Tresor  
Filo Rings

28. September 2014
Messe-Inside & Gedanken PHOTOKINA 2014

ACHTUNG – langer Text!

Neben ein paar interessanten Neuheiten, die die eigene Fotografie vielleicht weiter bringen, gibt es unendlich viel unnützen Kram und Technik – den dieser Planet ganz sicher nicht braucht und mit dem Firmen nur ihre Kassen auf Kosten unserer Umwelt und der ganzen Menschheit füllen. Unser heutiger, grenzenloser Konsumrausch wird die kommenden Menschen-Generationen, Tier, Pflanzen, Meere und Landschaften sehr belasten – darüber sollte man bei jedem Neukauf vielleicht nachdenken.
Ich gehöre da aber sicher auch zu den schlimmen Konsumenten, zumindest was die Foto-Artikel angeht, dafür schränke ich mich bei Kleidung, Essen, Reisen ein, so gut es geht.

Welches war das wichtigste, neue Produkt der Photokina?
Gab es überhaupt eins?
Nicht wirklich!
Die DO-Glas-Technik von Canon ist wieder da.
Leider ohne neuen Weltrekord, aber dafür schärfer, schneller und besser stabilisiert als zuvor.

Neue Hedler-Leuchte – die deutlich zeigt wie die DO-Linse von Canon das Licht einsammelt

Die neuen Sirui-Einbeinstative mit drei Füßen sind eine wirklich nützliche Erfindung/Verbesserung.
Bei den Taschen habe ich nichts elementar besseres entdeckt.
Es gab einigen Ersatz für zu große oder ineffektive Sonnenblenden, eine frei verformbare, die mit Klettband schnell am Objektiv befestigt werden kann, oder von HOOD die Sonnenblenden mit integriertem Deckel.
Die Zubehör-Hits für junge Fotofans und das Smartphone sind:
Halter für das Smartphone, damit es auf dem Stativ eingesetzt werden kann,
LED Leuchten, die es jetzt sogar schon für’s Smartphone gibt (Metz)
Objektive, teils mit Sensor von Sony
Neue Accu-Technik habe ich sehr vermisst.

Die besten Kamera-Neuheiten waren schon im Vorfeld klar:
Panasonic FZ1000 / Leica VLUX – die reaktionsschnellste Kamera der Welt – für alle die Tele lieben
Nikon D810, wenn man Nikon-Fan ist
Panasonic GH4 für alle
Canon Eos 7DII, wenn man einen besseren AF im Sucher braucht
Pentax 645Z für alle die beste Bildqualität brauchen.
Aber auch bei den vielen Objektiv-Neuheiten, ist nicht viel, was man zwingend braucht. 4,0/400 mm DO gab es schon, 1,8/20 mm – dafür gibt es nur sehr begrenzt Motive, 1,4/85 mm macht für mich manuell kein Vergnügen, ein weiteres, schwereres 6,3/150-600 mm erfüllt auch nicht alle Sehnsüchte, der Ausblick auf ein schweres, dickes 2,8/15-30 mm ist keine Verheißung, auf ein 2,8/30 mm Macro schon gar nicht, das Randsysteme jetzt auch 2,8er Objektive bauen, ist zumindest bemerkenswert, das Leica es noch einmal mit den Summariten versucht ist wenig erbaulich- dann ist letztlich insgesamt doch das Olympus 2,8/40-150 mm PRO der schönste und gelungenste Ausblick, ein lichtstarkes Tele mit nur 760g und 1,4x Konverter ist für mich das einzige Produkt, was ich wirklich haben möchte und gut brauchen kann.

Geiz ist überall vorhanden, es gibt wenige Prospekte, kaum Geschenke, oft anstatt Presse-Mappe, oder Presse-CD nur noch ein Blatt mit einem Link – selbst von Sony – und nur selten eine SD-Karte, die immerhin 4-16 GB Speicherplatz bietet und auch nachher gut nutzbar ist 🙂
Auf den Pressekonferenzen alle unisono, die Nachfrage sinkt dramatisch bei Kompaktkameras, bleibt aber relativ stabil bei DSLR und wird bei Systemkameras langsam aber deutlich wachsen.
Die Strategien darauf sind sehr unterschiedlich, Canon flüchtet sich in DSLR und beschwört, dass sie noch längst nicht ausgereizt sind und bremst die Systemkameras aus, Nikon macht es ähnlich, mit dem Schwur für Vollformat (5 verschiedenen Kameras)  und der Option durch die Nikon 1 Serie, wo man die neue Technik für spätere Baureihen mit größeren Sensoren ausprobieren kann -
Pentax wird vom Erfolg seiner eigenen 645Z überrollt, es entstehen Wartezeiten von 2 und mehr Monaten und gibt nun doch noch das Bekenntnis zu Vollformat bekannt und will nächstes Jahr eine Vollformat-Kamera bringen
Olympus sieht sein Heil in Premium OM-D Kameras und hochwertigen Objektiven und nerdigen Pen-Kameras für selbstverliebte Frauchen -
Panasonic wagt ein Smartphone mit echter Kamera mit großem 1 Zoll Sensor und Leica Festbrennweite, bleibt aber sonst technisch Leader of the pack mit seinen Systemkameras.

