Neustart mit 6 Objektiven – LEICA TL
Aus Leica T wird nach 2 1/2 Jahren die Leica TL,
jetzt ist sie beinahe so, wie sie von Anfang an hätte sein müssen, denn die Leica T war war eine kolossale Enttäuschung, technisch 5 Jahre zurück und wenig überzeugend.
Jetzt im gleichen Gehäuse die TL und dennoch – hat Leica wieder viel vergessen!
- ein alter 16 MP Sensor – was soll ich damit, wenn er nicht von Fujifilm kommt?
- kein Sucher eingebaut
- kein beweglicher Monitor – aber immerhin einen veralteten Aufsteckmonitor gibt es
- ein absurder Preis
- mehr roter Punkt als Leica Qualität
- …
Mein alter Leica T-Text – ich hoffe wirklich das sich bei der AF-Geschwindigkeit und der allgemeinen Verarbeitung wesentliches getan hat.
Das ist sie also, die neue Smart-Shooter-Camera aus der deutschen Edel-Metall-Schmiede LEICA! Ein weiteres Angebermodell des derzeit profitabelsten Kamera-Herstellers.
Kein Wunder, wenn man statt Masse, kleine Stückzahlen zu Fantasiepreisen vermarktet und vom Ruhm längst vergangener Tage zehren kann. Ich würde das mehr deutschen Firmen gönnen, Zeiss, Rollei, Voigtländer…
Nur in der heutigen Zeit ist ein solches Produkt ja allenfalls für 2 Monate spannend und neu und dann schon wieder überholt. Da hilft auch der Alu-Block nichts – allenfalls eine Wechselbare Einheit aus Sensor, Verschluss und Prozessor hätte hier einen neuen wichtigen Impuls setzen können – aber so weit ist Leica nicht gegangen.
Design bei AUDI – da das wird so als besonders hervorgehoben, ich hatte vor Jahren meinen dritten und absolut letzten AUDI zum Verkauf, Technisch total überholt und das Design der neuesten AUDIs will extrem sportlich aggressiv sein und ist nur bemüht. Das passt dann auch zur Leica T.
So werden aus 1,2 Kilo Aluminium – 84g Alu-Kameragehäuse
– die Blöcke werden bei Leica in Portugal zum Gehäuse bearbeitet
Mit Sucher schon nicht mehr wirklich klein – aber dafür auffällig!
Das Oberdeck – nicht dumm, Platz für Sucher und Blitz – separater Auslöser für Foto und
kleine Taste für Film
Immerhin auch eine schwarze-eloxierte Metall-Version mit fettem roten Punkt –
Hauptsache angeben
Unvermeidlich das Uni-Block-Gehäuse aus Aluminium – kalt und glatt
Oh Leica-Schmeica – geht es noch schlimmer? – die Rückseite der Leica T
(missbraucht als empfindliche Werbefläche ohne Bedien-Elemente mit großen Touch-Screen)
Über die Preise reden wir hier lieber nicht, jedem sollte klar sein, dass er mehr Technik und mehr Möglichkeiten zu weit günstigeren Preisen bekommt, nur damit eben nicht so gut angeben kann.
(Wer es doch wissen muss: Die Kamera wird für 1500€ vermarktet – nackt – ohne alles.
Der Sucher wird 600€ kosten, die Objektive ab 1500€ – also knapp 4000€ für eine Kamera mit einem Objektiv) Alleine der Sucher älterer Generation kostet so viel wie sonst ein ganzes Kameragehäuse.
Bedenklich ist, das Sucher, Verschluss und Sensor jetzt schon wieder überholt sind und es längst besseres gibt und auch der Leica T wird im übernächsten Jahr eine Leica T2 folgen usw.
Leica T
Wofür steht das T?
M stand für Messsucher, R für Reflex, S für Size, T für Terminated?
Sieht man sich die Werbung an, in english mit deutschen, dicken Worten, könnte klar werden, dass die Kamera für die alten Angelsachsen, die Amis und reiche Saudis entworfen wurde. Für Menschen mit Geld, die sich blenden lassen, weil sie selbst gerne blenden.
US-Journalisten bekamen die Kameras zu erst – das sagt doch schon alles.
Ausgerechnet Leica startet hier den Versuch die Kamera neu zu erfinden, neu zu prägen. Nach dem allzu offensichtlichen Vorbild von Apple versucht Leica hier alles richtig zu machen. Und zeigt wirklich spannende Ansätze, die mir gut gefallen:
+ endlich eine neue, innovative Gurtaufhängung
+ ein separater, beweglicher Sucher mit GPS
+ fest eingebauter 16 GB SSD Speicher
+ verdeckter, geschützter elektronische Anschluß für den Sucher
+ gelederte, leicht austauschbare Front-Deckel zum Schutz
+ Accu mit Deckel
+ hoch ausfahrender Blitz
+ 3,7 Zoll TFT-Monitor mit 1,3 Millionen Pixel Auflösung
Dabei wurde aber auch viel verworfen:
– langsamer Kontast-AF?
– lange Einschaltzeit?
– keine Bildstabilisierung – weder Camera noch Objektive
– kein neues Dateiformat/Aufzeichnungs-Algorithmus
– kein schneller Profi-Verschluß mit 1/8000 Sekunde und schneller Blitzsync
– kein ISO 50 oder gar ISO 25
– nur bis ISO 12.500
– ISO 1600 sieht schon total verrauscht aus – kaum nutzbar!
– 5 Bilder pro Sekunde – nur 12 Bilder hintereinander möglich
– keinerlei Focus-Peaking beim manuellen Scharfstellen
– keine Horizont-Anzeige
– Belichtungskorrektur nur in 1/3 Stufen und nur bis +/- 3 Stufen
– ein Sony-Sensor mit nur 16 MP
– die Kamera lässt sich praktisch kaum personalisieren
– Rückschau immer mit mindestens 1 Sekunde
– langweilige, lichtschwache Objektive
– kein Speicher für Belichtung oder AF-Funktion
– keinerlei Knöpfe auf der Glasrückwand
– unbeweglicher Monitor
– der rote Punkt mit Leica Schriftzug ist mir zu fett
– fast alle Bedienung nur über den Daumen
– kein Vollformat, kein eigener „Metabones“ Adapter für Vollformat-Objektive
– kein drahtloses TTL-Blitzen möglich
– keine frei programmierbaren Tasten
– Kamera bei Kälte schlecht nutzbar
– klein dimensionierter Accu
– kein USB 3.0?
Ich bin kein Fan von Aluminium. Ich muss es bei PCs, Handys und Schreibgeräten ertragen. Noch, bis ich auch da Alternativen finde. Aluminium ist kalt, teilweise sogar hautunsympathisch, kann brechen, verbiegen, gibt Stöße ungefedert weiter und ist extrem aufwendig und umweltzerstörerisch in der Herstellung. Wohl kaum ein ideales Material für Kameras – nicht für mich. Wenn ich dann höre, dass aus einem 1,2 Kilo Block eine kleine 94g Leica gefräst wird, die dann 45 Minuten von Hand poliert werden muss, um anschließend aufgeraut und eloxiert (durchsichtig oder schwarz) zu werden – dann vermute ich, das da ein Hersteller keinen guten Weg geht.
Gegen das kalte, stark wärmeleitende Aluminium gibt es Verhüterlis aus belederter Plaste in 4 Farben zum überstülpen, damit ist dann die Front griffig beledert und geschützt. Allerdings ist weder die Rückseite, noch oben und unten geschützt. Für die Rückseite gibt es eine unpraktische, nach unten zu klappende Abdeckung aus grauem Silikon – ekelhaft. So soll dann perfekter Schutz aussehen – wo ist das Leder geblieben?
Auch Trageriemen und Handschlaufen werden aus Silikon angeboten – also ich habe dieses widerliche Zeug nur im Badezimmer und ganz sicher nicht an meinen künftigen Kameras. Es ist schon traurig so einen Quatsch von der letzten verbliebenen Kamera-Schmiede in Deutschland zu hören, von LEICA.
Ich rede jetzt mal nicht über Preise – sondern nur über die Möglichkeiten die bestmögliche System-Kamera unserer Zeit zu schaffen.
Da gibt es gute Ansätze:
Ein Wechselbajonett ist Pflicht. (ein Wechselsensor wäre es eigentlich auch)
Ein Wechselsucher kann vorteilhaft sein.
Wechselbare Griffe wären für mich sehr wichtig und ein wesentlicher Vorteil.
Wechselbare SD-Speicherkarten sind akzeptabel und 16 GB SSD-Speicherplatz fest eingebaut sind schon sehr modern und zukunftsweisend.
Ein voll beweglicher Monitor wäre mir wichtig – Leica mag keine beweglichen Teile an der Kamera, doch stopp, der Sucher lässt sich nach oben kippen – was zwar nett, aber selten wirklich praktisch ist.
Der Sucher entspricht leider nicht der neuesten Technik, ist nicht superschnell im Bildaufbau, nicht besonders hochauflösend und farbgenau – deshalb ist er wohl zum wechseln, damit bald ein teurer besserer Sucher ergänzt werden kann.
Gibt’s überhaupt Autofokus?
Ja langsamen, unsicheren Kontrast-AF. Sogar mit Mehrfeld-, Spot-AF und mit Gesichtserkennung und mit Touch-AF – also wohl das Modul von Panasonic’s älteren Kameras. Dr. Kaufman im Video ist kein Steve Jobs, Leica wäre gerne wie Apple und in der Tat sind sie sehr profitabel, verkaufen geringe Stückzahlen zum maximalen Preis.
Schon dreist:
Der Schriftzug fett auf der Rückseite:
LEICA CAMERA WETZLAR GERMANY
Sorry, auf ein solches Produkt kann keiner aus Deutschland stolz sein, Stolz ist zu meist ohnehin ein dummes Gefühl, das mir abgeht.
Bei Apple hatte das früher alles mal mehr Stil. Und Apple hat außer dem großartigen Design eben auch das gesamte Betriebssystem, die Kamera, den Accu und alles Zubehör selbst entwickelt.
Was an der Camera zeichnet sich denn noch als Leica aus? In erster Linie der Aluminium-Block, die Silikon-Tragegurte und Überzieher.
Die Eigenschaften, das Können der Kameras werden heute am Computer programmiert, da ist keine Mechanik mehr, das wird so gar nicht selten in Auftrag gegeben. Objektive zu entwerfen, die es oft schon dutzendmale gab ist heute am Computer auch keine so aufwendige Sache mehr, wenn da auch sicherlich noch etwas Hexerei für die letzten 3% Bildgüte dabei sind.
Sonst lässt Leica alles fertigen und kauft es einfach aus dem Bestand zu. Die zentralen Bauteile wie: Sensor, Prozessor, Verschluss, Sucher, Blitz, Accu und Kleinteile fertigt Leica nicht selbst und kauft sie fertig.
Da frage ich mich ob Leica überhaupt noch ein Kamerahersteller ist und nicht nur Designer, obwohl, selbst das Design hat man AUDI machen lassen.
Das steht im krassen Gegensatz zu anderen Foto-Anbietern: Canon, Fujifilm, Olympus, Panasonic, Samsung die noch die allermeiste Technik und das Design selbst entwerfen und produzieren, da kommen dann wirklich nur Kleinteile von OEM-Fertigern.
Da lästern alle über Hasselblad Lunar, doch da werden zumindest hochwertige Gehäusematerialien verwendet und kein billiges Silikon. Sicher war es nicht clever einfach die Kamerainnereien bei Sony zu kaufen, zumal Sony keineswegs für die beste, haltbarste Technik bekannt ist. Und auch Leica setzt beim Sensor vermutlich auf Sony – Fujifilm wäre sicher die bessere Wahl.
Leica setzt sich hier mit hohem Preis mitten in die vielfältige Konkurrenz, selbst wenn wir die Pentax Q und Nikon 1 Baureihen wegen sehr kleiner Sensoren mal ausser Acht lassen – haben vor allem Fujifilm, Canon, Olympus und Panasonic extrem gute Objektive zum fairen Preis – da noch Unterschiede zu Gunsten von Leica zu verifizieren wird sehr schwere Marketingarbeit.
Vor allem die Canon EOS M Objektive haben mich sehr überrascht und sie sind optisch keinesfalls schwächer als die vielbeachteten Fujinon-Objektive und besser als alle anderen Zooms die Canon bisher gerechnet hat.
Wunder-bare Leica-Objektive aus japanischer Fertigung!
Im ganzen System ist keine Bildstabilisierung vorgesehen! Zu kompliziert für Leica?
Langeweile pur – wenn mann mit Leica in erster Linie Lichtstärke verbindet –
die ersten beiden Objektive: 2,0/23 mm Asph = 35iger —
3,5-5,6/18-56 mm Asph = 27-84iger
Wenigstens etwas spannender, die 2. Kombination:
3,5-4,5/55-135 mm Asph = 83-200er —
3,5-4,5/11-22 mm Asph = 17-35iger
Inzwischen gibt es noch ein 1.4/34 mm Asch und ein 2.8/60 mm Macro Asph.
Wie immer zeigt Leica wieder Kameras und Objektive, die noch längst nicht zu kaufen sind. Die beiden Objektive 55-135 mm und11-22 mm werden zur Photokina im Herbst gezeigt und sollen erst in einem Jahr zu kaufen sein, frühestens Frühjahr 2015. Bis dahin wird hoffentlich auch Canon eine Kamera mit Sucher und mehr Objektiven in den Läden haben.
Vor allem die Objektive langweilen mich total!
Sie sollen nicht viel schlechter anzufassen sein, als die M-Leicas, aber sie werden in Japan gefertigt, Sigma, Tamron, vielleicht Tokina-Hoya kommen da in Frage. Es handelt sich um Metallfassungen mit sattem Einstellgefühl – immerhin.
Und wo ist die Bildstabilisierung?
Das kann doch nicht Leica’s Ernst sein, eine Kamera und Objektive ohne Bildstabilisierung zu vermarkten.
Auch wenn wir wegen der Software-Möglichkeiten kaum noch zwingend Lichtriesen brauchen, Leica ist für mich malen mit Licht – und f:5,6 ist für mich eher kritzeln mit Dunkelheit.
Das ganze klein halten zu wollen, gut und schön, aber es müssen doch spannende Brennweiten mit fester Lichtstärke möglich sein:
Leica 4,0/10-24 mm OIS
Leica 4,0/16-70 mm OIS
Leica 4,0/45-135 mm OIS
(Überlappung ist wichtig – Objektive wie 18-55 mm und 55-135 mm sind absolut praxisfremd!)
Klar sind die 4 erst der “billige” Anfang – aber eben doch sehr enttäuschend…
da vergeht jede Lust die Kamera auch nur in die Hand zu nehmen, geschweige denn zu kaufen.
Das Camera-Konzept hat Olympus vor Jahren schon vorgegeben und hat heute den besseren Verschluss & Sucher zum weit besseren Preis und die spannendsten Objektive.