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29. Juni 2012
Canon Eos 1DX – sportliche Höchstleistung

Canon Eos 1DX – endlich lieferbar – in kleinen Stückzahlen.

Angekündigt im Oktober 2011 werden erst im Juli 2012 die ersten Kameras ausgeliefert…
Das neue Flaggschiff für die kommenden Jahre – die zehnte Eos-Profikamera!
Endlich eine Profikamera für fast alles, eine Canon Eos 1D X.
26 Jahre EOS – ohne Einschränkungen das selbe Bajonett!
Sie verfügt über einen wohldurchdachten Kompromiss im Sensorbereich: CMOS-Bildsensor im Kleinbildformat mit 18 Megapixeln (mit Doppel-Bildprozessor Dual Digic 5+ für „exemplarische“ Bildqualität) bis 200.000 ISO Empfindlichkeit und hohe Bildgeschwindigkeit (bis zu. 14 B/s JPEG oder 12 B/sek RAW).

Höchstleistung auch im Preis – also wer bei Canon landen will,  mußte lange sparen! 6300 €uro sind geringfügig unter dem Einführungspreis bisheriger Eos 1Ds Vollformatkameras, aber doch deutlich über dem Preis der Eos 1D Gehäuse!

Die Preisgestaltung wird Raum lassen für Varianten der Eos 5D Kamera mit oder ohne Video-Spezialisierung für 2000€ bis 4000€.

Schon auf den ersten Blick fehlt der neuen Eos 1D X – der bewegliche Monitor, der eingebaute Aufhell-Blitz, der eingebaute GPS genauso, wie ein austauschbarer oder elektronischer Sucher. Den berührungsempfindlichen Touch-Screen mit frei beweglichem und schnellem Kontrast-AF und den schnellen Live-View-AF hat Canon auch noch immer nicht erfunden!

Laut Canon endet mit der EOS-1D X endlich die Canon-Politik von zwei Spitzenmodellen; bislang gab es ein besonders schnelles mit 1,3x-Bildsensor und ein besonders hochauflösendes mit Kleinbild-Sensor. Nicht mehr aktuell sind die im August 2007 eingeführte Eos 1 Ds Mark III (Kleinbild, 21 Megapixel) und die im Oktober 2009 vorgestellte Eos 1D Mark IV die leider gleich mit Erscheinen von der beliebten Nikon D3s ausgebremst wurde. (APS-H, 16 Megapixel). Das neue Flaggschiff ändert nun alles Zugunsten von Vollformat – die EOS-1D X vereint beide Profi-Kameralinien in einer und Canon setzt künftig bei seinem Spitzenmodell auf den größeren Sensor im Kleinbildformat. Etwas schade ist, das Canon nicht einen Knopf zum Auswählen von Faktor 1,5x und 2,0x anbietet, wie das Nikon schon einmal realisiert hatte – um vor Ort bereits den kleineren Bildausschnitt fest zu legen.

Die wichtigsten Eigenschaften der digitalen Spiegelreflex im Kleinbildformat:

  • CMOS-Bildsensor, Kleinbild 24×35 mm, 18,1 Megapixel
  • Bildprozessor Dual DIGIC 5+

(jeder der beiden Kerne soll ca. 17 mal schneller sein als DIGIC 4)

  • Empfindlichkeit ISO 100 – 51.200

(erweitert: ISO 50, ISO 102.400 und ISO 204.800)

AUTOFOKUS – ALLES oder nichts!

  • Autofokus: 61 Sensoren,

davon 21 Kreuzsensoren bis f:5,6 funktionierend,

20 Kreuzsensoren bis f4 funktionierend und

5 Doppel-Kreuzsensoren bis f:2,8 funktionierend.

Der Autofokus ist komplett neu.
Es werden 41 Kreuzsensoren, die mit allen Strukturen und Flächen fertig werden sollten verwendet, davon 21 Kreuzsensoren die bis f:5,6 arbeiten und dann auch mit Konvertern zielsicher scharf stellen. Ob es Canon noch gelingt damit auch Autofokus mit f:8 sichergestellt werden kann (z.B.: mit EF 4,0/600 mm L IS und 2x Extender) bleibt abzuwarten. Bisher können es die ersten ausgelieferten Kameras nicht! Und Canon will es auch nicht, weil damit die Präzision leiden würde – wenn es per Firmware kommt – ist es sicher ein Kompromiss – SCHADE!
Im Zentrum sind 5 Doppelkreuzsensoren angeordnet. Warum noch kein Hersteller gleich auf X-Sensoren gesetzt hat, ist mir weiterhin ein Rätsel.
Trotzdem sollte jedem Canon – Fotografen klar sein – Blende f:2,8 schlägt alles andere! Bei Blendenöffnung f:2,8 des Objektives (nicht die eingestellte Blende beim Fotografieren, sondern die Grundlichtstärke ist entscheidend!) hat Canon seine beste AF-Performance. In der Praxis bedeutet das: Ein 4,0/300 mm; 4,0/500 mm und 4,0/600 mm sind in ihrer AF-Performance immer den 2,8/300 mm und 2,8/400 mm Teleobjektiven unterlegen. Bisher haben Viele gerade das 4,0/500 mm gekauft und erst einmal nicht verstanden, warum ich mit 2,8/400 mm immer mehr scharfe Bildergebnisse hatte – dabei ist das ganz logisch.

Das neue 61 Punkt-AF Modul mit 21 Kreuzsensoren f:5,6, 20 Kreuzsensoren f:4 und 5 Stück Doppelkreuzsensoren im Zentrum für f:2,8. Das gibt bei keinem anderen Hersteller, weder bei Nikon noch bei Sony, endlich Mehrfachverwendung von Doppelkreuzsensoren!

Beim Autofokus für bewegte Motive hat sich ebenfalls viel getan. Erstmals ist er in der Lage einem Motiv/Objekt über einen großen Bereich im Sucherzentrum zu folgen, nicht nur anhand des Kontrasts, sondern auch mit Gesichtserkennung und sogar anhand seiner Farbe (exklusiv Eos 1DX).

Für unbewegte Motive ist der neue Spot-AF mit verkleinerbarer AF-Fläche sehr wertvoll. Besonders bei großen Blendenöffnungen kann dann hoffentlich endlich eine höhere Präzision erreicht werden.
Der Spot-AF funktioniert jedoch nicht so zuverlässig mit bewegten Motiven, da ist dann die Vorgabe einiger oder aller Messfelder der bessere Weg.
Der Zonen-AF der erstmals in der 7D eingeführt wurde, ist auch in der Eos 1D X zu finden – Sie können eine Zone von AF-Feldern auswählen und die Kamera wählt daraus selbsständig einen AF-Punkt aus – das funktioniert gut mit Augen und Bewegungen. Aber die Zukunft des AF besteht aus einer Kombination aus Phasen- und Kontrast-AF …

Mit dem LP-E4 wird es schon wieder einen neuen, weiter verbesserten Accu mit jetzt 2450 mAh (bisher 2300 mAH) geben. Ein neues Doppelladegerät wird mitgeliefert. Doch die bisherigen Accus seit der Mark III passen auch weiterhin.

Damit will die EOS-1D X bei Blende 4 so genau scharfstellen wie die EOS-1D Mark IV bei Blende 2,8.

Die Messfelder und deren Empfindlichkeit sind identisch mit der Eos 5D3 – nur die „EOS iTR AF“ für die „intelligente“ Motiverkennung und -verfolgung hat die D1X voraus.
In der Praxis bedeutet das für beide Kameras – entweder werden alle 61 AF-Felder aktiviert – oder man muß mühsam versuchen das Motiv in einem der mittleren Sensoren zu behalten. Echte Vorteile kann man fast nur gewinnen, wenn man alle 61 Felder nutzt und den AF völlig der Kameraelektronik überlässt.
Das funktioniert mit der 1DX sehr gut, aber selten besser als mit der 5D3 – klar die 1DX ist schneller und muß auch scharfe Bilder bei 12 oder gar 14 Bilder/Sekunde liefern – wenn denn das Objekt so schnell ist, das sich Fokusunterschiede überhaupt ergeben. Letztlich muß ich sogar für die Fotografie von fliegenden Vögeln im Wind erkennen, daß die 1DX kaum mehr scharfe Fotos liefert als die 5D3.
Ich mache mir hier allerdings eine andere Technik zu nutze, ich setze – wie die großen Meister der Vogelfotografie – keine sehr langen Brennweiten ein – 400 mm sollten meist reichen, 300 mm sind auch gut.
Ich wähle 9 Meßfelder im Zentrum und versuche einfach den Vogel in der Mitte zu halten!
Das gelingt bei mir am besten – der Ausschnitt wird dann später am Mac gewählt. Und hier ist die 5D3 wieder im Vorteil mit ihren 22 MP. Ich hatte vom AF der Eos 1DX mehr erhofft, für den Aufpreis – doch der hohe Preis steckt in der hohen Serienauslösung – die ich praktisch nie brauche. 6 B/Sekunde sind für viele Motive schon sehr schnell – der Rest ist für Sport – wo ja auch nur noch um 1/1000 Sekunden gefeilscht wird – nicht meine Welt.

Auch neu in der 1DX:

  • Belichtungsmess-Sensor: 100.000 Pixel RGB; 252 Messfelder
  • Monitor: 3,2 Zoll, TFT-LCD, 1.014.000 Bildpunkte
  • Serienbildgeschwindigkeit: 12 B/s (RAW+JPEG); 14 B/s (JPEG; Spiegel hochgeklappt – ohne AF-Verfolgung)
  • Sucher mit 100 % Bildfeld
  • Verschluss ausgelegt auf 400.000 Auslösevorgänge
  • 2 CompactFlash-Kartenschächte
  • HD-Video 1920×1080 (1080p), AVC/H.264, 30p, 25p, 24p, Timecode-Unterstützung; Empfindlichkeit ISO 100 – 25.600
  • Anschlüsse: USB 3.0, HDMI, schnelle Computer-Anbindung mit Gigabit-Ethernet 1000BASE-T
  • Zubehör: W-LAN-Modul WFT-E6 (802.11a/b/g/n), GPS-Modul GP-E1
  • Abmessungen: ca. 158 x 163,6 x 82,7 mm – 150g schwerer = 1530g

Die Nachfrage ist groß, ich hatte meine schon im November reserviert, wenn Sie auch ein Gehäuse möchten, können Sie es jetzt hier bei mir vorbestellen, ohne Anzahlung, einfach eine kurze EMail an mich:

7000 Stück pro Monat will Canon nach eigenen Angaben zunächst produzieren.

Canon setzt weiter nur auf 2 CF (CompactFlash) Speicherkarten Schächte – die sehr kleinen und bisher weniger leistungsfähigen SD-Karten sind nicht vorgesehen.
Die Monitorgröße ist weiter gewachsen, auf jetzt 3,2 Zoll.
Und Canon hat sogar eine klarglas-Schutz-Scheibe eingebaut, die hoffentlich leicht und kostengünstiug austauschbar ist – leider noch kein gehärtetes Saphirglas – wie es Leica bietet – denn das ist praktisch kratzfrei.

Meine Empfehlung nach 26 Jahren EOS-System:

Da wird jetzt in der einen Ecke aufgeatmet und manch anderer munkelt, daß diese Kamera die wichtigen Zielgruppen verfehlt. Sport- und Pressefotografen brauchen die Auflösung nicht, hätten aber gerne Faktor 1,5x oder gar 2x im Telebereich, damit sie keine 2-4 Kilo schweren Objektive mehr einsetzen müssen. Die Tier-Fotografen brauchen Auflösung und High-ISO und am liebsten zusätzlich einen 1,5x Vergrößerungsfaktor – aber sie werden vielleicht am besten mit der Eos 5D3 bedient.
Die Mode-, Hochzeit-, Porträt- und Landschafts- Fotografienriege will Vollformat und höchste Auflösung und noch höheren Dynamikumfang, die jammern nach einem 48 MP Sensor, High-ISO ist denen wurscht und Schnelligkeit über 5 B/Sekunde sowieso.
Was bei den höchsten Auflösungen gerne vergessen wird, nur wenige, sehr neue Objektive, können in Zusammenarbeit mit solchen Sensoren zufrieden stellen.

Ich hoffe, nach den Erfahrungen mit den letzten Canon Eos 1D Kameras, das dieses Modell mit Erscheinen wirklich ausgereift und fehlerfrei ist.
Die Agenturprofis werden Fehler schnell im Vorfeld finden und im Sommer 2012 wird die Kamera dann gegen die Nikon D4 zeigen was sie besser kann.

Und es wird bald eine Eos 3D mit höchster Auflösung (langsam) und vielleicht auch eine neue Eos 7D bzw. 70D vorgestellt, die moderner sind.


Kommen wir zum weiteren Highlight:

High-ISO

Erstmals wird ein bereich von ISO 50 bis ISO 200.000 realisiert. Canon spricht von 5 Stufen Gewinn im Vergleich zur Eos 1DS MK III und 2 Stufen gegenüber der schon sehr guten Eos 1D MK III.  Durch den großen Sensor und die Begrenzung auf 18 MP ist ein größerer Dynamikbereich als bei den letzten Kameras zu erwarten. Und Empfindlichkeiten bis 12.800 ISO und sogar 25.600 ISO werden sehr rauscharm und farbneutral sein. Erst bei 51.200 ISO wird deutlichers Farbrauschen sichtbar und die Kamera hat Reserven bis sogar 200.000 ISO!

Damit hat  Nikon nicht mehr Oberwasser, denn Nikon bot zuletzt die weltweit beste Performance bis 100.000 ISO bei nur 12 MP und auch die kommende D4 schafft 200.000 ISO nur bei 16 MP.
Und da Nikon jetzt auf noch mehr Megapixel setzt (36 MP) – können Sie im High-ISO-Bereich nicht mehr mithalten.
Schon Sony zeugt,, das bei 24 MP derzeit bei 1600 ISO absolut schluß ist. Canon hat sich hier zu lange zurück gehalten, wenn auch Eoos 5D und Eos 1D MK IV schon eine ganz gute Performance boten, aber Nikon war immer besser – das ändert sich jetzt.

Endlich konsequent, und erst einmal das Pixelrennen beendet.
Und wenn Nikon und Sony jetzt 36 MP Kameras vorstellen, es gibt ohnehin kaum Objektive dafür und große Blendenöffnungen sind dann bei guter Qualität auch nicht verwendbar. Wer mag schon seine Objektive zukünftig bei Einsatz der großen Blende in einen Schraubstock quetschen, damit sie ihm die theoretischen 200 lp liefern … ?!

Ein wichtiges Signal von Canon, 18 MP auf Vollformat sind sicher wohlüberlegter Kompromiss, aus hoher Auflösung und Rauscharmut. Mit den besten neuen Objektiv-Rechnungen steht Canon dann wieder im Licht!

Nur sehr schade, das Canon uns immer noch keinen beweglichen Monitor und schnellen Live-View schenken will…

Hoffentlich kommen dann auch die Neurechnungen:
2,8/14-24 mm
2,8-4,0/24-105 mm
4,0/24-130 mm
5,6/80-400 mm

Profi heißt verzichten – verzichten auf:

– einen beweglichen Monitor
– Touch-Screen Option
– Wechselsucher (auf Wunsch hochauflösender Suchermonitor)
– sehr schnellen AF bei Live-View
– eingebauten Aufhellblitz
– eingebautes WiFi
– eingebautes GPS
– eingebaute Filter
– eingebaute Panorama und HDR-Funktion
– auf bessere Sensortechnik

Dieses und mehr wird dann hoffentlich den Amateuren in einer Canon System-Kamera ab Herbst gegönnt!

Viel wichtiger als diese Kamera sind die Objektive,
16-35 mm; 24-105 mm; 28-300 mm; 100-400 mm; 2,8/20 mm; 1,4/35 mm; 2,0/35 mm; 1,4/50 mm; 1,8/85 mm; 3,5/180 mm u.a. sind hoffnungslos veraltet und nicht ideal für digitale Sensoren!

 

 


Veröffentlicht in General, Kameras im Test

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