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Filo Rings

Kategorie ‘Kameras im Test’

19. Dezember 2011
Sony Nex 7


SONY erweitert sein NEX-System

Nex C3 – Nex 5n – Nex 7

2,8/16 mm – 1,8/24 mm Zeiss – 3,5/30 mm Macro – 1,8/50 mm – 3,5-5,6/18-55 mm OSS – 3,5-6,3/18-200 mm OSS – 4,5-6,3/55-210 mm OSS — 3,5-6,3/18-200 mm Tamron VC

Einmal abgesehen davon, dass Sony noch immer vieles nicht liefern kann und die Nex 7 bisher noch nicht in Deutschland zu kaufen ist, präsentiert Sony inzwischen sein spiegellose Kamerasystem NEX mit 3 verschiedenen Gehäuse und 7 Objektivenm (von denen 4 lieferbar sind).

Die Startkameras Nex 3 und Nex 5 werden billig abverkauft, ich halte sie nicht für spannende Schnäppchen, weil Ihnen die Möglichkeit für einen Sucher fehlt, sie langsam sind und die neueren Kameras schon deutliche Verbesserungen bringen.

Sony baut die spiegellosen Kameras in Stufen aus, bietet Kameras für Einsteiger: Nex C3 – für Hobbyfotografen: Nex 5n – für Ambitionierte: Nex 7 und sicher bald auch für Semi-Pros – denn auch eine Nex 9 ist vorhersehbar…

Der Preis den der Sony-Kunde für die Miniaturisierung bei den bisherigen Modellen zahlte, war die Reduktion der Ausstattung. Doch die Nex 7 ist jetzt ähnlich gut ausgestattet wie eine DSLR-Kamera im 1000€ Segment.

Die Schöpfer fanden endlich wieder Platz für Sucher, Mini-Blitz, Blitz-/Zubehörschuh und beweglichen Monitor.

Nur die Objektive bleiben im Verhältnis sehr groß da Sony weiter auf die Halbformat-Sensoren der APS-C Klasse setzt (1,5x Vergrößerungsfaktor). Wer Digicam-Modelle für die Hosentasche gewohnt ist und viele Spiegelreflex-Besitzer werden auch die sonst oft eingebaute Bildstabilisierung vermissen, die bisher nur in 4 Objektiven Platz fand. Immerhin hat Sony inzwischen einen Sucher in die NEX 7 integriert – zusätzlich zum großen, klappbaren 16:9 Monitor. Die Sony Sucher können 2 MP Pixel Auflösen, das ist bisher die feinste Auflösung und dadurch ist kaum noch Pixelstruktur wahrnehmbar und der Unterschied zum gewohnten DSLR-Sucherprisma schwindet – zumindest bei Tageslicht und solange keine hohen Kontraste im Bild sind…
Der bewegliche Monitor ist zwar auch berührungsempfindlich, aber er lässt die vielen Funktionen und vor allem die Auslösung vermissen, wie es Panasonic und Olympus sehr erfolgreich umgesetzt haben.

AUTOFOKUS:

Ich bin bekannt als Fan vom schnellen Autofokus, meine Motive sind oft flüchtig und ich brauche einen sehr schnellen Nachführ-Autofokus.
Das kann die Sony Nex 7 leider nicht bieten. Vor allem im Vergleich zur Olympus Pen 3 und auch zur Panasonic GH2 fällt sie deutlich ab.
Bewegte Motive gelingen mit der Pen3 gut, mit der Nex 7 trotz 10 B/Sekunde nicht wirklich gut. Denn die 10B/Sek täuschen darüber hinweg, das sie nur erreicht werden ohne AF-Korrektur geschweige denn AF-Nachführung. In der Praxis bedeutet dass, es können allenfalls Objekte die ihre Entfernung zur Kamera nicht verändern scharf aufgenommen werden – da dürfte es nur sehr wenige geben.  ist AF-Nachführung eher langsam und nur bis 3 B/Sek möglich und liefert auch da nur wenige scharfe Fotos.

 

Sony Nex 3 – Sony Nex 5 – Sony Nex C3 Sony Nex 5n – Sony Nex 7

Das Konzept ohne Sucher hat sich nicht am Markt kaum behaupten können. Deshalb sind jetzt NEX-Kameras mit Sucher erhältlich, dafür aber deutlich über 1150 €!
Die Bedienung ist verbessert, aber immer noch gewöhnungsbedürtig, vor allem weil keine Taste Beschriftet ist und alles übers Menü geht..

Canon ist der letzte Platzhirsch, die noch keine kleine Systemkamera CSC (compakt system camera) hat.

Nikon und Pentax verfolgen bisher die Strategie mit deutlich kleineren Sensoren, um ganz neue und kleine, sowie leichte Objektive mit höchster Leistung anbieten zu können und auch den Abstand zu ihren DSLR-Kameras bewahren zu können. Nikon probiert dabei ganz neue AF-Technik aus, die zukunftsträchtig sein könnte. Die Vergrößerungs-Faktoren 2,7x bei Nikon und 5,5x bei Pentax bieten deutlich schwächere Bildqualität, vor allem aab 800 ISO als mFT und Nex. Die mFT-Anbieter Panasonic und Olympus machen viel dank ihrer excellenten Objektive wett. Pentax bietet mit dem neuen Q-System die kleinste Systemkamera mit winzigem 2/3″ Sensor an – das ist zu klein um noch kreativ mit Wechselobjektiven arbeiten zu können.

Sony straft alle Lügen, die denken, Olympus ist nur so eine kleine Firma, die altmodische Kameras anbietet, denn die neue Nex lässt sich in zahlreichen Punkten von der beliebten Olympus Pen inspirieren. Sowohl beim Design, als auch bei der Ausstattung. Und das tut Sony sehr gut. Endlich gibt es auch mal Filtereffekte in einer Sony-Kamera. Die braucht man nicht und die Bilder könnte man auch später am Computer verändern, aber es macht den meisten Menschen viel mehr spaß in der Kamera, vor Ort mit dem Motiv ausprobieren zu können.

Das Kameragehäuse ist ein gutes Stück größer das der Nex C3 & 5n und es fällt trotzdem auf, dass schon das Standard-Zoom 18-55 mm groß für die Kamera ist. Gemessen an Olympus und sogar Panasonic bestehen gewaltige Unterschiede in den Abmessungen der Objektive.

Der Bildsensor

24 MP heißt die werbewirksame Zahl, deren Nutzen in der Praxis sehr begrenzt ist – besonders durch die Freihand-Fotografie und niedrig auflösende Objektive.

Die Nex 7 könnte bis zur Empfindlichkeit von 6400 ISO mit geringstem Bildrauschen und guten Farben glänzen (wie die Nex 5n). Die 7 kann immerhin auch bis 16.000 ISO ausgereizt werden, ratsam ist jedoch ein Wert von maximal 1600 ISO. Das Bildrauschen wird schon bei 800 ISO bekämpft, was zu einem deutlichen Struktur- und Schärfeverlust führt. Das beherrschen Olympus und Panasonic besser, Sony geht bei der Entrauschung zu radikal vor. Allerdings rauschen die Bildergebnisse deutlich weniger als in den Alpha 900 und Alpha 850 Vollformat-Gehäusen. Sogar die Sony Alpha 77 – die über den gleichen Sensor verfügt, liefert eine schwächere Auflösung und etwas höheres Bildrauschen – bedingt durch die SLT-Folie (Spiegel-Ersatz) im Strahlengang.

Die Nex 7 hat einen Blitz eingebaut. Der kleine Miniblitz zum Aufstecken der sonst mit den anderen Gehäusen mitgeliefert wird, ist leider anders als von Minolta gewohnt sehr fummelig aufzustecken, deshalb lassen ihn die meisten Menschen immer drauf, womit dann die Kompaktheit der Kamera eingebüßt wird oder benutzen ihn nicht.

Das Sony Menü arbeitet mit 6 verschiedenen Icons unter denen alle Einstellmöglichkeiten jeweils zusammen gefasst sind. Es dauert lange, bis man weiß was man wo suchen muß.

Der Wunder-Sucher

ist gar keiner! Denn er sieht nur bei bedecktem Himmel und im hell erleuchteten Studio oder Geschäft richtig gut aus. So bald Sie damit in eine dunkle Ecke schauen, fängt er stark an zu rauschen und wenn Sie damit eine Landschaft im Sonnenlicht betrachten sehen sie wenig Kontraste und Farben. Und wenn Sie ihn bei Serienbildern nutzen, fällt je nach Bildfrequenz schnell die unangenehme Dunkelpause zwischen den Aufnahmen auf. 2 MP Auflösung alleine, machen daraus noch keinen guten Sucher. Ich persönlich finde auch, das er links falsch platziert ist und allenfalls ein Vorteil, wenn man nur mit dem rechten Auge fotografiert – was ich nicht tue. Leider ist er auch unbeweglich.

Effekte

Sony hat sich entschlossen der Kamera einige Filtereffekte zu spendieren. Leider sind diese sehr spielerisch und für mich eher wenig attraktiv. Sehr schade ist auch, dass Sony und Olympus bisher kaum erlauben die Stärke und Auswirkung der Effekte einzustellen, wie das Pentax perfekt gelöst hat.

– Spielzeugkamera

– High Key,

– hoher Kontrast (schwarz-weiß)

– poppige Farben

– Kontureffekt (Farbe)

– Kontureffekt (schwarz-weiß)

– Retrolook

– Partielle Farbe (Rot – Grün – Blau – Gelb

Zusätzlich hat die Nex ein nettes Panorama-Programm – was allerdings nur mit viel Übung und mehreren Versuchen zufriedenstellende Ergebnisse liefert. Die Nex 7 bietet die Gestaltungs-Option Soft-Skin Effekt, der bei Porträt-Aufnahmen Falten glättet und Hautunreinheiten beseitigt, sowie HDR-Effekte und vieles mehr.

Jetzt hängt alles an den neuen NEX-Objektiven, ich warte ab ob 2012 attraktivere Objektive nachgelegt werden.

Nach meinen Erfahrungen mit der Nex 5, die mich nicht zum Kauf animiert haben, bin ich jetzt seit einigen Monaten mit der Nex 5n unterwegs, sie macht als Knipskiste oft spaß  – nur mit Fotografie hat das wenig zu tun. Der Sucher war nur kurz lieferbar – ich hatte einen und war mehr als enttäuscht, habe ihn gleich nach 2 Wochen zurückgesendet – für die vergleichsweise schwache Leistung viel zu teuer (290€). Und die Objektive sind nur eingeschränkt gut – daher liefert sie letztlich kaum bessere (lediglich rauschärmere) Fotos als gute Digicams mit Superzoom.
Nie Nex-Kameras werden erst interessant wenn man sie mit Adapter manuell mit erstklassigen Objektiven nutzt und die Kamera nur noch als Sensor und Belichtungsmesser funkiert. Ich teste derzeit sehr viel mit meinen OM-Linsen wie dem 2,0/90 mm Macro; 2,0/28 mm; 1,4/50 mm und 2,0/100 mm sowie den Leica-M & R Linsen aus den bekanntenkreis – dann macht die Nex wirklich Spaß. Leider fehlt aber dann der Bildstabilisator – wie ihn Olympus für alle Objektive bietet.

Klar lassen sich aus dem Sensor mit RAW mehr Schärfe und Details herauskitzeln und sicher, sie rauscht etwas weniger bei 3200 ISO, aber ohne ein attraktives Objektiv mit entweder hoher Lichtstärke oder großem Zoombereich, das anders als das 18-200 mm kompakt sein muß, nehme ich meist lieber eine Pana TZ10 mit. Positiv überrascht war ich von der guten Verarbeitung der Objektive und dem Zubehör, wie Deckeln und Sonnenblende und die Objektiv-Vorsätze für das 16 mm.

Insgesamt hat für mich die Oly E-P3 mit einem 14-150 mm und dem Sucher erheblich mehr Vorteile und auch eine Panasonic G2/GH2 würde ich jetzt noch der Nex deutlich vorziehen.
Der Autofokus der Olympus Pen 3 ist erheblich schneller und macht durch die zusätzliche Touch-Screen-AF-Option auch viel mehr Freude.

Design und Form sind nicht alles… aber vielen wird es genügen.

Die bisherigen SONY-Objektive gefallen mir ganz gut, besonders die Außenhülle aus Aluminium, innen sind sie aus Polycarbont, sie sind nicht wirklich kompakt und kaum wirklich leicht und die optische Auflösung ist gerade einmal beim 18-200 mm gut.

Durch den relativ großen Bildsensor sind die Objektive gezwungenermaßen groß und schwer, teilweise doppelt so groß und so schwer wie die Objektive, die Olympus für microFourThirds anbietet. Das ist beim Transport und beim Tragen um den Hals oder auf der Schulter etwas nachteilig. Doch das hat auch eine gute Seite, denn die kleinen Kameras lassen sich nicht gut und sicher greifen, doch die linke Hand an einem ausgewachsenen Objektiv macht sich gut und stabilisiert zusätzlich. Das gelingt bei vielen mFT Objektiven nicht so gut. Die Sony-Objektive sind bisher bis auf das 1,8/24 mm Zeiss lichtschwach und der Adapter für die noch viel größeren und schweren Alpha und Minolta Dynax-Objektive ist da nur ein sehr schwacher Trost, den wenige nutzen.

Die Bildstabilisierung hat Sony aus Gründen der Kompaktheit und wegen der Problematik beim längeren Filmen in die Objektive ausgelagert. Dabei ist Sony jedoch nicht konsequent und liefert bisher nur Bildstabilisierung im 18-55 mm, 55-200 mm, 18-200 mm und 50 mm. Weder das spannende 16 mm, das 30 mm Macro, noch das neue 1,8/24 mm Zeiss werden stabilisiert. Auffällig an der noch sehr kleinen Auswahl an Objektiven ist, dass Sony bisher auf ein Telezoom bis 300 mm und auf ein Superweitwinkel-Zoom verzichtet. Objektive der Lichtstärke f: 1,4 oder auch nur f:4,0 sowie Zooms mit f: 4,0 würden noch deutlich größer werden und können das kompakte System kaum attraktiver machen – fürchte ich.

Bisher gibt es sieben Objektive mit Vergrößerungsfaktor 1,5x:

3,5-5,6/18-55 mm (ganz ordentlich)

3,5-6,3/18-200 mm OSS (groß, schwer, lichtschwach – optisch recht gut, sehr guter Abbildungsmaßstab 1:2,9; aber nur im Kit bezahlbar)

4,5-6,3/55-210 mm OSS (groß,  lichtschwach – nur für Einsteiger – besser gleich das 18-200mm)

2,8/16 mm (optisch so lala, aber sehr kompakt und mit Vorsätzen schnell und leicht erweiterbar)

dazu die beiden Vorsätze: 2,8/14 mm & 2,8/10 mm Fisheye

1,8/24 mm Reportage-WW Zeiss (sehr teuer, optisch sehr gut)

3,5/30 mm Macro (überflüssig, falsche – zu kurze Brennweite, lichtschwach)

1,8/50 mm Porträt-Tele (für mich falsche – noch zu kurze Brennweite – es müßte 60 mm haben)

Ich würde derzeit nur das 16 mm mit beiden Vorsätzen und wenn günstig, dass 18-200 mm kaufen!

Also da fehlt noch viel!

Besonders fehlen:

4,0/8-14 mm – 2,8/16-60 mm – 4,0/50-200 mm –

2,8/10 mm Fisheye – 1,8/16 mm – 1,4/30 mm – 1,8/60 mm – 2,8/60 mm Macro –

und selbst dann hat mFT noch einen weiten Vorsprung!

 

 

 

Sony Nex 7

 

L I C H T:

+ spannende Verschmelzung von Monitor/Sensor/Sucher/Blitz und Objektivwechsel-Bajonett

+ guter, relativ heller Monitor, auch bei Sonne brauchbar (aber verschmiert leicht)

+ gut belederter Handgriff, nicht zu klein

+ Bei 10 Bildern pro Sekunde sind 200 Aufnahmen in Folge möglich (ohne AF!!!)

+ Sucher eingebaut

+ saubere Verarbeitung

+ 3 programmierbare Drehräder für Basisfunktionen + 3 programmierbare Knöpfe

+ 3″ Monitor beweglich (außer für Selbstporträts immer geeignet)

+ gute Panorama Funktion, Kamera macht viele Bilder und setzt die aneinander

+ DRO-Funktion für Kontraste

+ Intervallaufnahmen möglich

+ noch angenehm leise in allen Funktionen

+ 25 Positionen für AF-Feld oder automatisch

+ FullHD 1080i Filmfunktion bis 60 B/Sek

+ Stereomikrofon

+ 1/4000 Sekunde bis 30 Sek.

