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Filo Rings

27. Juli 2015
Unterschiede zelebrieren

CANON EOS 5D3 mit Canon EF 2,8/300 mm L IS II + 1,4x III

Wir alle leben von den Unterschieden.

Wir sind alle unterschiedlich – verschieden:

Kameras sind alle unterschiedlich und doch sind die Unterschiede oft zu gering um daraus eine Kaufabwägung herzuleiten. Daher werden sie von Hersteller, von Marketing, von Foto-Händler, vom Foto-Heften, von Internet-Plattformen, von Fotografen zelebriert – Unterschiede überhöht.

Teilweise minimiert, um das alte Gerät noch loszuwerden oder verstärkt um schon das neue Gerät zu verkaufen.
Es ist nicht so häufig, dass komplett neue Kameras erscheinen wie zuletzt: Canon 1DX, Canon 70D; Nikon D800; Sony Alpha 99; Sony Alpha 7; Fuji X-T1; Olympus E-M1; Panasonic GH3…

Kommt eine neue Technik – wie die DIGITALE FOTOGRAFIE – versuchen alle Hersteller neue Wege, versuchen sich mit ihrer Technik, ihrer Idee durchzusetzen. Ist die Technik etabliert, nähern sie sich wieder sehr aneinander an. So ist es jetzt mit digitalen Kameras. Anfangs haben Kodak, Sony, Olympus, Canon, Nikon und sogar Leica viel Neues gewagt. Inzwischen benutzen viele Hersteller baugleiche Sensoren, es werden allenfalls Unterschiede durch eine Firmware-Abstimmung erzeugt. Erst gab es ein Pixel-Rennen – dann wurde die Empfindlichkeit gepusht und die Kameras entstaubt und abgedichtet. Der neueste Trend ist gerade der Verzicht auf den AA-Filter vor dem Sensor, ein dünner Filter der bisher half Moiree und Farbfehler zu unterdrücken. Doch jede Schicht vor dem Sensor reduziert auch geringfügig die erreichbare Auflösung des Sensors. So wie der Translucent-Spiegel in den Sony SLT-Kameras, wie jedes Objektiv, jeder Filter vor und sogar die Luft in der Kamera – für mich gilt es um höchste THEORETISCHE Bildqualität zu erzielen, jede zusätzliche Glas + Luft-Fläche, jede Folie, jeden Filter zu vermeiden. Zumindest so lange, wie die Foto-Bedingungen nicht dagegen sprechen.

Wenn ich nach Indien in den Dschungel reise – habe ich selbstverständlich Filter vor jedem Objektiv! Denn verstaubte und verdreckte Objektive möchte ich keinesfalls riskieren.

CANON EOS 5D3 mit Canon EF 2,8/300 mm L IS II + 1,4x III

BILDQUALITÄT ist immer Theorie und immer abhängig vom Moment, vom Fotograf und in erster Linie vom Licht.

Deshalb sind die Kamerawertungen solcher Plattfirmen wie DxO und anderer Testwahnsinnigen kompletter Blödsinn – nur unter perfekten Studiobedingungen überhaupt erreichbar – und was ist schon perfekt?

Lassen Sie sich bitte nicht andauernd Sand in die Augen streuen und Schmalz in die Ohren schmieren – alle wollen nur verkaufen – Unterschiede werden nur zelebriert.

Der einzige echte Unterschied sind SIE – nur SIE selbst können bessere – schönere – hochauflösendere -Inhaltsstärkere – beeindruckendere FOTOGRAFIEN und FILME abliefern!

Doch wir alle werden beeinflusst und das bremst oder beflügelt unsere FOTOGRAFIE und deshalb ist es doch relativ wichtig mit welcher Kamera, welchem Objektiv wir ein tolles Motiv beim fantastischsten Licht ablichten.
Eine Kamera/Objektiv kann nerven, kann total ausbremsen oder total lösen, entspannen, anspannen und wenn die Harmonie stimmt, auch das “perfekte” fast von selbst zaubern.  Eine Kamera muss zu Ihnen passen, oder Sie müssen bereit sein, sich an die Kamera zu gewöhnen.
Kamera/Objektiv können inspirieren, das Fotografieren erleichtern und beschleunigen oder eben auch das Glückliche Foto verhindern.

So war es in INDIEN bei mir – die Canon EOS 5D3 ist eine der allerbesten Kameras, die man heute für Geld kaufen kann und für die EOS 70D gilt das auch, mit kleinerem Sensor. Trotzdem, wenn sie RAW fotografieren müssen, sind Sie mit beiden Kameras sehr schnell am Limit, nach 3-6 Sekunden ist schon Pause – so ist es schwer Tiger oder Löwen in Serie zu fotografieren, von fliegenden Vögeln, Affen, Zebramangusten, Eichhörnchen ganz abgesehen.
Mit den meisten anderen kleinen Fehlern und Faux-Pas der Kameras konnte ich weitgehend leben.
Daneben war eine Panasonic GH4/Olympus E-M1 immer schneller – sehr selten mal am Limit und in Bildserien praktisch gar nicht (50 RAW&JPEG Dateien in Folge). Beide sind aber wenige gut einsetzbar in der Dämmerung, denn ab 3200 ISO nimmt das Bildrauschen zu und bisher gibt es nur FT-Superteles mit Adapter und ohne schnellsten AF.

Wenn Sie Kameras vergleichen und abwägen, welche etwas für sie sein könnte,
entscheiden heute fast nur noch Gefühl, Bedienung und eigene Befindlichkeiten im Umgang mit dem Gerät und dann die verfügbaren Objektive.

Und fast immer gilt, die neuesten Modelle merzen mehr Fehler aus und liefern zumindest theoretisch eine noch bessere Performance.
Ich würde jetzt keine Nikon D800 mehr haben wollen, keine Sony Alpha 77, keine Canon 7D, keine Fuji E-X2, keine Olympus E-M5, Keine Pentax K5II, keine Pentax 645D und schon gar keine Leica.
Die wurden alle durch bessere Technik ersetzt und auch einer Sony Alpha 99; Pentax K3; Canon Eos 6D; Canon Eos 5D3, Nikon D7100; Fuji X-T1 wird es bald so gehen.

Wenn Sie das Gefühl haben, Ihre Kamera ist Ihren Ansprüchen nicht mehr gewachsen oder sie werden einfach nicht eins, nicht warm mit ihr, sie ist zu schwer, zu leicht, zu unhandlich – dann wird es Zeit für ein anderes, neueres Modell.
Aus meiner Sicht die mit Abstand besten Kameras mit aktueller Technik sind:
Canon EOS 5DSR
Nikon D5
Canon EOS 1D2
Pentax 645Z
Nikon D810
Panasonic GH4
Olympus E-M1
Canon EOS 7D2
Canon Powershot G5X
Panasonic FZ1000
Panasonic LX100
Olympus tough TG860

Leica SL und T beginnen gerade erst, Sony krankt am System und am Service, Pentax hat bei APS-C noch nicht den Anschluß gefunden, Sigma = grausam; Fujifilm macht das meiste richtig, Samsung ist bestenfalls ein Geheimtipp)

Machen Sie es sich nicht zu schwer!
Das lange Tragen einer schweren Ausrüstung führt selten zu besseren Fotos. Machen Sie sich die modernen, spiegelfreien Kameras zu nutze!
Arbeiten Sie mit Sucher.
Fotografieren am langen Arm, führt trotz Bildstabilisierung häufig zu unscharfen und schlecht komponierten Fotos.
Überfrachten Sie Ihre Fototasche nicht mit Festbrennweiten.
Festbrennweiten nützen fast nur, wenn sie besonders lichtstark oder besonders kompakt sind und dadurch Ihre Möglichkeiten erweitern. Festbrennweiten wie 1,4/24 mm; 2,0/12mm; 1,4/35 mm; 1,7/17 mm; 1,8/50 mm klingen meist verführerisch, helfen aber nicht so oft zu besseren Fotos.
Suchen Sie nicht länger nach der perfekten Kamera!
Es gibt sie nicht und wird sie nie geben.
Bleiben Sie nicht bei einem System, um jenen Preis.
Im Tele-Bereich ist Canon unschlagbar, beim Blitzen gelingen mit Nikon oft bessere Aufnahmen, am schnellsten mit höchster Bildausbeute ist derzeit Panasonic, die innovativsten, besten Zooms baut Olympus.
Lichtstärke ist auch weiterhin nicht zu ersetzen, weder bei der Kamera noch beim Objektiv.
Eine Kamera, die bis 12.800 ISO noch rauscharm fotografiert (Canon EOS 1DX; Sony Alpha 7s) ist Gold wert. Ein Objektiv der Lichtstärke f:2,8 ist kaum verzichtbar.
Neue Kameras bieten viel schnellere Reaktionen – schnelle Motive können Sie damit viel treffsicherer festhalten!

CANON EOS 5D3 mit Canon EF 2,8/300 mm L IS II + 1,4x III


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