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Filo Rings

20. August 2013
Spiegelfreie Objektiv-Systeme: Stärken und Schwächen

 

Für mich ist das Objektiv immer wichtiger als die Kamera, um mir ein neues oder zusätzliches kompaktes Fotosystem zuzulegen, sehe ich mir immer zuerst die Objektivauswahl an.

30 Kameras ohne Spiegel und mit verkleinertem Auflagemaß (wodurch kürzere und leichtere Objektive möglich werden) und 106 verschiedene Objektive werden inzwischen angeboten und alle paar Monate erscheinen weitere Neuheiten.
Diese Systemkameras sind bisher noch nicht die Ablösung für die Spiegelreflex-Systemkameras, sondern mehr als Ergänzung gedacht. Oder aber für all jene die im Bereich 16-200 mm fotografieren und sich nicht mehr mit schwerer Ausrüstung belasten wollen. Um die DSLR-Technik wirklich abzulösen braucht es auch Vollformatsensoren und mehr sehr gute Objektive. Die elektronischen Sucher müssen noch besser werden.
Microfourthirds kann inzwischen mit 46 Objektiven aufwarten, allerdings sind davon viele Brennweiten doppelt belegt.
Alle anderen Systeme verfügenm über 8-12 Objektive. Dabei fällt auf, daß kaum Tele-Objektive im Angebot sind, aber extrem viele Weitwinkel und lichtstarke Objektive mit kurzen Brennweiten bis 50 mm. Ein brauchbares 18-55 mm oder 14-42 mm bekommen Sie in jedem System.

Hier ein Überblick über die spannensten Objektivtypen:

Bisher nur wenige, gute Tele-Objektive: (in der Reihenfolge der optischen Performance)

Empfehlenswert:

–       Olympus 1,8/75 mm extrem scharf, kompakt, keine Sonnenblende und sehr teuer

–       Panasonic 2,8/35-100 mm OIS, sehr scharf, lichtstark & handlich aber relativ teuer

–       Panasonic 4,0-5,6/45-175 mm OIS, sehr scharf auch bei 175 mm, sehr handlich, Motorzoom

–       Panasonic 4,5-5,6/100-300 mm OIS bis 200 mm scharf, preiswert und handlich

–       Panasonic 4,0-5,6/45-150 mm OIS, scharf, handlich, schnell

–       Olympus 4,0-5,6/40-150 mm scharf, sehr handlich und günstig

–       Nikon 1 3,8-5,6/30-110 VR, sehr klein & leicht, umgerechnet bis 300 mm, viel Schärfentiefe

Nur bedingt zu empfehlen:

–       Fujifilm 3,5-4,8/55-200 mm OSS sehr scharf bis 100 mm, abgeblendet auf f:8 am besten, nicht zu lichtschwach, nicht preis-wert

–     Panasonic 4,5-5,6/45-200 mm OIS, bis 135 mm scharf, relativ groß

–       Olympus 4,8-6,7/75-300 mm, scharf bis 150 mm bei f:8, sehr lichtschwach, wenig Brillanz,
schlecht abgedichtet, teuer

–       Samsung 4,0-5,6/50-200 mm OS relativ scharf, etwas unspektakulär

–       Sony 4,5-6,3/55-210 mm OSS sehr weich, lichtschwach

 

Die Super-Weitwinkel-Objektive: (in der Reihenfolge der optischen Performance)

Empfehlenswert:

–       Panasonic 4,0/7-14 mm, sehr scharf, lichtstark & handlich aber relativ teuer

–       Panasonic 2,8/12-35 mm OIS scharf, preiswert und handlich

–       Olympus 4,0-5,6/9-18 mm scharf, sehr handlich und noch günstig, Ca’s am Bildrand

–       Canon 4,0-5,6/11-22 mm IS scharf, preiswert und sehr handlich

–       Nikon 1 3,8-5,6/6,3-10 VR, sehr klein & leicht, umgerechnet 18 bis 27 mm, viel Schärfentiefe

–       Fujifilm 4,0/10-24 mm OSS scharf und nicht zu lichtschwach, preis-wert

Nur bedingt zu empfehlen:

–       Olympus 3,5-6,3/12-50 mm Macro, scharf, sehr lichtschwach, schlecht abgedichtet, teuer

–       Samsung 4,0-5,6/50-200 mm OS relativ scharf, etwas unspektakulär

–       Sony 4,5-6,3/55-210 mm OSS sehr weich, lichtschwach

 

Die Super-Zoom-Objektive: (in der Reihenfolge der optischen Performance)

Empfehlenswert:

–       Panasonic 3,5-5,6/14-140 mm OIS II, scharf, handlich, gute Fassung, leicht

–       Tamron 3,5-6,3/18-200 mm VC, relativ scharf, Metallfassung, lichtschwach, schwer

–       Panasonic 4,0-5,8/14-140 mm OIS, noch scharf, gute Fassung, etwas schwer

–       Sony 3,5-6,3/18-200 mm OSS etwas weich, lichtschwach, sehr guter Abbildungsmaßstab, sehr schwer

–       Nikon 1 4,0-5,6/10-100 VR, sehr klein & leicht, umgerechnet bis 270 mm, viel Schärfentiefe

Nur bedingt zu empfehlen:

–       Samsung 4,0-6,3/18-200 mm OiS relativ scharf, etwas unspektakulär

–       Sony 3,5-6,3/18-200 mm LE OSS sehr weich, lichtschwach

–       Olympus 4,0-5,6/14-150 mm leicht und klein, schlecht zentriert, billige Fassung, staubempfindlich, sehr teuer

Die Macro-Objektive: (in der Reihenfolge der optischen Performance)

Empfehlenswert:

–       Panasonic – Leica 2,8/45 mm OIS Macro, sehr scharf, lichtstark & handlich aber relativ teuer

–      Olympus 2,8/60 mm sehr scharf, kompakt, keine Sonnenblende mitgeliefert und sehr teuer

–      Fujifilm 2,4/60 mm Macro sehr scharf, nicht zu lichtschwach, langsamer AF, nur bis 1:2, keine Bildstabilisierung

Nur bedingt zu empfehlen:

–       Olympus 3,5-6,3/12-50 mm Macro, befriedigend scharf, spannende Brennweite mit Macro-Bereich (50 mm), abgedichtet

–       Samsung 2,8/60 mm relativ scharf, etwas unspektakulär, keine Bildstabilisierung

–       Sony 3,5/30 mm etwas weich, lichtschwach, keine Bildstabilisierung

 

Die lichtstarken Festbrennweiten zwischen 12 mm und 50 mm jedes Systems sind fast alle auf sehr gutem Leistungsnevau, allerdings auch alle im Verhältnis zu teuer.

 


Veröffentlicht in General, Objektive im Test