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4. Februar 2015
Canon EOS 5Ds mit 51 MP – ein Ausblick auf die neue Studio-Kamera

CANON EOS 5DSr

51 Megapixel-Vollformat:

Nachdem Nikon vergangenes Jahr so fleißig war und das Vollformat renoviert hat, scheint sich Canon jetzt in der Pflicht zu sehen – endlich auch mal Verbesserungen nach Kundenwünschen zu liefern. Die Gerüchteküche darf ja schon lange verbreiten, das Canon eine Kamera mit 51 Megapixel-Sensor vorstellen wird.
Und Canon nennt sie richtig:

– Canon EOS 5Ds (5D STUDIO) – 3500€

– zusätzlich kommt eine CANON EOS 5DS R (mit Tiefpass-Aufhebungs-Filter also praktisch wie bei Nikon D810, ohne Filterwirkung) für 3700€

Canon sieht sie in ester Linie als perfekten Begleiter für Landschafts- Architektur- und Studio-Fotografen. Für Hochzeits- und Porträt-Fotografen sind mit RAW-M und RAW-S kleinere Datei-Größen bei hoher Auflösung möglich.
Ich habe schon jetzt etliche Anfragen von Natur-Fotografen.

Die EOS – Kameras – welche Kamera für welche Motive:

Canon Eos 1200,
EOS 750D; EOS 760D; EOS M3
Halbformat
= für Einsteiger und Gelegenheits-Foto-Amateure

Canon EOS 70D Halbformat
= preisbewusste Amateur-Fotografen

EOS 7D2 Halbformat
= Profis und Amateure mit höchsten Ansprüchen
Ideal für schnellste Motive, Mischlicht in Sporthallen, Tele-Motive
TIERE – SPORT – REISE – REPORTAGE

EOS 6D Vollformat
= für Hobbyfotografen, Einstieg in Vollformat

EOS 5D3 Vollformat
= Profis & Video-Filmer und Amateure mit hohen Ansprüchen
PORTRÄT – HOCHZEIT – VIDEO – REPORTAGE – NATUR – REISE –

EOS 5DS – EOS 5DSr Vollformat
= Profis, die höchste Auflösung verlangen
ARCHITEKTUR – LANDSCHAFT – STUDIO

EOS 1DX Vollformat
= Profis die höchste Schnelligkeit brauchen & oft bei Dämmerung oder wenig Licht arbeiten & Filmer
TIERE – SPORT – REPORTAGE

Die Preise sind – wie erwartet – deutlich über Nikon D810 Niveau.
Beide Kameras können ab sofort bei mir bestellt werden. Ich denke die EOS 5DSr wird weit mehr gefragt sein.

wieder ohne beweglichen Monitor

Für mich ist das wie ein Schlag ins Gesicht, Canon setzt weiter auf fest eingebaute Monitore.
und ich behalte mein Geld und kaufe woanders.

Genau genommen ist das die Nachfolge-Generation der Eos 5D Baureihe.
Es ist nicht ausgeschlossen das vor Jahresablauf eine schnellere EOS 5D erscheint, denn das einzige was die 5Ds nicht bieten kann sind mehr als 5 Bilder pro Sekunde. Letztlich ist die 6D erheblich langsamer und die 5D3 auch nicht wesentlich schneller, wirklich schnell im Vollformat ist nur die EOS 1DX.

Canon EOS 5Ds & EOS 5Ds r

– 50 MB – Dateien bei hohen ISOs bis 88MB

– 100-6400 ISO (50 & 12.800 ISO möglich)

– maximal 5 Bilder pro Sekunde

– maximal 31 JPGs und 14 RAWs in Folge! (1DX = 180/31)

– 61 AF Punkte

+ Staub und Wetter geschützt

– kein Blitz

+ 1,3x (30 MP) und 1,6x (19 MP) Ausschnitt wählbar

+ SD-Karten sind ab jetzt nicht mehr langsamer als CF-Karten

Eine Version mit Tiefpass-Filter und eine mit Tiefpass-Aufhebung

Das sind irgendwie alle Hüte die Nikon vor langem schon hatte – ist das alles.

