Tresor  
Filo Rings

Archiv für Dezember 2023

24. Dezember 2023
Canon 6.3-9/200-800 mm in der Praxis

Wichtig für Canon-Fotografen
Inzwischen hat Cannon endlich seine Kamera-Auswahl und sein Teleobjektiv-Portfolio deutlich ausgeweitet.
Canon R7, R50, R100
Canon R8, R10, R6II, R5, R3
(R100, R50, R10, R6II finde ich überflüssig!)
1.2/85 mm, 2.0/85 mm, 2.8/100 mm Macro DC, 1.8/135 mm, 2.8/100-300 mm, 8.0/100-400 mm, 7.1/100-500 mm, 9/200-800 mm, 2.8/400 mm, 4.0/600 mm, 11/600 mm, 5.6/800 mm, 11/800 mm, 8.0/1200 mm
Da ist Canon merklich besser aufgestellt als Sony, Fuji, Leica und Panasonic.
Nur Nikon hat bessere Preise und die richtigen Alternativen.
Ich hatte die R8 und war begeistert, leicht, handlich, schnell beim AF, sehr wenig rauschen und beste Leistung bei 24 MP, Nachteile: Grober Sucher, Bildstabi in Extremfällen, für große Objektive zu klein, kein Batteriegriff, starkes RS, langsamerer Prozessor beim Abspeichern, nur SD-Karte, kleiner Akku.
Die R7 enttäuscht mich bei weniger Licht, bei 1600 ISO lässt sie schon Details liegen und rauscht deutlich – sie hat eben eine alte 32 MP Sensor-Konstruktion. Dazu kommt starkes RS, schwache Sucherauflösung, unsicherer AF und einiges mehr.
Da fahre ich immer noch besser mit R5 und R3, wenn ich entsprechend lange Brennweiten verwende.
Und genau hier kommen die neuesten Objektivkonstruktionen ins Spiel.
100 mm Macro, 100-400 mm, 100-500 mm verwenden wir besser an der R7 – denn Faktor 1.6x bringt schon einiges mehr Reichweite und Schärfentiefe.
Aber die andere Seite der Medaille, kauft man sich ein 11/800 mm und das 9/200-800 mm dazu, gewinnt man an R5 und R3 erheblich Licht, denn auch bei 12.800 ISO bleibt das Rauschen und die Details auf Niveau von 3200 ISO bei der R7. Also wird der objektivseitige Verlust an Lichtstärke gut wieder ausgeglichen und man erhält den präziseren, schnelleren AF, viel bessere Sucher und robustere Kameras die sehr gut in der Hand liegen.
Deshalb, wer sein 100-500 mm bisher nur mit der R7 und eventuell mit TC 1.4x eingesetzt hat (mit dem Nachteil, dass wir nicht mehr bei 100 mm oder 300 mm beginnen und das Objektiv immer lang und außerhalb der Balance bleibt, da es nicht unter 300 mm gezoomt werden kann) sollte jetzt umdenken und bis eine schnellere R7II mit modernem Stacked-Sensor kommt, vielleicht lieber die Vollformat-Kameras verwenden!

Canon RF 6.3-9.0/200-800 mm IS USM
Bei dem angepeilten Verkaufspreis von 2500€ ist es keine L-Konstruktion, aber es wurde auch kein DO-Element verwendet. Es hat einen hochwirksamen Bildstabilisator und immerhin einen Nano-USM Antrieb.
Das klingt bei der Lichtstärke wenig verheißungsvoll, bietet aber dafür mehr Tele-Zoom als alle anderen Objektiv-Anbieter – zoomen bis 800 mm!
Ich könnte jetzt gleich in den Ring werfen, OMDS mit seinem 4.5/150-400 mm kann das auch – 4x so lichtstark bei gleichem Gesamtgewicht von rund 2 Kilo. Allerdings bietet ja Canon auch die Option sein neues Telezoom an der R7 als 9/320-1280 mm bei 32 MP zu nutzen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass mit der R7 bei spätestens 3200 ISO die Freude am rauscharmen Bild verblasst, während ich meine OM-1 oft bis 6400 ISO nutzen kann. Allerdings kostet es bei OM Systems auch 7500€ und bei Canon nur 2500€!
Zur Lichtstärke: Von 300-400 mm = F:7.1 – von 500-600 mm = F:8.0 und bei 700-800 mm dann F:9.0
Blendenöffnung:
Ich gebe zu bedenken, wenn sich ein Tier oder Vogel oder sonst ein Motiv im Schatten setzt, wie gestern das Rotkelchen um 9.45 Uhr an meinem Balkon, dann sind meine Belichtungsdaten 1/1000 sec bei f:7.1 und 12.800 ISO an der R7! Ja es wäre schön das Motiv noch dichter und detaillierter zu zeigen, aber f:9 bei 800 mm führt selbst wenn ich die Zeit auf 1/500 sec senke nicht zu einem richtig guten Bild!
Ganz anders ist es, wenn bei gutem Sonnenschein die Vögel am Himmel kreisen oder Tiere in der Sonne sitzen, dann fotografiere ich auch gerne mal mit dem 11/800 mm.
Am Ende sind immer die kurzen Belichtungszeiten entscheidend für bessere Fotos und die sind praktisch nicht erreichbar mit einer Lichtstärke von f:6.3 und weniger. Da nützen mir auch Entrauschung und höchste Push-Empfindlichkeiten nicht wesentlich. Ich fotografiere Tiere selten unter 1/1000 Sekunde und oft brauche ich 1/3000 Sekunde (z.B. beim Abflug, oder bei Aktion). Deshalb nutze ich mein Olympus 4.5/150-400 mm so häufig erfolgreich und wenn ich näher heran kommen kann, auch immer das 2.8/40-150 mm oder eben ein 2.8/70-200 mm und 2.8/300 mm.
Das Canon RF 11/800 mm DO habe ich zähneknirschend akzeptiert, aber hauptsächlich, weil es so leicht ist und mir damit das Verfolgen von Tieren häufig gelingt. Dieses Canon RF 200-800 mm ist lang, 2 Kilo schwer, hat einen Auszug und ist nicht mehr so leicht und einfach zu händeln. Es ist immer schön auch ein Zoom dabei zu haben, aber wenn ich weiß, ich möchte den Eisvogel, Rotkelchen, Zaunkönige und andere scheue Motive ablichten, dann nehme ich gleich eine 800 mm Festbrennweite (6.3/800 mm) mit und brauche kein Zoom, das ich ohnehin nur bei 800 mm nutzen würde.
Konkurrent:
Das RF 9.0/200-800 mm ist offensichtlich als Konkurrent für das Fujifilm 8.0/150-600 mm und eben das Olympus 4.5/150-400 mm gedacht. Und es reicht gar an einer R7 bis zum Ausschnitt bei 1280 mm, was Fuji (900 mm) und Olympus mFT (800 mm) nicht leisten können. Wobei an der OM-1 eben auch 5.6/1000 mm Ausschnitt und sogar 2000 mm Ausschnitt bei sehr guter Qualität bei gutem Licht verfügbar sind!

Voll gezoomt erhalten wir ein sehr langes Objektiv! Und hier fehlt ja noch die 9 cm lange ET-101 Sonnenblende vom 11/800 mm, die diesmal endlich mitgeliefert wird! Somit wird das gesamte Super-Tele-Zoom gut 50 cm lang! (schwierig im Tarnzelt und auch erschreckend für Wild)

Das 6.3-9.0/200-800 mm IS USM hat leider einige Schattenseiten:

SCHATTEN:
– Lichtstärke f:9.0
– Gewicht 2050g
– kein manueller Scharfstellring (programmierbar auf Einstellring ganz hinten!)
– keine Innenfokus-Konstruktion
– keine L-Konstruktion
– kein echter Fokus-Ring zum sofortigen Eingreifen!
– Zoomweg relativ lang und etwas langsamer

– Stativgondel nicht zu entfernen
– nur 3 UD-Linsen (100-500 mm = 1 SUD + 6x UD)
– kein IS-Schalter mehr
– keine Fluor-Beschichtung
– 10 cm dick und 31cm lang
– keine Rastpunkte bei 90°

– keine Arca-Swiss-Schiene
– wird sehr lang: 31,4 cm für Reisen fast zu lang
– Entfernungsbereiche nicht zufriedenstellend
– mächtige Sonnenblende ET-101 vom 11/800 mm
– 95 mm Filtergewinde
– 2500€ teuer

LICHT
+ ideal für Vollformat
+ endlich ein Bereich 200-800 mm (oder 360-1280 mm)
+ Immerhin Abbildungsmaßstab 1:4 aus 0,80 m ab Sensorebene

+ verträgt trotzdem beide Konverter (jeweils 1)
+ Sonnenblende schwarz und immerhin mitgeliefert
+ Ösen für Gurtbefestigung
+ 5,5 Stufen IS bei 800 mm

+ Spritzwasserschutz

Ich will das nicht vorverurteilen, denn selbst mit dem 11/800 mm DO IS lässt sich bei gutem Licht sehr gut aus freier Hand fotografieren und es ist weit besser und schärfer als sein Ruf.
Also warten wir ab, wie nützlich es schließlich wird. Es ist sicherlich eher für Safaris in Indien, Arktis, Afrika und Südamerika gedacht, als für Vogelfotografie in unseren Breitengraden.
Mich ärgern ein paar Dinge: Ich kann den blöden Griff/Stativgondel nicht entfernen (kann ich bei OMDS auch nicht), manuelles Fokussieren und Eingreifen sind sehr schwierig und es wird noch länger bei 500-800 mm.
Rein von den Daten schlägt es jedes andere Vollformat-Tele-Zoom. Ich fürchte aber, dass man es besser nur bis f:9 bei 600 mm einsetzt und dann ist man mit einem 7.1/100-500 mm dicht dran und viel kompakter und leichter unterwegs.
Diese neuen extremen Tele-Objektive mit 800 mm Brennweite und bis zu 2000mm vergleichbarem Bildausschnitt sind weniger eine Bereicherung für die Wildtier-Fotografie, denn vielmehr eine Bedrohung eben dieser letzten wilden Tiere. Immer mehr unbedarfte Trottel ohne Naturkenntnisse stellen jetzt den letzten Tieren überall nach!
Alles hat zwei Seiten!
Mein Olympus 150-400 mm habe ich seit gut einem Jahr immer bei mir, ich sehe da noch keine Gefahr. Erst wenn Canon bessere, schnellere Sensoren anbietet, könnte meine OM-1 ins rutschen kommen.
Eine R7 ist meiner OM-1 bei Sensor und Prozessor noch keineswegs ebenbürtig, allenfalls die R3. Trotz des kleinen Sensors sind mit der hohen Lichtstärke f:4.5 in der Praxis nie Nachteile zum Vollformat erkennbar und f:4.5 reicht mir oft noch nicht um schnelle Zeiten mit maximal 1600 ISO zu verbinden – das wird dann mit diesem Canon 200-800 mm erst recht schwierig. Denn entgegen allen Marktschreiern, muß auch jede Canon-Kamera bisher bei 6400 ISO und spätestens 10.000 ISO eingefangen werden und außer bei der R3 kommt immer ein starker Rolling Shutter dazu.
Der Preis 2500€ ist heiß und eindeutig eine Kampfansage an OMDS, Fujifilm und Sony.
Ich lese überall das Feixen von Canon-Jüngern, die jetzt OMDS eine lange Nase zeigen wollen, weil sie ja viel billiger an ihre Fotos kommen. Beim Rechnen sind die allerdings meist schwach, um sich an die Leistung einer OM-1 mit 4.5/150-400 mm TC anzunähern, braucht es bei Canon mindestens die R3 plus dieses Zoom – also 8500€ – das kostet derzeit knapp 1000€ mehr bei Canon. Dafür bekommen sie eine ausgewachsene Kamera mit guten Features und ein Amateur-Super-Tele der Lichtstärke f:9! Ich finde daher weiterhin das Angebot von OMDS fairer, Profi-Kamera, mit vielen Sonderfunktionen und Profi-Objektiv, dass seine Baulänge immer behält (31 cm) und von Hand gefertigt ist und noch einen Schärfe- und Brillanz-Gegner unter allen Tele-Zooms des Weltmarktes sucht!
Vergessen wird auch der 1.25x Konverter der eingebaut ist und ein 5.6/1000 mm ergibt. Also in der Praxis kann Canon da erst punkten wenn eine Stacked R7II erscheint, die viel leistungsfähiger ist oder die R5II Wünsche erfüllt.
Mal abwarten wie bald Sony und auch Nikon darauf reagieren! Oder Tamron könnte ja auch ein 200-800 mm bringen.
Mein Tipp für Canon Super-Tele-Fotografie: (ungeachtet der Praxis-Ergebnisse für das 200-800 mm!)
Besser das 100-500 mm mit der R7 und R8 kaufen und vielleicht auf eine schnelle R5II hoffen als dieses 200-800 mm Tele-Zoom. Wer noch mehr braucht, kauft sich den sehr guten TC14 Konverter dazu, auch wenn das nervig ist, weil das 100-500 mm nicht mehr komplett zurückgezoomt werden kann und immer lang bleibt – das ergibt ein: 10/220-1120 mm mit schnellerem AF und besserem Gehäuse bei weniger Gewicht (1600g!).
Das 11/800 mm mit nur 1280g lohnt sich auch weiterhin bei gutem Licht! Leichter und schneller kann man mit keinem Super-Tele sein!

Foto (c.) bei Ralf – vielen Dank!

