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Filo Rings

Kategorie ‘Kameras im Test’

14. Juli 2019
Mehr Nikon Z6 Fotos – Konzentrierte Arbeit

ich bitte um Nachsicht – ich liebe Bildserien!
Sogar mehr als Filme – auch wenn der Ton fehlt, weil nur die Bildserie einem alle Bilddetails und Motivbewegungen so klar und wunderbar erlebbar macht!
Es ist hier unmöglich ein bestes Bild heraus zu schneiden, alle haben eine Aussage und zeigen Konzentration und Vergnügen bei der Arbeit.

Die Serie entstand ungestellt, lautlos, ungestört – gestellt und bewusst wäre sie so nicht gelungen.


 

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10. Juli 2019
Nikon Z – on the run

Nikon Z6

Ich habe die Nikon Z6 seit einer Weile im Dauertest. Sie ist zwar nicht wirklich eine gut ausgewogene Kamera für mich, weil sie mir nicht die Geschwindigkeit bietet, die ich für bewegte Tiere brauche.
Aber ich will ja nicht nur meckern.

Nikon Z – verlorene Tradition
Was ist denn jetzt besonders gut gelungen an der Z6 und letztlich auch an der Z7 und was ist misslungen?
Ausgerechnet Canon und ebenso Nikon haben ein großes Einsturzloch mit ihren neuen spiegelfreien Kameras ausgebuddelt – was ihnen so keiner zugetraut hat. Das es bei Olympus und später dann bei Leica und Sony besonders holprig lief mit der Anordnung von Hebeln, Schaltern, Drehrädern, Griff, Akku, Autofokus hat ja keinen ernsthaft verwundert. Aber das nun Canon und Nikon genauso schlimm beginnen und vielleicht 2-3 Kameragenerationen brauchen, das ist schon ein starkes Stück. Entweder will Nikon seiner Zeit schon zu weit voraus sein, in der Hinsicht, das der AF sich künftig selbst entscheidet mit welchem Motiv er es zu tun hat, ob sich das bewegt und darauf selbstständig sein Ziel anlegt… anders kann man sich nicht erklären warum der Traditionshersteller zwar jede Menge Knöpfe und Räder anlegt, aber nur wenige perfekt und die Autofokus-Bedienung ganz verändert.
Ich habe jetzt einige Zeit und viele 1000 Fotos damit belichtet.
Der Sucher ist derzeit der beste elektronische Sucher, den meine Augen kennen. Er ist sogar explizit besser als hochauflösendere Sucher von Leica, Fujifilm, Panasonic und sowieso weit besser als alles was Olympus, Sony und Canon uns da anbieten. Er ist groß, präzise, hell, aber nicht zu kontrastreich.
Der Sensor liefert wie bekannt und einwandfreien Fotos auch mit hoher Dynamik oder hoher Empfindlichkeit steht hier nichts im Wege!
Die Haptik ist zunächst sehr gut. Die Z-Kameras liegen gemesssen an anderen spiegelfreien Kameras zunächst schwer und satt in der Hand. Und sie sind bis zu 1/4 leichter als DSLR-Kameras. Trotzdem, der kleine Finger passt nicht richtig unter den Gehäusegriff, es fehlt fast 1 cm, aber ein Zusatzgriff ist bisher nicht vorgesehen. Wohl um das kleine, leichte Bild nicht zu stören. Dann sind die +/- Taste und die Serienbild-Taste völlig sinnfrei platziert und nicht gut zu erreichen. Nikon war nicht in der Lage den Sicherungsknopf von Panasonic zu nehmen um sein letztlich überflüssiges Mode-Drehrad links oben vernünftig zu arretieren. Drücken und gleichzeitig Drehen ist von Vorgestern! Noch mehr kann der Klapp-Monitor nerven, der nicht für Hochformat geeignet ist – woran ja auch Sony kläglich scheitert. Der Akku ist bewährt gut und 2000-3000 Serienbilder sind in JPEG möglich. ‘
Also nicht, dass die Kamera eigentlich klamm ist (5,5 B/SEK)  und Sucher und Akku für viele überraschend, auch nicht – sondern die Bedienung und der Klapp-Monitor und für die meisten eben auch der alleinige XQD-Speicherkarten-Schacht – sind die Problemzonen.
Panasonic zeigt in der G9 allen wie eine Kamera heute aussehen muss und auch da kann man noch Kleinigkeiten optimieren.
Also eine Z9 sollte Nikon in dieser Form nicht zu bringen! Die braucht eine Mode-Taste, ein schnelles Drehrad links für Bildserien und AF-Wahlthebel rechts am Daumen.
Für mich ist eine Z6 nach dem Firmware-Update mit rund 1500€ halbwegs fair ausgepreist – die Bedienung braucht noch Nachhilfe. Aber die Japaner sind da extrem stur, ich würde mich nicht wundern, wenn kommende Z-Kameras ähnliche Fauxpas-Pas aufweisen.
Gemessen daran war die Lernkurve von Sony fast schon steil und bei Panasonic exemplarisch gut – nur das die jetzt ihre S1 Studiopanzer vergeigt haben.
Die Nikon Z7 ist für mich zu dem Preis gar keine Option, weil sie eben nicht die besten Eigenschaften der D850 in sich vereint und keinesfalls ein Allrounder ist. Selbst für 2300€ würde ich da zurückhaltend bleiben. Der Sensor reißt es da nicht heraus. Und für Panasonic‘s S-Klasse gilt genau das gleiche und die sind zu schwer und zu klobig.
Meine ganze Hoffnung liegt damit automatisch auf Sony.Die müssen einfach den Klappmonitor beseitigen, den Sucher weiter verbessern und die Bedienlogig weiter optimieren. Jetzt muss ich damit leben, denn sie bieten bei weitem die schnellsten und weitestgehend effektivsten Kameras.

Anders betrachtet, ist die Nikon Z6 gemessen an der Panasonic S1 oder Canon EOS R wirklich gelungen und schon ein echter Lichtblick unter den Kameraneuheiten. Und eine Sony Alpha 7III würde ich erst gar nicht dagegen antreten lassen, so schlecht empfinde ich deren Sucher. Die Canon schlägt sie in praktisch allen Punkten außer beweglichem Monitor und Staubschutz-Rollo.

In der erreichbaren BQ ist sie zwar weder der Alpha 7RIII noch der D850 aus eigenem Hause gewachsen – trotzdem, schon beim ersten Kontakt ist sie eine Wohltat, leicht, griffig, lautlos und der Z-Sucher ist noch einmal erheblich besser und schöner als Sonys Sucher und so nah am D850 Sucher, wie sonst keine andere Kamera. Es ist ja nicht die Auflösung alleine (da lösen Panasonic Leica und Fuji GFX100 noch höher auf), es ist der Überblick, die Detail- Schatten und Dynamik-Wiedergabe! Mit Brille sind die Sony Sucher nur schwer komplett zu erfassen und die Fujis nur wenn man die Bildgröße reduziert. Ich habe mal mit allen modernen Elektrosuchern verglichen, nichts kommt auch nur nahe an den Nikon Sucher heran! Canon EOS R ist ebenfalls sehr gelungen, aber Sony, Fuji, Panasonic, Olympus und Leica müssen sich dagegen noch erheblich steigern!

Auch wenn ich die Nikon-Z-Bedienung komisch und bisweilen unüberlegt finde, fühlt man sich doch auch ein bisschen zu Hause und lernt schnell die Kamera zu beherrschen. Der AF wird jetzt vorne rechts unten aktiviert und mit den Drehrädern zwischen AF-S, AF-C, M und auf dem anderen die Größe der Messfelder eingestellt. Die Bedienung in Daumennähe fände ich da noch besser, leider kann das aber nicht sinnvoll umprogrammiert werden.
Die Serienbildfunktion versteckt sich hinten ganz rechts unten, vermutlich soll man sie mit dem Handballen einstellen… was hat sich Nikon dabei gedacht? Die Kamera ist sowieso nicht so schnell, also gleich auf Serienbild einstellen und dabei belassen?

Das Info Display ist auf dem Oberdeck hoch willkommen, die +/- Korrektur ganz rechts außen verleitet den Zeigefinger wieder zum krampfen – dafür gehört der blöde Filmbutton ausgemerzt.
Jetzt wünschte ich nur meine modernen Sony-Objektive passen an das Z-Bajonett – denn beim Wunsch nach schnell zahlreichen Nikkor-S-Objektiven bleibt einem bei den geforderten Preisen bisher der Wunsch im Hals stecken…

Für rund 2000€ mit Adapter und 4/24-70 mm kann man auch nicht klagen, da bekommt man bei Nikon allemal mehr Qualität in die Hand als derzeit bei Canon, Sony oder Panasonic und Leica.

LICHT:
+ der Sucher ist super, der beste langsame Elektro-Sucher bisher!
+ die Haptik ist gut, ergonomischer als Sony
+ sehr attraktiver Preis – rund 1500€ für Gehäuse alleine
+ AF auch mit Nikon F-Objektiven sehr gut, nach Sony und Olympus am Drittbesten
+ 3000 langsame Serienaufnahmen in JPEG kein Problem, alles mit einem Akku
+ wird nicht warm
+ aufladbar über USB und Power-Bank
+ einwandfreie BQ erreichbar, auch in JPEG

+ Augenerkennung funktioniert seit FW 2.0 sehr gut
hochauflösender Monitor (2 MB) mit Touch-Funktion
+ besserer 5-Achsen Bildstabilisator als Sony!


SCHATTEN:
– Dunkelpause und stotternde Darstellung beim Serienbildmodus
– insgesamt eher langsam
– AF-Einstellung zunächst verwirrend
– AF auch mit Firmware 2.0 noch nicht auf schnellstem Sony Niveau
– kein Touch-Screen AF beim Blick durch den Sucher
– linkes Mode-Rad in der Form meistens überflüssig –
– +/- Taste schwer erreichbar
– Tastenverteilung ist dürftig
– nur Klappsucher
– nur ein XQD-Schacht
– keine Griffe, keine Kameraverlängerung lieferbar

Die Rufe nach einem D750 Nachfolger kann ich nicht verstehen. Wenn sie erscheint, werden allenfalls noch 20-30% der bisherigen Nutzer sie kaufen, denn die Z6 kann jetzt schon alles viel besser als die D750 und ist noch preiswerter. Diese DSLR-Geprägten Menschen leben in der Vergangenheit und haben offensichtlich noch nie mit einer Z6 fotografiert.
Über Bildqualität müssen wir hier nicht wirklich reden, wenn Sie beste Objektive verwenden und mit Nikon vertraut sind, werden Sie hier im Handumdrehen beste BQ heraus holen. Da sehen allenfalls die Sony 7RIII und die Panasonic S1R einen Stich durch noch mehr Auflösung.

Auch über die Objektive kann ich bisher nichts Nachteiliges sagen, außer das auch ich die Preise zu deftig finde. Bisher habe ich 4.0/24-70 mm S & 4.0/14-30 mm S in und bewährte F-Objektive in letzter Bauart Nutzung.

 

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9. Juli 2019
Fujifilm GFX100

schöne Kameras sehen anders aus – aber Fujifilm will Allen zeigen wie gut Fotos aus einer kleinen Mittelformat-Kamera mit 100 MP aussehen können.

Von jetzt an Fuji GFX100 Mittelformat?   Fujifilm GFX 100

 Licht:

+ Griff im Querformat gut
+ viel schnellerer Phasen-AF jetzt auch im MF
+ Augen-AF sehr hilfreich
+ immerhin jetzt 5 B/sec mit 14 Bit möglich
+ sehr wirksame Bildstabilisierung bis 1/60 Sekunde mit 250 mm Tele
+ hochauflösender Sucher, aber zwiespältiger Bildeindruck, Nikon kann das besser
+ abnehmbarer Austausch-Sucher
+ noch attraktiver Preis für doppelte Auflösung (100 >25 MP)
+ angenehm leise – oder lautlos
+ tolle Farbzeichnung, klasse Weissabgleich
+ schnell und gut zu arbeiten mit 4.0/250 mm + 1,4x Extender
+ Spitzen-Objektivangebot


