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Kategorie ‘News-Blitzlicht’

6. September 2023
Tier-Beobachtung: Fernglas 2023

High-End Premium-REFERENZ-Klasse Swarovski NL Pure – in Qualität und Preis unerreicht, gibt es gute Alternativen?

Ich bin ja kein Fan von dunkelgrün und glaube auch nicht genug an seine Tarnwirkung, deshalb würde ich mich nie als Jäger zu erkennen geben und sicher das Burns-Orange bevorzugen!
Kürzlich durfte ich am See die Tierwelt durch ein Swarovski NL Pure 8×42 sehen, das war wie ein paar neue Augen – so hell, so groß, so weit, so scharf, so schön und so schnell im Fokus, das hat mich sprachlos gemacht. Und dann fängt mein Interesse erst richtig an und ich durchsuche und lese alles. Wenn der Preis nicht wäre, hätte ich es sofort blind gekauft.
Dazu kommt aber auch, ich will braun und sollte ich noch einmal ein anderes wollen und dieses verkaufen, dann wird das wenn nur mit größeren Verlusten (aufgrund der Farbe) möglich sein. Daher wäre schwarz, wie Olympus, Zeiss und Nikon ihre Gläser armieren in jedem Fall neutraler. Das irgendein Tier vor schwarzen oder auch braunen Ferngläsern mehr Furcht hat, sie schneller entdeckt als dunkelgrüne – das wage ich sehr stark anzuzweifeln!

Fernglas:
Seit Jahren suche ich eine Steigerung meines sehr guten und modernen Olympus Dachkant Fernglases.
Olympus PRO 10×42 – 370€
665g schwer; 14 cm lang; 13 cm breit und 5,3 cm tief; Scharfeinstellung ab 1,5 Meter;
Sehfeld: 108 m; Dämmerungszahl: 20,5; (seit 2019-01 erhältlich)

Meine Erfahrungen beschränken sich bisher auf ein altes 60er Jahre Glas von Opa, einige Nikon Gläser von Papa, meinem ersten Steiner Glas, einem kompakten Olympus Glas und zuletzt dem 10×32 Olympus. Ich habe oft für Leser und Freunde die Gläser von Canon mit IS-Bildstabilisierung und Leica bestellt. Beides hatte für mich immer weit schwächer im Bild als mein kompakteres, leichteres 10×42 Olympus.
Steiner, Pentax, Canon, Minox, Eschenbach scheiden für mich gleich aus, weil ich mich verbessern will – vor allem im Bezug auf das Sehfeld ohne wesentlich schwerer zu werden!
Auch Leica und Zeiss konnten mich bisher nicht überzeugen – Swarovski ist denen so weit enteilt, aber leider auch im Preis. Neben Olympus sollte man immer Nikon im Blick haben, die Auswahl ist riesig und die sind technisch oft ihrer Zeit voraus. Nikon hat knapp 50 Ferngläser im Sortiment und es würde mich wundern, wenn Nikon da selbst noch durchblickt, jeweils 3-4 Stück sind sich sehr ähnlich. Es war sehr mühsam da etwas spannendes heraus zu filtern. Sie bringen manche Neukonstruktion (wie z.B. großes Sehfeld) oft 10 Jahre früher als alle anderen.
Bis sich dann die Luxusanbieter Zeiss, Leica und Swarovski sich den neuen technischen Möglichkeiten mal anpassen. Für Leica gibt es abgesehen vom roten Punkt, kaum einen technischen oder haitischen Grund warum diese gleich gut sein sollten.
Also das Sehfeld meines Olympus mag lange beeindrucken, es ist jedoch nur 108m – Swarovski bietet 133m im vergleichbaren Glas und Nikon hat so gar 145m wenn man auf 8x Vergrößerung geht und bei bei seinem Pocket 8×25 auch 143m – für nur rund 100€!
Um ein Motiv schnell zu finden und von seiner Umgebung zu lösen, ist das ein enormer Vorteil. Natürlich spielt dabei die Vergrößerung eine wichtige Rolle. Gläser wie 14x; 12x; 10x sind einem 8x immer unterlegen und zum schnellen Auffinden und verwicklungsfrei sehen, immer unterlegen.
Gerne wird behauptet, dass die meisten Gläser mit 8x auswählen, weil sie 10x schon nicht mehr länger ruhig halten können. Das stimmt nur teilweise – denn das Eigengewicht des Fernglases spiet dabei eine wesentliche Rolle. Ein 650g schweres Glas halten sie schon ruhiger als ein 1 Kilo Brummer, aber ein 300g leichtes Pockenfernglas ist am schwersten ruhig zu halten – es ist zu leicht. Da ist es besser ein 8×25 zu kaufen.
Der zweite Punkt, der mich (der immer nach der bestmöglichen Technik, dem besten Kompromiss sucht) stört, der Feintrieb zum fokussieren braucht 3 volle 360° Umdrehungen um von 1,5m auf unendlich zu kommen. Klar das macht man fast nie, aber logischerweise braucht es auch viel mehr Drehung, als bei anderen Anbietern um schnell ein Motiv zu suchen.
Zeiss wirbt damit, nur 1,6 bis 1,8 butterweiche Umdrehungen von Nah bis Fern zu brauchen. Das ist ein gewaltiger Komfortnutzen.
Swarovski und Zeiss werben damit bis zu 91 und sogar 92% Lichttransmission zu erreichen – hier macht jeder Prozentpunkt je nach Licht und Motiv einen Unterschied. Auch das Sehfeld für Brillenträge ist beim NL Pure besonders gut gelungen.Es ist ein Unterschied wie ein 50er Röhren-TV gegen ein 65″ OLED-TV.
Sicherlich kommt es auch stark auf das Anlassgefühl, die Scharfstellung und die Baugröße an – man muß sie letztlich alle anfassen. Für mich ist ein 10×42 ideal, auch wenn mit ein 8×42 ein wirklich großes Sehfeld bietet und ein 10×32 leichter konstruiert werden kann. Die Jagdgläser mit Lichtstärke 56 finde ich unterwegs zu groß und zu schwer und alles unter Lichtstärke 32 ist dann öfter frustrierend, wenn man bewölkten Himmel hat. Leica hat aus meinen Vergleichen das Zepter noch nicht wieder in der Hand und rangiert eher an dritter, vierter Stelle, ein roter Punkt alleine hilft da auch nicht – andere sind viel innovativer.

Doch schaut selbst, anhand der aus meiner Sicht wichtigsten Daten:

Und jetzt den großen Sprung zum Swarovski NL Pure 10×32 – 2850€?
Die Form ist zunächst ungewohnt, aber man merkt auch sogleich, dass sich kein anderes Fernglas so einwandfrei mit der Hand verbindet.  Bedienelemente liegen genau da, wo sie hingehören, der Feintrieb läuft butterweich, 1,6 Umdrehungen von Unendlich in den Nahbereich, schnell und extrem präzise. Das kenne ich von keinem anderen Glas!
Swarovski NL Pure 10×32 – Braun oder Grün – 2450€
640g schwer
, 14,5 cm lang, 13 cm breit und 6,5 cm tief, Scharfeinstellung ab 2 Meter,
Sehfeld: 132 m, Dämmerungszahl: 17,9;  (seit 2021-04 erhältlich)
*Swarovski NL Pure 8×32 – Braun oder Grün – 2400€*
640g schwer
, 14,4 cm lang, 13 cm breit und 6,5 cm tief, Scharfeinstellung ab 2 Meter,
Sehfeld: 150 m, Dämmerungszahl: 16;  (seit 2021-04 erhältlich)
Swarovski EL Range  10×32 – Grün – 3050€ (Entfernungsmesser & GPS)
680g schwer
, 14,3 cm lang, 13 cm breit und 6,9 cm tief, Scharfeinstellung ab 5 Meter,
Sehfeld: 110 m, Dämmerungszahl: 17,9;  (seit 2023-10 erhältlich)
Swarovski EL Range  8×32 – Grün – 2950€ (Entfernungsmesser & GPS)
685g schwer
, 14,3 cm lang, 13 cm breit und 6,9 cm tief, Scharfeinstellung ab 5 Meter,
Sehfeld: 135 m, Dämmerungszahl: 17,9;  (seit 2023-10 erhältlich)
Swarovski NL Pure 10×42 nur Grün – 3000€
850g schwer, 15,8 cm lang, 13 cm breit und 7,1 cm tief, Scharfeinstellung ab 2 Meter,
Sehfeld: 133 m, Dämmerungszahl: 20,5; (seit 2021-04 erhältlich)

Zeiss SF Victory 10×42 nur Schwarz – 2400€
790g schwer, 17,3 cm lang, 12,5 cm breit und 6,5 cm tief, Scharfeinstellung ab 1,5 Meter,
Sehfeld: 120 m, Dämmerungszahl: 20,5; (seit 2022-04 erhältlich)
Zeiss SFL 10×40 nur Schwarz – 1650€
640g schwer, 14,4 cm lang, 13 cm breit und 6,5 cm tief, Scharfeinstellung ab 1,5 Meter,
Sehfeld: 115 m, Dämmerungszahl: 20; (seit 2022-04 erhältlich)

Leica Noctivid 10×42 – 2200€
860g schwer, 15 cm lang, 12.4 cm breit und 5,9 cm tief, Scharfeinstellung ab 1,8 Meter,
Sehfeld: 112 m, Dämmerungszahl: 20,5; (seit 2020-09 erhältlich)

Nikon Monarch HG ED 10×42 – 960€
680g schwer; 14,5 cm lang; 13 cm breit und 5,6 cm tief; Scharfeinstellung ab 2 Meter;
Sehfeld: 121 m; Dämmerungszahl:20,5 ; (seit 2021-10 erhältlich)
Nikon Monarch M7 ED 10×42 – 430€
680g schwer; 14,2 cm lang; 13 cm breit und 5,7 cm tief; Scharfeinstellung ab 2,5 Meter;
Sehfeld: 121 m; Dämmerungszahl: 28; (seit 2019-01 erhältlich)
*Nikon Monarch M7 ED 8×30 – 310€* Sehr gut und noch günstig!
470g schwer; 12,5 cm lang; 12 cm breit und 4,8 cm tief; Scharfeinstellung ab 2 Meter;
Sehfeld: 144 m; Dämmerungszahl: 28; (seit 2021-10 erhältlich)
Nikon Monarch HG ED 10×30 – 780€
450g schwer; 14,2 cm lang; 13 cm breit und 5,7 cm tief; Scharfeinstellung ab 2 Meter;
Sehfeld: 121 m; Dämmerungszahl: 17,3; (seit 2019-01 erhältlich)
Nikon Monarch HG ED 8×42 – 730€
670g schwer; 14,5 cm lang; 13 cm breit und 5,7 cm tief; Scharfeinstellung ab 2 Meter;
Sehfeld: 145 m; Dämmerungszahl: 17,3; (seit 2019-01 erhältlich)
Nikon Monarch HG ED 8×30 – 650€
450g schwer; 12,6 cm lang; 12 cm breit und 4,7 cm tief; Scharfeinstellung ab 2 Meter;
Sehfeld: 145 m; Dämmerungszahl: 17,3; (seit 2019-01 erhältlich)
*Nikon Monarch M7 ED 8×30 – 310€*
470g schwer; 12,5 cm lang; 12 cm breit und 4,8 cm tief; Scharfeinstellung ab 2 Meter;
Sehfeld: 145 m; Dämmerungszahl: 15,5; (seit 2021-10 erhältlich)

Nikon Prostaff P7 10×42 – 180€
600g schwer; 13 cm lang, 15 cm breit und 5,5 cm tief, Scharfeinstellung ab 3 Meter,
Sehfeld: 122 m; Dämmerungszahl: 20,5; (seit 2019 erhältlich)
*Nikon Prostaff P7 8×30 – 180€* Mein Preistipp!
485g
schwer; 13 cm lang, 15 cm breit und 5,5 cm tief, Scharfeinstellung ab 2,5 Meter,
Sehfeld: 152 m; 
Dämmerungszahl: 20,5; (seit 2019 erhältlich)
Nikon Prostaff P3 10×42 – 370€

585g schwer; 15 cm lang; 13 cm breit und 5,4 cm tief; Scharfeinstellung ab 2,5 Meter;
Sehfeld: 122 m; Dämmerungszahl: 20,5; (seit 2019 erhältlich)

Kowa BDII 10×40 XD nur Grün – 410€
645g schwer, 13,9 cm lang, 12,8 cm breit und 5,3 cm tief, Scharfeinstellung ab 1,8 Meter,
Sehfeld: 126 m, Dämmerungszahl: 20,5; (seit 2019-10 erhältlich)

Kahles Helia 10×42 nur Braun – 1100€
770g schwer, 15 cm lang, 13 cm breit und 5 cm tief, Scharfeinstellung ab 2 Meter,
Sehfeld: 114 m, Dämmerungszahl: 20,5; Lichtstärke 10,24 (seit 2019-04 erhältlich)

Auch bei Nikon kostet ED-Glas das doppelte.
Ich habe Monarch 8×32 ED (300€) mit Prostaff P7 8×32 (140€) vergleichen, das ED ist sicherlich nicht doppelt so scharf, aber auf die Weite doch schärfer als das P7.
Mir persönlich ist der Gewinn an Weite inzwischen wichtiger als die Vergrößerung, erst recht wenn es dadurch noch mal 200g schwerer wird. Das große Sehfeld beschert mir immer einen großen Überblick, was vor allem bei Tieren in Bewegung nicht unterschätzt werden sollte. So findet man die Tiere auch schneller.Das Prostaff ist schon sehr gut und kontrastreicher als die bewährten Swarovski EL 8,5×42 – das habe ich mir in verschiedenen Lichtsituationen angeschaut. Also das EL wäre mir heute im Vergleich nicht mehr gut genug, zumal sein Sehfeld deutlich kleiner ist.
Wer dann bereit ist noch einmal das Doppelte für ein Nikon HG auszugeben, wird vielleicht enttäuscht, denn es ist deutlich schwerer und unhandlicher. Und es ist noch schwerer wirklich auch Unterschiede zum M7 auch zu sehen.

Ich begegne vielen Menschen, die nur ein 8x Fernglas verwenden und mit 10x bereits zu viel verwackeln. Mir geht das zum Glück nicht so, ich kann auch länger durch ein 10x Glas schauen und würde mir sogar ein 15x wünschen – idealerweise mit IS.
Doch was Canon, Nikon, Fuji und andere da anbieten ist schwer, klobig und optisch nicht vergleichbar.
Ich habe noch keine Kaufentscheidung getroffen.
Swarovski macht es mir sehr schwer, ich habe eine Abneigung gegen dunkelgrüne Armierung und 850g darf es auch nicht wiegen. Und 2450€ für ein größeres Sehfeld und ein noch brillanteres Bild bezahlen, das ist schon heftig. Wir kaufen zwar ein Fernglas noch für eine kleine Ewigkeit, aber auch da sind Geräte mit elektronischem Monitor auf dem Vormarsch, trotzdem sehe ich nicht, dass sich ein besonders gutes Glas und seine Dreidimensionalität so bald ersetzen lässt. Das Kowa wäre eine Steigerung bei vergleichbarem Gewicht, aber das muß ich mir erst genau ansehen. Ausserhalb der Naturfototage in Lünen und Fürst ist ja ein Vergleich praktisch kaum noch möglich.
Wenn ich es richtig recherchiert habe, waren Nikon und Olympus Vorreiter mit kompakten, besonders guten Ferngläsern und Swarovski hat sich jetzt wieder vor Leica und Zeiss platziert.
Es gibt auch noch Pocket-Ferngläser, die oft mit 10×25 auch kein schlechtes Bild abliefern, sie sind allerdings mit knapp 1000€ in der gehobenen Qualität auch kein Schnäppchen. Und da kommt es noch mehr auf das Handling an und wie es sich zusammen faltet. Nicht ganz umsonst sind hier Zeiss und Nikon sehr beliebt.

Nikon Sportstar EX 10×25 – 110€
280g schwer; 11,4 cm lang; 10 cm breit; Scharfeinstellung ab 3,5 Meter;
Sehfeld: 113 m; Dämmerungszahl: 15,8
*Nikon Sportstar EX 8×25 – 100€* Mein Preistipp!
280g schwer; 11,4 cm lang; 10 cm breit ; Scharfeinstellung ab 2,5 Meter;
Sehfeld: 143 m; Dämmerungszahl: 14
Zeiss Victory Pocket 10×25 – 800€
290g schwer; 11,4 cm lang; 10 cm breit; Scharfeinstellung ab 3,5 Meter;
Sehfeld: 105 m; Dämmerungszahl: 15,8
Zeiss Victory Pocket 8×25 – 760€
290g schwer; 10 cm lang; 11 cm breit ; Scharfeinstellung ab 1,9 Meter;
Sehfeld: 130 m; Dämmerungszahl: 14
Swarovski CL Pocket 10×25 – 800€
350g schwer; 11 cm lang; 10 cm breit; Scharfeinstellung ab 2,5 Meter;
Sehfeld: 98 m; Dämmerungszahl: 15,8
Swarovski CL Pocket 8×25 – 760€
290g schwer; 10 cm lang; 11 cm breit ; Scharfeinstellung ab 2,5 Meter;
Sehfeld: 119 m; Dämmerungszahl: 14
Kowa SV II  10×25 – 115€
260g schwer; 11 cm lang; 10 cm breit; Scharfeinstellung ab 1,5 Meter;
Sehfeld: 114 m; Dämmerungszahl: 15,8
Kowa BD 8×25 – 250€
320g schwer; 11 cm lang; 11 cm breit ; Scharfeinstellung ab 1,8 Meter;
Sehfeld: 110 m; Dämmerungszahl: 14

Das Nikon Sportstar EX 8×25 für knapp 100€ ist sehr preiswert, liefert hohen Kontrast und Schärfe.
Aber mich hat gleich gestört, dass sie die Okularhülsen zum schätz gegen Seitenlicht immer verdrehen und nirgendwo richtig fest arretieren – das nervt!
Auch ist es schon so kurz und leicht, das es nicht gut und sicher lange zu halten ist. Aber wer ein sehr kompaktes Fernglas sucht, kann hier sonst nicht viel falsch machen!

Mit welchen Fernglas arbeitet ihr, was begeistert euch besonders?

 


Zu dem günstigen Preis von 310€ werde ich das Nikon Monarch M7 8×30 ausprobieren. 144m Sehfeld sind grandios, 470g ist deutlich leichter, es ist kompakter, jetzt bin ich auf den Feintrieb gespannt.
Auch der Feintrieb gelingt deutlich schneller als beim Olympus, wenn auch zu Anfang etwas schwergängiger.

8×30 Fernglas unter 500g und 500€:
Die Unterschiede zwischen Nikon Monarch M7 mit ED-Glas und Nikon Sportstar P7 OHNE ED:
Das neuere M7 hat eine etwas hochwertige Tasche mit Gürtelschlaufe und Riemen. Es hat 2 festsitzende Klappen für die Gläser und eine durchgehende für die Okulare. Mit Befestigung am Gurt.
Nimmt man beide in die Hand, fällt sofort auf, das M7 ist viel schlanker und auch etwas kürzer.
Das P7 wirkt bulliger, aber dennoch sehr gut griffig. Beim Gewicht sind beide pari.
Das P7 braucht länger um zu fokussieren, aber seine Okularhülen lassen sich schneller und besser arretierter auf die jeweiligen Augenanpasser, während diese beim M7 einfach etwas zu locker sitzen. Kleinigkeiten, aber im wöchentlichen Gebrauch stört es eben doch.
Ich habe die beiden Gläser und mein Olympus vielen Menschen in die Hand gedrückt. Ergebnis war erstaunlicherweise, das das preiswerteste P7 die allermeisten Menschen am besten überzeugt hat – beim Seheindruck. Auch mir fällt auf den ersten und zweiten Blick kein visueller Unterschied bei unterschiedlichsten Lichtbedingungen auf – also maximal 180€ sollten für die allermeisten Abenteurer ausreichen um Motive schnell zu finden und zu erkennen.
Doch bei sehr genauer Betrachtung, scheint das ED-Glas Mz Monarch in einigen Lichtsituationen mehr Schärfe und weniger CA zu zeigen. Es ist nur nicht so gravierend dass es den fast doppelten Neupreis rechtfertigt. Mein Olympusglas ist trotz höherer Lichtstärke und mehr Vergrößerung (10×42) etwas blasser, findet Motive nicht so schnell, ist aber auch relativ CA frei.
Es war eine schwere Entscheidung, wer hat schon gut 130€ zu verschenken, aber am Ende haben mich Komfort, Handling und CA freie Schärfe doch etwas mehr überzeugt.

 

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3. September 2023
Tele-Limit – Versuche mit 100-500 mm & 11/800 mm plus Konverter

Großtrappen – Canon R5 & Canon 11/800 mm plus RF1.4x = 1120mm x1.6 = 1800 mm vergleichbare Brennweite

Es ist bestimmt aufregend mit 1120 mm, 1800 mm (x1.6x Kameraintern) oder gar jenseits 2500 mm zu fotografieren.
Das Menschen Teleobjektive völlig falsch einschätzen, kennen wir sicher alle. Ferngläser zeigen meistens Bildausschnitte von rund 500 mm Brennweite (10x), erst Spektive und astronomische Geräte zeigen dann Vergrößerungen ab 2000, 3000 mm und mehr Brennweite.
Auch einem 2.8/400 mm schreibt der normale Betrachter entweder erstaunliche oder stark beängstigende Fähigkeiten zu – er irrt, wenn ich die Sonnenblende abschraube und auf die Lichtstärke verweise, bleibt kein Tele-Monster mehr übrig. Trotzdem gerate ich mit 2.8/400 mm immer häufiger in Verdacht, vom noch längeren 4.0/600 mm oder gar 6.3/800 mm ganz zu schweigen. Nur ein Canon 11/800 mm oder Olympus 4.5/150-400 mm wirken zum Glück weit weniger bedrohlich und fallen oft auch nicht so auf. Dazu trägt auch eine schwarzgraue Außenhaut einiges bei.
Ich hatte kurze Tests mit 2x RF Konverter gemacht – das stellt mich in den allermeisten Lichtsituationen nicht mehr zufrieden – auf weite Entfernungen bleibt der 1.4x Konverter an modernsten Tele-Objektiven weiterhin das höchste der Gefühle und selbst der führt nicht selten – je nach Licht – und Verwacklung – zu Pixelmatsch.
Je nach Licht und Luftverschmutzung ist es sehr schwer die Fokussierung im Sucher zu beurteilen und vor der Belichtung auf dem Monitor noch einmal schwerer, bis unmöglich.
Bisher lassen sich die beiden teuren RF Konverter leider nur sinnvoll mit 11/800 mm – 11/600 mm – 7.1/100-500 mm – 8.0/100-400 mm verwenden. Jedesmal resultiert daraus Blende f:11-16. Früher hätten wir keinen Gedanken daran verschwendet mit solchen Blenden bei den Brennweiten zu fotografieren. Allenfalls einige Könner blendeten ihre Super-Tele auf dem stabilen Stativ auf diese Werte ab (Art Wolfe).
Heute werden mit der R5 die Ergebnisse aus freier Hand bei kurzen Zeiten mindestens genauso scharf, wenn nicht gar schärfer (je nach Zeit) als vom Stativ. Zumindest bei mir, wobei dazu einiges an Erfahrung und optimierter Handhabung gehört.
Die erreichbare Schärfe hängt dank der effektiven Bildstabilisierung fast ausschließlich vom Fotografen und den Licht- wie Luft-Bedingungen ab!
Wer sagt, das 11/800 mm kann gar keine scharfen Aufnahmen, wie die älteren 4.0/600 mm oder 5.6/800 mm liefern – redet unerfahrenen Unsinn. Nur hatten wir diese Objektive immer auf schweren Stativen mit schweren Köpfen, haben mit Selbst- oder Fernauslöser ausgelöst und den Atem angehalten, mit Sandsack beschwert und ein Gewicht unten ans Stativ gehängt.
Auch aus der Hand oder vom Einbeinstativ ist eine gute Konzentration und das Wissen, was man da tut und Erfahrung notwendig – aber Schärfe und Auflösung werden geliefert.
An diesen Fotos der Großtrappen können Sie jedoch auch sehen, das große Entfernungen ein gewaltiges Problem sind. Dabei kommen ganz andere Fotos heraus als bei einem kleinen Motiv aus 20 m Entfernung.
Das hier war eine Fluchtdistanz von 150-250m! Das da die Luft am frühen Morgen oder späten Abend eine wesentliche Rolle zwischen Motiv und Objektiv spielt, sollte jedem klar sein.
Hier sind keine besonderen Foto-Highlights entstanden, sondern eher Bestimmungs-Bildchen.
Deshalb betone ich immer wieder, dass besonders tolle Fotos fast immer aus der Nähe zum Motiv entstehen. Hätte ich die beeindruckenden Großtrappen aus 20-30 m Entfernung neben einem Bussard ablichten können, oder sogar Details aus noch kürzerer Entfernung, wären die Fotos viel beeindruckender.

2000 mm mit der OM-1 (freihand!)

Inzwischen arbeite ich viel mit Brennweiten (& Ausschnitten in der Kamera) jenseits 800 mm.
Das 6.3/800 mm Z-Nikkor setze ich häufig mit 1.4x TC und auch mit 1,5x Vergrößerung-Faktor ein.
Das OMDS 4.5/150-400 mm hat den internen Konverter, der mir 500 mm und somit 1000 mm Ausschnitt gibt und die OM-1 schafft noch einmal eine Verdopplung auf 2000 mm Ausschnitt. In der Ferne sind die Kameras dann häufiger überfordert, aber aus kürzeren Distanzen, mit Singvögeln, Kleinsäugern, Nagetieren gelingen Fotos sehr gut.

Hier scheitert jede Augen-Erkennung – da hilft auch eine Canon R3 nicht:

 

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27. August 2023
Bildrauschen und Bild-Details – sind neue Sensoren wirklich besser?

Nikon Z9 & Nikkor 6.3/800 mm plus TC14


Super-Tele-Fotografie Bildrauschen & Bildschärfe:

Die reicht mir…
Zurück in der Zeitmaschine ins Jahr 2017!
Die Sony Alpha 7RIII war damals die beste Vollformatkamera ohne Spiegel. Dazu trug maßgeblich ein außergewöhnlicher Sensor mit 42 MP bei.
Kann die heute noch ausreichen?
Heute verlangen die Kamerahersteller meist einen Eintrittspreis von verrückt hohen 4500€ um eine hohe Auflösung im Vollformat zu erwerben. Und ein Stacked-Sensor ist zu dem Preis erst in 2 Kameras von Nikon zu haben. Nur OMDigitalSystem und Fuji unterbieten dank kleinerer Sensoren diesen Preis um gut 2000€.

Was war schon damals schon gut in der Sony A7RIII?

Licht:

+ 42 MP im VF und 18 MP im Halbformat
+ bester Akku und hohe Nutzzeit von allen Kameras
+ guter Sucher 3,7 MP
+ interner Bildstabilisator
+ Hochformat-Akkugriff optional
+ Sony hat schnell das größte und beste Objektivsystem aufgebaut
+ Blendenring-Bedienung bei allen GM Objektiven und einigen G Objektiven
+ 110 Aufnahmen in Serie im Halbformat möglich ohne Unterbrechung

Schatten:

– Noch kein Real-Time-Tracking-AF
– Meldung: „Schreiben auf Speicherk. Bedienung nicht möglich“ ist häufig
– kein Staubschutz vor dem Sensor
– extrem eng an der rechten Hand – kurzer Abstand zwischen Bedienung zum Sucher
– Nur 1 schneller SD Karten-Schacht, plus 1x langsam – kein CFE
– Karten verkehrt herum, schneller Schacht ist unten
– Akku passt anders als in anderen Kameras nur gedreht
– bei jeder neuen/anderen SD-Karte – bitte warten auf Datenbank!
– maximal 10 BpS – max. 40 B in schneller Serie
– nicht immer gute Ansprechempfindlichkeit
– erste Fokussierung auf nahe Motive meist sehr schwierig
– Fummelige Kartenklappe
– Altes, komplizierteres Menü
– Nicht viel über Monitor bedienbar
– Nur Klappmonitor
– Kleiner, kurzer Handgriff
– Schwächerer IS mit nur maximal 5 Stufen
– Nur 3“ Monitor (heute 3.2“)- starke Rolling-Shutter Effekte mit dem elektronischen Auslöser
– in der Breite decken die AF-Felder nur 74% des Sucherbildes ab
– weiterhin nur 8 Bit oder 14 Mit RAW
– anderer Batteriegriff als 7RIV
– linke Kameraseite leer
– Gutaufhängung…

Was gefällt mir bis heute nicht?
Jedes System hat auch für den Anwender seine „Systemfehler“ – Unzulänglichkeiten, die nicht jeden, aber doch viele stören.
Nikon hat eine tolle Update-Politik, aber dafür auch weiterhin einen weniger schnelle und präzise Motiverkennung und AF-Nachführung.
Canon hält es ähnlich – beseitigt nur Fehler und verbessert wenig und eher selten.
Bei Sony ist es genau umgekehrt, Motive werden sehr schnell und präzise erkannt und der AF sitzt oft und bleibt dran. Dafür hat aber auch diese 7RIII ihr letztes Update schon 2019 bekommen und wurde seither nicht gepflegt und mit anderen Sony Kameras ist es mindestens genauso nachteilig.
Also reicht heute noch eine 7RIII zum Gebraucht-Preis von rund 1500€ – also ⅓ der Kosten, die heute für ein aktuelles Gehäuse 7RV verlangt werden? Der Preisunterschied ist gewaltig.
Auch ich bin von meinem Hoch in 2022 längst abgestürzt, habe überteure Kameras, für die es keine Updates gab, wieder verkauft: Sony A1, A9II, A7RIV, Canon R5, Panasonic G9.
Mehrere Kameras in der Preisliga jenseits 4000€ sind einfach zu teuer und unsinnig. Das Geld ist wahrlich besser in Reisen und Objektiven aufgehoben. Und wenn man fair vergleicht, was uns von der OM-1 für weniger als den halben Preis geboten wird…
Ich weiß das auch Vielen, wenn es denn Vollformat sein muss, eine R6, 7IV, Z5 ausreicht. Das muß ich für mich und meine Motive verneinen, das würde mich technisch zu sehr beschränken und meine Kreativität ausbremsen.

Was sind die Hauptgründe für eine vor 7 Jahren konzeptionierte 7RIII?
Preiswert, klein, leicht, unbeschwert mit bestem Sensor.
Höchste Detailschärfe bei relativ geringem Bildrauschen bis 12.800 ISO!
Wie ist denn das Bildrauschen? Definitiv geringer als in der 7RIV und 7RV und auch geringer als in der A1.
Bisher ist der Champion die Canon R5 mit 45 MP.
Es klingt vielleicht komisch von mir, ich denke jedoch ernsthaft die Schmerzgrenze für neue VF-Kameras bester Technik und Auflösung sollte bei maximal 3000€ liegen. Und eine superschnelle Pro-Kamera sollte vielleicht 500-1000€ mehr kosten. Trotzdem sehe ich dass viele nicht mehr erwerbstätige für Kameras weit mehr ausgeben und auch Leica ein sehr hohes Preisniveau für „Schmuck-Kameras“ erreicht – von denen sich häufig die Käufer eine deutliche Aufwertung ihrer selbst erwarten. Es ist wie bei Fjällräven, Rolex, Gucci, Porsche, Harley und dem anderen Luxus-Irrsinn – ohne sie biste nix. Wo sollen die, die weit mehr Geld haben als wi je verdienen würden auch hin mit ihrem Zaster? Mein OMDS, Vaude, Omega, Mazda, Honda gilt in dieser Welt nichts – sagt mir aber technisch-funktional weit mehr zu. Und strapaziert meinen kleinen Geldbeutel schon mehr als genug. Wir lassen uns alle von Marken und Marketing verrückt machen, alles scheint so hell im Lichte, was wirklich dahinter steckt, die im Dunklen, die sieht man nicht!

Vor 10 Jahren waren Canon und Nikon noch die Preistreiber, heute ist es zweifelsfrei Sony. Und am anderen Ende auch Panasonic, die verzweifelt versuchen ihr schweres Vollformat durchzusetzen. Auch wenn weitere Mitbewerber für alle positiv sind, kann ich trotzdem keinen praktischen Nutzen im L-Anschluss-System sehen. Leica-Panasonic-Sigma klingt für Manchen sehr vielversprechend- bisher ist es aber nur schwer, klobig, teuer und technisch nicht auf der Höhe.

Also bei diesem Neutest der Sony Alpha 7RIII – sie war die erste Sony Kamera die ein gutes Leistungsgleichgewicht hatte (7, 7II, 7R, 7RII kann ich gar nicht empfehlen!) – aber eins hatte ich gewaltig unterschätzt, diese 7R braucht 1-2 Sekunden bis sie überhaupt fokussiert. Auch mit den schnellsten GM Objektiven ist sie der nächsten Generation in diesem Punkt gnadenlos unterlegen. Der beste Sensor auch 2023 – aber nur, wenn die Motive geduldig warten!
Wir sollten zum Bildrauschen bedenken:
Unter exakt gleichen Bedingungen vor Ort fällt das Helligkeit-, Farb- und Kontrast-Rauschen sehr unterschiedlich aus und ganz anders als bei den üblichen Studio-Bilder, wie sie z.B. Der und andere verwenden! Ich vergleiche nur auf gleiche Endgröße/Bildausschnitt, ganz egal wieviele Pixel die Kamera hat – dann ist auch jedem klar, das selbst 12 MP und 24 MP VF Sensoren sich kaum an 42 MP und 50 MP oder 60 MP Sensoren messen lassen können, denn sie verlieren an Details.
Die Canon R5 und vor allem eine OM-1 sehen in der Rangfolge eher schlecht aus – in der Praxis ist das aber ganz anders, da würde ich die R5 immer noch zu den besten Kameras bis 10.000 ISO zählen und die OM-1 hält bis 6400 ISO gut mit VF mit.

Meine Rangfolge für Wildlife in der Dämmerung:

Ich habe die letzten 5 Jahre intensiv alle neuen Pro-Kameras verglichen.
Alle Kameras von Fujifilm, Olympus vor OMDS, Panasonic, Leica, Sigma haben hier noch nicht den Anschluß an die Top 10 gefunden.
11. Canon R7
10. OMDS OM-1
09. Nikon Z9 & Z8
08. Canon R3 & R6II
07. Sony A9II
06. Sony A9III
05. Sony 7RV
04. Canon R5
03. Sony A1
02. Canon R5II
01. Sony 7RIII

Der Gewinner rauscht nicht nur weniger bei Dämmerung (aber das Farbrauschen ist ausgeprägter) sondern zeigt vor allem mehr Details als alle außer der A1. Bei Sony 7RIV und 7RV werden die 60 MP vom Helligkeit und Kontrastrauschen wieder deutlich angeknabbert, der beste Kompromiss liegt derzeit bei maximal 50 MP.
Obwohl die Nikon Z8 & Z9 angeblich den gleichen Sensor wie die Sony A1 verbaut haben, zeigen beide Kameras jedoch erheblich weniger Details und das Bild wirkt schneller durch das Kontrastrauschen zerfetzt. Einen noch guten Kompromiss findet sonst nur die Canon R5.
Die sinnvolle Grenze bleibt also auch heute noch bei 42 MP.

Missverständnis oder Märchen?
Jeder weiß, das bei spiegelfreien Kameras die Bildergebnisse bei wenig Licht mit mechanischem Verschluss erheblich weniger rauschen als elektronisch ausgelöst.
Seltsam, ich weiß das nicht und es scheint mir auch wenig schlüssig. Und seit eine Z9 auf dem Markt ist, die gar nicht mehr mechanisch Verschlusslamellen bewegen kann scheint mir die Behauptung komplett absurd.

Sony baut zu klein!
Wenn man einmal die Z9 oder Z8 oder  eine Canon R5/R3 am Auge mit der Sony A1 und A9II als Pro-Kameras vergleicht, hat Sony sofort verloren. Sony wollte von Anfang an die kleinsten Vollformat-Kameras herstellen und das ist gelungen und im Pro-Segment zugleich misslungen! Wenn jetzt die A9III und die kommende A1II nicht im deutlich größeren Gehäuse erscheinen – macht sich Sony lächerlich. Das Gegenbeispiel sind Panasonic S5II, S1 wie Leica SL Kameras, die viel zu groß, zu schwer und fast protzig-klotzig in keine Fototasche wollen sondern mehr nach dem Regal schreien.

Wenn man dieses Bild groß aufruft, sieht jeder sofort was mich an der Z9 gewaltig stört und das ist noch nicht in der Dämmerung!

Immer diese verflixten Kompromisse!
Niemals kann ein Mensch alles haben. Nicht einmal bei der Foto-Ausrüstung und Ausstattung.
Lieber ein flexibles Vario-Zoom oder die bessere Festbrennweiten, die auch Konverter gut verträgt?
Lieber mehr Tele-Reichweite oder mehr Lichtstärke?
Lieber geringeres Bildrauschen oder die schnellere Kamera?
Lieber die haptisch beste und schwerste Kamera oder lieber klein und preiswerte Kameras?
Was ist sinnvoll für Reisen und Erkundung zu Fuß?
Was darfst denn sein, Bitteschön?

Nach 11 Jahren will ich 2024 noch einmal eine lange Fernreise in die USA wagen. Auch wenn ich weiß, das heute noch viel mehr Menschen unterwegs sind, die Natur auch dort spürbar zurück gedrängt wird und die Kosten explodiert sind. Arizona, Californien und Florida will ich doch einmal vertiefend erleben. Nachdem Flüge, Mietwagen und Stadthotels gebucht sind und ich das ganze mit einem Auftrag verknüpfen kann, mache ich mir Gedanken um die Fotoausrüstung.

Ich glaube nicht, dass mir Nikon bis dahin eine Z500 liefern kann, OMDS wird keine wichtige neue Kamera haben, die Panasonic G9II vielleicht nicht halten, was ich erhoffe, Canon wird die R7 so bald nicht mit neuem Sensor ausstatten und Sony hat ja dem Halbformat gerade wieder eine nachdrückliche Absage erteilt.
Nikon scheidet mit der großen Z9 und dem langen 800 mm aus.
Neben der OM-1, die ich auf jeden Fall mit dem 150-400 mm
Mitnehmen, kann nur noch Canon mit der R5II einen Joker bringen oder ich mir eine Z8 in den USA kaufen.

Tamron bringt ein 4.0/17-50 mm für Sony Vollformat.
Wer denkt sich solche Brennweiten aus?
Ich habe ein 4.0/14-35 mm Macro von Canon, das schien mir besonders auch wegen dem Nahbereich logisch.
Mit allem was bei 17 mm beginnt habe ich schlechte Erfahrungen. Das 4.0/20-70 mm Sony mag für einige eine Berechtigung haben, aber 17-50 mm reizt mich null. Mal sehen wie es mechanisch und bei offener Blende umgesetzt wurde. Von Sony selbst kommt doch noch ein 2.8/16-35 mm GMII, damit ist das Trio komplett überarbeitet. Nur das 1.2/85 mm GM liegt weiter in irgendeiner Konstruktionshalle versteckt. Im Telebereich hat sich Sony hoffnungslos von Nikon und Canon abhängen lassen. Da würde ich ein 6.3/100-500 mm erwarten und auch ein Zoom bis 800 mm. Auch die Brennweiten 300 mm, 500 mm, 800 mm müßten endlich lichtstärker bedient werden.

Hunderte Vergleiche und Versuche später:
Das Bildrauschen ist keinesfalls einfach bewerten und zu beschreiben! Auch ich bin mir da nie komplett sicher und teste in vielen Situationen Motiv und Licht neu.
Auch werden hier immer wieder RAW und JPEG, Bearbeitung durcheinander geworfen.
Ich beziehe mich ausschließlich auf JPEG ohne Entrauschungs-Nachbearbeitung! Denn am PC sitzen kann jeder – ich will das Kameras gleich so gut wie möglich liefern und setze mir je nach Kamera und Licht unterschiedliche Limits. Ich mache öfter auch RAWs parallel, brauche diese aber höchst selten.
Mit Nikon und Sony kann man einmalige Vergleichs-Tests an Digitalkameras machen.
Hier kommt das identische Sony 2.8/70-200 mm GMII – das anerkannt beste/schärfste Reportagen-Zoom der Fotowelt bis heute – an der Sony 7RIII (42 MP) und der Nikon Z9 (46 MP) zum Einsatz.Sony Sensor, 6 Jahre alt, Nikon Sensor 1 ½ Jahre alt.
Warum habe ich das gemacht?
Weil ich sehr unzufrieden war mit meinen Steinkauz-Fotos im letzten Licht.
Ich habe extra viel mit der Nikon Z9 und dem 6.3/800 mm aus dem Auto fotografiert un die OMDS OM-1 weniger eingesetzt, weil ja alle sagen, Vollformat ergibt immer die besseren Fotos.
Doch ich war mit dem automatischen Weißabgleich der Nikon gar nicht einverstanden, sie ist immer etwas zu rot und in Serie zeigen sich große Farbunterschiede. Das ist bei der OM-1 und auch bei Sony viel weniger problematisch.
Noch schlimmer war das harte, unruhige Bildrauschen bei JPEG ab 6400 ISO. Die Z9 bildet etwas kontrastreicher ab, aber dafür unschärfer, weniger Details und das Rauschen Frist zu viel auf.
Deshalb habe ich mir den bis heute besten VF-Sensor besorgt, der in der Sony 7RIII verbaut ist. Er ist seinen Nachfolgern in der Rauscharmut bei Empfindlichkeiten ab 6400 ISO sichtbar überlegen und zeichnet noch viele Details. Selbst eine Sony A1 kann da nicht mehr mithalten und A9II, A7RIV oder 7RV schon zweimal nicht.


Nikon Z9

Sony 7RIII

Nikon Z9

Sony 7RIII

Nikon Z9 nach meiner Schärfung und Farbangleich

Sony 7RIII nach meiner Schärfung und Farbengleich

Was fällt auf den ersten Blick auf?
Nikon zeichnet etwas rötlicher, leuchtender und scheinbar eine größere Tiefe, das Blümchen wirkt weniger blass. Nikon setzt bewußt den Kontrast herauf, um dadurch knackiger wirkende Fotos zu erreichen, das geht stark zu lasten des Bildrauschens und der Bild-Details.
Trotzdem missfällt mir der Rotstich und ich tendiere eher zum Sony-Bild und hier kann ich ja den Kontrast erhöhen.
Trotz geringem Sensor-Auflösungs-Vorteil für Nikon und dem neueren Sensor, fällt stark auf, dass hier bei ISO 25.600 die Detailschärfe erheblich leidet, die Sony zeichnet noch die feinen Häarchen am Blütenstängel problemlos auf.
Diese Unterschiede zeigen sich auch bei 6400 ISO!
Der 7 Jahre alte Sensor lässt Nikon in Sachen Details peinlich aussehen.
Das Bildrauschen scheint bei beiden hier nicht angenehm zu sein. Doch bei Unterbelichtung, bei Käuzen im dunklen Baum, bei wenig Licht und vielen weiteren Praxissituationen hat sich die letzen Wochen ein klarer Sensor-Vorteil für die Sony 7RIII entschieden!

 

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