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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

28. Mai 2015
Praxiserfahrungen: Canon EOS M3

 

Wechselobjektive, Wechselsucher, Griffstück, Klapp-Monitor, Micro-Blitz und 24 MP =  Canon EOS M3 

Bei Canon bleibt alles anders.

Wer Canon DSLR-System besitzt, liebäugelt mit einer leichteren, kompakten Reisekamera. Bisher wurden die Canon G Powershot Kameras gerne eingesetzt, aber letztlich bleiben die alle durch kleine Sensoren und unzureichende Objektive eher unzureichend.

Die erste Systemkamera EOS M1 konnte mit dem lahmen AF die wenigsten überzeugen. Und die neue M3 krankt am System und ist sehr stark beschnitten um nicht die Eos 750D Baureihe zu verdrängen, die aber letztlich heute gar keinen Sinn mehr macht. Ein Spiegel in der Kamera kann eine prima Hilfe sein, in einer professionellen Kamera – aber in den modernen Systemkameras ist er oft schlichtweg überflüssig und hinderlich, wie Panasonic, Olympus und Fuji gekonnt beweisen.

Canon bietet 7 Jahre nach Einführung der kompakten System-Kameras auch heute nur 1 Kameragehäuse, 3 Zoomobjektive, eine Festbrennweite und einen Adapter.
Anfangs waren viele begeistert von den Adaptiermöglichkeiten der neuen Kameras, letztlich sind jedoch die allermeisten Objektive schlicht zu groß, zu schwer und optisch bei weitem nicht gut genug für Kameras wie die M3 mit 24 MP.
Andere Hersteller haben sehr erfolgreich Systeme mit 20-40 neuen Objektiven aufgebaut. Und das ist aus meiner Sicht auch der einzige Weg den Canon gehen kann. Schon das schöne EFs 3,5-5,6/15-85 mm ist letztlich viel zu schwer und zu dick an der kleinen M3.

Wieder nur eine schicke Kamera – sonst nichts – wieder eine Knipserkamera ohne Sucher –

obwohl das ist nicht ganz richtig, der schwache, langsame Aufstecksucher der bei weniger Licht rauscht und keinen schnellsten Bildaufbau zulässt -G1X II EVF-DC1- passt jetzt immerhin auf die M3. Das mit dem abnehmbaren Sucher ist gar nicht so ein Problem, aber Technik und Preis sind einfach schlecht. Er ist so keine wirklich gute Hilfe, macht die Kamera viel größer und seine Technik ist einfach, wie bei Leica auch, nicht auf der Höhe der Zeit und ach ja, er kostet noch einmal gut 250€ extra.

Immerhin hat die M3 aber einen Selfie-Klappmonitor – auch das ist wieder nicht auf der Höhe der Zeit, wo alle erkennen, dass ein Monitor voll beweglich sein muss. Es macht den Eindruck, Canon nimmt auch weiterhin alle Kamera-Arten außer DSLR nicht besonders ernst.

Spiegelfreie Kameras entwickeln sich zum Fluch für Canon – denn Panasonic, Olympus, Fujifilm, Sony, Samsung sind so meilenweit voraus und Nikon 1 ist immerhin sehr schnell und die Leica T weiß zu gefallen.

Im Juli 2012 hatte Canon rund 4 Jahre nach Panasonic doch noch ein einsehen und präsentierte die EOS M. Eine spiegelfreie Kamera, ein neues System mit neuen Objektiven und Adapter für alle EOS und EOSs Objektive. Damit hat Canon drei unterschiedliche Objektiv-Baureihen die kaum wirklich kompatibel sind. Anders als bei Sony, Pentax und Nikon passen die EFs Halbformat-Objektive nicht auf die Vollformatkameras. Erstaunlich dass der EOS M –Adapter immerhin beide Serien an einer EOS M nutzbar macht.

So schön und teilweise sehr innovativ die EOS M auch ist, sie floppte grandios. Der Autofokus ist vor allem mit den adaptierten Objektiven viel zu langsam und unbefriedigend und sie ist mit 1000€ zu teuer für das was sie bietet. Sie will nur eine kleine schicke Ergänzung zu den DSLR-Kameras sein. Und das als Panasonic, Olympus und Sony schon semiprofessionell ausgestatte Kameras für weniger Geld anbieten.

Doch was in Erinnerung bleibt, sind sehr scharfe, wertig verarbeitete und kleine EOS M Objektive, die Hoffnung machen auf ein tolles M-System. Canon brauchte aber fast 3 Jahre um jetzt mit der M3 einen echten Nachfolger zu kreieren.

Die Schritte von CANON erinnern hier doch sehr stark an die Einführung der Olympus Pen und Sony Nex –

  1. Kamera ohne Sucher, flach und klein
  2. Kamera mit abnehmbarem, veraltetem Sucher
  3. Kamera – dann endlich mit eingebautem Sucher, aber langsam

Canon verzichtet plötzlich auf eine gute Idee: die Canon Eos M hatte 2012 als erste Canon Kamera eine neuartige, bessere Gurtaufhängung und diese wurde hier wieder durch die uralten Ösen ersetzt. Salto Mortale zurück?

Auch der Akku wurde sofort wieder verändert, LP-E17 heißt er jetzt und hat 1040 mAh. Der bisherige Akku der EOS M LP-E12 war auch mit nur 875 mAh extrem schwach auf der Brust und der Stromverbrauch der sucherlosen Kamera ist sehr hoch, mehr als 300-500 Aufnahmen sind da selten möglich. Immerhin 16% mehr Akkukapazität und ein gesenkter Verbrauch.

Die EOS M wiegt 300g mit Akku und Speicher – die EOS M3 bringt es auf 370g – immer noch ein Fliegengewicht, aber diesmal um einiges griffiger.

Trotzdem, dass grundsolide Gefühl und die fantastisch glatte und unempfindliche Oberfläche der roten und weißen M1 Kamera ist der üblichen EOS-Einsteiger-Bauart einer 700D gewichen.

Monitor und Sucher lassen sich dafür jetzt endlich klappen und man kann wie mit einer alten Rolleiflex arbeiten und muss das Motiv nicht zwingend direkt anvisieren. So ein Klappsucher hat den Vorteil viel unauffälliger zu sein und bei selbsttönenden Brillengläsern dennoch gut fotografieren zu können (wenn Sie sonst aufrecht durch den Sucher schauen, dunklen die Gläser stark ab, mit dem Kopf nach unten passiert das nicht).

Man merkt sehr deutlich, das ein anderes Entwicklerteam mit der M3 beschäftigt war, viele Absprachen mit dem der M gibt es offensichtlich nicht, außer dem Bajonett und dem Menü ist beinahe alles verändert worden – unsinnigerweise.

Wie ist denn die Bildqualität?

Auflösung und Schärfe haben einen Satz gemacht, gemessen an der M1 sind die Fotos deutlich knackiger und sie rauschen sogar ab 1600 ISO sichtbar weniger. Die Farben sind prima, solange man den Weißabgleich richtig einstellt oder RAW verwendet – denn der AWB arbeitet hier besonders schlecht. Mit der Automatik (AWB) sind ständige Farbschwankungen unvermeidlich.
Leider ist der brandneue Sensor im Dynamikspektrum, das er wiedergeben kann, wieder etwas unterlegen. Aus professioneller Sicht macht es jedoch auch wenig Sinn erstklassige Landschaftsaufnahmen mit einer Halbformatkamera realisieren zu wollen.

Autofokus

Sie fokussiert viel entschlossener und schneller als die M1, aber im Wettbewerb zieht sie trotzdem immer noch den letzten Platz. Alle aktuellen Wettbewerber die 2014 & 2015 vorgestellt wurden, fokussieren schneller. Es bleibt für mich unbefriedigend. Sicher ist er mit 18-55 mm, 22 mm und 11-22 mm leidlich schnell – aber das sind alle Kameras. Das Tele 55-200 mm finde ich nicht wirklich reizvoll und so habe ich auf den Adapter von Canon zurück gegriffen um das 55-250 mm als leichtes Tele nutzen zu können. Bewegung damit einfangen ist fast unmöglich, das fokussieren ausschließlich in der Nähe oder der Ferne klappt sehr flott, aber wehe die Kamera muss zwischen Nah und Fern wechseln oder das Licht lässt nach. Nicht wesentlich anders vehgällt sich das 2,8/70-200 mm L IS II – also an der Lichtstärke des Objektives liegt die Ursache nicht.

Canon hat das Problem der Fokussierung mit Kontrast-AF über den Sensor ja eigentlich super gelöst – in der 70D und 7DII – aber die haben beide den teureren 20 MP Sensor, der 20 Millionen AF-Vergleichs-Sensoren hat. Diese Technik fehlt leider in der M3 – denn dann könnte sie rasend schnell mit den meisten Objektiven fokussieren.