+ elektronischer Erstverschluß

+ eingebauter Mini-Blitz

+ eingebuter Blitz-/Zubehör-Schuh

+ Belichtungskorrektur +/- 5 EV

+ manuelles Scharfstellen mit Vergrößerung oder Kontrastanhebung

+ Kontrastanhebung für manuelles Fokussieren variabel in Stärke udn Farbe

 

Z W I E L I C H T:

~ Gesichtserkennung mit Lächel- und Blinzelautomatik

~ Verzeichnungskorrektur wählbar

~ Monitorformat: 16:9, Fotoformat 2:3

~ nur klappbarer und filigraner Monitor

~ wenig Bildbearbeitungsmöglichkeiten in der Kamera

~ Abdeckungen für Anschlüsse und Zubehör in leichter Qualität

~ nur 1/160 Blitzsynchronzeit und 1/4000 Verschlußzeit

~ bis 10 Bilder pro Sekunde im speziellen Modus

~ nur 17 JPEGS oder 13 RAW Bilder  oder 11 Jepeg/Raw hintereinander möglich

~ Verfolgungs-AF nur mit Einzelbilder möglich…

~ Manchmal brauchbare Digitalvergrößerung bis x10 einstellbar

~ Akkuladezeit 3,5 Std

~ 350g leicht (mit Akku Und SD-Karte)

~ nur 200-300 Aufnahmen mit einer Acculadung möglich bei Sucherbenutzung nur bis 200 Aufnahmen

~ bei 0° bis 40° einsetzbar, bis Luftfeuchtigkeit 85%

~ nur USB 2.0

 

S C H A T T E N:

– hoher Preis – mit schwarzem 18-55 mm = 1350€

– Objektivqualität bis auf Zeiss eher mäßig

– 24 MP Sensor mit deutlichem Rauschen ab 1600 ISO

– Sucher bei wenig Licht sehr schwach und verrauscht

– Sucher zeigt bei schnelleren Bildserien Dunkelpausen

– nur ISO 100 – 16.000

– AF und Belichtungsempfindlichkeit nur 0 – 20 Ev

– belichtet meist 1 volle Blende unter

– nur 3 Bilder pro Sekunde mit AF möglich

– wenige Parameter fein einstellbar

– keine Schärfentiefe-Taste

– keine Bildstabilisierung mehr in der Kamera

– noch langsamer Autofokus

– Miniblitz mit nur Leitzahl 6 – Blitz braucht jedes mal 4 Sekunden

– relativ lange  Einschaltzeit

– ausgeschaltet ist nicht erkennbar, wie die Kamera eingestellt ist

– Tasten nur programmierbar, nicht beschriftet

– kein Blitz im Serienmodus

– 6 endlose lange Menü-Listen

– kein programmierbares Menü

– formatieren ist sehr umständlich

– beim Filmen keine Einstellung von Blende oder Zeit möglich???

– alle Korrekturen & Belichtungsreihe nur mit 1/3 Schritten und nicht mit ½ Schritten

– zu viele Funktionen im Menü versteckt

– beim Filmen entspricht Anfangsbrennweite 18 mm nur noch etwa 35 mm!

– kein HDMI Kabel enthalten

– keine Fernbedienung möglich

Die Kamera wird mit Preisen überheuft obwohl es nur ein brauchbares Objektiv (1,8/24 mm Zeiss) zum hohen Preis (1000€) dazu gibt – schon merkwürdig – da wird nur ein Sensor und ein vages Konzept gelobt… aber letztlich keine Kamera!

Ich wundere mich sehr über das viele unkritisch-positive Echo auf die Kamera und sonst sehr geschätzte Kollegen, die einfach Nachteile unter den Teppich kehren und für die plötzlich Zeiss und Sony die Krone der Schöpfung sind…

Wirkliche Vergleiche mit den anderen System-Kameras hat von denen offensichtlich niemand angestellt – denn Panasonic und Olympus waren 2 Jahre früher am Start und bieten in wesentlichen Punkten wesentlichen technischen Vorsprung.

– der Autofokus ist bei Olympus Pen 3 ungeshclagen und auch an der Panasonic GH2 und G3 deutlich schneller

– der Nachführ-AF ist ebenfalls an allen mFT Kameras merklich im Vorteil

– die Sucher von Olympus haben schnellere Bildauufbauzeiten und ein geringeres Farbrauschen, trotz geringerer Auflösung

– sowohl Olympus, als auch Panasonic und Samsung Kameras belichten erheblich präziser, während Sony immer bis zu 1 Blende unterbelichtet

Die Sony Nex 7 ist eine tolle Kamera die den Markt bereichert und eine neue Design-Richtung zeigt. Während die Panasonic GH2 einer klassischen DSLR-Linie folgt und die Panasonic G3 sich in der Bedienung eher an Kompaktkameras orientiert ist Sony mutiger und zeigt eigene Wege. Aber ohne Frage muß sie noch in vielen Punkten verbessert werden, weder der gelobte Sensor, der vielbeachtete Sucher, noch die Bedienung haben einen hohen Gebrauchsnutzen erreicht – es ist erst der Anfang. Der Preis ist mit 1350 inclusiv schwarzem 18-55 mm Objektiv recht hoch, wird aber wahrscheinlcih rasch unter 1000 € fallen und wenn erst Objektive verfügbar sind braucht Sony eigentlich keine DSLR- bzw. SLT-Alpha Kamera mehr anzubieten.
Was leider auch Sony noch nicht erkannt hat, kleine kameras sind schön und gut, doch im Einsatz von Teleobjektiven oder für Berufsfotografen unter Dauerfeuer – kaum geeignet. Es lässt sich Abhilfe schaffen mit einem wohl geformten Batteriegriff mit zweitem Auslöser, der die Kamera gleichzeitig größer und griffiger macht…

 

Jetzt KAUFEN?

besser nein! Sony verspricht “Professionelle Qualität in der Jackentasche” – das mag stimmen – wenn man entsprechende Objektive einsetzt und mit der Kamera zurecht kommt und den vielen Kompromissen Leben kann. Es gibt noch kaum Objektive und wenn Sie hauptsächlich im Bereich 18-55 mm (27-82 mm KB) fotogrfaieren wollen, reichen auch eine Nex C3 oder Nex 5n völlig aus. Beim jetztigen technischen Stand sehe ich in weiten Bereichen große Vorteile für die Kameras des mFT-Systems, vor allem für die Olympus E-P3 odee E-PL3.
Sony wird noch Jahre brauchen um technisch aufzuschließen und überhaupt einmal die gefragten Objektive liefern zu können! Sony spielt hier nur mit Zahlen: 24 MP; 2 MP Sensor; 10 B/Sek; ISO 16.000 etc. Doch schaut man genauer hin oder probiert die Kamera in der Praxis aus, zeigt sich – das sind nur Zahlen – die nichts zu besseren Fotos beitragen können!

Sony braucht dringend folgende Objektive in hoher Qualität:

4,0/10-24 mm
4,0/13 mm
2,0/18 mm
4,0/16-50 mm
3,5-5,6/18-55 mm compact
3,5-5,6/18-135 mm compact
2,0/33 mm
2,0/90 mm
2,8/60 mm Macro
4,5-5,6/70-400 mm

um auch nur halbwegs konkurrieren zu können – denn alle diese Brennweiten und noch viel mehr gibt es bereits für mFT und teilweise sogar für Samsung NX..
Die Sony-Alpha Objektive sind letztlich keine Alternative, die meisten optishc zu schwach und auch zu groß und zu unhandlich.

 

 

 

 

Veröffentlicht in Kameras im Test

 

27. November 2011
Ein falscher Gedanke – die Photographie

Ein falscher Gedanke geistert heute noch viel stärker durch die Köpfe der Menschen als zu allen früheren Zeiten.

Es ist uns klar, daß wir mit dem Kauf eines Pinsels, (Farbe & Leinwand) kein Bild malen können, wir haben erfahren, daß wir keine wohlklingende Melodie aus einer Gitarre oder einem anderen Instrument entlocken können und kein moderner Computer tolle Texte schreiben kann – aber immer mehr Menschen glauben allen Ernstes, daß sie mit einer neuen Kamera plötzlich und einfach bessere Fotos schaffen.
Entschuldigung, aber das ist kompletter Blödsinn.

Ja es gibt den Trend, daß speziell Kameras und Computer selbst immer “kreativer” und “intelligenter” werden, uns Arbeit abnehmen und scheinbar selbst etwas tolles zaubern… siehe IPad oder Nikon 1 – als jüngste und schlimmste Beispiele (denn diese Geräte sind allenfalls in der Hand eines Könners – der erst alles mögliche abschaltet und sich eigene Gedenken macht – zu etwas tollem im Stande. Noch vor 20 Jahren haben wir uns empört über jede Werbung, die uns versprochen hat, das Gerät sei intelligent und mache tolle Fotos (Minolta) und heute ist genau das plötzlich cool – ich nehme das Handy und schon kann ich ein supertolles Foto überall in die Welt schicken – ziemlich naiv.

Und selbst wenn ein Samsung Galaxy, ein IPhone, eine Nikon 1 oder Sony Nex oder Canon Powershot und wie sie alle heißen, “ganz einfach” tolle und “intelligente” Fotos hervorbringen – wo bitte bleibt denn dann die eigene – die erfüllende kreative Phase?
Denn die ist es doch hauptsächlich – die so einen großen Spaß an der Photographie macht und nicht das fertige Bild – das ist ganz nett und schnell vergessen – aber der Weg dahin, das Auseinandersetzen mit Kamera, Objektiv, Zubehör, Technik, Licht und vor allem mit dem MOTIV macht uns doch erst zum Photographen – zum Lichtzauberer.

Darum bitte – bei aller tollen Technik für “Spielkinder” – vergesst die neuesten Kameras und Funktionen erst einmal und geht raus, Motive und Licht ansehen und überlegt wie ihr aus der schwarzen Kiste (Kamera) mit Objektive das bestmögliche Ergebnis entlocken könnt!

 

Und, die, die mich kennen – sagen zu Recht – das sage ausgerechnet ich, Harry – der mit mehr als 500 verschiedenen Objektiven und noch mehr Kameras Fotos belichtet hat – unzählbare Mengen von Fotos die letzten 3 Jahrzehnte belichtet hat.
Ja – ich war immer auf der Suche nach dem bestmöglichen Arbeitsgerät, dem Gerät – dem Objektiv – das mich zu noch spannenderen Bilder inspiriert – Kameras und neue Objektive können keine besseren Fotos machen, aber sie können inspirieren, sich besser mit Technik, Licht und Motiv auseinander zu setzen.

Aber auch nicht mehr – ich will nicht das Kameras und Computer meine Bilder machen – dann wäre alles sinnlos.
Und vielbeachtete Fotografen haben recht, es dauert meist mehr als 10 Jahre, bis man soweit ist, wirklich herausragende Fotos zu schaffen.

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, Praxis-Tests

 

3. November 2011
Pentax Q – In geheimer Mission?

PENTAX Q System

Nach den ganzen Neuheiten der letzten Wochen, Olympus Pen 3; Sony Nex 5n; Sony Nex 7; Nikon V1 ist die Pentax Q wieder eine ganz andere Welt.

Der Name kann ja fast nur eine Anlehnung an die frühen James Bond-Filme sein, als Waffenmeister Q noch sein Unwesen trieb. Q hätte an dieser kleinen Kamera mit Wechselobjektiven seine helle Freude gehabt und James Bold sicher noch mehr.

Q wie cute – Liebe auf den ersten Griff.
Man will sie einfach nicht mehr loslassen, wie eine Minox zu ihrer besten zeit!
Auch die Erscheinung wirkt schon spannend, nur der kantige Blitzfuß wikt etwas deplatziert, daraus hätten die Desiner mehr machen können. Der riesige Glassucher wirkt wie das das dritte Auge – zu schade das Pentax nicht konsequent war und wie Olympus gleich einen Anschluß für einen elektronischen Sucher vorgesehen hat.
Der winzige Sensor (Faktor x 5,53 – 1 2/3 Zoll) mit eingeschränkter Qualität – macht die Q eher zur Schönwetterknipskiste.
Letztlich ist sie nicht einmal so groß wie ein IPhone und nur geringfügig dicker…

Bis auf zwei Objektive sind alle vorgesehenen Objektive als Toy-Lens ausgezeichnet – das trifft es sehr gut, denn mit so extremer Lichtschwäche und fester Öffnung wie 5,6 – 7,1 – 8,0 kann man fast nur noch spielen. Ein kleiner Blitz ist eingebaut und kann hochkatapultiert werden und Blitz in jeder Lage. Das Gehäuse ist ganz aus Aluminium und gut gummiert – es fühlt sich an wie zu den besten Minox-Zeiten.

Die „Q“ will eine spiegellose „Systemkamera in Zigarettenschachtelgröße“ mit kleinem 1/2,3-Zoll-Bildsensor sein!

Für das neue Q-Bajonett sind aktuell fünf Objektive vorgesehen. Mit „Bokeh Control“ zur Schärfentiefenbegrenzung anderen Software-Raffinessen versucht Pentax den Limits der Aufnahmetechnik zu begegnen. Die Spiegellose kostet mit Standard-Prime-Objektiv 1,9/8,5 mm (47 mm KB) 700 Euro.

Nach der Sony Nex C3 dachte ich es geht nicht mehr winziger, dann kam die neue GF3 von Panasonic, mit der richtigen Sensorgröße für eine Minikamera. Die Pentax Q
Vielleicht der ultimative Schlüsselanhänger!
IMMERHIN Magnesium Body; 12 Bit DNG Raw; HDR; 5 Bilder/ Sekunde; Sensorstabilisierung und Ultraschall-Staubreinigung!
Matallfinish; Eingebauter ND-Filter; Festblende und mit manuellem Fokus.
Von den Objektiven finde ich die Festbrennweite 1,9/8,5 mm (47 mm KB) beachtlich und spannend.

Das Standardzoom hat einen eingebautem Zentralverschluss wie bei Hasselblad und Leica.

Auch das Pentax Q-System mit Toy Linsen ist letztlich nur eine kleine Kamera für Technikverliebte. Das Standard-Zoom und die lichtstarke Normalbrennweite liefern trotzdem sehr gute Bildergebnisse. Nur der viel zu kleine Sensor begrenzt die Bildqualität wie auch die Kreativität des Fotografen zu stark.
Eine tolle Kamera zum spielen auf dem Schreibtisch und bei gutem Licht gelingen damit auch problemlos schöne Bildeindrücke. Die Haptik ist viel besser als die Bilder vermuten lassen, das solide Magnesium-Gefühl schenkt gleich vertrauen – als Kamera ist sie durchaus gelungen. Ich denke viele Pentax-Fans, die sie in die Hand nehmen werden sie auch haben wollen.
Trotzdem hoffe ich, das auch Pentax noch eine spannendere kleine Kamera mit Halbformat-Sensor einfällt…

SCHATTEN:

– lange Auslöseverzögerung

– nach 2-3 Stunden Batterie leer, meist nur 200 – 250 Auslösungen

– 5 B/Sek aber nur 1 Sekunde lang

– Zoom-Objektiv zu lichtschwach

– 1,9/7,7 mm Normalobjektiv billig verarbeitet, nicht wirklich gut

– rauscharm nur bis ISO 400

– bei f:1,9 trotzdem sehr große Schärfentiefe

– langsamer, ungenauer Autofokus, braucht viel Kontrast

– Hintergrund Unschärfe per Software, wirkt aber wenig natürlich

– mit 2 Objektiven über 850 € = sehr teuer

– unscharfe Hintergründe durch Software – wirkt nicht echt

– elektronischer Aufsatz-Sucher fehlt

 

LICHT:

+ einzigartige Kamera mit dem Minox-Feeling – aber leider ohne die Minox-Bildqualität!

+ die Kamera macht einfach Spaß, aber die Bildergebnisse leider gar nicht

+ wunderbar klein und trotzdem griffig

+ sehr kleine, federleichte Objektive

+ griffig und noch gut zu bedienen

Nettes Konzept, nur mit zu kleinem Sensor und viel zu vielen technischen Qualitätsmängel,

so wie steht’s die letzten Jahre bei Pentax seit der K20D – sehr schade. Wider Erwarten ist die Pentax Q auch in Japan kein Hit, denn sie wird nicht einmal unter den Top 70 der aktuellen Kameras geführt und dümpelt auf den hinteren Plätzen herum. Das liegt sicherlich auch am hohen Preis, für 500 € wäre sie sicherlich spannender, doch wenn die Interessenten herausfinden, dass die Bildqualität so eingeschränkt ist, wird auch ein solcher Preis nichts nützen.

Da muß Pentax-Ricoh einiges besser machen – vor allem das Qualitätsmanagement und die Sensorabstimmung – so kann ich leider nichts von Pentax kaufen!

 

 

 

 

 

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test