Das man keinen breiten Scharfstellring vorne am Objektiv hat, geht für die meisten gar nicht, ganz egal wie gut der AF-C inzwischen meistens funktioniert! Und dass man mit dem schmalen Ring ganz hinten fokussieren kann, den man kaum mit den Fingern erreicht, ist ein konstruktives Unding!
Auch das die nicht selten unerwünschte Stativgondel nicht entfernt werden kann – ist kaum zu verzeihen. Das Objektiv würde ohne vermutlich gut 250g leichter.
Die Schärfe ist da, doch der Microkontrast und die Detailzeichnung sinken ab 600 mm. Der Einsatz von Konvertern kann also nur Notbehelf bei sehr kontrastreichen Motiven bei bestem Licht sein!
Es ist nicht wirklich schnell beim Einstellen der Brennweite, denn es braucht fast 180° Drehung um von 200 auf 800 mm zu wechseln – das ist im Vergleich zu Nikon, Olympus, Sony sehr viel, die kommen meist mit 90° Drehung und weniger aus. Das macht uns erheblich schneller beim anpassen an das Motiv!
Also Kauftipp?
Ja für Vollformat, eher nein für Halbformat aber in beiden Fällen immer mit erheblichen Einschränkungen beim Komfort und Bedienung.
Ich nutzte trotzdem viel lieber mein Olympus 4.5/150-400 mm an der OM-1 und auch das Nikon Z 6.3/180-600 mm an der Z9!

 
 

14. Dezember 2023
Mittelformat Tierfotos mit FUJI GFX 100II

FUJI GFX 100II – FOTOS:
Nach einigen Tagen hatte ich mich dann eingefuchst und häufiger AF-S und mechanischen Verschluss gewählt und mich mit 4.0/250 mm bis auf die Naheinstellgrenze heran gepirscht:
Später am PC entstanden dann noch Ausschnitte im Bereich 2x und 4x Vergrößerung um das Potential hier einmal zu zeigen.
Das 4.0/250 mm und die Telefotografie mit der GFX Mittelformat werden weit unterschätzt.
Bitte die Auflösung, Details und Farben beachten – hier kann man wirklich von tieferen Bildeindrücken sprechen:








Nach dem Wintereinbruch noch einige Fotos des Eisvogels – ca. bis zu 100m entfernt am anderen Ufer und Ausschnitte: Alles mit 4.0/250 mm

 
 

14. Dezember 2023
FujiFilm GFX Mittelformat – purer Lustkauf?

FUJIFILM Mittelformat: Das zweischneidige Schwert!

Eines gleich vorweg, wenn ich 15.000 bis 25.000€ für ein Kamerasystem ausgebe, dann würde ich ganz sicher FujiFilm Mittelformat jeder Leica vorziehen.
(Die Leica S-Kameras werden ja jetzt auch renoviert und vom Spiegel befreit und die Objektive sind sicher fantastisch – aber eben noch viel kostspieliger)
Ich finde die Explosion am kleinen System-Weitwinkel-Objektiv-Markt sehr bedenklich und sinnlos.
Alle haben es ja schon gemerkt, ich teste keine 7Arisans, Astrhori, Brightin Star, Laowa, Meike, Samsung, Samyang, Sirui, Sigma, Tamron, TTArtisan, Tokina, Viltrox, Voigtänder, Yongnou, Zonlai, und wie sie alle heißen Weitwinkel-Objektive. Selbst die lichtstärksten unter ihnen reizen mich überhaupt nicht und es sollten meistens komplett unbedarfte, unerfahrene Käufer sein, die diese Linsen kaufen. Auch wenn sie bald mit Autofokus und Bildstabilisator verfügbar sind. Es muß enorm daran verdient werden, ähnlich wie an Stativen, Fototaschen und anderem Zubehör, sonst würde nicht praktisch jede Woche des Jahres ein neues WW- oder Normal-Objektiv vorgestellt werden.
Was vom Anwender dabei gerne übersehen wird, nur die mit einer ganz eigenen Bildsprache oder die hochwertigsten Spezialisten werden eine Weile Freude machen. Alle anderen, also praktisch 90% werden von keine Sony, Fuji, Nikon, Canon, Panasonic erkannt und erst recht nicht korrigiert. Heute ist aber Software-Korrektur (leider) ein sehr wichtiger Bestandteil der Berechnung der möglichen Abbildungsleistung.
Begonnen hatte alles vor Jahrzehnten mit den Pentax Z Kameras, die haben erstmals Bildfehler und notwendige Korrekturen auf einem Chip in ihren Objektiven der FA-Klasse gelegt und an die Kamera übertragen.
So machen es inzwischen alle großen Kamerahersteller mit ihren Objektiven. Aber alle Fremdobjektive werden nicht erkannt und allenfalls gering korrigiert.
Ein Kollege machte mich kürzlich darauf aufmerksam, dass das ja auch für meine Sony Objektive an Nikon Kameras gilt. Das stimmt prinzipiell, nur das ich eben ausgewählte GM/GMII Objektive und zumeist Festbrennweiten (vom 2.8/70-200 mm abgesehen) an Nikon setze und da das Problem praktisch nicht besteht.

Zurück zum Sinn von Weitwinkelobjektiven an 1″, MFT, APS-C Halbformat und KB-Vollformatkameras… einmal abgesehen von VF-Sensoren könnte man genauso gut ein neues Smartphone mit teilweise ähnliche BQ nutzen – abgesehen davon, man will die Schärfentiefe im Nahbereich deutlich begrenzen. Dies ist jedoch selbst mit einem 1.8/20 mm oder 1.8/35 mm sehr schwierig bis unmöglich. Einige Konstruktionen der Kamerahersteller (Sony, Canon) lassen inzwischen gut korrigierte Abbildungsmaßstäbe von 1:4 bis sogar 1:2 zu.
Trotzdem, wer es liebt mit richtigen Kameras und sehr guten Suchern zu arbeiten, der soll auch gerne im Weitwinkelbereich eine Vollformatkamera einsetzen.
Aber einen richtigen Qualitätssprung erlebt auch er nur mit Stacking oder wenn er mal Dateien von einer modernen Fujifilm oder Hasselblad in den Rechner bekommt.
Deshalb verstehe ich die ganzen Menschen nicht, die diese chinesischen und vietnamesischen Objektive kaufen, schon gar nicht die für MFT und Halbformat – das scheint mir vergebliche Mühe!
Für Filmer scheint diese Objektive noch ganz brauchbar zu sein, für Fotos zählen aber Auflösung, Auflösung, Dynamik und Detailschärfe – daher, je größer der Sensor und je ausgesuchter das Objektiv – desto besser die Bild-Ergebnisse.

Was steht noch auf meiner Anschaffungsliste? Vielleicht die GFX100II von FujiFilm, wobei allerdings mindestens 15.000€ schon ein großer Sprung sind.
Nur kann ich mir die so bald nicht leisten oder ich werde sie nur kurze Zeit halten können. Obwohl sie deutlich mehr Spaß bringt, vermutlich sogar neue Aufträge und definitiv bessere Bildqualität, wenn ich sie richtig einsetze. Dennoch wäre das System für mich ein teurer Lustkauf – dafür müßte ich wenigstens Z9 und 800 mm aufgeben…Ich habe nach der ersten GFX50s 2016 zuletzt einige hundert Motive mit der Fujifilm GFX100s belichtet. Die 50s war gar nichts für mich, zu klobig, viel zu träge, fast nur für das Stativ geeignet und es gab keine wichtigen Objektive etc.
Doch auch jetzt war meine Fotoausbeute überraschend niedrig, so niedrig wie mit keinem Kamerasystem der letzten 30 Jahre.
Woran liegt das?
Viele arbeiten mit diesen Kameras überwiegend vom soliden Dreibein-Stativ, trotz interner Bildstabilisierung. Das kann man machen, aber man sieht dann eben auch die Statik den meisten Fotos an. Für mich ist ein Stativ immer schon ein Hindernis gewesen – ein Knast, der einen bezwingt. Mancher braucht das.
Aber die Verwacklung war gar nicht das Problem und nicht die Ursache für meine geringe Fotoausbeute – sondern der Rolling Shutter! Sprich der lahme Prozessor der Kamera, der auch mit schnellsten SD-Karten nicht aufgefangen werden kann. Schon das geringste Verreißen führt zu solchen Fotos:

Ich bin, anders als anscheinend noch die meisten anderen Fotografen, ganz auf die elektronische Verschlussauslösung geeicht. Der RS-Effekt lässt sich logischerweise sehr einfach verhindert, wenn man die Kamera auf “mechanischen Rappel-Verschluß” umstellt. Nur kann und darf das ja heute nicht mehr das primäre Ziel sein, lautlos und verwacklungsfrei, arbeitet es sich viel angenehmer!

Als erstes brauchen wir einen PC mit viel mehr Leistung, mein alter iMac von 2018 schafft es nur wenige Fotos gleichzeitig zu laden. Obwohl 100 MP nur eine Verdopplung der lange üblichen 24 MP sind, braucht der PC weit mehr als doppelte Rechenpower.
Dann fällt in Programmen wie “Photoshop” etwas sofort auf: Wenn ich eine Bilddatei ganz gross auf dem 27″ Monitor anzeigen lasse und anschließend für meine Homepage auf 1500 Punkte Kantenlänge reduziere – verschwindet sie fast, so klein wird es. Dann sieht man das enorme Potential der Datei für Ausschnittsvergrößerungen!

Doch weiter in der Aufnahmepraxis:
Die Augen werden bisher noch häufig nicht erkannt. Das ist beim Mittelformat besonders kritisch, weil die Schärfentiefe hier besonders gering ist.
Das ist die eine Klinge des Schwertes – ein hoher Anschaffungspreis und hohe Verluste beim Verkauf und jeder der die schnellere Kamerareaktionen gewohnt ist – verzweifelt mit den älteren Fuji und HaB sehr schnell.
Die andere Klinge sind 100 Millionen Pixel auf dem 1,7x größeren Format als KB-Vollformat, sprich die tiefsten, saubersten, farbenprächtigsten Bilddateien der Fotobranche (noch höhere Auflösung für Forschung und Großformat klammere ich bewußt aus).
Wenn ich 80 bis 3200 ISO nutzen konnte und dicht genug an Motive heran kam, entstanden fast immer auch bessere, schönere, tiefere Fotos! Und das sieht sogar an Markenverblendeter oder blinder Vollformat oder Leica M-Fotograf.

Die erste Fujifilm Mittelformat erschien Ende 2016 (GFX50S).
Doch am Ende hängt bei mir alles von den angebotenen Objektiven ab.
So lange Fuji nur langsame Festbrennweiten und 2 übliche Zooms anbot, war das für mich uninteressant, ich wollte nicht ständig mit 3 Festbrennweiten jonglieren. Erst mit Vorstellung des 4.0/20-35 mm (16-28 mm VF) wurde es für mich spannend und dazu hochlichtstarke f:1.7 und f:2.0 Objektive – denn wenn will ich das System ausreizen können.
Die Schärfentiefe dürfte mit dem 2.0/110 mm etwa einem 1.4/85 mm VF entsprechen, wenn nicht gar einem 1.2/85 mm!
Allerdings, der Luxus von 100MP hat seinen finanziellen Preis. 3500 bis 8000€ die Kamera plus 2800€ für des SWW-Zoom, plus 2600€ für die lichtstarke Reportagebrennweite plus 2600€ für das Porträt-Tele macht zusammen = gut 15.000€
Rein von der Datenlage hätte ich mir ein quadratisches 4×4 cm Aufnahmeformat mit der doppelten Sensorfläche wie Vollformat gewünscht – aber der Zug ist ja nun abgefahren.
Alle haben sich für einen 3:4 Sensor mit 1,7x größerer Fläche als VF festgelegt.
Schnelle Motive?
Der komplette Sensor braucht in 14 Bit RAW 164 mSec um ausgelesen werden zu können – da entsteht massiver RS. (Vergleich: die Sony 7RV (61 MP) braucht 100 mSec zum Auslesen)
Die GFX braucht in 12 Bit RAW unter 70 mSec. und in JPEG ist sie noch deutlich schneller.

FujiFilm empfiehlt wegen möglicherweise auftretendem RS, bei kurzen Zeiten immer den mechanischen Verschluss, der immerhin auch 1/4000 Sekunde schafft.
Die Kamera hat einen 35 mm Modus mit Faktor 1.7x – dann sinkt seltsamerweise die Serienbildgeschwindigkeit auf nur 5,3 BpS, obwohl sie schneller werden müsste.
Der mechanische Verschluss in Einstellung CH schafft 8 BpSec.
Ich finde den einstellbaren Ausschnitt auf KB – der dann rund 1.7x entspricht unpassend. Schon weil KB ja im Format 2.3 arbeitet. Warum sollte sich noch jemand an KB orientieren, wenn man mit Mittelformat fotografiert? Jeder muß sowieso umdenken und neu lernen!
Ausschnitte von 2x und 3x wären viel hilfreicher.

Der AF ist nicht auf dem Niveau einer Pro-Vollformatkamera! Sogar etwas unsicherer und schwächer als das was Nikon heute bietet. Also für Sport und schnelle Tiere ist sie schlicht bisher noch weniger gut geeignet.
Bei der Dynamik für Landschaften, Produkte und Porträts ist keine Vollformatkamera auch nur annähernd vergleichbar, hier spielt Fuji MF seine Vorteile voll aus – echte 12 ½ bis sogar 14 Stufen Dynamik!
Bildrauschen, wenn man davon überhaupt noch sprechen kann, ist auch bei 6.400 ISO kaum deutlich schlechter als bei 80 ISO – es ist nur sehr fein als Struktur zu sehen.
Also sie hat nichts von dem hässlichen Nikon-Rauschen und ist auch der 7RV um 2-3 Stufen überlegen und schlägt jede A1, R5, R3, Z8 bei 800 ISO und erst recht bei 12.800 ISO! Es ist keine Actionkamera, auch wenn Fuji das immer deutlicher behauptet (das gilt auch für eine X-H2s).

 


Ich hatte die erste Fujifilm Mittelformat GFX50s von 2016 im ausführlichen Test, mir war die noch viel zu langsam und es fehlte ausser der Auflösung und der reproduzierbaren Dynamik & Farbtiefe noch viel. Das Gehäuse war auch noch viel zu verbaut und noch lange nicht Pro. Danach kamen kleine Schritte und eine Verdoppelung der Pixel auf 102 MP.
Die GFX100 von 2019 gefiel mir immer noch nicht, groß, schwer und langsam. Erst die GFX100s war auf dem richtigen Weg, aber da fehlte noch Prozessorpower.

Mit der GFX100S bin ich zur Zeit mit 3 Objektiven (3.5/50 mm, 2.0/110 mm, 4.0/250 mm) unterwegs.
Wer neuere VF-Kameras gewohnt ist, wird sich hier neben maximal 25-50% mehr Auflösung – gewaltig umstellen müssen. Die Kamera ist langsamer und zeigt mehr RS als fast alle VF Kameras.
Wenn man sich daran gewöhnt und schön bedächtig arbeitet, bekommt man etwas bessere BQ.
Allerdings auch Objektive, die weder die tollen, großen Abbildungsmassstäbe von VF erreichen, noch deren Abmessungen und flotte Einsatzfähigkeit.
Also der Prozessor und die einsetzbaren Speicher sind zu lahm für eine solche Kamera, der Sucher und der Monitor zeigen weder die Auflösung, noch die Dynamik oder auch nur die Farben.
Und die 100s lässt sich schon jetzt kaum noch für 3000€ verkaufen.
Also bitte realistisch bleiben, die SII muß erheblich schneller mit viel besserem Sucher werden.
Die 100II hat diese Mankos nicht, ist aber mit 8000€ keineswegs günstig und weitere 8000€ sind schnell für eine paar Objektive ausgegeben.
Also ich bin für den Telebereich bei 1.5x noch etwas unschlüssig, es sind auch “nur” noch 66MP mit enormer Tiefe übrig.

Mein Resümee nach 14 Tagen, jeden Tag mit Fuji Mittelformat und der 100s:
Komplett durchgefallen. Diese Kamera ist nichts für mich!

Ich hatte noch nie eine Kamera mit so schlechten, verrissenen Bildergebnissen. Das liegt sicherlich auch an meiner gewohnt schnellen Arbeitsweise, zum kleinen Teil an schlecht fokussierten Fotos, aber in der Hauptsache am Rolling Shutter. Praktisch ist jedes 2-3 Bild aus freier Hand vom RS stark betroffen und unbrauchbar. Das hatte ich so sogar bei der ersten Fuji GFX50 nicht festgestellt, allerdings hatte ich die nur mechanisch ausgelöst.
Selbst geschenkt würde ich diese Kamera für mich nicht annehmen auch keine andere FujiFilm GF – die teure GFX100II bildet die einzige Ausnahme.
Diese Erfahrung ändert sich sofort, wenn ich die neuere, leistungsstärkere GFX100II in die Hand nehme oder die Kamera rein mit mechanischem Verschluss betreibe..

Meine Erfahrungen mit der GFX100s in Kürze:

LICHT:

+ 100 MP vom Stativ oder in Ruhe mechanisch
+ noch kompakt und halbwegs handlich
+ sehr guter Info-Monitor
+ wenig staubempfindlich (elektromechanische Abschüttlung)
+ guter Bildstabilisator
+ nicht zu lauter, mechanischer Verschluß
+ schnelle Aufladung in der Kamera

Schatten:

– höchster Preisverfall in 4 Jahren um 2/3 von 10.000€ auf 3200€
– extremster Rolling Shutter
– keine 2 Einstellräder mehr
– nur 3 Bilder/Sec
– kein externes Akku-Ladegerät mitgeliefert
– wenig Akkuleistung
– nur SD-Kartenschächte
– nervige Geräusche
– schlechter Sucher, peinliche Auflösung
– schwacher Monitor
– schwache Bedienung
– wenig logisch

Die Kamera mit ihren Brennweiten lässt sich leicht auf Kleinbild-Vollformat umstellen. Daraus ergibt sich, dass wir die Brennweiten nicht umrechnen müssen. Wir können sie ganz einfach 1:1 auf VF beziehen, 250 mm sind 250 mm – allerdings dann nur bei rund 67MP!Oder eben 200mm auf MF mit 100 MP.

Bald im Frühjahr 24 soll schon ein Nachfolger der GFX100s erscheinen, vermutlich mit mehr Prozessorpower und gleichem Sensor. Die könnte dann rund 5500€ bis 6000€ kosten.
Ob sie auch 8 BpSec schafft, den hochauflösenden Sucher und die schnelle CFX B Speicherkarte bekommt? Abwarten!

Dieses Bild ist keine echte Kuh, sondern ein gemaltes Porträt, dass ich im Schneetreiben aufgenommen habe.


Auch die berühmten Schlösser zeigten sich bei Dämmerung und hohen Empfindlichkeiten auf sehr guten Bilddateien.

Sogar im Bildausschnitt aufgenommen mit 2.0/110 mm bei 10.000 ISO!

Zum Vergleich, das Motiv mit nur 2000 ISO, freihand:


Wir sehen hier, an den vorsichtigen Katzenporträts – des scheuen kleinen Kätzchens, dass noch keine menschliche Zuneigung kennt und nur durch die Scheibe ganz vorsichtig abgelichtet werden kann – dass die Augenerkennung aller bisherigen GFX-Kameras viel zu wünschen übrig lässt. Das was im Sucher weitgehend richtig fokussiert aussieht, ist es dann am PC nicht mehr.
Das ist aber im Sucher zusätzlich nur schwer erkennbar, wenn überhaupt. Erschwerend kommt hinzu, dass nur in den AF eingegriffen werden kann, wenn man die Kamera auf MF umstellt und auch dann ist die Fokussierung sehr schwammig!
Mit der GFX100II trifft aber endlich die Augenerkennung erheblich besser und man sieht auch im Sucher vor der Aufnahme ob man ein scharfes Bild erhält oder nicht!

Hier noch ein paar starke Vergrößerungen bei wenig Licht:

Im Flug sind selbst große Möwen in geringer Distanz kaum scharf zu bekommen… schon wenn sie sitzen ist das mit der 100s nicht einfach!
Einige Impressionen von Bregenz und Lindau am Bodensee.


 

Also, wenn dann gleich richtig: GFX100II

Besonderheiten der Fujifilm GFX100II:
– 15x12x10 cm klein und 1030g leicht
– Format: 4:3 – so wie es sein muss
– 9,5 MP Sucher, 1,00x, Abnehmbar und zum kippen
– Dreh- und senkrecht kippbarer Sucheradapter kostet 650€
– 120Hz schnellste Darstellung leider nur in 0,77x Sucheransicht!
– 2.3 MP Monitor in 3,2″ – klappbar in Quer- und Hochformat immer in gleicher Kameraachse
– Staubentfernung vom Sensor durch Ultraschall-Vibration (Olympus)
– Buffer: über 1000 in Jpeg oder CRaw, 260 in Raw; 156 in Jpeg + CRaw;
– moderner AF mit Mensch, Tier, Vogel, Auto-Erkennung
– 425 AF-Felder
– 16-550 mm Brennweiten vergleichbar VF (20-700 mm MF)
– Objektivfaktor zu VF: 0,79x
– Iso-Bereich 80-12.800 ISO
– Raw, Tiff, Heif, Jpeg Formate einstellbar
– elektronischer Verschluss bis 1/32.000 Sec
– Blitzsynchronzeit nur mechanisch mit maximal 1/125 sec bei voller Leistung, sonst HSS
– 20 Film-Simulations-Filter von Fuji Filmen
– neue, griffige Struktur – “Belederung”
– nur 5,5 BpS ohne Blackout CL und 8,7 BpS mit Blackout CH
– bekannter Fuji-Akku bis 500 Einzelaufnahmen
– InBodyBildStabilisierung bis 8 Stufen!
– endlich wieder 2 Einstellräder mit 2 Einstellebenen – durch Druck
– separater Griff
– CFE B und SD Karternschacht
– direkte Aufzeichnung auf SSD Festplatte
– Strom von Powerbank möglich
– GFX ist kein ideales System für Macro- und Nah-Fotografie
– die Abbildungsmaßstäbe der Objektive sind allesamt schwächer als bei VF und MFT
– Für Telefotografie ist die Schärfentiefe sehr gering, da helfen nur Ausschnitte
– moderne Gurtbefestigung, leider nur zwei
– 5.6/500 mm wird kommen
– 1030g leicht
– 8000€

Der schweineteure Sucheradapter EVF-TL1 für 600€ ist praktisch Pflicht. Er ermöglich dafür Fotopositionen mit dem Sucher, von denen alle anderen Fotografen nur träumen können!

Motive sehen
Wenn ich jetzt von einem guten Fernglas auf den Kamerasucher wechsle, fehlt es sofort an der Erkennbarkeit der Details und Leuchtkraft des Motives.
Filmer schauen nicht umsonst auf Spezialmonitore auf der Kamera oder durch Spezialsucher. Und für sie sind die Details oft auch gar nicht so wichtig, da sie meistens bewegte Motive oder mit Kameras in Bewegung aufzeichnen. Für sie ist eher das präzise Einrahmen und Ausklammern wichtig. Die sind fein raus.
Auf der kleinen Messe Photopia waren trotzdem alle verbliebenen Kamerahersteller ausser Pentax vertreten. Und mir fiel wieder auf, wie krass sich die Sucher unterscheiden. Und wie untauglich solche berühmten Sucher wie die der Leica M für mich sind. Früher sah man das Motiv klar und hell, kontrastreich und richtigfarben über den Spiegel und das Prisma. Doch Stopp, wenn wir heute eine Pentax LX, Canon F1, Leica R oder eine Contax vor unser Auge nehmen, ist das alles dunkles Mäusekino. Allenfalls Nikon mit F3HP, F4, F5, D5, D850, D500, die Minolta’s der 9er Serie und einige Canon’s der 1er Serie zeigen ein größeres, hellers Sucherbild. Aber nie ohne Staub und es bleibt immer abhängig vom verwendeten Objektiv. Entscheidend ist die Lichtstärke, was mit f:1,4 gut aussieht wird zur dunklen Sackgassen mit Zoom’s der Lichtstärken f:3,5-6.3.
Doch es gab hellere Sucher – im Mittelformat. Die Pentax 645 hat dafür den Grundstein gelegt und auch Hasselblad, Rollei, Mamiya, Zenza Bronica schafften ein sehr gutes Abbild in den Formaten 6×4,5, 6×6 und 6×7 mit sehr großen Prismensuchern.
Heute meinen Viele, ich meckere auf höchstem Niveau. Vor allem wenn ich alle bisherigen Kameras der MFT-Serie vor OM-1, G9, GH6, viele Kameras von Sony, Fuji, älteres von Canon nicht mehr an mein Auge lasse. Selbst eine Sony A1 ist mir nicht gut genug (wenn man sie umschaltet auf 1.5x – was ich häufig tue).
Nur Canon mit R5, R6II, R3 und Nikon mit Z7II, Z8, Z9 schlagen sich tapfer.
Auch mein Sony A7RIII Sucher, oder Canon R7, R8 sind nicht wirklich gut, schon gar nicht im Ausschnittsfaktor.  Und auch die OM-1 ist nur wirklich gut bei mittleren bis Tele-Brennweiten ohne Ausschnitt.
Ich habe nur einen wirklich guten Sucher zur Verfügung, Nikon Z9. Das ist vermutlich auch der Grund warum ich mich so ungerne davon trenne.
Bleibt festzuhalten:
Der Sucher/Finder ist für Fotografie extrem wichtig. Was ich darin nicht wahrnehme, kann nicht bildentscheidend werden.
Auf Reisen sind eine OM-1 oder eine Sony RX-10 und zur Not noch eine Canon R8, R5, Nikon Z7II oder Fuji X-T5 die besten Begleiter – erstere weil sie kompakt, unauffällig und tragbar bleiben und letztere weil sie im Vollformat bei konzentrierter Fotografie mehr Details erlauben können.
Wenn wir jetzt einmal die Telefotografie von weiter entfernten Motiven außer Acht lassen – dafür würde ich auf Reisen immer die OM-1 mit 4.5/150-400 mm allen anderen Systemen vorziehen!
Bei allen Landschafts-, Stadt-, Menschen- und Tier-Motiven, bei allen “Effekten” und dem Spiel mit Schärfentiefe und Licht entscheiden Sensor/Auflösung, Objektiv/Lichtstärke und die Abbildungsleistung des Suchers!
Und nach der Messe bin ich mehr denn ja davon überzeugt, das neben der kompakten, schnellen Tele- Ausrüstung, vor allem eine Fujifilm-GFX-Kamera der beste und angenehmste Weg zu einprägsamsten, schönsten Fotos ist.

Der Sucher der GF100II ist so viel heller, klarer, kontrastreicher, Detail- und Farbtreuer, damit können sich selbst auch Z9, R3 oder 7RV und andere mit 9MP Auflösung gar nicht messen.
Für den Nah- und Macro wie auch den Super-Tele-Bereich und die vielen elektronischen “Tricks” ist die OM-1 Ausrüstung besonders nützlich!
Bevor wir uns mit dem kleinen Mittelformat – wie es derzeit nur FujiFilm, Hasselblad und zuletzt auch Leica und Pentax anbieten – beschäftigen, sollten uns ein paar Dinge ganz klar sein.
Eine lichtempfindliche Fläche von 33×44 mm bei 100 Millionen Pixel Auflösung (allerdings Bayer interpoliert – sprich tatsächlich nur 33 Mio Pixel für alle Farben), wie beinahe alle Kamerasensoren. Damit lässt sich die Bildqualität von früheren 6×9 Kameras/Rückteilen mit Rollfilm erreichen (VF erreicht im besten Falle etwa die Qualität 6×4,5 MF).
Gebraucht wird eine solche Qualität fast gar nicht und für Internet-Darstellungen sowieso nicht, dafür reichen winzige Smartphone-Sensoren mit 12 MP Auflösung.
Den Unterschied zwischen MFT, Halbformat, Vollformat und Mittelformat wird man selbst auf 60×90 cm Postern kaum erkennen. Allenfalls wenn speziell daraufhin fotografiert wird und die Schwächen der 3 anderen Sensorgrößen ausgereizt werden.
Also bleibt die Frage auch heute noch der Elefant im Raum – Für wen lohnt sich den Mittelformat von FujiFilm überhaupt?
Für den Sucher/Finder und die genaueste Motiv-Licht- & Detailbetrachtung durch den Sucher.
Für viele, die sich lange Brennweiten oberhalb 250 mm (200 mm VF) sparen wollen. Und anstatt dessen später mit Ausschnitten frei ihren Bildausschnitt festlegen wollen.
Das Aufnahmeformat ist 3:4! Eingefleischte Kleinbild/Vollformat-Fotografen werden sich daran vielleicht nie gewöhnen, denn sie kennen und akzeptieren oft nur 2:3.
Bei Landschaften ist aber selbst 9:16 oft nicht schmal genug um die Landschaft zu konzentrieren und bei Porträts und Makros ist häufig 2:3 zu unproportional und 3:4 das weitaus spannendere Format.

Hasselblad (DJI) verfolgt mit seinen MF-Kameras ein völlig anderes Prinzip, die mechanischen Verschlüsse sitzen nicht mehr in der Kamera, sondern traditionell bei HB im Objektiv und erlauben so kürzeste, volle Blitzverschlußzeiten. Das macht die Kameras etwas kompakter und leichter und die Objektive größer und teurer. Ich sehe heute aber darin keinen Sinn mehr, weil Verschlußzeiten immer häufiger elektronisch gebildet werden und der Global Shutter vor der Tür steht.
Fujifilm hat also einen Kameraverschluß, der Zeiten bis 1/4000 Sec erlaubt und eine elektronische Auslösung, die 1/32.000 sicherstellt.
Früher war Mittelformat besonders aufwendig, schwer und teuer. Allein der Filmwechsel, wenige Fotos und die Entwicklung erschwerten das Fotografieren. Im digitalen angekommen blieb es unbefriedigend, der Vorsprung vor dem Vollformat und die Objektivauswahl viel zu gering. FujiFilm änderte das alles 2016 mit GFX. Fujifilm verwendet in der GFX100II einen neuen BSI-Sensor von Sony  – bisher also noch keine superschnelle Stacked-Technologie.
Das kann bei schnellen Motiven zu Rolling Shutter führen, denn eine Auslösung mit 30 MSec ist im Vergleich zu einer Sony A1 (5 MSec oder Canon R3 (7 MSec) nicht wirklich schnell.

 

Mit der Optikphilosophie von Leica, bzw, Herrn Karbe stimme ich vollständig mit der Firma Leica überein. Wohlgemerkt, das gilt ganz und gar nicht für die Designphilosophie der Leica-Kameras, die mir komplett und ausnahmslos sehr missfällt. Aber optisch hat Leica meistens den besten Kompromiss aus optischer Leistung, Fehlerfreiheit und Kompaktheit zum hohen Preis.
Und ich bin seit jeher ein großer Verfechter der offenen Blende, der Ein-Millimeter-Fotografie! Wozu abblenden?
Ein Objektiv muß bei voller Öffnung meine Vision liefern. Wenn ich große Schärfentiefe will und brauche, verwende ich ein Smartphone oder eine Drohne!
Allerdings muss ich bei Landschaftsaufnahmen sehr häufig abblenden und auch der Sterneffekt kommt erst bei f:16!
In der Nahfotografie verwende ich MFT und blende häufig nicht stark ab. Doch das gelingt heute nicht nur Leica, sondern auch Sony mit seinen GM-Objektiven!

Die Ein-Kamera-System-Strategie, wie sie hier seit Jahrzehnten favorisiert wird, ging ja für fotografisch anspruchsvolle Menschen, die viele unterschiedliche Motive ablichten wollen, noch nie auf!
Auch wenn es immer wieder behauptet wurde. Sei‘s drum, das man seine Canon oder Nikon noch etwas genauer zu kennen glaubt und man immer wieder die gleiche, vermeintlich ungünstige oder gar falsche Bedienung beschwört.
Wer im Kopf flexibel ist, kommt neben einer C, N auch leicht mit einer S oder O oder F gut klar.
Heute hat jeder ein SP – sind dann schon 2 Systeme und früher hatten viele eine Kompaktkamera dazu!
Ja Sony, wenn man RX100 oder besser RX10 dazu nimmt und Sony endlich seine eigenen MF-Sensoren nutzt und nach oben MF anbietet. Werden sie aber nicht tun, die Nische ist dann doch zu klein und zu kostspielig. Zur Erhöhung der BQ im VF gehört aus meiner Sicht die Abkehr von Bayer, Jpeg, Raw, und dem jetzigen Sensoraufbau, die Pläne u Techniken sind vermutlich längst in Erprobung – aber das macht alles zunächst einmal wieder noch teurer.
BQ muss sich für mich zwingend im Sucher zeigen – Sony hat mich da bisher nicht überzeugt, auch wenn alle über 9MP jubilieren. Mir gefallen Z9, R3 Sucher sogar deutlich besser, trotz fehlender Auflösung. Aber alle sind „untauglich“ gegen die Fuji GFX100II u ich meine damit noch nicht einmal die Beweglichkeit – sondern Details, Plastizität, Farbgenauigkeit und Dynamik!
Da bin ich eisern, unter annähernd 50 MP Stacked oder sogar 20 MP Stacked in MFT kaufe ich keine Kamera mehr! Kann ich nicht gebrauchen!
Und auch eine Nikon Z500 mit 26 MP BSI kann ich nicht brauchen – wie auch keine Alpha 6700 und die Fuji X-T5 oder X-H2s wegen fehlender Tele-Objektive nicht.
RS ist für mich ein Killerkriterium, selbst die R5 nervt damit, die 7RV sowieso, eine Z7II ist gruselig, die GFX 100s noch schlimmer. Der Rest kommt sowieso nicht in Frage.

 

GF – OBJEKTIVE:
Alle Brennweiten sind auf 3:4 Mittelformat berechnet und daher nicht 1:1 mit Kleinbild vergleichbar. Eine Normal-Brennweite liegt bei 75-80 mm Brennweite, 110 mm eignen sich sehr gut für Kopfportäts und Freistellungen, und alles unter 30 mm ist attraktiv für enge Landschaften, Schluchten, Räume und zur Gestaltung im weiten Winkel.
250 mm entsprechen nur 200 mm, aber es gibt eben ein großes Ausschnitt-Potential. 100MP lassen auf dem größeren Sensor durchaus Ausschnitte bis 2x und gar 3x bei hoher BQ zu.
So hat man 16 mm bis gut 500 mm bei sich. Ich würde sonst auf die lichtschwächeren Zooms von Fuji verzichten und auch die lichtschwachen Festbrennweiten oder das Macro oder die TS-Objektive können mir kein Habenwollen entlocken. Allenfalls das 4.0/250 mm mit TC ist eine Option.
Die Lichtstärke entspricht im Bokeh mehr als der doppelten Lichtstärke von Kleinbild, f:2.8 entspricht f:1.9 / f:2.0 entspricht f:1.3 und f:1.7 entspricht f:1.2!
Kompakte Objektive, die mit Lichtstärke f:5.6 enden, interessieren mich daher nicht.
F:4.0 ist auch hier die geringste, tolerierbar Lichtstärke, mit Ausnahme vom Super-Tele.
Es war bei Mittelformat immer so, das maximal 3 Objektive ausreichen, WW, Reportage und Macro-Tele.
Das hat sich leider etwas verschoben.
Bei Fuji sind besonders wichtig:
Superweitwinkel – Reportage und lichtstarkes Porträt-Tele und vielleicht auch ein langes Tele.
Fujifilm steht seit Anbeginn etwas auf Kriegsfuß mit dem Verfolgungswahn-AF und einer sehr schnellen Fokussierung. Sie sind bisher einfach nicht da, wo Sony und Canon schon längst sind. Aber bei Mittelformat muß größere Masse bewegt werden und schließlich sind mehr als 1 Kilo schwere Glasklötze von Canon, Sony, Nikon auch nur mit erheblichem Konstruktionsaufwand und kleinen, schnell beweglichen, internen Glasgruppen schnell fokussierend.
Trotzdem ist es für mich im Normal und Tele-Bereich Pflicht, dass die Objektive zumindest bei Fuji LM – Linearmotoren haben.
Viele aus dem GF Objektive haben das nicht und fokussieren noch langsamer, dann kann man fast die Schärfe schneller durch vor- und zurücktreten erreichen.

Wer mit GFX100II und 4.0/20-35 mm (2.8/16-28 mm VF) – 1.7/55 mm (1.3/42 mm VF) und 2.0/110 mm (1.4/87 mm VF) reist – 1030g +730g + 780g + 1000g = 3,5 Kilo Gewicht – der ist über jeden fotografischen Zweifel über die Fotoausrüstung erhaben.
4.0/20-35 mm = 16-28mm >730g
1.7/55 mm = 42mm >780g
2.0/110 mm = 87mm >1000g 

Dazu bin ich überzeugt vom 4.0/250 mm (2.8/200 mm  VF – 1450g – 1:4.5) und ich verwende zunächst lieber das leichteste 3.5/50 mm mit nur 330g. Das 4.0/45-100 mm ist kaum ein Reiseobjektiv, scheint mir aber das zweitwichtigste Zoom zu sein.
Mehr Fuji-Objektive braucht es gar nicht, der Rest ist Schnick-Schnack!

Allerdings werden folgende häufig verkauft:
4.0/32-64 mm (2.8/25-50 mm VF – 880g)
4.0/45-100 mm (2.8/36-80 mm VF – 1000g)
5.6/100-200 mm (4.0/80-160 mm VF – 1050g) – 1:5
2.8/45 mm (2.8/36 mm VF – 490g)
3.5/30 mm = 24mm >510g
3.5/50 mm = 40mm >330g
2.8/63 mm
1.7/80 mm
4.0/120 mm Macro 1:2 – lahm und schwer
4.0/250 mm = 2.8/200mm >1430g
GF 1.4x TC WR (400g)
5.6/500 mm
Das 4/23 mm wie auch das 4/32-64 mm werden häufig gebraucht angeboten, beide sind heute kaum noch notwendig, denn das 4.0/20-35 mm ist zu gut und ersetzt beide mühelos!
Die 4.5-5.6/35-70 mm und 5.6/100-200 mm sind zwar leichter und schlanker, aber reizen mich wegen der Lichtschwäche dennoch nicht!

Zusätzlich gibt es inzwischen einige manuelle China-Produkte wie:
Laowa 4.5/15 mm Shift (600g)
Laowa 4.0/17 mm, (1:3.5! 820g) ist von allen das spannendste, weil es vergleichsweise zum VF 14,5 mm Brennweite liefert
Laowa 2.8/19 mm (550g)
Laowa 4.0/20 mm Shift (750g)
Laowa Aurogon FF 10-50x NA 0,5 Supermicro APO (390g)
4.5/15 mm Shift (600g)
TTArtisan 2.8/11 mm Fisheye (500g)
TTArtisan 1,25/90 mm (1015g)
AstrHori 2.8/12 mm Fisheye (760g)
AstrHori 5.6/55 mm (350g)
AstrHori 4.0/75 mm (640g)

Für alle gilt bisher: Kein sofortiger MF Eingriff – MF ist schwammig

Welche GF-Objektive sind ab der GFX100II relativ schnell fokussierend?
4.0/23 LM
3.5/50 mm LM
2.0/110 mm LM
4.0/250 mm LM auch mit TC14!
4.0/32-64 mm LM (25-50 mm)
4.0/45-100 mm LM (35-80 mm)
5.6/100-200 mm LM (80-160 mm)
und das
4.0/20-35 mm ohne LM braucht man aber trotzdem.

Haken:
CH Elektronische Auslösung etwa 8.7BpS (35mm Format Mode ON)
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 260, C-RAW + JPEG 156, LC-RAW + JPEG 148, RAW + JPEG 71
CH Elektronische Auslösung etwa 5.8BpS (35mm Format Mode ON)
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 1000+, C-RAW + JPEG 1000+, LC-RAW + JPEG 1000+, RAW + JPEG 1000
CH Elektronische Auslösung etwa 5.3BpS im Mittelformat!
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 390, C-RAW+JPEG 119, LC-RAW+JPEG 119, RAW+JPEG 98
CH Mechanische Auslösung etwa 8.0BpS 
Menge der Bilder:: JPEG 1000+, C-RAW 325, LC-RAW 302, RAW 76, C-RAW+JPEG 75, LC-RAW+JPEG 75, RAW+JPEG 55
CH Mechanische Auslösung etwa 5.0BpS
Menge der Bilder: JPEG 1000+, C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 497, C-RAW+JPEG 153, LC-RAW+JPEG 152, RAW+JPEG 116
CL Mechanische Auslösung etwa 2.0BpS
Menge der Bilder: JPEG 1000+ , C-RAW 1000+, LC-RAW 1000+, RAW 1000+, C- RAW+JPEG 1000+, LC-RAW+JPEG 1000+, RAW+JPEG 1000+

*Elektronischer 1.Verschlussvorhang unterstützt nur CL – also 2BpS
*Anzahl der Bilder sind berechnet auf Basis einer  CFexpress Type B Karte
*Anzahl der Bilder sind abhängig von der Speicherkarte

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht