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Archiv für November 2023

5. November 2023
Eisvögel – Nikon kann es jetzt endlich auch besser


Meine Taktik ist immer – nicht die Kamera entscheidet, schon gar nicht die Marke und auch nicht deren Bedienung – sondern nach Licht und Motiv: immer das Objektiv!
An einer Nikon kam ich nicht vorbei, weil kein anderer heutzutage diese Tele-Objektive aus neuester Entwicklung bietet.
Zwei volle Jahre sind vergangen, unzählige Male habe ich über den unzuverlässigen, bisweilen peinlichen, Verfolgung-Autofokus der Nikon Z9 geschimpft.
Zwei Jahre hat Sony Nikon Zeit gegeben, den Anschluß zu finden. Nur Canon hat es dank Double-CMOS Sensoren und über 1000 AF-Feldern schon nach einigen Updates mit der R5 in 2021 geschafft Sony’s Leistung zu erreichen und zeitweise sogar zu überbieten.
Jetzt hat das neueste Update endlich wenigstens der Z9 die Möglichkeit gegeben, auch weitentfernte Vogelaugen häufig sicher zu erkennen bei Bewegung auch in der Schärfe zu halten und selbst sehr schnellen Vögeln erfolgreich zu folgen (solange der Fotograf selbst folgen konnte). Auch wenn das Auge seitlich kaum zu sehen ist. Nur der Kormoran im vollen Flug tief über der Mosel bringt nur wenige scharfe Fotos – aber der ist auch wirklich schnell.
Aber bisher nur die Z9.
Die Z8 und allen anderen Kameras können es noch nicht – die Z8 wird vermutlich 2024 ein Update gekommen, alle anderen Kameras mangels Prozessor-Leistung eher nicht!
Damit wird dann meine Geduld doch noch belohnt.
Ich habe jetzt mit der Z9 eine der schnellsten Kameras der Welt mit dem besten Sucher aller Kameras unterhalb der MF GFX100II und einer hohen Auflösung. Und dazu das bei weitem beste Tele-Objektiv-Portfolio aller Hersteller. Wenn nur das Bildrauschen nicht so deutlich und nicht so grob wäre…und endlich deine Z500 erschiene…
Es wird aber nicht lange dauern, bis Sony mit einer A9III und Canon mit einer R5II wieder voraus eilen. Nur haben die nicht die noch bezahlbaren Objektive, die man zwingend braucht.
Als Einsystem-Nutzer braucht man endlose Geduld… ich hätte ja mit D500 und D850 auch ruhig 5 Jahre lang alle Sony’s, Canon’s, OMDS ziehen lassen können und wäre jetzt dann umgestiegen.
Nicht mein Ding – dafür ist mein Leben einfach zu kurz.
Müssen Sony Nutzer jetzt wechseln?
Ja, wenn sie mehr erwarten. Ja wenn jetzt nicht endlich mit der 9III ein größeres und trotzdem leichtes Kamerakonzept kommt und endlich bessere Sucher und Monitor und 8 EV Bildstabi!
Und wenn Sony nicht endlich auch 4.5/400 mm GM und 6.3/800 mm GM plus 4.5/100-400 mm TC GM bringt.
Außerdem sind die Videofunktionen in der Z9 anerkannt führend, der Klapp-Monitor wird bis auf die fehlende OLED Ausführung endlich allen Anwendungen gerecht.

Mit große Entfernung meine ich 1680 mm Bildausschnitt plus zusätzlicher Ausschnitt am Mac von gut 40% – 800 mm + 1.4x x1.5 HF!
Die Mehrheit der Fotos einer Bildserie wird scharf – aber keinesfalls jedes Bild.
Es bleibt so, je weiter ein Motiv entfernt ist, je schattiger ist, desto seltener wird es korrekt auf das Auge fokussiert.
Bildserien mit Gänsen, Kormoranen, Enten, Möwen die in der Mitte der Mosel vorbei ziehen sehen nur auf den ersten Blick weitgehend richtig fokussiert aus, am großen Monitor ist immer noch 80-90% unscharf. Es ist also in jedem Fall zu viel erwartet, das Automatik, KI, Motiverkennung jetzt jedem zu scharfen Fotos verhelfen.
Wichtig ist, das das Tier einmal richtig mit dem 3D Autofokus und Auswahl Vogel erfasst wird und die Augenerkennung anspringt, danach klappt dann auch meist die langsam Serie (bis 10BpS).
Aber manuelle Fokussierung hilft da eben auch nicht.
Doch selbst direkte Anflüge auf die Kamera klappen inzwischen bei 4.5/400 mm – so lange der Vogel kein TopSpeed fliegt wird fast jedes Foto scharf.
Hier scheitert jeder, der dank hoher und höchster Auflösung auf lange Tele-Brennweiten verzichten will. Es gelingt eben nicht mit 300 mm auf ein 800 mm zu verzichten! Und es gelingt auch nicht, große Blendenwerte und gutes Licht zu ignorieren. Nichts ist bei eindrucksvollen Fotos so wichtig, wie die Nähe zum Motiv bei bestem Licht!
Die Möwen mit 4.5/400 mm aus 10-20m Abstand sind zu 70-80% scharf auf dem Auge, wenn ich ihnen folgen kann. Selbst der Flügel vor dem Auge irritiert die Z9 jetzt nur noch sehr selten.

Bitte einmal ins erste Bild klicken und dann immer rechts für weiter, vor dem hellen Hintergrund wirken die Fotos nicht!

Dann habe ich das 6.3/800 mm mit TC14 am Limit getestet:
Zu früh gefreut, wenn ich Serien mit 15 – 20 – oder gar 30 BpS (PreCapture) mache – dann sind nur wenige Aufnahmen perfekt scharf. Immer wieder lässt sich das AF-System von einem Ästchen drüber oder daneben irritieren – im Sucher sieht alles scharf aus, aber die Fotodateien sind es nicht! Verflixt Nikon!!! Wann klappt das endlich mal in Serie, das kann doch nicht sein! Das Auge wird einwandfrei erkannt, selbst vom kleinen Eisvogel in 50m Distanz mit 1200 mm Brennweite und dann so etwas!
Hier ein paar Beweisbilder aus der letzten Woche:


Zu schnell für F:9 ohne Sonne…

EISVOGEL:
Es reicht keinesfalls sich eine Nikon Z9 plus 6.3/800 mm plus TC14 zu kaufen. Entscheidend ist, was man nicht kaufen kann (wie immer im Leben)!
1-2 Jahre Erfahrung und Übung mit Kamera und Objektiv, Konzentration ohne Ablenkung und das Wissen um die Motive, Licht, Licht, Licht, die kürzestmögliche Zeit, ein Einbeinstativ, die innere Ruhe (wer nervös wird, dem hilft auch kein Bildstabilisator) und ich mache noch etwas anders, ich tarne mich nicht wirklich, ich will vom Motiv erkannt und eine Weile akzeptiert werden.
Extreme Brennweiten können helfen, aber ohne gutes Weitsicht-Fernglas findet man die Motive nicht schnell genug. Und dann dran bleiben, aber nicht zu dicht, dem Motiv immer Luft lassen, es könnte im Bruchteil einer Sekunde die Flucht oder Jagd antreten. Ich kontrolliere die Natur nicht, ich muß mich anpassen und versuchen aus jeder Situation das beste zu machen. Das geht oft schief aber manchmal klappt es.
Die BESTE FOTOAUSRÜSTUNG der Welt besteht aus: Kenntnis, Ausdauer & Licht!
Die Technik: Nikon Z9 im Halbformat-Modus & 6.3/800 mm + TC14 =1700 mm Bildausschnitt / 1/2500 Sek/F:9/5600 ISO/-0.7/JPEG

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht

 

5. November 2023
Das Tier-Leben ist brutal

nicht mehr und nicht minder als bei uns Menschen.
Jetzt folgen schlimme Bilder, aber ich werde sie nur so los, wenn ich sie eben auch hier einmal zeige:
TECHNIK: 50m entfernt, Nikon Z9 & 6.3/800 mm + TC14
Nutria – von vielen heute als Plage gesehen, sie vermehren sich stark und fressen fast alles grüne, sorgen aber auch dafür das Seen nicht veralgen!
Sie müssen sich hierzulande gegen Gänse, Schwäne, Ratten, Enten und andere große Vögel verteidigen. Ihr Gebiss mit den 2 großen orangen Schneidezähnen sieht schlimm aus, aber sie sind Pflanzenfresser. Sie mit Brot und anderem Mist zu füttern verkürzt ihr Leben beträchtlich.


Das letzte Mal mit der Family, das letzte Mal geschwommen, das letzte Mal gefressen, das letzte Mal sich gesonnt…

So sind Hunde, die nicht erzogen und nicht unter Kontrolle sind – eine Schleppleine und Hände reichen nicht um den zum Ablassen zu bringen.
3 Minuten später wurde der tote Nuria im Mülleimer entsorgt. Ich war 50m weg.

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

2. November 2023
Canon 9/200-800 mm & 2.8/24-105 mm – Canon versucht sich weiter in Innovationen

Canon RF 2.8/24-105 mm L IS USM Z
Das ist etwas besonderes, das es in der Form noch nicht gab, auch wenn Tamron schon 2.8/28-105 mm und aktuell ein 2-2.8/35-150 mm hat.
Canon orientiert sich hier eindeutig an Filmern.
Das Geschrei von Canon-Fans ist wieder unüberhörbar, Canon ist am Besten, am Größten, als Erster… alles blabla.
Wer braucht so ein schweres Zoom-Objektiv zum Fotografieren?
Sind wir nicht alle mit 2.8/16-35 mm und 2.0-2.8/35-150 mm viel besser ausgestattet?
Wie vorhergesehen wird das Powerzoom von Pentax endlich wieder aus der Mottenkiste geholt! Aber leider nicht so genial wie es Pentax 1989 umgesetzt hat (siehe FA* 2.8/24-70 mm, FA* 2.8/80-200 mm, FA* 5.6/250-600 mm). (Pentax hat die Schärfe mit dem automatischen Zoom in wählbaren Geschwindigkeiten gehalten und es konnte das Motiv immer in der gleichen Größe nachführen und andere Tricks)
Hier es ist wie schon beim EFs 3.5-5.6/18-135 mm nur ein PZ Adapter, der außen angesetzt wird und das Objektiv noch einmal größer und schwerer macht.
Es ist ein Video-Zoom!
Für Fotos sehe ich für mich, genau wie beim 4/10-20 mm, 2/28-70 mm, 2.8/70-200mm ohne TC, 2.8/100-300 mm keinerlei Wert.
Also Canon rudert da für mich ganz schön im Abseits.
Ein schweres 2.8/24-105 mm ist da auch nichts was ich mitschleppen wollte. Das 4/24-105 mm RF ist schon selten wirklich überzeugend.
Gefreut hätte mich das notwendige 2.0/70-140 mm, da habe ich kein Problem mit „Übergewicht“. Dazu endlich ein 2.8/50-200 mm für TCs und ein 4/50-300 mm.
Das 2.8/100-300 mm ist schwer und unhandlich. Es kam viel zu spät nach Sigma und Nikon und ist leicht durch 2.8/70-200 mm mit kleinem Ausschnitt zu ersetzen.

Licht:
+ endlich ein lichtstärkeres Zoom bis 105 mm
+ Innenfokus-Konstruktion
+ L-Konstruktion
+ 45cm Naheinstellgrenze ab Sensorebene 1:3,4
+ 55 Stufen IS 

+ Spritzwasserschutz
+ 11 Blendenlamellen
+ echter Blendenring aber nur ohne Klick und nur bei kommenden Kameras auch für Fotos

+ schneller Ring-USM

SCHATTEN:
– 1330g schwer
– keine L-Konstruktion

– kein echter Fokus-Ring zum sofortigen Eingreifen!
– Stativgriff nicht abnehmbar
– bei 82mm Durchmesser
– keine TCs absetzbar

