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Filo Rings

Kategorie ‘Kameras im Test’

24. Juni 2014
Fujifilm X-T1 – schneller Profi?

Ergänzung 2015-07 mit Firmware Update 4.0:

Das Update bringt Komfort, verbessert Bedienung und Funktionsumfang, eine signifikante Verbesserung des AF war hingegen bei mir nicht durchgängig fest zu stellen. 2,0/18 mm – 2.8/27 mm – 1.4/35 mm – 1.2/56 mm – 1.2/56 mm APD – 2.4/60 mm – 4.5-6.7/50-230 mm und die 3 Zeiss Touit-Objektive bleiben sehr langsam im Autofokus. Sind für AF-Nachführung gar nicht zu gebrauchen und in AF-S fokussieren sie schnell an und suchen dann noch Sekundenlang die Schärfe. Das liegt an den AF-Motoren in den Objektiven und lässt sich mit Firmware nicht wirklich verbessern!
2.8/14 mm – 1.4/23 mm – 2.8/16-55 mm – 2.8/4/18-55 mm – 3.5-5.6/18-135 mm 3.5-4.8/55-200 mm und 3.5-5.6/16-50 mm legen allesamt meist zügiges AF-Tempo vor, damit lässt sich in AF-S gut arbeiten.
Nur 1.4/16 mm – 4.0/10-24 mm – 2.8/50-140 mm fokussieren fast auf Olympus-Niveau und sind schnell zu nennen.
Schon bei einfachen Szenen mit gehenden Menschen, laufenden Tauben, langsamen Autos wird klar für Serienbetrieb und AF-C ist das System bisher nicht bestens vorbereitet. Die X-T1 speichert die Werte beim durchdrücken und behält sie während der Serie bei, sie korrigiert nicht nach. Wenn die Belichtung nicht stimmt, der AF das Ziel nicht richtig erkannt hat, bleibt das die ganze Serie so. Deshalb ist es wichtig sich auf die Fuji ganz neu einzufuchsen und nicht so weiter zu fotografieren wie mit einer DSLR. Vieles ist Möglich, aber per se ist sie nicht so schnell und einfach zu handhaben wie eine EOS-Kamera.
Ich schätze die Kamera trotzdem sehr, für ihre Farben, die Filmeinstellungen, den Sucher und mit 4,0/10-24 mm macht sie einfach Spaß wie keine andere Kamera im WW-Bereich.

 

.Seit erscheinen der Fujifilm X-T1 im Januar 2014 habe ich verschiedene Anläufe genommen und das an sich faszinierende Kamerakonzept immer neu getestet und bewertet. Fujifilm scheut keinen Aufwand und hat bisher 4 große Firmware Updates frei zur Verfügung gestellt, hat die Bedienung und vor allem den Autofokus erheblich überarbeitet.

Die Fuji ist eine neue Kameraentwicklung, letztlich ist alles neu und so zusammen noch nie da gewesen. Großer elektronischer Sucher in der Mitte, wo er für mich auch unbedingt hin gehört, drei Räder, die die wesentlichen Daten sofort und jederzeit anzeigen, dazu braucht es weder Akku noch Menü – Zeit, Belichtungskorrektur, ISO-Empfindlichkeit und oft auch die Blende am Objektiv sind jederzeit ablesbar.

Fuji betont immer wieder, dass sowohl der 16 Millionen Pixel X-Trans CMOS II Sensor als auch das Halbformat sehr bewusst ausgewählt wurden um allerhöchste Bildqualität abseits von Mittel- und Großformat zu erreichen. Fuji betont sogar, dass die Schärfe und Rauscharmut bei sehr hoher Dynamik von Vollformatsensoren erreicht wird und Vollformat für die allermeisten Nutzer mehr Nachteile als Vorteile hat.
Die se Argumentation kennen Eingeweihte schon vom Olympus FT-System – das zwar heute praktisch Geschichte ist, aber das mFT System lebt dafür umso besser.
Wer mit Vollformat liebäugelt, oder es nutzt, will einen großen, sehr hellen Sucher ohne verzögerte Darstellung, will eine solide Kamera in der Hand, mit der auch Teleobjektive sehr gut nutzbar sind, will die bestmögliche Flexibilität, geringstes Bildrauschen bei höchster Schärfe und Dynamik und die größte Objektivauswahl und sich bei den Objektiven nicht umgewöhnen müssen.

Mir werfen Puristen vor, dass ja längst nicht jeder Fotograf seine Kamera als Hightech-Speedy-Gonzales sieht und die wenigsten Motive wirklich schnelle Einstellungen verlangen. Man kann an der Fuji schön bedächtig und deutlich sehen was eingestellt ist und wie früher an einer Leica M alles an das Motiv leicht anpassen. Der AF wird aus deren Sicht überschätzt, ob er rau, laut und präzise ist, wird überbewertet, denn man kann ja wunderbar manuell scharf stellen.
Aus dieser Sicht betrachtet – brauche ich dann nur keine 1200€ teure Fuji X-T1 – jede gute Kamera die Filmrollen aufnimmt genügt.

Deshalb, wenn heute ein Hersteller eine professionell angehauchte Kamera vorstellt – muss er sich mit aller möglichen Technik, die verfügbar ist, messen, muss haptisch nahe an Perfektion heran reichen und alles bieten was Fotografen sich wünschen und ein Bajonett für alle wichtigen Brennweiten, Lichtstärken und Zooms in hoher Qualität zur Verfügung stellen.

Die Technik ist wichtig, aber zuerst entscheidet meine rechte Hand, mag ich die Kamera, fühlt sich sich gut, wertig und sicher an, ist alles schnell und leicht erreichbar?
Der Griff ist nur angedeutet und für mich zu klein und wenn ich den optionalen Hochformatgriff ansetze, liegt die Kamera noch unsicher in meiner Hand, erst im Hochformat liegt sie dann wirklich toll und perfekt – aber eben nicht im wichtigeren Horizontal-Format. Das ist für mich der erste Minuspunkt und kein unwichtiger.

Die ideale Kamera – für alle vielfältigen Funktionen, Anwendungen, Motive und Lichtsituationen – gibt es für mich schon.

Es ist nicht die X-T1 und auch keine der Sonys mit dem falsch platzierten Sucher, keine Samsung, die noch nach einer günstigen Bedienung suchen, schon gar keine Leica, die noch nie wußten, wie eine Kamera aussehen muss, Nikon kann’s, Canon auch, Olympus manchmal und Panasonic hat als einziger die perfekte Balance – für meine Bedürfnisse.

Was sofort auffällt, wenn man mit einer GH4 oder G70 arbeitet und dann die X-T1 in die Hand nimmt – etwas stimmt nicht, auch mit großem Griff will sich die Kamera nicht in die Hand schmiegen. Sie weigert, dreht und sträubt sich, der Versuch den Auslöser zu erreichen, die Bedienelemente – das ist keine Ergonomie für meine Hand – der Auslöser ist zwar etwas vorgesetzt, aber bei weitem nicht ausreichend. Der Griff ist groß und nach unten gezogen, damit man an das vordere Einstellrad, das versenkt ist, noch heran kommt. Die versenkten Einstellräder sind sehr ungünstig und der Auslöser gehört auf ein Griffstück nach vorne – das ist eigentlich ganz einfach, war immer am besten und wird sich auch nie ändern. Eine Einhandbedienung mit der X-T1 ist unmöglich, auch die Nutzung mit Handschuhen ist undenkbar – und die Nutzung als Profi-Gerät sowieso. Sie sit schön, vielleicht viel schöner als andere Kameras – aber das ist es auch.
Trotzdem hat sie einen innovativen Sensor, die besten Farbabstimmungen, Filter, einen tollen Sucher, ist schnell und leise und es gibt vorzügliche Objektive dafür – deshalb, so lange es nichts besseres gibt, werde ich damit leben müssen, wenn ich Fuji-Glas nutzen will.

Fuji XT1_BlackBK_01nL

BEDIENUNG:

Die Bedienung ist wirklich neu – bzw. wirklich alt – das ist das besondere an Fuji – back to the roots.
Doch ist das wirklich so praktisch und gewollt gut?
Das rechte Belichtungskorrekturrad ist endlich einen Hauch zurück versetzt und es lässt sich jetzt schwerer drehen, so macht es nicht mehr so leicht selbstständig wie bei allen anderen Fuji-Gehäusen und vielen anderen Kameras. 1/3 Werte – die mir gar nicht gefallen.
Nicht perfekt, aber damit kann ich leben.