Für die Naturfotografie ist diese Kamera für viele Situationen entschieden zu langsam, zu wenig lichtempfindlich.

Doch es gibt auch die Ansicht, dass diese Kamera genau das ist, was viele gut betuchte Fotografen wollen, endlich Vollformat mit hoher Auflösung, Bildausschnitte vor Ort selbst wählen bis 1,6x und die Fotografie voll ausschöpfen. Das kann man so betrachten – übersehen sollte diese Menschen jedoch nicht:

– Fotos nur brauchbar bis 3200 ISO

– nur 14 BIT-Farbtiefe

– Blendenlimit für höchste Auflösung ohne Beugung = f:6,7 /wie alle Halbformat-Kameras)

– es ist keine Hochgeschwindigkeitskamera

– 5B pro Sekunde und nur wenige Serienbilder hinter einander

– der Ausschnitt kann zu Hause am PC viel besser und genauer festgelegt werden

– 51 MP führen zu 19 MP bei Faktor 1,6x

Spannend wird die Frage, wie die Fotos im Vergleich zwischen 7D2 und 5Ds (1,6x Mode) aussehen werden.
Laut Canon soll das Bildrauschen bei allen Empfindlichkeiten auf dem sehr guten Niveau der Canon EOS 7DII liegen.

Blendenlimit ohne Beugungserscheinung:
Canon Eos 5D3 = f:10,1
Canon Eos 1DX =  f:11

alle anderen aktuellen EOS-Kameras = f:6,7 (20 MP) – f:5,9 (24 MP)

Das bedeutet, dass weiteres Abblenden als diese Werte eine Verschlechterung der Detailschärfe und Auflösung mit sich bringt.

Canon hat vor 2 1/2 Jahren in der Eos 5D3 nicht geliefert, was sie hätten liefern müssen. Die Nikon D800 und D800E waren erschienen und boten 36 MP und Canon renovierte lediglich seine beliebte Eos 5D2 und verpasste ihr einen schnellen, präziseren Autofokus und insgesamt mehr Geschwindigkeit. Ich habe die Kamera im Mai 2012 sofort gekauft und auch bis zum Mai letzten Jahres viel benutzt, war damit u.a. in den Wüsten Nevadas und Californiens und in Indien.

Zuletzt stellte sie mich nicht mehr zufrieden, denn Canon hat wesentliche Innovationen vermissen lassen. Den voll beweglichen Monitor mit Touch-Screen, den eingebauten Blitz, die Codierung gegen Langfinger, wirksame Motiverkennung. Sonst traf sie aber schon den richtigen Nerv und lieferte mehr Schnelligkeit.

Ich würde heute keine EOS 5D mehr wollen, die erste nicht, die zweite auch nicht und auch die Mark III genügt mir seit mehr als 1 Jahr nicht mehr. Panasonic – sorry manche können es schon nicht mehr hören – weiß ganz genau und offenbar als einziger Hersteller wie heute eine Kamerabedienung und Anordnung aussehen muss – die GH4 muss auch für Canon-Ingenieure die Messlatte sein, nach der sie sich richten. Ich meine jetzt nicht zwingend spiegelfrei, klein und leicht – aber in jedem Fall mit dem Monitor und der Tasten-/Knopf-Belegung und der On-/Off Schalter muss in Daumennähe liegen und die Bildfrequenz schnell links abrufbar sein, so wie der AF an dem rechten Daumen seinen bisher besten Platz findet.

