Nikon Z9 & 4.5/400 mm mit PreReleaseCapture 30 BpS
Damit man nicht versauert, muß man viel für andere tun, dazu gehören heute vor allem auch Natur und Tiere… wenn ich sehe dass hier allmonatlich weiter Bäume gefällt werden, Felder und Wälder brennen… es wird noch schwieriger in Zukunft schöne Motive zu entdecken.
Ich bin oft und zugegeben sehr gerne ein großer, lebender Widerspruch. Schon weil es sich lohnt die Dinge anders zu betrachten, zu hinterfragen und auf den Kopf zu stellen, zu überprüfen. Denn gar nichts ist, wie es scheint und schon doppelt auch nicht klar und einfach. Jede menschliche Betrachtung ist abhängig von der einzelnen Motivation, Erfahrung und dem Blickwinkel.
Dem einen ist sein Nikon heilig, dem anderen sein Canon oder seine Leica und allen die höchste Schärfe – mich lässt das alles kalt.
“Den Mutigen gehört die Welt”, sagt man, wer nur die Vögel beobachtet, weiß sofort, es ist unter allen Geschöpfen und vor allem unter allen Menschen genau so: Nur den mutigsten, räuberischsten, frechsten, dreistesten und kämpferischsten gehört überhaupt etwas.
Zu mir kommt jetzt täglich ein Eichhörnchen ängstlich und trotzdem rotzfrech die ausgelegten Nüsse und Sämereien klauen. Aber nur wenn ich nicht da bin, wenn ich nicht rasch mit der Kamera am Nachbarfenster auftauche. Es müßte längst verstanden haben, dass von mir keinerlei Gefahr ausgeht, hier an den Fotos sieht man, dass ich es auch mal 1-2 Minuten am Stück ablichten konnte. Sein Verhalten ist letztlich dumm, denn ein anderes mutiges Hörnchen und die viel mutigeren Meisen, und andere Vögel sowieso, schnappen ihm die besten Brocken weg und das ist bei uns Menschen ganz genauso. Wer das nicht wahrhaben will, ist ein dummer Träumer. Jeder verteidigt so lange er kann ein Stück Platz und Reichtümer auf dieser Welt, bis einer mit einer größeren Keule kommt und es umverteilt. Demokratie und Recht und Justiz – alles Unsinn und nur selten durchsetzbar (bzw. es setzt sich fast immer der ohnehin schon Reichere durch). Mit Wahlen werden am Ende auch nur Menschen legitimiert um uns zu berauben, verhöhnen und sich selbst das Schönste heraus zu picken und an der Zitze der Macht zu schlecken.
Über 75% sind für die Verlängerung der letzten 3 AKW’s? Das überrascht ja nicht, dass selbst in der heutigen Zeit, in der praktisch jedem eine breitgefächerte Bildung und Information zur Verfügung steht, eine überwiegend breite Masse sich dafür nicht interessiert, nur im Hier und Jetzt lebt, sich bei Gefahren und Risiken nur zu gerne belügen und verarschen lässt. Das der Masse die möglichen – sehr kurzfristigen – 2-3 cent pro Kilowattstunde Ersparnis wichtiger scheinen, als die gigantischen Folgekosten und die bereits geschehenen Katastrophen. Ganz davon abgesehen, das auch nur halbwegs sichere Endlager noch eine Utopie sind. Es ist brutal, aber die Massen sind saudumm oder lassen sich sehr, sehr einfach manipulieren. Und ich halte mich weder für breit genug gebildet, noch besonders schlau und ich bin auch schnell mal bei einem Thema nur minimal Informiert oder maximal desinfiziert. Aber die Themen, die ich durchdacht habe sind dafür umso klarer für mich. Finger weg, von Dingen die ich und der Rest der kläglichen Menschheit nicht “beherrschen” können. Was da extrem konservativ klingt, halte ich für soliden Überlebenswillen.
Genauso diese Partei für Superreiche und Selbständige und für viele Ärzte, Anwälte und andere gut Verdienende und die stellt bei uns diesen lausigen, verfilzten Minister für Finanzen.
Deutschland ist immer noch ein extrem reiches Land und diese Kreise könnten uns kaum ein Lächeln abfordern, würden wir mal den Erben und den zu Reichen das weg nehmen, was sie durch harte Arbeit und permanente Verantwortung fürs Überleben und den Stress einer echten 7-Tage Woche niemals “verdienen” könnten. Denen endlich das finanzielle Machtpensum entziehen.
Aber nein, viele diskutieren lieber leidenschaftlich über gleiche Bezahlung und Bedingungen für Fußballerinnen – aber unter falschen Vorzeichen. Falsch, weil diese Frauen nicht soviel Wahnsinnsgeld wie ihre männlichen Kollegen bekommen sollten, sondern die Männer einen erheblichen Teil im Profi-Bereich reduziert bekommen sollten – weil alles komplett abgehoben ist. Weniger war schon immer mehr. Allerdings gleich für alle beiden Geschlechter (nein, ein drittes Geschlecht scheint mir nicht zu existieren). Es muss sich viel verändern, wir sind alle bei zu vielen Angelegenheit so weit über’s Ziel hinaus geschossen.
Was soll an Verzicht so schlimm sein?
War nicht unser aller Verprassen, unser bedenkenloses Verschwenden und Verzehren nicht 1000x schlimmer?
Versand – KOSTEN
Nicht nur DHL hat seine Preise deutlich erhöht, auch Amazon für Prime-Kunden und viele weitere werden folgen. Ich konnte noch nie einen echten Vorteil am für den Endkunden kostenfreien Versand erkennen. Es führte nur zu noch mehr Konsum, noch mehr Versand und Rückversand und keineswegs zu mehr Zufriedenheit oder gar glücklichen Kunden.
Das Ganze war wieder so eine typisch amerikanische Erfindung, in den USA gibt es die kostenfreie Warenzurückgabe gegen Geld-Retour schon ewig, genauso wie kostenfreien Versand ab bestimmten Warenwerten, verlängerte Garantien bis hin zu Lifetime – letztlich viel Bauernfängerei.
Dahinter steckt aber eine noch viel perfidere Taktik, die vor allem bei uns auch besonders deutlich wurde:
Die großen Versender handelten Versand- und Rückversand-Kostenpauschalen aus und bauten rasch ihren eigenen Vertrieb auf. Das hatte für alle großen und mittelgroßen Händler zur Folge, sie mußten auf Gedeih und Verderb mitziehen und büßten Gewinne ein. Kleinere Händler wurden zur Aufgabe gezwungen. Ich habe mich immer schon gewundert, wie lange man bei den kleinen Gewinnmargen im Elektro-Handel überleben sollte, wenn dann noch kostenfreier Versand und Rücknahme dazu kamen – Exitus.
Es ist nun einmal so, einen Artikel in Deutschland über mehr als 50 Km zu versenden kostet: Paketverpackung, Klebeband, Füllmaterial, Porto, Versicherung und Lebenszeit – also damit das aufgeht, müßte schon ein kleines Paket ohne hohe Versicherung mindestens mit 20€ berechnet werden. Hinzu kommen dann die Kosten die durch Transport und Umweltbelastung anfallen…
Die großen Unternehmen verpesten unsere Umwelt und ruinieren die Straßen und berechnen alle ihre Kosten sorgfältig mit in ihren Verkaufspreisen ein, die haben keinen Cent zu verschenken und die Kunden zahlen letztlich immer drauf. Und schon heute haben diese Supersaurier keine Konkurrenz mehr und scheißen Geld.
Wir sollten aufhören sie zu füttern, besser überlegen was wir brauchen und bestellen und auch faire Versandkosten zahlen.
Und danach bleibt weiter die Vorderem im Raum – wann kosten endlich E-Mails pro stück 1-2 Cent (damit der Spam ausgerottet wird), wann zahlen wir endlich wieder Telefongespräche und reale Online-Zeit? Das sind alles solche Verrücktheiten – die schnell korrigiert werden sollten. Nur über den Preis verstehen die Verbraucher etwas und beim Auto-, Motorradfahren, beim Fliegen und beim Schippern hilft auch das alleine nichts – wir werden an einer konsequenten Geschwindigkeit-Bremse nicht vorbei kommen. Aber nicht durch staatliche Überwachung und Abkassieren – sondern durch gesetzliche Abriegelung aller Fahrzeuge. Wer jetzt noch rast hat gar nichts kapiert und mit Freiheit hat das eben rein gar nichts zu tun.
Die Werte haben sich verschoben.
Bis vor kurzem haben die Objektive einen vielfachen Wert der Kameras ausgemacht – zumindest bei mir. Zwischen 10-15 verschiedenen Objektiven habe ich seit ich fotografisch denken kann.
Doch jetzt ist alles anders. Sind nicht „Schmerzgrenzen“ überhaupt komplett albern?
Heute kostet eine brauchbare Standard-Systemkamera im vollen Format mindestens 4500€ (Nikon und Panasonic haben keine) und eine schnelle Pro-Kamera mindestens 6000€ und diese Preise werden steigen.
Ob ich vor 1 1/2 Jahren 4500€ für eine R5 ausgegeben habe oder heute – was ist der Unterschied? Ich hatte in dieser Zeit zu dem Preis, die beste Kamera am Weltmarkt und so verhält es sich auch mit A1, Z9, R3 – die Preise werden nur bei dem „Amateurkrempel“ mal nachgeben, weil sie schon vorher bewußt hochpreisig eingeführt wurden, siehe Z6, R6, S1.
Allerdings war mir mit Vorstellung der sauteuren R5 auch sauübel, schon die 5DIV war keinesfalls 4.070€ wert, sondern allenfalls 3000€ und auch die 5DIII mit 3.300€ hatte einen happigen Preis. Jetzt stehen wir bei 4500€ für eine sehr gut ausgestattete Kamera, die bis auf Akku, Hauptschalter und Sucher praktisch konkurrenzlos “günstig” ist.
Auch die Objektivpreise zeigen steil nach oben, aber ich vermute, wir kaufen alle weniger davon. Ein paar wichtige Zooms und von denen mit fester Brennweite am liebsten adaptierte oder China-Ware?
Und bei den Super-Tele lässt sich neuerdings sogar sparen und manchem reicht auch da längst ein 150-600 mm oder 100-500 mm.
Ich bin ja noch mutiger, decke den ganzen WW-Bereich mit 4.0/14-35 mm, 1.8/20 mm und 1.4/24 mm ab und steige erst dann mit dem unschlagbar leichten 2.8/70-200 mm GMII wieder ein.
Nikon ist vielleicht schon allen anderen (vielleicht von Panasonic abgesehen) einen Schritt voraus. Nikon scheint mir konsequent auf Video zu setzen. Seit der Z-Baureihe spielt Fotografie für Nikon vielleicht nur noch ein leises Instrument, die zweite Geige. Denn Nikon konnte nicht schnell auf Canon oder gar Sony und nicht einmal auf die Entwicklung von OMS aufholen. Daher blieb nur, die übliche Lösung, alles bereits auf den nächsten Schritt auslegen: Video. Spätestens an der Z7II und der Z9 und den neuen Teles sehen wir, das sie nicht mehr eindeutig für Fotografen erdacht und ausgestattet sind. Video steht hier klar im Vordergrund. Es wird daher auch nicht mehr der weltschnellste, der weltpräziseste AF gebraucht, denn der ist im bewegten Filmbild nicht mehr vordergründig wichtig.
Spannende Objektive 2022
Womit kann man mich, oder jeden mit hohen Ansprüchen, der schon viel kennt, heute noch locken?
Ein sehr wichtiger Joker bleibt der Abbildungsmaßstab! Objektive die 1:2 erreichen sind einfach großartig und im langen Tele-Bereich sind auch 1:3 bis 1:4 sehr hilfreich.
Was haben wir uns bis vor kurzem noch nach einem Nikkor 5.6/70-180 mm Micro verzehrt – inzwischen ist mit dem Canon RF 8.0/100-400 mm 1:2 möglichen auch Zooms von 100-400 mm und 100-500 mm erreichen stolze 1:3 und mit einem Ausschnitt auf 1.5x oder 2.0x wird dann auch fast Macro erreicht.
Panasonic und Nikon haben ganz falsch begonnen und bis heute wenige spannende Objektive. Genauso tut sich Sigma besonders schwer und Tamron hat überholt. Aber wenn die sich wie jüngst, schon für die Entwicklung eines 6.3/50-400 mm feiern lassen wollen – dann wird es absurd.
Tamron hat aber einen mutigen Anfang gemacht und ein 2.0/35-150 mm für stolze 2000€ im Sortiment, das jedoch nur in Kleinstmengen ausgeliefert wird.
Vergleichbares ist unbedingt von Canon, Sony, Nikon gefordert. Beerdigt endlich die lästigen 2.8/24-70 mm Konstruktionen und gebt und 2.0/35-105 mm oder 2.0/50-150 mm.
Canons Innovation beim 2.8/100 mm Macro wird von vielen noch belächelt, was auch ein bisschen am absurd hohen Preis liegt. Aber ein Macro mit 1,4:1 und SA Control zu liefern ist trotzdem ein wichtiger Schachzug, den alle anderen erst noch verdauen müssen. In dem Zusammenhang plädiere ich unbedingt für lichtstärkere Macro bis 1:2, die auch als Porträtobjektiv taugen, wie ein RF 2.0/90 mm SA, ein Z 1.4/105 mm DC und ein 1.4/95 mm SA GM.
Zuletzt ist mir ein 2.0/40 mm Nikon Z in die Finger gefallen. Nachdem ich von der für meine schnelle Fotografie total untauglichen Z7II für Teleobjektive notgedrungen auf die Z9 wechseln mußte, habe ich mir auch das 2.0/40 mm angeschaut. Die Fantasiepreise für 1.8/35 mm und 1.8/50 mm – die Nikon aufruft, war ich keineswegs bereit zu zahlen, zumal ich sie nicht so besonders gut finde und ich die lange Bauweise gar nicht mag. Dagegen drängt sich das 2.0/40 mm geradezu auf, für die Z9 als kleines Glas. Mit viel Erfahrung sieht man schon an den ersten Fotos, wie gut das Objektiv ist und man gibt es nicht mehr her. Außerdem ist 40 mm spannend und nicht so bodenlos langweilig wie 50 mm. Ich habe fast mit allen AF-Objektiven (aller Hersteller) fotografiert und ich muß ehrlich zugeben, dass mich Nikon bisher für das Z-Bajonett enttäuscht, es gibt kaum ein Objektiv, das ich davon haben müßte und wenn ich mit Sony und Canon vergleiche, sieht Nikon Z noch viel schlechter aus.
Sigma 1.4/20 mm ART und 1.4/24 mm ART
Scharf – sagittale Koma werden weitgehend auskorrigiert (?) – schwer und dick. Sigma fertigt hier speziell nach astrofotografischen Standards neue ART-Objektive. Allerdings nur für das “eigene” L- und Sony E-Bajonett. Damit will man endlich wieder an die alten Erfolge des letzten Jahrzehnts der ART-Baureihe für DSLR anknüpfen. Bisher liegen damit f:1.4 20 mm – 24 mm – 35 mm – 85 mm vor. Weitere Objektive mit 14 mm, 28 mm, 40 mm, 50 mm und 135 mm werden vermutlich folgen. Ich fand bisher die meisten ART-Objektive zwar optisch sehr gut, aber trotzdem nicht ansprechend in Proportionen und Gewicht, nun zeigt Sigma, dass es endlich auch anders geht.
Wer hat auf ein 1000€ teures 1.4/20 mm gewartet? (hohes Gewicht, schwacher Abbildungsmaßstab). Die Mini-Nische Astro-Fotografie mag noch in Mode sein, aber rechtfertigt sie eigene, aufwendige Objektive, die etwas lichtstärker sind? Astro-Fans werden das 1.4/20 mm lieben. Wirklich Neues:
Neu ist ein MFL-Schalter, der den Schärfenpunkt manuell sperrt, so dass er bei der Himmelsfotografie nicht versehentlich verschoben werden kann. Und auch bei Standby oder Ausschalten der Kamera eben genau diese Entfernungseinstellung wieder hergestellt wird. Und es wird ein Nachfokussieren unterdrückt. Das sind gute Gedanken, denn wie oft hatte man seine perfekte Einstellung und dann fokussiert die blöde Kamera wieder von neuem und alles ist verloren und wird so schnell nicht wieder gefunden.
Die Frontlinse ist Wasser- und Ölabweisend mit einer nano-porösen Mehrfachbeschichtung behandelt.
Es gibt einen zusätzlichen Filtereinschub an der Rückseite.
Endlich lässt sich die Sonnenblende fest arretieren und mit einem versenkten Knopf lösen!
Für das 20 mm Objektiv gibt es jetzt erstmals sogar eine Heiz-Manschette geben, die die Temperatur an die Umgebung anpassen und den “Nebel” im Objektiv verhindern soll (auch um unpräzise Schärfenauswirkungen auf das Glas zu reduzieren). Das wünschen wir uns auch für Macro-Objektive in den Tropen oder im Gewächshaus!
Auch diese beiden ART-Objektive sind mit dem Dock in ihrer Firmware und der Programmierung veränderbar – da warten wir bis heute, das der Gedanke einmal von S, C, N, P, O, L aufgegriffen wird. Auf der anderen Seite lässt sich auch leicht argumentieren: Na ja wer so etwas alles für tolle Fotos braucht.
Sigma hat sicher die optische Korrektur weiter auf die Spitze getrieben, bietet sogar relativ flache Frontlinsen und einen hintere Filterschublade sowie einen Objektivwärmer an. Mit 640g und 82 mm Durchmesser ist das 1.4/20 mm kein Leichtgewicht und eher ein Spezialobjektiv und auch das 1.4/24 mm kann mit 520g und 72 mm Durchmesser kaum als unauffällig in der Fototasche gelten. Beides sind auch zum Preis von 1000€ und 900€ nicht wirklich günstig.
Sigma arbeitet weiter für „sein eigenes“ L-Bajonett, denn als Sony Nutzer würde ich 1.8/20 mm G oder 1.4/24 mm GM klar favorisieren. Und wenn das nicht reicht, dann das sagenhafte 1.8/14 mm GM.
Ich weiß nicht, was aus Sigma werden soll, wenn sie keine eigenen konkurrenzfähigen Kameras erschaffen und den Anschluß an R und Z auch nicht schaffen. Bei aller Kunst (ART) – das ist nicht genug. Seit wenigen Jahren habe ich kein Sigma Objektiv mehr und das war die letzten 3 Jahrzehnte noch nie so. Sigma ist für mich aus der Balance – nicht mehr so entscheidend preiswerter, zu selten hervorstechende Eigenschaften, hohe Gewichte oder einfach nicht die Brennweiten, die ich gerne hätte. Und es ist bezeichnend, dass sich auch die gemeinsame Plattform mit Panasonic und Leica für Sigma kaum rechnet. Bisher hat Sigma Objektive geschickt in die Lücken der großen Kamerahersteller platziert und heute versuchen sie einfach alles anzubieten praktisch für das “eigene Bajonett”, was meist schon einmal erdacht wurde.
Und wer hat anstelle des fantastischen 1.4/24 mm GM auf ein 900€ teures 1.4/24 mm von Sigma gewartet? (moderates Gewicht, schwacher Abbildungsmaßstab).
Wie Sigma vollmundig behaupten kann, hier ein besonders leichtes und kompaktes 1.4/24 mm vorzulegen ist mir schleierhaft, denn die GM Konstruktion von Sony aus 2018 ist 70g leichter, 2 mm kürzer (und vielleicht mit Sonnenblende bestückt sogar noch deutlich kürzer) und hat 67 mm Filterdurchmesser bei 1:5.9 Abbildungsmaßstab (Sigma: 9,6 cm lang, 520g schwer, 72 mm, 1:7,1).
Ein 1.4/20 mm gibt es bisher nur von Sigma selbst für DSLR mit 1050g Gewicht, gemessen daran ist die neue Konstruktion erheblich leichter und kompakter. Spannend für die Landschaftsfotografie finde ich die Blende aus 11 Lamellen, bei den beiden Objektiven.
Dass Canon und Nikon ihre neuen Bajonette heute nicht mehr öffnen wollen, ist logisch, das würde kein Geschäftsmodell tun. Sony hat ganz anders geplant und wußte, dass in kurzer Zeit so viele erstklassige Eigenkonstruktionen vorliegen, dass Sie weder Sigma noch Tamron oder sonst jemanden fürchten müssen. Ich habe nicht einmal das wunderbar leichte 1.4/85 mm Art angeschafft, weil es mir an Sony beim AF zu gebremst ist. Sigmas lange Hochphase endete mit den Art- und Sports-Konstruktionen für DSLR, dann wurden sie offensichtlich genauso von Sony überrascht wie C und N und haben sich bis heute nicht davon erholt. Alle aktuellen Objektive für spiegelfreie Konstruktionen wirken auf mich halbherzig. Und ein paar hunderter Preisersparnis stehen einem großen Gebrauchtangebot von Sony gegenüber und werden beim Sigma Weiterverkauf wieder eingebüßt.
Also für Astro-Fans ist das 20 mm wohl ein sicherer Kauf und das 1.4/24 mm könnte man anstatt des 1.4/24 mm Sony GM anschaffen. 24 mm und 85 mm gehören als lichtstarke Festbrennweiten heute wirklich in jede Fototasche ambitionierter Fotografen und Filmer!
Mit allen Kameras gleich arbeiten?
Das klappt nicht und gleich doppelt nicht, wenn Nikon im Spiel ist. Schnell von einer EOS auf eine Sony und zur Olympus wechseln klappt mit etwas Konzentration, alle Hersteller beherrschen die Grundprinzipien: Auto-ISO in Manuell und zusätzliche Belichtungskorrektur. Nikon nicht. Bei Nikon ist Auto-ISO seit Anfang an ein ständiger Fluch oder anders gedacht. Nikon scheint zu denken, dass die “künstliche ISO-Push-Empfindlichkeit” eine extrem wichtige Größe ist, die vor jedem Bild sehr bewußt gewählt werden muss. Das Menschen vielleicht einfach einen bestimmten Blendenwert und eine dazu genau passende Zeit und dazu eine ideale Belichtung brauchen und das dann ISO komplett nebensächlich ist (bzw. in vordefinierten Grenzen, 64-12.8000 ISO) zu laufen hat – auf die Idee ist bei Nikon noch nie jemand gekommen. Hier hat Sony als erster Hersteller konsequent auf M gesetzt und erlaubt mit dem +/- Rad sofort auch Veränderungen der Belichtung, ohne dass sich Zeit und Blende verändern – nur die ISO ändert sich.
KAMERAS ohne Spiegel:
Ich bin gespannt wie es jetzt weiter geht. Die Verkaufszahlen sind weiterhin am Boden und Spiegelreflex ist außer bei Pentax so leblos, wie es nur sein kann, Pentax führt als Zombies noch seine K1 und K3 Baureihen. Und bringt ein überarbeitetes 2.8/100 mm Macro.
Einiges liegt längst vernagelt in der Gruft und keiner wird es wieder beleben. Canon EOS M und Leica TL Halbformate sind kürzlich dazu gekommen.Inzwischen kamen überraschend die Ankündigung von Nikon und Panasonic, dass sie das Interesse an der Produktion von Kompaktkameras verloren haben. Bei Nikon wundert das kaum, aber das der Marktführer Panasonic hier wieder das Handtuch wirft ist ein böses Zeichen. Keine Panasonic DC, LX und FZ Kameras mehr und bedeutet dann auch das Ende für Leica C-Lux, D-Lux und V-Lux Kameras. Und Sony hat daraufhin gleich beteuert, das sie an weiteren RX-Kameras arbeiten und sonst ist dann nur noch Canon als großer Spieler im Rennen.
Die Prokameras sind alle gesetzt, da ist außer Verbesserungen und einer EOS R1 nichts mehr zu erwarten.
Auch SemiPro ist ausgereizt, da hat nur Nikon noch wichtigen Nachholbedarf.
Ab jetzt wird mit härteren Bandagen um das Halbformat und die Einsteigerkameras gekämpft. Sony wird sich da komplett neu positionieren müssen und Canon und Nikon wollen da wieder mitspielen.
Ich denke beim Halbformal werden sich neben der OM-1 nur die R7 durchsetzen. Sony hat sein Potential verloren und Nikon hat mit 3 Kameras noch kein Potential gefunden. Canon hat mit der R7 am wenigsten Fehler gemacht und Preis und Angebot passen gut zusammen, wenn ich auch daran viel zu meckern habe, weil sie weder schnell, noch fehlerfrei noch PRO genug ist. Der Einwurf aus dem Canon-Lager, man könne ja durchaus schnellste Bildserien (15 BpS nicht 30!) ohne Rolling Shutter realisieren, indem man die bewährte Reflextechnik nutzt – den kann ich nicht gelten lassen. Ich kaufe doch keine lautlose, spiegelfreie Kameraur mir dann wieder das Geratter und den Verschleiß vom mechanischen Verschluss anzutun!
Panasonic ist tief verwurzelt mit Video und löst vieles professioneller als Sony und Canon, von Nikon und Fuji ganz zu schweigen. Aber eine GH6 ist trotzdem kein sommerfüllendes Programm und die S-Kameras locken ja hierzulande niemanden aus dem Haus. Die GH9 sollte einen Nachfolger bekommen.
Wenn Sony jetzt eine verbesserte 7R mit gleicher Auflösung bringt, werden sie in kürze von Canon rasiert und selbst wenn sie jetzt 80-90 MP bringen, könnten sie von Canon deklassiert werden.Setzt Sony eine besser ausgestattete A9 gegen die R3? Kommt noch ein großes Update für die A1? Was ist mit frischen Tele-Objektiven – weit mehr Fragen als Motive bei Sony.
Und was wird aus Fujifilm?
Sie scheinen nicht im Stande sich aus der selbst eingemauerten Sackgasse zu befreien. Sie haben zwar jetzt eine X-H2 mit 26 und 40 MP – aber mit beiden greifen sie eher Vollformat an – allerdings haben sie bei den Objektiven kaum Munition und im Tele-Bereich überhaupt kein nennenswertes Profil. Daran wird auch ein gut gemeintes 5.6-8.0/150-600 mm für 2200€ nichts ändern. Canon kommt am Vollformat mit seinem lichtschwachen Zooms (8.0/100-400 mm und 7.1/100-500 mm) und Festbrennweiten 11/600 mm & 11/800 mm locker durch – sie haben geringstes Bildrauschen, schnellsten AF und wirksamste Bildstabilisierung. Das alles fehlt jedoch Fujifilm – sie haben überhaupt kein Renommee mit ihrem 2.0/200 mm und dem 5.6/100-400 mm erworben.
Also der Kampf gegen VF ist aussichtslos.
Also ich sehe nicht, wer sich wirklich eine X-H2 oder X-H2s kaufen wird. Für alle anderen Objektive sind keine 20-30 BpS und kein schneller, pausenloser Suchereindruck notwendig. Fuji erreicht hier zwar das Niveau von Sony und Nikon zum besseren Preisniveau – aber gegen eine OM-1 sehen sie trotzdem wieder groß und schwer aus. Also das Fuji sich gegen Sony, Canon oder auch nur Nikon behaupten kann, sehe ich nicht 2750€ (X-H2s 26 MP) und 2200€ (X-H2 40 MP) nur für die Gehäuse sind viel Geld – sie hätten sich früh ganz intensiv Video widmen müssen, das haben sie mächtig versäumt. Nur Porträtfotografie ist zu wenig. Die Stückzahlen beim Mittelformat GFX sind trotz allem eher gering.
SCHÄRFE:
Wir sind alle in der Fotografie mit dem Anspruch an absolute Schärfe aufgewachsen – gemeint war meistens eine Kombination aus extremer Detailauflösung (des Objektives und Motives) und präziser Fokussierung. Ersteres war fast ausschließlich mit speziellen Macro-Objektiven aus vordefiniertem Abstand zu erreichen und letzteres früher praktisch nur durch manuelle Scharfstellung.
Die Scharfempfindung hängt massgeblich von den eigenen Augen ab und wie jemand trainiert ist zu sehen. Mir war schon früh diese extreme Detailauflösung nicht mehr wichtig. Weil ich sie nicht brauchte, sie zu selten sah oder nicht immer als besonders positiv wahrnahm. Außerdem war und ist sie aus größeren Distanzen und mit langen Tele-Objektiven praktisch nicht mehr zu erreichen und in der Weitwinkelfotografie geht sie ohnehin unter. Die Farbbrillanz, Licht und Kontraste waren mir immer wichtiger. Ohne Kontrast keine Schärfe.
Das größte Problem war immer der Autofokus mit Spiegelreflexkameras – nur Nikon hat da am Ende einen guten Kompromiss gefunden. Doch das bittere Tal liegt zum Glück hinter uns.
Jetzt liegt allerdings eine weite Wüste vor uns: Die Videografie. Denn da es sich dort um sehr viele Bilder pro Sekunde handelt, mindestens 24 bis hin zu 120 BpS und weit mehr. Was wir dann sehen, ist eine Bewegung in allen Details, wobei allerdings Schärfe eine eher untergeordnete Rolle spielt und sie ist auch genau genommen nur zu halten wenn manuell fokussiert und die Schärfe sich exakt halten lässt und sich der Abstand zwischen Motiv und Sensor um keinen Millimeter verschiebt.
Scharfe Objektive kann heute jeder berechnen und herstellen, selbst jeder kleine chinesische “Hinterhof-Anbieter”. Ein Objektiv mit besonderer Schärfenleistung anzupreisen, scheint mir heute unsinniger denn je.
BLITZ:
Verschiedene Fotoprojekte machten es notwendig mir einen neuen Blitz zu zu legen.
Während die meisten Kollegen inzwischen mit Nissan (modern und empfehlenswert) oder Yongnou und anderen Blitzen klassischer Bauart Geld sparen zu versuchen, wollte ich etwas moderneres.
Ein Blitzgerät, bei dem über Licht, Energie und Zubehör neu nachgedacht wurde.
Das ist nicht schwer zu finden: Godox V1
Hier haben die Chinesen zumindest über ein paar grundlegende Blitz-Dinge nachgedacht:
– kreisrunde Ausleuchtung
– viel magnetisches Zubehör wie sonst nur bei Studio-Blitzen
– eigener Akku + eigenes Ladegerät
– Preis ab 250€
Wir werden sehen wie er sich bewährt. Vor allem der Akku wird es entscheiden.
Endlich kein eckiger Blitz mehr und einen schönen runden Dome – allerdings wird er dadurch etwas dicker und größer. Alle Filter und Zubehör haften dank starker Magnete am Gehäuse.
INSPIRATION:
In der jüngsten Naturfoto schreibt der Kollege so schön im Vorwort, es gibt nicht den einen richtigen Weg in der Naturfotografie” und wir sollten ” die einzig gültige Auffassung bei uns selbst immer kritisch hinterfragen” – ja und ich füge zwei Sachen hinzu:
Wir sollten unbedingt immer für neue Beobachtungen, Erkenntnisse und Techniken wie Technik offen und neugierig bleiben!
Und längst nicht jedes Tier/Natur-Bild in der Naturfoto oder in allen anderen Zeitschriften ist es unbedingt wert gedruckt zu werden, viel mehr Bilder werden übersehen oder schlicht nicht gewürdigt – denn alle bewegen sich in einer eingefahrenen Mode-Blase (Mainstream-Bubble).
Man macht sich sehr schnell unglücklich, wenn man sich mit Redaktionen einlässt – da werden Erfahrungen und die daraus resultierenden Fotos ganz anders beurteilt und schließlich verwurstet, als man es selbst je befürchten konnte. Bald sehen wir alle, was ich meine…
Und es gibt doch einige, die die wesentlichen Elemente der wichtigsten Aspekte der Naturfotografie besonders gut in ihren Bildern vereinigen und eben nicht nur Wettbewerbsfotograf, Techniker, Journalist, Ornithologie oder Bild und Lichtkünstler sind – hier einmal ein Beispiel, ein treuer Freund und Leser, der es immer wieder und immer weiter einfach drauf hat:
Wolfgang Hemmer, schaut mal rein:
www.Naturbilder-Hemmer.de