Tresor  
Filo Rings

1. Januar 2025
Indian wildlife

Indian Wildlife – Eye to Eye
Canon 2,8/70-200 mm L IS II f:2,8
 
 
Willkommen!

Seit 15 Jahren ist Harrys Photo-Tagebuch online
24 Jahre war davor HarrysInFocus online. HarrysInFocus habe ich inzwischen still gelegt.
Über 930 Beiträge nur auf dieser Homepage.

Dank Dr. Tilo Seeger (www.drtseeger.de) konnte ich eine große Homepage aufbauen und mein vielfältiges Wissen zahllosen Fotografen vermitteln.
Ich bin seit mehr als 35 Jahren immer mit den neuesten Objektiven und Kameras unterwegs. Wenn ich es mir aussuchen kann, fotografiere ich am liebsten Tiere und alles was lebt und sich bewegt. Man vermutet bei mir gerne eine besondere Leidenschaft für Fotografie und Fotogeräte – das ist aber aus meiner Sicht nicht ganz richtig, denn meine wahre Leidenschaft brennt für meine Motive, für Tiere, für Natur, für Menschen – der Rest ist nur Technik.
Meine große Homepage “HarrysInFocus” wurde gerne mal zu bunt und zu verwirrend empfunden – sie ist aber eben auch so wie ich. Ein bunter Vogel, gerne mal chaotisch und zerstreut, oft knallig und manchmal zu viel auf einmal.
Ich bin nicht geradlinig und angepasst und farblos vielleicht auch nicht.
Ein Mensch hat viele Facetten, viele Gesichter, er kann vieles sein, je nach dem auf welche Seele er trifft… man muß es nur versuchen.
Ich versuche – ich mag grau nicht und bin immer auf der Suche nach Farben, nach Licht. Ich fotografiere spannende Tiere und Menschen – nicht nur einmal – immer wieder, mir fällt immer noch was ein. Mit einer Kamera kann ich zwar fast alles ablichten und doch verwende ich immer wieder andere Kameras und Objektive, und suche immer das Limit…
wie in meinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ (1982) bin ich gerne auf Messers Schneide.
Ich bin “Berlin – Herz & Schnauze”, gewagt und schüchtern, modern und hektisch und zugleich altmodisch mit viel grün, Wasser und Ruhe.
2010 fiel die Entscheidung, es mal mit ruhigen Farben und streng geordnet zu versuchen.
Dafür haben mir hier Andreas Klotz (www.Tipp4.de), Katrin Scheid und Sebastian Tänzer (www.Taenzer.me) eine ganz neue Plattform errichtet. Es hat nicht lange gedauert und ich habe diese Seiten mit massenhaft Fotos und Text gefüllt.

Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Vergnügen beim Stöbern, Entdecken und Lesen!

Per E-Mail (HarryPX@T-Online.de) bin ich jederzeit für Sie da und beantworte Fragen, Wünsche und Anregungen, biete Tests und
meinen Foto-Wissen auf USB-Stick. Rein ins Vergnügen…

Und bitte nichts mopsen und nichts ohne meine Zustimmung zitieren oder gar kopieren und ins Netz stellen!
Seien Sie lieber selbst kreativ!

Auf Anfrage – können Sie mich für eine Portrait-Session oder ihre Feierlichkeit buchen. Ich bin kein Freund von festen Preislisten, Preise ändern sich ständig.  Eine Portrait-Session bei mir gibt es ab 190€ (plus Anfahrt, falls erforderlich). Alles ist abhängig vom Aufwand, Nachbearbeitung und Zeit – deshalb einfach eine kleine Mail an mich und sie bekommen ein persönliches Angebot.

Dies ist KEINE Fan-Page – KEINE Werbung, KEINE Suchmaschinen-Links und Optimierung

Auch wenn hier auf meiner Seite Markennahmen wie Canon, Nikon, Novoflex, Olympus, Panasonic, Pentax, Leica, Zeiss & Apple häufiger als vielleicht sonst gewohnt auftauchen – bitte ich Sie herzlich – das nicht als Fan-Page miss zu verstehen. Diese Marken sind hier präsent, aufgrund langjähriger, oft positiver Erfahrungen. Canon und Sony werden wohl am häufigsten besprochen, weil Sony die innovativste Firma hat und Canon noch das größte System und die meisten Kunden hat, nicht weil ich es für die beste Herstellerfirma halte. Grundsätzlich sind mir Marken-Namen und Firmen egal und ich übe da keine Solidarität – denn das wäre zu kurzlebig. Es sind alles Hersteller die Produkte vertreiben und offensiv versuchen Geld zu verdienen. Nachdem ich nun seit 30 Jahren „InFocus“ schreibe und 15 Jahre lang meine Info-News „BlitzLicht“ heraus gegeben habe, werde ich mich ab jetzt auf diese Homepage konzentrieren – mit meinem gesammelten Fotowissen seit 30 Jahren und meinen regelmäßigen Tests aktueller Objektive und Kameras. Da ich unbedingt unabhängig bleiben will von einflussnehmenden Redaktionen (die zumeist über wenig Praxis-Wissen verfügen) den Herstellern, den Vertreibern und der Werbe-Industrie und ein Abo-Preis wie bisher vermutlich immer weniger Menschen interessiert – stelle ich hier mein gesamtes Wissen ab jetzt jedem zur Verfügung. Ich biete jedoch noch viel mehr, intensive Beratung per Mail – speziell an die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse angepasste Objektive und Kameras und Zubehör, die ich zum fairen Preis gebraucht und neu beschaffe.
Als Honorierung erhoffe ich mir wie meine nordamerikanischen Kollegen eine jährliche Spende um diesen hohen Aufwand vor mir und meiner Familie zu rechtfertigen.
Sie können einen beliebigen Betrag ab 35 € HIER spenden.

Die vergangenen 30 Jahre haben gezeigt, dass meine Leser durch meine Beratung und Tests viel Geld einsparen konnten, da ich immer als preisbewusster Berater und nie als “Anpreiser” von Marken fungiere. Oft genug rate ich auch vom Kauf ab. Auf meine gezielte Fachberatung per E-Mail können Sie immer zurückgreifen!)

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

 

1. Dezember 2014
USB-Stick & DVD

Seit 25 Jahren unabhängige Praxistests – für:
Fotografie draußen, NaturFoto, NaturBlick, FotoMagazin, Phototechnik International, Photographie, FotoPraxis, Markt&Technik, PhotoScala, HarrysInFocus, u.v.a.
Hier finden Sie die
umfangreichste und ausführlichste Test-Sammlung
aller Autofokus-OBJEKTIVE
im Internet – Weltweit! 383 Tests!
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21. Juli 2025
AI 2025 – Verarsche & Zahlenspielchen überall

Ich muss es so hart sagen: Verarsche überall:

Die problematische Seite an uns Menschen ist – wir alle glauben immer das was wir glauben wollen und verteidigen es gegen jedes bessere Wissen.
Ich kann mich selbstverständlich nicht komplett davon ausnehmen. Nur viel lesen und nachdenken und ausprobieren, kann einen etwas vor den eigenen Fallen retten…
Trauen Sie keinen Influenza, keinem der mit dicken Autos zum testen fährt, sich von exotischen Orten mit einer Meinung zu neuem Equipment meldet, keinem, wenn gleichzeitig 30-100 verschiedene FotoMännchen mit neuen Videos und Berichten auftauchen.
Das ist alles IMMER von der Industrie gesponsert, gekauft und verändert. Die Leute werden an schöne Plötze geflogen, versorgt, mit Kameras und Objektiven eingedeckt und sollen sich dann kritisch äußern 🙂 – nicht selten werden die Ausrüstungen nicht einmal mehr zurück verlangt.
So geht das heute. Ich bin nicht neidisch, denn damit wird die Person, die Stimme, die Meinung, das Video komplett gekauft.
Ich hatte auch meine Phasen, wo die Industrie mir alles angeboten hat, aber sie mußten eben auch meine Empfehlungen oder Kritik verkraften. Man konnte mich wohlwollend einstimmen, aber nie kaufen – was nicht taugt, taugt eben nichts.
Also bitte, an alle der Rat: Bei Neuheiten cool bleiben und erst einmal 6 Monate abwarten – ob es dann immer noch ein Produkt mit echten Verbesserungen ist, das man vielleicht kaufen sollte.
Die Zeiten, wo von Canon und Nikon echte Innovationen kamen, sind längst vorbei.
Und selbst Sony wärmt bei Kameras immer nur die alten Sensoren auf und feilt etwas an den Kameras – am Ende sehen sie doch sehr ähnlich aus und es ist gar nicht so viel neu daran.
Canon verspricht die perfekte Ergonomie – da lachen ja die Hühner, Nikon und Panasonic und Leica den perfekten Autofokus – wenn es nicht so traurig wäre, man müßte ihnen echt helfen.
Echtes Understatement gibt es kaum noch, Sigma und Tamron sind heute auch großspurig, mir fallen fast nur OMDS und Pentax ein, die sich etwas zurückhalten.

RAW ist immer noch und stärker als je zuvor ein Selbstbetrug und Wettbewerbsverzerrung der Hersteller.
RAW-Dateien zu entwickeln, zu sichern und zu erhalten braucht viel mehr Zeit , Ressourcen und Geld als wir alle zugeben wollen und die Zukunft ist höchst unsicher, viel unsicherer als bei JPEG. Es ist kein Format für alle Fälle!
Auf mich wirken Menschen die laut RAW als einzigen, gangbaren Weg zur Qualität proklamieren wie unerfahrene Idioten – denn es stimmt einfach nicht. Was für kontrastreiche Motive und Landschaften gelten mag, lässt sich nicht auf alle anderen Motive übertragen. Diese Leute suchen einfache, sichere Lösungen – beides existiert jedoch nicht!
JPEG schaffen sowieso 11 Blenden Dynamikumfang und wenn man es richtig macht und herauskitzelt sogar 14 Blenden.
Der begrenzende Faktor bei allen Diskussionen um RAW sind auch heute noch die Wiedergabe auf Monitoren und die Fähigkeit zur Aasbelichtung auf Papier. Deshalb ist auch weiterhin jeder Qualitätsvorteil von RAW reine Theorie und nicht praxisrelevant!

Adobe ist eine der unangenehmsten und geldgeilsten Firmen überhaupt.
Jeder sollte sich sehr gut überlegen, ob er da ein Abo abschließt und sich in Klauds locken lassen will. Ich bin da bisher nicht drin und versuche alles um da nicht zu landen – denn ab dann wird man ausgequetscht und geschreddert. An jedem Apple-Rechner läuft Lightroom schneller und sicher als an jedem Windows-Rechner – das sollte man wissen.

Der technische Aspekt der Fotografie oder der Filmerei wirkt durch so viele Zahlenfallen, da ist es auch für mich nicht immer einfach den Überblick zu behalten.
Hier alle wichtigen Zahlen von Fotogeräten für den besseren Durchblick:

DIE AUFLÖSUNG DES SENSORS:
Alles begann so richtig mit 1 Million, dann bald 4 Millionen und bei 6 Millionen sollte dann Schluss sein mit lichtempfindlichen Bildelementen auf einem Sensor.
Inzwischen sind 20 Jahre vergangen und Olympus, Sony, Apple und andere Wegbereiter haben einfach weiter die Pixel erhöht bis heute 150 Millionen Pixel.
Den allermeisten Fotofreunden reichen heute 20-24 Millionen Pixel für eine kaum zu beschreibende Bildqualität und Vergrößerungsmöglichkeiten bis 200% am Monitor und 90×120 cm große Poster. Für kleine Darstellungen im Internet sind immer noch 2-6 MP satt ausreichend.
Trotzdem, mehr Auflösung bringt bei entsprechenden Objektiven und Licht immer noch mehr sichtbare Details im Bild!
Und wenn man nicht mit schweren und langen Teebrennweiten fotografieren/filmen will, ist eine Auflösung von 20 MP auf kleinen Sensoren (1″ Zoll und MFT) erstrebenswert.
Ganz wichtig, um bei entsprechend größeren Aufnahmeformaten oder gar Ausschnittsvergrößerungen diese hohe Auflösungen zu erhalten, wird im Quadrat multipliziert.
20 MP MFT entsprechen 40 MP im Halbformat entsprechen 80 MP im Vollformat und 105 MP im kleinen Mittelformat.
(ich lasse dabei jetzt der Einfachheit halber die verschiedenen Bildseitenverhältnisse 4:3 – 2:3 – 16:9 außer acht!)
Inzwischen ist Panasonic mit seinem MFT-Sensor noch einen Schritt weiter gegangen und bietet 25 MP was im Vollformat schon 100 MP bedeuten würde.
Diese Auflösungszahlen sind trotzdem auch eine Illusion, weil abgesehen von neuartigen monochromen Sensoren, die echte Detail- und Kontrastauflösung fällt um Faktor 3-4 geringer aus. Alle Pixel immer noch der Bayer-Anordnung beugen müssen, am Ende bleiben pro Farbe nur 5 bis 6,6 Millionen Pixel übrig – aber das nur am Rande.

DIE AUFLÖSUNG DES SUCHERS & MONITORS:
Es ist gut zu wissen, dass auch diese Auflösung für 3-4 Farbpixel angegeben wird und die echte Detail- und Kontrastauflösung daher um Faktor 3-4 geringer ausfällt.
Und je mehr Pixel, desto stärker die Erwärmung und desto höher der Stromverbrauch.
Aus den letzten Gründen blieben die Auflösungen bei der Bildanzeige in der Kamera lange nur bei einer Million, später 2 Millionen Pixeln.
Heute bieten Sony Sucher bis zu 9 MP und Monitore bis zu 2,4 MP. Aber auch Sucher mit nur 3-5 MP sind keineswegs gravierend schlechter, wie die Beispiele von Nikon und Canon zeigen.

DIE BILDSTABILISIERUNG IN DER KAMERA:

Dank Olympus und Pentax verfügen heute die allermeisten Kameras über einen internen Bildstabilisierung – IBIS genannt. OMDS ist darin bis heute Führend in der Effektivität und Canon rückt inzwischen auf, Nikon, Sony, Fuji sind da noch etwas schwächer. Bis zu 8 Licht-Stufen verspricht OMDS.

 

Der kommende Zwang zur Authentizität – und zur Offenlegung aller eigenen Daten

Dennoch könnte der Trend so weit gehen, dass bald in allen digitalen Kameras derartige Zwangs-Technik für einen sündhaften Aufpreis eingebaut werden. Von dort ist es danach nur ein kleiner Schritt bis zur totalen Überwachung der Fotografen und Videografen. Denn GPS-Daten mit gesicherter Aufnahmezeit lassen sich dann immer und von jedem in allen Ihren Fotos und Filmen sehen. Leugnen ist zwecklos.

Und auch jede Änderung in der Software kann dann laut Adobe jeder nachvollziehen. Da wird unser gesamtes angelerntes Wissen frei publiziert. Kurzum: Jeder kann sich auf den Zentimeter exakt an die Stelle stellen, wo wir standen, und mit exakt unseren Kameraeinstellungen das seltene Tier etc. aufnehmen und danach mit allen in teuren Kursen erlernten Software-Tricks genauso bearbeiten.

Allerdings kommt es noch schlimmer, denn jeder kann so anhand unserer Fotos die eingebrannten Gesamtdaten Ihre technischen Ausrüstung ablesen, sich den Wert zusammenrechnen und daraufhin entscheiden, ob sich ein Einbruch oder bewaffneter Überfall lohnt. Dafür wird es sicherlich bald KI-Tools für die organisierte Bandenkriminalität geben, welche automatisch das ganze Internet scannt, um dann den Verbrechern unsere Namen und Adresse sowie den aufaddierten Wert der Ausrüstung zu liefern. So etwas können Suchmaschinen schon lange. – Exakt deshalb löschen oder ändern viele Fotografen seit Jahren ihre EXIF-Daten an Fotos, oder ersetzen sie durch standardisierte mit nur bestimmten Inhalten.

Lassen wir uns nicht von den angeblich freiwilligen und abänderbaren Kriterien der c2pa täuschen. Hart in einem Chip in der Kamera eingebaut, ist nichts mehr freiwillig oder vom Laien veränderbar. Das widerspräche auch der angeblichen Schutz-Logik. (Die Version 1.2 wurde binnen weniger Monate mehrfach ersetzt durch inzwischen die Version 2.0. So wenig Verlass ist auf diese angeblichen Standards.)

Im Übrigen war es bisher in meiner Erinnerung jedes Mal so, dass, wenn das Wort ‘Schutz’ für den Kunden oder Schutz der Kunden verwendet wurde, dann wurde jene Technik bald gegen alle Kunden und Nutzer missbraucht (siehe Aufrüstung aktuell). Denn jede Änderung am Bild respektive den Metadaten führt zum Verlust des Gütesiegels. So sind z.B. Ihre Personendaten zwingend erforderlich. Für die Ausgabe von erforderlichen Zertifikaten müssen wir uns übrigens bei sogenannten CAs (certification authority) anmelden, die das definitiv nicht kostenlos anbieten werden. Ferner müssen wir einen großen Aufwand zur Zertifizierung treiben, welche die meisten Amateure wohl kaum technisch, zeitlich oder finanziell leisten können.

Ein weiteres daraus resultierendes Problem wird alle Besitzer alter Kameras betreffen – alt im Sinne von, dass sie diese Zertifizierungstechnik nicht besitzen. Man wird alle Fotos daraus dann pauschal für Fälschungen halten und eine Zeit danach schlichtweg online (mit den von den Grünen in Europa für den Urheber-/Verleger-Schutz bereits eingeführten Upload-Filtern) verbieten. Das wird folglich nochmals Millionen Fotografen und Videografen dem Hobby entfremden.

Bärendienst und Eigentor?

Wer somit weiterhin in der Fotografie oder Videografie mitspielen will, wird sich eine neue Kamera nach CAI kaufen müssen – unabhängig vom zuerst vorgegebenen dokumentarischen Fotostil. Er wird für viel Geld und Zeit sich bei CAs kostenpflichtig registrieren und überwachen lassen müssen.

Da jedoch CAI in seiner derzeitigen Form nachgewiesener Maßen nicht sicher ist, wird – wie bei Adobe üblich – bald eine CAI 2.0 und dann 3.0 usw. eingeführt werden. Für jeden neuen Standard wird entweder eine neue Kamera mit Hardware-Chip oder eine kostenpflichtige Firmware-Update-Version gekauft werden müssen.

Da kommen auf Fotografen und Videografen sehr hohe Kosten zu. Da viele sich das finanziell nicht leisten können, werden sie sogar aktiv ausgeschlossen – sozial diskriminiert.

Aber es kommt sogar noch schlimmer. Viele wollen das nicht. Denn das ist rein gar nichts Positives, welcher die Fotografie und Videografie weder inhaltlich noch sonst weiterbringt, sondern nur der extremen Kommerzialisierung dient. Die ständig schrumpfende Restmasse an Kunden soll maximal gemolken werden.
Das könnte tatsächlich die freie Fotografie und – vor allem das Hobby – endgültig zerstören.

Das wird der letzte Tropfen sein, der das (Gedulds-) Fass vieler treuer Kunden endgültig zum Überlaufen bringt. CAI in seiner heutigen Form wird definitiv GenKI nicht verhindern. Ganz im Gegenteil werden noch mehr (nicht nur arme) Fotografen und Videografen dazu übergehen. Denn, wenn auch echte Bilder willkürlich von nicht gewählten und folglich nicht demokratisch kontrollierbaren, sondern rein kommerziell und willkürlich agierenden Firmen als gefälscht gebrandmarkt werden, dann kann man sie auch gleich als solche bequem im Warmen sitzend, schnell und billig mit Generativer Künstlicher Intelligenz erzeugen.

Wenn jedoch die sowieso stetige Abwanderung zu GenKI durch die Authentizität á la CAI beschleunigt wird, dann rutscht die Restkundschaft ganz schnell unter die kritische Masse ab, welche die Kamerahersteller zur Aufrechterhaltung der eigenen Produktion benötigen. Das retten dann auch ständige Preiserhöhungen nicht mehr. Denn die durch Abrutschen unter bestimmte Größenklassen explodierenden Preise der Kameras wollen zum Schluss auch keine Berufsfotografen mehr bezahlen/absetzen.

 

 

2. Juli 2019
Vier mal Vollformat

Die verzweifelten Vier
Jetzt versuchen vier japanische Anbieter uns neue Kamerakonzepte im Vollformat ohne Spiegel im heute mittleren Preissegment um 2000€ zu verkaufen.
Sony Alpha 7III – Nikon Z6 – Canon EOS R – Panasonic S1

Sensor
Die Sensoren sind vergleichbar, die Unterschiede sind bis auf Canon, wenn überhaupt vorhanden, zu gering um sie zu diskutieren. Auch wenn Canon 30 MP ins Feld wirft, verliert der Sensor dennoch bei Dynamik und Bildrauschen. Nikon kitzelt einen Hauch mehr heraus als Pana und Sony, ich vermute dennoch, daß die Grundkonzepte bei Sony gefertigt werden und nur Canon selbst fertigt.
Panasonic verzichtet auf die PD-AF Felder um noch mehr Auflösung heraus zu kitzeln und Artefakte stärker zu unterdrücken. Damit bleibt aber der AF allen anderen Dreien unterlegen, besonders bei Motiven in Bewegung. Sony kann sein Potential nur im unkomprimierten RAW ausschöpfen – da hat Nikon einen Vorteil!

Gewinner: Nikon Z6
Verlierer: Canon EOS R

Haptik
Ist besonders individuell und Geschmackssache, trotzdem ist auffällig:
Sony bemüht sich am kleinsten und leichtesten abzuliefern und lässt dabei Griff und Griffigkeit auf ein Minimum schmelzen und verzichtet auf einen INFO-Monitor auf der Kamera und ein zweites Einstellrad – dabei wäre es sehr clever, künftigen Kameras den Monitor auf der freien linken Seite zu gönnen – denn er hat sich wieder als Standard etabliert, selbst Fuji nutzt ihn an der X-H1.
Die Sony kann nicht wirklich begeistern, der Griff ist zu eng am Bajonett und nicht gut genug ausgeformt. Die linke Kameraseite bleibt leer – was ich hasse. Und die Kamera wirkt klein und weniger griffig. Das +/- Belichtungsrad muss man ständig überwachen, mir missfällt das Konzept mehr, als das es nützt. Der Klappmonitor ist ärgerlich. Immerhin gibt es verschiedene Griffe um die Kamera an die Hand an zu passen.
Nikon hat viel Bewährtes mit einer ganz neuen Leichtigkeit und Griffigkeit genial verschmolzen. Hier merkt man sehr deutlich, daß eine ausgereifte Kamera mit deutlich reduziertem Gewicht und Abmessungen (gemessen an DSLR) in der Hand liegt. Die ISO Taste ist nicht optimal platziert, aber man wird sie kaum wirklich oft brauchen. Nikon scheitert aber bei der AF-Bedienung – hier hätten wie bei Panasonic alle wichtigen Parameter um den Joystick herum angeordnet sein müssen, auch das bisherige Konzept mit der Taste links untern am Bajonett hat Nikon nicht mehr zufriedenstellend umgesetzt – grober Fehler. Sonst sind Aufbau und Design als einziges mutig und frisch und die Kamera liegt am besten in der Hand.
Canon hat ein großes Plus – den voll beweglichen Monitor – alle anderen scheitern für Fotografen und auch Panasonics Klappmechanismus fürs Hochformat ist da ein schwacher Trost und falsches Konzept. Canon scheitert für mich mit dem Ein-Schalter links- das ist eine Idiotie, die den Kameraeinsatz deutlich verlangsamt, zumal man die Kamera heute wegen des deutlich erhöhten Energiebedarfs nicht anlassen kann!
Zusätzlich scheitert Canon mit seiner Touchbar – die sich den langsamen Unsinn ausgedacht und genehmigt haben, gehören zurück auf’s Reisfeld. Die Griffigkeit ist sonst gewohnt sehr gut.
Panasonic kam zuletzt, hatte das genialste Konzept aller AF-Kameras bis heute bereits in der G9 realisiert und wirft es hier für einen besonders bulligen, schweren Auftritt über Bord. Grober Fehler, die Kamera wirkt nicht nur protzig und schwer, sie ist es auch 1020g gegen die 650g von Sony (Canon 660g / Nikon 675g) – sie ist 2 cm breiter als Sony und mehr als 1 cm breiter als Canon und Nikon, sie will mit 11 cm Höhe und 10 cm dickem Griff unbedingt auffallen. Dahinter steckt eine bessere Abdichtung und mehr Materialstärke – trotzdem ist das erheblich übertrieben! Das ist das am wenigsten ansprechende Konzept für die neuen Kameras.
Auch die generelle Bedienung wurde gemessen an der G9 erheblich verschlimmbessert, die Knöpfe oben sind nur mit Fingerkrampf zu erreichen, der Monitor hat einen blöden Mechanismus.
Hier muss Panasonic umdenken – so werden sie allenfalls bei Menschen mit extrem großen Händen Erfolg haben.

Gewinner: Nikon Z6
Verlierer: Panasonic S1 – Canon EOS R

Sucher
Was unterscheidet die Kameras beim Foto-Erlebnis am deutlichsten – der Sucher und der ist es auch, der sie von allen Smartphones und Kompaktkameras deutlichst abhebt zum echten Fotowerkzeug!
Sony’s Sucher löst zu gering auf und ist für mich einfach schlecht – ich würde diese Kamera schon deshalb niemandem empfehlen. 25% weniger Auflösung als N & C – die man sieht.
Canon hat sich viel Mühe gegeben und einen sehr guten Sucher.
Nikon macht es noch einen Tick besser als alle anderen, lässt aber den gewohnt runden Suchereinblick vermissen.
Panasonic klotzt auch hier mit 25% oder gar 50% (als Sony) mehr Auflösung. Doch das Sucherbild ist mir zu hell zu kontrastreich, es gefällt mir letztlich fast genauso wenig wie das der Sony – das war für mich gleich das KO-Kriterium. Wenigstens ist der Okulargummi rund ausgelegt, wie man es von Nikon zwingend erwartet hätte.

Gewinner: Nikon Z6 – Canon EOS R (mit deutlich eingeschränkter Darstellungsgeschwindigkeit bei Bildserien!
Verlierer: Sony 7III – Panasonic S1

Monitor
Sony hat einen 3“ kleinen Klapp-Monitor mit schwacher 0,92 MP Auflösung – der ist nicht mehr zeitgemäß – auch wenn er so weniger Energie braucht.
Nikon schöpft sein Potential nicht perfekt aus. 3,2“ und 2.1 MP sind sehr gut, aber die Klappfunktion ist eine Klatsche für jeden Fotografen. Dafür hat Nikon die bessere Touch-Screen-Funktion, gefolgt von Panasonic.
Canon zeigt allen, das es besser geht, 3,2“ – 2 MP und voll beweglich – allerdings leider links angelenkt anstatt am Kameraboden.
Panasonic bietet die Größe und die Auflösung und wollte wohl Gewicht sparen, denn der Zweifachklappmechanismus ist eher nervig als praktisch.

Gewinner: Canon EOS R
Verlierer: Sony 7III

Autofokus
Sony hat mit EYE-AF und Motiverkennung weit vor gelegt. Beides arbeitet nicht perfekt, aber weit besser als die Mitbewerbung. Nur Nikon ist dabei den Vorsprung zu verkleinern.
Canon scheitert bei weniger Kontrast und mit adaptierten Tele-Objektiven und kann keineswegs mit Sony konkurrieren. Die Ansprechzeit des AF ist einfach schlechter. Panasonic stellt sich mit dem Sonderweg des Kontrast-AF selbst ein Füßchen und stolpert.
Sogar dpreview hat jetzt bestätigt, was ich seit der Photokina 2018 pausenlos schreibe: Canon hat ein Problem mit Double CMOS-AF. Ich werde gerne angegriffen, wenn ich feststelle, das CANON EOS R deutlich AF-Performance verliert, sobald mit Adapter ein Tele der EOS-EF Objektive verwendet wird. Unerfahrene Canon-Fans und scheinbar erfahrene Canon-Nutzer behaupten ich erzähle Quatsch. Inzwischen rudern aber immer mehr Publikationen und Fotografen in meine Richtung, siehe auch dpreview aktuell im Vergleich der 24/30 MP Kameras zum AF:
Various adapters exist for all three systems, offering access to Canon EF lenses, for instance. Generally, though, adapted lenses don’t offer their full performance when adapted (though Nikon’s F-Z adapter does a good job).
So also jetzt dürfen sich alle „Experten“ weiter selbst in die Tasche lügen!
Double-CMOS zeigt jetzt deutliche Nachteile und bremst selbst die schnellsten Objektive wie 70-300 mm STF, 100-400 mm STF, 2.8/400 mm L III und 4.0/600 mm L III aus. Canon hat ein ernstes Problem und muss schnell eigene Supertele für EOS R oder eine andere AF Lösung in den R-Kameras anbieten – sonst weiß das bald jeder Sport- und Tier-Fotograf und zeigt dem System die kalte Schulter.
Und selbst die angegebene, bessere Empfindlichkeit lässt sich bisher gegen Sony und Nikon nicht verifizieren.
Sony hat bisher das mit weitem Abstand zuverlässigste und schnellste AF-System, Nikon holt langsam auf.
Es ist keine gute oder auch nur brauchbare Idee jetzt ein Canon Super-Tele-Objektiv zu kaufen (auch nicht Generation III) um es in Zukunft an EOS R Bajonett oder gar an Sony Alpha oder den anderen Bajonetten zu verwenden. Canon schießt sich hier mit der Schrottflinte selbst ins Gemächt.
Zahlen sind keine Lösung und erst recht keine Hilfe für bessere Fotoqualität, weder die 30 MP, noch 5655 AF-Messpunkte noch die -6 AF-Empfindlichkeitsangabe kommen bei echten Fotos zu tragen – im Gegenteil – in allen Disziplinen wird Canon deutlich von Sony und sogar von Nikon über den Tisch gezogen und abgeledert.

Gewinner: Sony 7III
Verlierer: Panasonic S1 – Canon EOS R

Speicher
Sony nutzt den aus meiner Sicht zu kleinen, fummeligen und veralteten SD-Standard und legt die Karten als einziger falsch ein und muß sie jedes Mal für die Kamera vorbereiten – Sony hat da ein wichtiges Problem.
Nikon hat eigentlich alles richtig gemacht, aber der XQD-Speicher ist noch teuer und schwer erhältlich und derzeit fast nur vom Konkurrent Sony – dumm gelaufen – Nikon hätte auf einen Doppelschacht für XQD und SD setzen müssen.
Canon agiert ähnlich wie Sony, bloß nichts Neues und die SD-Karten sind ja billig.
Panasonic hat alles richtig gemacht, allerdings in der größten und schwersten Kamera.

Gewinner: Nikon Z6 – Panasonic S1
Verlierer: Sony 7III  – Canon EOS R

Akku
Alle können endlich mit einer Powerbank oder über USB-aufgeladen werden – Danke an Vorreiter Sony!
Sony hat solide nachgearbeitet und ist mit dem aktuellen Akku sehr gut ausgestattet.
Nikon und Canon brauchen aufgrund von Monitor und Sucher etwas mehr Strom als Sony – aber das ist noch nicht wirklich problematisch.
Panasonics Stromverbrauch (Sucher/Monitor/AF) ist zu hoch, da nützt der beste Akku nichts, die mögliche Bildanzahl halbiert sich im Vergleich.

Gewinner: Sony 7III
Verlierer: Panasonic S1

Geschwindigkeit
Nur Sony schafft 10 Bilder pro Sekunde und die schnellste Ansprechzeit und den präzisesten AF. Alle anderen sind letztlich halbiert in ihrer Geschwindigkeit! Panasonic hat zusätzlich den unzuverlässigsten AF bei bewegten Motiven.

Gewinner: Sony 7III
Verlierer: Canon EOS R – Panasonic S1

Besonderes

Sony: Hat fraglos die kleinste und leichteste Kamera – aber auf Kosten der Handlichkeit. Sony kann von der Powerbank aufgeladen werden. Zwei Griffe werden angeboten.
Nikon: Hat den besten IBIS und einen guten AF auch mit Adapter.
Canon: Hat den effektivsten Staubschutz
Panasonic: behauptet für sich die beste Wetterabdichtung und stabilste Verschlußeinheit

Objektiv-System
Sony: Hat ein sehr gutes, kompaktes 4/24-105 mm, kann mit dem 4/12-24 mm einen echten Exoten vorlegen, bedient die Möchte-Gern-Profis mit f:2.8 Zooms, hat schon als einziger ein 5.6/100-400 mm, 6.3/200-600 mm, 1.4/24 mm, 1.4/85 mm, 2.8/90 mm Makro, 2.8/100 mm STF, 1.8/135 mm, 2.8/400 mm, 4.0/600 mm – die alle superb und letztlich bisher konkurrenzlos sind. Für den kleinen Geldbeutel gibt es zahlreiche Festbrennweiten und einige Zooms von Chinesen, Tamron und künftig auch Sigma. Sony hat ein offenes System und erleichtert als allen.
Nikon: Hat ein geschlossenes System und bisher nur 5 Objektive, davon lohnt sich nur wirklich das 4.0/14-30 mm und zur Not eben das 4.0/24-70 mm. Die meisten F-Objektive lassen sich mit Adapter bei sehr guter Leistung nutzen – aber im tele-Bereich hat Nikon erhebliche Defizite und die Superweitwinkel, wie Normal-Zooms lohnen sich kaum noch zum adaptieren. Hier hat Nikon besonders viel Arbeit vor sich.
Canon: Hat wegen des Double-CMOS und dem Adapter noch größere Nachteile als Nikon, auch wenn viele EF-Konstruktionen modern und preiswert sind, auf die uneingeschränkte AF-Performance darf man nicht hoffen und der IS wie der fehlende IBIS schränken viele Konstruktionen weiter ein. Es lohnen sich nur die neuesten, letzten STF-Motor- und einige wenige andere EF-Objektive.
Panasonic: Sieht sich selbst wohl in bequemer Position mit Leica und zukünftig vielleicht Sigma im Rücken. Bringt selbst aber weniger interessante und total überteuerte Objektive – schlimmer geht’s nimmer. Nur das 4/24-105 mm im Kit ist ein guter Kauf.

Gewinner: Sony 7III
Verlierer: Panasonic S1

Praxis-Fehler:
Sony: Sehr Staubempfindlich, Handling, Menü, Speicherkarten-Erkennung, Formatierung, Fehler
Nikon: AF-Bedienung
Canon: kein IBIS, schwache Bedienung, AF, Langsamkeit,
Panasonic: Sucher unzufriedenstellend, Überbelichtungsausreißer, lahmer, unzuverlässiger AF, Stromverbrauch, Sensor-Staub, Gewicht und Handling

Gewinner: Sony 7III
Verlierer: Panasonic S1

Auf Reisen möchte ich allenfalls das Sony System dabei haben – wobei ich mFT mehr schätze. Das liegt nicht nur an Größe und Gewichtvorteil und den modernsten Objektiven, sondern verstärkt auch daran, dass es keine Staubprobleme gibt und man immer unauffällig bleibt und ich sage es ungern, aber der kleinere Sensor ist dank der Spitzenobjektive fast immer mehr als erfüllend.
Also Sony oder Wartebank!
Was bitte alle erkennen müssen – ganz besonders bisherige Canon-DSLR-Fotografen – das ist jetzt ein kompletter Systemwechsel – wie vor 30 Jahren bei FD auf EOS – es wird nicht zufriedenstellend gelingen Objektive zu adaptieren und trotzdem technisch in der Oberliga mit zu spielen.
Das spielt derzeit nur Sony.
Auch Nikon-Fotografen müssen die bittere Pille schlucken, F-Bajonett und alle Objektive sind von gestern – aber wenigstens spannend, wenn man keine Geschwindigkeit erwartet.
Insgesamt sind die Nikkor-F-Objektive die interessantesten Adapter-Linsen für alle Bajonette.

Was gibt es noch?
Drei Kameras im gehobeneren Preissegment mit derzeit höchster Auflösung für Vollformat

Sony Alpha 7RIII – Nikon Z7 – Panasonic S1R

Die will ich hier vorerst noch nicht einzeln aufdröseln, zumal die Vor- und Nachteile der drei Marken weitgehend gleich bleiben.
Klarer Gewinner ist hier auch die Sony Alpha 7RIII
Nikon strengt sich an und muß noch einiges besser werden, Panasonic hat einen Panzer gebaut und wird sich damit kaum durchsetzen und Canon lässt alle auf eine schnelle Kamera mit neuem Sensor und IBIS warten – voraussichtlich bis Spätherbst.

Aber Canon braucht dann auch einen komplett neuen AF – sonst werden sie Sony nie erreichen.

 

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht

2. Juli 2019
Sony Super-Tele-Objektive & Status Quo

Nach dem 2.8/400 mm – das bis heute nur in sehr geringen Liefermengen auf den Markt kommt sind jetzt endlich zwei weitere Objektive mit langer Brennweite erschienen.
Mit dem 4.0/600 mm GM ist Sony gut ½ Jahr zu spät dran und gegen Canon fast ins Hintertreffen geraten – vor allem wenn die Nachfrage nicht gestillt werden kann. Denn Canon 2.8/400 mm L IS III und 4.0/600 mm L IS III sind lieferbar. Die Daten sind dem Canon sehr ähnlich, es ist ebenfalls die von Sony mit 400 mm eingeführte Leichtbauweise mit stark verändertem Schwerpunkt wie Canon Version III.

Doch Sony hat aus meiner Sicht einen wesentlichen Vorteil – die Objektive sind gleich für das E-Bajonett ohne Spiegel ausgelegt, während Canon bisher noch an alten Zöpfen hängt und für EOS EF anbietet und nur durch Adaptieren damit einsatzfähig ist. Aber es gibt ja auch noch keine schnelle R-Kamera. Und wenn die kommt werden aller Voraussicht nach 2.8/300 mm und 4.0/500 mm R erscheinen und eben lange kein 2.8/400 mm oder 4.0/600 mm – Canon blufft also nur und kann nicht aufdecken. Doch das alles ist schweineteuer und wird die meisten allenfalls beeindrucken, aber kaum wirklich interessieren.

Spannender ist da das neu vorgestellte :

5.6-6.3/250-600 mm G
Es wurde ein 5.6/250-600 mm Profi-Zoom erwartet, dass sich mit den Pro-Konstruktionen Canon 4/200-400 mm +1.4x und Nikon 4/180-400 mm +1.4x anlegt, die 12.000€ kosten – aber Sony hat zum Glück ganz anders entschieden und baut viel leichter, kompakter und zu einem Bruchteil des Preises. Die ersten Bilder zeigen optisch bei 600 mm keinen Nachteil.
Solche Zoom-Brennweiten kennen wir seit November 2013, seit Tamron damit den Markt aufgeschreckt hat, eingeführt und zum Wahnsinnspreis verkauft werden.
Sigma zog schnell mit 2 Versionen nach, Tamron hat verbessert Nikon hat seine Version mit etwas weniger Brennweite vorgelegt – die Daten sind alle sehr ähnlich, lichtschwächer mit f:5.0-6.3, 26-29 cm lang, rund 2 Kilo schwer, Maßstäbe bis 1:4, sehr lange, schwach ausbalancierte Versionen mit langem Aushub auf 600 mm aber dafür schon ab 800€ zu haben. Dazu brachte Sigma noch das 2,7Kg schwere 60-600 mm – das alles aber noch für die DSLR-Welt.
Und jetzt kommt Sony mit seiner Version für Kameras ohne Spiegel und modernstem AF.

Die Daten ähneln sich leider, auch mit 2 Kilo sehr schwer, Maßstab nur 1:5, noch etwas lichtschwächer, im Start nur f:5.6 (alle bis auf Nikon starten mit f:5.0 ein drittel Blende lichtstärker). Der Preis ist Sonytypisch ambitioniert, um 2200€ soll es eingeführt werden. Aber zwei Sachen werden gerne übersehen oder wenig besprochen:
Es handelt sich um einen innenfokussierte Version! Also keine Verlängerung der Baulänge bei 600 mm und keine deutliche Verlagerung des Schwerpunktes nach Vorne! Es ist daher aber auch 6 cm länger als alle anderen Anbieter und mit 1:5 Maßstab nicht so präsent im Nahbereich. Für jeden Flug sind das sehr ungünstige Eigenschaften, wie auch die 2,1 Kg Gewicht. Da ist in jedem Fall das 100-400 mm der spannendere „Flieger“.
Und es ist mit AF mit beiden Konvertern einsetzbar.
Ja es ist keine GM-Konstruktion wie das Sony 100-400 mm, aber ich denke nach ersten Eindrücken, dass es sogar etwas schärfer ist als die Produkte von Tamron, Sigma und Nikon und mehr braucht es ja eigentlich nicht um die Latte deutlich höher zu legen. Wer schon ein 100-400 mm hat, kann getrost auf eine Sony Alpha 7000 oder ähnliches warten und erhält dann den gleichen Bildausschnitt und noch etwas bessere Möglichkeiten im deutlich leichteren und kompakteren Zoom-Objektiv. Für alle Anderen, die längste Brennweiten brauchen, ist das aber eine spannende Neuheit, die Canon und Nikon wieder besonders alt aussehen lässt.

Sony Interview mit dem verantwortlichen Kopf der Sony-Objektiv-Entwicklung:
Anlässlich der Neueinführung dieser beiden Super-Tele mit ganz unterschiedlicher Ausrichtung hat Sony freimütig kommuniziert:

Hr. Nagata bekennt, dass Sony nicht mit dieser hohen Nachfrage für das teuerste Objektiv, das 2.8/400 mm gerechnet hatte. (Stückzahlen bei Nikon waren bisher rund 5000 Stück pro Version und bei Canon dürfte es das 2-3 fache gewesen sein – weltweit) Er nennt keine genauen Zahlen, sie haben aber allenfalls mit der Hälfte der Bestelleingänge gerechnet. Ich selbst warte jetzt seit 9 Monaten auf die Lieferung.
Sony war da etwas zögerlich – aber wer, wie ich, das Objektiv letzten Spätherbst ausprobieren konnte mit einer 9 oder 7R und gesehen hat das Canon weiter für DSLR produziert und jedes dieser Objektive massiv durch den Adapter an der R an Geschwindigkeit verliert – dem war doch sofort klar – die Super-Tele-Zukunft kann in den kommenden 5-10 Jahren nur Sony heißen.

Die Nachfrage wird eher noch steigen!
Nagata vermutet das 70% Profis und Agenturen das 400 mm nutzen (30% reiche Amateure J), aber das 4.0/600 mm denkt er richtet sich stärker an reiche Tier-Fotografen, 70-80% – wenn er sich da nicht wieder irrt. Denn wer rechnen kann, wird für Reisen kaum das 4/600 mm anschaffen und eher auf eine Alpha 7000 (schnelle Halbformat) hoffen, auf das doppelt so lichtstarke 400 mm setzen und damit das 600 mm einholen, denn dass 4.0/600 mm ist zwar nicht schwerer, aber 9 cm länger und hat den etwas schwächeren Nahbereich (1:7,1)! Und ein 2.8/400 mm kann problemlos die Leistung eines 4.0/560 mm und sogar 5.6/800 mm bieten.

Deshalb bin ich anderer Meinung und glaube noch nicht, das der Markt für 4.0/600 mm wirklich größer ist, bei gleichem Gewicht und 9cm mehr Länge.
Sony macht keine Kompromisse, GMaster wird ohne Konkurrenz im Hinterkopf konstruiert – klingt toll, aber genau das machen Canon, Nikon, Olympus und Co sicher auch. Und Kompromisse sind immer Bestandteil von allem was Menschen schaffen.
Die Objektive werden für noch wesentlich schnellere und hochauflösendere Kameras gebaut – das sollten sie auch, weil diese Objektive 6-8 Jahre (er spricht sogar von 10 Jahren – wohl weil erst einmal keine weitere Gewichtsreduktion mehr möglich erscheint – das ist denkbar!) unverändert bleiben und in dieser Zeit die Auflösungen und Anforderungen steigen werden.
Immerhin erkennt er an, das die Leistung der beiden Supertele zumindest beinahe mit der Leistung von Canon und Nikon identisch ist. Bei fünfstelligen Preisen darf das auch von allen erwartet werden – trotzdem sind Schwankungen bei so viel Glas unvermeidlich.

Er sagt die Integration ins Kamerasystem ist bei Sony viel besser als bei den Konkurrenten – und das ist genau der Punkt – Canon und Nikon fangen gerade an und zumindest Canon fängt ganz falsch und halbherzig an – Sony ist ganz klar viel konsequenter und für den Kunden besser im Systemgedanken – ein Bajonett für alles!
Die Alpha 9 und Alpha 7RIII sind konkurrenzlos! Stimmt!
Die Objektive sind bereits für die nächste Kamerageneration ausgelegt – klar damit C & N nicht einfach überflügeln können.
Es wird sogar klar gestellt, das die AF-Motoren in den neuesten Canon EF Superteles keinesfalls den von Sony jetzt verwendeten Motoren entsprechen – sie sind nicht ausgelegt für 20 Bilder pro Sekunde oder noch schnellere AF-Verarbeitung. Das ist der klare Punkt gegen Canon und gegen Nikon sowieso – beide haben erst einmal verloren. Es ist aber die Frage, ob die Anwender das auch erkennen.
Und das Sony 200-600 mm packt die beiden Konkurrenten richtig bei den Eiern und tut ihnen weh – denn mit rund 2000€ richtet es sich an einen viel größeren Markt und die beiden Anderen haben nichts vergleichbares und nichts in Aussicht gestellt. So behält Sony seinen Vorsprung von 3-5 Jahren dann letztlich doch.

Ich bleibe erst einmal bei meiner Erfahrung und der daraus resultierenden Entscheidung – 400 mm in einer festen Brennweite sind absolut ausreichend. 1. Es gibt sehr gute Konverter – 2. Es stehen Reserven durch 42 MP zur Verfügung – 3. Es gibt passende Halbformatkameras mit Faktor 1.5 – 4. Große Entfernungen und viel Tele verbessern nie ein Bild – sondern verschlechtern es.
Ich finde trotzdem das 5.6/800 mm und 4.0/600 mm heute eigentlich nicht mehr notwendig sind, die Sensorauflösungen werden steigen und Lichtstärke schlägt für mich immer die Brennweite!
Wenn man schon Sony verwendet, welches Tele-Zoom soll man kaufen, 100-400 mm GM oder das neue 200-600 mm G? Optisch werden die Unterschiede 100-400 mm GM und 1.4x gegen 200-600 mm ohne Bedeutung sein. Anders sieht es aus beim AF, ich denke da wird das 100-400 mm etwas schneller sein.
Im Naheinsatz ist das 100-400 mm klar überlegen (1:2.9 gegen 1:5), Auch Gewicht und Abmessungen sprechen eine deutliche Entscheidung für das 100-400 mm aus.
1/3 mehr Lichtstärke beim neuen Zoom kann man ebenfalls vernachlässigen.
Also den zwingenden Grund für ein 200-600 mm sehe ich allenfalls im Preisvergleich.

Super-Tele-Zoom Erfahrungen
Ich lese aktuell allenthalben wie wichtig das Sony 200-600 mm ist und das es ein Verkaufsrenner wird.
Solche Wünsche und Forderungen sprechen selten aus Erfahrung.
Am Anfang hatte ich ein Tokina 150-500 mm, dann Nikon 4.0/200-400 mm, Olympus 2.8/90-250 mm, diverse Sigma Tele-Zooms (50-500 mm, 120-400 mm, 170-500 mm etc.) bis hin zum 5.6/300-800 mm. Ich habe ohne Ausnahme mit allen Telezooms gearbeitet, die Japan hervorgebracht hat.
Seit 2013 war das Tamron 6.3/150-600 mm –anfangs eine Sensation zu dem Preis, kein Objektiv hatte bis zum Erscheinen zu so günstigem Preis so viel Reichweite geboten. Optisch war es gut. Aber bald schlich sich der Staub zwischen die Linsen, der AF war an Canon EOS nicht wirklich schnell. Also wechselte ich mit Erscheinen des Sigma 6.3/150-600 mm C das Pferd und nutzte das an Canon und Nikon, dann kam das neue Canon 5.6/100-400 mm L IS II und das 150-600 mm blieb fortan im Schrank, bis ich es verkaufte. Das 150-600 mm Sport zog ich nie in Erwägung, zu schwer und optisch bei 600 mm eher schwächer als besser. Auch das sensationelle Canon 4.0/200-400 mm +1.4x habe ich gekauft, doch im intensiven Vergleich mit Sigma 150-600 mm war es bei 560 mm nie schärfer, kaum kontrastreicher und nicht so oft deutlich schneller und die Konverter-Einschwänkung links, war für mich falsch platziert. Es stand mehr rum  als ich es nutzen wollte, mit fast 4 Kilo einfach zu schwer und zu unhandlich und selten lichtstark genug für Tierfotografie. Ich habe noch heute Zugriff darauf, nutze es aber sehr selten und fliege auch nicht damit. Es hatte sich auch mit Erscheinen des leichten Canon 100-400 mm praktisch erledigt.
Nach allen schweren Erfahrungen bin ich zum 5.6/100-400 mm zurück gekehrt.

Das hat einfach zu viele Vorteile:
kürzer, leichter, schlanker, besser ausbalanciert, besserer Nahbereich, schnellster AF, 77 mm Filter, unempfindlich, unauffälliger, fast uneingeschränkt mit Konverter nutzbar – dagegen ist ein Mehr an 200 mm Brennweite fast unbedeutend. Genau genommen ist das nicht wirklich viel.
Außerdem mutiert jedes 100-400 mm am Halbformat zum 150-600 mm bei gleicher Lichtstärke!

Vergleich 100-400 mm:
Sigma und Tamron liefern nur lichtschwächere Varianten – Nikon ist mit dem 80-400 mm etwas abgeschlagen, weil veraltet.

Sony 100-400 mm GM Lichtstärke: 4.5 bis 150 mm – 5.6 ab 160 mm
Sony 200-600 mm G Lichtstärke: 5.0 bis 290 mm – 6.3 ab 300 mm
Canon 100-400 mm Lichtstärke: 4.5 bis 160 mm – 5.6 ab 310 mm etwas stärkere Vignette
Tamron 100-400 mm Lichtstärke: 5.6 bis 270 mm – etwas stärkere Vignette
Was ist daran zu erkennen?
Das Canon-Zoom ist lichtstärker, bei etwas mehr Vignettierung. Das neue 6.3/200-600 mm ist lichtschwach, bereits ab 300 mm lässt es 1/3 bis 1/2 Blende weniger Licht durch, de facto ist es also ein 6.3/200-600 mm. Tamron verliert 1/2 Blende schon ab 270 mm und ist dann ein 6,7/100-400 mm. Das ist alles nicht dramatisch, aber trotzdem gut zu wissen.
Den schnellsten AF aller Systeme bietet nur das Sony 5.6/100-400 mm – auch mit Konverter.
Canon verliert etwas an den eigenen Kameras und noch mehr adaptiert und Tamron fokussiert wiederum zögerlicher an allen Kameras, ist aber sehr gut nutzbar an einer Nikon D500 und etwas weniger flott an einer EOS 80D.

Warum sollte ich veraltetes Canon-Glas verwenden oder gar schweres Nikon-Glas oder zweitklassige Zoom-Objektive?
Und 2.8/200 mm am mFT ist eben doch nicht 2.8/400 mm am Vollformat-Sensor.


Ver-Un-Sicherung am Kameramarkt
Draußen ist überall die große Verunsicherung zu spüren:

Soll ich mir noch eine neue Kamera kaufen? (ist meine vorhandene nicht noch lange gut genug?)
Soll ich eine spiegelfreie Kamera kaufen? Soll ich meinem System treu bleiben oder versuchen mich an ein anderes zu gewöhnen?
Und dazu die vielen Vorbehalte und Ablehnungen.
Für mich als Viel-Fotografierer – selbst wenn ich einmal den beruflichen Aspekt ausser Acht lasse (wo ich immer die bestmögliche Technik brauche) war das nie eine Frage, ich nutzte Kamerasysteme ohne Spiegel seit es sie gab und seit 2 Jahren ersetzen sie auch alle meine anderen Kameras bis hin zum Mittelformat.

Ich liebe auch meine Spiegelreflex – Nikon D850 – Nikon D500 und alle älteren ohne AF.
Doch in der Naturfotografie ist ein System ohne Spiegel weit mehr Segen als Fluch (vom Stromverbrauch mal abgesehen).

Oft muß ich in ungewöhnliche Positionen und da helfen Beweglichkeit und ein Live-View auf einem beweglichen Monitor ungemein. Ich kann mir heute kaum noch vorstellen mich auf Augenhöhe vor den Motiven auf die Erde zu werfen und dort angespannt zu liegen, das ist in vielen Fällen auch nicht mehr notwendig.

Ich kann mir nicht mehr vorstellen mit den zahllosen Autofokus-Problemen, an vor allem Canon-Kameras, zu kämpfen – das ist Geschichte.
Ich will in den meisten Fällen keine laute Kamera mehr.

Für Sony-E-Bajonett gibt es inzwischen 68 speziell gerechnete, neue Objektive. Nur noch beim Fisheye und bei Super-Tele bestehen Lücken, die sich mit Adapter MC-11 (Sigma) füllen lassen.

Ja, die Sony ist weit mehr Computer als klassische Kamera, ja sie zickt manchmal rum und verlangt einen bewußten Umgang mit den Speicherkarten und liegt nicht so ausgesprochen gut in der Hand wie eine Nikon – diese und einige andere Vorbehalte sind und bleiben richtig.
Trotzdem glaube ich, spätestenz seit 2017 hat sich das DSLR-Kamera-Konzept selbst überlebt. Es wird nicht aufhören zu existieren und weiterhin einige Vorteile behalten (Strom, Glas-Sucher, Haltbarkeit).

Doch an den Objektiven wird es am stärksten verlieren.
Schon heute werden für Sony-E, Nikon-Z und Canon-R, Fujifilm-FX, MicroFourthirds so bahnbrechende Objektive verkauft, da möchte ich kaum noch bisherige DSLR-Objektive einsetzen müssen.
Die Vorteile im Objektivbau sind kaum abzustreiten, wie: Superweitwinkel mit planer Frontlinse und Filtergewinde, leichtere und kompaktere Bauweise, erheblich schnellere und kontinuierliche Fokussierung, teilweise sensationelle Bildstabilisierung…

Schwierige Neugeburt – Nachgeburt
Das Problem der Hersteller ist, sie legen sich mit den teuren Kameramodellen und neuen Objektivsystemen auf viele Jahre hin, fest.
Wenn Nikon mit Z, Canon mit EOS R, Panasonic mit S, keinen Erfolg haben, oder auch nur die Zahlen nicht liefern, die intern erwartet werden, geht es ihnen schlecht.

Ich vermute, den Stakkato, den Sony mit Alpha vorgelegt hat, alle 18 Monate bis 2 Jahre neue, deutlich verbesserte Modelle, halten N, C und P mit den neuen Systemen nicht lange durch und wollen sie auch vermeiden.
Ich sage noch einmal ganz klar, Alpha hat erst mit der dritten Generation überzeugt und es gibt da weiter noch einige markante Baustellen.
Wenn die drei Nachzügler erst in 4-5 Jahren überzeugen, gibt es sie so nicht mehr.
Ich bin wahrlich nicht der Maßstab und doch muß ich von mir ausgehen, da mich alle drei Konzepte mit insgesamt 6 Kameras bisher nicht nur wenig überzeugen – ja sogar emotional nicht berühren – weil Alpha so weit alles souveräner löst – dann geht das Vielen so, die lange mit C und N fotografiert haben und alle sind älter geworden und springen nicht mehr auf jeden Zug auf.
C & N haben hoffentlich erkannt, dass sie nur durch spektakuläre und besonders raffinierte Objektive ihr Kamera-Geschäft retten können. Zumal P gerade mit seinen neuen Leica-Like-Objektiven alles verbrennt – die Preise sind einfach utopisch.

 

 

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30. Juni 2019
Vergleiche: RAW – JPEG

Intelligenz hat es schwer, aber sie lässt sich eben auch nicht unterkriegen. Inzwischen fotografieren immer mehr angesehene Fotografen, auch aus beruflicher Motivation überwiegend mit JPEG – ja ich weiß, darunter sind kaum Hochzeit-, und Landschafts-Fotografen und das hat ja auch einen guten Grund!

Besonderen Dank an meinen geschätzten Kollegen, Anders Uschold, das er sich wie ich, dazu bekennt, das RAW beim Testen und eigentlich auch bei den allermeisten Fotos ein Riesen-Blödsinn ist – nur drückt er sich vorsichtig & diplomatisch aus.

Das RAW – also nahezu Rohdateien eigentlich  nach dem Beginn von Canon 2000 in der D30 nie wieder existiert haben, sollte man wissen. Der Wahnsinn begann mit Canon’s richtungsweisenden Entschluss CMOS-Sensoren zu fertigen (ab 2000 in der D30), auf diesen Zug sprangen bald alle Anbieter auf, CCD-Sensoren starben schnell. Canon war damals absolut führend. Mit der 1DS erschien dann 2002 die erste Pro-Kamera mit CMOS-Sensor. Nikon begann erst Ende 2004 mit der D2x auf CMOS Sensoren und RAW zu setzen. RAW gab es zwar auch schon bei frühen Kodak CCD Sensoren, war aber unbedeutend.
Es wird alles interpoliert. RAW-Dateien erfahren eine meist noch deutlich stärkere Bearbeitung, Optimierung durch den Hersteller als JPEG und die Kameraeigene Bildbearbeitung und angebotene Software ist bei weitem die beste, die Sie bekommen können. Adobe wird hoffnungslos überschätzt und überzahlt. Ich wünschte ein Hersteller traut sich mal den Amis den Hahn ab zu drehen, aber es gibt internationale Absprechen, die genau das den Japanern und auch den Deutschen untersagen – der Protektionismus der Amerikaner ist so stark, das es kaum noch auffällt, allenfalls an ihrem Präsidenten. Weder in Japan, noch Deutschland hebt ein Flugzeug ab ohne amerikanische Genehmigung und das geht in Wahrheit noch viel weiter, als wir uns das vorstellen können. Der Freund ist kein freund und die Feinde sind keine Feinde – das sollte man wissen.
Aber ich schweife ab.
Heute werden die bei weitem meisten Objektive nicht mehr auskorrigiert – sie würden zu schwer zu fett zu teuer.
Und es stimmt wenn Anders sagt, das zwei Objektive der gleichen Lichtstärke und nahezu identischer Brennweite zeigen können, welcher Hersteller mehr optische und welcher mehr Datei-Korrektur vornimmt – man merkt es am Gewicht und Baulänge und am Preis für das Objektiv. Oder aber der Software-Korrigierer setzt den Preis einfach unverschämt genauso hoch an…
Panasonic hat schamlos damit begonnen, die optische Korrektur zu reduzieren und auf elektronische Signalaufbereitung in der Kamera zu setzen. Fujifilm tut das sehr stark, Sony auch, Sigma, Tamron und inzwischen auch längst Canon, Nikon und Pentax und Zeiss tun es. Allerdings, korrigiert Panasonic vernehmlich für Videoanwendungen, braucht leichtere und besser arbeitende Objektive für Video. Wer von Panasonic hohe optische Korrekturen wünscht, kauft die Varianten auf denen Leica steht.
Leica, Olympus und Sigma ART tun es am wenigsten und perfektionieren am stärksten weiterhin die optische Korrektur.

JPEG ist das einzige realistische Format, bei dem man die Unterschiede klar sehen kann. Und Monitore zeigen bis heute niemals RAW an, können sie gar nicht – Drucker sowieso nicht. Also wer in RAW testet und Bilder zeigt, macht Quatsch und weiß nicht was er tut! Und diese Fixierung auf Lightroom und RAW ist ein Hobby und zeichnet keineswegs Profis aus.
Die Belastung für eine Kamera, die RAW aufnehmen muss, ist gigantisch im Vergleich zum JPEG.  RAW braucht mehr Strom, wird heißer, Rauschen steigt und Dynamik fällt!
Wer Tieraufnahmen in Serie mit RAW speichert macht alles falsch was nur machbar ist!
Alle Serienaufnahmen, Bewegungsaufnahmen, Dauerbeobachtungen sollten ausnahmslos in JPEG gespeichert werden. RAW bringt schlicht nur Nachteile.
Das ist keine neue Erkenntnis, das hat schon Fritz Pölking 2005 so veröffentlicht und ich seit den ersten Canon Digitalkameras.
Ich kann Menschen nicht ernst nehmen, die nichts ausprobieren, sich keine Gedanken machen und dann einfach ein Urteil fällen wie: Nur wer RAW verwendet, ist auch ein professioneller Fotograf. Gleiches gilt für Lightroom, Adobe überhaupt. Das ist mit Verlaub, Schwachsinn.
Es gibt Vorteile von RAW, aber es gibt eben auch enorme Nachteile und kostet immens Power, Lebenszeit und Speichervolumen. Deswegen, lasst bitte diese dummen Sätze nicht auf euch wirken und macht euch vor dem Fotografieren Gedanken, welches Dateiformat sinnvoll ist.
Ich sage das hier explizit so deutlich, weil ein M.K. mit seiner oft unqualifiziert doofen Art das Meiste wieder verwässert und A.U. natürlich alle Mühe hat, komplexe Sachverhalte verständlich zu machen und die Fakten gegen die Seiteneinwürfe zu verteidigen. Bei mir ist das nicht anders, nicht selten sind Beiträge in Foren so unqualifiziert und dumm oder eben auch bezichtigend und übel, das einem nichts mehr Sinnvolles einfällt.
Die Menge labbert, weiß aber nichts und noch nicht einmal, dass sie nichts weiß und falschen Propheten vertraut, die selbst keine Ahnung haben oder finanzielle Interessen.

Wer alles in RAW fotografiert, soll das ruhig weiter machen, er verschwendet damit seine eigene Lebenszeit, beleidigt die Intelligenz der anderen und kostet uns alle Ressourcen. So ist das eben.

Das ist wie bei Rauchern, die dann noch ihre Kippen weg werfen, wie Sonntagsfahrer, die sinnlose Autofahrten unternehmen, wie Discountkäufer, die danach den Müll auf die Welt laden, SUV-Fahrer die sich in Sicherheit träumen und für alle anderen ein hohes Risiko und Belastung darstellen und vieles mehr.

Menschen informiert euch richtig und glaubt nicht einfach jeder Quelle, die euch gerade in den Kram passt.

Immer wieder werden Vergleiche bemüht.

Ja wenn ich mir eine neue Küche kaufe ändert sich noch längst nichts am Essen und so ist das auch mit einer neuen Kamera. Aber – eine neue Küche, wie auch eine neue Kamera können mich inspirieren, können dazu führen das ich mich intensiver damit beschäftige und das dann Essen und Fotos besser werden.

RAW-Dateien sind wie die Zutaten für einen leckeren Kuchen und JPEG ist der fertige Kuchen – also da kann ich nur ganz anderer Meinung sein. Bei vielen Gelegenheiten ist ein fertiger Kuchen nützlicher als die Zutaten – selbst wenn ich noch so versiert bin – ist mir die Zeit vielleicht zu wertvoll mich ständig mit Kuchen backen zu beschäftigen. Und vermutlich sind Smartphone Bildergebnisse dann vergleichbar mit Fertigkuchen aus der Tiefkühltruhe anstatt vom Konditor, mit allen erdenklichen Nachteilen.

Wenn man diesen Vergleich bemüht ist es eher so –

bei RAW komme ich in eine schicke, teure Küche und muß mir alles zusammen suchen und dann anfangen zu backen, 1000 Möglichkeiten und mehr als 100 Dinge, die schiefgehen können.
Bei JPEG komme ich in eine günstige Küche, aufgeräumt und jemand hat schon alles für mich bereit gestellt, ich kann noch verändern und frei entscheiden, aber mir stehen nicht mehr alle Lebensmittel in der Küche zur Verfügung – die ich aber für einen bestimmten Kuchen, dessen Zutaten ich vorher festgelegt habe – auch gar nicht benötige!

Also wie immer man es sieht – es ist nicht so einfach, wie Vergleiche es gerne darstellen!

Aufgenommen vor wenigen Wochen mit Olympus E-M1II & 6.3/12-200 mm – geiles Reiseobjektiv!

Aufgenommen mit Sony 7RIII & 5.6/100-400 mm

 

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