,

in Osnabrück zu Foto Erhardt

in Kassel zu Foto Jeschner,

in Münster zu Foto Köstner,

in Essen zu Profoto,

in Wuppertal zu Foto Huppert,

in Bochum zu Hamer,

in Düsseldorf zu Leistenschneider oder Koch,

in Aachen zu AC-Foto,

und in Mainz, Wiesbaden, Frankfurt, Worms ging ich immer am liebsten zu Besier-Oehling – als Geschäft gefiel mir von allen sogar Foto Oehling in Mainz mit am besten – lichtdurchflutet, zweiter Stock, ruhig, Platz genug, Gebrauchtangebot, exotische Geräte, alles vorhanden. Doch das geht seit gestern nicht mehr, die Besier-Oehling-Gruppe mit dem großen, bekannten Online-Versand waren Insolvent und haben gestern alle Geschäfte für immer geschlossen. Mainz, Wiesbaden und Frankfurt existieren nicht mehr. Worms wird von Fotogena (Darmstadt) weiter geführt, mit der gleichen, guten Mannschaft heißt der Laden jetzt Fotogena Worms. Auch Ingelheim hat einen neuen Eigentümer.

Seit 104 Jahren war Besier fester Bestandteil am Rhein – 5 Filialen und 70 Mitarbeiter – davon bleiben nur 2 kleine Filialen übrig.

Die Angstgegner sind Amazon, Ebay und auch AC-Foto, Foto Erhardt, Technikdirekt machen viel Online-Handel. Im Technikhandel ist gute Beratung am wichtigsten – doch kein Fotogeschäft hat es bisher geschafft – sich seine Beratung extra honorieren zu lassen. Und das wäre letztlich die einzige sinnvolle Maßnahme aus meiner Sicht. Eine Beratung muss 30-50 € kosten, die beim Kauf einer Kamera oder teuren Zubehörs auf den Kaufpreis angerechnet werden. Sicher werden das viele preisbewusste, deutsche Aldi-Käufer nicht hinnehmen und trotzig weiter im Internet beim billigsten Anbieter bestellen – doch da gibt es eben keine Beratung. Und sogenannte Fachzeitschiften, Internet-Tests und Erfahrungsberichte können das nur in einem Teil der Fälle abfedern. Eine Kamera und ein Objektiv oder Stativ muss man anfassen und ausprobieren. Das könnte man auch 2-4 Wochen lang im Versandhandel – doch der Ärger ist vorprogrammiert, wenn man dem gleichen Händler (vor allem Amazon!) mehrfach Geräte zurücksendet, die einem nicht gefallen. Für mich sind jetzt auch Städte wie Wiesbaden und Mainz uninteressant geworden. Und Frankfurt werde ich auch nicht mehr wegen der Fotogeschäfte besuchen.

Was anspruchsvollen Kunden bleibt, sind die 6 Calumet-Filialen – aber auch die lassen ein riesiges Loch zwischen Düsseldorf, Berlin und Stuttgart und einige wenige andere engagierte Foto-Geschäfte mit noch relativ guter Beratung.

Wenn Canon und Nikon und Panasonic nicht bald eigene Shops eröffnen, ist der deutsche Fotomarkt gestorben.

Die japanischen Hersteller haben das Sterben mit verursacht.

Von den geringen Gewinnmargen, kann nach dem Wegfall des Bilder- & Rahmengeschäfts kein Fotogeschäft mehr leben.

Der Internethandel mit dem Zwang so viel wie möglich, so schnell wie möglich zu verkaufen, setzt bei jeder neuen Kamera einen schnellen Preisverfall in Gang, der nicht sein müßte.
Denn im gleichen Maß wie die Preise sinken, werden auch die Foto-Geräte, die wir schon besitzen, weniger wert.
Das Leica- & Apple-Prinzip mit festen Preisen ist aus meiner Sicht das weitaus bessere und auch günstigere für den Käufer.

Ein weiteres Problem sind die Fotografen selbst, die die nur auf den Preis schielen und bis heute nicht verstehen wollen, das es keine Gewinnmarge von 30-40% gibt.
Realistisch sind 5-10% und bei wenigen Artikeln der Japaner und bei Leica auch mal 20%.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht