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Filo Rings

12. Oktober 2023
Neue extreme Objektive von Canon 4.0/10-20 mm & Nikon Z 6.3/600 mm PF & Nikon 180-600 mm

2700€ bei nur 570g Gewicht, 8,4 cm Durchmesser und 11 cm Baulänge – das nächste Extrem!

Ich bin ja auch ein Freund von extremen Brennweiten, Canon hat jetzt ein RF 4.0/10-20 mm L IS im Portfolio. Mit Bildstabilisator und in L-Ausführung mit Abdichtung.Es hat aber “nur” einen Stepper-USM-Motor – wahrscheinlich um Videofilmer zufrieden zu stellen und der Fokus muß ja bei diesen Brennweiten nicht rasant gesucht werden.
Endlich hat Canon auch einen Positions-Sensor eingebaut. Er erlaubt es, den Fokus nach Aus- und wieder Einschalten der Kamera an die exakte Position wie zu vor zu bringen.
Es verwendet eine fest verbaute Sonnenblende und nur 9 Blendenlamellen, was aber für ein Weitwinkel schon viel ist Sony verwendet im 2.8/12-24 mm und 1.8/14 mm auch nur 9 Blenden). Spannend wären vielleicht 10 Lamellen (oder andere gerade Anzahl: 8, 12) um stärker ausgeprägte Sonnensterne beim Abblenden zu erhalten…
Der mögliche Abbildungsmaßstab beträgt immerhin 1:8,3 aus nur rund 15 cm Aufnahmeentfernung.
Mir war ja klar, das Canon sich von Sony absetzen will und bei 10 mm anfängt. Wer auch immer das noch braucht…
schon das 12-24 mm ist sehr extrem. Für die Astro-Fotografie ist es ohnehin sehr lichtschwach.
Ich hatte das Sony 2.8/12-24 mm – ich habe es zu wenig nutzen können. Obwohl es doppelt so lichtstark ist wie jetzt Canon.
Ich fand dann ein 1.8/20 mm für meine Motive nützlicher und auch nicht schlechter.
Und was mich sehr daran stört, ist die gewölbte Frontlinse – jede Fluse wird sichtbar. Und leicht frei zu bekommen ist sie auch keinesfalls.
Und das betrifft jetzt auch wieder Canon.

Also wer es zwingend brauch und unbeweglich eingemauert stehen muß oder Spezialeffekte damit macht bitte – aber für 99% der Motive ist es vermute ich entbehrlich
Ich war auch schon häufig in Slot Canyons und anderen Wasserschluchten unterwegs, kam aber immer bei 20 mm und 16 mm mit eindrücklichen Fotos nach Hause. Jetzt hätte ich erstmals sogar 14 mm. Aber einen Bedarf für 12 oder gar 10 mm sehe ich nicht. Ich frage mich ob wir damit die Welt nicht zu sehr perspektivisch verzerren und schrumpfen? Ich verachte ja schon die Smartphone Menschenbilder mit 22-24 mm “Normal”-Objektiv, weil die Ärmchen zu kurz sind.
Große Winkel machen das Foto extrem schwierig, wenn es gelingen soll. So ein Motiv in einer Wasserschlucht würde ich zur Not mit einem Panorama oder gar Mitzieher versuchen zu lösen. Problematisch wären da auch die Wasserspritzer…
Letztlich sehe ich es wie die Fish-Eye-Konstruktionen, ich hätte es vermutlich schnell satt und würde es kaum noch nutzen. Ich bin aber grundsätzlich ein Freund der Extreme mich schrecken hier eben nur die runde Frontlinse und der Zoom ab. Vielleicht erleben wir ja noch ein 3.4/10 mm als feste Brennweite.
Schon werden erste Stimmen laut, die es unbedingt wollen und mit 4.0/20-70 mm und 2.8/70-200 mm zu ergänzen.
Ja wenn das Fotoleben doch nur so einfach wäre… wunderbar.
Die Wahrheit sieht aber so aus, ein 10-20 mm ist allenfalls bei 10-15 mm gut, ein 20-70 mm vielleicht bei 28-50 mm, ein 70-200 mm meist nur bei 135-200 mm. Überlappungen sind eine weitsichtige Lösung und keinesfalls Unsinn.
Es geht auch gar nicht um das Abdecken mit Zooms – das macht nur faul u bringt selten starke Fotos. Ich würde von Canon zuerst das 24-240 mm kaufen – wenn schon Zoom, das wird weit unterschätzt, dazu 4/14-35 mm und 70-200 mm und dann wird es richtig gut. Aber vielleicht irre ich auch…
Mancher legt keinen Wert auf Überlappung und schneidet dann lieber aus 45 MP sein Motiv aus.
Ich mache es ähnlich, 14-35 mm – und dann 28-70mm oder 24-70 mm fehlen mir dazwischen überhaupt nicht – auf Reisen nehme ich das 24-240 mm mit – und sonst gerne 1.8/24 mm, 1.8/35 mm – das 1.2/85 mm will ich nicht mehr von Canon – habe in meinem Leben zu viele CAs von Canon sehen müssen und das 1.4/85 mm war in jedem Falle besser, wie auch 2.0/135 mm und am langen Ende eben 100-500 mm und für Nahfotografie das 100-400 mm und 2.8/100 mm Macro. Canon hat für mich kein spannendes 24-90 mm, 35-150 mm, kein 1.4/85 mm mehr und das 2.0/85 mm nervt mit seinem lauten, rauen Motor.
Nur die hier vorgeschlagene “Abdeckung von 10-200 mm und 3 Objektiven finde ich sehr praxisfern, teuer und selten motivgerecht. Wem 14 mm nicht reichen, der muß schon ständig Spezialmotive und Anwendungen haben oder will auffallen. Und optisch besser als das 14-35 mm hat Canon bis heute nichts vorgestellt.

So wie bei Sony 2.8/12-24 mm und das wars dann auch schon mit Spitzen-UltraWW-Zooms. Alles andere geht noch viel stärkere optische Kompromisse ein.
Immerhin ist damit der Canon-Klotz EF 4.0/11-24 mm L mit seinen 1200g vergessen. Ich hatte das auch mal 1 Jahr, mir hat das absolut keine Freude bereitet.
Abgesehen davon ist mir der Preis für den Nutzwert zu hoch.



Sigma
kommt im Dezember trotzdem noch mit dem immer wieder verschobenen: DG DN 2.8/70-200 mm Sport für spiegelfreie Kameras!
Es wird wieder nur für Sony und L-Bajonett geliefert. Bei Sony ist es aus meiner Sicht chancenlos, da es zwei sehr gute GM Objektive gibt.
Es wird 1350g wiegen, immerhin wieder eine abnehmbare Stativ-Schelle mit Arca-Swiss-Führung bekommen. 20,5 cm lang und 9 cm dick.
Ich hatte auf eine spannendere Lösung geholt – ein 2.8/50-200 mm oder ein besonders leichtes oder kompaktes Zoom hätte es schon sein dürfen. So wird es sich auch kaum gegen Tamron behaupten.

Nikon Z 6.3/600 mm PF VR ED
Nikon setzt noch eins draus, zumindest preislich: 5800€
Es wiegt 1390g, wird 11 cm dick und 28 cm lang und hat einen Filterdurchmesser von 95mm!
Der Abbildungsmaßstab aus minimal 4m Distanz beträgt: 1: 6,7.
Das ist praktisch das leichte 5.6/600 mm Supertele, das ich schon seit langem von allen Herstellern gefordert habe und das bisher nur Pentax einmal realisiert hat.
Aus den um ein Drittel Blende Lichtverlust kommt es nicht an, Hauptsache leicht!
Damit wird Nikon schnell komplett in seiner Tele-Objektiv-Serie, nach dem 1.8/135 mm Plena, fehlen nur noch 2.8/300 mm und 4.5/50-300 mm.
Ich finde allerdings 400 mm und 800 mm passen besser zu Wildlife. 600 erreiche ich sehr scharf mit 4.5/400 mm &TC14. Schärfer wird‘s nicht.
Aber bei Nikon hat dann bald jeder die freie Auswahl.
Ja, der Preis ist steil, vor allem für eine Konstruktion mit Fresnell-Linse und einfachen Stepper-AF-Motor. Da werden sich Preisfüchse lieber noch schnell ein sehr scharfes AF-S 5.6/500 mm PF ED VR mit Adapter für rund 3000€ sichern. Und das ist anerkannt sehr gut und scharf und mit nur 1460g und erlaubt aus 3m Abstand 1: 5,6 bei 24cm Baulänge!
Wie gesagt, 4.5/400 mm und alles wird supergutl u scharf! (ggf mit TC14)
Da kommt auch kein 500 mm PF und kein 6.3/180-600 mm und erst recht kein 5.6/200-500 mm dicht genug heran.
Wie gewohnt unterschlägt Nikon die Arca-Swiss-Führung beim abnehmbaren Stativ-Griff!

NIKON Plena

Nikon Z 1.8/135 mm Plena für 3000€
Nikon ist auf dem Namenstrip – wenn schon mit Namen Plena wenigstens einen klickfähigen Blendenring bei Z einführen können und auch die Verwendung von Konvertern wäre für mich zwingend gewesen. Auch hätte Nikon für die satten 3000€ ein 1.4/135 mm entwickeln können oder noch besser endlich das dringend erwartete 2.0/70-140 mm oder 2.0/80-160 mm Porträtzoom. So haben sie nur das gleiche wie 5 Jahre vorher Sony GM und Canon entwickelt und mit Namen und hohem Preis versehen. Das 1.8/135 mm Sony GM ist so gut und so schnell und präzise, ich wüßte nicht was ich mit einen Mü mehr sollte und schon gar nicht von Nikon – denn ich kann mein Sony ohne Verluste an jede Nikon Z VF Kamera anschließen und habe einen Blendenring mit und ohne Klick.
Und Abbildungsmaßstab 1:5 ist auch nicht toll, das können Canon und Sony besser (beste 1:4)!
Nikon baut 14 cm lang, Canon 12 cm und Sony 12,7 cm.
Mir fehlt daran nur die Möglichkeit Konverter anzuschließen.
82 mm und rund 1 Kilo Gewicht bieten Canon und Sony auch!
Und wer hat’s erfunden? Ich vermute Pentax 1.8/135 mm * war eines der ersten…
und dann kam erst Sigma.

Nikon Z9 kann jetzt auch vögeln… allerdings muss man dazu die Z9 umstellen von Tier-Erkennung auf Vogelerkennung.
Andere sind weiter und erkennen das Motiv selbstständig.

Nikon Z 5.6-6.3/180-600 mm VR ED

LICHT:
+ sehr kurzer/schneller Zoom-Bereich
+ Innen-Design das Zoom fährt nicht aus!
+ beide TC Extender könnten verwendet werden
+ gut abgedichtet
+ interner VR arbeitet mit Kamera-Stabi zusammen
+ Sehr scharf bis 550mm und auch bei 600 mm nur geringe Einbußen
+ extrem gute Balance mit Z9
+ Abbildungsmaßstab 1:4 aus 1,30m
+ Das bei weitem optisch und mechanisch beste Superstele-Zoom, dass Nikon bis heute konstruiert hat

SCHATTEN:
– abnehmbare Stativschelle – keine Rüstung – kein Arca-Swiss – Tragebefestigung nur an der Schelle
– kein fester Blendenwert, aber ⅓ Blende Lichtverlust ist zu verschmerzen
– praktisch nicht lieferbar – wird nur auf Vor-Bestellung produziert
– BildQualität allenfalls mit TC14 bei sehr gutem Licht gut

Im Vergleich:
NIKON: Im Angebot von Nikon gibt es das sehr beliebte 5.6/200-500 mm dass noch sehr gerne mit D500 oder D850 genutzt wird. Ich hatte es auch 2 Jahre, es war mir dann aber zu langsam und zu unhandlich. Das neue Z 180-600 mm ist in allen Brennweitenbereichen noch etwas schärfer und brillanter.  Auch das Z100-400 mm mit TC14 kann dem neuen Zoom nicht die Bildschärfe absprechen, es wäre die sichtbar schlechtere Wahl, schon durch den TC. Anders sieht es aus mit den Festbrennweiten, die teuren 2.8/400 mm TC und 4.0/600 mm TC zeichnen beide kontrastreicher und schärfer und haben den schnelleren AF-Motor. Auch das 4.5/400 mm mit TC14 bleibt sichtbar schärfer und knackiger! Den Unterschied zum D 5.6/500 mm PF gewinnt die Festbrennweite, allerdings nicht so deutlich. Und wer dann das 180-600 mm mit 1.4x TC kombiniert um die 800 mm zu sprengen, bekommt ein oft noch gutes Ergebnis, bleibt aber deutlich auf Abstand zum 6.3/800 mm. Also den immer wiederkehrenden Märchen, dass solche Zooms auf Niveau der Festbrennweiten für deutlich mehr Geld sind, sollte keiner mehr glauben! Das Zoom brauchen viele trotzdem, denn man ist viel variabler in der Natur, am Gehege oder beim Sportevent unterwegs. Außerdem spricht auch der Abbildungsmaßstab von 1:4 aus 1.30m für sich.
Sony hat es vorgemacht und kann auch sehr scharf, aber es gibt in der Serie viele Ausreißer, ich würde Nikon hier trotzdem den Vorzug geben weil: schwarz, besserer VR, schnellere Handhabung. Mal schauen wie bald Sony mit einer Neurechnung kommt.
Canon kann es mit dem 100-500 mm erheblich leichter. Aber der Preis dafür ist, noch ⅓ weniger Licht bei 100 mm weniger Brennweite. Zoom fährt aus und der Einsatz von Konvertern ist problematisch (nur bei mindestens 300 mm Brennweite). Tamron und Sigma sind zwar deutlich preiswerter, aber trotzdem keine echte Konkurrenz.
Alle dürften an einem Zoom 4.0/100-400 mm TC arbeiten – ein 200-400 mm halte ich heute für wenig attraktiv, ich würde auch keins mehr nutzen wollen, weder von Nikon noch von Canon.
Ich persönlich ziehe in der gleichen Gewichtsklasse das OMDS 4.5/150-400 mm allen anderen Telezooms vor (an der OM-1!).


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