Leica hat den größten, angenehmsten, klarsten und besten Stand der Photokina – daran kann man kaum Zweifel haben. In fast jeder Sparte gab es neue Produkte, 2 angekündigte Objektive für die zukunftsweisende T-Kamera, 2 frische M-Kameras für Sammler plus 4 weniger lichtstarke Summarits mit f:2,4, eine neue S in Aussicht, neue X Kameras und neue DLux und VLux-Kameras konzipiert bei Panasonic. Ob sich für einen selbst ein Leica Produkt eignet, ist mit Zweifeln behaftet und von der Größe des Geldbeutels abhängig. Leica bietet inzwischen wieder alles, außer Smartphone.

Wer bei Canon, Nikon, Sony, Pentax, Olympus, Samsung das die Neuheiten zurecht vermisst – Hier sind sie, wie kein anderer auf der Messe hat Leica ein Produktfeuerwerk an Neuheiten entzündet.
Leica C Kompaktkameras mit Panasonic Technik und Leica-Objektiv/Software bis hin zum mFT-Sensor.
Leica X Kameras mit fest eingebautem Objektiv auf APS-C Sensor.
Leica T – die Innovation mit Halbformatsensor und Leica Objektiven “Made in Japan”.
Leica M mit kleinen Verbesserungen. Die Sonderedition M60 ist mit 600 Exemplaren bereits ausverkauft.
Leica S Mittelformat mit großen Verbesserungen durch CMOS-Technik. Die bisherige S wird als S-E günstiger abverkauft.
Leica-Sinar für das Großformat.
Davon abgesehen natürlich noch Ferngläser, Spektive, Taschen, individuelle Gestaltung, Fan-Artikel und vieles mehr.
 Und die beste Foto-Ausstellung im angenehmsten Ambiente der Messe.

Die Leica T führt die deutsch marke Leica in die Zukunft. Noch gibt es in der APS-C Kamera nur 4 lichtschwächere Zoom-Objektive (!) und eine lichtstarke Festbrennweite, doch das Angebot lässt sich natürlich um alle M-Objektive per Adapter erweitern und Leica wird in den kommenden Jahren sicher eigene lichtstarke Festbrennweiten dafür entwerfen. Das Besondere: Die Kamera hat Autofokus! Sie ist angenehm flach und klein, hat sehr reduzierte Bedienungselemente, einen Blitz und einen Zubehörschuh für den optionalen, elektronischen Sucher und einen großen, festen Monitor.
Die Kamera ist für meinen Geschmack noch zu langsam und ich würde mir einen Bildstabilisator, beweglichen Monitor, ein quadratisches Aufnahmeformat, einen besseren Sucher und mehr lichtstarke Objektive wünschen. Technisch regt sie mich zunächst einmal auf, wer baut heute noch so langsame Kameras mit veraltetem Sucher ohne Bildstabilisierung – offensichtlich nur Leica.
Haptisch ist sie Geschmacksache und für 1500€ Gehäusepreis plus 500€ für den Sucher mit älterer Technik,  kommt sie schnell auf 6000€ mit 2 Objektiven und wird sicher gerne gekauft von Ab- und Zu-Fotografen.
Das Sucherbild, wie auch das Monitorbild sind merkwürdig gelb-braun und fernab von neutral. Erstaunlich war das Leica T 3,5-4,5/55-135 mm Asph. (wie alle Leica T-Objektive Made in Japan), das aufgrund seiner konventionellen Bauweise mit langem Tubus im Telebereich (anstatt Innenfokussierung) auch im Nahbereich bis 10 m seine lange Brennweite behält. Wahrend alle innenfokussierten Zooms im Nahbereich beträchtlich ein Brennweite einbüßen.


Leica T – Autofokus, Spiegelfrei für die Zukunft

Leica VLux – die geniale Panasonic FZ1000 im Leica-Kleid
Für nur 1100€ bekommt man die derzeit reaktionsschnellste Kamera des Weltmarktes mit 2,8-4,0/25-400 mm Leica Objektiv
DER KAUFTIPP DES JAHRES (oder 200€ sparen und Panasonic FZ1000 kaufen)

Bei Leica gab es noch mehr für’s Auge – richtig gute Fotos von Rock- und Pop – STARS
Hier einige Bespiele die mir gut gefallen von Til Brönner:


Til Brönner hat natürlich mit Leica
fotografiert und ein eigenes, sehr empfehlenswertes Fotobuch geschaffen.

SONY lieferte für mich einen ganz schwachen Fanboy-Stand. Kein Mensch kapiert mehr, wozu es bei Sony digitale SLT-Gehäuse (77/99) gibt oder was eigentlich aus der NEX geworden ist und was 3 Alpha 7 Kameras mit 3 unterschiedlichen Sensoren und trotzdem alle gleich langsam, laut und unausgereift sollen. Warum man für eine 4K Aufzeichnung einen externen Rekorder braucht? Was Sony mit einem 4,0/500 mm zum Fantasiepreis will, warum Sony nie neue Makro-Objektive heraus gebracht hat, ob Sony überhaupt noch ernstgenommen werden will?
Doch Sony beteuert vollmundig, dass es weiterhin SLT-Kameras für das alte Minolta-Bajonett geben wird. Es ist Wahrscheinlich, dass bis Frühjahr sogar eine neue Alpha 99II vorgestellt wird, die dann wohl einen neueren 36 MP-Sensor verwendet.
Sony will ernsthafte Kameras herstellen, doch genau das ist an der Strategie kaum erkennbar. Die RX-Serie hat mehr Design als gute Handhabung, die ehemalige Nex-Serie wird kaum noch wahrgenommen, die Alpha 7 Serie taugt nur sehr eingeschränkt als ernsthaftes, schnelles Fotogerät und für die SLT-Alpha-Serie sind aus meiner Sicht kaum die richtigen, modernen Objektive verfügbar.
Deshalb richtet sich Sony auch konsequent auf junge Fotofans aus, denn bei den Erfahreneren können sie  mit solchen Produkten kaum punkten.
Mit der Alpha 7 hat Sony dennoch einen großen, frischen Schritt gemacht, Vollformat in einer winzigen Systemkamera, der viel Aufsehen erregt und der alle anderen zum Nachdenken zwingt. Käme eine solche Kamera von Canon, Nikon, Pentax – wäre das ein großer Hit, daran besteht kaum ein Zweifel. Doch zu Sony zu gehen und 8.000 € für neues System und AF-Objektive auszugeben, zumal da bisher noch nicht viel angeboten wird, ist etwas ganz anderes. Sony liefert hier die Blaupause für künftige Kameras. Denn sogar Fujifilm, Panasonic, Olympus, Pentax sind aufgefordert darüber noch zu denken, ob es nicht klüger ist Vollformat-Sensoren in den Kameras anzubieten.
Denn die Sony Alpha 7 vereint auf den ersten Blick, was bisher digital unmöglich schien, den größten Sensor in einer winzigen leichten Kamera. Auf den zweiten Blick offenbart sich natürlich auch, dass die Objektive immer groß und schwerer bleiben und nie so kompakt sein können wie mFT-Objektive oder auch nur APS-C-Objektive. Und die Gehäuse sind nicht sonderlich griffig, dazu sind sie fast zu klein. Für 50 mm Fotografen sind sie prima, aber alles was in den Telebereich herein reicht, macht die Kamera zu winzig. Dennoch ist kaum zu bestreiten das die Alphas mit 12, 24, 36 MB Sensoren (bei entsprechend guten Objektiv) beinahe das Meiste aus einer Fotosituation aufzeichnen können und das mit kleinem Fotogerät. Eine mFT-Kamera wird ab ISO 1600 den 12 & 24 MP Sensoren mit fast vierfacher Aufzeichnungsfläche immer unterlegen sein. Sichtbar wird das jedoch erst bei sehr starker Vergrößerung.
Eine Alpha 7s (12 MP) ist natürlich sehr attraktiv für Bildjournalisten und Videofilmer, denn beide brauchen keine noch höhere Auflösung, haben aber oft mit wenig Licht zu kämpfen. Foto und Film wachsen zusammen, daran haben Panasonic, Sony und Canon einen sehr großen Anteil. Es werden auch immer mehr Filmberichte verlangt, für alle Smartphones, Tabletts und das Internet generell. Menschen lieben es, Bewegung, Sprache und Action wahr zu nahmen.
Fotografie kann die Zeit anhalten – in allen Details, aber ein Video kann, weniger detailliert, jede Bewegung wieder holen.

