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Archiv für August 2020

4. August 2020
Olympus 6.3/100-400 mm IS Macro


Es geht ja doch noch zum halbwegs realistischen Preis! 1300€ für ein lichtschwaches Super-Tele mit Makro-Funktion und IS (leider nur 3 Stufen und nicht synchronisiert mit der Kamera – also keine PRO Ausführung) und wetterbeständig sind noch bezahlbar. Offensichtlich wollte sich Olympus sein kommendes 4.5/150-400 mm +1.25 nicht zerschiessen und spart hier am wichtigen PRO IS – sehr ärgerlich.Da es 1:3,4 (1:1,8 bezogen auf VF) Abbildungsmaßstab aus 1.30 m schafft habe ich es gleich mal bestellt und werde ihm auf den Zahn fühlen.
Mit dem Fokussierbereich sollte es sehr spannend für Schnetterlinge und andere, scheue Kleintiere sein.
Mit 1120g bzw 1350g incl Stativadapter, ist es noch angenehm leicht und kaum schwerer als das Leica-Panasonic mit selben Daten. Hier bei Olympus wird es wohl keine Schwierigkeiten mit dem Zoom-Ring geben. Somit ist das Leica auch für 1400€ nicht mehr wirklich spannend.

Was Olympus wieder vergessen hat?
Die Sonnenblende fest einzubauen, aber immerhin ist die LH-76D vom 2.8/50-200 mm kompatibel und die erlaubt es auf dem Objektiv zu bleiben und hat den aufwendigen Mechanismus zum zurückziehen (ob sie auch als Rückziehvariante mitgeliefert wird ist mir noch nicht klar, aber auf dem letzten Bild ist sie montiert).
Sie kennen mich ja, ich will es immer genau wissen!
Der Stativadapter hat zum Glück eine Führung, die gleich ohne Adapterplatte in jeden Arca Swiss Kopf passt. An der E-M1III dürfte das eine leichte und schnelle Möglichkeit sein, um zu beeindruckenden Tier- und Makro-Aufnahmen zu kommen, so lange genug Licht auf’s Motiv fällt. Damit gibt sich Olympus doch noch nicht den 11/800 mm Super-Tele von Canon geschlagen und kontert auch beim Preis. Denn was Canon da bietet ist nur geringfügig leichter und preiswerter, hat dafür aber feste Blende f:11, kein Zoom, keine Naheinstellung – geschweige denn 1:3,4/1.8 Makro – damit gibt es weiter einen guten Grund auch mFT zu nutzen!
Doch in der Olympiade der besten Tele-Nah-Eigenschaften stehen das Sony 5.6/100-400 mm und auch das kommende Canon 7.1/100-500 mm kaum schlechter da und sind auch nur minimal schwerer, aber lichtstärker (Sony).

Für mich ebenfalls sehr wichtig, es ist ab Mitte August erhältlich – also perfekt zur beginnenden Herbst-Foto-Saison!

… noch ein Wermutstropfen – die Panasonic-Leica Konverter (optisch sichtbar besser als Olympus) dürften auch hier wieder nicht nutzbar sein!

Obwohl in der PRO-Spalte markiert – ist das neue Objektiv keine PRO-Version! Deshalb war meine ursprüngliche Preisvorstellung von rund 1800€ doch gar nicht so abwegig – für 1300€ ohne Pro ist das jetzige Objektiv leider kein Schnäppchen.


 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

 

1. August 2020
Leserbrief – Sony, Nikon, MFT oder was? Ergänzt…

Achtung – ergänzende Zeilen!