– 9cm dick und 20cm lang

 

Dritter im Bunde ist das:
Canon RFs 4.5-6.3/10-18 mm IS STM

Es ist für R7 und R10 Kameras gedacht, zeichnet nur den kleinen Bildkreis. Es ist ein versenktes Design, dass nach aufsetzen immer erst ausgefahren werden muß!
Nur 150g und ein Abbildungsmaßstab aus kürzester Distanz (2-3 cm) zur Frontlinse von 1:2 werden hier realisiert.
Nur ein Preis von 400€ für Blende f:6.3 sind dann wieder kein seriöses Angebot!
Ich denke, dann verwende ich letztlich doch lieber mein Smartphone, das erlaubt auch 13-56 mm bei f:1,8-2.2 und den Nahabstand sowieso.
Die R7 taugt allenfalls einigermaßen als Telekonverter. Warum sollte man sich mit so bescheidenen Sensor an WW oder Portraits heran wagen, wenn es günstig eine R8 gibt?
Ich habe sie nur für Macro und Tele-Objektive, also 2.8/100 mm, 100-400 mm und 100-500 mm.
So ein „kollabierendes“ Objektiv-Design ist ohnehin mehr Schmerz als Freude.
Da kann ich mit einer OM-1 in der Hand oder wenn ich eine Fuji ausprobiere, nur milde Lächeln oder mich veralbert fühlen.

 

Canon, wo willst du hin?
Frage ich mich wirklich.
Canon hat inzwischen 39 Objektive für das RF-Bajonett. Nichts mehr neues für EF-Bajonett und den großen Fehler mit der M-Baureihe und das EF-s Bajonett endlich zugunsten eines Bajonettes mit RFs, stillgelegt.
Die EOS M-Baureihe, die erste ohne Spiegel ist damit Geschichte!
Da werden horrende Preise gefordert, die dann 1 Jahr später durch verrückte CashBackAktionen teilweise wieder kassiert werden (zwischendurch wird die UVP erhöht) und die Marke wagt sich in immer mehr extreme Lichtstärken, sowohl beim 2.0/28-70 mm als auch jetzt beim 2.8/24-105 mm und auf der anderen Seite an 8.0/100-400 mm; 7.1/100-500 mm; 9.0/200-800 mm und 11/600 mm wie 11/800 mm.
Bisher hat Canon aber erst einen Stacked-Sensor in der R3 und hoffentlich kommt der dann auch in R5II und R1, aber alle anderen Kameras sind mit Rolling Shutter belastet.
Bei den Objektiven hat Canon verheißungsvoll begonnen: 4.0/14-35 mm, sehr leichtes 2.8/70-200 mm, sehr gutes 7.1/100-500 mm, spannendes Macro-Tele 8.0/100-400 mm, 1.8/24 mm Macro, 1.8/35 mm Macro, 1.2/50 mm, 1.2/85 mm und dann auch zur Konkurrenz aufgeschlossen mit 2.8/100-300 mm, 1.8/135 mm; 2.8/400 mm, 4.0/600 mm und dann kommt nur noch teure, keine Luft!
Gigantisch verteuerte 5.6/800 mm, 5.6/1200 mm, 2.8/100-300 mm die einem jeden Spaß versauern sollen und jetzt diese drei. Für mich gab es seit gut 2 Jahren kein Canon Objektiv mehr, das ich kaufen möchte oder das mich irgendwie fotografisch weiterbringen könnte!
Allerdings ist Nikon bei den Teles unschlagbar und schwächelt dafür bei WW- und Normal-Objektiven und Sony hat sich in vielen neuen Zoom versucht und vernachlässigt Tele- und Makro-Konstruktionen.
Von Leica und Panasonic kommt nicht viel spannendes.
Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass wir alle von einer R5II kalt erwischt und weitgehend enttäuscht werden – dann wenn Canon anders als Nikon agiert und dem schärfsten Rivalen Sony Paroli zur 7RV bieten will – also >60MP und kein Stacked-Sensor! Diese Gerüchte verdichten sich derzeit!
Denn, vergessen wir nicht, Canon hat erst mühsam einen 24 MP Stacked-Sensor entwickelt und könnte diese schnellen Hochleistung-Bauteile den R3 und R1 Kameras jenseits 6000€ vorbehalten. Das wäre sehr typisch für Canon.
Dann, wenn die R5II sichtbaren RollingShutter zeigt und für schnelle Serien und Korrekturen an der Kamera zu langsam wird (wie bei der R5 und R7 bisher) ist sie für mich völlig uninteressant, egal was sie sonst bietet.
Dann müßte ich auf eine R3 II warten, die dann auch nur mit 33-35MP kommt – denn eine R1 wird so teuer, dass sie für mich beim Preis inakzeptabel wird.
Also ich fürchte das schlimmste, bin aber zum Glück bei OMDS und Nikon bestens mit Stacked-Technik ausgerüstet und werde mich Richtung GFX100II für künftige Projekte orientieren.
Canon und Sony mögen die Platzhirsche sein, aber sie haben aktuell keine wirklich spannenden Kameras! Und Auch Sony könnte nicht auf uns hören und die A9III weiterhin im Minigehäuse weiter führen.
Nächste Woche melde ich mich mit Gedanken zur Sony Alpha 9III und dem neuen 2.8/300 mm und dann könnte das technisch wenig innovative Jahr 2023 sich langsam ausschleichen…