Das Rad zur Belichtungszeit, hat leider nicht den raffinierten Klick der Oly E-M1 und Pana GH4, aber immerhin lässt es sich bei A arretieren, alle Zeiten sind jederzeit frei drehbar. Der Bereich ist nicht optimal, den der Verschluss kann nicht wenigstens die 1/8000 Sekunde – sie ist aber für manche Tiermotive und Lichtstimmungen notwendig. Also gar nicht perfekt – aber noch gut nutzbar.
Darunter kann per Hebel die Belichtungsmessart gewählt werden. Da frage ich mich, wozu dieser Anachronismus, Mehrfeld, Mottenbetont und Spot-Messung noch notwenig ist? An einer Kamera an der ich sofort im Sucher und auf dem Monitor die Belichtung erkennen kann? Blödsinn. Das kann Fuji für traditionelle Fotografen im Menü anbieten, ich werde diese Einstellung nie brauchen – ich korrigiere mit dem Belichtungskorrektur-Rad.

Das ISO-Rad ist auch verdrehgesichert, durch Drücken kann man es drehen – kein Problem – aber, machen Sie dass mal mit 2 Fingern – sehr unpraktisch! Das wirft gleich die Frage auf, ist das in dieser Form überhaupt notwendig?
Und hat Fuji schon etwas von dem neuen Druckknopf gehört, den jetzt Olympus, Panasonic und andere verwenden? Dann kann jeder das so handhaben wie er möchte.
Nein, ein ISO-Rad in dieser Form ist zwar schön, aber ein unpraktischer Blödsinn. Besonders fällt auf: Der Bereich reicht nur von 200-6400 ISO – das ist heute für einen Halbformat-Sensor nicht mehr berühmt. Erweiterbar auf L (100 ISO) und H1 + H2 – also 12.800 und 25.600 ISO, letztlich bedeuten die Einstellungen L, H1; H2 jedoch – besser nicht benutzen!
Hier hat sich Fuji nicht genug angestrengt, nicht wirklich umgesetzt was Fotografen brauchen – ISO 50 ist unverzichtbar und ISO 25 wäre ebenfalls öfter wünschenswert und Kameras mit mehr Auflösung bieten schon höhere Empfindlichkeiten, die noch brauchbar sind. Der vordere Steg zum Drehen ist zusätzlich sehr klein und wenig griffig für den Zeigefinger, ein schnelles und passendes Verdrehen ist kaum möglich! Schlechte Umsetzung!

Darunter kann mit einem vorderen Hebel zwischen der Bild-Frequenz und Sonderfunktionen wählen – ein bisschen viel und unübersichtlich auf einmal. Vor allem nicht einstellbar ohne darauf zu schauen.

Der Monitor lässt sich klappen, aber nicht drehen, für Hochformat taugt er nicht – Touch-Screnn und Touch-AF kennt er nicht.

Das Sucherbild ist sehr groß, für Brillenträger fast zu groß, es lässt sich rasch etwas verkleinern, aber dann wirkt er unbefriedigend. Im Menü ist er auf eine kleinere Darstellung einstellbar – aber wirklich zufrieden macht mich diese Lösung auch nicht.

Der AF – für mich das wichtigste. Ist wie immer sehr komplex. Der Maßstab ist für mich seit zwanzig Jahren der USM von Canon-Objektiven und Canons schnellsten Kameras. Alles was da nicht halbwegs mithalten kann, wie Sony und früher Olympus, wie Pentax und teilweise Sigma und Samsung kommt für mich nicht ernsthaft in Frage. Ich kann und will mir einen zögerlichen oder unpräzisen, ruckelnden oder gar spät ansprechenden Autofokus nicht leisten.
Bei Fujifilm Kameras gab es bisher fast alle diese Probleme. Ein Teil des Problems sind die Objektive. Fujifilm verbaut gleich vier verschiedene AF-Motoren: Linear Motor (18-55 mm – 18-135 mm – 55-200 mm) –  Triple Linear Motor, sehr schnell und leise (16-55 mm – 50-140 mm) – Stepping Motor, flott und leise, aber nicht superschnell (10-24 mm – 16-50 mm – 50-230 mm) und über den vierten schweigt sich Fuji aus, das ist ein meist langsamer, rauer, lauter AF-Antrieb für alle weiteren Festbrennweiten. Die Fuji-Objektive der ersten Serie haben einen sehr langsamen, ruckelnden AF-Motor – daran ändert die schnellste Kamera nichts mehr  – das trifft folgende Objektive: 2.8/14 mm – 2.0/18 mm – 2.8/27 mm – 1.4/35 mm – 2.4/60 mm Macro – das ist besonders langsam und macht daher gar keinen Spaß. Einerseits müssen Objektive für passiven AF sehr lichtstark sein, am besten mit f:2,8 bis f:1,2 um schnellsten AF sicher zu stellen und andererseits dürfen die Glaselemente im Inneren nicht zu schwer sein und nicht zu große Wege zurück legen und es muss ein moderner, schneller Schrittmotor verbaut sein. Die neueren Objektive 1.4/16 mm – 1.4/23 mm – 1.2/54 mm gehen relativ zügig – aber kein USM-Niveau.
Das 4,0/10-24 mm OIS ist superschnell und sitzt gleich – was im SuperWW-Bereich aber auch nicht verwundern kann – es macht von allen Objektiven den allerbesten Eindruck. Sehr ungünstig finde ich, dass die XJ-Objektive keinen Blendenring haben und das fast alle Zoom-Objektive keinen Blendenwert auf dem Blendenring anzeigen – richtig machen es nur die Festbrennweiten, außer dem 2,8/27 mm das auch keinen hat.

Wenn der Augenblick zählt, wenn der AF wichtiger ist als das letzte Quäntchen Auflösung, wenn die Robustheit und der Einsatz bei jedem Wetter gefragt ist – fotografieren Berufsfotografen bisher nur mit folgenden DSLR-Kameras:

Canon Eos 5D3, EOS 5DSR, EOS 1Dx, Eos 7D2, Nikon D4s, D3x, D750, D810 und vielleicht manche mit der Sony Alpha 99 mit neuesten Objektiven. Alle anderen sind nicht schnell und flexibel genug und verlangen größere Kompromisse.

Endlich wachsen seit letztem Jahr auch die ersten spiegelfreien Systemkameras in diese fotografischen Anforderungen hinein: Olympus E-M1 und Panasonic GH4. Bisher hat sich weder eine Sony, noch eine Leica, Nikon, Pentax, Samsung oder Canon Systemkamera dafür als geeignet herausgestellt.

Willkommen Fujifilm, denn die X-T1 scheint schnell, robust, logisch und abgedichtet genug zu sein und wartet mit einem großen, leistungsfähigen Sucherkonzept und einigen spannenden Objektiven auf.

Es ist noch nicht alles Gold was glänzt bei Fuji, ein Super-Tele-Zoom erscheint gerade erst, ein gutes hochlichtstarkes Tele fehlt noch. Da haben Panasonic & Olympus 2 Jahre Vorsprung und diese Lücken gut gefüllt.

Fuji X-T1GSE_01nLOBJEKTIVE:

Das Fujifilm System wird gekauft für einen besonderen Sensor, besonderen Sucher (Pro-X1) für besonders gute Festbrennweiten und um sich von den vielen Canon, Nikon, Sony, Olympus, Panasonic-Anhängern abzusetzen.

Mit Fujifilm verbinden viele mehr den Weg hin zu Leica, kaum verwunderlich, dass mit der ersten XF-Kamera gleich ein Leica-M-Adapter angeboten wurde. Leica M-Vollformat-Objektive sind aber eher selten ein perfekter Partner für die Fujifilm-Kameras.

Die Festbrennweiten von Fuji streben ein ähnlich hohes Leistungsniveau an wie Leica. Leider hat Fuji dabei zu Anfang den Autofokus außer Acht gelassen, den Blendenring allzu lieblos integriert und die Sonnenblenden und Deckel sehr eigenwillig gestaltet. Die ersten Fuji XF Objektive erschienen 2012. Das 2.8-4.0/18-55 mm OIS überraschte durch Lichtstärke, satte Schärfe und schnellen Autofokus. Doch 2.8/14 mm – 2.0/18 mm – 1.4/23 mm – 2.8/27 mm – 1.4/35 mm – 2.4/60 mm stellt man bis heute sicherer manuell scharf. Der Autofokus ist wirklich nur für sehr entschleundigte Art der Fotografie zu gebrauchen und leise ist er ebenfalls keineswegs.

Damit fallen für mich die Basisobjektive des Systems schon unten durch – denn zum manuellen fokussieren schaffe ich dann doch lieber eine Leica M an.

Leica zu übertrumpfen, das können deutscher Glas- & Objektiv-Fertigungs-Präzision zu erreichen ist bis heute erklärtes Ziel jedes japanischen und chinesischen Objektiv-Konstrukteurs.

Zeiss ist nicht wirklich der Maßstab. Panasonic war clever genug sich Leicas Gunst und Know-How zu sichern, aber nicht schlau genug Leica zu seinen schwächsten Zeiten zu kaufen.

Was mich bei Fuji irritiert:

– Blendenring mit 1/3 Stufen – Leica verwendet ½ Stufen und das macht auch mehr Sinn

– Fuji verwendet oft Blendenkonstruktionen mit nur 7 Lamellen – Leica häufig mit 9 Lamellen

– Fuji verzichtet aus optischen Gründen oft aus Bildstabilisierung, trotzdem wäre ein X-T1 Gehäuse mit Bildstabilisierung sehr willkommen

– sehr schwache Blitztechnik, bisher kein schneller Aufhellblitz

Alle Aufnahmen der Fuji XT-1 wurden mit der Fuji X-E1 mit 2,8-3,5/18-55 mm und OIS gemacht
mir ist aufgefallen, dass der OIS im Nahbereich kaum befriedigend arbeitet
Und das selbst das, als sehr gut bekannte 18-55 mm Zoom – wie die anderen auch mit Farbfehlern kämpft
hier zu sehen am Schriftzug

Fujifilm X-T1 – da werden Erinnerungen an die Contax RTS wach.

Der notwendige Neubeginn mit spiegelfreien Kameras ist für alle Hersteller schwierig.
Nur Leica, die mit dem R-System wenig erfolgreich waren und nie auf Autofokus gesetzt haben, haben einfach weiter Messsucherkameras und jetzt die T gebaut.

Panasonic beendete 2008 einfach seine kurze FT-DSLR Produktion und setzte alles auf den mFT-Standard und spiegelfrei. Panasonic war auch klug genug gleich auf griffige Kameras im Stil einer DSLR zu setzen. Panasonic baute den Sucher, Blitz, den beweglichen Monitor und einen guten Griff zusammen in ein deutlich kompakteres Gehäuse.

So schlau war leider bisher kein anderer Hersteller. Olympus, Sony, Nikon, Fujifilm und Canon versuchten es jahrelang ohne Sucher, ohne Blitz, ohne beweglichen Monitor und ohne angenehmen Griff und scheiterten allesamt.
Was die meisten Kunden wollen, die 500-1500€ für eine Kamera ausgeben sollen, ist kein flutschiges Smartphone und keine sucherlose Digicam, sondern eine ausgereifte Kamera. Fujifilm geht nach Olympus und Panasonic auch den Weg die Fotografen endlich vom zeitraubendem und platzfressenden RAW zu befreien, spezielle Software LMO (Lens Modulation Optimizer) beseitigt die Bildfehler der Objektive, eliminiert die Beugung und sorgt bei richtiger Belichtung und Weißabgleich für fast druckfähige JPEG-Dateien. Nur JPEG 2000 ist leider immer noch nicht integriert. Die RAW-Negativ-Datei wird zum Glück immer überflüssiger.

WARUM jetzt Fujifilm – was zeichnet die Marke aus?

– klassische, hochwertige Bedienung
– bester, schneller und größter elektronischer Sucher
– Objektive oft mit Blendenring (alle XF)
– APS-C Sensor aus eigener Fertigung mit neuem Denkansatz
– gute JPEGs aus der Kamera
– nicht zu scharf und zu sehr auf Pixelpeeping abgestimmt
– hohe Reserven bei wenig Licht, geringes, natürliches Rauschen selbst bei 25.000 ISO.

Fujifilm ist bisher nicht als Innovationsmotor der Fotobranche aufgefallen und hat meist nur professionelle Kameras & Objektive für Nischenmärkte produziert. Aber Fuji ist ein klassischer Objektivhersteller und hat sich viele Gedanken um den bestmöglichen Sensoraufbau gemacht. Und Fuji hat sehr schnell, in nur 24 Monaten von einer abenteuerlichen X-Pro 1 und einer lahmen E-X1 jetzt zu einer richtigen Kamera. Die haben schnell gelernt was der anspruchsvolle Kundenkreis will – alle Achtung.
Panasonic, Nikon, Samsung, Pentax und Olympus brauchen da viel länger.

Ob Fuji aber eine Tele-Marke wird, ob sie kompakte und leistungsfähige Reiseobjektive und bessere Macro-Objektive hin bekommen, ist noch nicht absehbar.

Mein Gemecker:

– Leider hat Fuji, wie die allermeisten anderen vergessen, die Gurtaufhängung zu modernisieren und Fuji hält an seinen “für mich blödsinnigen” 1/3 Werten fest.
– Auch die angegebene Verschlußzeit stimmt mich traurig – 1/4000 Sekunde ist schon seit 20 Jahren nicht mehr stand der Technik, ND-Filter oder zumindest 1/8000 Sekunde werden gebraucht!
– Ein Blitz ist auch nicht eingebaut, das ist noch zu verschmerzen.
– Die Empfindlichkeit beginnt erst bei 100 ISO – auch das ist kein Wert, den Profis brauchen. ISO 50 muß mindestens machbar sein.
– Fuji hat den Bildstabi nur in wenigen Objektiven
– Fuji lässt ein gutes Tele noch vermissen

Immerhin sehen mit dieser Vorstellung sowohl die Sony Alpha 7 als auch die Nikon Df wieder sehr alt und wenig attraktiv aus.
Neben der Olympus E-M1 und der Panasonic GH3 ist das hier sicherlich die derzeit schönste und haptisch interessanteste Kamera auf dem Markt.
Die Schnelligkeit, Verzögerung und vor allem der Autofokus bei bewegten Objekten wird erst zeigen ob Fujifilm überhaupt in Reichweite von Olympus und Panasonic kommt, denn Sony ist es bisher nicht.

Technisch wird sie sich an dem großen Vorsprung (für spiegelfreie) von Olmpus E-M1 messen müssen und das schafft sie schon mit 1/4000 Sekunde kaum und auch sonst hat sich Fujifilm bisher weder mit schnellen Bildserien, noch mit schnellem Autofokus – oder gar besonders treffsicherem AF und schon gar nicht mit schnellem Bildaufbau und ultrakurzer Auslöseverzögerung hervor getan. Ganz im Gegenteil Olympus, die wirklich zeigen wie schnell und verzögerungsfrei eine moderne Kamera heute sein kann.
Die Messlatte liegt hoch, zumal Fuji bisher noch kein lichtstarkes Zoom und noch keine wirklich gute Telebrennweite vorgestellt hat. Es ist bisher ein reines Reportage-Weitwinkel-System.
Aber es wird Zeit dass mFT ernsthafte Konkurrenz bekommt und die Systempreise fallen. Sony kann das bisher nicht leisten und Canon, Nikon und Pentax wollen nicht und der Kunde zahlt drauf, wenn er jetzt kauft.

EINSCHRÄNKUNGEN:

Perfektion überlassen die Japaner gerne ihren Göttern – deshalb ist auch hier bei weitem nicht alles so gut wie nur denkbar:
— Im Live-View baut sich das Bild nur bis 3 Bilder pro Sekunde neu auf. Das bedeutet, da sie ja immer mit Live-View breiten, im Sucher und auf dem Monitor kann bei 8 Bildern pro Sekunde das Bild nicht schnell genug angezeigt werden. Wie das in der Praxis aussieht, ob es dann die sehr lästigen Dunkelpausen gibt muss ich bei der Serienreifen Kamera ausprobieren.
–Der Verschluss mit nur 1/4000 Sekunde und nur 1/180 Sek Synchronzeit ist eine echte Einschränkung.
— kein Touch-Screen – keine sinnvolle Auslösung auf dem Monitor
– so schön die tolle Beschriftung und die Drehräder auf den ersten Blick auch sind – praktisch sind sie nicht wirklich.
Das ISO-Rad ist in der Form für mich total überflüssig – zwischen 200-1600 ISO gibt es sowieso keine echte Notwendigkeit ständig zu wechseln und darüber hinaus in Drittelstufen ist auch ein Overkill. Halbe Stufen und fertig, aber da reicht eine gut erreichbare ISO-Taste. Das Belichtungszeiten-Rad ist heute auch ein Anachronismus, nice to have, aber letztlich auch leicht verzichtbar  und wenn sollte es links anstelle des ISO-Rades sein. darunter könnte man dann ja auch einen ISO-Kreis anbringen.
Bei einer schnellen Kamera rücken für mich 2 Funktionen in den Vordergrund, die Fuji blöde verteilt: Eine schnelle Umschaltung der Bildfrequenz und die Autofokus-Funktion muß mit rechts schnell einstellbar sein.
Auch ein Menü-Rad auf der Rechten Seite ist eigentlich Quatsch.  Nur das Belichtungskorrektur-Rad ist in der rechten Ecke gut platziert.
Ich würde den Kunden wie Fuji auch 3 Räder anbieten, 2 rechts und 1 links und würde mit der Kamera drei unterschiedlich gekennzeichnete Abdeckungen für diese 3 Räder mitliefern, die dann vom Fotografen ausgetauscht werden können. Heißt, wer die ISO-Zahlen rechts will, programmiert in der Kamera die Funktion des Rades um und steckt dann die Abdeckung mit den ISO-Markierungen auf. Alternativ können dort die Zeiten, das Belichtungsmenü, oder die AF-Funktionen oder die Bild-Frequenz mit anderer Abdeckung abgerufen werden.

Wenn ich mir Inspirationen von vergangenen Kameras hole, dann wenigstens die richtigen:
Contax RTS III

L I C H T  – Sehr gelungen:

+ viel Leistung und neue Technik zum fairen Preis

+ Design und Drehräder

+ sehr praxisnahe Haptik

+ großer Sucher x0,77 – kleinere Darstellung möglich

+ alle technischen Infos außerhalb des Bildes & Hochformat-drehbar

KAMERA-GEHÄUSE:
+ endlich ein großer Sucher, der DSLR das Fürchten lehrt – 2,36 Millionen Bildpunkte

+ scharfer Klapp-Monitor mit AF und Touch-Screen-Auslöser
– leider nicht das Patent der Alpha 99

+ verriegelbares Menü-Rad

+ 16 MP Sensor ohne AA-Filter mit 1,5 x Vergrößerungsfaktor
– 16 MP klingt heute nicht mehr viel

+ nur 44 Millisekunden Auslöseverzögerung auf Profiniveau

+ keine Einstellverzögerung für Drehräder & Knöpfe

+ Empfindlichkeit bis 6400 rauscharm – ISO 12.800 sehr gut nutzbar
ISO 100-51.200

+ großer Monitor mit 1 MP

+ automatische Sucherumschaltung auf Monitor und zurück

+ klassische Bedienung mit Drehrädern und Tasten

+ Metall-Gehäuse aus Magnesium-Legierung

+ solider Hochformat-Batterie-Griff erhältlich

Handgriff der auch als Schnellwechselplatte mit Arca-Swiss dient

+ 80 Dichtungen gegen Staub und Regen, Kamera ist Frostsicher garantiert bis -10°

+ schnellste SDXC-Karten werden unterstützt

+ 440g leicht

+ sehr sanfte, leise Verschluß-Auslösung

+ festsitzender Suchergummi / nicht zu leicht verstellbarer Dioptrieausgleich

+  26 RAW in Folge – 23 RAW/JPEG in Folge –  47 JPEGs in Folge

+ separates Speicherkarten-Fach
– leider nur für eine SD-Karte

+ sehr passgenau verarbeitet

+ Accu nur auf eine Art einzulegen

 + erhöhter Dynamikumfang 11 Stufen

 

+ Mini-Blitz – leider nur als Zusatzblitz mitgeliefert

AUTOFOKUS:
+ viele AF-Fokus-Punkte

+ AF bis -2EV (nur Canon 5D3 & GH3 – 4EV sind besser)

+ AF-Hilfslicht eingebaut

+ sehr schneller Single-Autofokus ohne Nachführung

+ bis 8 Bilder pro Sekunde mit AF-Nachführung

SOFTWARE an Bord:
+ Fokus-Peaking für manuelles fokussieren in rot, weiß & blau

+ individuelle Objektivkorrektur: Vignettierung, Farbfehler

– Programm zur Minimierung von Beugung

+ Made in Japan

+ in M ist es möglich automatisch die passende ISO zu bekommen

+ Kreativ-Filter, jeweils anpassbar und in Kombination wie Bracketing wählbar

+ Bilder schnell löschen mit 1x Tastendruck möglich

+ leichte WiFi-Stererung über Handy

+ Zeitraffer & Mehrfachbelichtung anwählbar

+ Full-HD-Video mit Bildstabi in Stereo

+ RAW in der Kamera entwickelbar

+ elektronischer Verschluss für unbewegte Motive bis 1/32.000 Sekunde

 

Schatten – Was fehlt noch zur Profi-Kamera:

– nur 12 Monate Garantie (Panasonic GH4 = 5 Jahre)

– langsamer Verschluss – nur 1/4000 Sekunde

– ISO schwieriger einzustellen mit Kamera am Auge

– 1,4 Sekunden Einschaltzeit sind relativ lang

– OIS Bildstabilisator nur in einigen Objektiven

– Drehräder falsch platziert

– Belichtungskorrektur nur in 1/3 Schritten +/-3 EV nutzbar & schwergängig

– Sensor-AF für Objektive ist lichtstärkeabhängig,
bei f:5,6 und 230 mm Brennweite deutlich langsamer

– immer noch kein JPEG 2000 in der Kamera

– kein Touch-Screen – keine Monitor-Auslösung

– Scene-Programme immer noch nicht individuell programmierbar
nur dann würden sie wirklich Sinn machen

– Accu-Kapazität eher gering – 300-400 Auslösungen möglich –
je nach Motiven u ISO auch 500 oder nur 200

– Griff und Daumenauflage wird warm – Energieverlust

– nur 1 SD-Kartenschacht ist zu wenig

– ISO nur in 1/3 und ganzen Stufen – 1/2 Stufen fehlt

– Blitz nicht eingebaut, keine wireless Blitz-Steuerung

– noch kein elektronischer Verschluß

– kein gutes Panorama-Programm

– Bedienung etwas fummelig, besonders AF-Feld Auswahl

– im Serienbetrieb ist Einzelbildauslösung schwierig

– beweglicher Monitor bei Hochformat nicht nutzbar

– Empfindlichkeit nur ab ISO 100 – gebraucht wird ISO 50!

– mit Handschuhen sehr schlecht zu bedienen

– primitive, störende Gurt-Befestigung

– kein Joy-Stick für AF-Felder

– der externe Blitz kann nur alle 2 Sekunden ausgelöst werden

– Blitz nur mit Leitzahl 8 – das ist sehr wenig

– kein anspruchsvoller Videodreh möglich – Framerates nicht einstellbar
– nurch 30 Frames einstellbar – 25 & 50 sind zwingend notwendig

– Objektive verschleißen bisher recht schnell

Bei kalten Wetter nutzt man die Kameras gerne mit Handschuhen – aber das macht mit der Fuji X-T1 nicht viel sinn, der AF-Punkt lässt sich praktisch nicht mehr wählen, die Drehräder sind sehr fummelig einzustellen, vor allem bei der ISO ist der Wert dann praktisch immer verdeckt – also hier sind eine Panasonic GH3, Olympus OM-1 und die meisten DSLR-Kamera deutlich im Vorteil. Die X-T1, wie auch die meisten anderen Fuji-Kameras, sind keine guten Winter-Gehäuse, daran ändert auch die Frostfestigkeit bis -10 Grad nichts.

Die Belederung und die abgesetzte Wulst zum Kameradeckel u Boden wurden wieder wie früher gestaltet. Und zu meinem persönlichen Leidwesen ist auch die peinliche, schlechte Gurtaufhängung mit ihren störenden silbernen Ösen weiter vorhanden. Hier zeigt Fuji kein Einsehen und keinen Fortschritt. Die Canon EOS M, die sich von der Pentax LX inspirieren lies, wird allen zeigen wie man das modern und zweckmäßig ausführt.

BLITZ-TECHNIK:
Der Mini-Blitz fehlt, denn er ist an dem vollgestopften Gehäuse kaum sinnvoll unter zu bringen. Sein Platz im Oberdeck ist belegt vom aufwendigen, elektronischen Sucher. Das wird nicht viele Schmerzen, Fuji legt einen kleinen Aufsteckblitz bei. Doch Panasonic zeigt, das ein kleiner Blitz zum Aufhellen sehr nützlich ist und er dient auch zum perfekten, drahtlosen Steuern der großen Blitze. Deshalb ist diese modernste Fuji-Blitzlösung der Firma kaum würdig. Dazu sollte der kleine separate zumindest die drahtlose Steuerung beherrschen – das kann er nicht! Peinlich!

AUFLÖSUNG:
16 MP ohne schärfebegrenzenden Filter sind zweckmäßig und sinnvoll und auch 24 MP scheinen mir nicht mehr ausgeschlossen.

BILDRAUSCHEN:
Bei 6400 ISO zeigt die X-T1 bessere Farben und weniger Helligkeitsrauschen schon bei JPEG-Dateien als fast alle Kameras mit APS-C Sensor, sie schlägt jede Sony, Nikon, Canon, Pentax.

OBJEKTIV-KORREKTUR:
Fujifilm setzt ähnlich wie Olympus auf eine Beseitigung der Beugung und CRs durch Software in der Kamera.

AUTOFOKUS:
Ich messe AF-Geschwindigkeit nicht wie die Hersteller und viele Amateur-Fotografen mit 18-55 mm oder 16-50 mm Objektiven, da sind alle Kameras am Markt sehr schnell. Oberhalb 100mm und ab 150 mm Brennweite beginnt die Kunst des schnellen und präzisen Fokussierens – auf bewegte Motive wird es dann besonders anspruchsvoll. Und hier hinken alle Systemkameras deutlich spürbar den DSLR-Kameras hinter her, daran ändert auch eine X-T1 nichts. Fuji reiht sich hier neben Olympus und Panasonic zu den schnellsten vor allen Systemkameras ein.

KAMERA-GERÄUSCH:
Die X-T1  ist neben der Leica M und der Fuji X-Pro1 zweifellos die leiseste Kamera mit Bajonett, die je entwickelt wurde. Die Panasonic GH3 ist nur leiser, bzw. geräuschlos, wenn der elektronische Verschluß verwendet wird. Der mechanische Verschluß klingt hier deutlich lauter als in der Fuji und Olympus.

Bei allem Schnelligkeit von den Fuji-Ingeneuren die Technik der Fotokameras auf Olympus-Neveau und darüber zu heben und diese Kamera besonders zu bewerben und damit ein neues Kamera-Standbein zu schaffen –

Für welche Fotomotive ist die E-M1 weniger gut geeignet?

Landschaftsfotografie

– dafür ist die Auflösung, die Detail- und Farbtrennung etwas zu gering – hier sollte zumindest eine Vollformat-KB-Kamera oder besser eine Mittelformat-Kamera zum Einsatz kommen. Japaner und Nordamerikaner nutzen auch heute noch Aufnahmeformate wie 6×9 cm um Landschaften für die Ewigkeit zu bannen.

Action-Fotografie von bewegten Motiven

– auch hier ist die Fujifilm X-T1 mit den relativ langsamen Objektiven praktisch jeder Canon- und Nikon-Kamera ab 1000€ noch unterlegen und lichtstarke Teles existieren noch nicht.

Fotografie bei wenig Licht

– hier schlägt sie sich sicherlich besser als erwartet und kann auch bei 6400 ISO noch voll überzeugen und selbst 25.600 ISO sehen nicht wirklich schlecht und verauscht aus, dennoch sind hier Vollformat-Kameras von Canon und die Nikon D4 sichtbar überlegen.

Porträt-, Mode- und Hochzeits-Fotografie

– die X-T1 hat einen voll brauchbaren Sucher, doch die generelle Auflösung des Sensors, die Tonwert-Trennung und die Detailzeichnung reicht noch nicht wirklich an Vollformat heran. Die Farbwidergabe ist toll, dennoch würde ich sie höchstens als Back-Up-Kamera für Personengruppen mit nehmen. Nicht umsonst werden teure Auftragsarbeiten meist mit der Leica S oder der Hasselblad bedient.

Trotz besserem Sucher, extremer Schärfe, besserem Handling und schnellem Autofokus, der Auswahl von 21 verschiedenen Objektiven wird die Fuji diesen Aufnahmemotiven auch weiterhin nicht wirklich zufriedenstellend gerecht.
Die X-T1 ist eine sehr angenehme Reisebegleiterin in warme Gegenden, spitzen Alltagskamera und sehr gut für experimentelle Fotografie geeignet, kaum eine Kamera bietet so viel Technik und so viele Möglichkeiten sein Potential kreativ zu entfalten und schon gar nicht auf so wenig Raum.

Doch bei der Bedienung muss Fuji noch lernen. Panasonic und Olympus sind weiter, haben ihre Erfahrungen und Fehler schon gemacht, Fuji und Sony tun sich da schwerer. So schön die Einstellräder anzusehen sind, sie sind nicht wirklich praktisch im fotografischen Alltag und das nicht jedes Objektiv den Blendenring hat ist auch keine Hilfe, zumal er sich nicht auf verschiedene Funktionen programmieren lässt – denn das wäre eine spannende Sache. Ein sehr guter, großer Sensor ist wichtig, doch die Einstellbarkeit der Kamera und die gesamten Funktionen sind heute entscheidend – denn tolle Fotos gelingen heute mit allen Systemkameras, auch mit einer Nikon 1 – also der größere Sensor wäre jetzt für mich kein Kaufgrund um von mFT komplett auf Fuji umzusteigen. Die Fotos werden mit Fuji nicht sofort sichtbar besser und auch nicht mit einer Sony Vollformat oder einer DSLR im größeren Format! Die Kamera muß zuverlässig sein, spaß machen und leicht zugänglich sein und die Objektive müssen stimmen.
Wenn ich alles zusammen nehme, bleibt das mFT-System weiterhin an der Spitze, mit deutlichem Abstand. 2 Jahre mehr Erfahrung sind nicht so einfach auf zu holen – der oft diskutierte Nachteil, des kleineren Sensors macht sich allenfalls in mancher Extremsituation mal wirklich bemerkbar – selbst zum Vollformat.

Und wenn ich dann den Vorteil der erheblich kompakteren Objektive, den Tele-Vorteil, den AF-Vorteil und den Vorteil durch Preis und Auswahl für das Bajonett sehe, verliert Fuji etwas seinen ersten Glanz.

Wenn ich Chefkonstrukteur bei Fujifilm wäre:

– wären 25 – 50 – ISO einstellbar
– ein Graufilter wäre eingebaut
– hätte der Monitor ein zusätzliches Gelenk a la Sony 99
– es gäbe die Kamera wahlweise mit echtem Lederbezug und vielen verschiedenen Bezügen
– ich hätte die Gurtaufhängung der Pentax LX verwendet
– ich würde fieberhaft an einer elektronischen Verschlußlösung arbeiten

So jetzt wird es aber Zeit dass Canon das Fuji-Gehäuse kauft, um Touchscreen und schnelleren Verschluss ergänzt, sein EOS-M Bajonett anschraubt und für 1100€ verkauft!!!

Der Wettbewerb ist hart, ich bin sehr gespannt wie Panasonic mit einer GH5 darauf antwortet!

Wenn Sie jetzt Lust bekommen haben – ab jetzt ist hier die Bestellung bei mir möglich:

Die neue Fujifilm X-T1 können Sie ab jetzt bei mir vorbestellen, mit und ohne Objektiv und auch mit Griff.

Die Kamera wird ab März 2014 ausgeliefert:
Gehäuse = 1200€ –
mit 2,8-4,0/18-55 mm = 1600€
Handgriff MHG-XT = 110€
Hochformatgriff VG-XT1 = 230€

Fujifilm XF 4,0/10-24 mm OIS = 1000€
Fujifilm XF 3,5-5,6/18-135 mm OIS WR =

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.


Fujifilm OBJEKTIVE:

Einige lichtstarke Festbrennweiten und einige der üblichen Zoom-Objektive sind verfügbar.
Alle drei Zeiss-Objektive gibt es auch für Fuji – Samyang und Yasuhara unterstützen Fuji ebenfalls.
Mit Auslieferung der Kamera im März wird endlich auch das 4,0/10-24 mm Weitwinkel-Zoom lieferbar.
Mit den professionellen Zooms: 2,8/16-55 mm und 2,8/50-140 mm ist erst im Spätherbst zu rechnen.
An einem hochwertigen Telezoom wird erst gearbeitet.

XF 2,8-4,0/18-55 mm OIS UVP: 700€ einzeln teuer – Kauftipp Wert: 300€
XF 3,5-4,8/55-200 mm OIS UVP: 700€ teuer und nicht scharf genug  Wert: 250€
XF 4,0/10-24 mm OIS UVP: 1000€ sehr teuer – perfect verarbeitet, – Kauftipp Wert: 700€
XF 2,8/14 mm UVP: 900€ teuer, aber sehr gut – Kauftipp Wert: 600€
XF 1,4/16 mm UVP: 1000€ teuer und gut Wert: 700€
XF 2,0/18 mm UVP: 580€ teuer und gut Wert: 300€
XF 1,4/23 mm
UVP: 900€ extrem teuer Wert: 600€
XF 2,8/27 mm UVP: 450€ sehr teuer Wert: 150€
XF 1,4/35 mm UVP: 580€ noch preis-wert und sehr gut Wert: 300€
XF 1,2/56 mm UVP: 1000€ teuer und sehr gut – Kauftipp Wert: 700€
XF 2,4/60mm  Macro UVP: 630€ teuer und unbefriedigend Wert: 300€
XF 2,0/90mm UVP: 1000€ teuer  Wert: 700€
XC 3,5-5,6/16-50 mm UVP: 400€ teuer und gut Wert: 200€
XC 3,5-5,6/50-230 mm UVP: 400€ teuer und gut – Kauftipp Wert: 300€

Zeiss Touit 2,8/12 mm
Zeiss Touit 1,8/35 mm
Zeiss Touit 2,8/50 mm Macro

Schwachpunkte sind der Macro-Bereich und es fehlen exzellente Teleobjektive mit mehr als 56 mm Brennweite.

