Tresor  
Filo Rings

1. Januar 2024
Indian wildlife

Indian Wildlife – Eye to Eye
Canon 2,8/70-200 mm L IS II f:2,8
 
 
Willkommen!

Seit 14 Jahren ist Harrys Photo-Tagebuch online
24 Jahre war davor HarrysInFocus online. HarrysInFocus habe ich inzwischen still gelegt.
Über 930 Beiträge nur auf dieser Homepage.

Dank Dr. Tilo Seeger (www.drtseeger.de) konnte ich eine große Homepage aufbauen und mein vielfältiges Wissen zahllosen Fotografen vermitteln.
Ich bin seit mehr als 35 Jahren immer mit den neuesten Objektiven und Kameras unterwegs. Wenn ich es mir aussuchen kann, fotografiere ich am liebsten Tiere und alles was lebt und sich bewegt. Man vermutet bei mir gerne eine besondere Leidenschaft für Fotografie und Fotogeräte – das ist aber aus meiner Sicht nicht ganz richtig, denn meine wahre Leidenschaft brennt für meine Motive, für Tiere, für Natur, für Menschen – der Rest ist nur Technik.
Meine große Homepage “HarrysInFocus” wurde gerne mal zu bunt und zu verwirrend empfunden – sie ist aber eben auch so wie ich. Ein bunter Vogel, gerne mal chaotisch und zerstreut, oft knallig und manchmal zu viel auf einmal.
Ich bin nicht geradlinig und angepasst und farblos vielleicht auch nicht.
Ein Mensch hat viele Facetten, viele Gesichter, er kann vieles sein, je nach dem auf welche Seele er trifft… man muß es nur versuchen.
Ich versuche – ich mag grau nicht und bin immer auf der Suche nach Farben, nach Licht. Ich fotografiere spannende Tiere und Menschen – nicht nur einmal – immer wieder, mir fällt immer noch was ein. Mit einer Kamera kann ich zwar fast alles ablichten und doch verwende ich immer wieder andere Kameras und Objektive, und suche immer das Limit…
wie in meinem Lieblingsfilm „Blade Runner“ (1982) bin ich gerne auf Messers Schneide.
Ich bin “Berlin – Herz & Schnauze”, gewagt und schüchtern, modern und hektisch und zugleich altmodisch mit viel grün, Wasser und Ruhe.
2010 fiel die Entscheidung, es mal mit ruhigen Farben und streng geordnet zu versuchen.
Dafür haben mir hier Andreas Klotz (www.Tipp4.de), Katrin Scheid und Sebastian Tänzer (www.Taenzer.me) eine ganz neue Plattform errichtet. Es hat nicht lange gedauert und ich habe diese Seiten mit massenhaft Fotos und Text gefüllt.

Ich wünsche Ihnen trotzdem viel Vergnügen beim Stöbern, Entdecken und Lesen!

Per E-Mail (HarryPX@T-Online.de) bin ich jederzeit für Sie da und beantworte Fragen, Wünsche und Anregungen, biete Tests und
meinen Foto-Wissen auf USB-Stick. Rein ins Vergnügen…

Und bitte nichts mopsen und nichts ohne meine Zustimmung zitieren oder gar kopieren und ins Netz stellen!
Seien Sie lieber selbst kreativ!

Auf Anfrage – können Sie mich für eine Portrait-Session oder ihre Feierlichkeit buchen. Ich bin kein Freund von festen Preislisten, Preise ändern sich ständig.  Eine Portrait-Session bei mir gibt es ab 190€ (plus Anfahrt, falls erforderlich). Alles ist abhängig vom Aufwand, Nachbearbeitung und Zeit – deshalb einfach eine kleine Mail an mich und sie bekommen ein persönliches Angebot.

Dies ist KEINE Fan-Page – KEINE Werbung, KEINE Suchmaschinen-Links und Optimierung

Auch wenn hier auf meiner Seite Markennahmen wie Canon, Nikon, Novoflex, Olympus, Panasonic, Pentax, Leica, Zeiss & Apple häufiger als vielleicht sonst gewohnt auftauchen – bitte ich Sie herzlich – das nicht als Fan-Page miss zu verstehen. Diese Marken sind hier präsent, aufgrund langjähriger, oft positiver Erfahrungen. Canon wird wohl am häufigsten besprochen, weil Canon das bei weitem größte System und die meisten Kunden hat, nicht weil ich es für die beste, innovativste Herstellerfirma halte. Grundsätzlich sind mir Marken-Namen und Firmen egal und ich übe da keine Solidarität – denn das wäre zu kurzlebig. Es sind alles Hersteller die Produkte vertreiben und offensiv versuchen Geld zu verdienen. Nachdem ich nun seit 25 Jahren „InFocus“ schreibe und 12 Jahre lang meine Info-News „BlitzLicht“ heraus gegeben habe, werde ich mich ab jetzt auf diese Homepage konzentrieren – mit meinem gesammelten Fotowissen seit 28 Jahren und meinen regelmäßigen Tests aktueller Objektive und Kameras. Da ich unbedingt unabhängig bleiben will von einflussnehmenden Redaktionen (die zumeist über wenig Praxis-Wissen verfügen) den Herstellern, den Vertreibern und der Werbe-Industrie und ein Abo-Preis wie bisher vermutlich immer weniger Menschen interessiert – stelle ich hier mein gesamtes Wissen ab jetzt jedem zur Verfügung. Ich biete jedoch noch viel mehr, intensive Beratung per Mail – speziell an die persönlichen Vorlieben und Bedürfnisse angepasste Objektive und Kameras und Zubehör, die ich zum fairen Preis gebraucht und neu beschaffe.
Als Honorierung erhoffe ich mir wie meine nordamerikanischen Kollegen eine jährliche Spende um diesen hohen Aufwand vor mir und meiner Familie zu rechtfertigen.
Sie können einen beliebigen Betrag ab 35 € HIER spenden.

Die vergangenen 30 Jahre haben gezeigt, dass meine Leser durch meine Beratung und Tests viel Geld einsparen konnten, da ich immer als preisbewusster Berater und nie als “Anpreiser” von Marken fungiere. Oft genug rate ich auch vom Kauf ab. Auf meine gezielte Fachberatung per E-Mail können Sie immer zurückgreifen!)

E-Mail-Kontakt – einfach hier auf Beratung- oder Bestellen-BonBons klicken.

 

1. Dezember 2014
USB-Stick & DVD

Seit 25 Jahren unabhängige Praxistests – für:
Fotografie draußen, NaturFoto, NaturBlick, FotoMagazin, Phototechnik International, Photographie, FotoPraxis, Markt&Technik, PhotoScala, HarrysInFocus, u.v.a.
Hier finden Sie die
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aller Autofokus-OBJEKTIVE
im Internet – Weltweit! 383 Tests!
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21. Juli 2025
AI 2025 – Verarsche & Zahlenspielchen überall

Ich muss es so hart sagen: Verarsche überall:

Die problematische Seite an uns Menschen ist – wir alle glauben immer das was wir glauben wollen und verteidigen es gegen jedes bessere Wissen.
Ich kann mich selbstverständlich nicht komplett davon ausnehmen. Nur viel lesen und nachdenken und ausprobieren, kann einen etwas vor den eigenen Fallen retten…
Trauen Sie keinen Influenza, keinem der mit dicken Autos zum testen fährt, sich von exotischen Orten mit einer Meinung zu neuem Equipment meldet, keinem, wenn gleichzeitig 30-100 verschiedene FotoMännchen mit neuen Videos und Berichten auftauchen.
Das ist alles IMMER von der Industrie gesponsert, gekauft und verändert. Die Leute werden an schöne Plötze geflogen, versorgt, mit Kameras und Objektiven eingedeckt und sollen sich dann kritisch äußern 🙂 – nicht selten werden die Ausrüstungen nicht einmal mehr zurück verlangt.
So geht das heute. Ich bin nicht neidisch, denn damit wird die Person, die Stimme, die Meinung, das Video komplett gekauft.
Ich hatte auch meine Phasen, wo die Industrie mir alles angeboten hat, aber sie mußten eben auch meine Empfehlungen oder Kritik verkraften. Man konnte mich wohlwollend einstimmen, aber nie kaufen – was nicht taugt, taugt eben nichts.
Also bitte, an alle der Rat: Bei Neuheiten cool bleiben und erst einmal 6 Monate abwarten – ob es dann immer noch ein Produkt mit echten Verbesserungen ist, das man vielleicht kaufen sollte.
Die Zeiten, wo von Canon und Nikon echte Innovationen kamen, sind längst vorbei.
Und selbst Sony wärmt bei Kameras immer nur die alten Sensoren auf und feilt etwas an den Kameras – am Ende sehen sie doch sehr ähnlich aus und es ist gar nicht so viel neu daran.
Canon verspricht die perfekte Ergonomie – da lachen ja die Hühner, Nikon und Panasonic und Leica den perfekten Autofokus – wenn es nicht so traurig wäre, man müßte ihnen echt helfen.
Echtes Understatement gibt es kaum noch, Sigma und Tamron sind heute auch großspurig, mir fallen fast nur OMDS und Pentax ein, die sich etwas zurückhalten.

RAW ist immer noch und stärker als je zuvor ein Selbstbetrug und Wettbewerbsverzerrung der Hersteller.
RAW-Dateien zu entwickeln, zu sichern und zu erhalten braucht viel mehr Zeit , Ressourcen und Geld als wir alle zugeben wollen und die Zukunft ist höchst unsicher, viel unsicherer als bei JPEG. Es ist kein Format für alle Fälle!
Auf mich wirken Menschen die laut RAW als einzigen, gangbaren Weg zur Qualität proklamieren wie unerfahrene Idioten – denn es stimmt einfach nicht. Was für kontrastreiche Motive und Landschaften gelten mag, lässt sich nicht auf alle anderen Motive übertragen. Diese Leute suchen einfache, sichere Lösungen – beides existiert jedoch nicht!
JPEG schaffen sowieso 11 Blenden Dynamikumfang und wenn man es richtig macht und herauskitzelt sogar 14 Blenden.
Der begrenzende Faktor bei allen Diskussionen um RAW sind auch heute noch die Wiedergabe auf Monitoren und die Fähigkeit zur Aasbelichtung auf Papier. Deshalb ist auch weiterhin jeder Qualitätsvorteil von RAW reine Theorie und nicht praxisrelevant!

Adobe ist eine der unangenehmsten und geldgeilsten Firmen überhaupt.
Jeder sollte sich sehr gut überlegen, ob er da ein Abo abschließt und sich in Klauds locken lassen will. Ich bin da bisher nicht drin und versuche alles um da nicht zu landen – denn ab dann wird man ausgequetscht und geschreddert. An jedem Apple-Rechner läuft Lightroom schneller und sicher als an jedem Windows-Rechner – das sollte man wissen.

Der technische Aspekt der Fotografie oder der Filmerei wirkt durch so viele Zahlenfallen, da ist es auch für mich nicht immer einfach den Überblick zu behalten.
Hier alle wichtigen Zahlen von Fotogeräten für den besseren Durchblick:

DIE AUFLÖSUNG DES SENSORS:
Alles begann so richtig mit 1 Million, dann bald 4 Millionen und bei 6 Millionen sollte dann Schluss sein mit lichtempfindlichen Bildelementen auf einem Sensor.
Inzwischen sind 20 Jahre vergangen und Olympus, Sony, Apple und andere Wegbereiter haben einfach weiter die Pixel erhöht bis heute 150 Millionen Pixel.
Den allermeisten Fotofreunden reichen heute 20-24 Millionen Pixel für eine kaum zu beschreibende Bildqualität und Vergrößerungsmöglichkeiten bis 200% am Monitor und 90×120 cm große Poster. Für kleine Darstellungen im Internet sind immer noch 2-6 MP satt ausreichend.
Trotzdem, mehr Auflösung bringt bei entsprechenden Objektiven und Licht immer noch mehr sichtbare Details im Bild!
Und wenn man nicht mit schweren und langen Teebrennweiten fotografieren/filmen will, ist eine Auflösung von 20 MP auf kleinen Sensoren (1″ Zoll und MFT) erstrebenswert.
Ganz wichtig, um bei entsprechend größeren Aufnahmeformaten oder gar Ausschnittsvergrößerungen diese hohe Auflösungen zu erhalten, wird im Quadrat multipliziert.
20 MP MFT entsprechen 40 MP im Halbformat entsprechen 80 MP im Vollformat und 105 MP im kleinen Mittelformat.
(ich lasse dabei jetzt der Einfachheit halber die verschiedenen Bildseitenverhältnisse 4:3 – 2:3 – 16:9 außer acht!)
Inzwischen ist Panasonic mit seinem MFT-Sensor noch einen Schritt weiter gegangen und bietet 25 MP was im Vollformat schon 100 MP bedeuten würde.
Diese Auflösungszahlen sind trotzdem auch eine Illusion, weil abgesehen von neuartigen monochromen Sensoren, die echte Detail- und Kontrastauflösung fällt um Faktor 3-4 geringer aus. Alle Pixel immer noch der Bayer-Anordnung beugen müssen, am Ende bleiben pro Farbe nur 5 bis 6,6 Millionen Pixel übrig – aber das nur am Rande.

DIE AUFLÖSUNG DES SUCHERS & MONITORS:
Es ist gut zu wissen, dass auch diese Auflösung für 3-4 Farbpixel angegeben wird und die echte Detail- und Kontrastauflösung daher um Faktor 3-4 geringer ausfällt.
Und je mehr Pixel, desto stärker die Erwärmung und desto höher der Stromverbrauch.
Aus den letzten Gründen blieben die Auflösungen bei der Bildanzeige in der Kamera lange nur bei einer Million, später 2 Millionen Pixeln.
Heute bieten Sony Sucher bis zu 9 MP und Monitore bis zu 2,4 MP. Aber auch Sucher mit nur 3-5 MP sind keineswegs gravierend schlechter, wie die Beispiele von Nikon und Canon zeigen.

DIE BILDSTABILISIERUNG IN DER KAMERA:

Dank Olympus und Pentax verfügen heute die allermeisten Kameras über einen internen Bildstabilisierung – IBIS genannt. OMDS ist darin bis heute Führend in der Effektivität und Canon rückt inzwischen auf, Nikon, Sony, Fuji sind da noch etwas schwächer. Bis zu 8 Licht-Stufen verspricht OMDS.

 

Der kommende Zwang zur Authentizität – und zur Offenlegung aller eigenen Daten

Dennoch könnte der Trend so weit gehen, dass bald in allen digitalen Kameras derartige Zwangs-Technik für einen sündhaften Aufpreis eingebaut werden. Von dort ist es danach nur ein kleiner Schritt bis zur totalen Überwachung der Fotografen und Videografen. Denn GPS-Daten mit gesicherter Aufnahmezeit lassen sich dann immer und von jedem in allen Ihren Fotos und Filmen sehen. Leugnen ist zwecklos.

Und auch jede Änderung in der Software kann dann laut Adobe jeder nachvollziehen. Da wird unser gesamtes angelerntes Wissen frei publiziert. Kurzum: Jeder kann sich auf den Zentimeter exakt an die Stelle stellen, wo wir standen, und mit exakt unseren Kameraeinstellungen das seltene Tier etc. aufnehmen und danach mit allen in teuren Kursen erlernten Software-Tricks genauso bearbeiten.

Allerdings kommt es noch schlimmer, denn jeder kann so anhand unserer Fotos die eingebrannten Gesamtdaten Ihre technischen Ausrüstung ablesen, sich den Wert zusammenrechnen und daraufhin entscheiden, ob sich ein Einbruch oder bewaffneter Überfall lohnt. Dafür wird es sicherlich bald KI-Tools für die organisierte Bandenkriminalität geben, welche automatisch das ganze Internet scannt, um dann den Verbrechern unsere Namen und Adresse sowie den aufaddierten Wert der Ausrüstung zu liefern. So etwas können Suchmaschinen schon lange. – Exakt deshalb löschen oder ändern viele Fotografen seit Jahren ihre EXIF-Daten an Fotos, oder ersetzen sie durch standardisierte mit nur bestimmten Inhalten.

Lassen wir uns nicht von den angeblich freiwilligen und abänderbaren Kriterien der c2pa täuschen. Hart in einem Chip in der Kamera eingebaut, ist nichts mehr freiwillig oder vom Laien veränderbar. Das widerspräche auch der angeblichen Schutz-Logik. (Die Version 1.2 wurde binnen weniger Monate mehrfach ersetzt durch inzwischen die Version 2.0. So wenig Verlass ist auf diese angeblichen Standards.)

Im Übrigen war es bisher in meiner Erinnerung jedes Mal so, dass, wenn das Wort ‘Schutz’ für den Kunden oder Schutz der Kunden verwendet wurde, dann wurde jene Technik bald gegen alle Kunden und Nutzer missbraucht (siehe Aufrüstung aktuell). Denn jede Änderung am Bild respektive den Metadaten führt zum Verlust des Gütesiegels. So sind z.B. Ihre Personendaten zwingend erforderlich. Für die Ausgabe von erforderlichen Zertifikaten müssen wir uns übrigens bei sogenannten CAs (certification authority) anmelden, die das definitiv nicht kostenlos anbieten werden. Ferner müssen wir einen großen Aufwand zur Zertifizierung treiben, welche die meisten Amateure wohl kaum technisch, zeitlich oder finanziell leisten können.

Ein weiteres daraus resultierendes Problem wird alle Besitzer alter Kameras betreffen – alt im Sinne von, dass sie diese Zertifizierungstechnik nicht besitzen. Man wird alle Fotos daraus dann pauschal für Fälschungen halten und eine Zeit danach schlichtweg online (mit den von den Grünen in Europa für den Urheber-/Verleger-Schutz bereits eingeführten Upload-Filtern) verbieten. Das wird folglich nochmals Millionen Fotografen und Videografen dem Hobby entfremden.

Bärendienst und Eigentor?

Wer somit weiterhin in der Fotografie oder Videografie mitspielen will, wird sich eine neue Kamera nach CAI kaufen müssen – unabhängig vom zuerst vorgegebenen dokumentarischen Fotostil. Er wird für viel Geld und Zeit sich bei CAs kostenpflichtig registrieren und überwachen lassen müssen.

Da jedoch CAI in seiner derzeitigen Form nachgewiesener Maßen nicht sicher ist, wird – wie bei Adobe üblich – bald eine CAI 2.0 und dann 3.0 usw. eingeführt werden. Für jeden neuen Standard wird entweder eine neue Kamera mit Hardware-Chip oder eine kostenpflichtige Firmware-Update-Version gekauft werden müssen.

Da kommen auf Fotografen und Videografen sehr hohe Kosten zu. Da viele sich das finanziell nicht leisten können, werden sie sogar aktiv ausgeschlossen – sozial diskriminiert.

Aber es kommt sogar noch schlimmer. Viele wollen das nicht. Denn das ist rein gar nichts Positives, welcher die Fotografie und Videografie weder inhaltlich noch sonst weiterbringt, sondern nur der extremen Kommerzialisierung dient. Die ständig schrumpfende Restmasse an Kunden soll maximal gemolken werden.
Das könnte tatsächlich die freie Fotografie und – vor allem das Hobby – endgültig zerstören.

Das wird der letzte Tropfen sein, der das (Gedulds-) Fass vieler treuer Kunden endgültig zum Überlaufen bringt. CAI in seiner heutigen Form wird definitiv GenKI nicht verhindern. Ganz im Gegenteil werden noch mehr (nicht nur arme) Fotografen und Videografen dazu übergehen. Denn, wenn auch echte Bilder willkürlich von nicht gewählten und folglich nicht demokratisch kontrollierbaren, sondern rein kommerziell und willkürlich agierenden Firmen als gefälscht gebrandmarkt werden, dann kann man sie auch gleich als solche bequem im Warmen sitzend, schnell und billig mit Generativer Künstlicher Intelligenz erzeugen.

Wenn jedoch die sowieso stetige Abwanderung zu GenKI durch die Authentizität á la CAI beschleunigt wird, dann rutscht die Restkundschaft ganz schnell unter die kritische Masse ab, welche die Kamerahersteller zur Aufrechterhaltung der eigenen Produktion benötigen. Das retten dann auch ständige Preiserhöhungen nicht mehr. Denn die durch Abrutschen unter bestimmte Größenklassen explodierenden Preise der Kameras wollen zum Schluss auch keine Berufsfotografen mehr bezahlen/absetzen.

 

 

28. Juli 2021
Canon EOS R3 = D.O.A. – Canon und der Olympia-Sport

Wer diese misslichen olympischen Spiele Tokio 2020 dieses Jahr etwas am technischen Spielfeldrand verfolgt, sieht wieder Haufenweise Canon EOS 1DXIII (20MP) und Canon EF 4.0/200-400 mm L IS. Und Canon stattet einige Fotografen auch mit der R3 aus. So wurde jetzt schnell klar, dass in der R3 ein Canon CMOS-Sensor mit 24 MP für die Aufzeichnung von Fotos und Film verantwortlich ist.
Vier Jahre nach Sony kommt hier also ein großer, schwerer Vertreter der Sony A9 und das obwohl es eine A1 mit 50 MP und auch eine R5 mit 45 MP gibt.
Nikon hält sich stärker zurück, ist mit der D6 (21 MP) und einigen Z7II plus 4.0/180-400 mm VR an der Werbe-Bande. Eine Z9 wurde dort noch nicht gesichtet.

Für mich wirkt das wie eine zweiseitige Bankrott-Erklärung von Canon, denn nur eine R3 mit mindestens 45MP Auflösung als auch ein neues RF 5.6/200-600 mm hätten hier gegen Nikon und erst recht gegen Sony überzeugen können.
Meine Meinung dazu ist:
Kaufe ich nicht – habe ich keine Motive für!
Die Canon EOS R3 ist mit nur 24MP ungeachtet ihrer sonstigen Neuerungen schon Dead on arrival!
Sie bewegt sich gerade einmal auf dem Level einer Alpha 9 plus Handgriff und wird vermutlich einiges mehr kosten.
Die sollen den Mut haben und die Kamera R3 Press zu nennen und dann ist für jeden die Zielgruppe klar und alle anderen brauchen sich dafür nicht mehr zu interessieren.
Im nächsten Schritt sollten dann kommen:
R3 Landscape mit 100 MP
R3 Wildlife mit 50 MP
R3 Gold mit 30 MP für die Event- & Hochzeitsfotografen
Ich denke schon lange, dass digitale Kameras sich aufgrund Prozessor- und Auflösung-Leistung an konkrete Motive/Lichtsituationen und die Fotografen, die diese bevorzugt bearbeiten wenden sollten.
Das schließt ja nicht aus, das die Benutzer sie nicht auch bewußt anders einsetzen.
Schluß mit dem “hier habt ihr die R3 – Friss oder stirb – und zahle 6000+€”

Die heutigen Sport-Kollegen könnten mir leid tun, wenn sie mit ihren gewohnten EOS 1DX und 200-560 mm das Sportgeschehen einfangen müssen. Die arbeiten mit gut 5 Kilo nicht aus freier Hand sondern vom Stativ, das sollte man auch mit 3 Kilo Sony so handhaben. Aber mit Canon haben sie schon einmal die ungünstige Position des Konverterhebels links am schweren Zoom, das haben immerhin Nikon und Olympus richtig erkannt.
Aber mit dem Sony 200-600 mm braucht man den Hebel gar nicht und kommt leichter und schneller an 600 mm Brennweite bei mindestens gleicher optischer Leistung. Selbst im Regen und Schnee habe ich keine nachteiligen Erfahrungen mit dem Sony gemacht.
Ich bin auch nach 3 Jahren noch sehr glücklich mein teures, schweres Canon 4.0/200-400 mm abgegeben zu haben!
An f:6.3 gewöhnt man sich schnell, das ist heute kein Nachteil mehr, sorgt aber für deutlich weniger Gewicht und schlankere Bauweise als es f:5.6 durchgängig täte. Da auch die beiden Konverter problemlos passen und funktionieren ist alles bestens. Auf den ersten Blick macht es den Super-Tele-Zoom-Konstruktionen von Tamron und Sigma Konkurrenz, die als erste 5.0-6.3/150-600 mm Objektive preiswert entwickelt haben. Genau genommen muß man dieses preiswerte Zoomst dem Canon EF 4.0/200-400 mm x1.4x L IS und Nikon AF-S 4.0/180-400 mm x1.4x VR ED vergleichen, die mit gut 12.000€ mehr als das 6fache kosten.
In zahlreichen Fotos habe ich schnell erkannt, das weder Canon noch Nikon optisch mehr Schärfe oder brillant liefern, bei 5.6/560 mm schon gar nicht. Der eingebaute 1.4x Konverter ist zwar eine charmante und saubere Lösung, aber er macht die Zoom’s auch extrem schwer und teuer.
Und 3600g gegen 2200g merkt man in der Praxis gewaltig. Mir sind auch die 2200g plus Kamera, also rund 3 Kilo aus der freien Hand öfter zu schwer, aber auf einem Einbeinstativlassen sie sich viel besser handeln als 4 Kilo.
Alle drei Objektive unterscheiden sich durch die lange Tele-Bauweise ohne ausfahrende Linsen von allen anderen Telezooms bis 400 oder 500 mm!
Canon 4.0-5.6/200-560 mm = 3620g – 37 cm lang – maximal 1:4 aus 2,00m von 2013
Nikon 4.0-5.6/180-560 mm = 3500g – 36 cm lang – maximal 1:4 aus 2,00m von 2018
Sony 5.6-6.3/200-600 mm G = 2200g – 32 cm lang – maximal 1:5 aus 2.40m von 2019

Nur ⅓ Blende mehr Lichtstärke und etwas besserer Nahbereich sprechen für Canon & Nikon – Gewicht, Autofokus, Handling und Baulänge sprechen abgesehen vom utopischen Preis dagegen.

 


 



 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

19. Juli 2021
Fotos als Flut-OPFER

Ich habe es oft geschrieben – die aktuelle Lage in meiner Heimat und was ich bei den letzten Besuchen fest gestellt habe, veranlasst mich hier wieder daran zu erinnern: Fotos & Dateien sichern!

Wir sind hier an der falschen Stelle geizig – ich selbst häufiger auch. ich kann keine 14 TB Platten einfach spiegeln und 50 Platten hier in den Schrank legen – dann bleibt kein Geld mehr für Fotografie.

Der mir bekannt sicherste Speicher sind die unveränderten SD/CF/XD/CFE Speicherkarten aus den Kameras mit denen wir die Fotos aufgezeichnet haben!

Klar wir Natur-Fotografen machen manchmal hunderte und tausende Fotos am Tag und suchen davon nur wenige sehr gute aus, die wir auch behalten wollen. Deshalb löschen wir immer unsere Speicherkarten und formatieren sie neu.
Doch ich mache etwas anders – wenn ich wirklich wichtige Fotos – von Menschen, von Reisen, von besonderen Situationen oder Fotos dir mir sehr am Herzen liegen gemacht habe, dann archiviere ich die Speicherkarte.
Denn Speicherkarten sind genau genommen sehr preiswert! Das mache ich nicht, wenn ich schnelle Bildserien brauche und meine 256 GB oder 512 GB Karten verwende – das wird mir zu teuer.
Aber dann speichere ich mir zumindest die wichtigsten Dateien ZUSÄTZLICH auf eine SD-Karte und dann immer Original und bearbeitete Versionen – letztere erleiden bei mir schneller Datenfraß auf den Festplatten, als die unbearbeiteten.
Alle Arten von Festplatten finde ich nicht wirklich auch nur halbwegs sicher, auch nicht die neuesten SSD-Platten – die lösen sich ohne Ankündigung in NICHTS auf.
Noch unsicherer ist jede KLAUT – das ist hoffentlich jedem klar…?
CDs und DVDs oder BluRays brennen hat sich überlebt und ist auch nicht sicher.
Große Festplatten sind nicht unsicherer als kleine, nur die Datenverluste könnten erheblich größer sein – Festplatten bitte nie voll machen, immer 10% Platz darauf lassen – genau genommen gilt das auch für Speicherkarten – kein Medium mag es ganz voll und eng!

Also bitte, kaufen Sie keine Billig-SD-Karten, verlassen Sie sich lieber auf SanDisk und Lexar, machen Sie von den wichtigsten Lebensmomenten 2 Kopien und legen sie an 2 unterschiedliche, trockene, feuerfeste, diebstahlsichere Orte.Sonst ist das Leid später noch sehr viel Größer!

Und zu ausgedruckten FOTOS: Fotografieren Sie sie sorgfältig mit dem Smartphone in schattiger Umgebung mit 2x Zoom ab und speichern dann diese Daten außerhalb des Smartphones (nicht in der Klaut!).

Alles kann passieren, zu jeder Zeit und vieles wird passieren!
Versicherungen und Klauts sind alle Betrug – Sicherheit existiert nicht! Schützen Sie ihre Fotos!

 

Veröffentlicht in General, News-Blitzlicht

19. Juli 2021
*Blendensterne – Sonnensterne* oder Ein Objektiv für alles?

Liebe Leser, ich war mal wieder geneigt mir ein neues Spezialobjektiv zu kaufen… weil ich Freude an so etwas habe und mein Wissen vertiefen und einfach gerne mit Fotomotiven und Licht experimentieren mag. Wenn Amerikaner etwas speziell “neues” vorstellen, werde ich immer sehr neugierig und zugleich vorsichtig.
Auch in der Fotoscene ticken die “Erfinder” aus den USA so, dass sie immer die besten und größten mit dem höchsten Profit sein wollen. Das belegen Beispiele wie GoPro, LensBaby, RRS – viele dieser Firmen sind für mich einfach wahnsinnig überteuert (gemessen am Materialwert – was auf Apple im Besonderen zutrifft und auf Filter und einfache Gläser sowieso).
Wenn so ein Spezialobjektiv vorgestellt wird, ist das für mich meistens der Moment, in dem ich Spaß habe zu graben. Erst in meinem Wissensschatz, dann in meinen Büchern, Bildern, im Internet und ich gehe auf Meinungssuche und versuche meine eigene Meinung zu festigen.
Wir Menschen neigen häufig dazu, alles in einem haben zu wollen, vor allem in der Technik (obwohl es selbst den perfekten, für alles gleich gut geeigneten Partner oder auch nur technischen Begleiter niemals geben soll und kann – (Natur basiert immer auf Diversität). Dem halte ich immer ganz klar entgegen, es existiert keine Perfektion und sie ist unerreichbar und selbst das Streben danach, ist bisweilen grober Unfug. Und es gibt schon gar keine perfekte Technik, die für Vieles gleich gut geeignet ist.
Nicht einmal das Taschenmesser oder das heutige Smartphone sind kompromisslos gut für alles geeignet (das glauben die allermeisten nicht, glauben lieber ans Gegenteil und so wird es immer laut heraus geschrien). Dann sollten die mal versuchen, intensiv mit dem Smartphone zu fotografieren und dann nehmen Sie mal ihre alte Canon G, Sony RX100 oder sogar die alte Rollei, Pentax in die Hand und dann sollte sofort glasklar werden, dass keiner so ein flaches Teil auch nur halbwegs richtig halten kann, um damit beste Fotos zu realisieren. Selbst für das Telefonieren ist es weniger gut geeignet, nicht umsonst quasseln immer mehr Menschen einfach so vorne hinein, so als ob sie in eine Tafel Schokolade beißen wollen. So weit mein kleiner Ausflug zu “perfekten” US-Amerikanischen-Erfindungen.
Es kommt eben immer darauf an!
Das gilt selbstverständlich auch für die NISI Objektive, entworfen vermutlich in den USA, aber komplett Made in China.

Und jetzt tritt da plötzlich ein seit kurzem agierender Filterhersteller an und präsentiert uns inzwischen zwei neue Spezialobjektive zum scheinbar verführerischen Preis:
NISI 4.0/15 mm Sunstar & NISI 2.8/9 mm Asph.
Die US-Marke NISI gibt es erst seit 2005. Sie sind mit Filtern für Superweitwinkel bekannt geworden.
Im Januar 2021 wagte sich NISI dann erstmals an ein Spezialobjektiv, das 4.0/15 mm Sunstar. Beide Objektive sind nur manuell zu fokussieren und übertragen keinerlei elektronische Informationen an die Kamera und sind auch nicht Update-fähig.
Ich hatte zunächst wenig Gelegenheit ein Exemplar ausgiebig zu testen, da es in Deutschland kaum beim Händler anzutreffen war. Inzwischen haben es meine bekannten Händler in Düsseldorf oder Frankfurt öfter greifbar.
Das besondere hier ist, das auch schon bei offener Blende f:2.8 oder f:4 ganz ansehnliche Blendensterne entstehen sollen, mit 10 Strahlen!
Ein Objektiv für Blendensterne zu entwerfen ist schon etwas gewagt und ich wollte sofort wissen, ob das Sinn macht.
Da stößt man gleich auf die allgemeinen Tipps und Empfehlungen:

Das legendäre Foto von Andreas Feininger (all copyrights A.F.)
zeigte schon damals sehr gut die Metall-Iris-Blende mit Blendenstern

hier sehen wir gut was die Anzahl und Bauart der Lamellen für die resultierende Öffnung bedeuten

Die Form im NISI wirkt eher wie das Beispiel mittlere Reihe rechts, nur mit eben 10 Lamellen!

Blendensterne
Schon die Definition des Effekts ist schwierig. Was sehen wir im Foto wenn wir ein Bild  der Sonne oder einer hellen Lichtquelle zugewandt machen?
Einen Blendenstern, einen Sonnenstern, einen Lichtstern,
Optisch findet im Objektiv eine Lichtbeugung an der Iris der Lamellenblende statt. Deshalb sah man die Lichtsterne erst weit abgeblendet, wenn eine starke punktförmige Lichtquelle im Bild war. Das Licht überstrahlt die feinen Lamellen und bildet den Stern.
Deshalb kann es kaum richtig sein von Sonnen- oder Licht-Sternen zu sprechen – das Licht kann auch ohne den Effekt der Beugung aufgezeichnet werden. Erst die Blende, ein Stern-Filter oder eine Software verursachen diese Lichtbeugung und das Strahlen. Das ist die Quelle – deshalb trifft es BLENDENSTERN für mich am Besten.
Früher hatten wir speziell behandelte Sternfilter um sie vor dem Objektiv einzusetzen. Heute kann das sogar eine gute Software.
Die Fotografen betrachten einen Blendendsten oder Sterne im Bild natürlich völlig unterschiedlich.
Die einen stört der Effekt kolossal und lenkt sie vom eigentlichen Motiv ab, er hält es für verspielt und realitätsfern –
Der andere Fotograf liebt die Blendensterne, weil sie etwas Zauber ins Bild bringen, dem Licht mehr Wirkung verleihen,
den Himmel mit dem Land verbinden, kann die langweilige Horizontlinie unterbrechen, das Auge des Betrachters mit lenken und die Bildkomposition deutlich verbessern.
Sie zeigen die physikalischen Gesetzmäßigkeiten der Blende im Bild.

Es gibt sogar einige alte Objektive mit 20 Lamellen-Blende und hier im Zeiss Planar zeigt sich gut wie das Licht geschnitten und gebeugt werden kann

Lamellen und Sterne – kleine Blendenkunde
Fotografierende Menschen neigen schon seit Anfang an dazu, die Sonne als Stern darzustellen. Zuletzt war das mit Sternen-Gitterfiltern beliebt. Heute wo wir alle filmen sollen, braucht es etwas anderes. Mancher entdeckte, das sich mit alten Objektivkonstruktionen, die noch über eine scharfe Blendenlamelle aus wenigen, geradzahligen Lamellen bestand, bessere Sterne erreichen liesen. Objektive die mit 6, 8 oder 10 Lamellen auskamen, lieferten stark abgeblendet, präsentere Sterne von der Sonne und Lichtreflexionen. Seit Minolta in den 80er Jahren besonders gerundete Blendenlamellen forcierte, sind praktisch alle Blendenlamellen nicht mehr scharfkantig. Und lassen damit oft einen schönere, fast kreisrunde Blendenöffnung und damit eben auch ruhigeres Bokeh zu – allerdings nur abgeblendet. Das spricht zuerst einmal komplett gegen scharf und schön begrenzte Blendensterne, also die meisten 28 mm, 35 mm, 50 mm und besonders 85 mm Porträtobjektive sind kaum geeignet.
Dazu braucht es Objektive mit scharfen Blendenlamellen – was tatsächlich im Foto besser aussieht.
Es sollten Blendenkonstruktionen mit 6, 8 oder mehr Blendenlamellen sein, in gerader Anzahl.
Jetzt sind wir genau bei dem Punkt, den ich etwas in Frage stellen möchte.
NISI und Voigtländer konstruieren mit 10 Blendenlamellen, üblich sind heute 7 bei WW-Zooms und 9 bei besseren Festbrennweiten und sogar 11 bei den extrem gut konstruierten Objektiven (Sony).
Also gerade Anzahl gegen ungerade Anzahl – runde Blendenlamellen gegen scharf abgrenzende Lamellen.
Was ist besser?
Vieles unterliegt der Geschmacksfrage, eine Frage der Denkweise und Konditionierung. Ich gehöre ja heute leider auch schon zu den Foto-Oldies, oder den alten Foto-Hasen mit knapp 40 Jahren experimentierfreudiger Fotoleidenschaft im Kreuz. Ich habe Fototechnik studiert und 2 Fotoausbildungen und noch zahlreiche Lehrbücher, die in den 80ern und 90ern und weitgehend unangefochten wissensbildend waren. Sind sie heute komplett veraltet? Ich neige immer dazu, so etwas zu überprüfen!


Fotografisch aufgewachsen bin ich mit diesen Effektfiltern – sogenannten Sternen-Filtern. Diese berüchtigten Effektfilter von früher gibt es auch heute noch. Sie zeigen 4, 6 oder 8 gleichmäßig lange Strahlen der Lichtquellen – aber das wird man schnell satt.
Mit Blenden bzw. mit dem Abblenden ist es schwierig den Beugungseffekt groß und deutlich sichtbar zu machen. Ohne starke Lichtquellen gelingt es gar nicht und selbst mit, braucht es oft noch eine stärkere Beugung durch Wolken, Blätter oder Gebäude-Fluchten und Ecken um schöne Blendensterne zu bekommen.
NISI dreht das altbewährte Prinzip um: Nicht durch abblenden entstehen die Sterne, sondern schon ganz aufgeblendet, also genau genommen nicht an einer Blende!
Der Nachteil war bisher immer, das man auf f:11 bis 22 abblenden mußte, damit große Schärfentiefe bekam und schon recht starke Detailverluste und Weichheit durch die starke Beugung – vor allem an höher auflösenden und kleineren Digital-Sensoren.
NISI kann das also auch mit geringer Schärfentiefe und auch am Abend ohne Stativ. Allerdings bisher nur mit Superweitwinkel-Brennweiten.
Legendär ist das Canon EF 4.0/16-35 mm L II mit den schönen Blendensternen und damit ist man an der Kamera auch sehr flexibel, so lange man bereit ist auf mindestens f:8 ab zu blenden.

Unabhängig von den Blendensternen gilt es zu bedenken:
Es handelt sich bei beiden Objektiven um vollmechanische Objektive.
Das bedeutet nicht alleine eine manuelle Scharfeinstellung ohne Autofokus, auch ohne Bildstabilisierung, aber noch deutlicher ohne sämtliche Elektronik und Übertragung. In den Kameras ist keine Blende zu sehen!
Nur 4 kleine Schrauben halten das Metallbajonett mit Dichtungsring. Vieles fühlbare an dem Objektiv ist aus kaltem Metall, auch die blütenförmige Sonnenblende. Sie rastet sauber ein und dreht sich nicht zu leicht lose. Ein halbwegs robuster Schutz-Beutel wird ebenfalls mitgeliefert.

NISI 4.0/15 mm SUNSTAR Asph. für spiegelfrei Vollformat – Neuheit 01-2021
für Canon RF, Nikon Z, Sony E = 112° – Fujifilm XF = 78° Halbformat
10-12 Linsen, Blende f:4.0 bis f:22
10 Blendenlamellen
72 mm Filter
8,1 cm lang
470g leicht
20 cm Naheinstellgrenze – 1:7,7
480€

NISI 2.8/9 mm Asph. für spiegelfreies Halbformat – Neuheit 09.2022

Zwei beidseitig asphärische Elemente und vier extrageringe Dispersionsgläser zeichnen die neuere Konstruktion aus. Der Schwerpunkt liegt deutlicher nicht mehr nur alleine auf den Blendensternen (SUNSTAR) sondern vor allem auf seiner hohen asphärischen Korrektur, daher die von Leica bekannte Bezeichnung
für Sony E = 113°, Canon RF, Nikon Z – Fujifilm XF = 78° Halbformat – MFT = 100° Viertelformat
12-14 Linsen, Blende f:2.8 bis f:16
10 Blendenlamellen
67 mm Filter
7,8 cm lang
360g leicht
20 cm Naheinstellgrenze – 1:12,5
460€

So kann das NISI 15 mm abbilden:

 

Beide haben 10 Blendenlamellen, wobei ich mich frage, wie der Effekt bei “Offenblende” zustande kommt.
Weil die Blende kommt ja nur zum Einsatz, wenn auch abgeblendet wird – weshalb das ja bei allen anderen Objektiven erst stark abgeblendet die Lichtbeugung sichtbar wird. Sicherlich wird hier eine spezielle Blendenkonstruktion verwendet, die nicht ganz lichtundurchlässig an den Lamellen ist. Entweder sind die NISI Objektive von der Berechnung noch lichtstärker, so dass die Blende immer ein Stück geschlossen ist oder es wird ein anderer Trick angewendet.

NISI 2.8/9 mm Asph. – Nicht nur für Blendensterne!
Auch für Astro-Fotografie bietet sich eins der NISI-Objektive an, denn hier wird meistens mit weit geöffneter Blende, für kürzere Zeiten und mehr Lichtausbeute gearbeitet. Die NISI-Konstruktionen sind zusätzlich sehr stark von dem COMA-Fehler befreit, was schärfere Himmelsfotos erlaubt.
Bei hohen Kontrastwerten und starken Reflexionen oder Überstrahlungen entstehen häufig violette und grüne Farbsäume und diese CA macht eine sehr gute Schärfe zu Nichte. NISI hat vor allem das 9 mm dagegen berechnet und stark vergütet, so dass sie auch bei großer Blendenöffnung praktisch nie störend zu sehen sind.
Außerdem ist das 9 mm auch besonders gut abgedichtet und gegen Feuchtigkeit geschützt. Auch eine Verschiebung des Bildausschnitts findet beim Fokussieren nicht statt. Es ist speziell für Filmkameras entworfen und hat auch eine lautlose Blendeneinstellung. 67mm Filter oder 100 mm Filterhalter können verwendet werden. Trotz einer Naheinstellgrenze von nur 20 cm lässt es nur einen Abbildungsmaßstab von 1:12,5 im Halbformat zu.
Man muß es leider so sagen, bei der Konstruktion des 9 mm wurde fast nur an Filmer gedacht – sehr schade!

Die Schwierigkeiten der NISI Sunstar Objektive sind:
Bei stärkerem Abblenden als f:5.6 / f:8 wird die Abbildungsleistung merklich schwächer.
Das 2.8/9 mm ist eine deutlich aufwendigere Linsenkonstruktion- Was aber nicht gleichzeitig auf höhere Abbildungsleistung schließen lässt- Es ist Abends und bei weniger Licht fraglos besser einsetzbar.
Und es hat für mich neben dem Vorteil der doppelten Lichtstärke und dem kleineren Durchmesser aber deutliche Nachteile:
– hohe Lichtstärke nur für Halb- & Viertel-Format
– sichtbare Verschlechterung der Abbildung schon ab f:5.6 und f:8
– keine Blendenrastung!
– keine Datenübertragung!
– es ist manuell nicht einfach scharf zu stellen
– man hat nicht viel in der Hand, kurze Baulänge und dadurch noch mal schwieriger zu fokussieren

Viele Fotografen sind inzwischen Sterne mit mehr Strahlen gewohnt, weil ja schon bei nur 7 Lamellen 14 Strahlen entstehen können und bei 11 Lamellen sogar 22 Strahlen. Da sind die 10 Strahlen von NISI nicht wirklich viel.

So richtig zeigenswerte Fotos sind mir bisher mit den NISI Objektiven nicht gelungen.
Das liegt weniger an deren Güte, als viel mehr, das mir für Superweitwinkel meistens die Motive fehlen und ich es ausser in engen Stadtlandschaften und Schluchten gar nicht mehr gewohnt bin, solche Objektive noch einzusetzen. Himmelsfotografie habe ich bisher auch noch nicht besonders erfolgreich umgesetzt. Ich bin viel zu sehr auf Super-Tele und höchstlichtstarke-Tele fokussiert und auch die wenigsten Motive geben mir durch einen großen Bildwinkel betrachtet etwas. Ich mache ja Fotos von 12-50 mm fast ausschließlich mit dem Smartphone (klein, flach, immer dabei, Eindrücke schnell geteilt). Ich würde mir hier wirklich andere Bildwinkel von NISI mit dem Sterneffekt wünschen, warum nicht 24 mm, 40 mm, 90 mm, 135 mm?

Schlußendlich in Kurzfassung meine Ratschläge zum Thema Blendensterne:
– Sternen-Filter sind Spielzeug oder meistens fotografischer Murks
denn sie spalten das Licht vor dem Eintritt in das Objektiv, was zu meist scheußlichen Farbsäumen, sehr unterschiedlichen Strahlen und zu Verwischungen führt. Jeder Filter vor einem Objektiv – der nicht in die optische Rechnung mit einbezogen wurde – reduziert immer deutlich die optische Leistungsfähigkeit!

– alles in einem Objektiv gibt es nicht, schöne Hintergrundunschärfe/Bokeh und scharf begrenzte auffällige Blendensterne in einem Objektiv – kann es nicht geben. Dazu müssten 2 verschiedene Blendenkörper hinter einer Linsenkonstruktion zum Einsatz kommen.

– jede Blende mit ungerader Anzahl Lamellen verdoppelt die Anzahl der Lichtstrahlen! Eine gerade Anzahl von Blendenlamellen (wesentlich seltener heutzutage) bedeutet die selbe Anzahl von Strahlen, eine Überlagerung, im idealen Fall eine Verstärkung und schöne Wirkung der Blendensterne.  Aber was ist schon ideal? Bei 7 haben sie 14, bei 9 – 18 und bei 11 sogar 22 Strahlen, die sich überlagern (mit X und Y hat das gar nichts zu tun), das kann je nach Lichtquelle und Situation sehr gut aussehen, aber keinesfalls immer.

– Sterne entstehen durch Lichtbrechung an der Blende, dazu muß, ausser bei NISI, abgeblendet werden. Bei einem 2.8/16-35 mm wird man bei f:2.8 gar keine Wirkung der Blende sehen und bei f:4 und f:5.6 nur wenig, erst ab f:8 zeigt sich etwas strahlende Wirkung und bei f:11 und f:16 ist sie am stärksten, ohne das Bild in seiner Gesamtheit zu stark optisch zu beeinträchtigen. Letzteres geschieht mit f:11 und f:32 und weiter abgeblendet, da hier die Gesamtleistung durch Lichtbeugung an der Blende stark beeinflusst wird.

– besonders wichtig für beeindruckende Sterne sind auch die Glaseigenschaften, es darf kein verschmierter Stern werden, auch sollten keine matschigen Farbreflexe den Bildeindruck zu sehr stören

– zu weit abblenden ist keine gute Idee – Blende f: 16 sollte reichen – wer stärker abblendet riskiert unschärfere, weniger detaillierte Fotos durch die auftretende Licht-Beugung

– weit entferne Lichtquellen und Reflexe ergeben schönere Sterne, sind sie zu dicht, ist es besser sie durch Bäume oder einen anderen Vordergrund zu kaschieren.

– welche Brennweite man braucht, ist sehr individuell unterschiedlich, daher würde ich gerne auch ein Zoom nutzen wollen. Selbst wenn es am häufigsten bei seiner kürzesten Brennweite zum Einsatz kommt, für mich sind 14 oder 15 mm sehr wichtig, ein 16-35 mm brauche ich und auch beim 35er bis 50er kann es spannend sein.

– Je nach Blendenbauart und ob sie gerundete oder kantigere Lamellen hat, entstehen kürzere oder  längere Strahlen – zu kurze Strahlen wirken nicht.

– Es gibt besondere Zoom-Objektive, die tolle Sternen-Bilder erlauben.

Sony erlaubt sich hier auch wieder Besonderheiten – die meisten Objektive haben 9 Lamellen, viele sogar 11 Lamellen und der Blendenkörper ist so konstruiert, dass schöne Sterne bereits wenig abgeblendet bei f:5.6 – 8 & 11 entstehen!

Tipps – nicht zwingend in der Reihenfolge am prägnantesten und schönsten, aber eben sehr häufig genannt und etwas favorisiert.

ZOOMS:
1. Canon EF 2.8/16-35 mm L II = 7 Lamellen – 14 Strahlen
2. Canon EF 4.0/16-35 mm L = = 9 Lamellen – 18 Strahlen
3. Canon EF 2.8/16-35 mm L III = 9 Lamellen
4. Nikon Z 4.0/14-30 mm = 9 Lamellen
5. Canon RF 2.8/15-35 mm L = 9 Lamellen
6. Sony E 2.8/12-24 mm GM = 9 Lamellen – 18 Strahlen
7. Sony E 2.8/16-35 mm GM = 9 Lamellen
8. Sony E 4.0/24-105 mm G = 9 Lamellen
9. Nikon F 2.8/14-24 MM = 9 Lamellen
10. Sony E 4.0/12-24 mm GM = 7 Lamellen
11. Sigma 2.8/14-24 mm DG DN Art = 11 Lamellen – 22 Strahlen
12. Sigma 2.8/24-70 mm DG DN Art = 11 Lamellen – 22 Strahlen
13. Canon RF 4.0/24-105 mm L = 9 Lamellen
14. Canon RF 4.0/24-105 mm L = 10 Lamellen – 10 Strahlen
15. Nikon F 3.5-4.5/18-35 mm = 7 Lamellen

Canon EF 2.8/14 mm L (5 L) – EF 2.8/15 mm Fisheye (5 L) – EF 4.0/8-15 mm L Fisheye (7 L) –  EF 4.0/17-40 mm L (7 L) – EF 3.5-4.5/20-35 mm (5 L) – EF 2.8/20 mm (5 L) –

Festbrennweiten:
1. Sigma 1,4/35 mm DG DN Art = 11 Lamellen – 22 Strahlen
2. Sigma 1,4/85 mm DG DN Art = 11 Lamellen – 22 Strahlen
3. Canon EF 2.8/14 mm L II = 6 Lamellen – 6 Strahlen
2. Canon EF 4.0/17 mm L TSE = 8 Lamellen – 8 Strahlen
3. Canon RF 1.8/35 mm Macro USM = 9 Lamellen – 18 Strahlen
4. Canon RF 1.2/50 mm L = 10 Lamellen – 10 Strahlen
5. Canon EF 1.2/50 mm L = 8 Lamellen
6. Nikon F 2.8/14 mm = 7 Lamellen – 14 Strahlen
7. Nikon 4.0/20 mm = 7 Lamellen – besonders tolle harte Strahlen
8. Nikon F 1.8/20 mm = 7 Lamellen
9. Nikon F 2.8/16 mm Fishere = 7 Lamellen
10. Pentax 4.0/20 mm = 7 Lamellen – besonders tolle harte Strahlen

Es ist müßig jetzt alle AF Nikkore im Weitwinkel- Normalbereich aufzuzählen, Nikon, wie viele andere Festbrennweiten der 70er, 80er Jahre haben fast immer einen 7 Lamellen-Blendenkörper und bei neueren Objektiven dann 9 Lamellen. Nikon war auf der anderen Seite bei den Objektiven an Langeweile kaum zu überbieten, nur selten waren sie die letzten 40 Jahre die ersten, die Innovationen voran getrieben haben.
Gerühmt werden auch die Zeiss-Touit/Loxia Objektive wie das 2.8/12 mm oder 2.8/21 mm alle haben 9-10 Lamellen und bilden einem 18/10er Stern und das sogar schon leicht abgeblendet  – ich mag sie trotzdem weniger.
Die Preisfahnder loben auch die manuellen Samyang Superweitwinkel – kann man machen – aber gegen alle vorher gelisteten tun sich Samyang und chinesische Anbieter doch sehr, sehr schwer.
Venus Laowa  Objektive aus China haben meistens 7 Lamellen und 14 Strahlen, die erst weit abgeblendet gut sichtbar werden – also das würde mir am wenigsten gefallen.
Sigma 
verbaut bei seinen neuesten DG DN Objektiven für Sony und L vermehrt erstmals Blenden mit 11 Lamellen um zu Sony auf zu schließen. Vorher wurde bei der ART-Baureihe für DSLRs hauptsächlich Blenden mit 9 Lamellen verbaut.

Voigtländer will auch etwas vom Kuchen ab haben:
Voigtländer E 5.6/10 mm = 10 Lamellen
Voigtländer E 4.5/15 mm = 10 Lamellen
Voigtländer E 1.4/21 mm = 12 Lamellen!
Voigtländer E 1.2/35 mm = 12 Lamellen!
Voigtländer E 1.4/35 mm = 10 Lamellen
Voigtländer E 1.2/40 mm = 10 Lamellen
Voigtländer E 1.2/50 mm = 12 Lamellen!
Ich liebäugle ja schon lange mit dem 40er und jetzt wo es endlich modernes Design hat und nicht mehr diese Großvater-Einstellringe, fällt mir ausser leerem Konto auch keine Ausrede mehr ein (900€).

Ein 10er Stern kann aber auch etwas langweilig wirken, wie die Aufnahme eines B. Kratzke auf der Voigtländer-Seite von meinem Lieblings-Architekten CALATRAVA aus Santa Cruz, Teneriffa, zeigt:

Hier 2 Sony Bilder von mir aus Venedig – bei Sony geht es eben wegen der 9 und 11 Blendenlamellen Sterne mit 18-22 Strahlen.
Sehr schön zeichnet das Sony 2.8/16-55 mm für HF.

Norbert Zachenhuber hat mir einige tolle Fotos zur Verfügung gestellt, sie wurden mit Sony A6600 HF und 2.8/16-55 mm Objektiv kreiert und fallen unregelmäßiger aus:

 

Veröffentlicht in News-Blitzlicht, Praxis-Tests