Hallo Harry,

danke für deinen sehr interessanten Bericht zur Sony 7S III – dachte eigentlich, die Generation wäre schon fast Vergangenheit, und die neuen Kameras wären schon Generation IV…
Sehr innovativ in eine ganz andere, technisch erstmal unspektakulär wirkende, aber fotografisch spannende Richtung…
Mir gefällt irgendwie das Nikon Z System recht gut, mal schauen, wie sich das entwickelt. Angefixt wurde ich durch das große Bajonett – Sony hat ja vergleichsweise ein winziges, was manche Objektivkonstruktionen extrem teuer macht, um das Licht irgendwie reinzuquetschen 😉
Das hat Nikon von Anfang an richtig gemacht. Hoffentlich wird der Vorteil – konstruktiv weniger aufwändige und dadurch günstigere Optiken – auch auf uns Endverbraucher umgelegt… Die bezahlbaren 1.8er Brennweiten, mit denen Nikon anfängt, wären genau was für mein Budget. Wirklich nicht übel. Und da ich keinen Eichhörnchen-Kumpel um die Ecke hab 😉 und auch sonst kein Tierfotograf bin, könnte Nikon Z – auch wenns vom Prozessor und der AF-Technik für schnelle bewegliche Motive nicht mit Sony mithalten kann – schon interessant für mich sein, der Landschaften und gelegentlich Menschen, z.B. Hochzeiten fotografiert..
Bei Canon reizt mich wenig, nur die geniale, aber natürlich nicht neue, Idee eines 85/2.0 Makro-Objektivs. Seit dem Olympus 50/2 Makro hatte keiner mehr die Idee, ein lichtstarkes Portraitobjektiv mit einem Makroobjektiv zu verschmelzen, find ich klasse, ist doch eigentlich total naheliegend, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Aber der Rest vom Canon R interessiert mich leider wenig…
Viele Grüße …
Photos all © by Harry P.

Hallo liebe Leser,
hier meine Beobachtungen und Meinung zur aktuellen spiegelfreien Fotoscene:
Ja das 85 mm Macro ist zwingend, ich hoffe das Canon damit Sony, Nikon und Panasonic wach rüttelt oder zumindest Tamron und Sigma. 
Und 1:2 ist auch immer eine super Hilfe!

Ja auf Nikon warte ich auch, die Prozessoren von allen Z Kameras sind für mich zu lahm, das wird sich jetzt mit der S-Klasse ändern. Und auch eben zusätzlich SD-Karten und weitere Verbesserungen, Sensoren bleiben gleich. Dann wird eine Z7s zwar wieder teurer, aber erstmals wirklich spannend. Das Gehäuse gefällt mir von allen DSLMs fraglos am besten.

Nur das mit dem großen bzw. kleinen Bajonett ist wieder so eine Internet Ente, genau wie die doppelte „Brennweite“ bei mFT – nicht mehr auszurotten und trotzdem schlichtweg falsch! Es sind mindestens 2 Daten die eine Rolle spielen, bzw harmonieren müssen – Durchmesser und Auflagemass – Abstand!!! Sony löst das mit veränderten Abstand.
Und das sie kein 0,95 oder 1.2 bauen könnten oder dafür extremen Aufwand treiben müssen ist schlicht nicht richtig. Allerdings macht das übergroße Bajonett von Nikon den anderen, Sigma u Tamron Extreme Probleme – wenn eine optische Rechnung für R, E, Z funktionieren soll – ich glaube fast, das ist nicht möglich oder schwierig! Und es führt bei lichtschwächeren Objektiven zu extrem dicken, hässlichen Objektiv-Enden.
Könnte dazu führen das S&T auch in Zukunft nicht für Z-Bajonett anbieten. Nikon braucht eben eine Z500 – dringend – zum fairen Preis – dann holen sie gegen Canon auf.
Canon hält seine treuen Anhänger, aber die Jungen steigen bei Sony ein. Und Sony wird mindestens gleich verkaufsstark – Nikon muß da Gas geben, damit sie ⅓ Kuchen abbekommen. Die Preise sind zu jedoch viel zu ambitioniert! Und ihre Marketinglügen zu schwach.

Olympus u Canon lügen am besten. Olympus verarscht jetzt bestimmt wieder die Leute mit dem 6.3/100-400 mm für gut 1800€ – was Sigma für 1000 anbietet (für auch nur 2 Bajonette, also kein Mengenfertigungsvorteil!)
Und wir sollten betrachten, das der innovative Platzhirsch Sigma und der Aufstreber Tamron bisher beide nicht für Canon und Nikon entwerfen und sich nur an Sony orientieren (plus Sigma an L) – das hat sich um 180 Grad gedreht, weg von Canon – hin zu Sony – wo der größte Absatzmarkt gesehen wird!!!
Die fetten Dominanzzeiten von Canon gehen endlich zu Ende – nicht mehr habe ich erwartet und gewollt.
Sie müssen den Fehler mit M-Bajonett korrigieren – die 1DX3 war ein Fehler und die beiden Super-Tele für DSLR war ein schwerer Fehler, das wird sie viel Geld kosten und Kunden! Und jetzt der 8K Fehler – anstatt die Foto-Eigenachaften der R5 heraus zu heben und auch die 8-Stufen Stabi-Lüge fällt ihnen bald vor die Füße.
Die Sensoren sind immer noch nicht auf Sony Niveau – außer FANatischer Gründe hat Canon jeden Kaufgrund eingebüßt.

Olympus braucht man auch nichts Gutes mehr zu wünschen – es ist nur schade wenn mFT dadurch sterben sollte. Pentax wird immer kleiner.
So bleibt von der gigantischen Auswahl, die wir vor 2 Jahren noch hatten nur noch wenig übrig:

1. Sony E
2. Nikon Z

3. Fuji XF
4. MFT
5. Canon R
6. Panasonic L
7. Canon M
8. Fuji XG MF

DSLR stirbt ein weiteres Stück – schon durch den neuen Sony 9MP Sucher!

Da bleiben nur: 

Nikon F
Pentax K & 645
Leica M

Wir erleben bei den Fotogeräten eine heftige Zäsur und ganz neue Verteilung. Wenn ich nur die Objektive betrachte, sieht die Rangfolge der Systeme so aus:

  1. MFT
  2. Sony
  3. Canon
  4. Nikon
  5. Fuji
  6. Pentax
  7. Leica
  8.  

Sigma wird sich nicht bei den Kameraherstellern etablieren und immer ein kleiner Nischenanbieter bleiben, auch im L-Bajonett, das selbst mit drei Herstellern eine kleine Nische unter den 5 Großen belegt. Sigma muss aufpassen das Tamron nicht zu schnell zu übermächtig wird – denn die haben seit spiegelfrei mächtig überholt.

Wenn Sigma und Tamron fortan Canon u Nikon nicht genügend mit preiswerteren Systemen unterstützen, werden diese Bajonette in der Publkumsgunst verlieren. Denn deren eigene Objektive sind bei weitem zu kostspielig. Bisher haben nur Sony und mFT einen großen Gebrauchtmarkt und gute bis sehr gute Auswahl. Drei Zooms decken keineswegs den Gesamtbedarf ab, schon gar nicht für 7000€.

Die Lichtstärken werden endlich flexibler. Und wegen der gewollten, kleineren und leichteren Bauweise werden plötzlich Objektive mit f:6.3 – 7.1 und beinahe auch f11 salonfähig.

Auch bei den Supertele, wird dank der gestiegenen Auflösung einerseits, der sehr gesteigerten Lichtempfindlichkeit (Sensor & ISO) andere Konstruktionen unser Leben verändern.
Anders als früher spricht heute nichts mehr gegen:

3.2/300 mm
4.0/400 mm
4.5/400 mm
4.5/500 mm
5.6/600 mm
8.0/600 mm
8.0/800 mm
2.0/35-135 mm
4.0/50-250 mm
4.5/100-300 mm
6.3/50-500 mm
7.1/100-500 mm

Die hochlichtstarke Festbrennweiten und Zooms werden weniger werden und sind oft auch nicht mehr notwendig, da sie zu schwer und zu dick sind. Objektivgewichte mit 4-7 Kilo Gewicht sind heute praktisch unverkäuflich.
Zukünftig geht es immer stärker um das Gewicht vom Glas-Objektiv.

Der Harry bekommt mich nicht – “Doch, dank Sony 61 MP und 900 mm Bildausschnitt…”

Hallo Harry,
interessant, dass das mit dem Bajonett jetzt doch wieder kein Problem ist bei Sony. Klang für mich so schön logisch.
Und nicht zuletzt hat ein Fotograf, dessen Meinung ich sehr schätze (und der inzwischen zum bedeutendsten Eichhörnchenfotograf der gesamten Fotografiegeschichte avanciert ist 😉 was ich trotz der augenzwinkernden Anführung im Grunde durchaus ernst meine ;-)) vor Jahren über das Sony Bajonett folgendes geschrieben:
“Sony Alpha – tolles System?
An alle, die Sony Alpha Vollformat schätzen oder schätzen wollen, noch einmal der warnende Hinweis: Das Bajonett ist für APS-C berechnet und für Vollformat deutlich zu klein. Das erschwert und verteuert die Konstruktion der Objektive massiv, macht den scheinbaren Vorteil von spiegelfreien Kameras praktisch zu Nichte.”
Quelle:
Aber egal, auch nicht schlecht, wenns doch kein Problem ist. Dass dadurch so manches Objektiv deutlich teurer wird als es sein müsste, stimmt dann auch nicht? Manchmal sind die Sonylinsen so teuer, dass ich das mit dem engen Bajonett als einzig gültige Ausrede hätte gelten lassen 😉
Ich muss es nicht verstehen, bitte vergeude keine Zeit, mir das erklären zu wollen, da hast du besseres zu tun 😉 ich glaubs dir, du weisst es auf jeden Fall deutlich besser als ich.
Die Orientierung von Sigma und Tamron an Sony ist tatsächlich ein vielsagendes Argument.
Trotz allem reizt mich eher Nikon. Bei Sony sind mir viele Objektive und auch die Kameras viel zu teuer, darauf fällt es mir schwer, mich einzulassen. Und die krasse AF Technik, die du einfach brauchst, brauche ich tatsächlich nicht. Eigentlich brauche ich ja erstmal nur eine lichtstarke Normalbrennweite, evtl. später mal mit einem lichtstarken 24er oder 35 ergänzt – für Personenfotografie.
Und da passt beim Sony weder die Brennweite exakt noch der Preis. Das Zeiss 55/1.8 ist optisch wahrscheinlich besser als das Nikkor Z 50/1.8, aber schon 55mm sind mir 5mm zu viel Brennweite, ich finde, das macht einen Unterschied, ein 50er ist vielseitiger. Und es ist dann auch noch deutlich teurer…

Solange ich das geniale Olympus 45/1.2 habe und die BQ meiner E-M1 mich noch zufriedenstellt, brauche ich auch kein 85er an Vollformat, für ein 85/1.8 gebe ich das eher nicht her, ob das Nikon so schön zeichnet wie das Olympus, kann ich mir nicht vorstellen.

Dann hab ich ja auch noch das Olympus 75/1.8. Also im Telebereich reicht mir die Freistellung von mFT mit diesen beiden Linsen. Nur eben im Normal- oder gar WW-Bereich nicht.
Für Landschaften hab ich sowieso das geniale 12-100, das ich mir schwer vorstellen kann, durch ein optisch wohl nicht besseres, mechanisch eher schlechteres Nikon 24-200 zu ersetzen.
Und für Makro find ich mFT sowieso mit am Interessantesten. Gerade für meine Tonabnehmerdiamantenfotografie brauche ich dringend 2:1 😉 Werd mich aber von einem Makroobjektiv trennen müssen, wahrscheinlich muss das Leica 45/2.8 gehen, obwohl es rein optisch etwas besser als das Olympus 60/2.8 ist, aber das Olympus ist viel praktischer.
Und der Sensorshift soll tatsächlich extrem gut sein bei Nikon und sogar in der Praxis durchaus die 5 Blenden bringen, das wäre schon ein Hammer, ich glaub die Sony III er können das nicht… Na ja, erstmal muss ich meine Verkaufsaktion starten, dann schaue ich weiter…
Viele Grüße
Hallo liebe Leser
das ist mir sehr wichtig, das zu beantworten…
Erst einmal vielen Dank für das große Kompliment!

Und dann, ja ich hatte damals nicht mehr Wissen von Sony und es sah auch wirklich so aus – das ist heute anders. Mir war die Philosophie dahinter nicht klar und die Technik und das Verhältnis zwischen Bajonett und Auflagemass habe ich falsch bedacht!
So ist das heute immer häufiger mit der “Wahrheit”, mit der Erkenntnis – sie ist immer abhängig vom Faktor ZEIT und sehr flüchtig.
Keiner von uns Menschen weiß auch nur einen Bruchteil und selbst Experten in einem winzigen Fachgebiet “irren” sich ständig oder müssen ihr Wissen permanent auf den neuesten Stand ergänzen – es steht wirklich niemals still.
Das sollte die zentrale Erkenntnis sein, die wir heute erlangen können!
So viel Meinung und einiges Wissen stehen heute überall auf dem Planeten permanent zur Verfügung und desto schneller werden Ahnungslosigkeit und Unwissen für andere transparent oder die Dinge ändern sich durch den Lauf der Zeit. Genau deshalb hatte ich schon sehr früh in meinem Spezialgebiet: Objektive, Kameras und Zubehör zur Fotografie, auf Disketten, DVDs und USB-Sticks und dann auf das Internet gesetzt – sehr vieles Wissen war nie gut aufgehoben in Büchern – denn es ist zwar nicht so krass wie in Schulbüchern – aber trotzdem kann es schon nach kurzen Zeiträumen überholt sein!
Früher sagte man gerne: “Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern” und vor allem Politikern konnte man das oft vorwerfen, wenn sie 180° Wendungen vollzogen.
Heute muß man offen sein für neue Gedanken und Anschauungen, alles ist immer im Fluss. Das ist auch ein Grund warum ich seltener über die Art des Fotografierens an sich schreibe – weil die noch viel stärker Moden unterworfen ist und es nie die eine “richtige/beste” Art/Kunst zu fotografieren geben kann. Und deshalb ist es noch größerer Blödsinn hierüber zu diskutieren oder zu schreiben, ob man etwas so oder so fotografieren sollte oder warum ein Foto dann besonders gut wirkt oder eben den Betrachter eher langweilt.
Zumal es ja oft nur ein kurzes Zeitfenster – bei mir meistens ein extrem kurzes – gibt, in dem man ein Motiv entdecken und versuchen kann es ein zu fangen. Genau genommen ist es auch nicht so schlau von Foto-Meisterwerken aus früheren Zeiten zu Schwärmen oder daraus eine Orientierung abzuleiten.
Mein Eichhörnchen hier beim Trinken am Brunnen war insgesamt nicht einmal 5 Sekunden damit beschäftigt – denn es begibt sich unter freiem Himmel, fern vom nächstem Baum, in Lebensgefahr – es muß sehr schnell sein um nicht im Maul eines Bussards zu landen. Ich hatte also gar keine Zeit mir über Komposition und Licht viele Gedanken zu machen. Ich hatte glücklicherweise die 7RIV mit 200-600 mm in der Hand und konnte frei mit dem Ausschnitt umgehen – das ist es was letztlich für mich zählt und womit ich dann meine Fehler korrigieren und doch noch ein gutes Bild zaubern kann.
Wenn man die ungeeignete Kamera oder noch schlimmer ein unzureichendes Objektiv in der Hand hat oder gar nichts – dann hat man eben kein Foto.
Fotografie ist bei mir sehr schnell und da muss die Ausrüstung verlässlich und noch schneller sein – da spielt das Bajonett überhaupt keine Rolle.
Zurück zum Kamerabajonett, ein weiterer Leser schrieb vorhin etwas provozierend: “und so ist es der größte Sonyfehler…das zu kleine E-Bajonett…und Nikon hat das größte spiegelfreie Z-Bajonett… Nikon wird Sony überholen… Nikon das Auge der Welt”
Das finde ich amüsant und ist ja auch eine legitime Betrachtungsweise.
Ich antworte darauf: Nur der Fehler von Nikon, so lange an seinem zu kleinen, mechanischen und technisch problematischen Bajonett fest zu halten – war noch ein viel größerer Fehler und heute steht Z noch isoliert da. Mit den ersten Vollformat-Sensor von Canon – auf die Nikon 6 Jahre keine Antwort hatte, bis ein spezieller Sensor entwickelt wurde – hätte Nikon sein F-Bajonett vergrößern müssen.

So haben sie Jahr um Jahr technisch verloren und das bis vor 2 Jahren nicht mehr aufgeholt (außer beim Autofokus, Sucher und der Belichtungsmessung, wo sie immer Canon und anderen überlegen waren).
Jetzt haben sie es richtig groß gemacht und Canon konnte einfach bei seinem Aussendurchmesser bleiben. Trotzdem stellt es sich für mich so dar, dass Canon sein Bajonett seit den 80iger Jahren 4x verändert hat und Nikon nur 1x und Sony (Minolta) nur 2x.
Der Status Quo ist aber folgender – alle müssen letztlich neue Objektive kaufen, ganz gleich ob sie vorher Nikon, Canon, Minolta, Leica, Olympus oder sonst eine Marke zum Fotografieren verwendet haben – wenn wir die heutigen Möglichkeiten ohne DSLR-Technik und lautlos, spiegelfrei mit weit besseren optischen Objektivkonstruktionen, verwenden wollen.
Zu Sony:
Ich habe es damals genauso so gesehen und wahrgenommen, Sony könnte das nicht konsequent durchgeplant haben und hat erst dann das Vollformat in sein Nex-Kamera-Bajonett geschoben. Nur inzwischen weiß ich von Gesprächen und Mails mit Sony Technikern, das die Zielsetzung einfach bei der kleinstmöglichen, leichten und trotzdem professionellen Kamera lag. Und Ziele entwickeln sich eben und heute wird einfach ein großer Griff und mehr Platz neben dem Bajonett verlangt und Sony muss liefern. Als größter Sensorhersteller können sie leicht den Sensor an das etwas klein geratene Bajonett und die Anforderungen anpassen. Doch wie schon mehrfach geschrieben, ist der Bajonettdurchmesser keineswegs das entscheidende Maß. Und wenn bei Nikon solche Fantasy-Objektive wie ein 0,95/58 mm Noct heraus kommen, die nur manuell einstellbar sind und am Ende rund 10.000€ kosten – dann verzichte ich liebend gerne auf diesen großen Durchmesser.
Und am Anfang fand ich auch die Zeiss-Objektive bei Sony sehr kritisch, erst mit den neueren Sensoren, wie dem 43 MP Sensor hat Sony dann wirklich einen Sprung gemacht und Probleme in den Griff bekommen.
Heute ist das sehr harmonisch und ich kann keine Limits bei Sony erkennen. Im Gegenteil, alle anderen haben weit mehr Handicap – es fehlen Objektive.
Ich bekomme kein Geld und keine Vergünstigungen von Sony, Nikon, Canon oder sonst wem!
Was zählt sind nur die Freude an der Fotografie und die Bildergebnisse!
Das Bajonett:

Nr.   Bezeichnung FORMAT Durchmesser Auflagemaß Hersteller-Kamera-Baureihen
  Spiegelfrei:        
01. Micro Four Thirds
Panasonic – Olympus
17,3 mm × 13 mm 38 mm 19,3 mm Olympus Pen, OM-D; Panasonic Lumix G
02. Sony FE – E Voll- & Halb-Format 46,1 mm 18 mm Sony α FE & E
03. Fujifilm X Halb-Format 44 mm 17,7 mm Fujifilm X
04. Leica – Panasonic – Sigma L Voll- & Halb-Format 51,6 mm 20 mm Leica CL, SL, TL2;  Panasonic Lumix S; Sigma
05. Leica M Voll-Format 44 mm 27,8 mm Leica M
08. Nikon Z Voll- & Halb-Format 55 mm 16 mm Nikon Z6, Z7, Z5, Z50
07. Canon EF-M Halb-Format 1.6x 47 mm 18 mm Canon EOS M
08. Canon RF Voll-Format 54 mm 20 mm Canon EOS R
Spiegelreflex
09. Nikon F Voll- & Halb-Format 44 mm 46,5 mm Alle Nikon FX – DX
10. Sony A Voll- & Halb-Format 49,7 mm 44,5 mm Sony α
11. Canon EF Voll-Format 54 mm 44 mm Canon EOS
12. Canon EF-S Halb-Format 1.6x 54 mm 44 mm Canon EOS S
13. Pentax KA Voll- & Halb-Format 44 mm 45,5 mm Alle Pentax

 

 

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