Canon RF 6.3-9.0/200-800 mm IS USM
Bei dem angepeilten Verkaufspreis von 2500€ ist es keine L-Konstruktion, aber es wurde auch kein DO-Element verwendet. Es hat einen hochwirksamen Bildstabilisator und immerhin einen Nano-USM Antrieb.
Das klingt bei der Lichtstärke wenig verheißungsvoll, bietet aber dafür mehr Tele-Zoom als alle anderen Objektiv-Anbieter – zoomen bis 800 mm!
Ich könnte jetzt gleich in den Ring werfen, OMDS mit seinem 4.5/150-400 mm kann das auch – 4x so lichtstark bei gleichem Gesamtgewicht von rund 2 Kilo. Allerdings bietet ja Canon auch die Option sein neues Telezoom an der R7 als 9/320-1280 mm bei 32 MP zu nutzen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass mit der R7 bei spätestens 3200 ISO die Freude am rauscharmen Bild verblasst, während ich meine OM-1 oft bis 6400 ISO nutzen kann. Allerdings kostet es bei OM Systems auch 7500€ und bei Canon nur 2500€!
Zur Lichtstärke: Von 300-400 mm = F:7.1 – von 500-600 mm = F:8.0 und bei 700-800 mm dann F:9.0
Blendenöffnung:
Ich gebe zu bedenken, wenn sich ein Tier oder Vogel oder sonst ein Motiv im Schatten sitzt, wie gestern das Rotkelchen um 9.45 Uhr an meinem Balkon, dann sinn meine Belichtungsdaten 1/1000 sec bei f:7.1 und 12.800 ISO an der R7! Ja es wäre schön das Motiv noch dichter und detaillierter zu zeigen, aber f:9 bei 800 mm führt selbst wenn ich die Zeit auf 1/500 sec senke nicht zu einem richtig guten Bild!
Ganz anders ist es wenn bei gutem Sonnenschein die Vögel am Himmel kreisen oder Tiere in der Sonne sitzen, dann fotografiere ich auch gerne mal mit dem 11/800 mm.
Am Ende sind immer die kurzen Belichtungszeiten entscheidend und die sind praktisch nicht erreichbar mit einer Lichtstärke von f:6.3 und weniger. Da nützen mir auch Entrauschung und höchste Push-Empfindlichkeiten nicht wesentlich. Ich fotografiere Tiere selten unter 1/1000 Sekunde und oft brauche ich 1/3000 Sekunde (z.B. beim Abflug, oder bei Aktion). Deshalb nutze ich mein Olympus 4.5/150-400 mm so häufig erfolgreich und wenn ich näher heran kommen kann, auch immer das 2.8/40-150 mm oder eben ein 2.8/70-200 mm und 2.8/400 mm.
Das Canon RF 11/800 mm DO habe ich zähneknirschend akzeptiert, aber hauptsächlich weil es so leicht ist und mir damit das Verfolgen von Tieren häufig gelingt. Dieses Canon RF 200-800 mm ist lang, 2 Kilo schwer, hat einen Auszug und ist wohl nicht mehr so leicht und einfach zu händeln. Es ist immer schön auch ein Zoom dabei zu haben, aber wenn ich weiß, ich möchte den Eisvogel, Rotkelchen, Zaunkönige und andere scheue Motive ablichten, dann nehme ich gleich eine 800 mm Festbrennweite (6.3/800 mm) mit und brauche kein Zoom, das ich ohnehin nur bei 800 mm nutzen würde.
Konkurrent:
Das RF 9.0/200-800 mm ist offensichtlich als Konkurrent für das Fujifilm 8.0/150-600 mm und eben das Olympus 4.5/150-400 mm gedacht. Und es reicht gar an einer R7 bis zum Ausschnitt bei 1280 mm, was Fuji (900 mm) und Olympus mFT (800 mm) nicht leisten können. Wobei an der OM-1 eben auch 5.6/1000 mm Ausschnitt und sogar 2000 mm Ausschnitt bei sehr guter Qualität bei gutem Licht verfügbar sind!