Ein 1,8/60 mm Macro, ein 2,0/90 mm Macro und 2,8/120 mm Macro sind notwendig.
Weitere Objektiven wird der Profi-Markt verlangen:

– 1,4/90 mm  OIS
– 2,4/200 mm OIS
– 4,0/300 mm OIS
– 4,0/400 mm OIS
plus beide Konverter 1,4x & 2,0x

 

 

 

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22. Juni 2014
CANON – was kaufen & was besser nicht

CANON


so langsam stellt sich auch bei mir der Frust ein – Canon steht bei neuen Kameras auf der Bremse und wartet immer mal schön ab was Sony und Nikon so zusammen schrauben.
Beide Konkurrenten setzen inzwischen unverhohlen auf höchste Auflösungen, auch wenn die kaum eine Fotograf sinnvoll nutzen kann, aber 36 MP sind gut zum protzen und gut für die PC-Industrie.
Ich denke Canon sollte endlich mal den Deckel drauf machen und 48 MP bringen – auf Vollformat.
Wenn es sich bewahrheitet das Sony und Nikon auch ins Mittelformat mit dem 44×33 mm 50 MP CMOS-Sensor von Sony vordringen – sollte Canon etwas zum kontern haben.
Eine rein elektronische, spiegelfreie Mittelformat von Sony mit festem Objektiv halte ich für sehr wahrscheinlich.

Powershot / IXUS Kameras

sind fast immer der Zeit hinter her und zeigen nicht das Potential und die Technik von Panasonic (seit langem Marktführer und technischer Innovator bei den Kompaktkameras) und auch selten das Potential von Sony, Olympus oder Fuji – das sagt vermutlich alles. Canon ruht sich hier auf seinem Namen aus.
Es gibt keinen echten Grund sich hier eine Canon Kompaktkamera zu kaufen, außer man ist EOS und Powershot gewohnt. Leider ist die Powershot 1GX Mark II ein komisches Produkt, das automatisch verkannt wird – schwer, dick, unhandlich,  mittelprächtiger Sucher für horrendes Geld (350€). Die Accus zu klein, der Stromverbrauch oft zu hoch – Canon überzeugt bei keinem Exemplar dieser Kompakt-Kamera-Armada. Erst die BQ mit dem neuen Sensor in Viertelformat und dem schönen 2,8-3,9/24-120 mm lässt die Kamera dann in der Praxis anders aussehen und setzt sie für mich weit von einer Sony RX100 ab. Mit diesem Objektiv und Sensor kann man kreativ sein und braucht auch erstmals bei 1600 ISO keine Angst vor Bildrauschen zu haben.
Ich würde sonst noch die Canon D30 Strand/Action/Unterwasser-Kamera empfehlen, sie ist schnell, robust und preiswert. (bei mir derzeit auch als kurz verwendetes Testmodell erhältlich).
Die G1X II ist für Fans von guten Objektiven und hoher BQ im kleineren Kameraformat vielleicht spannend (auch sie habe ich derzeit als Testmodell abzugeben).

EOS-M System
Das viel zu teuer und sehr schlecht gestartete neue EOS-M System, spiegelfrei mit Wechselobjektiven und sehr hoher optischer Leistung in sehr angenehmen. Die Gehäuse und Objektive sind sehr präzise gefertigt und aus bestem Material. Sie ist jetzt bei unter 350€ angelangt, wo es schon zum Start hingehört hätte. Aber die neueste Ankündigung des vierten Objektives 4,5-6,3/55-200 mm IS STM zeigt mir deutlich, dass Canon seine Marken-Fans nicht ernst nimmt. Denn es zeigt, dass Canon weiter an alter Technik festklammern will (DSLR) und auch die Objektive bewusst unattraktiv hält, zu lichtschwach, zu leicht, zu wenig Brennweite.
Canon 4,0-5,6/11-22 mm IS STM – lichtschwach, 11 mm Start, immerhin IS – aber es müsste ein 4,5/10-22 mm IS STM sein!
Canon 3,5-5,6/18-55 mm IS STM – langweilig, 18 mm Start – es sollte ein 5,6/15-60 mm IS STM sein
Canon 4,5-6,3/55-200 mm IS STM – fast unbrauchbar, ein 4,0-5,6/55-250 mm IS STM wäre Pflicht gewesen
Canon 2,0/22 mm STM – langsamer AF, kein IS und ein 2,0/25 mm IS STM wäre der bessere Kompromiss.
Canon EOS-M System – solange kein eingebauter Sucher und keine spannenden Objektive da sind, besser nicht kaufen – das ist nur etwas für Liebhaber, ich habe es nur weil ich die Verarbeitung und den Look der roten Kamera mit den dunkelgrauen Metall-Objektiven sehr mag.
Canon hat wenigstens auf die richtige Sensor-Größe gesetzt und seinen 1,6x Faktor beibehalten – trotzdem müsste rasch eine moderne Kamera mit Vollformat-Sensor folgen – Canon kann hier Sony nicht alleine die >Zukunft überlassen.

EOS-System
wenn die Objektive nicht wären, wäre Canon längst nicht mehr so begehrt. Überall fehlt es an Innovation. Gerade einmal die EOS 70D ist leidlich innovativ und kann sich auch ein bisschen gegen spiegelfreie Systeme behaupten – wenn sie auch im LiveView zu langsam ist.
Die Einsteigermodelle EOS 1200D und EOS 100D und EOS 700D verkaufen sich überall auf der Welt immer noch wie geschnitten Brot, der Markenname lockt, Schrittchen für Schrittchen werden sie jedes Jahr ein bissen verändert – erneuert will ich kaum sagen.
Die EOS 70D hat ein zumindest spannendes technisches Potential, bis 1600 iSO und vielleicht noch bei 3200 ISO lässt sie sich auch für hohe Ansprüche und bei wenig Licht gut nutzen. Der Lifeview ist endlich mit dem voll beweglichen Monitor sogar mit Touch-Screen realisiert – aber künstlich verlangsamt – nach jedem Bild herrscht eine Pause.
Die EOS 7D war bei ihrem Erscheinen spannend, doch schon seit 2 Jahren ist sie es nicht mehr, sie zeigt deutliches Farbrauschen ab 1600 ISO, der bewegliche Monitor fehlt und sie ist in allem veraltet. Heute besser nicht mehr kaufen, auch nicht gebraucht, da man in der 70D mehr Leistung und bessere Bildqualität für weniger Geld bekommt.
Die EOS 6D ist irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch, einerseits leichter, aber trotzdem noch 700g schwer, andererseits billiger aber kaum wirklich preiswert. Die Kamera ist in vielen technischen Dingen abgespeckt, AF, Geschwindigkeit, Serienbilder, Blitz, 96% Sucher, starrer Monitor etc. Und dafür sind dann auch 1400€ noch zu viel Geld. Eine kurz Gebrauchte für 1100€ kann man sich zulegen – aber mehr ist sie kaum wert. Und auch nur dann wenn man nicht den schnellsten, flexibelsten AF benötigt und eher Landschaften fotografiert. Ich finde sie trotz Gewichtsersparnis von knapp 200g, kaum ideal auf Reisen – da ist die 70D die spannendere Kamera.
Die EOS 5D3 ist in die Jahre gekommen, obwohl es sie erst 2 Jahre gibt. Nur 17 mögliche RAW-Dateien in Folge nerven, ganz zu schweigen vom fehlenden Blitz, dem fehlendem voll beweglichen Monitor mit schnellem Lifeview. Die blaßen JPEGs nerven, die Farbverschiebungen und die Helligkeitsunterschiede bei Serienbildern können ärgern und 22 MP reißen heute keinen mehr vom Hocker. Der AF ist sehr vielfältig und meist auch schnell – aber kompliziert zu bedienen. Das Bildrauschen wird auch bei Tageslichtfotos bereits ab 6400 ISO sichtbar. Hier erwarte ich heute für 3000€ mehr Kamera und auch mehr Pixel und weniger Bildrauschen und 50 Bilder RAW-Speicher – hier müssen einfach zu dem Preis 40-50 MP möglich sein, ein voll beweglicher Monitor und Blitz müssen an Bord sein. Abgesehen vom Blitz zeigt hier eine Sony Alpha 99 was möglich ist und auch die frische Nikon D810 wird viele Kunden neugierig machen.
Wenn Canon hier nicht zur Photokina 2014 kräftig nachlegt, muss ich mir überlegen, ob ich nicht auch mit Sony- oder Nikon-Objektiven leben kann. Aber nach meinen Quellen kommt vor Ende 2015 hier nichts Neues.
Die wichtigsten Vollformat-Objektive: 4,0/16-35 mm – 4,0/24-105 mm – 1,4/85 mm – 2,8/70-200 mm – 2,8/300 mm plus 2x Konverter sind auch bei Sony und Nikon inzwischen in professioneller und schneller Abstimmung erhältlich – wenn auch teurer.
Die EOS 1DX war mir von Anfang an zu teuer, 18 MP für 6000€ in einer Kamera mit technischer Höchstleistung aber schmaler Innovation – ist eine Kombination die mich wenig lockt. Größere, inkompatible Accus, nur CF-Karten-Schlitze, kein Blitz, fester Monitor, kein erheblich schnellerer AF und dafür 3000€ Aufpreis sind heftig.
Die Eos 1DX will die Profi-Kamera für alle Motive sein mit Schwerpunkt Sport-, Tier- & Reportage-Fotogrfaie. Tiere in schneller Bewegung kann sie dank großem RAW-Speicher und schnellerer Bildserie noch sicherer festhalten, nur die geringere Auflösung von 18 MP irritieren da noch und der wichtige, bewegliche Monitor mit LifeView fehlt schmerzlich.
Sicher, den Monitor kann man fast ersetzen durch einen großen Videobildschirm, einen EX90 Miniblitz draufsetzen und Gewicht, dieser langlebige Accu und die robusteren CF-Karten haben natürlich auch Vorteile.
Trotzdem würde ich mir einmal eine komplette, innovative Kamera von Canon wünschen, vor allem zu dem Preis.
Die Auflösung von 18 MP zeigt theoretisch 50% weniger Bildinformation als eine Nikon D810 mit 36 MP – aber wer einmal mit der Nikon D800/D810 fotografiert hat, kennt den Preis: Stativ, langsames Arbeiten, trotz VR deutlich mehr verzitterte-unscharfe Aufnahmen, ISO 1600 Empfindlichkeit die kaum noch überzeugt…
Deshalb zeigen Canon EOS 1DX und Nikon D4s unterm Strich trotzdem was derzeit an Bildqualität bei anspruchsvollen Motiven machbar ist und das extrem schnell.
Andererseits sind diese Kameras für mich, gemessen an einer Panasonic GH3/GH4 & Soli Alpha 99 schon seit Erscheinen etwas veraltet.

Und das ist genau der Eindruck den ich heute von den meisten Canon/Nikon-Kameras habe und das kann sich Canon eigentlich nicht mehr leisten. Auch nicht das Sony und Nikon sichtbar mehr Auflösung bei fast vergleichbarem Bildrauschen bis 1600 ISO haben. Canon müsste hier viel tun, traut sich aber nicht einmal an einen hoch auflösenden Sensor für die Landschafts- und Studio-Fotografen. Canon wird weiter Kunden verlieren und junge Fotografen werden sich mit Sony und Panasonic anfreunden.

Canon kauft man wegen der Objektive!
Die Objektive, die man wirklich zwingend benötigt, sind von Canon immer noch einen sichtbaren Hauch schärfer, fokussieren etwas schneller und vertragen sich weit besser mit den Konvertern.
Canon punktet vor allem im Teilbereich ab 85 mm mit einer praktisch lückenlosen und überlegenen Objektivauswahl.
Canon hat Innovationen, die andere nicht haben: 4,0/8-15 mm Fisheyezoom; 4,0/17 mm TS-E; 1,2/50 mm; 1,2/85 mm; 4,0/400 mm DO; 4,0/200-400 mm & 1,4 x Ext – es wird weniger, Nikon hat stark aufgeholt und endlich ein 5,6/800 mm  (zum bekloppten Preis) und überarbeitet auch seine lichtstarken Superteles und auch Sony schläft nicht.

TROTZDEM – DSLR-Technik ist am Limit und kann nur noch etwas überleben mit schnellem, LifeView vom flexiblen Monitor und durch innovative Vollformat-Sensoren und dank der Teleobjektive ab 85 mm, die es in allen Variationen und höchsten Lichtstärken gibt. Auch für Landschafts-, Studio, und Porträt-Auftrags-Fotografie ist der Vollformat-Sensor unentbehrlich, vor allem wenn man kein Mittelformat kaufen will – was aber sicher sinnvoller wäre und zu noch besseren Fotos führt – siehe Pentax 645Z.

Mit dem Kauf einer neuen Kamera würde ich bei fast allen Modellen jetzt das zweite Halbjahr/Photokina abwarten. Die EOS 70D kann man ohne Überlegung kaufen und wer eine EOS 1DX braucht, wird auch dieses Jahr keinen Nachfolger sehen. Doch die 5D3 wird wohl nicht vor ende 2015 abgelöst sein, ein 7D Nachfolger wird im Herbst kommen und zahlreiche Objektiv-Neuheiten sind in der Produktion. Die 6D wird sicher irgendwann etwas überarbeitet, nach Nikons Vorbild…

 

AUFRÜSTUNG – Canon EOS Digital

nach der unerfreulichen Begegnung mit der ersten Canon D30 – das war ein Alptraum für Schnecken konnte ich mich 2001 von der Canon EOS 1V – meiner liebsten analogen Autofokus-Kamera nur auf eine Canon EOS 1D retten.

Denn alle anderen Canon D-SLR Kameras der ersten Jahren waren grausam langsam.
Erst die Canon EOS 20D bot einen Lichtblick und bewährte sich. Doch die EOS 1D verlor schnell an Wert und die Angst um den hochgezüchtet Verschluss (1/16.000 Sekunde – 4 MP CCD – 1,3x Faktor – 1585g schwer) fotografierte immer mit, bis die Lamellen dann wirklich rissen und Canon kostenlos austauschte.
Die Powershot-Kompaktkameras G2,G3 und G5 mussten aushelfen und waren noch bezahlbar, wobei die G5 die gelungenste Kompaktkamera von Canon war.
D60 und 10D waren auch eher unerfreulich, die Canon EOS 1Ds (11 MP CMOS KB-Vollformat) wäre dann die Erlösung gewesen, aber sie war zu kostspielig und der Verlust mit der 1D zu hoch – die Kameras auch insgesamt zu schwer zum Reisen.
Auch die Mark II Geräte waren zu schwer und zu teuer und brachten zu wenig Innovation. Die Canon EOS 5D wird heute noch gefeiert und ich fand sie für meine Fotografie völlig ungeeignet, weil viel zu langsam.
Es wurde Zeit zu Nikon zu wechseln, wo mit D200; D300; D2, D3 die weit besseren und schnelleren Kameras gebaut wurden. Erst die Canon EOS 1D MK III in 2007 versöhnte mich dann wieder (10 MP CMOS – 1,3x Faktor – 1330g), auch EOS 30D und 50D waren durchaus brauchbar. Die 7D war aber dann endlich mal schneller und lies die 5D2 im Staub zurück. Zur richtigen Hochform lief Canon erst 2012 auf: Canon EOS 5D3; Canon EOS 1DX und Canon EOS 7D sind allesamt gelungen, wenn auch wenig innovativ. Canon hatte endlich ein sehr gutes 2,8/24-70 mm L II – wenn auch dummerweise wieder ohne IS!
Daraus abgeleitet ist auch 2014 nicht mit besonderen Canon-Kameras zu rechnen – erst 2015 wird wieder ein starkes Innovationsjahr, wenn Canon die Weichen für Profi-Fotografie versucht neu zu stellen.

Erfahrungen EOS 5D3
Zum satten Preis von 3000€ gleich im April 2012 hatte ich sie erstanden. Obwohl ihr einiges fehlte, was mir wichtig war (u.a.: Blitz, beweglicher Monitor, schnelle Bildvorschau, schneller RAW-Speicher) konnte sie durch den anspruchsvollen, schnellen Autofokus überzeugen. Die Schwachstellen sind nach 2 Jahren für mich das empfindliche Gehäuse. Es bekommt zu schnell Kratzer und abgeriebene Eloxierung und sieht rasch gebraucht aus. Da kann man das Gehäuse noch so sehr hüten.
Der Weißabgleich ist bei Bildserien wenig zuverlässig, Sie sollten unbedingt mit fester Einstellung arbeiten. Auch die Belichtungsgenauigkeit hat Aussetzer, immer wieder kann die 5D3 völlig überbelichtete Einzelbilder in Serien produzieren, der AF ist gut, aber bei weitem nicht perfekt, die ersten Fotos einer Serie sind häufig nicht perfekt scharf. Die 5D3 kann Serien bis 6 Bilder pro Sekunde, jedoch nur 3 Sekunden lang mit RAW Dateien.
Alles in allem wurde es für mich Zeit mich nach Alternativen umzusehen.
Sony Vollformat-Sensoren mit 24 MP und 36 MP führen zu frühem und ausgeprägtem Bildrauschen – das ist meinen Fotos kaum zuträglich – daher scheidet auch Nikon, trotz spannender Kameras aus.
Zurück auf 12 MP möchte ich jedoch auch nicht, das wäre ja beinahe eine Reduktion um 50% Auflösung. Nein eine Auflösung um 20MP scheint mir seit 2012 der richtige Kompromiss.

Der Unterschied zwischen 18, 20 und 22 MP ist dabei nicht wirklich entscheidend.
Was braucht man zur Canon EOS 1DX?

– kleiner Aufsteckblitz wie das Speedlite EX90 (100€)
– die schnellsten CompactFlash-Karten von SanDisk, Transcend oder Lear
– zweiter Accu – ein Patona für 35€ reicht aber auch
– stabiler Leder-Gurt von Eddycam

 

Die richtigen Objektive:

Canon hat endlich seine deutliche Schwachstelle überwunden. Bisher war es nicht selten notwendig für hohe BQ ein manuelles Zeiss-Objektiv oder gar ein Nikkor-Zoom an den hochauflösenden Canon-EOS-Vollformatkameras zu verwenden. Das ist vorbei.
Das neue Zoom: EF 4,0/16-35 mm L IS bringt Leistung satt und stellt sogar aktuelle Zooms von Nikon und Zeiss/Sony erstmals in den Schatten. Nur wer im Pressebereich auf Action setzt oder oft bei wenig Licht fotografiert, ist mit dem deutlich weniger hochauflösenden 2,8/16-35 mm L II besser beraten.
Bisherige Zooms von Canon wie 3,5-5,6/20-35 mm; 4,0/17-40 mm sind ebenfalls deutlich schwächer.
Selbst das EFs 4,0-5,6/11-22 mm IS für das Halbformat liefert hervorragend scharfe Bildergebnisse, wenn auch bei relativ wenig Lichtstärke. Dafür ist sein Preis mit 280€ einmalig unter allen SuperWeitwinkel-Zooms!

Das Canon EF 2,8/24-70 mm L II ist ebenfalls ausgezeichnet scharf, dennoch hier fehlt der Bildstabi in einigen Fotosituationen sehr – daher bevorzuge ich klar das halb so teuere Tamron 2,8/24-70 mm VC mit Bildstabi und etwas weniger schnell ansprechendem AF. Optisch sind beide auf vergleichbar hohem Niveau und das Schielen zu Nikon oder gar Sony lohnt hier auch nicht.

Das dritte sehr wichtige Zoom EF 2,8/70-200 mm L IS II mit beiden Konvertern hat ebenfalls praktische keine gleichwertige Konkurrenz.
Auch bei 300 mm; 400 mm; 500 mm; 600 mm; 800 mm und dem 4,0/200-400 mm x 1,4x ist Canon Innovationsführer und marktbeherrschend.
Die preiswerteren und lichtstarken Festbrennweiten werden sicher jetzt Zug um Zug verbessert.

 

 

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5. Juni 2014
Eine Frage von Format – Pentax 645Z

Eines der ältesten und legendärsten Fotosysteme PENTAX hat bisher keine Vollformatkamera, weil man dann noch eine komplette Objektivserie auflegen müsste und weil sie besseres haben – die PENTAX 645 Mittelformat-DSLR-System-Kamera.
Jetzt legt Pentax nach 4 Jahren noch eine stärker verbesserte 5te Version  der Kamera mit dem großen Sensor nach.

Jede Woche fragen zahlreiche Menschen nach der besten Kamera – der besten Bildqualität –

die gewünschte Antwort ist meistens eine Canon, Nikon, Sony, Leica Kleinbild-Kamera.
Ja KLEINbild ist mit gigantischen Auflösungen ins frühere Mittelformat vorgeprescht
und doch bleibt es KLEINbild.
Wenn die beste Bildqualität und die beste Kamera gefragt sind, kenne ich noch eine ganz andere Antwort:

PENTAX 645Z

Ich habe die letzten 25 Jahre schon mit den Pentax 645 Kameras verbracht und das Fotografieren hat damit immer wieder besondere Freude gemacht.

50 MP; 200.000 ISO einstellbar; sehr hohe Dynamik; LiveView, extrem guter, großer Sucher, gegen Feuchtigkeit abgedichtet, schnell, sehr guter AF (wenn auch nur Zentral) & liegt perfect in der Hand

allerdings lässt sich Ihre Bildqualität öfter nur vom Stativ mit RAW-Dateien ausschöpfen.

Leider hat es Pentax noch nicht geschafft eine kamerainterne Bildstabilisierung zu realisieren und die großen Sucher &  Spiegel haben sie auch beibehalten.
Mit rund 9.000 € ist sie mit 2,8/55 mm eine sehr preiswerte Alternative zu Vollformat.

Da ich den Pentax-Service kenne und schätze, schon sehr viel mit beinahe allen Pentax 645-Objektiven gearbeitet haben, sehe ich gar keinen Grund für eine Hasselblad, PhaseOne, Mamyia oder gar Leica.

Also wenn Sie nach Bildqualität suchen… könnte Ihre Suche hier zu ende sein.
Pentax bietet dafür professionellen Service und ist auch bei mir erhältlich.

Hohe Arbeitsgeschwindigkeit für professionelle Ansprüche.
Tempo in der Fotografie wird vielfach definiert: Einschaltverzögerung, Fokusgeschwindigkeit, Bildfrequenz, die Zeit, bis das Bild auf dem Monitor dargestellt wird und letztlich auf dem Rechner angekommen ist, sind für viele Anwendungen wichtige Parameter. Schon beim Einschalten und dem Blick auf das 3,2 Zoll grosse Klappdisplay wird klar: Unterschiede zu den professionellen Kleinbildkameras gibt es kaum.
Die Anforderungen an die Scharfstellung werden in besonderer Weise erfüllt. So wird trotz hochwertiger Bauweise und langen Schneckengängen der Systemobjektive sehr schnell die perfekte Schärfe eingestellt.
Mit 3 Bildern in der Sekunde und bis zu 30 Bildern (JPEG) in Folge zeigt die Pentax 645Z, dass sie auch diese Disziplin beherrscht. Schon bei der Konstruktion wurde auf Optimierung der Geschwindigkeit geachtet. So werden unterschiedliche Motoren für Auslösung, Spiegelmechanik und Blendensteuerung verwendet. Durch den PRIME III Bildprozessor wird eine schnelle Bildverarbeitung gesichert, die auch hohe Ansprüche der professionellen Fotografie erfüllt. Im Unterschied zur Pentax 645D ist die Prozessgeschwindigkeit 5-mal schneller. Für die schnelle Bildübertragung steht ein USB3.0 Anschluss zur Verfügung. SD-Karten werden nach dem UHS-1 Standard beschrieben.

16 erstklassige Objektive von 19 – 300 mm (KB-Brennweite)sind verfügbar, Zooms und Festbrennweiten.

4,0/25 mm
3,5/35 mm
2,8/45 mm
2,8/55 mm
2,8/75 mm
2,8/90 mm Macro mit Bildstabi
2,8/120 mm Macro
2,8/150 mm
4,0/300 mm
5,6/300 mm
5,6/400 mm
4,5/28-45 mm SW in Planung
4,5/33-55 mm
4,5/45-85 mm
5,6/55-110 mm
4,5/80-160 mm
5,6/150-300 mm

 

Im Zeitalter des schnellen Wechsels ist Pentax “nur” noch ein Nischenanbieter, eine fast schon exotische Alternative. Obwohl eine K3 und auch die K30 und andere Einsteigermodelle durchaus gelungen sind und durch markantes Äußeres wohltuend auffallen – bei der Technik können Sie oft nicht Schritt halten. Autofokus, Geschwindigkeit, Filmeigenschaften, Live-View und Blitztechnik können bisher nicht wirklich mit Sony oder gar mit Canon und Nikon Schritt halten. Vom System ganz zu schweigen. Pentax listet aktuell 25 verschiedene Objektive auf – Canon und Nikon jeweils über 60; Sony 30 und mFT 65 Objektive. Pentax hat sich auf Halbformat (APS-C) eingeschossen.
Mir fallen allenfalls 13 Objektive ein, die vielleicht Vollformat geeignet sind. Pentax hat nach 25 Jahren erstmals einen 1,4x AF-Konverter im Sortiment, keine Tilt-Shift, kein Tele-Macro und wenige hochlichtstarke Zooms. Wenn Vollformat kommt, müssen zumindest 2,8/16-35 mm – 2,8/24-70 mm – 2,8/70-200 mm – 4,0/16-35 mm – 4,0/24-90 mm – 4,0/70-200 mm – 1,4/50 mm – 1,4/85 mm zur Verfügung stehen. Ich habe Zweifel, das Pentax da in vertretbar kurzer Zeit mithalten kann.

Zuletzt hat das Olympus gestemmt – mit sehr guten Objektiven und langsamen AF – doch die potentiellen Kunden haben den zu kleinen FT-Sensor nicht akzeptiert.
Was wollen die Pentax-Fans also mit einer Vollformat-Kamera ohne entsprechende Objektive?
Letztlich würde die Kamera und 2-3 neue Objektive Kosten von leicht rund 10.000€ verursachen.
Und wie gut die Kamera mit einem Sony-Sensor auch sein könnte – Pentax hat längst schon eine viel bessere Kamera – für alle die höchste Qualität wünschen…

 

 

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