Nikon Z9 aufgehalten?
Nikon Z9 mit Z 4.5/400 mm S VR – empörtes Eichhörnchen – Fotografieren beim Futtern nicht erlaubt!
Hier stimmt alles, schönes Licht, toller Moment, perfekte Brennweite, f:4.5, sahnige Unschärfe –
aber die Schärfe liegt trotz AF-C – 3D Tier-Tracking und absolut still sitzendem Hörnchen =
nicht auf dem Auge.
Ich könnte platzen, wenn ich überall höre und lese wie “perfekt” die Z9 “immer” das Motiv fokussiert und “exakt” auf die Augen fokussiert – bei komplett identischen Einstellungen!
Und in der Serie ist das nur eins von einem großen Anteil nicht perfekt scharfer Bilder!
Also was ist da los?
Lügt Harry oder sind alle anderen Spinner und warten auf die Geld/Natural-“Geschenke” oder sind es verblendete Fans?
Antwort B und C müssen richtig sein, denn die Situation kann ich täglich mit verschiedenen Motiven
und Lichtsituationen wiederholen.
Kamera und Objektiv sind nagelneu und arbeiten ja a-u-c-h öfter mal einwandfrei
Ein leichteres Motiv kann es kaum geben und weder mit OM-1, noch A1, A7RIV, R5, R7 gibt es hier
irgendetwas zu beanstanden und deren ganze Serie ist einwandfrei scharf!
Erst Sekunden und ein dutzend Aufnahmen später, erkennt das Nikon System Auge oder Schnauze:
Ich finde es eben extrem ärgerlich, wenn der AF auch bei sitzenden Motiven oder langsamen Bewegungen nicht mitzieht.
Aber wer zurück blättert, 2-3 Jahre, der liest bei mir auch, das es mit Sony A9, A7RIV, A9II, R5, R6, E-M1III, E-M1X ganz ähnliche Probleme gab.
Man hofft aber eben doch, dass nachfolgende Firmen diese Probleme dann mit neuen Kameras überspringen können. Aber offensichtlich ist das nicht so!
Alles wurde mit brandneuer Firmware gemacht, die angeblich solche kleinen Schwächen ausbügeln sollte – NO – sie tut es nicht!
Dann nach 4-5 komplett unscharfen Fotos endlich wieder Schärfe:
Um im nächsten Sekundenbruchteil wieder verloren zu gehen…. oh Nikon – was für eine Schmach…
und es bleibt so, sekundenlang – hier ein richtig tolles Bild –
wenn doch nur das Auge scharf wäre oder ich auf f:11 abgeblendet oder noch besser manuell fokussiert hätte oder eben meine Sony in der Hand gehabt hätte…
“Hätte” ist eine miese Ausrede – nur an der richtigen Stelle scharf, zählt!
Und das ich weder Nikon böse bin, noch die Marke verachte oder ihr gar schaden will, beweise ich durch echte Käufe von Z9, 800 mm, 400 mm, 24-120 mm und 40 mm.
Das ist alles noch nicht Armageddon, aber es zeigt ganz deutlich wie verlogen oder auch nur unaufmerksam, unerfahren alle Nutzer sind, die etwas anderes behaupten.
Nikon braucht einfach noch 1-3 Jahre – auf der anderen Seite haben weder Sony noch Canon diese Objektive zu diesen Preisen und der damit erreichbaren Bildqualität (sondern nur erheblich teure, schwere oder lichtschwächere Teles). Und mein Schwerpunkt ist, wie bekannt, immer das Objektiv – deshalb habe ich verrückterweise jetzt zusätzlich Nikon.
Ich verfluche mich allerdings bei jedem freihändigen Einsatz oder bei jeder langen Strecke, dass ich bei Nikon trotz der Objektive fast 700g ÜBERgewicht Z9 schleppen muss 🙁
und dann unmittelbar danach – wo ist die Schärfe? Augen nicht erkannt! Scharfstellung per 3D Tracking auf dem weißen Bauch…
Also Geld verdient man mit solchen Serienfotos allenfalls zufällig…
Dann habe ich umgeschaltet auf DX – praktisch 600 mm Bildausschnitt: Scharf
Absolut erstaunlich, in DX sitzt fast jedes Serienbild perfekt! Also krankt das Programm der Z9 an zu kleinen Augen, in Japan gibt es wohl keine kleinen, roten Eichhörnchen – also können Asiaten die auch nicht programmieren?
Oder ist das schon das Deep Learning, nach 40-50 Fotos Motiv registriert, Augen gefunden und erkannt, abgespeichert und ab jetzt alles scharf? Schauen wir weiter…
Zurück und weiter mit Vollformat und zu schnellen, plötzlichen Wechseln im Sekundenbruchteil von Fressen auf Beobachten:
Überraschung, Deep Learning funktioniert – meistens – nachdem Motiv und Licht endlich erkannt sind, finden zumindest keine gröberen Ausreißer mehr statt!
– allerdings hätte das ja dann zur Folge, dass die Kamera/System kaum für schnelle, spontane Motive geeignet ist…
O-Ton NIKON:
Das leistungsstarke AF-System der Z9 ist das Ergebnis dreier Technologien: einer beispiellosen AF-Berechnungsgeschwindigkeit von 120 Zyklen pro Sekunde (hatte Sony A1 zuerst eingeführt), einer intelligenten Motiverkennung, die mithilfe von Deep Learning entwickelt wurde und einer schnellen, konstanten Kommunikation von AF-Informationen zwischen dem Objektiv und dem Kameragehäuse über das Z-Bajonett.
Bis auf das Deep Learning ist das alles weder neu, noch aussergewöhnlich und selbst dass haben Sony, Canon, OMS selbstverständlich auch, in ihren eigenen Algorithmen.
Bis auf wenige Ausnahmen waren von da an, lange alle Fotos in dieser Situation perfekt scharf, selbst wenn ich ins Hochformat wechselte. Bis dann plötzlich wieder der AF entschied von den Augen auf die Pfoten oder auf den vorderen Bildrand zu springen.
Sicherlich fotografiere ich hier extrem, aus nur 3-4m Entfernung mit 400 mm bei f:4.5 und auch gerne mit 600 mm Bildausschnitt. Ich könnte auch abblenden oder einen größeren Abstand einhalten, dann hat es der AF nicht schwer – doch dann brauche ich nicht 3.700€ plus 6.000€ für ein 4.5/400 mm S mit Z9 auszugeben! Dann kann ich fotografieren wie jeder andere auch, mit 5.6/100-400 mm, aber das erscheint mir mit solchen Motiven eher langweilig und austauschbar, denn sonst lichte ich ja unter gleichen Bedingungen mit f:2.8 ab.
Unzweifelhaft ist für mich, der AF-C von Nikon braucht lange, bis er sich festbeißt und auch dann bringt er es nicht dauerhaft bis zum Ende einer Situation – 980 Bilddateien mit kurzen Salven à 10 und 20 BpS ergibt KEINE konstant richtig auf die Augen fokussierten Fotos.
NIKON hat noch drei Besonderheiten,
eine Bildwiederholfrequenz von 120 BpS – die wurde allerdings schon seit längerem von Sony eingeführt und die A1 beherrscht sogar 240 BpS,
eine bis -5 EV angegebene AF-Empfindlichkeit (-7 bei Starlight), doch gegenüber C und S habe ich bisher keinen Vorteil erarbeiten können
und
PreReleaseCapture (nur JPEG). Mit der Firmware 2.0 ist die Option D4 in der Z9 realisiert worden, man kann jetzt bis zu 1 Sekunde vor dem eigentlichen Auslösen Fotos speichern. Was für viele cool klingt, ist aber in Wahrheit mit nur 1 Sekunde kaum der Rede wert. Das wurde von Olympus vor Jahren eingeführt und ist inzwischen in der OM-1, die 70 Fotos in Folge schafft, gut brauchbar. In der Nikon habe ich bisher noch keinen echten Vorteil sehen können. Ich probiere aber weiter.
Alles im Leben hängt immer davon ab, über welche Erfahrungen man bereits verfügt und wie viele vergleichbare “Produkte”man bereits wie gut kennt. Für jemanden der noch nie intensiv mit einer Sony oder einer OM-1 fotografiert hat, sind das alles tolle Nikon Zahlen…
Sony A1 mit 2.8/400 mm GM wiegt einsatzbereit 4.000g – Nikon Z9 mit 4.5/400 mm S wiegt ohne Stativadapter 2.700g und ist 19cm kürzer!
Das 2.8 cm hat mit der Sonnenblende 17 cm Durchmesser und das 4.5/400 mm nur 13 cm – 4 cm Unterschied.
Eine ganz andere Frage muß auch erlaubt sein: Baut Nikon überhaupt noch die wesentlichen Bauteile seiner Kameras selbst, oder wird es allmählich, wie bei Leica? Wo nur noch ein Design entworfen, Fertigung ausgelagert und das meiste der wichtigen Elektronik nur zugekauft wird?
Zweifelsfrei kommt die Sensoreinheit von Sony, trotz kosmetischer Änderungen handelt es sich um den Bildsensor der A1. Ob auch der interne VR-Mehrachsen Bildstabilisator von Sony kommt oder das eine von Nikon optimierte oder gar alleine entwickelte Komponente ist, scheint unklar. Der Prozessor soll eine Nikon Eigenentwicklung sein, beweisbar ist das kaum.
Das Gehäuse wird von Nikon entworfen und gefertigt, der besonders gute Sucher wohl bis auf das Bildschirmpanel auch und der ausgetüftelte, bewegliche, große Monitor sicherlich auch. Akkus kommen von Panasonic und wer die CFE/XQD Speicherkartenschächte und die Anschlüsse links herstellt ist mir bis heute nicht transparent geworden, aber aller Voraussicht nach nicht Nikon selbst.
Der beste Grund die Z9 zu kaufen ist ihr Sucher, er ist viel besser als alles von Sony und allen anderen Herstellern. Nur die Canon R3 hat einen mindestens genauso guten Sucher.
Ganz besonders wichtig ist, heute mehr denn jemals zuvor, nach dem Entschluss und Kauf, muss man sich die Kamera erarbeiten. Bitte glaubt mir, ich kam ja von Nikon D500, D850 – ich habe durch 20 Jahre Nikon DSLR-Fotografie keinerlei Vorteil bei einer Z-Kamera. Ja ich weiß wie man mit Programmen, Belichtung, Empfindlichkeit und den Objektiven umgeht – dass ist aber auch schon alles. Von der digitalen SLR kommend, ganz gleich ob von Nikon, Canon, Minolta, Pentax, oder was auch immer, man muß komplett neu lernen. Das ist dass, was ich vor 4 Jahren schon feststellte und sagte als Sony mit der A7RIII und A9 erstmals brauchbare Kameras, mit Vorzügen in die Geschäfte brachte, das alte Wissen ist nutzlos. Die digitale Systemkamera ohne Spiegel zeigt ein fertiges Foto im Sucher und nur das zählt und der Autofokus bei den neueren Modellen arbeitet komplett anders, als zuvor und will ganz anders bedient und beherrscht werden.
Deshalb gibt es überhaupt gar keinen realen Grund von Nikon DSLR auf Nikon Z zu wechseln oder von Canon EF auf Canon RF etc. Wir können jede Kamera kaufen, wir brauchen und wollen ohnehin dann ein ganz neues System mit neuen Objektiven. Was Nikon-Fans tun, ist aus meiner Sicht ver-rückt und aus der heutigen Welt gefallen. Jeder muß neu lernen und sich alles neu erarbeiten.
Wie alle anderen, kann ich ja viel behaupten, aber so sieht es bei einem solchen Vergleichs-Praxis-Test aus…
NIKON Z 4.5/400 mm S VR
Nikon erregt starkes Aufsehen unter den traditionellen Fotografen und den Frischlingen der Natur- & Sport-Motive für Fotos und Videos. Erst Z 2.8/400 mm mit eingebautem 1.4x Telekopierter, dann das leichte, kurze Z 6.7/800 mm und jüngst das superleichte Z 4.5/400 mm.
Betrachtet man dagegen die Konkurrenz:
Canon’s Taktik: Sehr lichtschwach wie 11/600 mm und 11/800 mm, dafür preiswert und sehr leicht bei sehr schnellem, zielsicherem AF und daneben extrem teure 2.8/400mm, 4.0/600 mm und 5.6/800 mm bis hin zum 5.6/1200 mm
Sony’s Taktik: Teure, 2.8/400 mm und 4.0/600 mm in leichter Bauweise und daneben nur ein schweres 200-600 mm Zoom.
OMSystems Taktik: Im Verhältnis teures, schweres 4.0/300 mm, ein sehr teures 4.5/150-400 mm TC1.2x und ein preiswertes, gleiches 6.3/100-400 mm.
Da kommt man ins Grübeln und es leuchtet den meisten ein, dass Nikon hier die Joker gezogen hat.
Ich habe es für rund 3700€ sogleich bestellt, denn nur mit 800 mm alleine kommt man nicht aus.
Und 400 mm war schon immer meine Lieblings-Teebrennweite. Es begann mit dem manuellen Tamron SP 4.0/400 mm (2.400g, 30 cm), danach hatte ich das AF-Minolta 4.5/400 mm Apo (2.550g, 30cm) und zuletzt das Canon 4.0/400 mm IS DO (2250g, 24 cm kurz). Selbst das DO in Version II macht heute adaptiert an die jüngsten Kameras nur noch wenig Freude, also da kann Nikon jetzt viel mehr begeistern und überzeugen.
Es gab auch immer Objektive mit 5.6/400 mm (Canon, Sigma), die zwar sehr scharf zeichneten, aber mich weder im Handling noch in der Lichtstärke so begeistern konnten wie ein 400 mm. Genauso sehe ich es mit 4.0/500 mm – das schon immer eine etwas preiswertere Zwischenlösung war, aber letztlich heute auch zu schwer und klobig im Fotorucksack liegt.
Als ich es zum ersten Mal in einer Hand hielt, kam es mir trotz einer Länge von 28cm praktisch federleicht vor. Erst an der Z9 bekommt es ein Gewicht, dass nicht zwingend zur langen Wanderung einlädt.
Die Hersteller mogeln ja alle gerne beim Gewicht, ich verwende außer bei Sturm ein Teleobjektiv immer mit Sonnenblende, auch bei bewölktem Himmel, schon als Schutz und um die große Frontlinse sauber zu halten. Filter verwende ich damit in fast allen Fällen nie. Nur das Nikkor 4.0/300 mm PF ist noch einmal deutlich leichter und kompakter. Und das 5.6/500 mm sieht gegen die Neurechnung jetzt schon keinen Stich mehr, das 4.5/400 mm S bleibt in jedem Fall die attraktivere Variante.
ZOOM?
Viele Stimmen sagen, bevor sie eine relativ teure, große 4.5/400 mm Festbrennweite anschaffen, kaufen sie lieber das 5.6/100-400 mm S. Das scheint zuerst einmal richtig und logisch, denn weitere ⅔ Blenden Lichtverlust gegen ein weit flexibleres Zoom mit gleicher Brennweite eintauschen, scheint vernünftig.
Doch sie vergessen einige Dinge, die ich in meinem Vergleich feststellen konnte. Man fotografiert mit der Festbrennweite ganz anders, zoomt nicht hin und her, sondern weiß gleich was man will und wo das Motiv wie abgelichtet werden muß. Und ein Zoom muß auch heute noch auf f:8.0 abgeblendet werden, um vergleichbar hochauflösende Fotos und Filmmaterial bei 400 mm zu liefern.
Der Vorteil der größeren Abbildung im Nahbereich von 1:2,6 (bei faktisch reduzierter Brennweite!) bleibt indes.Die Baulänge unterscheidet sich nur um 2cm, das Zoom ist beim Einpacken 22cm kurz und die Festbrennweite 24 cm, wobei das Zoom beim Fotografieren 30 cm lang wird.
Beim Tele-Zoom würde ich auch seit erscheinen des Nikon 5.6/200-500 mm und Sigma 6.3/150-600 mm immer für diese Zooms mit noch mehr Brennweite votieren. Allerdings sind die meisten dieser Zooms noch gut 2 Kilo schwer. Erst Canon und Tamron haben mit neueren Zooms bis 500 mm Brennweite bewiesen, dass auch Gewichte um 1400g bis 1800g möglich sind. Canon bleibt hier mit dem sehr guten und schnellen 4.5-7.1/100-500 mm mein Favorit, den ich täglich dabei habe. Das Nikon Zoom 200-500 mm hat mich nach 2 Jahren Praxis mit seinem eher gebremsten Autofokus-Motor nicht länger überzeugen können. Es sind immer feine Kompromisse zu machen, Perfektion ist auch hier, reines Wunschdenken. Das Z 4.5-5,6/100-400 mm kann mich mit rund 1400g Gewicht und Kosten von stolzen 3000€ nicht als Fan gewinnen. Wer mit Nikon verheiratet ist, hat allerdings noch auf absehbare Zeit keine Alternativen. Es kommt jedoch noch das 200-600 mm Zoom, mal schauen ob es deutlich leichter als 2 Kilo werden kann.
Mittlerweile ist ja optisch (bei bester Qualität) fast jede Objektiv-Entwicklung in relativ kurzer Zeit möglich, wie Nikon deutlich offenbart.
Vielleicht ist Nikon aber auch zu kurz gesprungen. Aus meiner Praxis hätte ich mir ein mutiges 3,4/400 mm mit 2.0x TC eingebaut, als Sport- und Dämmerungs-Objektiv noch mehr gewünscht, auch wenn ½ Blende Lichtverlust im Gegensatz zum Leistungsprofil stehen. Aber das liesse sich im Bereich um nur 2 Kilo realisieren und wäre deutlich unauffälliger und kompakter als das 2.8/400 mm. Auch den eingebaute 1.4x TC finde ich heute nicht mehr zeitgemäß. Eingebaut sollte auch ein 2.0x TC so optimiert werden können, dass keine nennenswerten Verluste im Bildzentrum mehr sichtbar werden. Die daraus folgende Reduktion der Lichtstärke um zwei volle Blenden wird auf den ersten Blick nicht allen gefallen, aber 3.4/400 mm und 6.8/800 mm gleichzeitig verfügbar und Reserven für 1200 mm Bildausschnitt zu haben, das wäre schon “geil”. Auch wenn man an das teure 2.8/400 mm 1.4x TC noch einen 1.4x TC oder gar einen 2.0x TC anflanschen könnte, wird diese Kombination nicht nur schwer, sondern auch weniger vertrauenswürdig.
Was mich weiter sehr an der Nikon Z9 ärgert:
Ich kann damit nicht so weiterarbeiten wie ich es gelernt und dann mit Sony und Olympus weiter vertieft habe: Im Belichtungsprogramm M!
Ich kann nicht ISO-Automatik in von mir vorgegebenen Grenzen aktivieren und die 3 wichtigsten Werte jederzeit kontrollieren und anpassen – also Belichtungszeit, Objektiv-Blendenöffnung und Belichtungskorrektur.
Nikon erlaubt das nicht! Denn wenn ich in M fotografiere, wird auf jeden Fall die Belichtungskorrektur-Anzeige ausgeblendet, bzw. bleibt immer auf Null und meine Abweichung wird erst sichtbar, wenn ich die +/- Taste gedrückt halte. Also Nikon, was soll dieser Schwachsinn, Olympus, Panasonic, Fujifilm, Canon und Sony können es – Nikon verweigert es.
Die Werte kontrollieren geht nur, wenn ich in A oder S arbeite oder die ISO manuell einstelle.
Wer arbeitet denn noch so? Wer verwendet warum noch eine manuelle ISO-Einstellung?
Der Sinn ist mir nicht klar. Denn mit Zeit oder Blende kann ich ja jederzeit auch meine ISO-Push-Empfindlichkeit im Auge behalten und dafür sorgen, dass sie einen Wert nicht überschreitet.
Also Nikon, das ist ein ganz fettes Minus!
LICHT: Nikon Z 4.5/400 mm S VR
+ 3700€ – sehr fairer Preis
+ kürzer, kompakter & sehr leicht (1360g)
+ hohe Auflösung und Kontrast – wie vom Supertele gewohnt
+ auch im “Nahbereich” aus 2,5-10 m sehr gute Abbildungsleistung
+ praktisch keine aufdringliche CA
+ günstige Balance-Verteilung
+ Funktionstasten, Blendenring vorhanden
+ sehr geringe Leistungseinbußen mit ZTC14 Konverter
+ Aufwendig gummiert – weniger kratzempfindlich
+ Sonnenblende ohne Drehschraube
+ Stativfuss liegt eng an und ist abnehmbar
+ Nanovergütung, staubvermeidend
+ Aufwendige Abdichtung
+ großer Deckel anstatt schwerer Schutzhaube
+ zu kurze Sonnenblende – gut für Transport, schwach bei tierstehender Sonne
Schatten:
– AF und VR nur wirklich gut und schnell an der Nikon Z9
– Blendenring klickt nicht
– an der Z7II fühlt es sich behäbig an
– Alles macht Geräusche
– Nur 2,50m Naheinstellgrenze – 1:4.6
– kein Einstellbereich 2,5-10 m!
– Atmen/Veränderung des Bildausschnitts bei Verschiebung der Schärfe
– keine richtige Tasche für Kamera & Objektiv mitgeliefert
– keine Filterschublade, 95 mm
– Rastet nicht im 45° Winkel
– Keine Arca-Swiss-Führung
– Schlecht platzierte Tasten
– kein VR-Schalter
– Synchro-VR (Kamera & Objektiv) nur mit Nikon Z9
– Nachschlagen des VR – schwierig Bildausschnitt einzuhalten (nur VR Sport bringt etwas Linderung)
AUTOFOKUS:
Ich zweifle noch, ob es irgendwann mit dem Sony oder Canon 2.8/400 mm wirklich mithalten kann, denn es ist erheblich langsamer als mein 2.8/400 mm mit 2x TC oder auch als Olympus oder selbst als das Canon 11/800 mm oder das 100-500 mm mit angesetztem Konverter an der Z7II.
Letztlich bessert sich das nur mit der Z9 – an der Z7II ist es eher langsam. Aber auch an der Z9 arbeitet die Kamera-Motiverkennung, Augen-Findung, Tracking im Vergleich zu den 3 anderen Marken eher unzuverlässig und bei schnellen und unvorhersehbaren Bewegungen unbefriedigend. Es ist oft besser manuell zu fokussieren. Das kann es aber bei einer rund 10.000€ Technik wirklich nicht sein.
Auch das jüngste Update zur Z9 brachte nur geringfügige Verbesserung. Erst das Deep Learning, wenn man ein Motiv längere Zeit (idealerweise bei gleichem Ausschnitt vom Stativ!) beobachtet, lernt die Kamera langsam wo das Auge ist und verfolgt es zuverlässiger.
Der Ausschuss bleibt wesentlich höher als bei C, S, O.
Was nicht heißt, dass damit keine klasse Fotos und exakte Schärfe möglich sind – aber die Formel 1 im AF rast weiterhin davon!
Die Konkurrenz:
Jetzt haben Sony und Canon das Nachsehen, denn sie haben ihre beiden Super-Tele bereits vor 3-4 Jahren berechnet, ohne Konverter. Daher wird es vermutlich weitere 3-4 Jahre dauern, bis sie sich an diese Neurechnung wagen. Oder sie kontern mit 2,8/300 mm oder 4.0/500 mm mit eingebauten Konvertern – auch denkbar. Denn diese Brennweiten werden ja seit vielen Jahren nicht mehr neu gerechnet, Nikon 2015 und Canon 2011. Sony und Canon sind am Zug – solange bleibt auch dieses Nikon-Tele ganz klarer Champion bei Gewicht, Preis und Performance (vom AF der Z9 abgesehen!).
Resümee:
Nikon verschenkt viel Potential durch den schwachen AF und das hohe Übergewicht der Z9 und das Weglassen des VR-Schalters, wie auch das nicht klickende Einstellrad sind Fehler. Wer es mit ruhigen Motiven zu tun hat und das manuelle Fokussieren noch nicht ganz aufgegeben hat, für den wird das Z400 mm eine Offenbarung sein – dass leichteste, lichtstarke und preiswerteste 400 mm aller Zeiten. Dagegen sind 4.0/300 mm PF und 5.6/500 mm PF auf einen Schlag unattraktiv. Ich bin gespannt ob sich Nikon auch mal an ein 5.1 oder 5.6/600 mm wagt, angekündigt ist ja das 4.0/600 mm, mal schauen wie deutlich es unter 3 Kilo Gewicht bleiben kann.
Trotzdem bleibt am Ende das Gefühl mit Nikon Kameras noch nicht “optimal” oder zumindest auf gleichem Niveau ausgerüstet zu sein.