Also wird es entweder eine deutlich teurere Kamera geben oder aber Canon wird noch 1-2 Generationen mit den jetzigen Unzulänglichkeiten vertrösten.

Ich habe auch die hochlichtstarken Teles versucht: 1,2/50 mm – 1,2/85 mm – 2,8/300 mm – sie fokussieren alle ganz gut, aber trotz hoher Lichtstärke wird die richtige Einstellebene nicht immer schnell gefunden und der USM-Antrieb arbeitet sehr unterschiedlich und unruhiger. Selbst die schnellen AF-Teles wie 2,8/70-200 mm und 5,6/100-400 mm befriedigen nicht wirklich und sind letztlich auch viel zu schwer an der kleinen Kamera.

Canon EOS M lenses

EOS M-Objektive

Erstmals sind Canon-Objektive nicht völlig schwarz oder weiß, die Alu-Haut ist dunkel anthrazit und auch nach Jahren noch sehr glatt und unempfindlich. Bisher wurden leider nur 4 Objektive präsentiert, alle „Made in Taiwan“. Doch sie sind alle mechanisch und optisch auf sehr hohem Niveau und tatsächlich kleiner und leichter, als alle anderen Halbformat-Objektive am Markt. Hier können sich vor allem Sony, Samsung und Fujifilm abschauen wie man Objektive konstruiert. Nur Leica bekommt mit seinen überteuerten T-Objektiven (Made in Japan) diese Kurve auch.

Aber auch hier zieht Canon seine miese Marketingstrategie weiter durch, alle Objektive werden ohne Sonnenblende geliefert und für die Plaste-Teile wird gepfeffert abkassiert.

Verfügbar:

Canon EFM 4,0-5,6/11-22 mm STM IS
Canon EFM 3,5-5,6/18-55 mm STM IS
Canon EFM 4,5-6,3/55-200 mm STM IS
Canon EFM 2,0/22 mm STM
Trotz Adapter fehlt hier noch vieles, vor allem ein Macro und lichtstärkere Objektive:

Canon EFM 2,8/11 mm STM
Canon EFM 2,0/15 mm STM
Canon EFM 2,0/30 mm STM
Canon EFM 1,8/60 mm STM IS
Canon EFM 2,0/60 mm Macro STM IS
Canon EFM 4,0/10-20 mm STM IS
Canon EFM 2,8/15-50 mm STM IS
Canon EFM 2,8/40-130 mm STM IS
Canon EFM 3,5-5,6/16-200 mm STM IS

Die EOS M3 wird in Deutschland nicht ohne 18-55 mm Zoom angeboten. Das ist ein richtiger Bruch zur M. Denn wer die schöne kleine Kamera behalten hat, hat auch schon ein 18-55 mm und so geht es jedem, so dass man das 18-55 mm auch praktisch nicht mehr los wird. Es gibt hartnäckige Gerüchte, das bald auch eine abgespeckte 18-55 mm Variante ausgeliefert wird um die Preise zu drücken, dann wird das sehr gute 18-55 mm wieder interessant.

 

Was bietet die EOS M3?

+ 24 MP Sensor ohne die neue AF-Technik aus der 70D/7DII
+ sehr gute Bildqualität, weniger Bildrauschen als alle 18 MP Kameras
+ deutlich schnellerer AF als die EOS M
+ ISO 100-25.600
+ 49 AF-Felder, per Touchscreen wählbar
+ nur 4,2 Bilder pro Sekunde
+ WiFi
+ klappbarer 3″ Monitor, Touchscreen mit 1 MP Auflösung
+ optionaler Klapp-Sucher für 250€
+ 370 Gramm leicht
+ jetzt auch mit Fokus-Peaking für manuelles scharfstellen
+ endlich 500 bis sogar 1000 Serien-Fotos mit einer Akkuladung möglich
+ sehr fortschrittliche Gesichtserkennung und Belichtung

 

 Wo sind die Schatten, was fehlt?

– hoher Preis 750€ plus 250€ für Sucher
– hoher Preisverfall, Kamera schon kurz nach Erscheinen für 620€ zu haben
– Dynamikumfang des Sensors eingeschränkt (Canon typisch)
– Kamera wird nicht ohne Objektiv angeboten
– aufgerautes Gehäuse, nicht wirklich hochwertig wie M1
– harter, lauter Verschluss mit nur 1/4000 Sekunde
– nur 4-5 RAW-Aufnahmen in Serie
– Automatische Belichtungsreihe AEB praktisch nutzlos & nicht mit HDR möglich
– nur 100 – 25.600 ISO – rauscharm nur bis 6400 ISO
– AF zwar schneller aber längst nicht auf Panasonic- oder Sony-Niveau
– kein elektronischer Verschluss
– keine lautlose Auslösung – relativ laut
– nicht einzeln ohne Objektiv erhältlich
– der große Monitor wird nicht gut genutzt 6,3mm Bild/7,8cm Monitorbreite
– Griff nur angedeutet, wirklich griffig sieht anders aus
winziger Microblitz – was soll man damit?
– AF-Hilfslicht bescheuert platziert
– nur langweilige, meist lichtschwache Zooms
– AWB-Weißabgleich sehr unsicher, Sie sollten mit RAW oder fester Einstellung arbeiten
– Monitor ist ein Klapperratismus
– kaum Optionen zur Tastenbelegung
– abgespecktes Menü auf Kompaktkameraniveau
– ungenaue Akkuanzeige, schneller Leistungsabfall ab 3 Balken
– Drehräder nicht gegen unabsichtliches Verstellen gesichert
– winzige Wasserwaage – fast unbrauchbar, kleine Icons
– kaum Filter, kein Panorama
– so gut wie keine Individualfunktionen und Konfigurierbarkeit
– Kreativ-Assistent wirklich nur für Einsteiger und „Blonde“
– keine Sonnenblenden mitgeliefert mit Objektiv – teure Abzocke
– mit Sucher rund 1000€ teuer
– geniale Gurtaufhängung der M nicht mehr da

Canon – das wird auch kein Erfolg. Die Kamera wird sich nur über fallende Preise verkaufen lassen, selbst 500€ mit 18-55 mm erscheint mir nicht unrealistisch oder 700€ mit Sucher und Objektiv. Ich verstehe auch die Zielgruppe für diese Art von Kameras nicht, weder Nikon mit der Serie 1 noch Canon mit Eos M oder Leica mit der T haben eine klare Zielgruppe.
Denn wer soll denn lichtschwache Wechselobjektive kaufen, das macht doch keinen Sinn und selbst die lichtstarken Festbrennweiten von Fujifilm und Olympus machen für mich nur sehr begrenzt Sinn. Wer mal im Urlaub was Tolles sieht und Objektive wechseln muss, weiß was ich meine.

Irgendwie ist das alles zu kurz gedacht. Es muß ein handliches 4,0/18-135 mm möglich sein.

Wenn Spiegelfrei – dann richtig – also entweder eine wirklich fortschrittliche, ausgereifte und griffige Kamera wie die Panasonic GH4 oder eine wirklich kompakte Reisekamera: Panasonic LX100 mit 1,7-2,8/24-75 mm (13 MP auf mFT-Sensor für knapp 700€) oder Panasonic FZ1000 2,8/25-400 mm (20 MP auf 1 Zoll Sensor für knapp 800€)

Mit beiden bin ich viel besser bedient, auch wenn die Sensoren etwas kleiner und etwas weniger hochauflösend sind, das eine sind nur Zahlen, aber meine Fotos sprechen eine andere Sprache.
Wem das zu viel Panasonic ist (die Firma ist eben seit 10 Jahren Wegbereiter und fast einziger Innovator für schnelle Hochleistungskameras), der freundet sich eben mit Olympus oder Fujifilm an. Nur im Vergleich, verlieren auch diese Kameras.

Die Panasonic Kompakt-Klasse lässt zu den Preisen gar keine Luft mehr für Wechselobjektivsysteme, die kaum besser sein können. Kameras mit Wechselobjektiven sind nie so präzise abstimmbar (Objektiv-Sensor), nie so staubfrei und nie so kompakt und schnell.

Und auch die Canon EOS M3 darf nicht besser sein, weil sonst kaum noch jemand eine EOS 760D, 70D oder 7D2 kauft. Nikon visiert immerhin die Taucher an, für die das System ein Gewinn sein könnte, wenn lichtstärkere Superweitwinkel-Objektive erscheinen würden.

Fujifilm fängt wenigstens ein paar superschlaue, die glauben damit bessere BQ realisieren zu können, Leica fängt die Designfans, die von Fotografie wenig Ahnung haben, Sony die Technik-Nerds etc.

Canon EOS M3 – na wenigstens “klappt” was!

und blitzen tut es auch!

und schon ist es vorbei mit der schönen, robusten Innovation – die EOS M war kein Erfolg, also wird alles geändert – die Gurtaufhängung wird auf Eis gelegt, der Blitz wird eingebaut, ein Griff angeflanscht, der Monitor bekommt ein Scharnier und endlich ein Anschluß für einen separaten Sucher.

Seit April für 700€ incl 18-55 mm bei mir erhältlich.

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

 

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht

 

27. April 2015
Improved Autofokus…

Fujifilm X-t1_firmware

Wenn ich von meinen Autofocus-Erfahrungen mit allen Systemen und den Teleobjektiven berichte, werde ich ja von den Markenfans nur zu gerne an den Pranger gestellt.

Seltsam finde ich aber:
Wenn der Autofokus so perfekt, ausgereift und genial schnell ist, wie alle Sony-, Olympus-, Samsung-, Pentax- und Fuji-Jünger nur zu gerne behaupten…

Warum werden dann alle paar Monate neue Firmware-Updates mit dem “Improved AF” vorgestellt?
Vor allem Fuji, Samsung und Sony sind da sehr eifrig.
Wann haben Sie je gehört, das es von Canon oder Nikon einen Improved AF gab?
Ich kann mich nicht erinnern.
Die beiden Pro-Anbieter testen meist so lange bis der AF den meisten Eventualitäten und Motiven schnell stand hält. (Ausnahmen bestätigen die Regel, wie Canon EOS D30, 5D, M1 beweisen).

Vor allem bei Fuji, Samsung und Olympus wird man nicht müde, den weltschnellsten AF zu verkaufen, faktisch liegt er für jeden spürbar hinter Canon, Nikon und Panasonic zurück (in genau dieser Reihenfolge!).

Lassen Sie sich nicht blenden.
Zum schnellen, präzisen AF gehört viel Erfahrung mit AF, die haben Fuji, Samsung, Olympus und Pentax gar nicht, die haben ja fast 20 Jahre AF-Technik verschlafen.
Es gehören sehr schnelle Objektive und lichtempfindliche Sensoren genauso dazu, wie schnellste Prozessoren und die richtige Erkennung des Motives.

Alle spiegelfreien Kameras können dem Phasen-AF der DSLR-Kameras bis heute in schwierigen Situationen nicht das Licht reichen.

Wenn die Lichtstärke der Sonne am Abend geringer wird – wenn kein hoher Kontrast im Motiv verfügbar ist – wenn kein hochlichtstarkes Objektiv mit mindestens f:2,8 eingesetzt wird – hat der Autofokus der spiegelfreien Kameras erheblich mehr Probleme schnell und genau scharf zu stellen als der AF in DSLR-Kameras.

Im Brennweitenbereich bis 100 mm (bezogen auf KB-Format) fällt das nicht weiter auf, doch im echten Telebereich merkt selbst ein Laie die Unterschiede.
Panasonic ist als erster und einziger Anbieter dank DLM-Technik dicht heran gerückt.
Samsung und Olympus geben sich große Mühe. Die Nikon 1 Kameras sind ebenfalls sehr schnell, so lange genügend Licht/Kontrast im Motiv vorhanden ist.

Der Rest macht lieber markige Werbung.

Samsung_NX1_price_with-50-150MM_6

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

9. April 2015
FUJIfilm X-T1 und Fujinon XF 4,0/10-24 mm OIS im Praxistest

Ich bekomme ja fast alles was die Japaner, Koreaner, Chinesen, Deutschen so für Fotokameras zusammen polieren und schrauben, in die Finger. Bei manchen Objektiven sind die Erwartungen hoch und werden dann auch kaum enttäuscht, wie beim Canon 4,0/200-400 mm L IS, beim Nikkor 5,6/800 mm VR – Pentax 4,0/300 mm SDM – Olympus 2,8/60 mm Macro – Canon 4,0/16-35 mm L IS – Canon 4,0/11-24 mm L

– einige Objektive sind besser als erwartet, Olympus 2,8/12-40 mm PRO – Zeiss 1,8/24 mm, Tamron 5,0-6,3/150-600 mm VC – Canon 4,5-5,6/55-250 mm IS STM – Sony 4,5-5,6/70-400 mm G SSM II – Panasonic 4,0/7-14 mm – Panasonic 4-5,6/45-175 mm OIS – Sigma 2,8-4,0/17-70 mm OS – Tamron 2,8/24-75 mm VC – Leica 1,7/15 mm

– anderes enttäuscht sofort: wie Zeiss 2,8/12 mm Touit – Canon 4,0/24-70 mm L IS – Nikon 3,5-4,5/10-24 mm – Nikon 2,8/14-24 mm – Olympus 4,0-5,6/14-150 mm – Panasonic 4,0-5,6/45-200 mm OIS – Sony 3,5-5,6/16-50 mm -Sony 4,5-6,3/55-210 mm OSS – Fuji 2,4/60 mm Macro;

und dann gibt es die Objektive die mich auch im längeren Einsatz absolut begeistert haben:
Leica 3,5-5,6/14-150 mm FT – Voigtländer 0,95/25 mm – Canon 1,2/85 mm L II – Canon 2,8/300 mm L IS II – Canon 2,8/70-200 mm L IS II – Olympus 2,0/50 mm Macro FT – Olympus 2,8/300 mm FT

und zu letzteren zähle ich jetzt schon das brandneue Fujinon 4,0/10-24 mm OIS.
Das geilste Objektiv was ich seit langem in den Händen hatte…

Es wäre mit Abstand das spannendste WEITWINKELOBJEKTIV dieser Zeit.
Wenn Fujifilm die Produktion in den Griff bekommt. Denn was ich vor 6 Wochen in den Händen und zum testen hatte, war extraklasse. Die Objektive, die anfangs an die Kunden ausgeliefert wurden sind es jedoch nicht. Und für satte 1000€ dürfen die Erwartungen eben auch hoch sein.
In dem Superweitwinkel-Bereich gelang Sigma mit dem 3,5-4,5/15-30 mm ein erster Durchbruch,
das Pentax 3,5-4,5/10-17 mm Fisheyezoom war spannend,
Sigma setzte noch ein drauf mit dem 4,5-5,6/12-24 mm,
Olympus begeisterte mit FT 4,0/7-14 mm,
Canon zeigt was geht mit dem 4,0/11-24 mm L und dem 4,0/16-35 mm L IS,
Olympus setzt eine Bestmarke mit dem 2,8/7-14 mm Pro
und Panasonic kann es mit dem 4,0/7-14 mm erheblich kompakter, mit Software-Korrektur kaum schwächer –

Nikon setzte ein Zeichen mit dem Koloss 2,8/14-24 mm und bot mit dem 2,8/17-35 mm das bis heute beste, lichtstarke WW-Zoom;
Sigma legte ein 4,5-5,6/8-16 mm für’s Halbformat nach,
Sony hat ein ambitioniertes 4,0/10-18 mm OSS, was in der Serie nicht so ganz überzeugt,
Canon ist bisher nur das spannende 4,0/8-15 mm Fisheye-Zoom eingefallen, am Halbformat ist es raffiniert;
Sigma hat ein gutes 3,5/10-20 mm;
Tokina ein gutes 2,8/16-28 mm
und Zeiss bietet mit dem Distagon 3,5/18 mm am Vollformat die Bestleistung
Canon mit dem teuren, manuellen TS-E 4,0/17 mm L den Schärfe-Meister.

Ein Zoom mit hoher Schärfe und praktischem Alltagsnutzen, leicht und handlich und präzise zugleich, staubgeschützt, butterweich, zielgenau und sehr variabel mit fester Lichtstärke, sowie attraktiver Lichtstärke fehlt schon sehr lange.

Das Olympus FT 4,0/7-14 mm war ein Klotz, den man nicht gerne schleppt,
das Panasonic 4,0/7-14 mm verzichtet auf den auch hier wichtigen Bildstabilisator,
den hat jetzt das Olympus 2,8/7-14 mm an allen Olympus-Kameras,
das Nikon 2,8/14-24 mm ist nicht tragbar und die große Blende ist Unsinn, auch die Verarbeitung ist wenig vertrauenserweckend – eher etwas für Fans,
beim Canon 4,0/8-15 mm ist die Frontlinse zu gefährdet und es macht als Zoom nur am Halbformat Sinn,
Sony hätte es mit dem 4,0/10-18 mm OSS fast geschafft – patzt aber in der Serie

Fuji hat den besten Kompromiss gesucht und geschafft:

Fujinon 4,0/10-24 mm OIS

Es zeichnet am Halbformat wie ein 4,0/15-36 mm Vollformat-Zoom. Mit Bildstabilisator und gesunder Baulänge und einem seidenweichen Brennweitengang.
Nachfolgend Fotos mit dem Objektiv, meine Tests zeigen es optisch im Zeiss Distagon-Lager und dann ist der Preis von 1000€ angemessen – doch wahrlich nicht alle Exemplare sind auf dem Niveau.

Es ist mit 9 cm Baulänge nicht gerade kurz und hat einen Filterdurchmesser von 72mm, der gebraucht wird um Vignettierung zu vermeiden; das Gewicht liegt bei moderaten 410g und die Naheinstellgrenze beträgt nur 24 cm bei Abbildungsmaßstab 1:4,2. Aber nur bei 10 mm, bei 24 mm muss man weiter weg bleiben und der Abbildungsmaßstab ist nicht mehr befriedigend. Leider ein sehr fauler Kompromiss. Darüber war ich sehr enttäuscht, das können meine Superweitwinkel von Panasonic und Olympus weit besser.

Auch hier ist ein Blendenring vorhanden, leider ist er umbeschriftet, in der Praxis muß man ständig auf die Anzeigen schielen und er verdreht sich auch viel zu leicht und rastet nur zart in ⅓ Stufen. Das entspricht überhaupt nicht meiner Arbeitsweise. Wenn schon ein Blendenring, dann mit fester Rüstung und deutlicher Beschriftung der Blendenwerte oder zumindest eine nach Wunsch programmierbare Funktion (Zeit, ISO, Dateiformat, AF, WB, etc).
Und ⅓ Werte sind Mist, es dauert zu lange um mal eben schnell die Blende präzise einzustellen und bringt in der fertigen Bilddatei kaum einen relevanten Unterschied.

Wenn alle Exemplare so wären, wie meine Testexemplare, könnte es sich lohnen, eine Fuji-Kamera und dieses Super-Weitwinkel-Zoom zu kaufen. Sehr preiswert ist das X-A2 Gehäuse ohne Sucher mit beweglichem Monitor und sehr hoher Schärfeleistung die meist an Vollformat heran kommt. Zu Preisen um 500€ ein echtes Schnäppchen. Wer den Sucher braucht, sollte die X-T1 für rund 1200€ auf seinen Wunschzettel schreiben (gerne auch an mich!). Allen anderen möchte ich eher abraten, denn auch auch die vielgelobte X-T1 Kamera ist noch nicht völlig ausgereift und fehlerfrei.

Die deutschen Fotografen sind seit letztem Jahr verrückt nach Fuji – die X-T1 wird viel gelobt und auch gekauft. Ich weiß nicht genau was den Hype ausgelöst hat, vielleicht ist es einfach der exotische Hersteller, der immer schon durch seine tollen Filme positiv verankert war. Und Fujifilm ist ein Riese, größer als Nikon, Olympus, Pentax, Sigma und Co und kaum kleiner als Panasonic und Sony. Fuji ist bekannt für besonders gute Objektive.
Doch wenn ich die letzten 2 Jahre Kamera-Geschäft genau betrachte, werden Sony, Nikon und auch Fuji vor allem in Deutschland überbewertet und Panasonic, Olympus und Pentax weit unterschätzt.
Sony erschlägt die Welt mit Marketingphrasen, die sich alle schnell unschön auflösen, also wenn ich heute ein neues System aufbauen wollte, wäre Sony Alpha – ganz gleich welches Aufnahmeformat und welcher Sensor sicherlich die letzte Marke meiner Wahl – weil mich die Kameras und vor allem die Objektive immer wieder sehr enttäuschen.
Aber auch Fuji, sehe ich neben Samsung noch eher kritisch.
Ich wollte die X-T1 sofort kaufen – doch bei genauer Betrachtung und einem Test mit allen Objektiven bin ich sofort zurück geschreckt. Das ganze System ist noch nicht stimmig und die an sich tolle Kamera hält nicht was sie verspricht, bzw. täuscht mit der klassischen Bedienung etwas vor, was sie nicht einhalten kann – die Bedienung ist aus meiner Sicht eher kompliziert, ungewohnt und sogar unpraktisch – ich kann da so nicht wirklich mit arbeiten.

Ich werde mich jetzt intensiver mit der neuen Nikon 1 V3 und dem Potential als Reisekamera beschäftigen, bei Fuji muss jetzt noch einiges besser werden und die Tele-Objektive fehlen noch. Und dann lanciert Fuji bereits Gerüchte, man denke über VOLLFORMAT oder gar MITTELFORMAT nach, mit – natürlich – komplett neuen Objektiven. Das bedeutet aber in der Praxis, auch dieser neuer Angriff von Fuji wird noch mindestens bis 2017 brauchen, bis er in der Praxis vielleicht eine Alternative ist.

Ein neues System aufzubauen dauert 3-5 Jahre – microFourThirds hat das bisher als einziges neues Format gut realisiert, wenn auch mit einigen Umwegen und fehlenden Macro- & Super-Teleobjektiven. Da behalten Canon und Nikon auch dieses Jahr noch die Alleinstellung.

Das überproportional hohe Gebrauchtangebot aller bisherigen Fuji-Kameras untermauert meinen Eindruck, das Fuji zwar spannendes anbietet, aber in der Praxis bei Vielen durchfällt. Zumal der Anspruch an Fuji-Kameras/Objektive mit Sicherheit höher ist, als der an Sony- oder Samsung- Ausrüstungen – deshalb sind Käufer dann auch schneller unzufrieden und betrachten die Ausrüstung besonders kritisch.

Nach 2 Wochen im harten Vergleich zur E-M1 und GH3 und den DSLR-Kameras steht für mich fest, das Objektiv ist gut, aber macht in der Praxis mir nur wenig spaß. Die Sonnenblende, Blendenring und der lose Deckel sind sehr nervig. Auch die X-T1 besticht durch unpraktische Bedienung, eine mehr als seltsame Belichtungsmessung und Aussetzer beim AF.
Die Kombination ist nichts für mich, sie ist zwar schön und zart verarbeitet, aber eben nicht besonders praktisch.  Ich habe nach 2 Wochen das Gefühl wie bei der Sony Hex 6 & 6000, dass jedes 5 Bild nicht richtig fokussiert wurde und der AF einfach manchmal nicht vorhersehbar arbeitet, aussetzt und mit schnellen Motiven sowieso nicht zurecht kommt. Die Kamera neigt zu starken Unterbelichtungen, die ISO-Empfindlichkeit einzustellen ist ein Krampf.

Der Akku macht etwa bei 200-300 Auslösungen schlapp, selbst die Oly E-M1 schafft mit einem kleinen Accu meist die doppelte Anzahl der Fotos, ganz abgesehen von der GH3/GH4 die hier wirklich professionellen Ansprüchen genügen.

Auch der tolle große Sicher der X-T1 ist keineswegs besser, er flackert öfter unruhig, zeigt Farben und Kontraste nicht immer so gut wie die Olympus E-M1. Also hier bleibt viel Arbeit für Fuji um an die besten im Markt anzuschließen.

 

Fujinon 4,0/10-24 mm OIS

LICHT – Sehr gelungen:

+ sehr scharf ab f:5,6

+ hohe Vergütung gegen Streulicht

+ leiser AF

+ Abbildungsmaßstab 1:4,2, aber nur bei 10 mm

+ Spritzwasser-Schutz & Abdichtung

+ wirksame Bildstabilisierung bis 20 MP bis 1/125 Sek

+ sehr geringe CA Farbfehler

+ scheinbar günstiger Preis 900€

+ 9 Blendenlamellen, beim Abblenden gutes Bokeh

+ Innenfokussiert, der Front-Tubis dreht sich nicht mit

+ 2 Jahre Garantie

 

SCHATTEN – Was fehlt noch zur Perfektion?

– relativ lang und große Sonnenblende

– Bildstabi nur nach deutlicher Verzögerung voll aktiv

– Sonnenblende eher weich, sitzt nicht fest – schwer zu befestigen

– Gläser extrem staubempfindlich – besonders die Rückseite

– Naheinstellung fließend, bei 10 mm (7cm) näher als bei 24 mm (10cm)

– Deckel sitzt viel zu lose

– ungewohnt kurzer Einstellweg der Brennweite

– keine Entfernungs-Scala

– Blendenring ohne Zahlen – dreht durch

– Blendenring nicht auf Funktionen programmierbar

– für Präzision nur zentrales AF-Messfeld der Kameras nutzbar

– AF nicht schnell genug für Bewegung

 

Resümee:

Schön wenn man die aktuellen Systeme hat und vergleichen kann. Die Abbildungsleistung dieser Kombination ist sehr hoch und sogar dem mFT-System etwas überlegen und rauschärmer. Sony ist sie sowieso überlegen und Samsung, Canon und Leica haben kein vergleichbares Objektiv im Angebot. Fujifilm konkurriert hier also letztlich mit Vollformat – muss sich aber einer Eos 5D3 und erst recht einer 5DSR mit 4.0/16-35 mm L IS geschlagen geben.

Dafür ist sie aber erheblich leichter, leiser und kompakter – aber dafür 2000€ ausgeben?
Dafür verlange ich persönlich mehr Liebe zum Detail.

 

Sie können das Fujinon sofort bei mir bestellen zum Preis von 900€. 

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