Sony vermarktet QX-Objektive und jetzt sogar einen Alpha Objektiv-Adapter mit Sensor um sie am Smartphone einzusetzen – doch sie machen mehr Spaß, wenn man sie losgelöst vom Smartphone, drahtlos nutzt. Ein Smartphone oder Tablet kann prima als Monitor und Kameramenü und Auslöser funktionieren und das Objektiv mit Sensor nimmt das Motiv auf – das hat auf jeden Fall Potential und befreit uns auch mal vom Sucher und vom oft unbefriedigenden, weil nicht voll beweglichen Monitor, an der Kamera.

Panasonic GM5 – die kleinste Kamera mit mFT-Sensor für Wechselobjektive jetzt mit Sucher

PANASONIC macht weiterhin alles richtig bei den Kameras. Die GM5 wird wieder ein Hit, sie ist ur minimal größer als die GM1, verzichtet auf den internen Blitz, bietet dafür aber Sucher und Blitzschuh. Ein kleiner Handschmeichler vom Feinsten – mit mFT-16 MP Sensor und Wechselbajonett. Da würde ich mir jetzt nur noch ein Klappdisplay oder einen Klapp-Sucher wünschen, aber dann würde die Kamera dicker.
Nur bei den Objektiven muss jetzt bald eine klare, professionelle Linie kommen, wie das Olympus und Samsung durchsetzen. Panasonic braucht jetzt für mFT die Objektive, die Olympus vor 1 Jahrzehnt für FT entwickelt hat.

Der FUJI-Stand war ständig umlagert aber die Produkte sind einfach nicht das was ich will. Der arrogante: „Wir können es besser!“ Auftritt passt gar nicht zu den altbackenen Kameras. Fujifilm nervt!

Egal mit wem Sie am Stand sprechen, immer wird nur die fabelhafte Bildqualität angeführt.
Tatsache ist jedoch, Fuji Bilder mit der besten Fuji-Kamera X-T1 sehen auch nicht anders aus als Canon, Nikon, Sony, Pentax, Samsung APS-C Fotos. Und Fuji hat nur 16 MP – wo andere längst auf 20-28 MP setzen. Kleine Twists in RAW bringen auch keine wesentlichen Vorteile für Fujifilm.
Der Sensor alleine hilft da nicht viel und ein signifikant geringeres Bildrauschen kann ich auch nur bei wenigen Motiven feststellen. Die Fuji Film-Programme für Velvia und andere, einst populäre Klein-Bildfilm, sind letztlich kaum anders als die Farbeinstellungen anderer Kameras (Vivid, Mutet, Normal etc).
Die hochgelobten Fuji-Objektive sind teuer und konnten mich bisher allesamt nicht überzeugen, das gilt auch für die neuesten Beiden, 1,2/56 mm APD und 2,8/40-150 mm. Die Porträt-Brennweite ist letztlich auch nur ein 1,8/84 mm mit einer speziellen Blende, die an den Rändern abdunkelt und dadurch zu einem sichtbar ruhigeren Hintergrund verhilft. Dagegen ist nichts einzuwenden, doch warum erscheint erst ein 1,2/56mm für 1000€ (mit 7 Blendenlamellen für einen besonders schönen Hintergrundeffekt), das angeblich ganz tolles Bokeh zaubert und nur 7 Monate später ein weiteres mit APD, das letztlich lichtschwächer ist für 1300€?
da muß sich der Kunde doch verarscht vorkommen!
Ich habe bisher auch noch bei keinem Fuji-Objektiv eine besonders schöne Hintergrundtrennung gesehen.
Das lichtstarke Tele-Zoom, das Profis anlocken soll, ist schwer und unhandlich, 1 Kilo Gewicht ist nicht gerade Leichtbauweise. Dazu die verspielte Sonnenblende, der blöde Blendenring, ohne Arretierung, der sich leicht verstellt und mit unsinnigen 1/3 Stufen rastet.

Der Autofokus der besten Kamera T-X1 ist weiterhin hart und rau und sucht nicht selten sein Ziel. Schneller und präziser AF sieht anders aus und kann sowohl bei Panasonic, als auch bei Olympus und sogar bei Nikon 1 am Stand bestaunt werden.
Davon ist Fuji noch mindestens 2 Jahre entfernt, da können sie behaupten, was sie wollen. Und viele der jetzigen Objektive, wenn nicht sogar alle, werden niemals schneller fokussieren können – durch ihren Aufbau und Abstimmung. Und selbst diese beiden neuen Objekte fokussieren auch nicht schneller.
Dazu kommt eine altmodische, oft unpraktische Bedienung, ein sehr eigenwilliges Menü und für mich der praktisch nicht vorhandene Presse- und Profi-Service.
Fujifilm hat seine Chancen gehabt und mich sehr enttäuscht, ich werde, bis keine entscheidende Verbesserung vorliegt, keine der Fujikameras mehr empfehlen.

Fujifilm braucht: 24 MP-Sensoren, viel besseren AF, harmonische, schnelle Objektive, vernünftige Preise und einen Pro-Service. Außerdem sind zwingend Änderungen bei der Bedienung notwendig. Die neue Firmware hat zwar einige Probleme der X-T1 beseitigt, aber den AF nicht flüssiger gemacht oder beschleunigt.
Bei Fujifilm werde ich den Eindruck nicht los, dass die Käufer noch viel stärker als bei anderen Herstellern als Tester herhalten müssen. keine der Kameras fand ich bisher auch nur annähernd marktreif.

Nach der Messe verkünden jetzt die Hersteller eifrig neue Gedankenspiele – offensichtlich war die Messe, der Absatz nicht der gewünschte Erfolg.

Der CANON-Stand war für viele eine einzige Katastrophe, sollte wohl ein Raumschiff sein, man fühlte sich immer beengt, bekam nie einen Überblick, fand selten was man suchte, das Personal wusste nach 5 Tagen noch nicht wo rechts und links, wo oben und unten ist, CPS? Unbekannt. Und dann zogen ständig laute Trommler oder Backpfeifen durch den Stand. Die Pressekonferenz in den Rheinterrassen war 90 Minuten Schulterklopfen, die Produkte – total nebensächlich.
Über die Canon EOS 7DII habe ich schon geschrieben, die kleine G7X ist schweineteuer und für mich kaum der Rede wert und alle anderen Kamera-Neuheiten hebt sich Canon offensichtlich für das kommende Jahr auf. Eine Kamera mit mehr als 40 MP gilt als sicher, ein Update für die EOS 6D ebenfalls, wann EOS 1DX und EPS 5D3 abgelöst werden ist noch sehr unsicher.

Canon denkt über ein neues Bajonett nach – dieses Aussage ist von Canon schon sehr bedenklich, von Nikon wäre sie zu erwarten und logisch. Klar sollte Canon sein Bajonett dahingehend abändern, dass endlich auch EFs und EFm Objektive ohne Adapter an EF passen und am besten auch FD Objektive…
Alles andere wäre Harakiri. Es sei denn Canon ist schon in den Planungen für echtes, quadratisches Mittelformat, das braucht natürlich ein neues Bajonett.

NIKON wusste gar nicht, was sie zeigen sollten, immerhin konnte man sich im kleinen NPS-Raum die Kameras und Objektive in Ruhe ansehen. Luftig und hell, im Gegensatz zu Canon, aber Nikon ist total auf der Suche nach dem richtigen Produkt – wie soll da der Kunde etwas finden?

Auch die Aussage von Nikon: Eine spiegelfreie Vollformatkamera wäre denkbar – ist entsetzlich, denn wir hatten fest damit gerechnet, das ein weit besseres Pendant zur Sony Alpha 7 im kommenden Jahr zu kaufen ist.
Das soll jetzt erst in 2-3 Jahren marktreif sein – schlaft weiter!
Nikon selbst sieht seine Vollformatkameras wie folgt:
D750, als die leichte DSLR mit beweglichem Monitor für die meisten Fotografen,
D810, für die größte Dynamik bei niedrigen ISO-Empfindlichkeiten
D4s, für die Fotografen die eine besonders schnelle und haltbare Kamera brauchen
D610, für Fotografen die eine preiswerte Vollformatkamera wollen.
Die Df spielt dabei praktisch keine Rolle… eine reine Liebhaber- und Vitrinen-Kamera – offensichtlich. Übersetzt heißt das auch, die D610 ist die billige Einstiegsdroge, die zur D750 führen soll, die ist aber doch noch so langsam, das sowohl D810 als auch D4s gebraucht werden. Die D810 wird oft falsch verwendet, mit höheren ISO-Zahlen als 400, wo sie nicht mehr wirklich gut ist, sie ist gedacht für Landschaft und Studio. Dennoch wäre es die einzige Nikon, auf die ich sparen würde.

DX ist im Tiefschlaf, bis dann zum Frühjahr eine neue D7200 erscheint und vielleicht 1-2 überarbeitete DX-Zooms – eine D400 scheint bei Nikon nicht mehr angedacht. Man wird eine D7200 gegen die Eos 7DII antreten lassen.

SAMSUNG, groß und protzig, luftig, bunt, verspielt und letztlich kaum seriös. Unfertige Kameras, alles auf eine NX-1 ausgerichtet, die nie ein Berufsfotograf kaufen wird.
Der Autofokus braucht Sekunden bis er ein Ziel findet, er fokussiert zunächst immer, mit jedem Objektiv, auch den neuesten, in die falsche Richtung. Wenn er einmal ein Ziel hat, arbeitet die Kamera recht flott. Doch so ist der AF nicht wirklich gut brauchbar.
Die völlig falsche Taktik für die Weltmesse des Bildes. Samsung will wahr genommen werden, das erreichen sie auch, vorwiegend bei jungem Publikum. Die NX1 ist sicherlich das bisher beste und erfolgversprechendste Samsung-Foto-Produkt, doch konkurrenzfähig ist die Marke damit trotzdem noch nicht. Inzwischen stehen in vielen Technik-Märkten die Kameras und einige Objektive zum ausprobieren und rumspielen, Samsung ist überall präsent. Das kann man leider von anderen Marken kaum behaupten. Samsung ist preisaggresiv, zumindest wenn die Verkäufe nicht gut laufen. Eine NX1 für gut 1500€ zu platzieren ist dennoch mehr als gewagt, denn mit 2 Objektiven und Blitz geht der Preis dann schnell über 4000€ – in der Region hat die Marke schwer zu kämpfen. Ich gebe dann lieber 1500€ für eine EOS oder Nikon aus und kaufe mir gebrauchte Objektive dazu – und so denken die meisten. Samsung liefert die NX1 auch noch ohne Ladegerät aus, nur mit USB-Lademöglichkeit und disqualifiziert sich damit schon für Fotografen die seriös auf Motivsuche gehen.


Bei der Neuvorstellung der Samsung NX1 kommt man sich leicht verschaukelt vor.

Viele Kunden sind treue Markenfans, kaufen auch ihre kompakten Kameras von Canon, Nikon, Sony – schon leicht veränderte Menüs scheinen ihnen zu missfallen.
Dabei ist erschreckend wie sehr eine Firma technisch alle Kamera-Arten bis zum APS-C Sensor dominiert – PANASONIC.
In der Meinung der Fans gelten oft Sony oder gar Canon als Innovatoren, doch beide hinken technisch deutlich hinter her, sind nicht technisch komplett gut oder haben einfach die schlechteren Produkte oder erlauben weniger gute Fotos.
Kameras sollte man nüchtern kaufen und sich nicht von Design und Marketinggeschwafel leiten lassen.

Zukunft – schon heute – die Illum

LYTRO Illum, das ist zweifelsfrei eine spannende Kamera mit 2,0/24-240 mm auch mit sehr gut gewählter Brennweite. Nur muss man Anwendungen für die Bild-Dateien haben – denn die Wirkung kommt natürlich nur bei Präsentation auf einem Tablett zur Geltung. Ausgedruckte Fotos machen da weniger Sinn. Wenn diese Technik schnell und stark weiterentwickelt werden könnte, wäre die letzte Hürde – unscharfe Fotos dann auch genommen. Dann könnte ich einfach auf Personen, Tiere zielen und könnte immer fokussieren, präzise dahin wo ich möchte. Doch davon trennen uns sicher noch ein paar Jahre. Und die nächste Messe sollte dann eine Kamera mit Bajonett vorstellen und auch größere Telebrennweiten und Superweitwinkel bieten. Auch die müßten nicht mehr über Autofokus verfügen… seltsame Vorstellung.

Da muss ich wirklich die Deutschen & Schweitzer Hersteller loben, die mit viel Zurückhaltung, noch mehr Sachkompetenz und Ruhe sehr ausgereifte Produkte vorstellten. Sowohl Leica, als auch Zeiss, Linhof, Rodenstock, Schneider-Kreuznach, Metz, Cullmann, Eddycam haben eindrucksvoll gezeigt was sie können.

STATIVE sind offensichtlich sehr leicht und sehr günstig herzustellen. Von Taschen kannte man das ja, aber inzwischen wird der Markt mit Stativen aus ganz Asien überschwemmt. Gitzo und Manfrotto sind da längst unter ferner liefen.
SIRUI hat das Zepter übernommen und Berlebach und Cullmann zeigten spannende Produkte.
Bilora, Benro, Slik, Vanguard, Dörr, Mantona, Velbon, Rollei, Giotto, Induro, Hama bleiben dann die unzähligen Clone. Die Zeit von Gitzo ist vorbei und auch Manfrotto hat sich so viele unausgereifte Produkte geleistet, dass man heute gerne darauf verzichten mag.

LensCoat mit neuer Tasche – EXPENDABLE – für Super-Tele mit Kamera – stark verlängerbar!

TASCHEN hier tummelten sich wieder sehr viele Hersteller. Mit kaum einem anderen Fotozubehör lässt sich so leicht, so viel Geld verdienen. Taschen sind nie perfekt und man braucht praktisch alle Jahre eine andere – mal einen Rucksack, mal eine Schultertasche, mal eine Aufbewahrungstasche für’s Auto. Das Klügste ist in jedem Fall, Taschen immer aufbewahren. Irgendwann kommt eine neue Kamera und dann ist plötzlich eine uralte Tasche perfekt dafür.
In Nordamerika sind derzeit neben ThinkTank, Tenba auch Taschen von GuraGear wie die Chobe und die Rucksäcke sehr gefragt.
Ich besitze die üblichen LowePro und Tamrac Rucksäcke, die ich auf Reisen so in mein Hartschalen-Handgepäck  reinlegen und dann bequem rollen kann. Rucksäcke mit Rollen und Schiebesystem sind für mich nicht ideal, denn dann muss ich das Gewicht auch immer mit schleppen – daher meine Lösung. Außerdem habe ich dann auf dem Rückflug oft noch zusätzlichen Platz. Sonst nehme ich für Spiegelfreie Systeme immer eine LowePro PRO Messenger AW mit, denn die bleibt schlank am Körper. Ich hasse Taschen die zu dick werden, die schränken die Bewegungsfreiheit in Flugzeugen, Bussen , Zügen und in den Strassen viel zu sehr ein. Deshalb ist eine kleine Kamera mit 2-3 Objektiven in einer schlanken Tasche in Städten und in Transportmitteln immer ideal und jeder DSLR überlegen.
Im Auto benutze ich Rimowa-Aluminium-Koffer und für die große DSLR mit langen Teles hat sich die Vanguard Heralder absolut bewährt. Vanguard war auf der Messe nur mit kleinerem Stand vertreten, ich finde das ist ein absolut unterschätzter Hersteller, der extrem gute Taschen und auch gute Stativköpfe und Stative herstellt.
Von GuraGear kommt auch der gute neue Bohnensack: ANANSI oder SABI. Er lässt sich sehr gut an viele Situationen anpassen, wo eine Kameraauflage sinnvoller ist als ein Stativ – wie im Jeep zum Beispiel.

Ganz wichtig – der Tragekomfort: Mit den EddyCam- Elchleder-Gurten bin ich auch im zweiten Jahr mehr als zufrieden, ein toller Tragekomfort und ein einmaliges Naturmaterial!

Firmen die einen oft zufriedenstellen:

PANASONIC – ich bin kein Markenfan, aber der Hersteller macht seit Jahren alles richtig und bringt oft wirklich große Sprünge und Verbesserungen und ruht sich nicht auf kleinen Updates aus. Wenn der Sucher misslungen ist, wird er im nächsten Modell gleich geändert, wenn etwas nicht ankommt, wird es gestoppt. So soll es sein.

FIRMEN die einen nie wirklich zufrieden stellen:
CANON
FUJIFILM

FIRMEN die mir grundsätzlich sympathisch sind: gibt es eigentlich nicht, es wechselt, wer mir tolle Objektive konstruiert, hat meine Sympathie.

