Spiegelfreie Systemkameras entwachsen den Kinderschuhen!
System-Kameras – leichter, technisch ausgereifter und einfach kreativ – für anspruchsvolle Fotografen & als Zweitsystem für DSLR-Kamera-Nutzer
Systemkameras gibt es seit sie von Panasonic 2008 eingeführt wurden. Für Panasonic, Sony und Olympus war das die einzige Chance am Fotomarkt seriös mit zu mischen.
Und Panasonic zeigt für mich bis heute die überzeugendsten Produkte – auch wenn das so nicht von den Meisten erkannt wird.
Seltsamerweise wird hauptsächlich Sony als Innovator gefeiert und die Masse legt mehr Wert auf Sensoren, als auf Bedienung und Objektive. Olympus hat sich mit seinen kantigen Retro-Kameras, die schneller verschleißen und alt aussehen als alle anderen, seinem extrem kompliziertem Menü und PRO-Objektiven die nicht immer halten was sie suggerieren, bei mir etwas ins Abseits geschossen. Wenn man das Menü beherrscht und die Technik richtig nutzt, sind sie trotzdem sehr gute Arbeitsgeräte, mit extrem vielen kreativen Möglichkeiten.
Spätestens mit Einführung der Sony Alpha 7 RII und Leica SL sollte es jedem Mitarbeiter bei Canon, Nikon und Pentax dämmern, dass es sie ihren Job kosten kann. Wie bei den Seeschlachten feuert Sony nach einigen lieblosen Versuchen jetzt die volle Breitseite mit technischen Innovationen auf mehreren Ebenen ab:
– die Objektive von Zeiss (auch wenn Zeiss bisher weder für Innovationen noch für tatsächlich bessere Objektive bekannt war)
– Adapter, sehr viele Canon und Nikon Objektive können durch Metabones-Adapter mit langsamen AF sogar bildstabilisiert eingesetzt werden.
Sony verzettelt sich mit sehr vielen Kameras und extrem hohen Preisen und die Objektive erfüllen bisher nur selten, was ich erwarte. Auch ein Sensor mit 42 MP und eine etwas verbesserte Haptik ändern daran nichts, Akkuleistung, Sucher, Farbwiedergabe und Schnelligkeit bleiben Schwachpunkte.
Samsung spielt in Europa nicht mehr mit und Canon, Nikon, Pentax und Leica üben noch.
Für die ambitionierte Leica SL gibt es bisher nur 1 Objektiv: 2.8-4.0/24-90 mm – Leica verkehrt die gepriesenen Vorteile von spiegelfreien Systemkameras teilweise ins Gegenteil – die Kamera ist extrem groß und mit 850g kein Leichtgewicht – 1140g wiegt zusätzlich das 24-90 mm für 4300€, es ist 14cm lang und braucht 82mm Filter. Leica nennt 145 kompatible Objektive, aber bis Ende 2016 werden es maximal 9 mit Autofokus sein und 3 nur wirklich für Vollformat gemacht. Sie ist für mich mal wieder konsequent hässlich und falsch konstruiert.
Leica ignoriert einfach weiter die Tatsache das nicht wenige Fotografen mit dem linken Auge arbeiten und dann die Nase voll auf dem Monitor klebt und Funktionen ungewollt aktivieren kann und das kann hier sogar dem passieren, der mit dem rechten Auge in den großen Sucher schaut. Der Hauptschalter ist links oben auf der Rückseite mal wieder völlig deplatziert. Wieder eine stinklangweilige, total veraltete Gurtaufhängung. Die Tasten sind unbeschriftet, sofern überhaupt genug vorhanden sind. Sie hat 2 SD-Kartenplätze, aber nur einer wirklich schnell und es ist kein Platz für CF-Karten mehr vorgesehen, obwohl die erheblich schneller und sicherer (professioneller) arbeiten.
Der Akku schafft maximal lächerliche 400 Bilder – meine DSLRs schaffen oft mehr als 2500 und selbst meine Panasonic GH4 ist mit 1500 Bildern gut dabei. Ein Blitzschuh ist schon mal da, aber noch keine Blitze lieferbar.
Der AF ist so weit sehr gut, aber keineswegs überragend und erst am Tele-Zoom wird sich zeigen ob er bei bewegten Motiven scharfe Fotos in kurzer Zeit liefern kann.
Der Suchereinblick erschlägt mich gleich in blaugrüner Farbgebung und erinnert verdächtig an die R8. Soll das jetzt chic sein? Ich finde es sehr störend und sehr hässlich – wer will schon blaugrüne Fotos und wer will die Farben jedesmal nachbearbeiten? Die ersten Fotos mit dem 24 MP Sensor sind schon auf den ersten Blick schlechter wie das was eine Canon Eos 5DSR oder gar Pentax 645Z liefern kann und selbst eine Canon EOS 5D Mark III braucht sich dahinter nicht zu verstecken – also das überzeugt mich gar nicht.
Letztlich eine Kamera mit Adapter und nur einem Objektiv. Und das 2.8-4.0/24-90 mm Asph. hat endlich die perfekte Brennweite, ist aber mit f:4.0 im wichtigen Telebereich kaum noch attraktiv und so dick, lang und schwer bei 82mm Durchmesser als ob es Lichtstärke f:2.0-2.8 bietet. Weitere Objektive wie ein 2.8/4.0/90-280 mm und 1.4/50 mm Summilux sollen ende des Jahres lieferbar sein, aber wir kennen ja Leica… das kann Jahre dauern und weitere Objektive sind gar nicht in Sicht.
Was bleibt als Licht unter dem Strich:
+ größter elektronischer Sucher mit 4.4 MP Auflösung und schnellster Darstellung
+ großer 2 GB RAM Speicher für bis zu 11 Bilder pro Sekunde für bis zu 35 Bilder in Serie
Den hochauflösenden Sucher bekomme ich bald in anderen Kameras. Aber diesen Designklotz möchte ich nicht den ganzen Tag in der Hand haben, zumal er mir sowieso keine besseren Fotos liefern kann. Der Akku ist unterdimensioniert oder der Stromverbrauch viel zu hoch und der AF muß sich erst beweisen. Manuelle Objektive über Adapter sind für mich keine echte Option.
Fujifilm hatte gar keiner auf dem Zettel, als die X-Pro1 erschien. Leider waren die ersten Kameras technisch sehr weit zurück und kaum als schnell zu bezeichnen. Das änderte sich erst mit zahlreichen Updates für die X-T1. Aber Fujifilm hat von Anfang an die allerbesten Objektive geliefert und vor allem die richtigen Brennweiten in den spannendsten Lichtstärken und mit einem 16 MP Sensor mit geringstem Bildrauschen die scheinbare Kluft zum vollen Kleinbildformat mühelos überbrückt. Auch eine Leica SL rauscht heute mehr als eine X-T1 ab 800 ISO.
Ich kenne immer mehr Menschen, die noch nie mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert haben, die nur Systemkameras ohne Spiegel, Smartphones und Kompaktkameras kennen.
Kleiner, handlicher und schneller sollen sie sein und die bestmögliche Bildqualität liefern!
Deutlich besser als Digicams und nicht wesentlich schwächer als Spiegelreflexkameras – einigen gelingt das sogar!
Die aktuellen Kameras für 2016:
Für die nächsten Monaten sind folgende Neuheiten geplant:
Fuji X-Pro 2 (neuer 24 MP Sensor, neuer Sucher, schneller AF 273 Felder)
Fuji X-E2s
Olympus Pen-F (mit Sucher)
Panasonic GF-8
Panasonic GH5
Eos M (mit Sucher)
Mindest-Ausstattung: Sucher, beweglicher Monitor, Schnelligkeit
1 Zoll Achtelformat:
Nikon 1 V3
(mit 18-20 MP, Qualitätslimt bei 400 ISO, mit großer Schärfentiefe und kreativ geringerem Potential, sehr großer Schärfentiefe, ideal als Taucher-Format, sehr schnell – sehr hohe Preise)
microFourThirds Viertelformat:
Panasonic GH4
Panasonic GX8
Olympus E-M1
Olympus E-M5II
(kleinerer, lichtschwächerer Sensor mit Qualitäts-Limit bei 1600 ISO und bisher nur 16/20 MP, große Schärfentiefe, sehr ausgereiftes System, 8mm-300 mm, ideales Reise-Format, sehr schnell, viel Auswahl)
APS-C Halbformat:
Fujifilm X-T1
Fuji X-Pro 2
EOS M3
Sony Alpha 6000
Samsung NX 1
Leica T
(konsequente Weiterentwicklung vom Halbformat, Qualitäts-Limit bei 3200 ISO, immerhin bis 28 MP, kleine Kameras, aber große, teure Objektive, kein großer Vorteil zu DSLR, technische Möglichkeiten noch nicht voll ausgeschöpft, AF-Probleme, Suche nach der richtigen Haptik, meist Festbrennweiten, wenige gute Zooms)
Plus: Einsteigerkameras: Fuji X-T10; X-E2; Olympus E-M10II; Panasonic G70; Panasonic GM5; Sony Alpha 5100; Samsung NX500
Vollformat:
Sona Alpha 7II 24
Sony Alpha 7RII 42
Sony Alpha 7SII 12
Leica SL
Leica M-E
(volles Kleinbild-Format, Qualitäts-Limit bei 6400 ISO noch nicht ausgeschöpft, bis 42 MP, sehr schlanke Kameras mit wenig Griffigkeit, kaum für Tele-Fotografie geeignet, große AF-Probleme, Kleine Kameras, aber große, schwere Objektive, überwiegend Festbrennweiten, langsam)
Weg mit der alten Hilfstechnik, Spiegel, Sucherprisma, aufwendiger, lauter Mechanik, Staubansammlung im Sucher und demnächst auch dem mechanischen Verschluss.
Doch wer sich eine kleinere, leichtere Reisekamera oder Alternative zur DSLR verspricht, muss genau prüfen. Sony baut sehr klein, aber im Voll- und auch im Halb-Format bleiben die Objektive sehr groß und schwer. Nur Leica schafft es kleinere Objektive (M ohne AF) für einen begrenzten Brennweitenbereich 16-90 mm anzubieten.
Für die Reise ist selbst eine Sony Alpha 6000 oder Fujifilm X-T1 oder Samsung NX1 nur dann ideal, wenn man sich auf 2-3 Festbrennweiten beschränken kann.
Will man das ganze Gebiet fotografischer Kreativität ausschöpfen, ergibt sich derzeit nur mit mFT-Format eine kleine, schnelle und handliche Ausrüstung von 8-400 mm / 16-800 mm Brennweite, bei deutlich geringerem Gewicht als DSLR. Kleiner Nachteil bleibt der kleinere, lichtschwächere Sensor, der nicht überreizt werden kann und bei 1600, spätestens bei 3200 ISO aufgeben muss und “nur” 16-20 MP bietet und sich weniger zum heraus vergrößern eignet. Das lässt sich umgehen durch die Verwendung hochlichtstarker Festbrennweiten und lichtstarker Zooms, die reichlich zur Verfügung stehen. Es ist zu erwarten, dass es auch vermehrt Objektive mit Lichtstärke f:1, f:1,2 und f:2,0 geben wird.
Oder man reist mit lichtschwachen Objektiven: Canon EOS M, Sony Alpha, Leica T und erreicht so die gewünschte Kompaktheit und Leichtigkeit.
Die Alpha 7 Vollformatkameras sehe ich bisher nur in Einzelfällen als spannenden Reise-Ersatz für DSLR, die Objektive bleiben sehr groß und schwer.
Also konkret:
mFT:
Panasonic GH4 mit 4.0/7-14 mm – 2.8/12-35 mm – 2.8/35-100 mm – 6.3/100-800 mm – 1.7/15 mm – 1.7/42,5 mm = 550g + 1750g = 2300g
Oder ganz kompakt mit: 5.6/9-18 mm + 5.6/14-140 mm = 1000g
APS-C:
Fujifilm X-T1 mit 4.0/10-24 mm – 4.0/18-55 mm – 2.8/50-140 mm – 5.6/100-400 mm – 2.0/18 mm – 1.2/56 mm = 450g + 3550g = 4000g
Oder ganz kompakt mit: 4.0/10-24 mm + 5.6/18-135 mm = 1350g
Die Gewichtsnachteile offenbaren sich deutlich im Telebereich!
Mit Leica, Canon, Samsung und Sony scheitert die Reise letztlich an fehlenden Objektiven im Telebereich und schwächeren Objektiven im Normalbereich.
Die Kameras liegen im Preisbereich 800-11000€ mit vergleichbarem 28-80 mm Normal-Zoom-Objektiv – meist ohne Sucher. Sie sollen besonders klein, trotzdem handlich sein und in die Hosentasche oder Jackentasche passen.
9 Hersteller – 14 Systeme
Fujifilm XT – Das System von GESTERN für morgen
Im positiven Sinne, denn wer gerne bewusst und entspannt fotografiert wie in den 80iger Jahren, mit der modernsten Hilfstechnik – der ist hier perfekt aufgehoben. Fujifilm orientiert sich mit den Kameras an Contax und mit den Objektiven an allen klassischen Systemen, 35 mm – 50 mm – 85 mm oder wie es jetzt bei Fuji im Halbformat bedeutet: 23 mm – 35 mm – 56 mm sind die wichtigsten Brennweiten.
Alles andere ist mehr Schnick-Schnack. Wer moderner fotografieren will, verwendet bei Fuji: 10-24 mm – 18-55 mm – 50-200 mm – bei deutlich mehr Volumen und Gewicht, dafür mit schnellerem Fokus, Bildstabilisierung und hoher Flexibilität.
Fujis großer Vorteil – das System ist so ausgelegt, das schon mit JPEG tolle Farben und Schärfe erreichbar sind und RAW selten Verbesserungen bringt und manchmal sogar nicht an die Ergebnisse heran kommt. Jüngst wurden das 2.0/35 mm und der ergänzende 1.4x Konverter vorgestellt. Wir dürfen außerdem 2016 deutlich höher auflösende Kameras erwarten sowie mehr spannende Festbrennweiten – das 5.6/100-400 mm wird erscheinen und auch ein 2.4/200 mm scheint mir nicht mehr in weiter Ferne. Entscheidend werden aber die neuen Sensoren, ich hoffe, das es nicht einfach nur Sony-Sensoren werden.
Panasonic G – Das System aus der Zukunft
Aufmerksam betrachtet war Panasonic der erste, der die Zeichen der Zeit richtig gedeutet um umgesetzt hat, wo Olympus letztlich alles falsch gemacht hat und zu früh dran war, hat Panasonic den spiegelfreien System-Kameras 2008 erst Leben eingehaucht. Und bis heute, hat trotz des gewaltigen Engagements von Sony, Samsung, Olympus und Fujifilm – Panasonic technisch die Nase noch 1-2 Jahre vorn, hat Technik und Objektive, die andere erst entwickeln, die beste Bedienung, die beste Haptik, Leica-Glas, sehr effektive Bildstabilisierung, Schnelligkeit, 4K-Filmen und den besten AF der spiegelfreien Kameras.
Größter Kritikpunkt sind die knalligen Farben mit Betonung der Rottöne, die sich schwer zähmen lassen.
Panasonic wird 2016 mit einer GH5 punkten, die dann hoffentlich die beste Bedienung der GH4, mit der weiter verbesserten Technik aus der GX8 vereint: Zusätzlicher Bildstabilisator in der Kamera, 20 MP Sensor und größerer, höherer auflösender Sucher mit hoffentlich schon 3-4 MP.
Kaufempfehlung:
Panasonic GX8
Panasonic GH4
Panasonic G70
Panasonic LX100 & FZ1000
Panasonic 1.7/15 mm Summilux
Panasonic 1.2/42,5 mm Noctilux
Panasonic 2.8/35-100 mm
Panasonics GH4 für nur 1130€ sieht von allen Kameras sehr vertraut aus und einer DSLR-Systemkamera am ähnlichsten. Panasonic hat gleich Kameras mit Sucher und beweglichem Monitor eingeführt, die auch in hoher Qualität filmen können. Die GH4 hat einen gut gummierten Griff der mehr Sicherheit und Stabilität verleiht als die Griffigkeit aller anderen Kameras. Doch der Sensor mit 16 MP, zeigt auch hohes Bildrauschen ab 3600 ISO, reduzierter Schärfe und bringt eher beim Filmen in 16:9 Vorteile. Im Vergleich mit Sony und Olympus verfügt sie über den schwächeren Sucher und für Einsteiger verwirrende Bedienungsvielfalt. Ab ISO 800 büßt sie merklich an Seriengeschwindigkeit ein. Die Sonnenseiten sind die gute Haptik, der toll bewegliche Monitor mit Touch-Autofokus und der sehr gute Bildstabilisator in einigen Objektiven. Sie ist relativ groß und schwer (450g) und hat den effektivsten Akku, der mehr als 1000 Bilder garantiert. Alternativ kann die GX8 empfehlen, mit dem großen, hellen und beweglichen Sucher und 20 MP-Sensor. Aber auch eine GH5 sollte bis Sommer lieferbar sein.
Olympus E-M5II kostet 1100€ und bietet dafür aber auch viel modernste Technik. Sie setzt technisch Maßstäbe, der IS Bildstabilisator ist endlich ausgereifter, nur ab 200 mm Brennweite enttäuscht er öfter. Dank hochauflösendem Touch-Screen mit AF und Auslösung auf dem Monitor, schnellem und sicherem Autofokus, auch bei wenig Licht. Dazu kommt eine sehr angenehme Farbwiedergabe und hohe Schärfe. Die Bedienung und das schwierige Menü sind mit Vorsicht einzustellen. Das etwas stärkere Bildrauschen Im Vergleich zur Sony rauscht sie ab 1600 ISO eine Stufe stärker, das ist oft verschmerzbar. Nur die Fuji-Kameras sind erheblich weniger anfällig für Bildrauschen. Die Handgriffe sind wechselbar. Die Objektive sind handlich und scharf. Was Olympus aus 16 MP dank bester JPEG-Abstimmung schon herausholt ist erstaunlich. Bei der E-M1 schwächest der IS, da würde ich auf die E-M1II im Herbst warten.
Leica T – das System von Vorgestern
Hier leider auch im negativen Sinne, denn wirklich in der Zeit ist hier gar nichts. Leica mit Halbformat ist für Fans schon eine schwere Pille, da helfen auch Design und neue Zoom-Objektive nichts. Dann erscheinen lichtschwache Zooms, ein elektronischer Aufstecksucher mit der Technik vor 2 Generationen, das Gehäuse ist sehr langsam, der Autofokus sowieso und ohne Bildstabilisierung – alles weit mehr Schein als Sein und das zum völlig abgedrehten Leica-Preis.
Jüngst wurde eine Firmware-Lösung zur Verdopplung des AF vorgestellt. Außerdem sind die beiden Zooms 3.5-4.5/11-30 mm und 3.5-4.5/55-135 mm langsam lieferbar und 2 weiter Objektive für 2016 in Aussicht gestellt: 1.4/35 mm Summilux und 2.8/60 mm Macro-Elmarit. Die Leica T hätte ein Erfolg werden können, aber der AF passt nicht, der Monitor ist unbeweglich, ein besserer Sucher nicht in Sicht und spannende Objektive auch nicht.
Leica nutzt sein Hoch gnadenlos aus und verkauft den immer Reicheren die Uralt-Technik zum Premium-Preis – mal sehen wie lange die Reichen dumm genug sind.
Leica hat ein Problem, sie bauen immer noch einige der besten Objektive der Welt (Leica M), doch die passen so nicht wirklich an moderne Sensoren von Sony, Fuji, Panasonic und Co, denn die Bildleistungen fallen an den Rändern sehr ab, sie sind extrem analog auf Film konstruiert und desto schwächer wirken sie an digitalen Sensoren. Leica löst das Problem durch eigene Sensoren mit gekrümmten Microlinsen, aber Leica Glas adaptiert an andere Systeme als an M-Kameras verliert seinen Zauber sofort. Deshalb setzt Leica zusätzlich auf die Baureihen T und SL um da dann endlich neu zu beginnen in der digitalen Zeit. Leica M ist trotz seines Sammler-Erfolgs ein Auslaufmodell aus dem letzten Jahrtausend. Sie ist dick, unförmig, blöde zu bedienen, hat nur Brennweiten von 16-90 mm beginnend aus 70 cm Entfernung … das reicht heute nicht mehr.
Leica SL – das System für übermorgen
Die ersten 200 produzierten Exemplare von dem Gehäuse und dem 2.8-4.0/24-90 mm sind bereits restlos nach Asien verkauft. In unseren Läden steht selten ein Gehäuse und es wird vermutlich bis zur Photokina dauern, bis einige die große SL-Kamera kaufen können und dann wird auch erst ein 2.8-4.0/90-280 mm Telezoom verfügbar sein.
Canon EOS M – das „wir wollen nicht“ – System
Canon will keinen Sucher einbauen, keine lichtstarken Festbrennweiten, keine langen Teles, keine Macros, keine Konsequenz, nichts wirklich selbstständiges. Auch die EOS M3 ist mehr ein „Abfallprodukt“ der EOS 760D als eine wirklich gewollt gute Systemkamera. Sogar das erste M-Modell war durch seine Haptik eine sehr eigenwillige Kamera, die abgesehen vom AF und vom Sensor letztlich doch als kompakte Ergänzung sehr gut funktioniert. Die M3 tut das nicht, der AF ist schneller, sie liegt etwas besser in der Hand, ist deutlich preiswerter und doch in der Summe total unbefriedigend.
Canon so wird das nichts.
Sony E – Halbformat mit halber Kraft
Nex war erfolgreich gestartet, auch wenn es die Fehler von Olympus wiederholte und erst mit der Alpha 6000 zu etwas Reife gelangte. Die ist gut, aber vom schnellsten AF meilenweit entfernt – zumal es keine schnellen Objektive gibt. Der Sucher ist falsch platziert und nicht wirklich dem Vergleich zu Fuji, Panasonic und Olympus gewachsen, vor allem nicht bei weniger Licht. Die Kamera ist schnell, bremst sich aber selbst gerne aus. Sony steckt sein Geld jetzt lieber in Werbung als in das System – es gibt außer 2 Zeiss und 2 Sony Objektiven kein gutes Futter für das Bajonett – so lange das so ist, rate ich davon ab.
Die Sony Alpha 6000 wird schon für 500€ Kampfpreis verramscht und trotzdem als aufregend und gelungen empfunden, ist es aber in der Praxis nicht. Wenn Sie es flach und elegant mögen, den sehr guten Sensor mit 24 MP auch bei hohen Empfindlichkeiten einsetzen wollen, auf einen hochauflösenden, beweglichen Monitor nicht verzichten können ist die kleine Alpha 6000 eine tolle Kamera für Sie. Das einzige, was im Vergleich schwächer ausfällt, ist die ungewohnte und etwas unlogische Bedienung und die wenigen beeinflussbaren Einstellparameter. Die Objektive sind relativ groß, voluminös mit nicht ganz optimaler Leistung. Die Empfindlichkeit ist ausreizbar bis 3.200 ISO. Sie wiegt nur 270g und schafft mit einem Accu rund 400 Aufnahmen. Der Autofokus ist weniger schnell und hat Schwächen bei wenig Kontrast/Licht. Die Objektivauswahl ist noch nicht groß. Ich würde auf das Nachfolgemodell warten, wenn es denn Sony sein muss.
Sony FE – Vollformat mit neuer Kraft
Mit Alpha SLT ist Sony einfach kaum erfolgreich und nicht wirklich konkurrenzfähig – deshalb setzt man jetzt alle Kraft in ein komplett neues Vollformat-System. Die ersten Kameras Alpha 7, Alpha 7R und Alpha 7s sind aus meiner Sicht alle technische Flops. Mit sehr langsamen AF, sehr lauter, sehr vibrierender Auslösung, schwacher Haptik, mit unbefriedigenden Suchern, ohne Bildstabilisierung – fast so schlimm wie Leica. Nach kaum einem Jahr bessert Sony jetzt nach, neue Sensoren, neuer Verschluß, interne Bildstabilisierung, bessere Haptik und vielen neuen Zeiss Objektiven – soll es jetzt klappen und Canon und Nikon schnell entthront werden – erstmals sind spiegelfreie Kameras im Aufwind und überholen im Verkauf fast die DSLR-Kameras.
Doch ich sehe nicht, dass das System Vorteile bringt oder wenigstens gleichwertig ist zu Canon/Nikon – DSLR: Für die Porträt-,Fashion-,Hochzeits-Fotografie, für die Tier-Fotografie, für die Sport-Fotografie… es handelt sich eher wie bei Fuji auch um ein Objektiv für die Weitwinkel und Normal-Fotografie und da einen besonderen Schwerpunkt setzen zu können. Denn dazu wären TS-E Objektive und weitere nicht alltägliche Objektivrechnungen, wie sie nur Canon hat, notwendig. Ganz abgesehen vom Profi-Service. Und Adapter mit Canon Objektiven sind vermutlich auch keine echte Lösung – zu viele Problemquellen können dann nerven.
Pentax – Das vergessene System
Pentax hat vergessen bessere Sucher, besseren AF und schnellere Technik zu bauen – Ricoh setzt auf extreme Sparsamkeit, vor allem bei der Endkontrolle – Objektive die gebraucht werden kommen erst mit 10-15 Jahren Verspätung und jetzt will Pentax noch Vollformat – für den hiesigen Markt leider so total uninteressant. Pentax ist leider nur noch ein Schatten des einstigen Marktführers und Innovators. Es gibt kein Objektiv mehr, das ich heute noch von Pentax haben müsste und die technische Umsetzung der Kameras ist einfach nicht ausgereift. Kann man vergessen. Außer man wagt sich für die Landschaftsfotografie an Pentax 645Z heran, das ist eine ganz andere Welt – kleines Mittelformat und teuer.
Samsung NX – das System der Smartphone-Generation
Überall sehen und teilen, in Höchstgeschwindigkeit im Zahlenrausch durch die Zeit beamen, Samsung will wie bei den Fernsehern und den Smartphones auch im Fotobereich alle überflügeln. Sogar ein 2.8/300 mm wurde gezeigt.
Doch Samsung stolpert wie zu erwarten über eigene Ansprüche an große Verkaufszahlen, Haptik, Bedienlogik, Materialtoleranzen, die richtigen Objektive und sein hausgemachtes Chaos. Ich sehe Samsung noch längst nicht auf Augenhöhe mit Olympus, Sony, Fuji und Panasonic – wenn auch einzelne technische Daten aufhorchen lassen und damit natürlich tolle Fotos möglich sind. Die Preise purzeln, die NX1 kostet noch 1200€ und das 2.8/50-150 mm nur noch 1200€, das 2.0-2.8/16-50 mm im Set mit der NX1 für unter 2000€.
Die Samsung NX1
Sieht aus wie bekannte Spiegelreflexkameras und bietet zunächst vertraute Bedienung. Der 28 MP Sensor ist gut, aber nicht sehr gut, der elektronische Sucher hat eine zu geringe Auflösung und der feststehende Monitor ebenfalls. Technisch muss Samsung hier noch einiges mehr heraus kitzeln um mithalten zu können. Raffinierte Details und ein rasch wachsendes Objektiv-Angebot reichen noch nicht. Samsung ist bisher einen guten Namen bei Monitoren, Fernsehern, Handys, Notebooks und Pads und Digicams gemacht, das könnte auch bei Systemkameras gelingen. Doch hier ist die Konkurrenz sehr stark, gegen Panasonic, Sony und Olympus hat die NX1 noch das Nachsehen. Die Kamera ist etwas größer als die Nex Kameras und auch die Objektive sind noch voluminöser als die sowieso schon groß geratenen Nex-Objektive – im Vergleich gegen Sony und die mFT-Kameras verliert sie durch ihr Volumen. Es gelingen Bildserien, doch bei wenig Licht/Kontrast hat der Autofokus zu kämpfen. Die Samsung-Objektive bieten dank programmierbarer i-Fn Taste und Ring ein Komfort-Plus und es gibt 9 verschiedene Wechsel-Objektive.
Die Kamera wird in Europa nur noch in Restbeständen angeboten. Eine NX2 für Europa ist unwahrscheinlich.
Die Nikon V3 hat ein dickes, aufgerautes Gehäuse ohne echten Griff. Das puristische Design finde ich eher misslungen und hässlich als ansprechend. Sie passt nicht wirklich in die Hosentasche, liefert ganz gute Ergebnisse mit einer unausgereiften Bedienung – mir macht sie keine Freude. Sie zeigt leider schon Bildrauschen bei 100 ISO und kann nur bis 800 ISO verwendet werden, darüber hinaus rauscht sie zu stark. Selbst mit dem Tele-Zoom-Objektiv ist es schwer die große Schärfentiefe zu begrenzen. Für kreative Fotografie mit der Blende ist sie kaum die richtige Wahl. Der elektronischer Sucher ist gut, aber sehr klein und der Monitor ist unbeweglich. Es gelingen schnelle Bildserien, doch bei wenig Licht/Kontrast hat der Autofokus Schwächen. Nikon kann allenfalls schnellere Nachführ-Fokussierung im Normal-Bereich, weil sie mehr filmt als fotografiert. Die ganzen intelligenten Funktionen, die neuen Filmspaß mit bis zu 60 B/Sek (ohne AF) vermitteln sollen, irritieren mehr als das sie inspirieren. Die Nikkor 1 Objektive sind oft lichtschwach, nicht berauschend verarbeitet, teuer und werden dem großen Namen bisher nicht gerecht.
Gewinner Sensor: Samsung NX1 (28 MP Halbformat)
Gewinner-Farbwiedergabe: Olympus E-M5II
Gewinner-Autofokus: Panasonic GH4
Gewinner geringstes Bildrauschen: Fuji X-T1
Gewinner Sucher: Panasonic GX8
Gewinner Monitor: Olympus E-M5II
Gewinner Bedienung & Griffigkeit: Panasonic GH4
Gewinner System: microFourThirds
Gewinner Objektive: Fuji
Gewinner Film-Kamera: Panasonic GH4
Gewinner Preis/Leistung: Fuji X-T1
Gewinner-Gesamtqualität: Panasonic GH4
Verlierer Sensor: Nikon V3
Verlierer Farbwiedergabe: Fujifilm X-T1
Verlierer Autofokus: Leica T, Sony Alpha 6000
Verlierer Sucher: Sony Alpha 6000
Verlierer Monitor: Canon EOS M3
Verlierer Bedienung & Griffigkeit: Sony Alpha 6000
Verlierer System: Nikon 1, Samsung NX, Leica T
Verlierer Objektive: Sony Alpha
Verlierer Film-Kamera: Fujifilm X-T1
Verlierer Preis/Leistung: Leica T
Verlierer Gesamtqualität: Leica T
Zum Filmen wäre ganz klar die Panasonic GH4 mein Favorit und für Fotos ist sie mit dem besten Bedienkonzept ebenfalls unschlagbar. Schwächen leistet sie sich nur bei wenig Licht, weil das Bildrauschen ab 1600ISO deutlich zunimmt.
Wer auf geringes Bildrauschen wert legt und die Preise nicht scheut, wird mit der Samsung NX1 oder Sony Alpha 6000 vielleicht glücklicher, wenn auch mit einem noch eingeschränktes Objektivangebot. Für die Sony richtet sie sich mehr an Fotofans, denen die Auflösung am wichtigsten ist und die bereit sind zukünftig Zeiss Objektive anzuschaffen. Denn nur mit lichtstarken Zeiss Festbrennweiten wie dem 1,8/24 mm lassen sich das höhere Bildrauschen und der Auflösungshunger des Sensors kompensieren.
Sind der Autofokus, eine große Objektivauswahl für höchste Bildqualität und nahezu perfekte JPEGs- Bild-Dateien mit bester Farbqualität wichtig führt an den Olympus Kameras E-M5II und E-M1 kein Weg vorbei.
Technik ist ja immer nur eine Seite des Würfels, das Gefühl bei der ersten Berührung, die Handhabung und Logik und die praktische Fotografie sind weitere, mindestens gleichberechtigte Seiten. In Erinnerung des ersten Gefühls ist die Panasonic GH4 eine tolle Kamera, die Sony Alpha 6000, Olympus E-M5II und Fujifilm X-T1 eher gewöhnungsbedürftig. Die Canon M3, Nikon V3 haben mich dagegen am stärksten enttäuscht, verspielte, unförmige Kameras, die nichts besser können – aber vieles schlechter und der winzige 1 Zoll Sensor beschränkt mich sehr in der Kreativität. Auch Preis und Leistung stimmen hier keinesfalls, mehr als 500 € ist sie mit Objektiv kaum wert. Für mich sind alle Nikon 1 Kameras bisher ein Flopp und canon kann auch nicht wirklich überzeugen. Allerdings waren auch die erste Panasonic G1 und die ersten Olympus Kameras E-P1 und E-PL1 sowie die Sony Nex 3 und Nex 5 weit von den heutigen Modellen entfernt und ich würde heute keines dieser Modelle mehr haben wollen. Denn in der Praxis fallen sie allesamt gegen die jüngere Generation durch!
Und das muß ich auch Nikon und Canon und Leica zugestehen, dass Sie in 1-2 Jahren viel bessere Kameras vorstellen und aus den Fehlern lernen – hoffentlich. Olympus hat seine Schwächen teilweise ausgemerzt und hat drei Schwächen, ein schlimmes Menü, geringere Haltbarkeit und den geringfügig stärker rauschenden Sensor.
Das Gesamtpaket von Panasonic ist sehr stimmig, mit eingebautem Sucher, Touch-AF, beweglichem Monitor und den Objektiven. Samsung muß sich noch entwickeln und Sony überzeugt mit den futuristisch-modernen Kameras und schwächelt bei den Objektiven.
Wenn ich mir für den Foto-Einsatz die System-Kamera aussuchen darf, bin ich meist mit der Panasonic GH4 unterwegs. Trotzdem kann ich natürlich nicht auf eine Canon Eos 5DSR und 7D2 verzichten, denn für anspruchsvolle Aufträge sind viele Kameras auf Dauer zu klein, technisch zu wenig ausgereizt und bieten noch nicht den gewohnten Komfort. Hier muß Sony noch nacharbeiten und auch Olympus muß sein Kameraangebot deutlich überarbeiten. Noch sind Nikon, Canon und Pentax keine Konkurrenz und Fuji auch sammelt noch Erfahrungen bei den Kameras.
Wenn Sie nur ein 18-55 mm bzw 14-42 mm Zoom und vielleicht noch ein 55-210 mm oder 45-200 mm Tele-Zoom einsetzen wollen ist außer der Nikon- und Pentax-Modelle jede Kamera gut genug. Erst wenn Sie mehr verschiedene Brennweiten und Objektive nutzen wollen, sollten Sie sehr genau abwägen in welches System sie einsteigen. Es wird noch Jahre dauern bis Sony, Nikon, Samsung und alle folgende das microFourthirds System (52 verschiedene Wechselobjektive) einholen können, wenn überhaupt jemals.
Was mir bei allen Systemkameras noch fehlt sind mehr Macro-Objektive und mehr lichtstarke Festbrennweiten sind auch notwendig.
Die Schwäche aller Systemkameras ist bisher der Einsatz im Winter oder bei Feuchtigkeit und Kälte. Nicht nur das die Accu-Kapazität dann noch kürzer ausfällt, sie lassen sich mit den kleinen Köpfen, Drehrädern und Touch-Screens auch nur schwer bedienen. Sobald es regnet oder kalt wird haben bisher abgedichtete, hochwertige DSLR-Kameras immer noch ihre Berechtigung und deutliche Vorteile. Auch ist der Stromverbrauch viele Gehäuse noch ziemlich hoch und muß verbessert werden. Der Autofokus ist bisher nur bei den neuesten Olympus-Kameras auf sehr gutem Niveau. Die Speicher für schnelle Bildserien sind bei allen Kameras noch viel zu klein um höhere Ansprüche und Viel-Fotografen zufrieden zu stellen. Bei extremen Kontrast ist der elektronische Sucher noch etwas unterlegen in der Darstellung, aber sobald das Objektiv lichtschwächer ist oder das Motiv im Schatten liegt, zeigt der EVIL-Sucher seine Vorzüge. Beim Mitziehen können die elektronischen Sucher Nachteile haben und das Bild nicht schnell genug aufbauen, aber sonst haben sie fast ausschließlich Vorteile. Man müsste schon eine manuelle Kleinbildkamera oder eine Profikamera mit Vollformat dagegen setzen um dem Spiegelreflex-Sucherprisma ein besseres Sucherbild bei lichtstarken Objektiven zu bescheinigen. Besonders die hohe Auflösung und Farbtreue der Sony Sucher wischt hier alle Bedenken beiseite. Aber auch der Olympus Sucher zeigt farbrichtige und hochauflösende Bilder.
Es sollten bald auch abgedichtete Kameras erscheinen, die sich auch im Winterhalbjahr gut bedienen und einsetzen lässt. Auch die Objektive sollten besser gegen Staub und Feuchtigkeit abgedichtet werden, da man nicht selten von Staub in relativ neuen Objektiven überrascht wird. Die Monitore sind generell sehr kratzempfindlich und sollten immer mit Schutzgläser überklebt werden (keine Folien, die lösen sich zu schnell und sammeln Staub).
Systemkameras in Licht und Schatten: (Vergleich zu DSLR-Kameras bis 1000 €)
Systemkameras im LICHT:
– oft handlicher, kleiner, leichter
– oft elektronischer Sucher (heller, tatsächliches Bild und alle Infos am Auge)
– leise, erschütterungsfreie Auslösung
– schneller und sicherer AF (Panasonic)
– keine Fehlfokussierung mit neuen Objektiven
– praktisch alle manuellen Objektive mit Blendenring einsetzbar (Leica, Zeiss…)
– schneller Live-View
– Touch-Screen-AF mit Auslösung (Olympus/Panasonic)
– Film-Funktionen in 4K
– bewegliche Monitore
Systemkameras im SCHATTEN:
– wenig Wintertauglich
– selten Regentauglich
– oft sehr hoher Akkuverbrauch (nur 300-400 Auslösungen)
– für Telefotografie meistens nicht griffig genug
– nicht immer guter Sucher zusammen mit Blitz eingebaut
– zu kleine Bildsensoren, die zulasten der Kreativität gehen (Nikon, Pentax)
– sehr kratzempfindliche Monitore (Olympus, Samsung, Nikon)
– Drehräder nicht gegen unbeabsichtigtes Verdrehen gesichert (Fuji)
– Bedienung manchmal zu klein und zu fummelig
– teilweise geringes Objektivangebot (Sony, Leica, Samsung)
Sensor-Größe:
Die Vorteile von sehr kleinen Sensoren (1″) sind zu gering. Sicher kann Nikon eine hohe AF-Trefferquote bieten, das ist aber auch keine Kunst bei der großen Schärfentiefe, die durch den kleinen 1 Zoll Sensor entsteht. Den Aufwand den Olympus und Panasonic und vor allem Sony betreiben müssen, ist erheblich größer. Schärfentiefe lässt sich durch die Blende, die Nähe zum Motiv und eine lange Brennweite begrenzen. An den kleinen Sensoren (kleiner als mFT) von Nikon und Pentax lässt sich auch mit großen Blendenöffnungen nicht viel Schärfenausdehnung reduzieren und für wirklich lange Brennweiten sind die Kameras gar nicht ausgelegt. Daher gestatten alle kleineren Sensoren als mFT letztlich nur Knipserfotos, die vielleicht geeignet sind für einige Macro-Motive und um eine hohe Schärfenausdehnung bei Landschaften zu erreichen. Sich letztlich aber gar nicht so sehr von Handy-Fotos unterscheiden können, im Bezug auf die Schärfentiefe und Auflösung (gute Smartphones bieten heute auch schon 12-16 MP!).
Wer sich stärker mit der Fotografie auseinandersetzt, wird eine Systemkamera mit Wechselobjektiven und mehr kreativen Möglichkeiten wollen. Mit mFT-Sensorgröße (Faktor 2,0x) lässt sich die Schärfentiefe mit lichtstarken Objektiven (f: 0.95-f:2.8) schon sehr gezielt einsetzen, zumal es lange Brennweiten bis 400 mm und sehr gute Macro-Objektive gibt.
Noch etwas besser gelingt die Gestaltung mit der Schärfentiefe mit dem APS-C Sensor im Halbformat (Faktor 1,5x) wie ihn Fuji, Sony, Canon, Samsung und Leica bieten. Das hat jedoch größere Objektive zur Folge und die Objektive sind aufwendiger in hoher Qualität zu konstruieren (& teuer). Wo das microFourThirds für manchen gegen das Vollformat der großen DSLR-Kameras aufgrund der geviertelten Sensorfläche verlieren mag, gewinnt es an Systemkameras – denn Faktor 2,0x ist das beste Größenverhältnis für anspruchsvolle Objektive und handliche kleine Kameras mit hoher Leistung.