Tresor  
Filo Rings

1. Januar 2025
Indian wildlife

Indian Wildlife – Eye to Eye
Canon 2,8/70-200 mm L IS II f:2,8
 
 
Willkommen!

Seit 15 Jahren ist Harrys Photo-Tagebuch online
24 Jahre war davor HarrysInFocus online. HarrysInFocus habe ich inzwischen still gelegt.
Über 930 Beiträge nur auf dieser Homepage.

Dank Dr. Tilo Seeger (www.drtseeger.de) konnte ich eine große Homepage aufbauen und mein vielfältiges Wissen zahllosen Fotografen vermitteln.
Ich bin seit mehr als 35 Jahren immer mit den neuesten Objektiven und Kameras unterwegs. Wenn ich es mir aussuchen kann, fotografiere ich am liebsten Tiere und alles was lebt und sich bewegt. Man vermutet bei mir gerne eine besondere Leidenschaft für Fotografie und Fotogeräte – das ist aber aus meiner Sicht nicht ganz richtig, denn meine wahre Leidenschaft brennt für meine Motive, für Tiere, für Natur, für Menschen – der Rest ist nur Technik.
Meine große Homepage “HarrysInFocus” wurde gerne mal zu bunt und zu verwirrend empfunden – sie ist aber eben auch so wie ich. Ein bunter Vogel, gerne mal chaotisch und zerstreut, oft knallig und manchmal zu viel auf einmal.
Ich bin nicht geradlinig und angepasst und farblos vielleicht auch nicht.
Ein Mensch hat viele Facetten, viele Gesichter, er kann vieles sein, je nach dem auf welche Seele er trifft… man muß es nur versuchen.
Ich versuche – ich mag grau nicht und bin immer auf der Suche nach Farben, nach Licht. Ich fotografiere spannende Tiere und Menschen – nicht nur einmal – immer wieder, mir fällt immer noch was ein. Mit einer Kamera kann ich zwar fast alles ablichten und doch verwende ich immer wieder andere Kameras und Objektive, und suche immer das Limit…
wie in meinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ (1982) bin ich gerne auf Messers Schneide.
Ich bin “Berlin – Herz & Schnauze”, gewagt und schüchtern, modern und hektisch und zugleich altmodisch mit viel grün, Wasser und Ruhe.
2010 fiel die Entscheidung, es mal mit ruhigen Farben und streng geordnet zu versuchen.
Dafür haben mir hier Andreas Klotz (www.Tipp4.de), Katrin Scheid und Sebastian Tänzer (www.Taenzer.me) eine ganz neue Plattform errichtet. Es hat nicht lange gedauert und ich habe diese Seiten mit massenhaft Fotos und Text gefüllt.

Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Vergnügen beim Stöbern, Entdecken und Lesen!

Per E-Mail (HarryPX@T-Online.de) bin ich jederzeit für Sie da und beantworte Fragen, Wünsche und Anregungen, biete Tests und
meinen Foto-Wissen auf USB-Stick. Rein ins Vergnügen…

Und bitte nichts mopsen und nichts ohne meine Zustimmung zitieren oder gar kopieren und ins Netz stellen!
Seien Sie lieber selbst kreativ!

Auf Anfrage – können Sie mich für eine Portrait-Session oder ihre Feierlichkeit buchen. Ich bin kein Freund von festen Preislisten, Preise ändern sich ständig.  Eine Portrait-Session bei mir gibt es ab 190€ (plus Anfahrt, falls erforderlich). Alles ist abhängig vom Aufwand, Nachbearbeitung und Zeit – deshalb einfach eine kleine Mail an mich und sie bekommen ein persönliches Angebot.

Dies ist KEINE Fan-Page – KEINE Werbung, KEINE Suchmaschinen-Links und Optimierung

Auch wenn hier auf meiner Seite Markennahmen wie Canon, Nikon, Novoflex, Olympus, Panasonic, Pentax, Leica, Zeiss & Apple häufiger als vielleicht sonst gewohnt auftauchen – bitte ich Sie herzlich – das nicht als Fan-Page miss zu verstehen. Diese Marken sind hier präsent, aufgrund langjähriger, oft positiver Erfahrungen. Canon und Sony werden wohl am häufigsten besprochen, weil Sony die innovativste Firma hat und Canon noch das größte System und die meisten Kunden hat, nicht weil ich es für die beste Herstellerfirma halte. Grundsätzlich sind mir Marken-Namen und Firmen egal und ich übe da keine Solidarität – denn das wäre zu kurzlebig. Es sind alles Hersteller die Produkte vertreiben und offensiv versuchen Geld zu verdienen. Nachdem ich nun seit 30 Jahren „InFocus“ schreibe und 15 Jahre lang meine Info-News „BlitzLicht“ heraus gegeben habe, werde ich mich ab jetzt auf diese Homepage konzentrieren – mit meinem gesammelten Fotowissen seit 30 Jahren und meinen regelmäßigen Tests aktueller Objektive und Kameras. Da ich unbedingt unabhängig bleiben will von einflussnehmenden Redaktionen (die zumeist über wenig Praxis-Wissen verfügen) den Herstellern, den Vertreibern und der Werbe-Industrie und ein Abo-Preis wie bisher vermutlich immer weniger Menschen interessiert – stelle ich hier mein gesamtes Wissen ab jetzt jedem zur Verfügung. Ich biete jedoch noch viel mehr, intensive Beratung per Mail – speziell an die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse angepasste Objektive und Kameras und Zubehör, die ich zum fairen Preis gebraucht und neu beschaffe.
Als Honorierung erhoffe ich mir wie meine nordamerikanischen Kollegen eine jährliche Spende um diesen hohen Aufwand vor mir und meiner Familie zu rechtfertigen.
Sie können einen beliebigen Betrag ab 35 € HIER spenden.

Die vergangenen 30 Jahre haben gezeigt, dass meine Leser durch meine Beratung und Tests viel Geld einsparen konnten, da ich immer als preisbewusster Berater und nie als “Anpreiser” von Marken fungiere. Oft genug rate ich auch vom Kauf ab. Auf meine gezielte Fachberatung per E-Mail können Sie immer zurückgreifen!)

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

 

1. Dezember 2014
USB-Stick & DVD

Seit 25 Jahren unabhängige Praxistests – für:
Fotografie draußen, NaturFoto, NaturBlick, FotoMagazin, Phototechnik International, Photographie, FotoPraxis, Markt&Technik, PhotoScala, HarrysInFocus, u.v.a.
Hier finden Sie die
umfangreichste und ausführlichste Test-Sammlung
aller Autofokus-OBJEKTIVE
im Internet – Weltweit! 383 Tests!
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21. Juli 2025
AI 2025 – Verarsche & Zahlenspielchen überall

Ich muss es so hart sagen: Verarsche überall:

Die problematische Seite an uns Menschen ist – wir alle glauben immer das was wir glauben wollen und verteidigen es gegen jedes bessere Wissen.
Ich kann mich selbstverständlich nicht komplett davon ausnehmen. Nur viel lesen und nachdenken und ausprobieren, kann einen etwas vor den eigenen Fallen retten…
Trauen Sie keinen Influenza, keinem der mit dicken Autos zum testen fährt, sich von exotischen Orten mit einer Meinung zu neuem Equipment meldet, keinem, wenn gleichzeitig 30-100 verschiedene FotoMännchen mit neuen Videos und Berichten auftauchen.
Das ist alles IMMER von der Industrie gesponsert, gekauft und verändert. Die Leute werden an schöne Plötze geflogen, versorgt, mit Kameras und Objektiven eingedeckt und sollen sich dann kritisch äußern 🙂 – nicht selten werden die Ausrüstungen nicht einmal mehr zurück verlangt.
So geht das heute. Ich bin nicht neidisch, denn damit wird die Person, die Stimme, die Meinung, das Video komplett gekauft.
Ich hatte auch meine Phasen, wo die Industrie mir alles angeboten hat, aber sie mußten eben auch meine Empfehlungen oder Kritik verkraften. Man konnte mich wohlwollend einstimmen, aber nie kaufen – was nicht taugt, taugt eben nichts.
Also bitte, an alle der Rat: Bei Neuheiten cool bleiben und erst einmal 6 Monate abwarten – ob es dann immer noch ein Produkt mit echten Verbesserungen ist, das man vielleicht kaufen sollte.
Die Zeiten, wo von Canon und Nikon echte Innovationen kamen, sind längst vorbei.
Und selbst Sony wärmt bei Kameras immer nur die alten Sensoren auf und feilt etwas an den Kameras – am Ende sehen sie doch sehr ähnlich aus und es ist gar nicht so viel neu daran.
Canon verspricht die perfekte Ergonomie – da lachen ja die Hühner, Nikon und Panasonic und Leica den perfekten Autofokus – wenn es nicht so traurig wäre, man müßte ihnen echt helfen.
Echtes Understatement gibt es kaum noch, Sigma und Tamron sind heute auch großspurig, mir fallen fast nur OMDS und Pentax ein, die sich etwas zurückhalten.

RAW ist immer noch und stärker als je zuvor ein Selbstbetrug und Wettbewerbsverzerrung der Hersteller.
RAW-Dateien zu entwickeln, zu sichern und zu erhalten braucht viel mehr Zeit , Ressourcen und Geld als wir alle zugeben wollen und die Zukunft ist höchst unsicher, viel unsicherer als bei JPEG. Es ist kein Format für alle Fälle!
Auf mich wirken Menschen die laut RAW als einzigen, gangbaren Weg zur Qualität proklamieren wie unerfahrene Idioten – denn es stimmt einfach nicht. Was für kontrastreiche Motive und Landschaften gelten mag, lässt sich nicht auf alle anderen Motive übertragen. Diese Leute suchen einfache, sichere Lösungen – beides existiert jedoch nicht!
JPEG schaffen sowieso 11 Blenden Dynamikumfang und wenn man es richtig macht und herauskitzelt sogar 14 Blenden.
Der begrenzende Faktor bei allen Diskussionen um RAW sind auch heute noch die Wiedergabe auf Monitoren und die Fähigkeit zur Aasbelichtung auf Papier. Deshalb ist auch weiterhin jeder Qualitätsvorteil von RAW reine Theorie und nicht praxisrelevant!

Adobe ist eine der unangenehmsten und geldgeilsten Firmen überhaupt.
Jeder sollte sich sehr gut überlegen, ob er da ein Abo abschließt und sich in Klauds locken lassen will. Ich bin da bisher nicht drin und versuche alles um da nicht zu landen – denn ab dann wird man ausgequetscht und geschreddert. An jedem Apple-Rechner läuft Lightroom schneller und sicher als an jedem Windows-Rechner – das sollte man wissen.

Der technische Aspekt der Fotografie oder der Filmerei wirkt durch so viele Zahlenfallen, da ist es auch für mich nicht immer einfach den Überblick zu behalten.
Hier alle wichtigen Zahlen von Fotogeräten für den besseren Durchblick:

DIE AUFLÖSUNG DES SENSORS:
Alles begann so richtig mit 1 Million, dann bald 4 Millionen und bei 6 Millionen sollte dann Schluss sein mit lichtempfindlichen Bildelementen auf einem Sensor.
Inzwischen sind 20 Jahre vergangen und Olympus, Sony, Apple und andere Wegbereiter haben einfach weiter die Pixel erhöht bis heute 150 Millionen Pixel.
Den allermeisten Fotofreunden reichen heute 20-24 Millionen Pixel für eine kaum zu beschreibende Bildqualität und Vergrößerungsmöglichkeiten bis 200% am Monitor und 90×120 cm große Poster. Für kleine Darstellungen im Internet sind immer noch 2-6 MP satt ausreichend.
Trotzdem, mehr Auflösung bringt bei entsprechenden Objektiven und Licht immer noch mehr sichtbare Details im Bild!
Und wenn man nicht mit schweren und langen Teebrennweiten fotografieren/filmen will, ist eine Auflösung von 20 MP auf kleinen Sensoren (1″ Zoll und MFT) erstrebenswert.
Ganz wichtig, um bei entsprechend größeren Aufnahmeformaten oder gar Ausschnittsvergrößerungen diese hohe Auflösungen zu erhalten, wird im Quadrat multipliziert.
20 MP MFT entsprechen 40 MP im Halbformat entsprechen 80 MP im Vollformat und 105 MP im kleinen Mittelformat.
(ich lasse dabei jetzt der Einfachheit halber die verschiedenen Bildseitenverhältnisse 4:3 – 2:3 – 16:9 außer acht!)
Inzwischen ist Panasonic mit seinem MFT-Sensor noch einen Schritt weiter gegangen und bietet 25 MP was im Vollformat schon 100 MP bedeuten würde.
Diese Auflösungszahlen sind trotzdem auch eine Illusion, weil abgesehen von neuartigen monochromen Sensoren, die echte Detail- und Kontrastauflösung fällt um Faktor 3-4 geringer aus. Alle Pixel immer noch der Bayer-Anordnung beugen müssen, am Ende bleiben pro Farbe nur 5 bis 6,6 Millionen Pixel übrig – aber das nur am Rande.

DIE AUFLÖSUNG DES SUCHERS & MONITORS:
Es ist gut zu wissen, dass auch diese Auflösung für 3-4 Farbpixel angegeben wird und die echte Detail- und Kontrastauflösung daher um Faktor 3-4 geringer ausfällt.
Und je mehr Pixel, desto stärker die Erwärmung und desto höher der Stromverbrauch.
Aus den letzten Gründen blieben die Auflösungen bei der Bildanzeige in der Kamera lange nur bei einer Million, später 2 Millionen Pixeln.
Heute bieten Sony Sucher bis zu 9 MP und Monitore bis zu 2,4 MP. Aber auch Sucher mit nur 3-5 MP sind keineswegs gravierend schlechter, wie die Beispiele von Nikon und Canon zeigen.

DIE BILDSTABILISIERUNG IN DER KAMERA:

Dank Olympus und Pentax verfügen heute die allermeisten Kameras über einen internen Bildstabilisierung – IBIS genannt. OMDS ist darin bis heute Führend in der Effektivität und Canon rückt inzwischen auf, Nikon, Sony, Fuji sind da noch etwas schwächer. Bis zu 8 Licht-Stufen verspricht OMDS.

 

Der kommende Zwang zur Authentizität – und zur Offenlegung aller eigenen Daten

Dennoch könnte der Trend so weit gehen, dass bald in allen digitalen Kameras derartige Zwangs-Technik für einen sündhaften Aufpreis eingebaut werden. Von dort ist es danach nur ein kleiner Schritt bis zur totalen Überwachung der Fotografen und Videografen. Denn GPS-Daten mit gesicherter Aufnahmezeit lassen sich dann immer und von jedem in allen Ihren Fotos und Filmen sehen. Leugnen ist zwecklos.

Und auch jede Änderung in der Software kann dann laut Adobe jeder nachvollziehen. Da wird unser gesamtes angelerntes Wissen frei publiziert. Kurzum: Jeder kann sich auf den Zentimeter exakt an die Stelle stellen, wo wir standen, und mit exakt unseren Kameraeinstellungen das seltene Tier etc. aufnehmen und danach mit allen in teuren Kursen erlernten Software-Tricks genauso bearbeiten.

Allerdings kommt es noch schlimmer, denn jeder kann so anhand unserer Fotos die eingebrannten Gesamtdaten Ihre technischen Ausrüstung ablesen, sich den Wert zusammenrechnen und daraufhin entscheiden, ob sich ein Einbruch oder bewaffneter Überfall lohnt. Dafür wird es sicherlich bald KI-Tools für die organisierte Bandenkriminalität geben, welche automatisch das ganze Internet scannt, um dann den Verbrechern unsere Namen und Adresse sowie den aufaddierten Wert der Ausrüstung zu liefern. So etwas können Suchmaschinen schon lange. – Exakt deshalb löschen oder ändern viele Fotografen seit Jahren ihre EXIF-Daten an Fotos, oder ersetzen sie durch standardisierte mit nur bestimmten Inhalten.

Lassen wir uns nicht von den angeblich freiwilligen und abänderbaren Kriterien der c2pa täuschen. Hart in einem Chip in der Kamera eingebaut, ist nichts mehr freiwillig oder vom Laien veränderbar. Das widerspräche auch der angeblichen Schutz-Logik. (Die Version 1.2 wurde binnen weniger Monate mehrfach ersetzt durch inzwischen die Version 2.0. So wenig Verlass ist auf diese angeblichen Standards.)

Im Übrigen war es bisher in meiner Erinnerung jedes Mal so, dass, wenn das Wort ‘Schutz’ für den Kunden oder Schutz der Kunden verwendet wurde, dann wurde jene Technik bald gegen alle Kunden und Nutzer missbraucht (siehe Aufrüstung aktuell). Denn jede Änderung am Bild respektive den Metadaten führt zum Verlust des Gütesiegels. So sind z.B. Ihre Personendaten zwingend erforderlich. Für die Ausgabe von erforderlichen Zertifikaten müssen wir uns übrigens bei sogenannten CAs (certification authority) anmelden, die das definitiv nicht kostenlos anbieten werden. Ferner müssen wir einen großen Aufwand zur Zertifizierung treiben, welche die meisten Amateure wohl kaum technisch, zeitlich oder finanziell leisten können.

Ein weiteres daraus resultierendes Problem wird alle Besitzer alter Kameras betreffen – alt im Sinne von, dass sie diese Zertifizierungstechnik nicht besitzen. Man wird alle Fotos daraus dann pauschal für Fälschungen halten und eine Zeit danach schlichtweg online (mit den von den Grünen in Europa für den Urheber-/Verleger-Schutz bereits eingeführten Upload-Filtern) verbieten. Das wird folglich nochmals Millionen Fotografen und Videografen dem Hobby entfremden.

Bärendienst und Eigentor?

Wer somit weiterhin in der Fotografie oder Videografie mitspielen will, wird sich eine neue Kamera nach CAI kaufen müssen – unabhängig vom zuerst vorgegebenen dokumentarischen Fotostil. Er wird für viel Geld und Zeit sich bei CAs kostenpflichtig registrieren und überwachen lassen müssen.

Da jedoch CAI in seiner derzeitigen Form nachgewiesener Maßen nicht sicher ist, wird – wie bei Adobe üblich – bald eine CAI 2.0 und dann 3.0 usw. eingeführt werden. Für jeden neuen Standard wird entweder eine neue Kamera mit Hardware-Chip oder eine kostenpflichtige Firmware-Update-Version gekauft werden müssen.

Da kommen auf Fotografen und Videografen sehr hohe Kosten zu. Da viele sich das finanziell nicht leisten können, werden sie sogar aktiv ausgeschlossen – sozial diskriminiert.

Aber es kommt sogar noch schlimmer. Viele wollen das nicht. Denn das ist rein gar nichts Positives, welcher die Fotografie und Videografie weder inhaltlich noch sonst weiterbringt, sondern nur der extremen Kommerzialisierung dient. Die ständig schrumpfende Restmasse an Kunden soll maximal gemolken werden.
Das könnte tatsächlich die freie Fotografie und – vor allem das Hobby – endgültig zerstören.

Das wird der letzte Tropfen sein, der das (Gedulds-) Fass vieler treuer Kunden endgültig zum Überlaufen bringt. CAI in seiner heutigen Form wird definitiv GenKI nicht verhindern. Ganz im Gegenteil werden noch mehr (nicht nur arme) Fotografen und Videografen dazu übergehen. Denn, wenn auch echte Bilder willkürlich von nicht gewählten und folglich nicht demokratisch kontrollierbaren, sondern rein kommerziell und willkürlich agierenden Firmen als gefälscht gebrandmarkt werden, dann kann man sie auch gleich als solche bequem im Warmen sitzend, schnell und billig mit Generativer Künstlicher Intelligenz erzeugen.

Wenn jedoch die sowieso stetige Abwanderung zu GenKI durch die Authentizität á la CAI beschleunigt wird, dann rutscht die Restkundschaft ganz schnell unter die kritische Masse ab, welche die Kamerahersteller zur Aufrechterhaltung der eigenen Produktion benötigen. Das retten dann auch ständige Preiserhöhungen nicht mehr. Denn die durch Abrutschen unter bestimmte Größenklassen explodierenden Preise der Kameras wollen zum Schluss auch keine Berufsfotografen mehr bezahlen/absetzen.

 

 

19. Februar 2019
Rekordversuch mit Sony

Heute habe ich mehr als 5000 Bilddateien in 2 Stunden an der Mosel fotografiert.
Alle mit Sony Alpha 9, Zusatzgriff und einem Akku (960g) – alle mit 100-400 mm plus 2x Konverter – fast alle bei 1/2000 Sekunde bei F:13 – alle mit lautloser, elektronischer Auslösung.
Erkenntnisse:
Der jetzige AF ist sauschnell, auch bei schnellsten Bildserien jenseits 10 B/Sekunde – doch die Hälfte der Fotos sind dann Dupletten oder falsch erfasste Motive und Bewegungen.
Der Sucher ist sehr gut, die Handhabung auch, nur mit dem Akku-Griff kommt man leicht an die Tasten fürs Hochformat und ich blockiere mir mit dem Handballen den AF. Das war aber leicht zu lösen, Griff deaktivieren und weiter. Einiges ist überbelichtet, aber klar heute war an der Mosel gleißende Sonne.
Absolut kein Rolling-Shutter mehr!
Keine Geräusche, alle Tiere: Gänse, Schwäne, Enten, Nutria lassen mich sehr dicht an sich heran.
Freihand keine Probleme, gute Balance und nicht zu hohes Gewicht.
Man sieht mit 20 oder auch schon mit 20 Bildern pro Sekunde Dinge und Details, Augenblicke, die man mit dem Auge sonst nicht wahrnimmt und über die Filmen zu schnell drüber geht.
Klar das Aussortieren artet aus, aber den präzisen Augenblick und schöne Bewegungsabläufe zu haben entschädigt sehr.
Die Vollformat-Fotografie bleibt durch den großen Sensor sehr sehr staubempfindlich – das ist kein Vergleich zu MFT!
Es sieht im Sucher vieles scharf aus, was es dann in der Bilddatei doch nicht ist!

Ich habe Achtung vor Tieren, ich gehe nicht zu dicht heran, bleibe sehr lautlos und harmlos und füttere sie nicht an. Wenn sie hier Möhren und anderes fressen, dann haben das andere gefüttert.
Aber:

Während alle anderen Fotografen versuchen ihre Kamera & ihren AF schnell zu bekommen – betteln wir mit Sony-Kameras ja jetzt schon um den Knopf, womit sich unsere Fotografen-Reaktionen erheblich beschleunigen lassen!

Staub begleitet Fotografen ein Leben lang, damals in der Dunkelkammer, in jedem Spiegelreflex-Sucher, in vielen Zoom-Objektiven, beim Scannen und jetzt auf den Sensoren!
Die Staubentfernung von Olympus arbeitet meistens einwandfrei – die von Canon, Nikon, Sony Vollformat bei weitem nicht und auch Fuji ist keinesfalls staubfrei. Je größer den Sensor, desto größer das Problem.

und wer meint, ich habe jetzt die rosarote Sony-Brille auf:
SONY Verbesserungsbedarf:
Die Alpha 9 wiegt rund und 1 Kilo mit Griff und 2 Akkus. (1060g)

Was muss Sony dringend ändern?
– die Speicherperformance der SD-Karten ist begrenzt, CF-Fast muss in der kommenden Kamera Platz haben
– nur ein schneller Speicherplatz
– Speicherkarten werden öfter nicht erkannt, müssen erst formatiert werden
– Elektronik-Probleme
– extrem Staubempfindlich beim Objektivwechsel – da fehlen ein Schutzvorhang (EOS R) und ein weit besserer Staubschüttler (Olympus)
– Belichtung und Weißabgleich in Serie, sehr inkonsequent, viele Schwankungen
– ein voll beweglicher Monitor mit mehr Auflösung (Gelenk unten – Alpha 99/77)
– Gurt-Aufhängung ist Mist
– separate Taste für Eye-AF-Focus
– Bessere, griffigere Tasten
– Sprünge bei Auto-ISO
– Drehräder für Zeiten und Blenden springen gerne oder reagieren mal nicht, wenn man gerade eine Serie fotografiert hat
– die Farben sind nicht so wie bei Canon, Nikon, Olympus

 

Veröffentlicht in General, Kameras im Test, News-Blitzlicht

14. Februar 2019
Canon EOS RP


Die Canon EOS R wurde ja fast beschämt vorgestellt, doch jetzt bei der EOS RP zum Kampfpreis von 1500€ (mit EOS-EF Adapter) zeigt sich Canon Selbstbewusstsein wieder deutlich – die Kampfansage an Sony und alle anderen, wir können klein, wir können schnell, wir können billig – macht das erst einmal nach!
Mit dem schweren 4.0/24-105 mm L IS kostet sie dann aber schon 2500€ (Inch EF Adapter) – trotzdem, das ist es was uns Canon 2019 verkaufen will und vielen auch wird.
Canon sind schon lange die Sparhühnchen am wichtigsten, dass ist seit der EOS 300D so und war auch schon in der analogen EOS-Welt so. Hier macht Canon auch jedem am leichtesten ein X für ein U vor. Das Design muss sich ducken und ein 24-105 mm wirkt daran wie ein fettes Rohr.
Canon vergleicht sie bewußt mit der EOS 6D, nur ohne die aufwendige Spiegelreflexmechanik. Dann ist sie erheblich kleiner und leichter, das wird viele faszinieren. Ich traue mich zu sagen, damit ist die EOS 6DII praktisch tot.
Das wird einige Neueinsteiger in die Fotografie vielleicht freuen , oder die, die eine unkomplizierte Zweitkamera im Canon-System suchen. Mich freut es nicht, denn ich brauche solche „Quatsch-Kameras“ nicht, habe sie nie gebraucht.

Die „Profis“ – die leidenschaftlichen High-Speed Fotografen, werden seit Jahren missachtet. Canon meint diese Fotografen erst später rüber holen zu können. Erst mal „billige“ Kameras und den Telebereich weiter schön bei DSLR lassen. Die mächtigen Autofokus-Innovationen, die jetzt nur Sony vorstellt wurden und sogar schon von Nikon, Olympus und Fuji angedacht sind, hätten von Canon kommen müssen, der Marktführer hat nicht ausgeschlafen. In der Zeit hat Canon mühsam Doppel-CMOS Sensoren entwickelt und Sony hat einfach seine Prozessoren- und Firmware-Entwickler angefeuert und keine Kraft auf sonstige Hardware verschwendet.
Das ist der nächste gewaltige Fehler!

Wer jetzt über den Einstiegspreis von 1500€ staunt und mit Sony vergleicht, übersieht vielleicht, das Sony bisher nur in 3 Klassen angeboten hat und als Einstiegskameras die Alpha 6000 Serie vorgesehen hat und nicht die Alpha 7 – die bewegt sich auf dem Niveau der EOS R. Das ist sicher mutig von Canon und daran wird immer noch saftig verdient, denn sie wird sicher unter 400€ produziert.
Und es ist hier auch nicht dumm zu sagen, wir nehmen den altbekannten Sensor und konzentrieren uns auf ein kleineres Gehäuse und greifen beim AF an, bevor uns Sony da vernichtet.
Hier passt auch wieder die Einsteiger-Bedienung mit dem Hauptschalter auf der falschen Seiten (falsch, weil jeder zwei Hände braucht um die Kamera einzuschalten!) und das beliebte Menürad rechts.Großes Drehrad, Touch-Bar und Joystick haben sie sich geschenkt! Ein Blitz ist nicht eingebaut, die Tasten sind stark reduziert. Die Gurt-Ösen wie immer bei Canon wunderbar unauffällig und am wenigsten störend.

Rein optisch gefällt mir die geduckte Kamera nicht und angeben wird man damit auch nicht können, auch wenn Canon noch so fett darauf steht. Allerdings hat sie mehr Griff, als Sony bei der 7000 und 6000 je hatte und Canon hat gleich den voll beweglichen Monitor (aber nur 1 MP Auflösung um Akkustrom zu sparen) eingebaut, endlich! Allerdings wäre dieser Monitor viel besser unten angeflanscht, mit Gelenk am Kameraboden, wie es die Sony-SLT-Kameras vormachen – das macht aber die Kamerakonstruktion höher. Perfektion gibt es eben nicht! Er ist als Touch-Screen ausgelegt um die Bedienung zu erleichtern und den AF schnell zu positionieren, Danke Canon!

Es gibt schmale Griffplatten, die der Kamera dann doch die richtige Höhe und Griffigkeit geben – wie es auch Sony vorgemacht hat. Canon kann es aber besser, denn die Platte liegt auf ganzer Länge unter der Kamera, ist in 3 Farbe-Akzenten zu haben und erlaubt den Akku-Wechsel.
Der Akku ist der nächste schwere Pferdefuß, er ist klein und leicht, mit wenig Kapazität – immerhin lässt er sich aber jetzt auch in der Kamera über eine Power-Bank aufladen – also Zweitakkus werden in vielen Fällen überflüssig.

Immerhin ist in der RP jetzt auch eine Augenerkennung im AF-C Modus möglich (was in der EOS R nicht funktioniert) – Canon macht also weiter kleine Schritte beim AF. Aber von dem was Sony sogar in den kleinsten Kameras, wie der RX100VI bietet, ist Canon noch Lichtjahre entfernt,

Die RP bietet einen rauschenden Sensor mit 26 MP Auflösung – Höchstleistungen oder auch nur die Leistungen einer Sony Alpha 7 darf man da beileibe nicht erwarten. Er wird weder in der Darstellung des Tonwortreichtums (Dynamik) noch bei höheren ISO-Empfindlichkeiten (50-40.000) besser überzeugen können. Wer aber bisher Hailbformatsensoren, mFT oder gar Smartphones gewohnt war, wird seine Überraschung erleben – alle anderen eher nicht.
Die EOS RP erlaubt RAW-Fotos, aber sie richtet sich ganz eindeutig an JPEG-Nutzer – nur hat Canon leider vergessen endlich mal einen neuen JPEG-Algorithmus einzuführen – Canon hätte die Power dazu.
Seit 10 Jahren warten wir auf JPEG 2000 oder vergleichbares… denn das Zusammenfassen von Daten geht heute doch viel besser und RAW wird eigentlich so gut wie nie mehr gebraucht.

Canon hat hier auch den abgespeckten, veralteten Elektrosucher von Epson mit nur 2,4 MP verbaut, der mir keine Freude macht und den ich auch in der Alpha 7III und Olympus E-M1X heftig kritisiere – er zeigt einfach nicht genug Dynamik, zu wenig Farben, zu wenig Details – also kein Vergleich zum DSLR-Sucher und auch keiner zum besseren 3.7 MP Sucher in der EOS R. Die Sucher, da sie fremdproduziert werden, scheinen immer noch einen deutlichen Kostendruck nach sich zu ziehen, das auch die 4 Jahre alten Sucher 2019 noch eingebaut werden.

Sie hat den langsamen, mechanischen Verschluss der nur 1/4000 Sekunde als kürzeste Zeit erlaubt – den Rest übernimmt dann die Elektronik bis 1/32.000 Sekunde mit Rolling Shutter Verzeichnung bei bewegter Kamera oder bewegten Motiven.
Sie schafft 5 Bilder pro Sekunde, für einige kurze Sekunden, mit dem künftig unverzichtbaren Tracking-AF werden es nur 2-3 Bilder pro Sekunde sein.

Bluetooth-WiFi für die schnelle Verbindung zum Smartphone ist eingebaut, damit man schnell die Bilder um die Welt hauen kann – für junge Menschen offensichtlich wichtig.
Ich warne davor, besonders schöne oder wichtige Fotos gleich so zu versenden – ich weiß genau, warum ich meistens nur vom PC-Monitor abgeknipste Fotos versende – da kann jeder Licht und Motiv sehen, aber die Fotos eignen sich für keinen dazu, selbst damit anzugeben oder irgend etwas anzustellen – es gibt so unglaublich viele Pervertierte da draußen – denen will ich kein Futter liefern.
Leider hat auch die EOS RP, wie auch die R keinen eingebauten IS für ältere Objektive oder aktuelle lichtstarke Festbrennweiten – immer hin gibt es das 1.8/35 mm IS Macro!

Sie wiegt nur 490g mit kleinem Akku und die Gehäusedimensionen sind: 13,3 x 8,5 x 7 cm

Video – Vlogging?
Lieber nicht, der Kamera fehlt außer dem voll beweglichen Monitor alles zum schnellen, hochwertigen Filmen, weder Bildstabi, noch Dual-Pixel-AF mit 4K, noch 24 B/Sek. in Full HD und natürlich geht Filmen nur im 1,6x Ausschnitt und die Rolling-Shutter-Probleme werden schnell jeglichen Spaß am Filmen verderben.
Genauso kennen und lieben wir CANON! Immer bereit überall die Funktionen zu kastrieren.
Deshalb war Nikon schon immer die bessere Marke – weil es das in dieser verschärften Form bei Nikon nie gab. Und es zeigt eben wieder deutlich, wenn ich mit einer Fotokamera wirklich Filmen möchte, kaufe ich Panasonic mFT.
Sowohl 4K als auch Vollformat sind letztlich Quatsch für Video und wer doch solche Ambitionen hat, ist mit einer echten Videokamera weiterhin am besten beraten.
Canon ist leider Weltmeister darin Kunden unzufrieden zu halten. Andere können das auch, aber nicht so perfekt wie Canon. Und deshalb freuen sich alle anderen Fotografen auf ihre Systeme und über jeden der trotzdem Canon kauft. Es ist immer wieder spannend was sie weg lassen, auch bei einer kommenden RS Pro-Maschine wird das entscheidend: Nicht was kann sie, sondern was soll sie nicht können.

Kaufen oder nicht?
Um zumindest einige EOS EF-Objektive mit modernerer Technik und leichterem Gehäuse verwenden zu können, lautlos und schnell?
Ja vielleicht – aber mich hält schon der gering auflösende Sucher von einer Empfehlung ab – für die gebotene, alte Technik sind auch 1300€ (Adapter raus gerechnet) noch deutlich zu viel. Die Kamera wird sich vielleicht bald Richtung 1200€ entwickeln und vielleicht sogar einmal Richtung 1000€ – aber ein Schnäppchen wird sie so trotzdem noch längst nicht.
Erstaunlich ist, dass Canon bisher kein 4.0/24-70 mm, 5.6/24-105 mm oder auch nur ein 5.6/28-105 mm liefert, nicht einmal ein superkompaktes 5.6/28-80 mm ist vorgesehen. Das lichtschwache 6.3/24-240 mm ist noch nicht fertig, es wird um 700g wiegen und nicht viel weniger als 900€ kosten! Denn ein 4.0/24-105 mm L ist 1000€ teuer und 700g schwer und dick und lang, an der kleinen Kamera und passt nicht wirklich dazu. Nur das 1.8/35 mm IS Macro ist ein schöner, 340g leichter Begleiter und würde ich auch für den Start unbedingt empfehlen, endlich lichtstark, eine wichtige Brennweite und sogar Makro – das können Sony, Nikon, Panasonic und Co so bisher nicht! Das kann nur Canon. Auch der Preis stimmt: 550€.
Viele sagen jetzt, sie wird sich verkaufen wie warme Semmeln und könnte die meistverkaufte System-Kamera 2019 werden – das kann sein, aber deshalb weil Preise immer die Sinne stimulieren und vernebeln, wie Drogen – so lange bis man die Fakten nicht mehr sieht. Fallt nicht darauf rein – weder EOS R non EOS RP sind die geforderten Preise wert.
Schmerzlich wird es wenn Canon weiter so tolle, spannende, herausragende R-Objektive vorstellt – zwar schweineteuer – aber sie werden nicht an andere Kameras adaptierbar sein! Das gelingt aber gut mit allen EF-Objektiven, zumindest an Sony-Vollformat-Kameras!

Wie immer ganz ehrlich, ich kenne Canon seit gut 30 Jahren – EOS 620 und bald danach EOS RT – gut genug und kann die Geräte einschätzen – entscheidend sind für mich immer die Objektive. 24-70 – 24-105 – 15-36 – 85 – 50 locken nicht mehr und ein 24-240 mm schon gar nicht. Aber wenn es Canon gelingt ein deutlich kompakteres und leichteres 2,8/70-200 mm L IS (unter 1300g und 18 cm Baulänge mit Maßstab mind. 1:4 – und genau danach sehen die Fotos des neuen R Tele-Zooms aus!) zu präsentieren – dann würde ich mir dafür und für das 1.8/35 mm IS Makro wieder eine Canon Kamera kaufen – die beste die eben gerade verfügbar ist.


 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

13. Februar 2019
Die Fokus-Revolution in der Fotografie

Motiverkennung und Verfolgung = AF-Tracking

Wer sich einmal damit beschäftigt, was Sony da treibt – auf der Spitze der Entwicklung – der braucht keine Canon, keine Nikon und keine andere Kamera mehr. Obschon natürlich Olympus, Canon, Nikon und Co den selben Weg einschlagen und müssen. Denn das ist die Befreiung des Autofokus.
Der Mensch hinter der Kamera kann sich endlich ganz auf das Licht und sein Motiv konzentrieren, die Kamera erkennt das Motiv und passt entsprechend die Schärfe und Belichtung an jede Situation, jede Bewegung an. Das Einzige, was die Kamera noch wissen muss – vor allem wenn das Motiv nah ist, eine lange Brennweite verwendet wird oder eine große Blendenöffnung gewählt ist (also in allen Fällen geringste Schärfentiefe): Welches Motiv bevorzugt der Mensch hinter der Kamera – welches soll fokussiert werden. Dazu wird es auch weiterhin den Joystick oder Fingerzeig auf dem Monitor brauchen.
Also das unterscheidet weiterhin die Systemkamera mit lichtstarken Wechselobjektiven vom Smartphone. Wobei der Trend auch da zu mehr Objektiven und künstlicher Unschärfe nicht aufzuhalten ist.
Wenn der Prozessor in der Kamera einmal die Information hat, lässt er dieses Motiv, die Person, das Tier, die Blume oder das Ding, so lange nicht los, wie ein Mensch den Auslöser drückt. Perfekt wird auch das nicht funktionieren und sicher neue Schwierigkeiten aufwerfen – aber es ist ganz anders als die Art wie wir bisher fotografierten.

Und ja leider, es erlaubt künftig jedem Menschen scharfe Fotos zu erstellen und entzaubert damit auch den letzten Reiz der Fotografie. So wie das vorher mit der Musik, dem Schreiben und anderen Künsten geschehen ist. Das beseitigt die Schwierigkeiten und macht es jedem Individum noch schwieriger, sich aus der Masse abzuheben. Es tötet die KUNST.

Ist diese „GLEICHHEIT“ gut oder schlecht?
Ich weiß es nicht. Ich lehne sie ab, wie Marxismus und jegliche Gleichmacherei – ich will Harry sein – ein Mensch, der an seinen Taten, Worten, Fotos gemessen werden kann, der nicht austauschbar ist und auf seine Art einzig.
(Ich vermute das wollen heute mehr Menschen denn je zuvor und wir sind viel zu unübschaubar Viele)

Trotzdem bin ich gefangen, nutze ich diese neue Technik nicht, bin ich nicht von Anfang an mit dabei, werden mir die geliebten Motive entgehen und ich werde noch schneller bedeutungslos, als sowieso schon. Deshalb lieber jetzt neueste Sony-Technik, denn Aufgeben ist für mich keine Option und die zweitbeste Technik sowieso nicht. Bedauerlich, dass es so kommen mußte, dass Fotografie als Kunst nur noch für den Erschaffer und ein paar nahe Freunde/Familie interessant ist. Das die „Welt“ oder auch nur mehr Menschen, davon erfahren und Notiz nehmen, wenn etwas ganz außergewöhnliches auf ganz besondere Art abgelichtet wird oder ihre Emotionen dauerhafter aktiviert werden. Es geht alles so schnell, die individuelle Kunst verabschiedet sich weitgehend aus der Fotografie, das Smartphone war nur der Anfang – so wurde Fotografie zur emotionalen Sprache und durch Internet der Mehrheit der Menschen zugänglich und gleichzeitig trivial und noch viel vergänglicher.

Doch was können wir tun?
Die alte Kamera aus der Jugend aus dem Regal nehmen, Filme, Chemie und Fotopapier auftreiben – und wer will sich dann diese Fotos in die Hand und in Augenschein nehmen – wieviele Menschen werden wir damit begeistern?
Das scheint mir keine Option, ich möchte nicht zurück zu Film und Chemie.
Andere verbinden Fotografie mit Sprache, mit Musik und Bewegung, schaffen Filme und Vlogs – in der verzweifelten Hoffnung, damit noch eine Weile Aufmerksamkeit zu erregen. Aber auch sie gehen heute unter, in der schieren Masse der Menschheit in der Bedeutungslosigkeit des Netzes. Nur einige, sehr Wenige bleiben eine kurze Zeitspanne interessant und werden mehr geklickt.

Ich denke auch die Produktion wird jetzt bald so einfach, dass sie jeder machen kann, vielleicht drucken wir bald nicht nur unsere Waffen selbst, mixen unsere Drogen alleine, sondern können uns vielleicht auch irgendwann eine Kamera gestalten und ausdrucken und eine Firma liefert nur den Prozessor und die Algorithmen dazu. Jeder wird bald alles können, das ist befreiend und sich selbst versklavend zugleich. 

Also genug dieser Gedanken, die Sony geschnappt (oder eben noch die Nikon, Canon, Oly, Pana, Pentax, Leica, Fuji) und raus – fotografieren, sich mit Motiven und Licht beschäftigen, das Leben intensiver fühlen mit all seinen Glücksmomenten – Fotografie für uns selbst – nicht für andere – Fotografie als kreative Auseinandersetzung mit uns selbst, dem Licht, der Welt!

 

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