Das hier waren im wesentlichen meine Kritikpunkte und jetzt überlege ich was Canon in der 5D4 besser machen wird und was wohl eher nicht:

SCHATTEN – was mir nicht gefällt:

– unbeweglicher Monitor
auch die 5Ds bekommt nicht einmal einen Klappmonitor und nervt dann wieder 2-3 Jahre mit festem Monitor-Bild

– kein Touch-Screen-AF
wird vermutlich fehlen, fehlt bei der 7D2 auch

– Live-View ist immer noch relativ langsam
das wird sich durch den neuen Sensor mit Dual-Pixel CMOS-AF ändern, der AF wird nicht rasant schnell, aber immerhin brauchbarer im Live-View!

– 61 AF-Felder nur im Bildzentrum
Das sollte sich auch ändern und ein vergleichbarer weitbereichs-AF der EOS 7D2 wird integriert

– 6 AF Cases und keine automatische Entscheidung der Kamera (Nikon kann das!)
das ändert sich hoffentlich, denn kaum ein Fotograf ist in der Lage die 6 Cases oft richtig anzuwenden – da hilft auch keine gut gemeintes 50 Seiten Info-Büchlein

– leise Auslösung leider nicht mit Blitzgerät möglich

– keine Augenerkennung nur Gesichtserkennung
das sollte doch möglich sein – eine schnelle Augenerkennung!

– AF nur bis Blende f:5,6
Wurde schon durch Firmware geändert – die 5D4 wird hoffentlich mehrere AF-Felder bekommen, die auch bei F:8 noch arbeiten, so wie es Nikon schon lange hat

– kein eingebauter Blitz mit Blitzsteuerung
Der eingebaute Blitz könnte auch diesmal wieder fehlen – Canon will das nicht. Andererseits ist er in der 7D2 auch enthalten, ich fürchte nur aus Platzgründen fällt er in der 5D4 wieder weg

– nur 16 RAW-JPEG Fotos in Folge
das muss sich erheblich ändern – 50 RAW+JPEG Aufnahmen in Folge sollten erreicht werden. Das klappt aber nur, wenn die Kamera bei maximal 24 MP bleibt, die hochauflösenden 53 MP Kameras werden allenfalls wieder 10-15 Bilder in Folge erlauben.

– nur 23 RAW Aufnahmen in Folge

– Farbwiedergabe ohne Nachbearbeitung nicht so schön
ob das Canon jemals in den Griff bekommt?

– automatischer Weißabgleich bei Bildserien sehr unzuverlässig
das bleibt wohl eine Krankheit vieler Kameras – besser manuellen Weißabgleich vor jeder Aufnahmesituation festlegen oder eben RAW

– AF-Probleme mit weißen und hellen Flächen
hier ist der Canon-AF bisher relativ blind, das können andere viel besser

– keine EFs Objektive einsetzbar
daran wird Canon nichts ändern – Blockade-Politik

– keine Filter-Spielereien
wird Canon vermutlich auch weiterhin weglassen

– wenig Bearbeitung in der Kamera

– noch bessere Profile zur Farbfehlerbeseitigung der Objektive
da muss mehr Korrektur in der Kamera beim JPEG passieren, vor allem die CAs sind noch problematisch an hochlichtstarken Festbrennweiten wie 1,2/50 mm und 1,2/85 mm

– muffiger, billiger Kameragurt
das ist Firmenpolitik

– kein WiFi
das wird der Markt hoffentlich nicht zulassen, die Kamera braucht heute WiFi

– keine Kodierung, Fingerabdruck-Sensor gegen Langfinger
Canon, da muss etwas passieren, jedes Handy hat das!

– nur 1 Jahr Garantie – Canon schämt euch!
ganz schlechte Firmenpolitik! Vor dem EU-Gericht nicht haltbar

– keine Öse für Handschlaufe ohne Akkugriff
die beiden Haltebügel für den Gurt sind genau genommen großer Mist, es wäre schön wenn Canon hier seinen genialen Einfall von der EOS M (geklaut von Pentax LX) übernehmen würde und sogar 2 zusätzliche Befestigungspunkte unten an der Kamera und am Griff anbietet.

– 400 Seiten Bedienungsanleitung

– hoher Preis 2500€ hätten auch gereicht

 

Also Canon hat von mir ein sehr umfangreiches Pflichtenheft – davon wird wohl nur ein Bruchteil umgesetzt.

Ich habe deshalb Zweifel, ob ich diese Kamera auch kaufe – ich bin die ständigen – großen Kompromisse so satt und realisiere schon längst meine Reiseaufnahmen mit Panasonic GH4 und LX100.

Eine 7D2 brauche ich für Tieraufnahmen und für Porträts – noch, solange bis Leica ein tolles Telezoom und ein lichtstarkes Supertele für mFT bringt.

Die Canon EOS mit 51 MP wird für mich nicht wirklich zwingend notwendig. Wenn ich hochauflösende Landschaftsfotografie betreiben will, packe ich eine Linhof Technikardan aus und selbst 16 MP mFT-Kameras sind bei 100 ISO vom Stativ für mich voll überzeugend.

Höhere Auflösung hat uns große, flache Fernseher gebracht und digitale Kinotechnik, doch bei den Fotos ist sie außer für wissenschaftliche Zwecke und wenige fotografische Experimente kaum sinnvoll. Heute wird in 4K gefilmt und dann auf HD runter-Interpoliert, Drucker werden mit 100 MP Dateien gefüttert, die Bilder ausgeben, die nicht von 5 MP-Dateien zu unterscheiden sind.

Und dennoch werden wir in wenigen Jahren auch eine EOS 100 MP erleben.

Auch wenn ich die Samsung NX1 noch nicht wirklich gelungen finde, zeigt sie doch neben der GH4 was heute technisch machbar und weitgehend auch sinnvoll ist.

Noch ist es Quatsch die NX1 – die immerhin 15 Bilder bei 28 MP Auflösung schafft – zu kaufen, damit wären Kosten von gut 5000€ für Kamera und 2 lichtstarke Objektive verbunden. Doch das kann sich ändern, wenn Canon und Nikon nicht schneller umdenken.

Das gilt besonders für die spiegelfreien EOS M und die Nikon 1 Serien.

Die Fotofans haben erkannt, das Adapter zwar ganz spannend, aber eben doch keine Dauerlösung sind, das Nikon bisher mit dem 1“ Sensor keine optimale und rauscharme Bildqualität liefern kann und das die EOS M bisher zwar schön, aber weit entfernt von der Höhe der Zeit ist.

Die Eos M3 hätte die wichtigste Kamera des Frühjahrs werden können, aber ohne eingebauten Sucher – ist sie es nicht. Canon nimmt, entgegen der Beteuerungen den Markt für spiegelfreie Kameras nicht ernst.

Spiegelfrei bei Canon bedeutet – stylische Kameras für Frauchen und Herrlein, die ohnehin nur 1-2 Wechselobjektive kaufen. Für Telefotografie kaum geeignet, die Objektivpalette ist weitgehend lichtschwach und wird es bleiben.

Sie muß einen sehr guten Sucher, schnellen AF und Bildverarbeitung und einen voll beweglichen Monitor liefern und die Beschneidung auf lichtschwache Tele-Zoom-Objektive aufheben um erfolgreich zu sein

Ansagt dessen kommen jetzt zwei Nachfolger für die EOS 700D – 750D und 760D mit Display und voll beweglichem Monitor.
Canon sieht den Monitor weiterhin nur für die Einsteiger/Knipser-Klientel – also kaufe ich eine 760D.

 

Seit Juni 2015 lieferbar: Canon EOS 5Ds für 3500€ oder Canon EOS 5DSr für 3700€

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

gebasteltes Bild, es soll eine EOS 53D sein – die Eos 1DXn ist für das erste Halbjahr 2015 nicht fertig


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