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Filo Rings

Kategorie ‘General’

1. Januar 2013
Weihnachts – Lesebuch/Reader = Pad

Pad Erfahrungen:

Ich habe die etwas preiswerteren von Medion, die Plastik-Brettchen von Samsung und Asus und die Originale von Apple in den letzten 3 Jahren vielfältig ausprobiert.

Keines hat mich wirklich zufriedengestellt – doch jetzt wird es besser.

Wer unbedingt mit Google und Android kämpfen will und mit seinem Geld lieber Asien als die USA unterstützt, soll sich Samsung kaufen. Meine Welt ist es bisher nicht. Und es passt natürlich auch nicht in meine professionelle Arbeitskette aus IMac und IPhone.

Buch-Reader

Sind eigentlich oft Blödsinn. Klar sie sind billiger, sie sind leichter und handlich und die Schrift ist aber nur dann gut zu erkennen wenn viel Umgebungslicht da ist. Das Blättern ist sehr langsam, die Speicher sind sehr klein, farbige Darstellungen sind nicht möglich – also wer nur Bücher liest, da kann das eine kurze Zwischenlösung sein – aber auf Dauer kann nur ein echtes Farb-Pad überzeugen und die gibt es ja inzwischen auch in handlicher 7“ und 8“ Größe. Wenn Reader – dann aus meiner Sicht nur den von Sony, alle anderen sind noch viel schlechter oder mit Knebelverträgen und Werbung verbunden (Kindle und Co.).

Größe

Ich finde die 10“ Geräte zwar wunderbar zum Fotos zeigen, besonders mit Retina-Display – aber sonst sind sie sehr unpraktisch. Immer zu groß zum transportieren, immer zu schwer zum längeren Lesen (600-700g ohne Schutz-Hülle), stromhungriger und einfach zu unförmig und wenig griffig zum entspannten halten.

Durch das Gewicht, neigen sie auch schneller zu Stürzen und dann zu Schäden. Mir wäre ein Pad zum zusammenklappen in Form eines dünnen Taschenbuchs am liebsten – doch der Aufwand 2 Bildschirme permanent zu synchronisieren, ist noch zu hoch, bisher hat sich nur Sony an diese Technik gewagt und ist auch gescheitert.

Apple hat auch hier wieder als einziger richtig erkannt (entgegen der Prognose von Steve Joobs – auch Genies irren!) wie groß und wie schwer ein Pad sein sollte – so daß es noch von einer Hand im Hochformat mit Mittelfinger und Daumen gehalten werden kann – also knapp 8“. Und das Gewicht sollte 300g keinesfalls überschreiten – was aber noch kaum möglich ist, da die Schutz-Umschläge meist schon 200g und mehr wiegen.

Zahlen de Facto:

Apple IPad Retina (2013)  24 x 18,6 x 0,94 cm groß & wiegt 660g — Monitor = 20 x 15 cm (2048 x 1536 Pixel) – 64GB = 660€
Apple IPad AIR (2014)       24 x 16,9 x 0,75 cm groß & wiegt 480g — Monitor =  20 x 15 xm (2048 x 1536 Pixel) – 64GB = 660€
Samsung Note 10″ (2014)  24 x 16,9 x 0,75 cm groß & wiegt 550g — Monitor =  21,5 x 13,5 cm (2048 x 1536 Pixel) – 16GB – 3GB RAM= 660€ /64GB SDmini-Karte = 50€
MacBook Air 13″ (2014)     32,5 x 22,7 x 1,7 cm groß & wiegt 1350g – Monitor = 28,6 x 17,8 cm (1440 x 900 Pixel) – 256GB – 4GB RAM = 1300€

IPad Mini (2012):                 20,0 x 13,5 x 0,72 cm groß & wiegt 312g/320g – Monitor= 16×12 cm
IPad Mini Retina (2014):   20,0 x 13,5 x 0,75 cm groß & wiegt 330g/340g – Monitor= 16×12 cm

Das heißt, ein IPad Mini mit 8“ zeigt bei halbiertem Gewicht nur 1/3 kleine Bilder und seine Darstellung ist mehr als 4x so groß wie die des IPhone 5.

Das IPad 10“ verschenkt viel Bildfläche durch den breiten Rand von gut 2 cm, das IPad Mini kommt mit deutlich weniger Geräterand aus.

Schutz

Alle IPads außer dem Samsung Note sind sehr empfindlich, daher ist es nicht empfehlenswert die Rückseite ohne Schutz zu verwenden und die Frontseite ohne Abdeckung zu transportieren.

Die Faltbaren, magnetischen Abdeckungen sind bestenfalls witzig – aber sonst extrem teuer und schützen nicht die Rückseite. Da gibt es weit bessere und preiswertere Lösungen zum Aufklappen mit Rückschale.

Speicher – besser deutlich mehr als 16 GB!

Für jedes Pad gilt – wenn Sie Fotos, Musik, Bücher, Zeitschriften, Dateien, Apps darauf laden wollen – entweder freunden Sie sich mit einer Cloud an und lagern die Dateien aus oder nutzen zuhause ihren Hauptrechner als Daten-Parkplatz – (wichtige App: PhotoSync – klappt schnell und problemlos zum übertragen aller Fotos!) oder besser sie kaufen gleich Versionen mit mindestens 64 GB Speicher. Sonst ärgern Sie sich rasch, weil schon die Apps (Zeitschriften, Bücher, Musik) und die immer neuen Betriebssysteme von 16 GB schnell nur noch 6 GB übrig lassen.
Bei Auslieferung sind von 16GB meist nur noch 10-11 GB frei, 5-6 GB benötigt das Betriebssystem.

3G Internet Verbindung mit Sim-Karte

waren in vielen Fällen Unsinn, da ja die meisten ein Handy mit Bluetooth besitzen und darüber eine Datenverbindung leicht und schnell aufbauen können – die 130€ Aufpreis konnten Sie sich sparen und dafür lieber mehr Speicher kaufen. Es sei denn Sie möchten das IPAD unterwegs mit GPS nutzen – denn wenn der Sim-Kartenschacht fehlt – fehlt auch der GPS-Chip im IPAD. Mittlerweile steuern wir aber auf das LTE-Zeitalter zu – dann ist ein deutlich schnelleres LTE-Netz verfügbar und die Geräte sollten LTE-Fähig sein.

Bedenken sie:

Sie können alle Bluetooth-Tastaturen bequem mit dem Pad nutzen, Apple Nutzer haben meist bereits eine.

Siri Spracherkennung kann eine große Hilfe sein und wird immer besser, in Zukunft wird man auch lange Texte einfach und schnell diktieren können und muß nicht mehr selbst schreiben.

Sie können ein IPad auch auf den Schreibtisch stellen und als Bildhalter mit Diashow-Funktion verwenden.

Weiß ist in und zeigt Fingerabdrücke nicht so deutlich – aber auf einem schwarzen Pad wirken Fotos viel brillanter und schärfer.

Kamera: sehr praktisch für Facetime – telefonieren und den anderen dabei sehen können, aber wenig praktisch für Fotos, schon gar nicht unterwegs.

Ergebnis:

Trotz etwas weniger Fenster-Platz für schöne Fotos (1/3 weniger im 4:3 Format) ist für mich das IPad Mini der beste Kompromiss und auch noch gut um bei Kunden Fotos zu zeigen oder meine Fotos auf dem Schreibtisch zu genießen. Der Spaß kostet allerdings mit 32 GB Speicher auch 430€.

Noch kleinere Pads mit nur 7“ Diagonale finde ich uninteressant und so lange es keine schnelle Technik gibt um es faltbar zu gestalten ist das Mini mit knapp 8 Zoll Diagonale und geringem Rand die bisher gelungenste Umsetzung der Pad-Idee.

 

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht, Praxis-Tests

 

18. Dezember 2012
Sony 4,0/10-18 mm OSS NEX

Sony China-Ware

oder doch gefertigt von Tamron? Letztlich Nebensache, wenn die Qualität stimmt. Mit 850€ ist es nicht wirklich leicht zu bezahlen, doch vergleicht man mit Olympus 5,6/9-18 mm (600€) und Panasonic 4,0/7-14 mm (1100€) – dann scheint der Preis durchaus angemessen.

Das ist der Sprung – den Sony gebraucht hat – ein knackscharfes, schnelles, bildstabilisiertes und kompaktes Superweitwinkel-Zoom = 4,0/15-27 mm (KB).

Sony zeigt nach Panasonic (7-14 mm) und Olympus (9-18 mm) sein erstes Super-Weitwinkel-Zoom-Objektiv für spiegelfreie Kameras. Sony schöpft aus dem vollen, denn 18 mm Auflagemaß ermöglichen ganz neuartige Bauweisen und Kompaktheit. Es ist noch etwas kompakter und deutlich leichter als das 4,0/7-14 mm Panasonic.
Superweitwinkel-Zooms und Fisheye-Objektive sind der Tabasco in der Fototasche.

Ich bin bei Super-Weitwinkel-Objektiven sehr verwöhnt. Früher war nur ein Schneider-Kreuznach an der Großforamt-Kamera gut genug. Dann war ich unterwegs mit 14 mm Canon; 18 mm Zeiss und 7-14 mm Olympus. Bisher waren sie sehr groß und schwer und Sigma setzte seit mehr als 15 Jahren die Bestmarken mit 3,5-4,5/15-30 mm und 4,5-5,6/12-24 mm und 4,5-5,6/8-16 mm Halbformat.
Canon hat ein 16-35 mm und ein 17-40 mm und für’s Halbformat das 3,5-4,5/10-22 mm. Nikon bietet mit Verspätung: 14-24 mm; 17-35 mm und 16-35 mm und für Halbformat ein 10-24 mm.
Sony war in dem Bereich außer mit dem 16-35 mm Zeiss bisher nicht wirklich präsent und Pentax hatte ein Fisheye-Zoom 10-17 mm und ein 12-12 mm für Halbformat. Tamron bietet 10-24 mm und Tokina 11-16 mm und 12-24 mm für Halbformat.
Mit 670g und 12 cm Baulänge hält sigma den Bildwinkel-Rekord mit dem 12-24 mm.
Ich mag diese Extreme, sie setzen Ideen frei und wenn einem nichts mehr einfällt – damit geht immer noch etwas neues.
Die beste Bildqualität liefert bisher Olympus mit dem gewaltigen 4,0/7-14 mm FT.
Doch auch sein leichteres Panasonic Pendant muß sich keineswegs verstecken. Doch beide haben eine stark gewölbte Frontlinse, die schwer zu reinigen ist und jedes Staubkorn wird scharf im Foto abgebildet. Starke Krümmung der Frontlinse bedeutet auch immer Filterverzicht und Stummel-Sonnenblenden.

Auch das Sony 4,0/10-18 mm OSS ist gewölbt, aber nicht so dramatisch. Filter lassen sich mit nur 62 mm Durchmesser leicht einschrauben und die Sonnenblende ist relativ groß und bietet guten Schutz. Die Fassung ist mit glattem Aluminium verkleidet und das Zoom ändern seine Baulänge je nach gewählter Brennweite.
Mit diesem neuen Superweitwinkel ergeben sich endlich ganz neue Möglichkeiten für die Reisefotografie –  Sony 4/10-18 mm OSS + Tamron 6,3/18-200 mm VC + Zeiss 1,8/24 mm + Samyang 2,8/8 mm Fisheye – was braucht man mehr?

Was definitiv noch besser werden muß – bei allen Nex Kameras ist der Sucher – denn er rauscht bei weniger Licht schon sehr dramatisch – daß muß nicht mehr sein, wie Panasonic, Olympus und Fuji aktuell beweisen.
6,3 cm lang (9,5 cm mit Sonnenblende)  – 7 cm Durchmesser – 225 g leicht  (Panasonic 4,0/7-14 mm = 8,3 lang – 7 cm Dm – 300g leicht)

LICHT:
+ OSS Bildstabilisator
+ 62 mm Filter-Gewinde
+ leicht und handlich
+ große, wirksame Sonnenblende
+ nicht völlig überteuert
* durchgängige, hohe Lichtstärke
+ flotter, lautloser Autofokus
+ kaum CA
+ kaum Vignettierung

 

SCHATTEN:
– etwas kurzer Brennweitenbereich
– dem Panasonic 7-14 mm etwas im Bildwinkel unterlegen
– hoher Preis 850€

WIRD weiter ergänzt!

UMsehen
nachdem Olympus jetzt endlich einen sehr guten Sensor verwendet (von Sony) und nach seinem großen Misserfolg und teuren Investment für FT und dem gigantischen Finanzskandal jetzt preislich die Sau raus lässt – ist es nur logisch, daß sich bisherige Olympus-Fotogrfaen nach den Alternativen umsehen. Die Preise für Zubehör, für fehlende Sonnenblenden, für metallverkleidete Festbrennweiten, für wenig haltbare Retro-Kameras sind einfach sehr unverschämt und haltlos.Ich hatte die erste Sony Nex 5 – dann die 5N mit Sucher und jetzt die Nex 6 – da die Sensoren alle von Sony kommen – hat Sony den Vorteil des rund doppelt so großen Sensors wie mFT. Bei den bisherigen Objektiven war das aber auch von Nachteil, die Konstruktionen deutlich größer. Doch jetzt ändert sich das Blatt, mit 1,8/35 mm; 5,6/16-50 mm Pan und 4,0/10-18 mm – die alle sehr kompakt und sogar handlicher als die mFT-Pendants sind.
Bei Sony-Nex fehlt noch einiges: ein viel besserer Sucher, ein voll beweglicher Monitor und einige wichtige Objektive:

2,8/16-55 mm
2,8/40-135 mm
4,0/55-200 mm
5,6/60-266 mm
2,0/60 mm Macro 1:1

Doch schon jetzt ist absehbar, Sony Nex wird sich neben mFT durchsetzen und noch länger vor Samsung, Fuji, Nikon, Pentax und Canon positioniert sein.
Insgesamt ist Sony bisher knapp hinter Olympus die Nummer 2 im Segment der DSLMirrorless-Kameras.
Dicht gefolgt von Panasonic.



 
 

17. Dezember 2012
Olympus M.Zuiko Digital 1,8/17 mm MSC

Die 2 Seiten der Medaille

Heiß begehrt – die 35iger Brennweite

so wie jeder nach den zwei-drei Zooms mit 2,8er Lichtstärke strebt (16-35 – 24-70 – 70-200)
So halten die meisten Fotografen eine 35iger Festbrennweite für unentbehrlich.  Olympus hat deshalb jetzt ein 17er konstruiert, noch vor einem 25iger – denn auch die 50mm Brennweite ist bei Kleinbild sehr beliebt. Es ist eine alte Diskussion, der eine ist eher ein 50iger Typ – der andere ein 35iger. Ich war immer ein 35iger – dazu dann noch ein 90iger und ein 24iger und die meisten Motive sind gut im Kasten. Die 50iger Menschen brauchen dann meist noch ein 28iger und ein 90iger, wobei die 28 mm Brennweite mich nie überzeugt hat und mir immer zu langweilig war – mir ist ein 24iger oder 21iger lieber. So sind wir alle verschieden. Heute gibt es aber extrem lichtempfindliche Kameras, die die Lichtstarken 20 mm; 21 mm , 24 mm und 28 mm praktisch überflüssig machen. Denn ein 2,8/12-35 mm oder gar 4,0/7-14 mm ist auch nicht mehr groß und schwer und zeigt ebenfalls Leistung und eine etwas geringere Schärfentiefe spielt nur bei wenigen Motiven im Weitwinkelbereich eine Rolle – dann müsste man schon ein 1,4/24 mm einsetzen – am Vollformat und nah ans Motiv heran gehen – sonst gelingt Freistellung mit jedem 1,4/50 mm und vor allem mit 1,8/90 mm erheblich besser. Mir gefällt der Brennweiten-Zauber des 1,7/20 mm von Panasonic sehr gut – es verzeichnet noch etwas weniger und zeigt etwas mehr im Bild als das 25iger, bei sehr hoher Lichtstärke. Dazu das unverzichtbare 1,8/45 mm und ein Zoom (2,8/12-35 mm) und damit geht heute das Meiste und Malen mit Licht ist damit auch toll möglich.
Das 17er in allen Ehren – aber schauen Sie ob die Brennweite für Ihre Motive und Ihre Bildsprache auch das richtige ist.

Olympus hochwertige Zuiko-Objektiv-Festbrennweite

Das brandneue Olympus M.Zuiko Digital f: 1,8/17 mm MSC ist da.

Seine Auflösung und Schärfe beeindruckt schon bei Offenblende und abblenden führt nur zu einer Verbesserung der Randschärfe, doch schon bei f:4,0 erreicht es seinen Leistungszenith. Ab f: 2,8 verringert sich die Vignettierung auch an Panasonic-Kameras sichtbar.

Es ist herrlich modisch in silber gefertigt, fast schade, dass es nicht auch in weiß verfügbar ist. Klarer Vorteil, es ist nicht geschwärzt, ergo kann auch kein Lack verkratzen oder gar ablösen. Und zum Glück sind die Olympus mFT Kameras ja auch in silber verfügbar. Endlich ein wunderbar kleines, leichtes Standard-Objektiv höchster Lichtstärke. Die Metallkonstruktion wird ohne Sonnenblende geliefert. Die runde Metallsonnenblende ist wirksam berechnet und bietet excellenten Schutz. Es gibt sie mit klassischem Feststellrad passend in silber dazu. Sie lässt sich schnell und leicht auch verkehrt herum auf’s Objektiv drehen – sie hat kein Bajonett und klemmt in jeder Position. Damit ist die Kombination mit nur 140g ein Federgewicht. Es hat einen wunderbar kleinen Frontdurchmesser, dadurch weniger Gefahr von Fingerabdrücken und weniger Angriffsfläche. Es ist mit neuer Zero-Beschichtung versehen, die man nicht zum Putzen anhauchen sollte. Der Filterdurchmesser beträgt 46mm und hat ein Metallgewinde.

Der 1 cm breite Fokusring dreht nicht mit und ein sehr schneller AF ist dank MSC-Konstruktion lautlos sicher gestellt. Auch bei wenig Licht arbeiten die Olympus und Panasonic-Kameras hervorragend schnell mit dem 17er. Durch leichtes zurückziehen wird die eingravierte Entfernungsskala sichtbar und das Objektiv lässt sich butterweich manuell scharf stellen. Manueller Fokus steht also immer blitzschnell zur Verfügung. Das solide Metallbajonett schafft zusätzliches Vertrauen. Ein wertiger Metalldeckel zum Überstülpen (LC-46B) wird ebenfalls als Extra angeboten. Es braucht keinen Bildstabilisator – denn es wird in allen Olympus-Kameras besonders wirksam stabilisiert. Gemessen an anderen Plastik-Objektiven ist der Preis von 550€ völlig angemessen und garantiert höchste Abbildungsleistungen und präzise Serienfertigung.

 

Olympus neue China-Ware

Seine Auflösung und Schärfe sind sehr gut bei Offenblende und abblenden erzielt eine Verbesserung der Randschärfe, doch erst ab f:4,0 ist die Schärfe spitze. Vor allem an Panasonic-Kameras vignettiert es doch recht deutlich, ab f: 2,8 hält sich die Randabschattung in Grenzen. Im optischen Vergleich zeichnet es recht schön, doch findet es im 1,4/25 mm Leica DG Summilux sofort seinen Meister. Das Bokeh, die Farben, die Verläufe und die Schärfe des Leica sind einzigartig – damit kann sich das Zuiko nicht wirklich messen. Es ist eher in der Liga des günstigeren 1,7/20 mm Panasonic angesiedelt. Doch dem hat es den schnelleren AF und die Metallkonstruktion voraus.

Das lange erwartete 17er ist ganz in silber gehalten, auffällig und an schwarzen Kameras muss man sich als ernsthafter Fotograf an den Zebra-Look erst gewöhnen oder man verzichtet dankend. Olympus hat inzwischen endlich auch eine schwarze Version angekündigt – deren Lack haltbar ist. Mit einer silbernen Kamera und silbernem Objektiv auf Motivjagd zu gehen wäre mir zu auffällig und zu wieder. Es ist mit f:1,8 relativ lichtstark – aber es entspricht am großen Format einem 3,5/35 mm mit einer großen Schärfentiefen-Ausdehnung. Doch im Reportage-Bereich spielt das eine untergeordnete Rolle, da ist Schärfentiefe ja oft sogar erwünscht. De facto ist es 1/3 Blende lichtstärker als die 2,0/35 mm Konstruktionen und nur 2/3 Blenden lichtschwacher als die lichtstärksten 35iger der Welt (Leica, Canon). Das 17er ist natürlich nur außen aus Metall, das Innenleben ist unschwer erkennbar aus Polycarbonat. Immerhin hat Olympus eine dünne Metallblende um die Frontlinse eingesetzt (vermutlich aufgeklebt) – die Rückseite zeigt ganz deutlich die Polycarbonat-Innenkonstruktion. Aber an hochwertigen Kunststoffen ist ja heute nichts mehr schlecht.

Leicht ist es, ein vergleichbares Canon 2,0/35 mm für KB-Format wog aber auch nur 210g. Die Einschraubfassung für Filter ist relativ klein, ist sie wirklich aus Metall und verbeult sie dann nicht bei leichtem Anschlagen? 46 mm Filterdurchmesser zwingen die meisten zum Neukauf von Pol- und anderen Filtern. Der schmale Fokussring lässt sich nach zurückziehen auch manuell betätigen, allerdings ist er Lichtjahre entfernt vom Leica oder Olympus Zuiko-Feeling der 80iger Jahre. Er ist gedämpft, hat aber 1 mm Spiel und läuft alles andere als butterweich. Das Drehen verursacht ein schleifendes Geräusch. Doch er wird kaum jemals gebraucht, den der schnelle MSC-AF kann praktisch immer sein Ziel sicher finden. Daher ist die manuelle Einstellmöglichkeit in dieser aufwendigeren Form kaum jemals notwendig.

Das Metallbajonett wird nur von 4 Schräubchen im Polycarbonat gehalten. Die silberne und runde Metallsonnenblende ist wirksam berechnet und bietet guten Schutz – doch sie kostet wahnsinnige 70€ (Made in China). Die dämliche Feststellschraube hatten wir alle gehofft nie wieder zu sehen, doch sie ist wieder da. Wie lange die Klemmung hält, wird sich zeigen. Die Blende LH 48B wiegt 26g, verfügt über kein Bajonett und lässt sich mit etwas Kraft abziehen. Mit der blöden Schraube ist die Gefahr groß überall hängen zu bleiben, bis sie ganz abreißt. Sie lässt sich nur mit 2 Händen befestigen und das keinesfalls wirklich schnell. Ein Bajonett wie das von Panasonic ist hier immer im Vorteil. Der billige Plaste-Deckel lässt sich innen nicht greifen und mit aufgesetzter Blende lässt sich der Deckel nur schwer vom Objektiv entfernen. Bei einem so teuren Objektiv wäre ein ausgeklügelter Metall-Deckel mit Polfilter Pflichtzubehör. Außerdem hätte man die Sonnenblende so konstruieren können, dass ein wertiger Metall-Deckel nach unten klappbar ist. Es verzichtet leider auf einen eingebauten Bildstabilisator und macht daher an Panasonic-Kameras etwas weniger spaß – nur letztlich kauft man die Lichtstärke ja auch um sie zu benutzen und Dank rauscharmen 6400 ISO Empfindlichkeit wird es sicher auch mit Lumix-Kameras selten zu Verwacklungsunschärfe kommen.

Etwas, daß mir weniger gefällt ist der kleine Glasdurchmesser, der heute bei vielen neuen Objektiven angewendet wird. Die Objektive wirken nicht mehr wie hochwertige, lichtstarke Festbrennweiten, obwohl die kleinere Frontlinse natürlich weniger empfindlich ist und preiswerter zu produzieren.

Im Vergleich: Es bildet relativ groß ab – Maßstab 1:6,25 bezogen auf Vollformat – doch 1,4/25 mm Leica bildet größer ab (1:4,5) – 1,7/20 mm Panasonic (1:3,8) noch erheblich größer – 5,6/14-42 mm (1:3) noch einmal größer und 0,95/17,5 Voigtländer schafft sogar 1:2. Für alle die gerne ungewöhnliche Aufnahmen schaffen, wird hier ein Zoom von Vorteil sein.

Für satte 550€ bekommt der Olympus-Fan hier das richtige „Seht her ich bin toll“ – Objektiv – nicht modisch sondern banal old-fashioned.

Es wird als Premium-Objektiv angepriesen – doch Premium scheint hier nur der Preis zu sein.

Autofokus-Alternativen für mFT:

2,8/17 mm Olympus – langsamer Focus, nie besonders scharf

1,7/20 mm Panasonic – langsamer AF, aber klein und preiswert & sehr scharf

1,4/25 mm Leica – teuer, groß, tolle, unvergleichliche Abbildung & sein Geld wert

2,8/19 mm Sigma – poor mens lens, aber sehr scharf

und MF 0,95/17,5 & 0,95/25 mm Voigtländer

Sieben Möglichkeiten seinen Reportage-Stil zu vervollkommnen und alle klein und relativ unauffällig – lang lebe MicroFourThirds!

Abbildungsleistung:  ****
AF-Funktion: ****
Fassung: ****
Preis-Leistung: **
Zubehör: *
Objektiv im Vergleich: ***

LICHT:
+ klein und handlich
+ sehr schneller, lautloser Autofokus
+ große, wirksame Sonnenblende nur Optional
+ sehr hohe Schärfe schon bei Offenblende
+ sehr geringe Vignettierung
+ schöne Farbqualität
+ in Schwarz oder Silber zu haben

SCHATTEN:
– nur an Olympus Kameras bildstabilisiert
– dem Panasonic etwas im Bildwinkel unterlegen
– zum Freistellen an mFT nicht lichtstark genug
– hoher Preis 550€
– wird nackt verkauft, ohne Sonnenblende und Beutel
– gewisses Misstrauen in China-Produktion und Qualität

Der Preis ist für mich immer zweitrangig, wenn ich herausragende Qualität und Eigenschaften bekomme oder einfach bekomme, was sich mir wünsche.

Über den Preis würde ich kein Wort verlieren, wenn es in schwarz mit Sonnenblende und wertigem Deckel verkauft wird – dann fände ich sicher dafür einen Platz in meiner Fototasche.

Olympus Premium-Festbrennweiten:
2,0/12 mm – 1,8/17 mm – (1,8/45 mm) – 1,8/75 mm
es fehlen: 4,0/10 mm – 1,4/25 mm – 2,8/150 mm – 4,0/300 mm

unbedingt empfehlenswert und wichtig finde ich bisher nur das 1,8/45 mm.
Das 2,0/12 mm braucht man zu selten und es gibt jetzt das 2,8/12-35 mm. Das 1,8/75 mm ist dem einen zu lang und dem anderen zu kurz, es gibt nicht so viele Motive, die es zwingend erfordern.