Schatten:
– total verwirrende Bedienung, sehr gewöhnungsbedürftig
– viele Tasten winzig, in einer Reihe und andere schwer erreichbar
– Hochformatgriff lächerlich schmal
– auffällig, groß und 1400g schwer
– weiter kein quadratischer Sensor und Stabilisierungs-Verluste im Hochformat ohne Stativ
– keine CF-Fast oder XQD-Karten
– 2 Achsen Klappmonitor
– auch mit 2 Akkus noch deutlich höherer Stromverbrauch als im Vollformat
– extrem lange Lade- und Bearbeitungs-Zeiten schon beim JPEG – Neuer PC ist fällig
– Bearbeitungszeit im Vergleich zu 42-50 MP JPEG etwa Faktor 6-10x länger

Bevor ich intensiv Tier-Fotografie für mich entdeckte war ich immer leidenschaftlicher Mittelformat (Pentax 67, Pentax 645, Linhof 6×9) und Großformat-Fotograf.
Digitale Vollformatfotografie machte Mittelformat fast entbehrlich, zumal die Preise nicht im Verhältnis zu den Verdienstmöglichkeiten standen. Gibt es einen Weg zurück zum Mittformat, was ja „nur“ 1,7x größer ist als Vollformat?
Immerhin werden jetzt 100 MP Sensoren geboten und entsprechend excellente Objektive bis 350 mm (entspricht 275 mm KB) mit AF und 5-Achsen-Bildstabilisierung. Wenn man daraus Ausschnitte Faktor 1,5x heraus vergrößert landet man bei den heute weit verbreiteten 25 MP Bilddateien und erhält einen Ausschnitt der rund 400 mm Brennweite am Vollformat entspricht. Viel ist das immer noch nicht und dafür ist die Ausrüstung deutlich lichtschwächer (f:5.6), schwer und groß. Hinzu kommt die quälend langsame Bildbearbeitung – das wäre nicht meine Welt und ich sehe da auch keinen entscheidenden Vorteil. Deshalb scheiden für mich Mittelformatkameras für alle lange Tele-Fotografie und Macro-Fotografie aus.

Die Nutzung der JPEG-Bilddateien, die ja das professionelle Bilddateiformat sind (da der Profi seine Kamera, sein Motiv und das Licht gleich bei der Aufnahme professionell einstellt), dauert sehr lange. RAW ist ja eher ein Amateurformat für Menschen mit zu viel Zeit, die diese am PC mit Bildbearbeitung verbringen wollen.

Um mich zu begeistern hätte die Bedienung logisch und sinnlich sein müssen – davon ist sie Lichtjahre entfernt. Wir können uns an alles gewöhnen, aber das hier ist doch sehr mühsam, also da bereitet die GFX50s weit weniger Mühe. Die Objektive sind bisher über alle Zweifel erhaben, aber das sind die von Pentax und Hasselblad auch.
Ich sehe das Kernproblem hier darin, wer braucht solche Bilddateien wirklich, bzw. wer kann für diese Fotos wirklich noch einen Aufpreis verlangen?
Und 100 MP klingen zwar Beeindruckend, doch Vollformat ist nur wenig größer, bietet schon 42-51 MP und wird sicherlich bald auf 60-70 MP erhöhen und kann dank Multi-Shot Techniken noch größere Dateien errechnen – so lange das Objektiv gut genug ist.
Klar hat Mittelformat einen ganz eigenen Reiz und Charakter und entschleunigt sehr wirksam – wem das reicht…
Mir ist an der GFDX100 zu wenig klassische Kamerabedienung erhalten geblieben. Und ich würde sogar die Hasselblad X1DII vorziehen, wenn denn alle Fehler ausgemerzt sind. Es ist sehr bedauerlich das Pentax den spiegelfreien Sprung nicht zu seinem 100 Geburtstag (2019) gewagt hat, aber dann hätte man bei den Objektiven erneut von vorne beginnen müssen. Tant pis.
Keine Kamera für mich, aber vielleicht für Sie – bei mir mit vollen Support bestellbar.

Hier ein Beispielsbild und die Ausschnittmöglichkeiten aus der GFX100:

Ausgangsbild!


 

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