FIRMEN die mir überwiegend eher unsympathisch sind: (Weil sie meine Fotografie nicht weiter bringen oder gar die Fotografie an sich nicht weiter bringen)
FUJIFILM – Weil zutiefst altmodisch mit dem Focus auf den für mich falschen Prioritäten.

SONY – Weil mir viel Marktgeschrei mittelmäßige Produkte hochgejubelt werden, die selten ausgereift sind.
TOKINA – Weil sie Objektive zweigen, die erst 2 Jahre später kommen, wenn überhaupt und nichts Eigenes, Neues bringen.

Drohnen
Inzwischen gibt es in Halle 9 riesige Stände mit Drohnen und auch die großen Kamerahersteller schwirren allerorten mit Fluggeräten durch die Stände. Das deutsche Wort Drohne hat vielleicht nicht zufällig eine Verwandtschaft mit dem Wort Bedrohung. Ich bin noch so groß geworden, das alle Arten von Luftbildern verboten waren und genehmigt werden mussten. Dann kam die Digitalfotografie und Google Street-View und als nächstes Amazon, die Post und vielleicht sogar der Pizza-Express per Drohne bis ins Wohnzimmer.
Klar ist das für einige ein großer Spaß – vor allem fotografisch.
Vor allem leichtere Kameras wie die Panasonic GH4 sind perfekt für so einen Flug, für atemberaubende Aufnahmen, Filme in 4K – aber eben auch perfekt zum Eindringen in Privatsphäre oder auch zum eliminieren ungewünschter Individuen – alles ganz einfach, schnell, fast lautlos, sicher, sauber und von Ferne.
Zum Glück sind Drohnen noch kostspielig und nicht so leicht zu steuern und auch noch nicht für Jedermann per Satellit zu steuern… aber demnächst kommen die aus dem 3D Drucker zum Selbstbau J
Das ist jedenfalls wieder so ein Feld für Profilneurotiker und gelangweilte Fotografen, die den Kick suchen, erst RAW, FineArt-Drucke, HDR, 360° Panoramen, Filter-Wahnsinn, Sternen-Fotografie oder was immer gerade in ist.
Ohne tolles Motiv im besten Licht, dass man für sich alleine hat, ist das aber alles ziemlich witzlos.

Wenn ich jetzt 9000€ frei hätte:

die Pentax 645Z – wäre mit Objektiven noch deutlich zu kostspielig – schade!
das Olympus 2,8/40-150 mm plus 1,4x – auf jeden Fall!
das Canon 4,0/400 mm IS DO II sollte dann auch noch im Budget sein – für Vollformat und Situationen mit wenig Licht!
zurück zu Nikon mit der D810; 2,8/70-200 mm; 4,0/24-120 mm und 4,5-5,6/80-400 mm? Lieber doch nicht!
zu Sigma und das Tamron 150-600 mm durch das Sigma ersetzen? Vielleicht, aber es ist 1 Kilo schwerer…
zu Samsung und gleich mit der NX1 und 2,0-2,8/16-55 mm; 2,8/50-150 mm und 1,4/85 mm einsteigen? Nein das wäre zu früh, das System steht noch nicht und ob das 2,8/300 mm wirklich kommt und das System dann auch wirklich schnell ist und PRO-Service bekommt, steht noch in den Sternen. Und – schon die Bilder der Samsung-Fernseher sind mir zu kontrastreich und gefallen mir nicht wirklich und so sieht auch dder Sucher und der Monitor der NX1 aus – vielleicht einfach nicht meine Welt.
zu Sony? Ganz sicher Nicht!
zu Fujifilm – nach den Messetests schon zwei mal nicht – der AF ist für mich weiterhin viel zu lahm und unpräzise – das ist auch alles viel zu alt-modisch.
zu Leica und die Leica T1 plus 2-3 Objektive – hmmm – die Kamera ist noch eher langsam und die optische Qualität muß sie erst noch beweisen, sie sollte deutlich besser als Fujifilm sein und dicht an Vollformat heran reichen – aber mit nur 16 MP und lichtschwachen Objektiven? Das wäre eher Liebhaberei… fürchte ich.
Panasonic? Da habe ich ja alles, außer dem 1,2/42,5 mm und 1,7/15 mm Leica und vielleicht der schönen kleinen GM5…

Nikon – gehts steil bergab oder doch noch mal aufwärts?


Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht