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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

7. November 2019
Sigma lernt – neues 2.8/24-70 mm ART für Spiegelfrei

Na das passt doch wie “Arsch auf Eimer” – sorry, das mußte jetzt einfach sein, nachdem ich Fotos mit dem großen neuen Zoom an der Sigma fp gesehen habe…
Aber in der Tat scheint Sigma meine Kritik zu beherzigen – ART wird endlich leichter!

An der älteren Sony 7 passt das dann schon besser:

Es wird vollmundig beworben:

  1. Beste optische Leistung seiner Klasse – (ich bezweifle sehr stark, das Sigma schon über die ebenfalls neu vorgestellten Konstruktionen von Canon und Panasonic verfügt – um das sagen zu können!)
  2. Kompatibel mit den neuesten spiegellosen Vollformat-Kameras
  3. Universell in Bezug auf Verwendungszwecke und fotografische Einsatzbereiche (Universell wäre ein 2.8/24-105 mm und auch ein 2.8/35-105 mm wäre angenehmer!)

 

 

Es verfügt über:
– Zoom-Lock-Schalter
– Gegenlichtblende mit Verriegelung
– Staub-und spritzwassergeschützter Anschluss
– Kompatibel mit der Objektiv-Aberrationskorrektur
– Anschluss-Wechsel-Service möglich
– Reflexe und Geisterbilder minimierendes Design
– Endkontrolle mit SIGMAseigenem MTF-Messsystem:A1
– 11-lamellige runde Blenderöffnung
– Hochpräzises und robustes Messing-Bajonett
– Handwerkliche Qualität „Made in Japan“
– für Sony Alpha und L-Bajonett
– Preis geschätzt bei 1700€ Startpreis – ab 2020

840g
82mm Filter
12 cm lang
1:4.5 Abbildungsmaßstab im Telebereich, ab 24 mm = 1:2.9 – fließende Naheinstellung: 0,18 m – 0,38 m :-p
Die Zeiss Konstruktion für Sony könnte es in den Schatten stellen, was nicht so schwer ist. Nikon hat bisher die gelungenste Konstruktion, ein Vergleich mit Canon, Nikon, Panasonic ist noch nicht möglich.

Ich bin froh, dass es wieder deutlich von 1 Kilo Gewicht wegrückt – trotzdem werde ich ein solches Zoom nicht mehr kaufen – das Olympus 2.8/12-40 mm und das Sony 4.0/24-105 mm liefern was ich in dem Brennweitenbereich von einem Zoom erwarte.

Sigma

Zeigt uns ein zweites ART-Objektiv für spiegelfreie Vollformat-Kameras.
Das bringt den für mich schon immer schwierigen und eben auch langweiligen Brennweitenbereich 24-70 mm bei solider Lichtstärke f:2.8.
Sicher ist das spannender als die Tamron 2.8/28-75 mm Sparbüchse – selbst wenn die die Hälfte kostet – werden später viele Käufer feststellen, das sie die 24 mm vermissen.

Diese Objektive wurden erstmals von Canon 1995 eingeführt, das war damals eine echte Sensation, anstatt einem 2.8/28-70 mm (1983 – 880g) endlich ein 2.8/24-70 mm (2002 – 950g – 2012 II) und vor allem, wenn man bedenkt das es vorher nur 2.8/35-70 mm gab. 2012 4.0/24-105 mm (2005 – 670g 2016))

Mich irritiert sehr, das Sigma jetzt bei jedem neuen ART-Objektiv behauptet der Anführer bei der Bildqualität zu sein, keine Kompromisse und so einen Blödsinn.
Also auf gut deutsch, sie können alles besser und preiswerter als Canon, Nikon, Leica, Zeiss, Sony, Panasonic, Tamron, Tokina… noch mehr stört mich, das ich diese Behauptung bisher fast nie verifizieren konnte – nicht im direkten Vergleich.

Das optisch beste und robusteste Objektiv dieser Bauart ist bisher kaum bestritten das Canon 2.8/24-70 mm L II von 2012. Nikon hat zwar VR-Bildstabilisierung hinzu gefügt, aber optisch hat es darunter gelitten und es ist eine sehr lange Bauart. Leica hat mit 2.8-4.0/24-90 mm eine andere Bauart gesucht. Zeiss hat für Sony ein 2.8/24-70 mm entworfen, das mich aber schon in seiner Ausführung nicht überzeugt, der AF ist langsam – das ist keine schöne, keine leichte, keine besonders gelungene Konstruktion.

Zurück zu Sigma, es gab 2008 ein EX 2.8/24-70 mm HSM, immerhin 790g leicht.

Mir wäre jede Lösung lieb, die mich von 70 mm weg bringt und trotzdem f:2.8 erhält. Auch ein 2.8/35-105 mm wäre ein klasse Objektiv (gab es schon einmal von Tamron).

 

 

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3. November 2019
Winterzeit

Alle Fotos: Nikon Z7 & FTZ & AF-S 5.6/500 mm VR PF

HEIF
Ein weiteres Dateiformat buhlt um seine Nutzung. Es gibt viele Dateiformate, wirklich von fast allen verwendet wird aber fast nur JPEG. Ich fordere seit mehr als 10 Jahren die Verbesserung oder Ablösung von JPEG – weil man Daten längst noch viel besser zusammenpacken und verlustfreier speichern kann – genau da will HEIF = High Efficiency Image File Format unterstützen. Allerdings ist es ein Container-Dateiformat, das 40% Platz einspart.
Es wird seit Windows 10 verwendet und neuerdings ist es im Apple IPhone 11 Pro (IOS 11) und in kommenden Canon-Kameras vorhanden. Das sollte aufhorchen lassen und vielleicht auch Sony, Nikon und Co dazu bringen es zu implementieren. Die Bilder werden jedoch trotzdem noch in JPEG umgewandelt – also eine echte Ablösung für JPEG ist es leider noch nicht, nur ein Container der vor allem Bildserien, Filme, Gift etc zusammenfasst und kleiner macht.

CANON
neueste Vermutung:
Auch Canon wird den Weg von Nikon einschlagen und 2020 eine neue Halbformat-Kamera mit EOS R Bajonett vorstellen. So wie die Nikon Z50 könnte dann eine EOS 800D, 90D oder 77D für spiegelfreie Konstruktionen mit einem Bajonett dienen – die Kritik an der 4 Bajonett-Strategie war in den letzten 12 Monaten doch zu laut geworden. EOS M soll als Blogger- und Knipserformat mit kleinsten Abmessungen fortgeführt werden.
Das wäre dann ein Ende für das EFs Bajonett und die EOS 90 vielleicht sogar die letzte DSLR-Kamera mit dem Bajonett – in einigen Jahren.

FUJIFILM
hat jetzt seine titanisierte X-Pro3 ausgepackt: Mit dem Preis um 2000€ bleibt sie noch moderat, Fuji will 200€ Aufpreis für die Titanlegierung, das klingt nicht schlecht für Fans.
Jetzt schreiben alle plötzlich, zurück zur klassischen Bedienung – was soll das sein? Was soll das bringen? Erstens sind Fuji-Kameras schon seit 7 Jahren – also 2012 dem Erscheinungsjahr der ersten komplett eigenen Fuji-Digital-AF-Wechselsystem-Kamera angelegt an das Leica M-Produkt und haben sich immer als preiswertere Variante dieser alten Kameras vorgestellt. Die X-T und X-H Versionen weichen dann zwar etwas davon ab – trotzdem klassisch, und Fuji war damit erfolgreich und hat zumindest Panasonic, Olympus, Nikon und Canon damit angesteckt und selbst Sony hat sich daran angelehnt. Nur Leica geht mit der SL-Kamera sehr weit weg davon.
Insgesamt also kein Vorteil mehr für Fuji – wenn man vom innovativen Hybrid-Sucher mit Real-Sucherbild und überlagertem Monitor-Bild einmal absieht.
Per se bessere Fotos sind damit nicht möglich. Klassische Bedienung, oder die Farbwiedergabe als etwas besonderes hervorzuheben halte ich für weit übertrieben – beides rechtfertigt für mich keinen Kamerakauf. Leider sind auch viele Objektive, die 5-8 Jahre alte sind schon etwas überfordert und technisch überholt – da sollte Fuji besser mit der Modernisierung beginnen.

OLYMPUS liefert sein 4.5/150-500 mm nicht vor Frühling 2020 – den Preis vermute ich bei 7000€, wir haben also noch etwas Zeit zum Sparen. Und im Sommer sollte spätestens auch eine neue E-M1III mit neuem Sensor, Prozessor, Sucher und AF lieferbar sein.

GDT Lünen 2019 (Gesellschaft Deutscher Naturfotografen)
Ich war Samstag in Lünen.
Mit dem Umweltschutzgedanken drehen alle irgendwie am Rad. Ablassbriefe zu kaufen kann keine Lösung sein. Denn wer will überwachen was mit dem zusätzlichen Flug- oder Umweltobolus wirklich geschieht? Überall hin zu fliegen, tolle Fotos zu machen, um der dummen Bevölkerung zu zeigen, wie schön Natur und Tierwelt sind und was sie zu verlieren haben – kann auch keinerlei Sinn haben – denn Art Wolfe und Co haben das seit Jahrzehnten exemplarisch vor gemacht.  Gerade die Naturfotografen sollten mal ein paar Jahre mit dem Hintern in keinen Flugzeugsitz und keine bedrohte Tierart stören und erst recht keine GPS Verortung machen, damit danach Abertausende auch dahin fahren … Das ist doch das heute allergrößte Problem, das nachäffen Aller – jeder muss dahin, anstatt 2-3 Leute und alle anderen genießen es im Internet, Buch oder TV.
Oder Radikalvorachlag, Internet abschalten! Leben geht auch ohne!

Von Olympus und dem Bürgermeister von Lünen kam die gleiche Anmerkung – die Photokina wird nicht mehr gebraucht.
Fast will man das glauben – so viele Fehler wie sich die Messe-Veranstalter in Deutschland seit Jahren erlauben. Der Mai-Termin in Köln scheint nicht akzeptiert zu werden (Olympus, Nikon und Leica haben für 2020 abgesagt) – man sollte die Kina auf Ende Oktober platzieren – dann kann man die GDT und die Kina per Besuch verbinden.
Der GDT-Fotomarkt ist jedoch keineswegs komplett. Canon ist der Platzhirsch und Panasonic und Sony sind überhaupt nicht vertreten. Leica und Fuji versuchen Kunden zur Zweitkamera zu verführen. Olympus wundert sich vermutlich, dass auch im dritten Jahr intensiver Sponsorenhilfe praktisch kein Bild in den Ausstellungen mit Olympus abgelichtet wurde und seine Verkaufszahlen alles andere als rosig sind. Selbst Nikon ist bei den ausgestellten Fotos nur wenig vertreten. Ohne es gezählt zu haben, würde ich das Verhältnis Canon zu Nikon allenfalls 80/20 einschätzen. Wobei ich denke, dass sicherlich 30-40 % der GDT-Fotografen mit Nikon fotografieren. Sony und Panasonic kommen in den prämierten, ausgestellten Fotos praktisch nicht vor. Es erschreckt mich immer wieder, so extrem erzkonservativ sind die Natur-Fotografen. Allerdings sind hier meistens Fotos im Wettbewerb, die schon mehr als ein Jahr alt sind und auch ich nutze ja Sony erst seit etwas mehr als einem Jahr.
Seit 30 Jahren Canon. Und wenn ich bei AC-Foto anmerke, dass es Zeit wird, auch mal Sony mit ins Verkaufsangebote aufzunehmen, bevor mit Canon’s starker Marktposition  Schluss ist – winkt man nur ruhig ab. Angestachelt sage ich, das ich niemals so viele Top-Aufnahmen mit einem System realisiert habe, wie heute jeden Tag mit Sony – bekomme ich zur Antwort, ich solle mal eine EOS 1DXII kaufen. Ich lache nur, habe ich gehabt, das fette Kravallmonster hat aber nicht geliefert und ist für meine Fotografie heute schlichtweg untauglich – so gehen wir wissend und lächelnd auseinander. Einer von beiden ist ahnungslos.Zum Motive verscheuchen eignet sich die EOS 1DXII jedoch prächtig.
Es gehört zum Leben unbedingt dazu sich immer wieder selbst zu hinterfragen. Wenn man 70% Canon-Nutzer mit teilweise toller Bildausbeute um sich herum hat – können die ja nicht alle “bekloppt” sein und unfähig sowieso nicht. Kaum vorstellbar welche Bildausbeute sie erst mit Sony hätten und wenn alle mit mFT verreisen…
Also ist es wie es ist – die DSLR-Fraktion kann jedenfalls noch eine Menge dazu lernen, ich habe ja meine 35 Jahre Erfahrung mit DSLR. Was mir aber immer wieder deutlich wird in Gesprächen, der Unwille zu verstehen, das es andere, besser geeignete Technik gibt und die mangelnde Auseinandersetzung damit und das schlechtreden mit teilweise haarsträubenden Argumenten. Sie sehen eben nicht, dass sie seit gut 15 Jahren von Canon veralbert werden und jetzt wieder mal Geld hinlegen müssen, um bei Canon endlich modernere Technik zu bekommen. Es ist eben alles so schön gewohnt, mit den Colani-Knöpfchen und den Arbeitsabläufen, die unvergleichlich guten Farben, dem tollen Service und der unglaublichen Zuverlässigkeit. Bald werden sie mit Canon alle Sony und Panasonic überholt haben – bald – nur das die beiden Hersteller dann wieder weiter entwickelt haben – sehen sie nicht – sie vermuten eher, das diese lästigen Elektrokonzerne aus der Fotoscene verschwunden sind. Ja so kommt mir das vor, in der GDT.
Das ist wie der Deutsche mit seinen Autos – es gibt eben nichts besseres als deutsche Autos – wie sehr sie abgezockt, verarscht werden und rückständig sind, spielt da keine Rolle.

Mit Aufkommen des Autofokus war ich immer der Zeit voraus. Ich hatte Canon als sich alle noch mit Nikon, Pentax und Minolta mühten – dann hatte ich digital, als alle noch mit Filmen hantierten, ich nutze Nikon als alle ständig ihre Canon/Sigma/Tamron-Objektive zur Justierung brachten, ich hatte Einbein-Stative als sich alle noch mit drei Beinen plagten, ich hatte spiegelfrei, als das alle noch für eine Spielerei hielten, ich nutzte längst JPEG, wenn viele noch denken sie wären nur mit RAW ein Meister…
Neu denken und frisch anfangen.
Keiner will ja gerne angehängt werden, nur die Sport- & Natur-Fotografen sind es bereits und merken es nicht. Daran wird sich auch durch Neukauf einer D6 oder 1DXIII in 2020 nichts mehr ändern.

Wenn man nur einen glücklich/froh machen kann, hat alles schon einen Sinn.
Es ist ein gigantischer Irrtum zu glauben man braucht Masse – man muss unzählige Menschen beglücken – es bringt einem nichts MEHR – außer vielleicht Moneten – die man eh nie sinnvoll ausgeben wird. Deshalb sind besonders Fotowettbewerbe und Preise/Auszeichnungen für mich ein Irrtum. Sie sind bestenfalls ein Ansporn zu noch MEHR – was wiederum zu nichts Gutem führen muss. Es ist ja nur Meinung und Mode, die da reflektiert wird. Ich bin sehr selten mit den Jurys – den Mehrheitsabstimmungen bei Preisverleihungen einverstanden. Sie taugen allenfalls dazu die jetzige Mode wieder zu spiegeln und etwas die bessere Idee, den höheren Aufwand, die ausgereiftere Technik, den geschärfteren Blick von zu oft Gesehenem, zu differenzieren. (Aber ich bin kaum ein Maßstab, mich haben Wettbewerbe in jeder Form schon immer irritiert und sogar verabscheut, sei es im Sport oder allem anderen – das was Menschen da zu wahnsinnigen Leistungen anspornt ist für mich meistens Unsinn und im gesamten Leben betrachtet eher nachteilig – Ruhm und Gold sind kaum das Streben wert. Was nicht heißt, das ich noch nicht gewonnen und Preise abgestaubt hätte – aber es hat mich nichts gegeben, nicht einmal Stolz – wenn ein Mensch meine Arbeit, meine Fotos richtig gut findet ist mir das mehr Wert als wenn die Masse sich modisch an einem orientiert)

Die am wenigsten inspirierende Kamera 2019 war die Panasonic S1.
Ich schaue an trüben Tagen meine 2 Terabyte Fotos 2019 durch. Jetzt sehe ich manche Neuerung in anderem Licht.
Eigentlich hätte Panasonic-Vollformat mir total vertraut und sympathisch sein müssen, nach 10 Jahren Fotografie mit Panasonic und zusätzlich zu meiner begehrten G9. Doch das Gegenteil war der Fall. Sie war mir zu schwer, die Objektive langweilig, groß und gewaltig, die Farben so blass, der Sucher so WischiWaschi – das war einfach das krasse Kontrastprogramm zur G9. Für mich passte da gar nichts. Wenn ich mir heute die Fotos anschaue, frage ich mich, wer diese seltsamen, blassen Fotos gemacht hat, dann hab ich gesehen, das ich sie mit der S1 aufgenommen hatte. Also bei mir ist das junge L-Vollformatsystem komplett durchgefallen. Es ist auch durch Leica und Sigma keinesfalls eine Alternative, auch wenn es bald 6 verschiedene Kameras und viele Objektive gibt. Mag ich nicht. Inspiriert mich nicht.
Ganz anders die Sony 7R4 – ich hatte die R3 erst ein Jahr und mußte mich darüber ärgern, dass Sony schon wieder ein neues Modell brachte. Die Auflösung von 61 MP versprach hauptsächlich höheres Rauschen. Doch das Gegenteil war der Fall, schon nach dem ersten ausprobieren war das ganz klar meine Kamera! Viel stärker als R3 und 9 – denn sie hatte viele kleine Unzulänglichkeiten der anderen Sonys beseitigt, lag noch besser und sicherer in der Hand und die Zunahme des Rauschens war nicht dramatisch. Von allen Kameras 2019 ist die 7R4 für mich die inspirierendste und beste.
Mit deutlichem Abstand kommt dann für mich die Nikon Z7 – die Ende 18 erschien, aber jetzt nach einem 3 Wochen Dauertest mit Naturmotiven begeistert sie mich immer weniger.
Eine FujiFilm X-H1 hat mir auch gut gefallen, aber es war noch nicht der erhoffte große Sprung, schon gar nicht gemessen an Sony und sie ist haptisch für mich nicht perfekt. Und die X-T3 ist für mich eine Verschlechterung des Rauschens jenseits 1600 ISO – das kann ich trotz besserer Geschwindigkeit nicht brauchen.
Canon hatte auch 2019 wieder keine Kamera für mich (allerdings konnte ich die 90D noch nicht ausprobieren). Zur 90D gehe ich vermutlich nicht zurück und die R überzeugt mich gar nicht. Genauso überzeugt mich das Konzept der 1XIII nicht mehr.
Auch Olympus hat das ganze Jahr 2019 ausgesetzt, denn die E-M1X ist überhaupt nicht meine Kamera. Und das liegt keineswegs am Preis – aber Bauart und Sensor und Sucher sind für mich einfach schlimm. Wenn ein kleiner Sensor in so einer monströsen Kamera steckt – dann ist da einfach etwas komplett im Ungleichgewicht. Schon die G9/GH5 sind grenzwertig, da sie die Abmessungen von Vollformat-Kameras haben. Und auch eine X-H1 wird trotz bester Technik und verbesserter Bedienung und Haptik von den Fuji-Fotografen offensichtlich kaum akzeptiert – sie ist groß.
Meine Panasonic G9 und Olympus E-M1II bleiben bei mir, Sony Alpha 7R4 und Alpha 9 sind neu dazu gekommen.
Trotz zahlreicher Verbesserungen durch Firmware-Updates – die Gesichts- und teilweise Augen-Erkennung und sicheren AF liefern – schaffen es Canon, Nikon, Panasonic, Olympus, FujiFilm im Gesamtergebnis nicht in die Nähe von Sony. Und auch Sony ist weit entfernt von Perfektion – Augenerkennung gelingt zwar bei Menschen ganz gut, bei Tieren eher selten und bei Bildserien geht das Motiv dann öfter ganz verloren. Trotzdem möchte ich die Arbeitsweise gegen keine DSLR mit den heute schon oft unterlegenen Objektiven und den Schärfeproblemen mehr tauschen. Es gibt keinen Weg zurück. Aber auch Sony hat mit der Alpha 6000 Baureihe gepatzt, ich möchte keines dieser Gehäuse verwenden müssen.
Also insgesamt war 2019 eine knallige Zäsur, die Foto-Hersteller spiegeln wieder, dass das Interesse an neuen Kameras massiv rückläufig ist. 26 Kameras wurden 2019 vorgestellt.
Nikon hat das Jahr auch verschlafen und mit Preissenkungen verbracht, gerade wurde noch die Z50 vorgestellt, auf das sie ein paar tausend Weihnachtskäufer findet.
Selbst die Fujifilm GFX100 hat mich in der Praxis ratlos zurück gelassen, ja sie liefert BQ satt, aber Gehäuse, Funktion, Haptik finde ich einfach übel – ich mag sie genauso wenig in die Hand nehmen wie eine Leica SL.
Auf der anderen Seite ist die Technik der Hasselblad X1DII 50 deutlich schwächer, aber sie ist ein Handschmeichler und man fühlt sich Haptisch schnell damit wohl.
Irgendwie war 2019 bei fast allen Kameras ein unreifes Jahr, ich sehe da nicht den Kameratraum, den man unbedingt haben müsste (mal von 7RIV und 9II abgesehen). Alle Hersteller hat jetzt der Mut verlassen, aber genau den brauchen sie um eine dauerhafte Kundschaft anzulocken.
Wenn man mir die Sony Kameras weg nimmt, komme ich auch leidlich mit den anderen Systemen zurecht.

Dann würde für mich folgende System-Priorität entstehen:

2. Nikon Z
3. Nikon F
4. Fujifilm XF
5. Panasonic-Olympus mFT
6. Canon EOS EF

7. Canon EOS R
8. Panasonic – Sigma – Leica L
9. Fujifilm GFX
10. Hasselblad
11. Leica M
12. Canon EOS M
13. Canon EOS EFs

Also wer tatsächlich über eine alte Kamera verfügt und gerne eine Neuere kaufen möchte, sollte weg gehen vom Systemgedanken (allerdings die gewünschten Objektive mit ins Kalkül einbeziehen!) – in so fern, das man alte Objektive weiter verwenden will. Das wäre so, als kauften sie ein neues Auto danach, ob ihre vorhandenen Winterreifen noch passen.
Ich finde es besser, Sie denken neu, womit und wie wollen sie zukünftig Fotos ablichten, welche Motive, bei welchem Licht sind Ihnen am liebsten?
Lassen Sie DSLR hinter sich, behalten Sie es ruhig und ergänzen Sie um eine Spiegelfreie Kamera mit den gewünschten Objektiven!
Und auch bei den Objektiven sollte Sie sich nicht mehr vor ART, L oder gar von “Holy Trinity- (3 Zooms) beeindrucken lassen. Knallen Sie sich nicht die Fototasche mit schweren Objektiven voll, vergessen sie nie, wie beeindruckend heute schon die Fotos aus dem neuesten Smartphone sein können…
Sicher ist der Vergleich mit einer mFT oder gar VF-Kamera bei 100% eher peinlich, aber beinahe 100% aller Menschen reicht diese BQ völlig – und sie wird mit größeren Sensoren und mehr Objektiven noch große Sprünge machen.

Die Kameras die jetzt spannender werden, weil ihr Preis endlich fällt, sind die 1″ Super-Zoom-Kameras. Die Sony RX10IV ist jetzt für 1400€ zu kaufen.
Also konkret zu Weihnachten würde ich auch dem “Kamera-Narren” nur folgende neueren Kameras empfehlen:
1. Sony Alpha 7RIV (genauso auch: 7R3)
2. Sony Alpha 9 (oder auch 9II wenn Geld keine Rolle spielt)
3. Apple IPhone 11 PRO
4. Sony RX10IV
5. Sony RX100VI
6. Canon GX5II
7. Fujifilm X-Pro 3
8. Fujifilm X-H1
9. Panasonic FZ1000II
10. Panasonic G95 / G9
11. Nikon Z7


Die größte technische Schwierigkeit
bei meiner Fotografie und für jeden Action-Filmer, bleibt die exakte Schärfe auf dem Motiv.
Belichtung und Verwacklung sind heute weitgehend keine Schwierigkeiten mehr.
Diese Probleme sind für den Landschafts- und Porträt-Fotografen weitestgehend gelöst.

Auf Reisen kann man mit großer Schärfentiefe und kleineren Sensoren bis hin zum SP Fotos machen, die heute oft meist das gesehene schön wiedergeben.
Aber große Schärfentiefe führt bei allen Tele-Motiven weiterhin dazu, das Bewegungen nicht mehr eingefangen werden können – ganz gleich ob man sie durch Abblenden und daraus resultierenden längeren Belichtungszeiten oder durch kleinere Sensoren und demzufolge deutlicherem Bildrauschen erreicht.
Ich vermute in Zukunft kann nur der von Sony eingeschlagene Weg hier zu verbesserungen führen: Erkennung von Motiv, Hintergrund und Bewegung und Anpassung der Schärfe an das vorher definierte Motiv/Detail.
Das wird ja auch jetzt schon versprochen, steckt aber noch in den Kinderschuhen – zumindest bei kurzen Bildserien kommen auch schnellste Kameras und Objektive zu schnell aus dem Tritt, rein in die Unschärfe.
Deshalb sind heute schnellere Prozessoren und vordefinierte Berechnungen weit wichtiger als gesteigerte Auflösung – deshalb ist eine Alpha 9 heute jeder anderen Kamera des Marktes überlegen – aber noch lange nicht perfekt.

Die Dinosaurierer sterben schnell
DSLR-Spiegelreflexkameras unter 1000€ werden jetzt schnell aussterben, zu recht. Insbesondere, da die meisten Modelle kein Glasprisma haben, sondern nur dunklere Spiegel-Sucher-Konstruktionen sind.
Spiegelreflex brauchen wir weiterhin für:

Blitz-Fotografie
Misch-Licht, Neon, Licht und andere flackernde Kunstlichtquellen
für schnelle Serienfotos oder Alpha 9
gegen Rolling Shutter
wenn geringste Einschalt-Verzögerung gebraucht wird
wenn geringster Akku-Verbrauch wichtig ist

Allerdings würde ich nur die besten DSLR-Kameras heute noch behalten:
1. Nikon D850
2. Nikon D5
3. Nikon D500
4. Nikon D750
5. Pentax K1
6. Sony Alpha 99II
7. Sony Alpha 77II
8. Canon EOS 5DIV
9. Canon EOS 5DSR
10. Canon EOS 90D / 80D

Wenn man eine D850 hat, braucht man die ganzen anderen Kameras nicht, auch keine Kamera von Pentax, Sony oder Canon, da sie alle nihct mit der Leistung mithalten können.

Kameras für 2020
Mit Start der nächsten Foto-Saison werde ich mir trotz allem eine Canon EOS 90D in die Fototasche tun und ausprobieren was sie mir mit 70-300 mm und 100-400 mm bietet.
Ich erwarte bis Sommer eine neue Olympus E-M1III und vermutlich wird auch ein Nachfolger der Panasonic G9 ab Herbst erscheinen. Den sollten sie haptisch kaum verändern, nur AF, Sensor und Prozessor stark verbessern und die Bezeichnung G9II verwenden.
Eine Nikon D500II erwarte ich leider nicht. Eher vermutlich eine D760, die mich aber kaum reizen wird.
Fujifilm wird hoffentlich eine deutlich verbesserte X-H2 bringen und seine Objektive überarbeiten, sonst erwarte ich da gar nichts spannendes.
Eine neue Pentax K3 ist ja bereits avisiert (Halbformat), aber ich steige da nicht mehr ins System ein.
Canon und Nikon werden schnellere, besonders gut auflösende Kameras bringen müssen – Panasonic müßte sich überlegen, ob sie wirklich Vollformat verkaufen wollen und ob dazu nicht handlichere, leichtere, kleinere Kameras der bessere Weg sind.
MFT braucht dringend deutlich verbesserte, rauschärmere Sensoren.
Sony sollte endlich eine Alpha 7000 (Halbformat) wagen, schnell und in der gleichen Bauart wie die 7RIV.
Doch trotz Olympiade sehe ich nicht, das da wirklich beeindruckende Neuheiten kommen. Die Preise werden wie bei Nikon, Canon, Panasonic überdeutlich zu sehen, extrem überhöht angegeben um dann mit Preissenkungen locken zu können – ich finde das pervers. Eine Kamera sollte gleich zu einem realistischen Marktpreis erscheinen.
Ich wünsche allen Herstellern mehr Reife – hört endlich auf uns alle Jahre neues in alten Schläuchen verkaufen zu wollen.


Spannendstes Objektiv 2020
wird für mich fraglos das 4.5/150-400 mm von Olympus.
Nur wird uns das vor ein Dilemma stellen, die beste Kamera dafür ist eine Panasonic G9 und die ist beim Sewrien-AF unterlegen. Die E-M1II ist dann veraltet und die E-M1X werde ich aufgrund Größe und Sucher nicht kaufen.
Auch ein neues 2.8/300 mm von Sony oder gar von Sigma, Tamron, Nikon, Canon wäre sehr spannend.
Ein 4.0/500 mm wird von Sony erscheinen, leichter und viel handlicher  und Canon und Nikon werden mitziehen müssen.

Jeder sieht immer nur das was er sehen will!
Das zeigen sehr anschaulich die Bewertungen der neuen Sony Alpha 7RIV und ihrer höchsten Auflösung.
Die Meinungen differieren zwischen unerreichte Spitzenklasse und „braucht man nicht”, da jede Kamera mit 24 MP genauso gute Fotos liefert!
Beides ist nicht unrichtig.
Die 7RVI mit 61 MP verlangt außer dem Kaufpreis von 4000€ eben auch noch den Preis, das man auch mit 61 MP Dateigröße umgehen lernen muß.
RAW kann da für einzelne Fotos spannend sein, für Serienbilder dafür umso weniger. Hier muss man sich auf JPEG verlassen können und eben diese Dateien fallen besser, farbkräftiger aus als im Vorgänger-Modellen der 7R Baureihe und als in den 7er Modellen und auch etwas besser als die Alpha 9.
Das Bildrauschen kann störender wahrgenommen werden, aber es ist sehr abhängig vom Licht und Beleuchtung, ob das ab 3200 ISO dann stärker auffällt.

 

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25. Oktober 2019
Teamwork – Harry & Sony

Sony Alpha 9 & Sony 2.8/400 mm mit TC1.4x bei 1/1000 Sekunde- 400-1600 ISO


Eichhörnchen Harry & Sony
Ich bin glücklich, diese Fotos in dieser Qualität zu haben – glücklich, weil ich kein stolzer Mensch bin und Stolz für mich meist kein positives Gefühl ist, sondern meist eher ein dummes.

Sie sehen hier jetzt seit 3 Jahren Fotos von Eichhörnchen, für Manchen ist das sicher langweilig – doch für einen Fotografen ist es wichtig sich in ein schwieriges Motiv hinein zu arbeiten und zu lernen und sich darin zu „verbeißen“.
ich kann diese Tiere völlig frei, ungelockt, ungefüttert und meistens ungestört an einigen Tagen in der Woche erleben, außer im Winter, da sehe ich sie bestenfalls 1-2 mal im Monat. In den drei Jahren waren das einige verschiedene Tiere, denn vertraute Tiere sind gestorben, abgewandert oder sogar überfahren worden – ihre Lebenserwartung ist nicht wirklich lang, geschätzt 1-4 Jahre.
Die Tiere sind, außer Nachts und während Ruhephasen, den ganzen Tag mit der Nahrungssuche und zwischendurch auch mit Verzehr beschäftigt. Das was wir Menschen fast komplett an eine Nahrungsmittelindustrie abgegeben haben, wir arbeiten um Geld zu erhalten und kaufen dann reichlich Futter um mehr Freizeit zu haben, die wir dann irgendwann in Langeweile und Stress verbringen – wir sind eben schön dumm – aber die Alternative, natürliche Methode, den ganzen Tag Nahrung suchen und darum kämpfen, ist für uns hier nahezu unvorstellbar geworden.

Maximal habe ich drei Tiere zeitgleich an einem Platz gesehen, obwohl es mehr sein sollten. Wenn Sie Nahrung suchen, gehen sie sich aus dem Weg – sie mögen da gar keine Konkurrenz – vermutlich schlafen sie Abends gemeinsam in einem Kobel, aber Futter will jeder das Beste und so viel er bekommen kann – da überwiegt der Überlebensinstinkt bei weitem vor Verwandtschaft, Freundschaft, Zweisamkeit.
Welche Wege, Sprung- und Flug-Bahnen sie nehmen werden, ist unvorhersehbar.
Für mich sind sie das schwierigste Motiv, das ich je fotografiert habe.
Schwieriger sogar als viele Vögel, deren Tun und Fliegen teilweise leichter erahnbar ist.
Abgesehen von der Schwierigkeit, finde ich gehören sie zu den bei weiten schönsten und spannendsten Motiven unserer Breiten. Ich habe sie immer schon fotografiert, auch ihre Verwandten in Amerika in Parks, das das rote Eichhörnchen ist der schönste Vertreter ihrer Art.
Deshalb bleibe ich beharrlich an diesen Motiven.
Ich habe es in 30 Jahren mit allen denkbaren Kamera-Ausrüstungen versucht, scharfe, beeindruckende Fotos zu bekommen – wie gesagt, ohne anzufüttern, zu locken oder auch nur Tarnzelt und mit den vielen Tricks die die meisten Fotografen unbedacht anwenden.

Zuletzt mit Canon und Nikon DSLR-Kameras und dann mit Olympus und Panasonic und Fuji-Kameras ohne Spiegel und modernsten Objektiven.
Das alles war wenig erfolgreich, es sei denn die Tiere waren zutraulich, an Menschen gewöhnt, saßen ruhig und fraßen und dann gaben sie auch oft langweilige Motive ab.
Olympus, Panasonic und Fuji scheiterten allesamt am schnellen Nachführ-Autofokus. Man kann sie mit diesen Kameras, wie mit den allermeisten DSLRs (Ausnahme Nikon D500, D5, D850) scharf bekommen, wenn sie ruhig sitzen oder mal ein paar Fotos in Bewegung – aber man kann ihrer Bewegung unmöglich folgen und scharfe Aufnahmen bekommen.

Und selbst mit Sony ist das ein extrem schwieriges, forderndes Unterfangen.
Dieses Motiv, ich nenne sie ja gerne „Baumtänzer“, ist einfach unglaublich schwierig in Aktion einzufangen. In der Fotografie braucht man einfach die Quadratur des Kreises.

Objektiv:
Unter 400 mm – viel besser aber 600 mm und auch 800 mm brauchen Sie gar nicht zu beginnen.
Objektive der Lichtstärken F:5.6 und 6.3 führen auch bei viel Sonne allenfalls zu guten Sitzbildern mit überstrahltem Hintergrund. Blende f:4.0 ist praktisch das absolute Limit, denn Sie brauchen schnellste Zeiten. Selbst 1/1000 Sekunde reicht nicht aus. 1/2000 Sekunde ist das Minimum, besser 1/4000 Sekunde. Das erreichen Sie logischerweise nur mit Objektiven der Lichtstärke f:2.8 und besser oder eben ganz selten auch mit f:4.0 – wie in diesen Fotos hier.

Kamera:
Die schnellste Kamera mit dem besten Sensor ist gerade noch brauchbar. Ich habe hier zum Glück keine der 7R-Kameras im Einsatz gehabt – das Ergebnis wäre zwar noch weitaus besser, aber bei Bewegung macht der Rolling Shutter durch Verzerrung die meisten Motive unbrauchbar (die 7R4 ist hier schon besser als 7R3) – die Alpha 9 ist die einzige Kamera der Welt, die schnell genug den Sensor ausliest um das zu verhindern.
Besser die höchste Auflösung, die sie bekommen können – zumindest bei Vollformat – also 42, 48, 61 MP sind gerade gut genug – 24 MP nur mit längsten Brennweiten oder aus Nahdistanz brauchbar.
Und das ist heute keine Canon EOS 1DXII oder Nikon D5 und auch keine EOS 5DIV oder D750 und schon gar keine EOS 7DII. Alle haben keine oder kaum Reserven für Ausschnitte und der Autofokus kann bei Bewegtem Motiv praktisch kaum mithalten. Scharfe Bewegungsaufnahmen sind eher Zufall, denn technische Expertise.
Nikon D850 und D500 sind ok, machen aber Lärm wie verrückt und sind auf 7-10 B/Sekunde begrenzt und die Ausrüstung wird dann mit 2.8/400 mm, 4.0/500 mm oder gar 4.0/600 mm schwer wie Blei.

Ich habe es dutzende Male ausprobiert, das Motoren- und Spiegel-Geratter stört die kleinen Tiere, nervt sie und lässt sie sich anders verhalten, als sie es ohne Mensch in der Nähe mit lauter Kamera tun würden. Leicht zu erkennen am lautstarkenn Beschwerden und dem heftig zuckenden Schweif. Sie flüchten bald oder bekommen Panic, Angst und Wut, weil sie dort wo man ist, nicht weiter nach Futter suchen können. Ein Tarnzelt ist ok, schränkt einen aber sehr ein, sie sind schnell neben, vor oder über einem und dann gibt es keine Fotos.
Der Ärger der Tiere geht so weit, das sie manchmal sogar in den nächsten Baum über einem springen, und sich laut stark keckernd beschweren, das klingt niedlich, ist aber in Wahrheit ein Zeichen tiefster Angst und Wut – sie wollen einen weg haben. Spätenstens dann ist es immer Zeit den Rückzug anzutreten.

Erst mit spiegelfreien Kameras und ehrlich gesagt, bisher nur mit den neuesten Kameras von Sony, sind aus meiner Sicht annähernd störungsarme Fotos möglich.
Ich habe begonnen mit 5.6/100-400 mm (Sony) und Konvertern. Aber auch die besten Sensoren in der Alpha 7R3 und Alpha 9 waren hier schnell am Rauschlimit.

Es klingt für viele altgediente Tierfotografen vielleicht völlig falsch – aber mit RAW oder fester Empfindlichkeit und Dreibeinstativ und Kugelkopf brauchen Sie diese Tiere, wie auch alle anderen schnellen und kleinen Tiere, gar nicht erst anfangen zu fotografieren. RAW macht auch in der heute schnellsten Kamera, der A9 den Speicher so schnell voll und die Kamera dann so langsam, das Ihnen nur wenige Sekunden bleiben, dann können Sie einpacken.
Und wer nicht bereit ist, auch mit gepushten Sensorempfindlichkeiten weit jenseits 1600 ISO bis hinauf zu 25.000 ISO zu fotografieren – kann den Gedanken auch gleich aufgeben. Er wird keine scharfen Bewegungsfotos bekommen.
Abblenden geht in den allermeisten Fällen auch nicht, weil sonst die Zeit in die Knie und das Bildrauschen in die Höhe geht.

Deshalb entstehen diese Fotos:
in JPEG
bei 1/2000 Sekunde
bei gutem Licht
bis 25.000 ISO
bei f:2.8 – f:4.0
mit 400 – 800 mm Brennweite
mit AF-C Nachführung und Augenerkennung (nicht Tracking)
im schnellsten Serienbildmodus mindestens 10 bis 20 B/Sekunde
lautlos ohne Spiegel
Freihand oder vom Einbein
selten am frühen Morgen oder spätem Abend oder bei bewölktem Himmel – da dann wieder zu wenig Licht ist
der Ausschuss ist gigantisch, in 30 Minuten mache ich leicht 400 und sogar 900 “Fotos” – aber mir macht keiner glaubhaft sicher, das er bei den Motiven auch durch Einzelauslösungen zu solchen Ergebnissen kommt. Wobei ich auch nur kurze Seriensalven auslöse. Schon alleine um die feinsten Bewegungen festzuhalten, vielleicht sogar den Charakter eines Tieres heraus zu arbeiten und Bewegungsabläufe zu erkennen sind schnellste Bildfolgen bei diesen Motiven zwingend. Mitnichten sehen da 10-20 Fotos hintereinander identisch aus!

Zum Autofokus:
Ein Motiv das auf sie zugelaufen kommt ist für den Autofokus immer am schwierigsten zu erfassen, bzw. zu halten. Das ein Eichhörnchen auf sie direkt zugelaufen kommt, wie hier ist fast ausgeschlossen – sie wissen ja das sie da sind und suchen dann steht eine andere Richtung – oder es sieht sie tatsächlich mal nicht sofort. Tracking hilft noch nicht wirklich, oder nur bei vorhersagbaren Bewegungen.
Ja, Nikon AF ist sehr gut im Folgen von Bewegungen, für Vögel besonders, aber alle Nikon-Tele-Objektive sind letztlich meistens nicht schnell genug. Sie sind veraltet wie 5.6/80-400 mm, 400 mm, 500 mm, 600 mm, haben zu schwache AF-Motoren wie 200-500 mm oder sind wie 4.0/300 mm PF und 5.6/500 m PF zu lichtschwach. Canon wäre ohnehin nur unter „ferner liefen“.
Panasonic G9 ist mit 2.8/200 mm superschnell am Motiv, bleibt aber in Bewegung bei Bildserien eben nicht dran und bringt zu wenig scharfe Fotos. Olympus und Fujifilm sind schon durch ihr Objektivangebot unterlegen und ebenfalls nicht die schnellen mit AF-Nachführung.
Leica hat kein Tele, Panasonic VF fängt gerade erst an. Sigma und Tamron Objektive sind ebenfalls eher „langsam“ in der AF-Nachführung. Adaptierte, fremde Objektive sind immer zu langsam!
Es bleibt heute tatsächlich nur ein Hersteller übrig, Sony.
Und die versprechen sehr viel, 20 B/Sekunde, Augen-Erkennung, Tier-Augen-Erkennung, schnellste AF-Nachführung, Tracking (verfolgung im gesamten Bildfeld), beste Sensoren, schnellste AF-Motoren in den Kameras.
Damit nehmen sie den Mund sehr voll, zumindest wenn es um das schierigste alle Motive geht und darum geht wirklich eine Serie scharfer Fotos zu bekommen.
In der Praxis läuft es meistens so ab, der AF findet das Motiv langsam – da die Kamera aus dem Standbye 1-2 Sekunden braucht oder der Fotograf bei Einschalten ebenfalls 1-2 Sekunden braucht – dann werden die ersten 1-3 Fotos halbwegs scharf oder noch ganz unscharf – in jedem Fall aber kaum brauchbar – da nicht perfekt scharf. Dann kommt das erste superscharfe Bild, Auge erkannt, dann durch die Bewegung werden bei schnellsten Kameraeinstellung bestenfalls 3-5 Bilder hintereinander scharf, beim Springen oder Fliegen oft nur 1-2 – die Kamera rechnet neu, findet wieder und liefert nach gefühlten Ewigkeiten endlich wieder die Schärfe, dann weicht sie auf Schultern oder Schwanz aus und am Ende ist das Motiv dann 3 m nah und nicht mehr fokussierbar. Also realistisch, wenn Sie aus so einer superschnellen Serie 3-4 perfekt scharfe Aufnahmen bekommen, sind sie König.
Deshalb, bei allen Werbeversprechen, die vielleicht mal bei Menschen-Motiven im Sport oder vorhersehbarem Motiven zutreffen – beim Eichhörnchen sieht das ganz anders aus!

Sie können nicht mit den Tieren kommunizieren, sie in keine Richtung locken oder lenken, Sie müssen nehmen was ihnen geboten wird, schnell wie der Blitz sein und trotzdem unauffällig bleiben.
Das nenne ich, das schwierigste Fotomotiv, das ich kenne.

Mancher wird jetzt argumentieren, es gibt aber 1000de scharfe Eichhörnchenfotos, mit Canon, Nikon etc. gemacht und auch ohne 2.8/400 mm.
Sind die in Bewegung, wirklich knackscharf?
Und welche Tricks (nicht fotografisch, sondern auf’s Tier bezogen) hat der Fotograf angewendet um die Fotos zu bekommen?

Also dann lieber mit Sony und mit Tieren die weitgehend von mir ungestört bleiben und hoffen das es immer wieder mal tolle Gelegenheiten wie gestern gibt.
Daraus sollte aber BITTE niemand ableiten, das ich jetzt Sony-Knecht bin – eine Nikon D850, Panasonic G9, Olympus E-M1II liegen immer Aufnahmebereit bei mir auf dem Schreibtisch und gerade dieses Wochenende teste ich noch einmal die Nikon Z7 mit 5.6/500 mm bei meinen bewegten Motiven. Und ich werde auch eine Canon oder Fuji oder sonst etwas anschaffen, wenn sie mir die Ergebnisse liefern, die ich will, aber Sony und Apple mit dem IPhone 11 Pro haben den Balken ein gutes Stück höher gelegt. Und ich weiß nicht wie viele Photo-Menschen Sie kennen, die sowohl Canon-Platin-Status haben als auch im Profi-Service von Nikon NPS, Sony SPS, Fujifilm FPS betreut werden.

 

Hier einmal der typische AF-Verlauf wenn man das Motiv in Bewegung erwischen will (nicht frontal sondern wie sonst meistens: Seitlich)
Daran sehen Sie, auch der Sony-AF-Algorithmus wird noch viel lernen müssen und alle anderen Hersteller schlafen sowieso noch.
Mir soll auch niemand mehr mit Kameras die 20 MP oder gar weniger auflösen, kommen – 24 MP sind die absolute Untergrenze und je nach Motiv sind auch 20 MP an kleineren Sensoren nützlich. Wenn Licht gebraucht wird, gewinnt die Vollformatkamera immer – vor allen anderen Formaten. Denn es gibt f:2.8 und f:4.0 Tele-Objektive und das Bildrauschen ist auch bis 12.000 – 25.000 ISO noch akzeptabel – bei allen kleineren Formaten hört es bei 1600 ISO oder spätestens bei 3200 ISO auf brauchbar zu sein.
Zukunft: Irgendwann wird das Tracking hoffentlich funktionieren – das die Kamera ein Motiv erkennt, speichert und ihm und seiner Bewegung überall hin folgt – so lange der Fotograf dem Motiv mit Kamera & Objektiv folgen kann. Noch ist es nicht so weit. Das kann im Sport mal gelingen, aber bei Tieren die Hacken schlagen und ständig die Richtung wechseln und durch unterschiedliche Kontrastzonen von ständig wechselnden Hintergr+ünden kommt Tracking derzeit noch weit stärker aus dem Tritt als AF-C mit einigen zentralen Messfeldern. Auch die Methode viele oder gar alle Felder zu aktivieren führt hier nicht zu guten Erfolgen – man muß sich auf die Bildmitte konzentrieren und später den Ausschnitt anpassen – deshalb waren auch quadratische Sensoren heute so wertvoll…

 

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