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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

12. August 2021
Schein-Gefechte

Eine Mehrheit an Bild- & Video-Interessierten vermutet immer noch, dass es um Kameras und Kamera-Systeme geht.
Das ist stimmig für den, der ohnehin nicht viel Geld in Objektive stecken kann und der sich mit 1-3 Objektiven begnügt.
Für alle anderen ist es schlichtweg falsch.
Es geht immer um Objektive!
Sie fangen das Licht ein, dass eine Kamera “nur” speichert.
Der wahre Kampf auf unserem dramatisch geschrumpften Photo-Planeten dreht sich um Objektive!
Und wenn ich hart und ehrlich bin, genau genommen nur noch um 3-4 Firmen.


Nikon behauptet sich mit derzeit 17 Objektiven (dazu drei für DX Halbformat) – auch wenn einige davon bei Labortests überragend abschnitten, in der Praxis ist kein Vorteil verifizierbar. Im Gegenteil, die weitaus meisten Z-Nikkore sind lang, wirken preiswert verarbeitet, haben selten besonders gute Abbildungsmaßstäbe, mußten notgedrungen wieder einen Blendenring einführen – schlicht kaum eins davon überzeugt mich. Das Geschwätz der Kompatibilität durch den FTZ-Adapter, mit zumeist ohnehin überalterten F-Objektiven oder gar von einer besonderen Nikon-Klasse – ist am Ende eben nur ein Hirngespinst!
Nicht zu vergessen, Nikon’s Objektive drehen in die Gegenrichtung von Canon.

Panasonic: 11 Objektive für Vollformat sehr schwer, groß und extrem teuer gebaut – ohne dafür wirkliche Gründe oder besondere Leistung zu bieten. Der AF ist immer noch hinter allen anderen Systemen und bis auf wenige Berechnungen, fallen Sie optisch hinter die 4 großen anderen Systeme zurück. Immerhin kommt hier langsam Unterstützung von Sigma.
Panasonic mFT= 32 Objektive ist dann wieder eine Welt für sich, da gibt es einige Innovation und die Leica bezeichneten Objektive sind zumeist mit sehr viel Liebe zum Detail gefertigt.

Pentax
 spielt gar nicht mehr richtig mit, will die spiegelfreie Phase einfach aussitzen und “verwöhnt” seine Kunden weiterhin mit DSLR-Kameras. Für mich als Pentax-Fotografen der ersten Stunde, ist das mehr als peinlich. Die 645Z ist ein schweres System, die unbedingt eine moderne Interpretation ohne Spiegel braucht, die K1 ist ganz nett, lässt aber viel vermissen, die K3II ist teuer und auch ohne konsequenten Fortschritt. Und die Objektive sind häufiger gar nicht mehr von Pentax oder eben schon sehr alte Rechnungen, die etwas gepimpt wurden.

Olympus hat es trotz 31 mFT-Objektiven echt vermasselt, war gemessen an der Verarbeitung immer viel zu teuer und als Kunde muß man sich wirklich verarscht vorkommen. Mehr als die Hälfte der Objektive stammt nachweislich aus Sigma-Fertigung – nichts gegen Sigma – aber es sind meist die sichtbar schlechteren Berechnungen. Fast nur die PRO Versionen werden von Olympus gefertigt und können am Markt konkurrieren.

CANON verwöhnt seine Interessenten mit 21 Objektiven und schafft den beeindruckendsten Spagat zwischen extrem teuren Festbrennweiten und Zooms für Profis und sehr preisgebremsten Objektiven mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Das ist schon eine große Show, das muß ich anerkennen – das macht ihnen keiner nach.

SONY war eben früh dran und beginnt bald schon mit der zweiten Generation einiger GM-Objektive.Anfangs war alles durchwachsen, aber inzwischen ist bei vielen G und GM Objektiven wirklich die Spitze des derzeit machbaren erreicht. Mit 39 Objektiven bietet Sony praktisch mehr als das doppelte wie Canon und kann liefern und weit mehr als alle anderen.

Sigma und Tamron und Laowa strengen sich mächtig an, die Lücken zu füllen und innovativ noch spannendere Objektive zu berechnen.

 

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9. August 2021
Praxis – Unterschiede Sony A1 – Canon R5

Sony Alpha A1 und Canon EOS R5 sind auf ihre weise konkurrenzlos, kein anderes System kommt auch nur nahe heran.
Auch eine Canon R3 kann da mit 24 MP nicht nahe heran kommen und wird eher gegen eine A9II antreten müssen. Die Distanz zu Nikon, Panasonic, Leica und Sigma ist technisch groß. Was nicht heißt, dass Sie mit genialem Licht, tollen Motiven und viel Kreativität nicht bessere Fotos mit allen anderen Systemen machen können!
Daher hier einmal ein Überblick zu meiner Praxiserfahrung, da ich beide jede Woche im Einsatz habe.
Problematisch mit fast allen anderen Kamera-Besprechungen (Tests) ist aus meiner Sicht, daß es sich praktisch immer um Momentaussagen handelt. Selbst beim fair gemeinten Vergleich, da hat man eine fremde Kamera einen Tag oder eine Woche – meist keine vergleichbaren Objektive und das Vertraute gewinnt fast ausschließlich. Dazu kommt, das die neue Kamera ja noch keine optimierte Firmware hat und das die eigenen Kosten für das eigene System ja eine Rechtfertigung finden müssen. Ich habe die Alphas gerne und ich keinen die Vorzüge der EOS RF Kameras. Ich habe eben wieder 3 Kameras mit Supertele auf dem Beifahrersitz liegen gehabt und Grünspechte, Rehe, Kaninchen fotografiert, jeweils mit beiden Systemen und dann erst sieht man genau wann welche Kamera wie reagiert.

Technik:
A1 = 50 MP + schnellster Prozessor bis 30 BpS – 21 MP im Halbformat 1.5x
R5 = 45MP + schneller Prozessor bis 20 BpS – 17 MP im Halbformat 1.6x
GEWINNER: SONY A1

Bedienung:
Sony setzt auf viele, frei programmierbare Knöpfe und Räder, Sony fremdelt noch mit dem Berührung-Monitor
Canon reichen weniger Knöpfe und bietet ein Display auf der Kamera, Canon setzt auf Berührung-Monitor

Sony positioniert den Hauptschalter perfekt und schnell erreichbar
Canon positioniert ihn komplett langsam, die zweite Hand wird gebraucht oder die Kamera muss permanent in Standby bleiben (schluckt Akkustrom!)

Sony hat sein Menü aufgeräumt und neu gestaltet, es ist nicht perfekt aber gut nutzbar.
Canon hat sein althergebrachtes Menü, gut aber letztlich nicht weniger Komplex, nur offenbar für viele vertrauter.

GEWINNER: SONY A1

Stromversorgung:
In der Praxis hält eine A1 3x so lange durch wie die Canon R5
GEWINNER: SONY A1

Monitor:
Sony machte einen Fehler, der A1 nicht den vollbeweglichen Monitor der 7SIII zu schenken und noch schlimmer, sich nicht an die Aufhängung unten wie bei der A99 zu halten! Er bleibt klein 3″ und niedrig auflösend.
Canon macht alles wie wir es kennen und erwarten. Das ist nicht perfekt, aber meistens gut nutzbar. Die R5 löst höher auf, kann zum Schutz umgedreht werden und bietet ein etwas größeres Bild 3,2″
Allerdings zeigen beide nur aufbereitete JPEGs auf dem Monitor, daher ist die Auflösung genau genommen nachrangig.
GEWINNER: Canon R5

SUCHER:
Sony löst mix 9 MP höher auf, zeigt aber auch schneller grieseln, hat dafür aber auch keine Zeitverzögerung, kein Blackout und erlaubt bei Einzelbild einen Blick wie durch eine DSLR:
Canon löst 5 MP auf, unangenehm sind die leichte Zeitverzögerung und Blackout bei schnellen Serien.
Sony: kein Rolling-Shutter – Canon hat Rolling Shutter.
GEWINNER: SONY A1

SPEICHER:
Sony setzt auf kleine CFE A Karten, die kaum verfügbar und sehr teuer sind. Aber der interne Speicher ist groß und schnell genug, das auch mit schnellen SD-Karten problemlos preiswert fotografiert werden kann. 2 schnelle Schächte für SD.
Canon bietet den sehr guten und schnellen CFE B Schacht und einen schnellen SD Schacht – in der Praxis nutze ich nur noch CFE. Der interne Buffer ist Sony sehr unterlegen (60 Canon – über 100 = Sony)
Canon verliert bei fliegenden Vögeln ganz klar viele scharfe Bilder, die Sony bis 30 BpS mehr bietet.
GEWINNER: SONY A1

FARBWIEDERGABE:
In der Praxis mit JPEG ist Canon der Sony dramatisch unterlegen, hat mehr Farbsprünge bei Auto-WB und mußte von mir erst aufwendig angepasst werden.
Für mich sehen Hauttöne mit Sony heute mindestens so gut aus, wie mit Nikon und besser als mit jeder Canon.
GEWINNER: SONY A1

BILDSTABILISIERUNG:
Bei Fotos ist Sony etwas unterlegen, je nach Brennweite und Objektiv und deutlicher bei Video.
Canon kann etwas stärker stabilisieren und ist für Video im Vorteil.
GEWINNER: Canon R5

Empfindlichkeit:
Sony sieht im Sucher für mich etwas schlechter aus bei höchsten Push-Empfindlichkeiten 

Schärfe und Dynamik:
Bei beiden Disziplinen liefert die Sony bei gleichem Canon-EF-Objektiv etwas mehr, keine Welten, aber sichtbar!
GEWINNER: SONY A1

AUTOFOKUS:
Es wird gerne behauptet, dass die R5 Vögel schneller erkennt und schnell zwischen den einzelnen Tierarten selbst unterscheiden kann. Das mag am Anfang in Einzelfällen gestimmt haben, als die A1 das Update noch nicht hatte, doch das ist Geschichte. Selbst wenn ich Vögel ausgewählt habe und dann ein Eichhörnchen, Hund oder ein anderes Tier vor dem Objektiv habe, wird sein Auge zuverlässig erkannt. Wenn ich Tier ausgewählt habe, werden allerdings nicht immer auch Vögel so schnell identifiziert. Bei tausenden Fotos in Serie bin ich jedoch sicher, das es mit der R5 viel zu viele Ausreißer gibt, die im Sucher scharf aussahen, es aber nicht sind.
Worauf sich die Kollegen beziehen ist immer die kleine blaue Kästchen-Anzeige im Sucher – die mag bei Canon schneller und eindeutiger auf den Augen liegen, das ist aber nur eine Anzeige – aber bei den echten Bilddateien ist es dann umgekehrt, da hat Sony deutlich die Nase vorn.
Nur bei Video ist der R5-AF besser implementiert, Sony stellt bisher nur einen älteren-AF zur Verfügung, da fehlt wohl noch ein Update.

Resümee:
Für einen Video-Schwerpunkt würde ich die Canon R5 empfehlen.
Für den Foto-Schwerpunkt gewinnt die Sony A1 ganz eindeutig und für Video werden ja auch die 7SIII und andere Kameras angeboten.

 

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8. August 2021
REGEN-SOMMER 2021

 

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