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Archiv für August 2021

15. August 2021
Reisen zu Freunden – Teil 1 OberBayern

Das blaue Land
Blick von Sindelsdorf zum 
Wetterstein-Gebirge

BAYERN & Taubertal

FREUNDE sind das, was man mit fortschreitendem Lebensalter dringender als fast alles andere braucht (abgesehen mal von Gesundheit). Ich habe 5 Anfragen an langjährige Leser und an Freunde in Süd-Deutschland gestellt – ob sie Zeit und Lust auf ein Treffen haben.
Zeit war bei Zweien limitiert, aber alle waren gleich begeistert und alle habe ich besucht, mal 4 Tage und mal einen langen Nachmittag.
Alle fotografieren seit langem mit weitgehend anderem Schwerpunkt als ich, mal Landschaft, mal Sachfotografie, mal Firma, Freizeit und Technik und einer ist noch viel tiefer in der Natur-Fotografie als ich.
Ich denke wir haben uns alle gegenseitig inspiriert, bereichert und heute weit mehr Vorzüge von Freundschaft entdeckt als Party/Saufen und über Frauen quatschen.
Vor 2 Jahren war ich im wilden Osten, Freunde und Leser besuchen, im Westen und Münsterland bin ich ja häufig und vielleicht wird es bald mal Zeit wieder in den Norden aufzubrechen.
Meine Leser sind zum Glück weit gestreut.

Freunde und Leser stellen sich das ja gerne so vor, dass jedes Foto knackscharf wird, wenn ich mit dem derzeit bestem High-End-Gerät unterwegs bin (Sony A1, 9II, Canon R5). Dem ist mitnichten so. Bitte nie die stark limitierenden Faktoren: Mensch – Mensch&Technik – unberechenbare Motive, vergessen.
Wir sind alle keine Zauberer. Hinzu kommt, dass ich zu gerne am Limit arbeite und die Grenzen von Motiv, Licht und Technik auslote – sichere Fotos werden schnell eintönig.

Doch jetzt zu den Fotos – vermutlich wird man die IPhone 11 Fotos heraus erkennen – trotzdem ist es abgesehen von der Bedienung – eine prima Ergänzung damit schnelle Eindrücke einzusammeln.
Ich versuche zu jedem Foto etwas zu schreiben – richtig geniessen, können Sie die Fotos dann, wenn sie eins doppelt anklicken und dann einfach immer weiter auf die rechte Seite klicken, dann laufen sie schön durch.
Ich weiß immer nicht, ob ich die Foto-Freunde beneiden oder bedauern soll, die ihre Bildeindrücke am selben Abend der Aufnahme auswählen, bearbeiten, verkleinern und Online stellen – ich brauche nicht selten 1 Monat und weit länger. Ich muß meistens die Eindrücke sacken lassen, muß mich dann auf das Wiedersehen freuen…

20. Juni 2021 erste, lange Fahrt mit dem Sharan von der Mosel an die Loisach und gleich weiter hoch in die Berge an den Walchensee:

Schon erstaunlich – die Bandbreite mit dem Smartphone, vom normalen 4:3 Bild zum hochauflösenden Panorama bis hin zum 5x Tele, also rund 130 mm.
Ich fühle mich am Walchensee immer wie in Canada – bin sofort im Urlaubsmodus und gut gelaunt – wenn kein Stau ist. Ich fahre dann die private Maut-Strasse am See entlang und genieße im Idealfall die Ruhe und Einsamkeit. Hier war es später Nachmittag und das graue Wolkenwetter hat wohl die meisten Touris am Sonntag vertrieben.

Alle Fotos entstanden am Walchensee, nach knapp 5 Stunden Fahrt war ich nicht mehr so taufrisch für tolle Fotos und es war eben leider auch kein spektakuläres Licht, deshalb nur Eindrücke.

Kurzer Blick auf den Kochelsee, der sich von oben betrachtet nicht so lohnt – an seinen Ufern und an der Loisach ist es jedoch wunderbar.

Es ist tatsächlich der erste Wagen meines Lebens aus Wolfsburg, ich mag die Marke nicht, den Namen nicht und noch weniger, dass die Autos überall präsent sind und quasi jeder einen fährt und auch dieser Sharan ist keineswegs selten. Das widerstrebt meiner Individualität, ich will ja auch keine Häuser aus dem Karton, die Bude nicht voll schwedischer “Möbel” und nicht die Klamotten und die Tiefkühlpizza aller Leute haben. Ich bin ich und ich will auf mich zugeschnittene Dinge. Und da ein Auto bei uns immer noch ein großes, augenfälliges Statement ist, habe ich mich immer gegen die Massen-Autos gewehrt, es sei denn sie waren, wie jetzt fast unumgänglich. Der Sharan hat für das was ich heute will, praktisch keine Konkurrenz, nicht auf dem Niveau. Er bietet viel Platz und Kraft und ausgereiftes Handling und eine gute Werkstatt-Anbindung und ist kurz vor seiner Einstellung auch ausgereift. Das bietet mir in Summe kein Japaner und kein Franzose und auch sonst kein Fahrzeug aus heimischer Produktion und warum sollte ich einen baugleichen Seat kaufen, wenn ich das Original gebraucht preiswerter bekomme? Meine “Verachtung” für die Marke, sehen Sie am geschwärzten Symbol, das ich wirklich zu aufdringlich finde – einen schwarzen Panther als Firmenlogo hätte ich akzeptiert, aber Buchstaben? Nein Danke! Nach und nach werde ich alle Logos entfernen, auch die auf den Felgen und innen.

Panorama-Ausblicke aus Sindelsdorf, wo ich super untergebracht war, danke Norbert!
Die Autobahn 95 führt von München nach Garmisch und bietet, bei allem was ich in unserem Land kenne, die schönste Autobahnfahrt in Deutschland. Oft wird hier mit 200 und mehr km/h gerast, aber der Ausblick auf die Weidenfelser Alpen und das Zugspitzmassiv sind einfach grandios. Speziell die Gegend um Sindelsdorf, Bichl, Benediktbeuren, Kochel bis westlich Murnau und Murnauer Moos finde ich viel wunderbarer als die folgenden, engen Täler von Lenggries, Tegernseer, Schliersee. Selbst die Landschaft von Schongau bis zum Bodensee bietet für mich nicht diesen hohen Reiz. Von der Ebene in die Alpen blicken ist einfach wunderbar, aus den Tälern wird mir das schnell zu eng.
Das oberste Foto hier auf der Seite zeigt “Das blaue Land” – das Land vor den Alpen – hier wurde der “Blaue Reiter” von Franz Marc gemalt. Außerdem waren Kandinsky, Macke, Kanoldt und andere hier mit dem Pinsel tätig. Einfach mal in Wiki nachlesen.

21. Juni 2021 Sindelsdorf, Ausflug zur Eng, Sylvenstein-Stausee, Bad Tölz


Das ist wirklich mal ein Ausblick zum täglichen Genuss vom Balkon der Wohnung, perfekt auf das Weidenfelder-Land ausgerichtet.

Harry, immer für jedes Motiv bereit…


Das wir so wunderbare Tiere wie Kühe zum Massenprodukt Milch und zur Fleischerzeugung züchten, scheint unbegreiflich, wenn man die wie hier neugierig und fast schmusig auf einen zukommen sieht.

 

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12. August 2021
Schein-Gefechte

Eine Mehrheit an Bild- & Video-Interessierten vermutet immer noch, dass es um Kameras und Kamera-Systeme geht.
Das ist stimmig für den, der ohnehin nicht viel Geld in Objektive stecken kann und der sich mit 1-3 Objektiven begnügt.
Für alle anderen ist es schlichtweg falsch.
Es geht immer um Objektive!
Sie fangen das Licht ein, dass eine Kamera “nur” speichert.
Der wahre Kampf auf unserem dramatisch geschrumpften Photo-Planeten dreht sich um Objektive!
Und wenn ich hart und ehrlich bin, genau genommen nur noch um 3-4 Firmen.


Nikon behauptet sich mit derzeit 17 Objektiven (dazu drei für DX Halbformat) – auch wenn einige davon bei Labortests überragend abschnitten, in der Praxis ist kein Vorteil verifizierbar. Im Gegenteil, die weitaus meisten Z-Nikkore sind lang, wirken preiswert verarbeitet, haben selten besonders gute Abbildungsmaßstäbe, mußten notgedrungen wieder einen Blendenring einführen – schlicht kaum eins davon überzeugt mich. Das Geschwätz der Kompatibilität durch den FTZ-Adapter, mit zumeist ohnehin überalterten F-Objektiven oder gar von einer besonderen Nikon-Klasse – ist am Ende eben nur ein Hirngespinst!
Nicht zu vergessen, Nikon’s Objektive drehen in die Gegenrichtung von Canon.

Panasonic: 11 Objektive für Vollformat sehr schwer, groß und extrem teuer gebaut – ohne dafür wirkliche Gründe oder besondere Leistung zu bieten. Der AF ist immer noch hinter allen anderen Systemen und bis auf wenige Berechnungen, fallen Sie optisch hinter die 4 großen anderen Systeme zurück. Immerhin kommt hier langsam Unterstützung von Sigma.
Panasonic mFT= 32 Objektive ist dann wieder eine Welt für sich, da gibt es einige Innovation und die Leica bezeichneten Objektive sind zumeist mit sehr viel Liebe zum Detail gefertigt.

Pentax
 spielt gar nicht mehr richtig mit, will die spiegelfreie Phase einfach aussitzen und “verwöhnt” seine Kunden weiterhin mit DSLR-Kameras. Für mich als Pentax-Fotografen der ersten Stunde, ist das mehr als peinlich. Die 645Z ist ein schweres System, die unbedingt eine moderne Interpretation ohne Spiegel braucht, die K1 ist ganz nett, lässt aber viel vermissen, die K3II ist teuer und auch ohne konsequenten Fortschritt. Und die Objektive sind häufiger gar nicht mehr von Pentax oder eben schon sehr alte Rechnungen, die etwas gepimpt wurden.

Olympus hat es trotz 31 mFT-Objektiven echt vermasselt, war gemessen an der Verarbeitung immer viel zu teuer und als Kunde muß man sich wirklich verarscht vorkommen. Mehr als die Hälfte der Objektive stammt nachweislich aus Sigma-Fertigung – nichts gegen Sigma – aber es sind meist die sichtbar schlechteren Berechnungen. Fast nur die PRO Versionen werden von Olympus gefertigt und können am Markt konkurrieren.

CANON verwöhnt seine Interessenten mit 21 Objektiven und schafft den beeindruckendsten Spagat zwischen extrem teuren Festbrennweiten und Zooms für Profis und sehr preisgebremsten Objektiven mit außergewöhnlichen Eigenschaften. Das ist schon eine große Show, das muß ich anerkennen – das macht ihnen keiner nach.

SONY war eben früh dran und beginnt bald schon mit der zweiten Generation einiger GM-Objektive.Anfangs war alles durchwachsen, aber inzwischen ist bei vielen G und GM Objektiven wirklich die Spitze des derzeit machbaren erreicht. Mit 39 Objektiven bietet Sony praktisch mehr als das doppelte wie Canon und kann liefern und weit mehr als alle anderen.

Sigma und Tamron und Laowa strengen sich mächtig an, die Lücken zu füllen und innovativ noch spannendere Objektive zu berechnen.

 

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9. August 2021
Praxis – Unterschiede Sony A1 – Canon R5

Sony Alpha A1 und Canon EOS R5 sind auf ihre weise konkurrenzlos, kein anderes System kommt auch nur nahe heran.
Auch eine Canon R3 kann da mit 24 MP nicht nahe heran kommen und wird eher gegen eine A9II antreten müssen. Die Distanz zu Nikon, Panasonic, Leica und Sigma ist technisch groß. Was nicht heißt, dass Sie mit genialem Licht, tollen Motiven und viel Kreativität nicht bessere Fotos mit allen anderen Systemen machen können!
Daher hier einmal ein Überblick zu meiner Praxiserfahrung, da ich beide jede Woche im Einsatz habe.
Problematisch mit fast allen anderen Kamera-Besprechungen (Tests) ist aus meiner Sicht, daß es sich praktisch immer um Momentaussagen handelt. Selbst beim fair gemeinten Vergleich, da hat man eine fremde Kamera einen Tag oder eine Woche – meist keine vergleichbaren Objektive und das Vertraute gewinnt fast ausschließlich. Dazu kommt, das die neue Kamera ja noch keine optimierte Firmware hat und das die eigenen Kosten für das eigene System ja eine Rechtfertigung finden müssen. Ich habe die Alphas gerne und ich keinen die Vorzüge der EOS RF Kameras. Ich habe eben wieder 3 Kameras mit Supertele auf dem Beifahrersitz liegen gehabt und Grünspechte, Rehe, Kaninchen fotografiert, jeweils mit beiden Systemen und dann erst sieht man genau wann welche Kamera wie reagiert.

Technik:
A1 = 50 MP + schnellster Prozessor bis 30 BpS – 21 MP im Halbformat 1.5x
R5 = 45MP + schneller Prozessor bis 20 BpS – 17 MP im Halbformat 1.6x
GEWINNER: SONY A1

Bedienung:
Sony setzt auf viele, frei programmierbare Knöpfe und Räder, Sony fremdelt noch mit dem Berührung-Monitor
Canon reichen weniger Knöpfe und bietet ein Display auf der Kamera, Canon setzt auf Berührung-Monitor

Sony positioniert den Hauptschalter perfekt und schnell erreichbar
Canon positioniert ihn komplett langsam, die zweite Hand wird gebraucht oder die Kamera muss permanent in Standby bleiben (schluckt Akkustrom!)

Sony hat sein Menü aufgeräumt und neu gestaltet, es ist nicht perfekt aber gut nutzbar.
Canon hat sein althergebrachtes Menü, gut aber letztlich nicht weniger Komplex, nur offenbar für viele vertrauter.

GEWINNER: SONY A1

Stromversorgung:
In der Praxis hält eine A1 3x so lange durch wie die Canon R5
GEWINNER: SONY A1

Monitor:
Sony machte einen Fehler, der A1 nicht den vollbeweglichen Monitor der 7SIII zu schenken und noch schlimmer, sich nicht an die Aufhängung unten wie bei der A99 zu halten! Er bleibt klein 3″ und niedrig auflösend.
Canon macht alles wie wir es kennen und erwarten. Das ist nicht perfekt, aber meistens gut nutzbar. Die R5 löst höher auf, kann zum Schutz umgedreht werden und bietet ein etwas größeres Bild 3,2″
Allerdings zeigen beide nur aufbereitete JPEGs auf dem Monitor, daher ist die Auflösung genau genommen nachrangig.
GEWINNER: Canon R5

SUCHER:
Sony löst mix 9 MP höher auf, zeigt aber auch schneller grieseln, hat dafür aber auch keine Zeitverzögerung, kein Blackout und erlaubt bei Einzelbild einen Blick wie durch eine DSLR:
Canon löst 5 MP auf, unangenehm sind die leichte Zeitverzögerung und Blackout bei schnellen Serien.
Sony: kein Rolling-Shutter – Canon hat Rolling Shutter.
GEWINNER: SONY A1

SPEICHER:
Sony setzt auf kleine CFE A Karten, die kaum verfügbar und sehr teuer sind. Aber der interne Speicher ist groß und schnell genug, das auch mit schnellen SD-Karten problemlos preiswert fotografiert werden kann. 2 schnelle Schächte für SD.
Canon bietet den sehr guten und schnellen CFE B Schacht und einen schnellen SD Schacht – in der Praxis nutze ich nur noch CFE. Der interne Buffer ist Sony sehr unterlegen (60 Canon – über 100 = Sony)
Canon verliert bei fliegenden Vögeln ganz klar viele scharfe Bilder, die Sony bis 30 BpS mehr bietet.
GEWINNER: SONY A1

FARBWIEDERGABE:
In der Praxis mit JPEG ist Canon der Sony dramatisch unterlegen, hat mehr Farbsprünge bei Auto-WB und mußte von mir erst aufwendig angepasst werden.
Für mich sehen Hauttöne mit Sony heute mindestens so gut aus, wie mit Nikon und besser als mit jeder Canon.
GEWINNER: SONY A1

BILDSTABILISIERUNG:
Bei Fotos ist Sony etwas unterlegen, je nach Brennweite und Objektiv und deutlicher bei Video.
Canon kann etwas stärker stabilisieren und ist für Video im Vorteil.
GEWINNER: Canon R5

Empfindlichkeit:
Sony sieht im Sucher für mich etwas schlechter aus bei höchsten Push-Empfindlichkeiten 

Schärfe und Dynamik:
Bei beiden Disziplinen liefert die Sony bei gleichem Canon-EF-Objektiv etwas mehr, keine Welten, aber sichtbar!
GEWINNER: SONY A1

AUTOFOKUS:
Es wird gerne behauptet, dass die R5 Vögel schneller erkennt und schnell zwischen den einzelnen Tierarten selbst unterscheiden kann. Das mag am Anfang in Einzelfällen gestimmt haben, als die A1 das Update noch nicht hatte, doch das ist Geschichte. Selbst wenn ich Vögel ausgewählt habe und dann ein Eichhörnchen, Hund oder ein anderes Tier vor dem Objektiv habe, wird sein Auge zuverlässig erkannt. Wenn ich Tier ausgewählt habe, werden allerdings nicht immer auch Vögel so schnell identifiziert. Bei tausenden Fotos in Serie bin ich jedoch sicher, das es mit der R5 viel zu viele Ausreißer gibt, die im Sucher scharf aussahen, es aber nicht sind.
Worauf sich die Kollegen beziehen ist immer die kleine blaue Kästchen-Anzeige im Sucher – die mag bei Canon schneller und eindeutiger auf den Augen liegen, das ist aber nur eine Anzeige – aber bei den echten Bilddateien ist es dann umgekehrt, da hat Sony deutlich die Nase vorn.
Nur bei Video ist der R5-AF besser implementiert, Sony stellt bisher nur einen älteren-AF zur Verfügung, da fehlt wohl noch ein Update.

Resümee:
Für einen Video-Schwerpunkt würde ich die Canon R5 empfehlen.
Für den Foto-Schwerpunkt gewinnt die Sony A1 ganz eindeutig und für Video werden ja auch die 7SIII und andere Kameras angeboten.

 

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