Voll gezoomt erhalten wir ein sehr langes Objektiv! Und hier fehlt ja noch die 9 cm lange ET-101 Sonnenblende vom 11/800 mm, die diesmal endlich mitgeliefert wird! Somit wird das gesamte Super-Tele-Zoom gut 50 cm lang! (schwierig im Tarnzelt und auch erschreckend für Wild)

 

Ich will das nicht vorverurteilen, denn selbst mit dem 11/800 mm DO IS lässt sich bei gutem Licht sehr gut aus freier Hand fotografieren und es ist weit besser und schärfer als sein Ruf.
Also warten wir ab, wie nützlich es wird. Es ist sicherlich eher für Safaris in Indien, Arktis, Afrika und Südamerika gedacht als für Vogelfotografie in unseren Breitengraden.
Mich ärgern ein paar Dinge: Ich kann den blöden Griff nicht entfernen (kann ich bei OMDS auch nicht), manuelles Fokussieren und Eingreifen stelle ich mir schwierig vor und es wird noch länger bei 500-800 mm.
Rein von den Daten schlägt es jedes andere Vollformat-Tele-Zoom. Ich fürchte aber, das man es besser nur bis f:8 bei 600 mm einsetzt und dann ist man mit einem 7.1/100-500 mm dicht dran und viel kompakter und leichter unterwegs.
Diese neuen extremen Tele-Objektive mit 800 mm Brennweite und bis zu 2000mm vergleichbarem Bildausschnitt sind weniger eineBereicherung für die Wildtier-Fotografie, denn vielmehr eine Bedrohung eben dieser letzten wilden Tiere. Immer mehr unbedarfte Trottel ohne Naturkenntnisse stellen jetzt den letzten Tieren überall nach!
Alles hat zwei Seiten!

Mal abwarten wie bald Sony und auch Nikon darauf reagieren! Oder Tamron könnte ja auch ein 200-800 mm bringen.
Mein Tipp für Canon Super-Tele-Fotografie: (ungeachtet der Praxis-Ergebnisse für das 200-800 mm!)
Besser das 100-500 mm mit der R7 und R8 kaufen und vielleicht auf eine schnelle R5II hoffen als dieses 200-800 mm Tele-Zoom. Wer noch mehr braucht kauft sich den sehr guten TC14 Konverter dazu, auch wenn das nervig ist, weil das 100-500 mm nicht mehr komplett zurückgezoomt werden kann und immer lang bleibt – das ergibt ein: 10/220-1120 mm mit schnellerem AF und besserem Gehäuse bei weniger Gewicht (1600g!).
Das 11/800 mm mit nur 1280g lohnt sich auch weiterhin bei gutem Licht! Leichter und schneller kann man mit keinem Super-Tele sein!

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht