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Filo Rings

3. September 2023
Tele-Limit – Versuche mit 100-500 mm & 11/800 mm plus Konverter

Großtrappen – Canon R5 & Canon 11/800 mm plus RF1.4x = 1120mm x1.6 = 1800 mm vergleichbare Brennweite

Es ist bestimmt aufregend mit 1120 mm, 1800 mm (x1.6x Kameraintern) oder gar jenseits 2500 mm zu fotografieren.
Das Menschen Teleobjektive völlig falsch einschätzen, kennen wir sicher alle. Ferngläser zeigen meistens Bildausschnitte von rund 500 mm Brennweite (10x), erst Spektive und astronomische Geräte zeigen dann Vergrößerungen ab 2000, 3000 mm und mehr Brennweite.
Auch einem 2.8/400 mm schreibt der normale Betrachter entweder erstaunliche oder stark beängstigende Fähigkeiten zu – er irrt, wenn ich die Sonnenblende abschraube und auf die Lichtstärke verweise, bleibt kein Tele-Monster mehr übrig. Trotzdem gerate ich mit 2.8/400 mm immer häufiger in Verdacht, vom noch längeren 4.0/600 mm oder gar 6.3/800 mm ganz zu schweigen. Nur ein Canon 11/800 mm oder Olympus 4.5/150-400 mm wirken zum Glück weit weniger bedrohlich und fallen oft auch nicht so auf. Dazu trägt auch eine schwarzgraue Außenhaut einiges bei.
Ich hatte kurze Tests mit 2x RF Konverter gemacht – das stellt mich in den allermeisten Lichtsituationen nicht mehr zufrieden – auf weite Entfernungen bleibt der 1.4x Konverter an modernsten Tele-Objektiven weiterhin das höchste der Gefühle und selbst der führt nicht selten – je nach Licht – und Verwacklung – zu Pixelmatsch.
Je nach Licht und Luftverschmutzung ist es sehr schwer die Fokussierung im Sucher zu beurteilen und vor der Belichtung auf dem Monitor noch einmal schwerer, bis unmöglich.
Bisher lassen sich die beiden teuren RF Konverter leider nur sinnvoll mit 11/800 mm – 11/600 mm – 7.1/100-500 mm – 8.0/100-400 mm verwenden. Jedesmal resultiert daraus Blende f:11-16. Früher hätten wir keinen Gedanken daran verschwendet mit solchen Blenden bei den Brennweiten zu fotografieren. Allenfalls einige Könner blendeten ihre Super-Tele auf dem stabilen Stativ auf diese Werte ab (Art Wolfe).
Heute werden mit der R5 die Ergebnisse aus freier Hand bei kurzen Zeiten mindestens genauso scharf, wenn nicht gar schärfer (je nach Zeit) als vom Stativ. Zumindest bei mir, wobei dazu einiges an Erfahrung und optimierter Handhabung gehört.
Die erreichbare Schärfe hängt dank der effektiven Bildstabilisierung fast ausschließlich vom Fotografen und den Licht- wie Luft-Bedingungen ab!
Wer sagt, das 11/800 mm kann gar keine scharfen Aufnahmen, wie die älteren 4.0/600 mm oder 5.6/800 mm liefern – redet unerfahrenen Unsinn. Nur hatten wir diese Objektive immer auf schweren Stativen mit schweren Köpfen, haben mit Selbst- oder Fernauslöser ausgelöst und den Atem angehalten, mit Sandsack beschwert und ein Gewicht unten ans Stativ gehängt.
Auch aus der Hand oder vom Einbeinstativ ist eine gute Konzentration und das Wissen, was man da tut und Erfahrung notwendig – aber Schärfe und Auflösung werden geliefert.
An diesen Fotos der Großtrappen können Sie jedoch auch sehen, das große Entfernungen ein gewaltiges Problem sind. Dabei kommen ganz andere Fotos heraus als bei einem kleinen Motiv aus 20 m Entfernung.
Das hier war eine Fluchtdistanz von 150-250m! Das da die Luft am frühen Morgen oder späten Abend eine wesentliche Rolle zwischen Motiv und Objektiv spielt, sollte jedem klar sein.
Hier sind keine besonderen Foto-Highlights entstanden, sondern eher Bestimmungs-Bildchen.
Deshalb betone ich immer wieder, dass besonders tolle Fotos fast immer aus der Nähe zum Motiv entstehen. Hätte ich die beeindruckenden Großtrappen aus 20-30 m Entfernung neben einem Bussard ablichten können, oder sogar Details aus noch kürzerer Entfernung, wären die Fotos viel beeindruckender.

2000 mm mit der OM-1 (freihand!)

Inzwischen arbeite ich viel mit Brennweiten (& Ausschnitten in der Kamera) jenseits 800 mm.
Das 6.3/800 mm Z-Nikkor setze ich häufig mit 1.4x TC und auch mit 1,5x Vergrößerung-Faktor ein.
Das OMDS 4.5/150-400 mm hat den internen Konverter, der mir 500 mm und somit 1000 mm Ausschnitt gibt und die OM-1 schafft noch einmal eine Verdopplung auf 2000 mm Ausschnitt. In der Ferne sind die Kameras dann häufiger überfordert, aber aus kürzeren Distanzen, mit Singvögeln, Kleinsäugern, Nagetieren gelingen Fotos sehr gut.

Hier scheitert jede Augen-Erkennung – da hilft auch eine Canon R3 nicht:


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